Sieht aus wie Bauhaus

Seit Anfang des Jahres beschäftigt man sich in Deutschland allerorten mit dem Bauhaus, das als Schule für Architektur, Kunst und Design vor 100 Jahren in Weimar gegründet wurde. Es gibt Jubiläumsausstellungen, Reisen, Publikationen, Dokumentar- und Spielfilme ohne Ende.

Aber während so ein Jubiläum häufig dazu dient, längst Vergangenes ans Licht zu holen und zu reanimieren, wie das zum Beispiel im Dadajahr 2016 der Fall war, ist es beim Bauhaus ein bisschen anders. Wenn man die Publikationen und Artikel durchsieht, fallen neben den Jubeltexten auch viele Ansätze auf, die den Mythos Bauhaus entzaubern wollen (Walter Gropius ein Egomane ohne Zeichentalent, Bauhaus nicht mehr als eine inszenierte Marke, Frauen diskriminiert …) .

Das Bauhaus war nämlich immer en vogue: Unter Zwang geschlossen 1933, war es doch nie in Vergessenheit geraten. Es lebte auch nach dem Zweiten Weltkrieg zum Beispiel in der Hochschule für Gestaltung Ulm weiter. Und, was oft übersehen wird: Auch durch die Nazi-Zeit hindurch hatten sich bestimmte Aspekte, unter anderem die der Rationalisierung dienenden, als Designprinzipien behaupten können. Vieles prägt unser Formverständnis bis heute – Beispiele aus der Architektur finden sich z. B. hier.

Das Bauen der 1950er und 1960er Jahre in West- wie Ostdeutschland war vom “Bauhaus” geprägt, als Begriff, unter dem häufig alle Erscheinungen des Neuen Bauens der 1920er Jahre subsumiert werden (unter anderem daran merkt man, wie erfolgreich und nachhaltig sich die Schule als Marke erschaffen hat). Dabei hatten Le Corbusier, Mies van der Rohe, Ernst May und viele andere einflussreiche Planer mit dem Bauhaus direkt gar nichts zu tun und ganz eigene Formen entwickelt.


Apartmenthaus in der Weißenhofsiedlung: Nicht Bauhaus, sondern von Ludwig Mies van der Rohe, Stuttgart, 1926-27 (Foto: Eva Bambach)

Auch der gerade, am 16. Mai 2019, im Alter von 102 Jahren gestorbene Star-Architekt Ieoh Ming Pei, der für die große Schönheit und Poesie seiner Bauten gelobt wurde, lernte unter anderem bei den Bauhaus-Architekten Marcel Breuer und Walter Gropius. 1937 wurde das New Bauhaus in Chicago gegründet und verschmolz die Ansätze aus Deutschland mit modernen amerikanischen Konzepten.

Auch nicht Bauhaus: Doppelhaus von Le Corbusier in der Weißenhofsiedlung 1927 (Foto: Eva Bambach)

Nicht erst im Jubliäumsjahr dient das Bauhaus also als Bezugspunkt. Aber es scheint doch noch einmal einen Boom gegeben zu haben. Wer aktuell durch Neubaugebiete geht, findet ganz viel “Bauhaus”. Das kubische Grundprinzip und das reduzierte Relief kommen der Verwendung moderner Dämmstoffe durchaus zupass. Aufgepeppt wird das Ganze durch Formzitate aus dem Bauhausstil-Katalog, wie etwa den Querträger über der Dachterrasse, ohne den kaum ein Neubau mehr auszukommen scheint.



Neubausiedlungen in Deutschland, 2019: So etwas wird auf dem Immobilienmarkt als Stadt-Villen im Bauhaus-Stil angeboten (beide Fotos: Eva Bambach)

Der offensichtlichste Unterschied betrifft die Fenster. Wo man in den 1920er-Jahren auf horizontale Fensterbänder setzte, geht es 100 Jahre später vertikaler zu und mit mehr Glas im Verhältnis zur Außenfläche: Bodentiefe Fenster sind vom einstigen Statussymbol zum Planungsstandard geworden. Das hat auch technische Gründe: Die Heizkörper haben ihren traditionellen Platz unterm Fenster verloren. Vielleicht wegen der Beliebtheit der Fußbodenheizung. Aber vor allem wohl wegen der seit Mitte der 1980er-Jahre stetig verbesserten Isolierglasfenster. Die Fenster sind heute nicht mehr die Flächen der Fassade, an denen die Wärme verloren geht.


Kann ein Baustil nach hundert Jahren noch zeitgemäß sein?

Das Bauhaus-Design hat den Bauhaus-Gedanken überlebt. Zu dem Schluss muss man eigentlich kommen, wenn man in den Bauhaus-Quellen stöbert. Es sind ja nicht nur Entwürfe und ausgeführte Gebäude und Designs überliefert, sondern auch das reiche Schrifttum, das von der theoretischen Fundierung und dem revolutionärem Impetus der Bauhäusler zeugt.

Gar nicht groß genug kann da der Dank an Andrea Riedel sein. Auf ihrer privaten Seite bauhaus-bookshelf.org bietet sie für jedermann einen umfangreichen, übersichtlich und ästhetisch überaus ansprechend organisierten Zugang zu digitalisierten Originalquellen.

Zum Beispiel zu einem vom Zukunftsglauben beseelten Walter Gropius im Bauhaus-Manifest von 1919

Bilden wir also eine n e u e  Z u n f t  d e r  H a n d w e r k e r  ohne die  klassentrennende Anmaßung, die eine hochmütige Mauer zwischen Handwerkern und Künstlern errichten wollte! Wollen, erdenken, erschaffen wir gemeinsam den neuen Bau der Zukunft, der alles in einer Gestalt sein wird: Architektur und Plastik und Malerei, der aus Millionen Händen der Handwerker einst gen Himmel steigen wird als kristallenes Sinnbild eines neuen kommenden Glaubens.

Für solche schwärmerischen Utopien ist heute kein Platz mehr. Aber wie steht es mit dem Handwerk im Wandel der Zeit? Anlässlich der ersten Bauhausausstellung 1923 schrieb Siegfried Giedion, Schweizer Architekturhistoriker und Bauhaus-Fan der ersten Stunde:

Das Material, Holz, Eisen, Pflanzenfaser, Stein, Beton hat gewiss seine immer geltenden absoluten  Bedingungen, aber der Stilwille einer Zeit wählt instinktiv aus der Fülle des Vorhandenen jene Materialien, die sich am nächsten seiner Psyche angleichen. …

… das Ideal der Formung, das hinter den Lampen, Häusern, Gebrauchsgegenständen steht, ist die Maschine,  die sich uns überall entgegenstellt.

Was bei aller Programmatik nicht vergessen werden soll: Das Neue Bauen speiste sich aus Geboten der Wohnungsnot mindestens ebenso stark wie aus ästhetischem Sendungsbewusstsein. Geplant wurden Häuser mit minimierten Grundflächen in Formen, die heute für “Stadtvillen” mit 150 qm pro Vier-Zimmer-Wohnung verwendet werden.

Le Corbusier-Haus in Stuttgart: Le Corbusier liebte das Reisen und bildete den gerade einmal schulterbreiten Gang seines Einfamilienhauses einem Eisenbahnwagon nach (Foto:Eva Bambach).

Nicht nur die Maschine war Vorbild für die neu zu erfindenden Bauformen. Giedion schrieb weiter:

Unter ihren Händen erhält ein eingeschossiges Haus aus Eisenbeton mit flachem Dach und langgestreckter Fensterreihe fast das Aussehen eines Zweideckers; hohe Stehlampen aus Eisen und Glasröhren, unbarmherzig, ohne jeden schummrigen Seidenrock, erinnern an physikalisches Gerät, Sitzgelegenheiten gleichen Webstühlen, Möbel erinnern an Druckerpressen, Teekannen an Wasserstandgläser.  Erst die Zukunft kann zeigen, wie weit diese radikale Auskehrung unserer romantischen Residuen sich schöpferisch fruchtbar erweist, vorläufig handelt es sich um Versuche …

Was ist aus diesen Versuchen geworden? Warum wollen Neubauten heute noch genauso aussehen, wie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, obwohl Materialien, Umweltbedingungen, Lebensstil sich zum Teil massiv verändert haben?

Klingen Giedions Worte von 1923 wie eine Analyse unserer eigenen Zeit?:

Von allen Künsten leidet keine so stark unter unserer Zerrissenheit wie die Architektur, an keiner zeigt sich so schmerzlich und unmittelbar das Fehlen einer uns gehörigen Lebensform.

Schlafender Rhythmus des Materials

Zum Schluss noch was Schönes, auch ein Giedion-Zitat aus obiger Quelle:

Die Bestrebungen des Bauhauses gehen darauf aus, ins Material hinabzuhorchen und das verborgene Leben des Amorphen zu öffnen. Die toten Dinge erhalten Gesicht und Lebendigkeit. Der absolute Rhythmus der Dinge erwacht.

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Ich bin Kunsthistorikerin und arbeite freiberuflich als Redakteurin/Lektorin/Autorin. Dieser Blog enthält Überlegungen und Informationen, die ich sonst nirgendwo unterbringe. Die aber rauswollen.

8 Kommentare

  1. Ein Dankeschön für den Hinweis auf bauhausbookshelf.org.

    …“Warum wollen Neubauten heute noch genauso aussehen, wie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, obwohl Materialien, Umweltbedingungen, Lebensstil sich zum Teil massiv verändert haben?“…

    Ist das so? Heutige „bauhausähnliche“ Architektur hat selten den ursprünglichen Charme des Originals, was ja auch nicht unbedingt verwunderlich ist. Architektur ist heute optimierter unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Obwohl, persönliche, romantische Aspekte des (Frei-)Schaffenden waren auch damals schon schwierig „durchzusetzen“. Mir fällt zur Kapitalisierung von Kunst und Design, mehr oder weniger, spontan eine Schrift von Wassily Kandinsky von 1911 ein…
    Im achten KapitelKunstwerk und Künstler – der Publikation “Über das Geistige in der Kunst” heißt es (noch), “Das Kunstwerk müsse der Entwicklung und Verfeinerung der menschlichen Seele dienen, denn die Kunst sei das tägliche Brot für die Seele.

    Die [mitunter] kunsttheoretische Publikation Kandinskys “Über das Geistige in der Kunst” erscheint heute, wie ein vergessenes, ungelesenes, souveränes Fragment eines Wissenden, dem eine Horde von geldgeilen, egomanischen Kunstbarbaren des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts ohne [Fein]Sinn, Verstand und Bildung zeitlich folgte.

    Oder wie es der deutsche (1937 geborene) Kunstkritiker Dr. Eduard Beaucamp äußerte, daß die Moderne tot ist und fundamentale Umbrüche in der Bildenden Kunst nicht mehr zu erwarten sind*.

    …*“Das Bündnis Künstler und Kritiker ist zerfallen. „Die Artisten suchen nach lebenstüchtigeren und erfolgsversprechenderen Partnern – als da sind Händler, Öffentlichkeitsagenten, Sammler, Sponsoren, Kuratoren und Leute der Museumsbrache – … Unser kapitalistischer Machtzirkus, angetrieben von unvorstellbar großen und frei vagabundierenden Geldmassen, die nach diskreter Anlage suchen, macht mit seinen Zaubertricks aus Adepten im Handumdrehen Künstler von Weltgeltung, die auf Auktionen sogar berühmte Meister zu Zwergen degradieren.“ … Auszüge aus der Rede zur Verleihung des Johann-Heinrich-Merck-Preises 2006 an Eduard Beaucamp

    • Kommerzielle Erfolge suchten die Künstler auch früher schon. Die Pariser Salonausstellungen waren im 19. Jahrhundert zum Beispiel waren riesige Vermarktungsmaschinen – die wiederum einen enormen Zuwachs an neuen Künstlern provozierten.

  2. Eva Bambach schrieb (27. Juni 2019):
    > […] bestimmte Aspekte, unter anderem die der Rationalisiserung dienenden, […]

    [[Rationalisierung_(%C3%96konomie)]]

    > […] Die Fenster sind heute nicht mehr die Flächen der Fassade, an der die Wärme verloren geht.

    [[W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient#Typische_Werte_des_Bauwesens]]

    > […] das reichen Schrifttum

    p.s.
    Anonym_2019 schrieb (26. Juni 2019 @ 20:31):
    > […] Der Blumentopf […] im Schwerefeld der Erde […] wählt die Weltlinie maximaler Eigenzeit,

    Falls für je zwei Ereignisse, an denen der besagte Blumentopf teilgenommen hatte, die Dauer dieses Blumentopfes von seiner Anzeige der Teilnahme an dem einen, bis zu seiner Anzeige der Teilnahme am anderen Ereinis maximal ist (bzgl. der Dauern aller Beteiligter an sowohl dem einen, als auch dem anderen Ereignis), also folglich gleich der Lorentzschen Distanz zwischen diesen beiden Ereignissen,
    dann schlussfolgert und sagt man,
    dass dieser Blumentopf auf seiner raum-zeitlichen Bahn von dem einen zu dem anderen Ereignis “frei” bzw. “frei-fallend” gewesen war.
    Falls so:

    > daher die Wurfparabel.

    … bzgl. eines geeigneten Bezugssystems, dessen Mitglieder einzeln gleichmäßig (hyperbolisch) beschleunigt und gegenüber einander (chronometrisch bzw. interferometrisch) starr waren.

    > […] oben schneller ist als unten.

    Falls zwei Beteiligte, die einzeln gleichmäßig (hyperbolisch) beschleunigt und gegenüber einander starr waren,
    jeder der beiden also jeweils konstante Ping-Dauern bzgl. des anderen fand,
    aber diese gegenseitigen konstanten Ping-Dauern dieser beiden Beteiligten gegenübereinander ungleich waren,
    dann schlussfolgert und sagt man,
    dass derjenige mit der größeren Ping-Dauer “in Beschleunigungsrichtung” alias “über” dem anderen war,
    und umgekehrt derjenige mit der geringeren Ping-Dauer “entgegen der Beschleunigungsrichtung” alias “unter” dem ersteren war.

    (Diese Feststellung ist offensichtlich ganz unabhängig von der Zuordnung irgendwelcher Koordinaten, Ablesewerte, etc.)

    p.s.
    Zum Begriff “idealer Uhren” siehe z.B.
    http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783642372759-c1.pdf?SGWID=0-0-45-1403810-p175063743
    (Man beachte insbesondere die Variable “K” in Gl. 2.11).

  3. Eva Bambach schrieb (27. Juni 2019):
    > […] bestimmte Aspekte, unter anderem die der Rationalisiserung dienenden, […]

    [[Rationalisierung_(%C3%96konomie)]]

    > […] Die Fenster sind heute nicht mehr die Flächen der Fassade, an der die Wärme verloren geht.

    [[W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient#Typische_Werte_des_Bauwesens]]

    > […] das reichen Schrifttum

    p.s.
    Anonym_2019 schrieb (26. Juni 2019 @ 20:31):
    > […] Der Blumentopf […] im Schwerefeld der Erde […] wählt die Weltlinie maximaler Eigenzeit,

    Falls für je zwei Ereignisse, an denen der besagte Blumentopf teilgenommen hatte, die Dauer dieses Blumentopfes von seiner Anzeige der Teilnahme an dem einen, bis zu seiner Anzeige der Teilnahme am anderen Ereinis maximal ist (bzgl. der Dauern aller Beteiligter an sowohl dem einen, als auch dem anderen Ereignis), also folglich gleich der Lorentzschen Distanz zwischen diesen beiden Ereignissen,
    dann schlussfolgert und sagt man,
    dass dieser Blumentopf auf seiner raum-zeitlichen Bahn von dem einen zu dem anderen Ereignis “frei” bzw. “frei-fallend” gewesen war.
    Falls so:

    > daher die Wurfparabel.

    … bzgl. eines geeigneten Bezugssystems, dessen Mitglieder einzeln gleichmäßig (hyperbolisch) beschleunigt und gegenüber einander (chronometrisch bzw. interferometrisch) starr waren.

    > […] oben schneller ist als unten.

    Falls zwei Beteiligte, die einzeln gleichmäßig (hyperbolisch) beschleunigt und gegenüber einander starr waren,
    jeder der beiden also jeweils konstante Ping-Dauern bzgl. des anderen fand,
    aber diese gegenseitigen konstanten Ping-Dauern dieser beiden Beteiligten gegenübereinander ungleich waren,
    dann schlussfolgert und sagt man,
    dass derjenige mit der größeren Ping-Dauer “in Beschleunigungsrichtung” alias “über” dem anderen war,
    und umgekehrt derjenige mit der geringeren Ping-Dauer “entgegen der Beschleunigungsrichtung” alias “unter” dem ersteren war.

    (Diese Feststellung ist offensichtlich ganz unabhängig von der Zuordnung irgendwelcher Koordinaten, Ablesewerte, etc.)

    p.s.
    Zum Begriff “idealer Uhren” siehe z.B. http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783642372759-c1.pdf?SGWID=0-0-45-1403810-p175063743
    (Man beachte insbesondere die Variable “K” in Gl. 2.11).

  4. Die heutige Architektur wird hauptsächlich von den Kosten bestimmt.
    Man verkleide auf verschiedene Art und Weise ein Parkhaus, und fertig ist die Architektur.
    Die Unsitte, Fensteröffnungen bis zum Boden zu machen ist halt billig.
    Modern heißt nicht wohlgestaltet. Die neue Killesbergsiedlung in Stuttgart ist ein Beispiel. Sobald die Wände, die die einzigen Unterscheidungsmerkmale zwischen Parkhaus und Wohnhaus darstellen, durch Schimmel verfärbt sind, dann sieht das Gebäude aus wie die billigste Plattenbaugebäude aus der DDR.

  5. …„Kommerzielle Erfolge suchten die Künstler auch früher schon. Die Pariser Salonausstellungen waren im 19. Jahrhundert zum Beispiel waren riesige Vermarktungsmaschinen – die wiederum einen enormen Zuwachs an neuen Künstlern provozierten.

    Das bestreitet ja auch niemand. Wie sonst soll(te) der Künstler, der nicht mit einem goldenen Löffel geboren wurde, seine Existenz begründen? Und trotzdem hat Eduard Beaucamp einen signifikanten Unterschied (siehe Erstkommentar) zur Vergangenheit festgestellt.

  6. Zum Bauhaus habe ich ein ambivalentes Verhältnis, weil ich einerseits die Künstlergruppe, die sich dort zusammenfand, und andererseits auch die Geradlinigkeit des Stils bewunderte, andererseits das funktionale Bauen, dem viele historische Gebäude der Innenstädte lange nach den Zerstörungen durch den Bombenkrieg zum Opfer fielen, für ähnlich – darf man sagen – “unheilvoll” halte wie die viel geschmähten Plattenbauten der DDR.
    Ihr Artikel aber steht über dieser Ambivalenz. Das freut mich, weil ein kunstloses Foto von mir, weil es ein Bauhausdetail zeigt, inzwischen in über 40 Wikipediaartikeln verwendet wird, und ich es natürlich gern in einem erfreulichen Kontext gesehen wissen will. – Alles freilich nur persönliche Anmerkungen ohne jeden Kunstverstand.

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