Zu Bethlehem geboren …

Bethlehem liegt in einer der am heftigsten umkämpften Regionen der Erde. Ausgerechnet hier soll der Friedensbringer Jesus Christus geboren worden sein. Seit 2012 steht die Geburtskirche, die vor etwa 1700 Jahren über der vermuteten Stelle der Geburt Christi errichtet wurde, auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten. Ein wirksamer Schutz?

Dreimal Weihnachten feiern

In der Geburtskirche zu Bethlehem herrscht an Weihnachten ein ziemliches Gedränge. Gleich drei christliche Religionen wollen hier die Geburt Christi feiern: Die römisch-katholische, die griechisch-orthodoxe und die armenisch-apostolische Kirche. Zum Glück und dank unterschiedlicher Zeitrechnung fallen die Feiern auf drei unterschiedliche Termine.

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Grundriss der Geburtskirche in Bethlehem von Eugène Viollet-Le-Duc, 1856 (gemeinfrei). Die beiden Rundtreppen im Altarraum führen hinunter in das Grottensystem, in dem unter anderem die Geburtsgrotte und die Krippengrotte liegen.

Auftakt ist am 24. Dezember des auch in Deutschland gebräuchlichen gregorianischen Kalenders: An diesem Tag reist der Lateinische Patriarch von Jerusalem aus der 10 km nördlich gelegenen Stadt nach Bethlehem. Er gehört der römisch-katholischen Kirche an und wird von Spielmannszügen der Pfadfindergruppen  christlicher Gemeinden lautstark zum Krippenplatz begleitet. Er zieht zunächst in die Geburtskirche und von dort in die Katharinenkirche ein, wo er die Christmette zelebriert. Danach zieht er in einer Prozession zur Geburtsgrotte.

Erst am 6. Januar unseres Kalenders und direkt in der Geburtskirche feiert der  griechische Patriarch der orthodoxen Kirchen Weihnachten, denn das ist der 24. Dezember nach dem Julianischen Kalender. Am 18./19. Januar unseres Kalenders wiederum kommt der armenische Patriarch in die Geburtskirche, um am 5./6. Januar des Julianischen Kalenders Geburt und Taufe Jesu Christi mit dem Fest der Erscheinung des Herrn zu feiern.

 

Status Quo – Putzverbot in der Geburtskirche!

Das klingt wie ein harmonisches Nebeneinander. Seit Jahrhunderten und bis heute kommt es aber immer wieder zu großen Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Besitzern der Kirche, die schon immer auch gern einmal handgreiflich wurden.

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Die unterirdische Geburtsgrotte in der Geburtskirche in Bethlehem – links der Papst vor der (von der griechisch-orthodoxen Kirche beanspruchten) Geburtsgrotte mit dem silbernen Stern am Boden, rechts ein Franziskaner vor der Grotte, in der die Krippe gestanden haben soll und die der katholischen Kirche zugesprochen wurde. Im Mittelpunkt die Treppe – ein heiß umkämpfter Zugang zu der heiligen Stätte Die Abbildung für das Bibliographische Institut könnte um 1850 für “Das große Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände” gedacht gewesen sein (gemeinfrei).

Zum Politikum und einer der Auslöser des Krimkriegs wurde die Geburtskirche im 19. Jahrhundert: 1717 hatte die katholische französische Krone einen  vierzehnzackigen Stern angebracht, der die exakte Stelle der Geburt markieren sollte. Das hatten die Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche stets als unrechtmäßig angeklagt. Als der Stern 1847 gestohlen wurde, bezichtigten daher die Katholiken die Orthodoxen der Tat. Die Franzosen protestierten bei der osmanischen Regierung, zu deren Gebiet Palästina gehörte. Sie lösten damit eine eskalierende diplomatische Krise aus, in deren Verlauf Russland für die griechisch-orthodoxe Seite Partei nahm. Sultan Abdülmecid stiftete 1852 den Stern neu, erließ aber zugleich ein Dekret, dass die gemischt-konfessionelle Verwaltung so bleiben solle wie bisher („Status Quo“) – eine Stärkung der othodoxen Position gegenüber den Ansprüchen der Katholiken. Aber der russische Zar verlangte das alleinige Protektorat über die Christen in Palästina. Damit waren weder der islamische osmanische Sultan noch der katholische französische Kaiser einverstanden. Nach dem Ende des Krimkriegs wurde mit dem Berliner Kongress von 1878  der Status quo auch völkerrechtlich bestätigt und regelt bis heute die gemeinsame Nutzung der Örtlichkeiten.

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Nochmal ein Bild zur Geburtskirche, wohl ebenfalls um 1850 für Meyers Konversationskexikon – es gleicht dem oben abgebildeten in vielen Details. Der wichtige Unterschied: Es zeigt Würdenträger der armenischen Kirche (gemeinfrei)

Für Ortsunkundige sind die Regelungen schwer zu durchschauen. Es scheint, dass die Orthodoxen das alleinige Recht haben, im Hauptschiff der Kirche Prozessionen abzuhalten. Die Armenier dürfen das Hauptschiff nur auf dem Weg in ihren Bereich im nördlichen Querschiff durchqueren. Und auch die Lateiner haben nur gewisse Durchgangsrechte zum Eingang ihres Konvents und zur  Grotte mit dem Krippenaltar. Sie dürfen in der Basilika nicht zelebrieren – und auch keinesfalls putzen. Um die Einhaltung der Regeln soll es auch heute noch mitunter zu blutigen Schlägereien kommen.

Geschichte der Geburtskirche in Bethlehem

Über der Höhle, die schon spätestens seit dem 2. Jahrhundert als Geburtsstätte Jesu Christi galt, wurde in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts eine erste Kirche  erbaut. Über den Grundmauern dieses Gebäudes wurde wohl im 6. Jahrhundert eine neue Kirche errichtet, die mit einigen späteren Veränderungen bis heute erhalten blieb. Die Kreuzfahrer unternahmen im 12. Jahrhundert umfangreiche Ausbauten und Restaurierungen.

Die Geburtskirche ist die älteste ununterbrochen bis heute benutzte christliche Kirche. Seit dem frühen Mittelalter wurde diese Kirche von einem Komplex klerikaler und monastischer Gebäude umgeben, die der römisch-katholischen, der griechisch-orthodoxen und der armenischen Kirche unterstehen.

Obwohl es zwar eine lange Tradition, aber keine weiteren Indizien gibt, dass die Geburt Christi tatsächlich hier stattgefunden hat, ist der Ort äußerst suggestiv. So sehr, dass die Kirchenoberhäupter zu Weihnachten sogar dem angeblichen Weg Josephs und Marias durch Bethlehem folgen.

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„Hier in einer kleinen Erdspalte wurde der Schöpfer des Himmels geboren“, behauptete auch im späten 4. Jahrhundert der Kirchenvater Hieronymus, der in einer der Grotten unter der Geburtskirche in Bethlehem an seiner Bibleübersetzung Ins Lateinische gearbeitet haben soll. Das europäische Volkstum sieht es anders: Hier liegt Christus in einem oberirdischen Stall.

Die Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe

Im Juli 2012 wurde die Geburtskirche mit einem Teil des zugehörigen Pilgerpfads per Dringlichkeitsantrag die erste Welterbestätte der UNESCO in Palästina. Erst kurz zuvor, im Oktober 2011, war Palästina als 195. Mitglied in die UNESCO aufgenommen worden. Ein Umstand, der mehrere Mitgliedsstaaten auf das Heftigste empörte. Die USA nahm es zum Anlass, ihre Mitgliedszahlungen (mit 80 Millionen Dollar pro Jahr immerhin 22 Prozent des Gesamtbudgets) einzustellen – die Aufnahme Palästinas nehme dessen Anerkennung als unabhängiger Staat ohne Friedensvertrag mit Israel vorweg, hieß es. Auch die Bewerbung Bethlehems als Welterbestätte wurde mit der Sorge betrachtet, das für weite Teile der Menschheit bedeutende bauliche Ensemble werde für politische Zwecke missbraucht.

Obwohl die UNESCO-Kommission zunächst geraten hatte, den Antrag zurückzuziehen und „sorgfältiger auszuarbeiten“ wurde der Bewerbung dann überraschend  stattgegeben. In der Begründung wird auf die Bedeutung der Architektur Bezug genommen, die zwei wichtige Stadien der Menschheitsgeschichte illustriere, nämlich zunächst die Konversion des Römischen Reichs zum Christentum und später den Einfluss des Christentums in der Zeit der Kreuzzüge, als die Kirche ausgebaut und reich ausgestattet wurde. Ausdrücklich hngewiesen wird auf die Bedeutung als Geburtsort Christi für mehr als 2 Milliarden gläubiger Christen, aber auch für Moslems (Jesus ist einer der wichtigsten Propheten im Islam).

Sorgen der UNESCO

Vorausgegangen war dem Antrag eine Anregung des Welterbekommitees aus dem Jahr 2002, die Geburtskirche und die Altstadt von Bethlehem – ebenso wie andere bedeutsame historische Stätten in Palästina besser zu schützen  –  Reaktion auf eine Verwicklung der Geburtskirche in militärische Handlungen: Im Frühjahr 2002 verschanzte sich eine Gruppe militanter Palästinenser in dem Gebäude und wurde von der israelischen Armee belagert. Etwa 160 weitere Personen, unter anderem Priester, Mönche und Nonnen, waren mit eingeschlossen. Der Beschuss zerstörte Fenster und einige angrenzende Gebäude.

Mithilfe von UNESCO-Geldern wurde 2005 ein Ranking von 20 Kultur- und Naturerbestätten in Palästina von außergewöhnlichem universellen Wert veröffentlich – an erster Stelle stand Bethlehem. Mit der Aufnahme in die Liste 2012 angemahnt wurde die Reparatur der Bedachung der Hauptkirche und die Luftverschmutzung durch zunehmenden Straßenverkehr und Kleingewerbe im historischen Stadtkern, die die Fassaden der Gebäude beschädigt. Moniert wurden auch die Beeinträchtigungen durch unkontrollierte Touristenströme und den Verkehr in den umliegenden Vierteln sowie große Neubauten, die das traditionelle Stadtbild und den Blick auf die Gebäude stören und die spirituelle Atmosphäre stören.

Die Bauteile der originalen Kirche des 4. Jahrhunderts, der Bau des 6. Jahrhunderts  und die Veränderungen im 12. Jahrhundert sollen definiert und ein Erhaltungsplan erstellt werden.

Restaurierung und Schutz für die Geburtskirche in Bethlehem

Für die Umsetzung der Maßnahmen ist ein 2009 gebildetes palästinensisches Komitee zuständig (Palestinian Presidential Committee For The Restoration of the Nativity Church Bethlehem), das in Absprache mit den drei christlichen Kirchen und mit Hilfe internationaler finanzieller Unterstützung inzwischen unter anderem das Dach und die Fenster instand gesetzt hat. Es wurden auch Arbeiten am Narthex und konservatorische Maßnahmen am Mauerwerk durchgeführt. Mosaikrestaurierungen und Sicherungen des Putzes sind offenbar noch im Gang.

Heikel sind die Maßnahmen nicht nur wegen der jahrhundertelangen Vernachlässigung. Zu beachten sind nämlich immer auch die Rechte der drei christlichen Kirchen, die Ansprüche auf Teile des Gebäudes erheben. So gab es in der Vergangenheit schon mehrfach Krach wegen der Reparatur des Daches – denn wer repariert, der dokumentiert schließlich damit auch einen Bestizanspruch. Insbesondere die Restaurierung der Geburtsgrotte als der „heiligsten Stelle“ soll jetzt nur direkt von den zuständigen kirchlichen Autoritäten verantwortet werden.

Erhaltung und Schutz der historischen Altstadt von Bethlehem unterliegen dem Centre for Cultural Heritage Preservation sowie verschiedenen palästinensischen Ministerien und natürlich der Stadtverwaltung von Bethlehem. In der palästinensischen Stadt stellen die Christen heute zwar nur eine nicht genau bezifferte Minderheit in der Bevölkerung dar. Aber gleichwohl muss der Bürgermeister der Stadt nach einem von Jassir Arafat erlassenen Gesetz immer ein Christ sein (seit dem Jahr 2012 ist es die arabische Christin Vera Baboun).

Die Bedeutung für den Tourismus

Obwohl eine Eintragung in die Welterbeliste also durchaus unbequeme Auflagen zur Folge haben kann, ist sie eine auf der Welt vielfach begehrte Auszeichnung. Insbesondere für den Tourismus erhoffen sich die Bewerber eine fördernde Wirkung – meist zu Recht.

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Die Übernachtungszahlen in Palästina zeigten nach dem durch den Ausbruch der zweiten Intifada bedingten Tiefpunkt steigende Tendenz. Ob die UNESCO-Adelung einen weiteren Anstieg zur Folge hatte, ist nicht klar -neuere Zahlen sind offenbar nicht veröffentlicht worden.

Der Tourismus  stellt für den palästinensischen Staat eine wichtige Einnahmequelle dar und Bethlehem ist der wichtigste touristische Anziehungspunkt. Aber wegen der von Israel zwischen Bethlehem und Jerusalem errichteten Trennmauer ist die Stadt von den dortigen Touristenströmen abgeschnitten. 60 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos. Wenn Touristen kommen, dann meist ohne Übernachtung. Vor allem an Weihnachten quillt die Stadt über von gläubigen Besuchern, die Hoffnungen richten sich aber auf ein ganzjähriges Interesse.

Die Nominierung als Welterbestätte konnte in dieser Hinsicht jedoch wohl noch keine positiven Auswirkungen entwickeln: Schon im November 2012 verschreckte die „Operation Wolkensäule“ im Gaza-Konflikt die Touristen aus aller Welt und führte zu einer Stornierung von fast der Hälfte der schon für Weihnachten vorliegenden Buchungen.

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Ich bin Kunsthistorikerin und arbeite freiberuflich als Redakteurin/Lektorin/Autorin. Dieser Blog enthält Überlegungen und Informationen, die ich sonst nirgendwo unterbringe. Die aber rauswollen.

9 Kommentare

  1. Den angeblich wundertätigen Wanderprediger hat es nicht gegeben!

    Die mystischen Geschichten um ihn sind frei erfunden, sie sind nicht authentisch. Religionen sind in der Regel Lügengebäude. Das gilt auch für die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam.

    Ich bin gerne bereit, eine Lanze für das naturwissenschaftliche Weltbild zu brechen.

    Joachim Datko – Physiker, Philosoph

    • Auch als Vertreter eine naturwissenschaftlichen Weltbildes gibt es keinen ernsthaften Grund, an der historischen Existenz dieses Wanderpredigers Jesus zu zweifeln. Dafür gibt es doch zu viele zeitnahe Quellen.

          • Zu 18:12 “https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferchristliche_antike_Quellen_zu_Jesus_von_Nazaret

            Wo ist das Problem? Jesus von Nazaret wird allgemein als historische Person angesehen, daraus folgt natürlich nicht, dass er „auferstanden“ ist, das ist Glauben.”

            Ihr Link geht nicht von zeitnahen Quellen aus, wie Sie behaupten (12:30) “Dafür gibt es doch zu viele zeitnahe Quellen.”

            Der angeblich wundertätige Wanderprediger hat nicht existiert. Es gibt keinerlei Belege für die Existenz eines wundertätigen Wanderpredigers.

  2. Jesus starb um 30 am Kreuz und Sueton berichtet ca. 120 n. Chr. für das Jahr 49 n. Chr., dass die Juden aus Rom vertrieben wurden, weil ein “Chrestos” sie aufgehetzt hat.
    Die Sueton-Stelle wird von Paulus in der Apostelgeschichte bestätigt:
    “Um das Jahr 50 traf Paulus von Tarsus in Korinth nach Apg 18,1f EU einige aus Rom vertriebene Judenchristen:
    „und traf einen Juden mit Namen Aquila, von Geburt aus Pontus, der mitsamt seiner Frau Priscilla kürzlich aus Italien eingetroffen war, weil Kaiser Claudius allen Juden befohlen hatte, Rom zu verlassen.“”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferchristliche_antike_Quellen_zu_Jesus_von_Nazaret#Tacitus

    Zur Zeit Neros sind Christen in Rom bezeugt und Josephus erwähnt in den Ant. Jud. von 93 n. Chr. Jesus sehr direkt als Bruder des Jakobus. Das sind sehr klare, zeitnahe Belege.
    Und Tacitus war bekannt, das Jesus unter Pontius Pilatus hingerichtet wurde.
    Die andere Passage von Josephus über Jesus, die offenbar später christliche verfälscht wurde, hat sich in einer neutralen Fassung erhalten:

    Shlomo Pines veröffentlichte 1971 eine bis dahin unbeachtete arabische Version, die Bischof Agapios von Hierapolis in seiner christlichen Universalgeschichte im 10. Jahrhundert zitiert hatte, ohne Josephus zu erwähnen.[13] Sie lautet auf Deutsch:

    Seit 1971 wird von Shlomo Pines die These vertreten, dass der christlich-arabische Bischof und Historiker Agapios von Hierapolis eine frühere oder sogar die Originalfassung des Josephus überliefert habe.[7] Denn er zitiert ihn in seinem Kitab al-Unwan aus dem 10. Jahrhundert (zitiert nach Schneemelcher in der Übersetzung von Johannes Maier):
    „… dass zu der Zeit ein Mann war, der Jeschua genannt wurde, einen guten Lebenswandel aufwies und als tugendhaft [gelehrt] bekannt war und viele Leute von den Juden und von anderen Völkern als Jünger hatte. Pilatus hatte ihn zur Kreuzigung und zum Tode verurteilt, aber diejenigen, die seine Jünger geworden waren, gaben seine Jüngerschaft [Lehre] nicht auf und erzählten, dass er ihnen drei Tage nach der Kreuzigung erschienen sei und lebe und daher vielleicht der Messias sei, in Bezug auf den die Propheten Wunderbares gesagt haben.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Testimonium_Flavianum

    Abgesehen davon ist es schwer erklärbar, warum eine erfundene Person so schnell einen riesige Anhängerschaft gewinnen konnte, wenn es ja doch Mitwisser gab, die den Betrug verraten konnten. Aus der Antike sind keine Zweifel an der Realität von Jesus bekannt, selbstverständlich aber die Zurückweisung seines religiösen Anspruchs. Die Anerkennung von Jesus als historische Person umfasst auch nicht die Anerkennung, dass er echte Wunder bewirkt hat. Wundergeschichten werden von vielen Personen erzählt, deren Historizität eindeutig belegt ist.

  3. Zu Paul Stefan 22:59
    Da ist keinerlei zeitnahe Quelle dabei. Die Geschichten sind in der Regel Jahrhunderte später geschrieben worden.

    Zitat: “Zur Zeit Neros sind Christen in Rom bezeugt und Josephus erwähnt in den Ant. Jud. von 93 n. Chr. Jesus sehr direkt als Bruder des Jakobus. Das sind sehr klare, zeitnahe Belege.”

    Das ist nicht zeitnahe.

    Den angeblich wundertätigen Wanderprediger hat es nicht gegeben.

    • “Die Geschichten sind in der Regel Jahrhunderte später geschrieben worden.”

      Das ist eindeutig falsch. Josephus schrieb über Jesus um das Jahr 93, also ca. 60 Jahre nach dem Tode Jesu.
      Die Schriften des NT entstanden mehrere Jahrzehnte nach dem Tode Jesus, als erstes die Schriften von Paulus. Mitte zweites 2. Jh. existierte schon ein erster Kanon des NT (Diatessaron des Tatian).
      Sie hätten sich informieren können, anstatt nur botmäßig ihr Dogma zu wiederholen. Offenbar sind sie nicht an einer Diskussion interessiert.

      • Josephus schrieb das, was er von anderen erfahren hat, die es wieder von anderen erfahren hatten, … .

        Selbst Paulus, ein Wanderprediger, Jahrzehnte nach den angeblichen Ereignissen, war kein Augenzeuge, sondern erzählte was ihm erzählt wurde. Er war daran interessiert, mit seinen Geschichten das Christentum zu verbreiten. Man sollte nicht erwarten historische Wahrheiten zu erfahren, da Prediger daran interessiert sind, das Publikum zu beeindrucken.

        Den angeblich wundertätigen Wanderprediger hat es nicht gegeben.

        Auch wichtig: Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter!

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