Als es noch keine Impfungen gab

Wer sich mit dem Jugendstil in Deutschland beschäftigt, kommt an Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen und bei Rhein nicht vorbei – er zählt zu den bedeutendsten Förderern der Bewegung. Zu den Fotos aus seiner Kindheit und Jugend, auf die man immer mal wieder stößt, zählt auch dieses sorgsam arrangierte Bild.

Eine Familie in Trauer: Queen Victoria mit ihrem Schwiegersohn Großherzog Ludwig IV. von Hessen und seinen Kindern am 1. Februar 1879 (Foto: gemeinfrei)

Tiefe Niedergeschlagenheit spricht aus diesem Foto. Der Aufnahme voraus ging ein krankheitsbedingter Albtraum:

Im November 1878 war eine der Töchter, Viktoria, an Diphtherie erkrankt. Die Krankheit erfasste daraufhin auch den Vater Großherzog Ludwig IV. und die Geschwister, bis auf eine der Schwestern, die bei den Eltern ihres Vaters untergebracht war. Die Mutter, Großherzogin Alice, übernahm die Pflege der Familie. Mitte November starb das jüngste der sechs Kinder. Schließlich steckte sich auch die Mutter an, erkrankte schwer und starb am 14. Dezember 1878. Der Vater und die anderen Geschwister überlebten und wurden wieder gesund. Der einzige Sohn der Familie und spätere Großherzog Ernst Ludwig und seine Schwestern wuchsen anschließend bei ihrer Großmutter Königin Victoria von England auf. Es war nicht das letzte Mal, dass eine ansteckende Krankheit das Leben Ernst Ludwigs verfinstern sollte. Im Jahr 1903 starb seine von ihm sehr geliebte Tochter Elisabeth als Achtjährige an Typhus.

Hilflos ausgeliefert

Im 19. Jahrhundert konnte man sich gegen die grassierenden, häufig tödlichen Krankheiten wie Typhus oder Diphterie nicht schützen – auch nicht mit Geld und sozialem Status.

Schon lang wusste man zwar irgendwie, dass man gegen bestimmte Krankheiten immun werden kann und im 18. Jahrhundert wurde dann sogar schon eine Impfung gegen Pocken erfunden – aber warum das funktionierte, wusste man lange nicht. Systematische Impfungen gegen krankheiterregende Bakterien und Viren kamen erst mit dem 20. Jahrhundert auf und viele Krankheiten haben ihren Schrecken verloren. Seitdem ist vielen Menschen zwar bewusst, dass man sich selbst mit einer Impfung schützen kann – dass man damit auch Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit übernehmen kann, wird vielen aber erst (hoffentlich) durch Corona klar.

Meine Großmutter erzählte noch Jahrzehnte später immer wieder traumatisiert vom Todeskampf ihrer fünfjährigen, an Diphterie erkrankten Tochter. Das Foto von der Kinderleiche im Sarg begleitete meine Kindheit. Aber das war “lange her”, kam in der Familienchronik noch deutlich vor Hitler und dem Zweiten Weltkrieg und hatte für uns das Prädikat “vorbei”. Heute wird man in der Regel als Baby gegen Diphterie geimpft und ist deshalb geschützt. Zuversichtlich warten wir aktuell auf den Impfstoff gegen Corona, an dem schon mehr als hundert Labore arbeiten, wie es heißt, und dessen Verfügbarkeit nur eine Frage von Monaten sein soll – aber nicht gewiss ist, wie Blogautor Sebastian Reusch erläutert.

Nie dagewesen?

Die Einzigartigkeit der Situation, mit der wir uns derzeit dem Corona-Virus ausgeliefert sehen, wurde kürzlich in einem Gastbeitrag bei den Scilogs betont. Das Virus markiere einen Bruch in der Geschichte, kein Blick zurück auf überstandene Krisen könne den Menschen diesmal die Angst vor der Zukunft nehmen, heißt es dort – in Bezug vor allem auf die ökonomische Herausforderung.

Generell aber ist die Konfrontation mit ansteckenden Krankheiten keine Ausnahme, sondern eine Konstante in der Geschichte der Menschen. Erst seit den unbestrittenen Fortschritten in der Medizin der Moderne und trotz HIV wurden “Seuchen” in unserer Gesellschaft bis vor Kurzem als eine überwundene Gefahr erlebt. Für diese Hybris hat die Wucht, mit der das Virus jetzt das Leben auf der ganzen Welt aus den Angeln hebt, durchaus etwas Kränkendes an sich. Auch darum geht es, wenn wir auf das Kommen der Impfung vertrauen – ein Scheitern würde unser fortschrittsgewisses, wissenschaftsorientiertes Weltbild erschüttern.

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Ich bin Kunsthistorikerin und arbeite freiberuflich als Redakteurin/Lektorin/Autorin. Dieser Blog enthält Überlegungen und Informationen, die ich sonst nirgendwo unterbringe. Die aber rauswollen.

22 Kommentare

  1. 1878? 1903? Aber da gab es die Homöopathie doch schon seit Generationen. Warum haben die denn keine Glaubolie geschluckt?
    Und die pöse Pharmaindustrie war da auch noch nicht vorhanden.

    • Die Vergangenheit ist tatsächlich zurück, nur auf neue Art: Während noch vor 100 Jahren jede/jeder in seinem Leben von Infektionskrankheiten bedroht war und alle 50 Jahre eine grosse Seuche die halbe Welt überzog, sind wir heute im Alltag vor Infektionskrankheiten weitgehend verschont, doch jetzt tauchen dafür in immer kürzeren Zeitabständen neue Viruserkrankungen auf, die sich rasend schnell über den Globus verbreiten (dem Flugzeug sei dank) und die das Potenzial haben, Millionen von dauerhaft Geschädigten oder Toten zu fordern. Bis jetzt sind wir aber den schlimmsten Szenarien immer knapp entkommen.

      HIV/AIDS hat tatsächlich seit seinem Auftauchen weltweit 32 Millionen Tote gefordert, die meisten davon zu Beginn, denn damals gab es noch keine Therapie. Heute gibt es zwar immer noch keine HIV-Impfung dafür aber eine HIV-Therapie: die lebenslange retrovirale Therapie mit einer Medikamenten-Kombination, die das Virus unter Kontrolle hält ohne es jedoch zu eliminieren. Im Juni 2019 standen weltweit 24.5 Millionen Menschen unter retroviraler Anti-HIV-Therapie.
      HIV ist eine Viruskrankung und heute haben allein noch Viruserkrankungen das Potenzial sich weltweit zu verbreiten, denn Viren können unabhängig von den hygienischen Verhältnissen unentdeckt in einem Menschen schlummern und sich überall dorthin verbreiten wo der Betreffende hinreist.
      Allein seit dem Jahr 2000 gab es folgende virale Erkrankungen mit Pandemiepotenzial: Mumps, SARS, Zika, Schweinegrippe, Ebola, Mers und jetzt Covid-19.

      Covid-19 verbreitet sich unter normalen Umständen rasend schnell und nur eine Kontaktsperre kann die Verbreitung stark verlangsamen wenn es auch das Virus kaum eliminieren kann. Es ist keinesfalls sicher, dass ein Grippeimpfstoff uns von Covid-19 erlösen wird, denn normalerweise dauert es Jahre bis ein Impfstoff bereit steht und so lange können wir sicher nicht die Kontaktsperre fortsetzen.
      Es sind jedoch Medikamente denkbar, die das Virus eliminieren, blockieren oder an der Vervielfältigung hindern. Falls es bald solche Medikamente gibt, müsste ein frisch Infizierter möglichst früh damit behandelt werden um Virusschäden zu vermeiden und wieder vollkommen gesund zu werden.

      Nicht nur gegen Sars-CoV-2 sondern gegen alle sich schnell ausbreitenden Viruserkrankungen wären Virus-Schnelltests wirksam, die jederzeit nachweisen könnten, ob jemand von einem bestimmten Virus befallen ist. Gäbe es solche Virus-Schnelltests in grosser Anzahl könnten sich bei Auftauchen einer neuen Epidemie/Pandemie alle testen lassen und zwar auch Menschen ohne jedes Krankheitssymptom. Die positiv getesteten würden dann in Quarantäne versetzt. Damit könnte man die Krankheit innert ein paar Monaten unter Kontrolle bringen. Es würde aber bedeuten, dass jeder getestet werden müsste – und das mehrmals. im gegenwärtigen Corona-Szenario würde das bedeuten, dass nur diejenigen zur Arbeit zurückkehren könnten, die per Test nachgewiesen hätten, dass sie Corona-negativ sind. Folgerung: ein Massenschnelltest für das Vorhandensein einer viralen Infektion würde es ermöglichen Krankheiten wie Mumps, Sars, Schweinegrippe, Ebola und eben auch Covid-19 unter Kontrolle zu bringen und einige dieser Krankheiten vielleicht sogar für immer zu eliminieren.

  2. Die Menschheit ist offensichtlich sehr vergeßlich. Neue Seuchen, gegen die die Menschheit ungeschützt ist, werden immer wieder auftreten. Die letzte große Seuche, gegen die die Menschheit ungeschützt war, war die Spanische Grippe vor hundert Jahren. An der Spanischen Grippe sind damals mehr Menschen gestorben, als Soldaten im ersten Weltkrieg. Das ist jetzt 4 Generationen her, aber offensichtlich schon wieder vergessen. Man kennt ja auch kaum noch Menschen, die im ersten Weltkrieg gefallen sind. Der Verlobte meiner Großmutter ist im ersten Weltkrieg gefallen. Von der (Jungs-) Schulklasse meines Großvaters waren zur 50-jährigen Abiturfeier nur noch 3 Mitschüler am Leben.

    Wichtig ist doch, daß den Menschen im Bewußtsein bleibt, daß solche Seuchen immer wieder auftreten können. Wenn ein Virus mutiert, oder wenn wieder einmal eine Seuche vom Tier auf den Menschen überspringt wird das immer wieder passieren. Wichtig ist, daß man daraus die richtigen Lehren zieht !

    Die Ausbreitung von Seuchen geschah immer durch die Reisen von Menschen. Das war bei der Pest so, bei den Pocken, bei der Spanischen Grippe so und ist auch beim jetzigen Coronavirus so. Warum sagt man nicht klipp und klar : Das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Gesundheit) wiegt stärker als das Recht auf freie Bewegung. Aus einem Gebiet, in dem eine Seuche grassiert, darf niemand ausreisen. Und wenn das international nicht durchsetzbar ist, dann darf eben niemand in mein Land einreisen. Mit welchem Recht darf jemand aus China hier her reisen und meine Gesundheit gefährden. Vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, wieviel billiger es gewesen wäre, die Reisetätigkeit rechtzeitig einzuschränken, als es der jetzt durch den Produktionsausfall eingetretene wirtschaftliche Schaden ist. Meiner Meinung nach hätte man die Reisetätigkeit viel eher und rigoroser unterbinden müssen. Mit Hilfe internationaler Organisationen (z.B. UNO, WHO, …) Es wäre sinnvoll, über internationale Regeln (Gesetze) in dieser Beziehung nachzudenken.

    Und man sollte auch mal darüber nachdenken, wie weit man die Globalisierung der Wirtschaft treiben darf. Ist das nicht ein Armutszeugnis, daß ein Land nicht einmal die im eigenen Land benötigten Atemmasken selbst herstellen kann. Ich bin der Meinung, ein Land sollte sich mit den grundlegenden Dingen selbst versorgen können.

    • An Leser

      Reisen verbieten ist kompletter Irrsinn.
      Ansteckende Krankheiten kennen keine Grenzen und verbreiten sich auch, wenn jeder in seinem Dorf und Nachbarsdorf bewegt, nur langsamer.
      Auch gehört das Reisen zu jedem Tier. Die heutigen Wölfe in Deutschland sind aus Polen eingewandert. Der heutige Mensch hat sich in Afrika, Asien und Europa ausgebreitet, noch bevor es den Ackerbau gab.
      Reisen komplett zu beschränken ist kompletter Blödsinn.
      Reisen zu Pandemiezeiten beschränken, ist eine andere Sache und hält die Toten in grenzen, bzw. gibt uns Zeit zu reagieren.

      “Ist das nicht ein Armutszeugnis, daß ein Land nicht einmal die im eigenen Land benötigten Atemmasken selbst herstellen kann”
      Wenn man sich die Weltgeschichte anschaut, im gegenteil. Die Menschheit bewegt sich immer mehr zur globalen Gemeinschaft hin. Was ein Armutszeugnis ist, ist, dass es nur wegen Gewinnmaximierung und Ausgabenminimierung passiert.

  3. Ein weiteres Gesundheitsrisiko entsteht durch den ständigen Wettlauf zwischen den Antibiotika und den antibiotikaresistenten Bakterien.
    Dieses Problem wird durch die Verwendung von Antibiotika in der Tierzucht noch mehr verschlimmert.

  4. Nun gut, es lohnt sich offensichtlich nicht, auf diesem Blog zu schreiben. Wenn man jemandem wie @Alex die Gefährlichkeit und Unsinnigkeit seiner Denkweise verdeutlicht, wird man einfach gelöscht.

    • Lieber @Leser,
      nein, man wird hier nicht gelöscht, wenn man seine Meinung zu einer anderen Denkweise darlegt. Aber wenn man jemanden als Idioten bezeichnet und mit unflätigen Unterstellungen beleidigt – dann schon.

  5. @ Karl Bednarik
    Ein weiteres Gesundheitsrisiko entsteht durch den ständigen Wettlauf zwischen den Antibiotika und den antibiotikaresistenten Bakterien.

    Die multiresistenten Keime, die vor allem in Krankenhäusern für die durch Alter oder gravierende Vorerkrankungen geschwächten Risikopatienten hochgefährlich sind, könnten sogar bei der Interpretation der Statistiken der vermeintlich durch Covid-19 gestorbene Menschen eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Denn wir wissen nicht, woran die als Corona-Tote gemeldete Menschen gestorben sind, weil das Robert-Koch-Institut vor Obduktionen wegen Ansteckungsgefahr für die Pathologen (!!!) abratet, eine völlig unprofessionelle und unglaubwürdige Ausrede – das RKI hat ledier meiner Meinung nach bei vielen Fragen an Vertrauenswürdigkeit verloren… 🙁

    Das wird zum Beispiel in diesem sehr informativen Artikel vorgetragen:

    Corona kann man nicht einsperren

    […] Überschätzte Krankenhaus-Behandlung

    Bei vielen Patienten bildet sich noch eine Sekundärinfektion mit Bakterien, von denen wir schon besiedelt sind, die uns aber im gesunden Zustand nicht schaden. Zusätzlich stecken sich Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, oftmals mit dort vorhandenen multiresistenten Keimen an, die mit Antibiotika nicht behandelbar sind. Dies geschieht besonders leicht bei einer Behandlung auf der Intensivstation mit Beatmung, weil es dort besonders viele multiresistente Keime gibt und Materialien wie der Beatmungstubus oder Venenkatheter in den Körper eingeführt werden müssen, was Infektionen nach sich ziehen kann.

    Es ist als alter oder immuninkompetener Mensch unter solchen Umständen gar nicht so leicht, eine Intensivstationsbehandlung zu überleben: Zwar lassen sich immerhin antibiotikasensible Bakterien, die außerhalb des Krankenhauses erworben wurden, behandeln, doch sterben Patienten, deren Immunsystem es nicht schafft, das Virus zu eliminieren, trotzdem an der viralen Lungenentzündung oder an der bakteriellen Superinfektion mit multiresistenten Keimen. Diesen Patienten hilft auch keine Beatmung, diese kann die Immunreaktion nicht ersetzen.

    Viele der Patienten, die jetzt auf Intensivstationen landen, warten in normalen Zeiten einfach im Altersheim auf das Ende. Insgesamt wird der therapeutische Nutzen einer Krankenhausbehandlung bei Viruspneumonie wahrscheinlich stark überschätzt: Der Nutzen dürfte bei jungen Patienten mit wenig Vorerkrankungen am größten sein, bei alten Patienten mit massiven Vorerkrankungen hingegen sehr gering bis nicht vorhanden.

    Die wesentliche symptomatische Therapie, die Behandlung mit Antibiotika, bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Inhalationsmedikamenten, kann auch außerhalb des Krankenhauses gegeben werden – denn ein wirksames Virostatikum gegen SARS-Cov2 gibt es nicht. Zu Hause gibt es auch keine multi-resistenten Keime. Dass ein Krankenhausaufenthalt bei Viruspneumonie mit Atemnot bei stark vorgeschädigten Patienten (das sind 99 Prozent der Toten) wirklich die Überlebenschancen steigert, wurde bei COVID-19 noch gar nicht belegt. Mit Sicherheit ist die Überlastung des Krankenhaussystems eine Folge irrationaler Nachfrage – Patienten drängen panisch in das Krankenhaus, obwohl ihnen dort gar nicht besser geholfen werden kann. Ich würde die Therapie zu Hause für mich immer dem Krankenhaus vorziehen.

    Wenn wir den Kampf also nicht gewinnen können, was können wir dann tun? Erstens können wir die Krankenhausbetten für die bedürftigsten Patienten freihalten. Wir müssen dann auf dem Gipfel der Infektionshäufigkeit, wenn auf ein Bett mehrere echte Anwärter kommen, die Patienten nach Überlebenschancen triagieren, also die Patienten zur Behandlung zulassen, die die besten Chancen haben. Zweitens sollten wir Ärzten Anreize geben oder sie sogar gesetzlich verpflichten, Patienten zu Hause zu behandeln – dort, wo sie die besten Heilungschancen haben.

    Inwiefern das geschehen wird, ist nicht abzusehen. Bis dahin geben wir nun erst einmal unserer Wirtschaft durch Quarantänemaßnahmen, die sich aufgrund der biologischen Eigenschaften von SARS-Cov2 medizinisch nicht auszahlen können, den Rest. Kollektives rationales Handeln in Krisen ist eben die Ausnahme.

    Immerhin ist eins sicher: Die allermeisten von uns wird COVID-19 nicht umbringen, fast alle Infizierten werden nie wissen, dass sie es einmal waren.

  6. Zitat Eva Bambach:
    Generell aber ist die Konfrontation mit ansteckenden Krankheiten keine Ausnahme, sondern eine Konstante in der Geschichte der Menschen. Erst seit den unbestrittenen Fortschritten in der Medizin der Moderne und trotz HIV wurden “Seuchen” in unserer Gesellschaft bis vor Kurzem als eine überwundene Gefahr erlebt. Für diese Hybris hat die Wucht, mit der das Virus jetzt das Leben auf der ganzen Welt aus den Angeln hebt, durchaus etwas Kränkendes an sich. Auch darum geht es, wenn wir auf das Kommen der Impfung vertrauen – ein Scheitern würde unser fortschrittsgewisses, wissenschaftsorientiertes Weltbild erschüttern.

    .

    Dass SARS-Cov2 „mit einer Wucht auftritt, die das Leben auf der ganzen Welt aus den Angeln hebt“ ist extrem zu relativieren. Es zeigt sich nämlich im Gegenteil eindeutig seit mehreren Wochen, dass die Gefährlichkeit der Covid19-Erkrankung stark überschätzt wurde: sie ist bis jetzt beim Abklingen der „1. Welle“ in der Größenordnung von vorherigen saisonalen Grippen, die die Welt nicht aus den Angeln gehoben haben. Ob die „2. Welle“ viel gefährlicher sein wird, wie der Virologe Christian Drosten schon jetzt zu prognotizieren vermag, bleibt reine Spekulation.

    Ich empfehle hier eine extrem informative Zusammensetzung von wissenschaftlichen Studien aus der ganzen Welt zur Covid-19-Erkrankung vom 14. März bis zum 21. April 2020:

    Fakten zu Covid-19

    Dass die Gefährlichkeit von SARS-Cov2 nicht gravierender ist als bei einer saisonalen Grippe wird von zahlreichen Experten weltweit dokumentiert, wie die medizinischen Updates vom 21. April 2020 aus dieser Webseite dokumentieren, zum Beispiel :

    21. April 2020 – Medizinische Updates
    Stanford-Medizinprofessor John Ioannidis erklärt in einem neuen einstündigen Interview mehrere neue Studien zu Covid19. Die Letalität von Covid19 liegt laut Professor Ioannidis „im Bereich der saisonalen Grippe“. Für Personen unter 65 Jahren sei das Sterberisiko selbst in den weltweiten „Hotspots“ vergleichbar mit der täglichen Autofahrt zur Arbeit, für gesunde Personen unter 65 Jahren sei das Sterberisiko „völlig vernachläßigbar“. Lediglich in New York liege das Sterberisiko für Personen unter 65 Jahren im Bereich eines professionellen LKW-Fahrers.

    • Es ist doch nicht zu bestreiten, dass Covid-19 das Leben auf der ganzen Welt aus den Angeln hebt. Es ist auch nicht zu bestreiten, dass es unterschiedliche Einschätzungen der Gefährlichkeit des Virus gibt. Nur ungern lasse ich dessen Verharmlosung hier einfach so stehen. Doch sind die Kommentare zu meinem Blogpost nicht der Ort das zu diskutieren, denn hier geht es schließlich um andere Aspekte als den medizinischen.

  7. Zitat Eva Bambach:
    Es ist doch nicht zu bestreiten, dass Covid-19 das Leben auf der ganzen Welt aus den Angeln hebt.

    Ich glaube, es war deutlich aus meinem Kommentar ersichtlich, dass ich mich bei meiner Überlegung, dass Corona nicht die Welt aus den Angeln hebt, einzig auf den medizinischen Aspekt bezogen habe. Was die wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und soziologischen Konsequenzen der durch Regierungen getroffenen Eindämmungsmaßnahmen angeht (vor allem Lockdown), ist Ihr Ausdruck natürlich auch aus meiner Sicht zutreffend, dass die Welt aus den Angeln gehoben wurde.
    .

    Zitat Eva Bambach:
    Nur ungern lasse ich dessen Verharmlosung hier einfach so stehen. Doch sind die Kommentare zu meinem Blogpost nicht der Ort das zu diskutieren, denn hier geht es schließlich um andere Aspekte als den medizinischen.

    Die Informationen, die ich hier ordnungsgemäß mit Quellen verlinkt habe, sind keine “Verharmlosungen” von mir, sondern fundierte wissenschaftliche und statistische Fachstudien von Experten aus der ganzen Welt. Mir war darüber hinaus nach der Lektüre Ihres Blogs-Artikels nicht klar, dass es Ihnen darum ging, andere Aspekte als den medizinischen zur Diskussion zu stellen. Ich bitte daher um Entschuldigung für meinen unbewußten “offtopic” Kommentar.

  8. Sehr geehrte Frau Bambach,
    es ist wohl keine “Verharmlosung”, wenn man die Opferzahlen von Covid-19 mit jenen der Grippewelle von 2017/18 nüchtern vergleicht. Damals wurde die Zahl der Todesfälle vom RKI auf 25000 geschätzt (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/10/04-10-2019/mild-oder-schlimm-wie-war-die-letzte-grippesaison/chapter:1). Davon sind wir heute mit 5760 Toten noch ziemlich weit entfernt und es ist bereits ein Abebben der Welle erkennbar.

    Es erhebt sich die Frage, warum manche Viruserkrankungen als “Pandemien” eingestuft werden, wie z.B. SARS, obwohl in diesem Fall in Deutschland keine Opfer zu beklagen waren, während die Grippewelle von 2017/18 weltweit nach Schätzungen zwischen 300000 und 600000 Tote zur Folge hatte, jedoch als saisonale Erscheinung rangiert.

    Nach meinem Laienverständnis müsste man aus der damaligen Entwicklung der Grippewelle Einiges über das Verhalten der jetzigen Viruserkrankung lernen können. Auf jeden Fall sollte man aber gewarnt worden sein und Schutzkleidung, Masken, Intensivbetten, Pflegepersonal etc. in ausreichender Anzahl vorgehalten haben. Nun ist man überrascht vom jetzigen Covid-19 Ausbruch, hat kein “Drehbuch”, obwohl man vor zwei Jahren mit einem viel schlimmeren Ausbruch konfrontiert war, von dem man allerdings kaum ein Aufhebens gemacht hat. Warum man diesmal die Republik auf den Kopf stellen muss, erschließt sich mir nur schwer.

    Mit besten Grüßen,
    Wolfgang Engelhardt

  9. Zitat Eva Bambach:
    Nur ungern lasse ich dessen Verharmlosung hier einfach so stehen. Doch sind die Kommentare zu meinem Blogpost nicht der Ort das zu diskutieren, denn hier geht es schließlich um andere Aspekte als den medizinischen.

    Gehören dann folgende Überlegungen vielleicht zu den Aspekten, die Sie in Ihrem Blog zur Diskussion stellen lassen würden? Und zwar, ob es verhältnismäßig war und immer noch ist, mit massiven Einschränkungsmaßnahmen im Fall Corona die „Welt aus den Angeln zu heben“ wie Sie es ausgedrückt haben?

    Wissenschaftlich scheinen mir auf jedenfalls diese politisch angeordneten Maßnahmen nicht verhältnismäßig begründet zu sein, wie es im Nachbarblog von Ihrem SciLogs-Kollegen Stephan Schleim kontrovers untersucht wird: Von der fehlenden wissenschaftlichen Begründung der Corona-Maßnahmen. Es ist nämlich mittlerweile unbestritten, dass eine tödliche Gefahr bei der Covid-19-Erkrankung überwiegend für eine identifizierbare Risikogruppe besteht (vor allem Altersheimbewohner bzw. allgemein Menschen mit schweren Vorerkrankungen).

    Dadurch sind die politisch angeordneten Maßnahmen auch nicht gesetzlich durch das Infektionsschutzgesetz begründet und gedeckt, wie die Regierung es behauptet, wenn man den Hinweis eines Teilnehmers in einer zweiten laufenden Diskussion von Stephan Schleim „1 von 500.000: Führende Epidemiologen berechneten das Sterberisiko durch COVID-19“ zur Kenntnis nimmt::

    Sich.-Ing . Jörg Hensel – 26.04.2020, 18:38 Uhr:

    ZUdem … Die „Corona-Auflagen“ (Shutdown) haben für ca. 80 Millionen Bürger keine Rechtsgrundlage. Denn der Personenkreis gem. § 28 (1) IfSG ist klar zur restlichen Bevölkerung abgegrenzt. Da diese Grenzen jedoch massiv überschritten werden resp. die gesamte Bevölkerung vom Geltungsbereich des § 28 (1) IfSG erfasst wird, liegt insbesondere ein Verstoß gegen das Übermaßverbot vor.
    Oder mit anderen Worten:
    Wenn Personen die Kriterien des § 28 (1) resp. die des § 2 Ziff. 4-7 IfSG erfüllen (Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige und Ausscheider), haben diese Personen insb. die Maßnahmen gem. 29 – 31 IfSG zu dulden. – Gesunde Personen (ca. 80 Millionen Menschen) sind hiervon nicht betroffen.
    https: // www .juraforum.de/lexikon/uebermassverbot
    https :// www .gesetze-im-internet.de/ifsg/__28.html

    Es gilt das gesetzliche Kriterium des Feststellungserfordernisses gem. § 28 (1) IfSG. – Normadressaten der Maßnahmen insb. i.S.d. §§ 29 – 31 IfSG sind ausschließlich Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider deren Status als solche zweifelsfrei festgestellt resp. dokumentiert wurde. Das ist bei ca. 80 Millionen Menschen nicht der Fall.

    Demnach handelt die Regierung grob verfassungswidrig, wenn sie Einschränkungen für ca. 80 Millionen Menschen anordnet, die nicht die Kriterien des Infektionsschutzgesetzes erfüllen.

    • Die Fragen die Sie ansprechen – wie man aus epidemologischer, ethischer, rechtlicher Sicht auf das Virus reagieren sollte – sind gewichtig und wie so viele habe ich dazu meine persönliche Meinung ohne darauf fachlich vorbereitet zu sein. Ich diskutiere darüber gern im Freundes- oder Stammtischkreis. Für öffentliche Stellungnahmen fühle ich mich nicht qualifiziert, und ich denke nicht, dass meine Laieneinschätzungen zu den genannten Fragen für irgedjemanden Nutzen hätten.
      Der von mir vorgetragene Aspekt beinhaltet die Beobachtung, dass das Virus Politik und Alltag auf der ganzen Welt in einem Maß verändert, wie es sich wohl niemand zuvor vorstellen konnte. Im Zentrum steht der Blick zurück ins 19. Jahrhundert.

  10. Zitat Eva Bambach:
    Für öffentliche Stellungnahmen fühle ich mich nicht qualifiziert, und ich denke nicht, dass meine Laieneinschätzungen zu den genannten Fragen für irgedjemanden Nutzen hätten.

    Das sehe ich überhaupt nicht so, dass Sie sich nicht qualifiziert genug fühlen sollten, um Ihre Einstellungen und Überlegungen über die Erkrankung Covid-19 oder über die angeordneten Maßnahmen öffentlich zu äußern, denn Sie sind wie 83 Millionen Menschen in Deutschland davon betroffen und dementsprechend auch qualifiziert genug. So ein Thema sollte auf gar keinen Fall einzig Fachleuten der Epidemiologie, der Virologie, der Medizin – oder gar den Politikern überlassen werden, die ohnehin genauso Laien sind wie wir alle – denn jeder Mensch ist betroffen und auch gefragt: Wir sind ja mündige Bürger und es geht ja um unsere Gesundheit und unseren potentielle Todesursache sowie um die Gesundheit und die potentielle Todesursache unserer Lieben und unserer Mitbürger. So wie es zu erkennen ist, gehören Sie zwar nicht zu der hauptsächlich gefährdeten Risikogruppe (im Gegenteil zu mir, ich bin 72… 😉 ), aber Sie haben ganz bestimmt Menschen in Ihrem Leben für die Sie die Gefahr des Corona-Virus fürchten.

    Eins gibt mir irgendwie bei dem „Krieg“ um die Erhebung und Interpretation der Statistiken zwischen Fachleuten zu bedenken: Ich kenne persönlich weder Covid-19-erkrankte noch verstorbenen Menschen, obwohl die Medien uns tagtäglich ein apokalyptisches Bild der Ausbreitung der Pandemie und der Todesfällen vermitteln. Ich kenne auch in meinem privaten Umfeld keinen einzigen Mensch, der welche kennt, obwohl wir uns gegenseitig fragen – und ich lebe in einem extrem dicht bevölkerten Land. Wo bleiben denn die Corona-Tote in unseren privaten Umfeldern? Wenn eine Todesursache als statistisch relevant auftritt, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Alkoholismus, kennt jeder in seiner Familie oder privatem Umfeld mehrere solcher Fälle. Sogar von Suiziden hat wohl jeder in seinem privaten Umfeld schon mal erfahren. Von Covid-19-Tode nicht.

    Insofern finde ich die Auffassung eines Teilnehmers in einer Nachbardiskussion nicht ganz abwegig: Corona findet hauptsächlich in den Medien und in den Köpfen statt.

    Das ist irgendwie auch historisch nachvollziehbar, denn die sogenannte „spanische Grippe“, die 10 Millionen von (hauptsächlich jungen) Männern das Leben gekostet haben soll, wurde quasi ignoriert als sie gewütet hat. Ich habe gelesen, dass sie nur deswegen “spanische Grippe” genannt wurde, weil einzig in Spanien zu dieser Zeit berichtet wurde, obwohl es eine Pandemie war.

  11. Ob man Corona nur aus den Medien kennt, hängt sicher auch davon ab, in welcher Region man lebt. Ich kenne mehrere an Corona Erkrankte, die Gottseidank alle wieder gesund geworden sind.
    Was die Berichterstattung über die Spanische Grippe betrifft, muss man das vor dem Hintergrund des gleichzeitg stattfindenden Ersten Weltkriegs betrachten.

  12. Sehr geehrte Frau Bambach,
    Ihre Stammtischdiskussionen im Freundeskreis in allen Ehren und auch Ihr Eingeständnis, dass Ihre Laieneinschätzungen für niemand irgendeinen Nutzen hätten. Auch ich bin als Physiker Laie in Fragen der Epidemiologie und Virologie, aber ich kann veröffentlichte Zahlen vergleichen, ohne dabei ins neunzehnte Jahrhundert schauen zu müssen.

    Im Jahr 2017 haben die Kassen nur eine Dreifachimpfung gegen Grippe bezahlt. Das RKI hat errechnet, dass es in dieser Saison 25100 Grippetote gab, mehr als ‘gewöhnlich’. Es lag also nahezu die Situation vor “als es noch keine Impfungen gab”, denn gegen einen vierten Virus wurde nicht geimpft. Im nächsten Jahr hat man den Fehler korrigiert und die Opferzahlen waren wieder im ‘üblichen’ Rahmen.

    Auch als Laie kann man ausrechnen, dass die (mutmaßlichen) Covid-19 Toten bisher nur ein Viertel der damaligen ‘Exzess-Toten’ ausmachen, so dass man Schwierigkeiten hat zu verstehen, warum so gut wie niemand über den Verlauf der Pandemie von 2017/18 spricht, aus der man womöglich etwas für die jetzige Situation lernen könnte. Außer der Vierfachimpfung wurden keine weiteren Konsequenzen gezogen, insbesondere keine Vorsorgemaßnahmen getroffen für den Fall, dass wieder ein neuer Virus pandemisch auftritt. Nun aber veranlassen Wissenschaftler mit unsicherem Zahlenmaterial die Politiker zu Extremmaßnahmen.

    Tatsächlich fühle ich mich an die Eingeweideschau an Opfertieren (Hieroskopie) der römischen Priester auf dem Kapitol erinnert, deren Prognosen über Krieg und Frieden entschieden. Kein Wunder, dass bei dieser Lage Verschwörungstheorien gedeihen, denen ich jedoch nicht anhänge. An kollektive Zwänge, die rational kaum zu durchbrechen sind, glaube ich dagegen schon.

    Mit besten Grüßen,
    Wolfgang Engelhardt

  13. Zitat Dr. Wolfgang Engelhardt:
    Nun aber veranlassen Wissenschaftler mit unsicherem Zahlenmaterial die Politiker zu Extremmaßnahmen.

    Ich sehe durchaus auch eine gefährliche Instrumentalisierung und Steuerung der Meinungsbildung von Politikern aus manchen Bereichen der Wissenschaft.

    Ich denke auch, es gibt zusammenwirkende Motivationen für die Politiker in der Corona-Krise Extremmaßnahmen zu entscheiden:

    1) Erst einmal denkt jeder Politiker grundsätzlich primär an seine Karriere, man sollte sich nichts vormachen, sprich er denkt hier in erster Linie daran, sich persönlich moralisch abzusichern und zu decken, um nach der Pandemie sich dem Vorwurf nicht auszusetzen, er habe nicht genug Vorsichtsmaßnahmen getroffen und sei verantwortlich für den Tod aller Corona-Tote.

    2) Die Politiker sehen den Virus als Chance, unbeliebte Reformen bzw. Finanzierung von wirtschaftlichen Umstrukturierungen in der Gesellschaft zu verwirklichen, die sie in normalen Zeiten nicht hätten verwirklichen können. Es ist sehr auffällig, dass auf einmal Milliarden und Billiarden von Geldern zur angeblichen Bewältigung der Corona-Krise von heute auf morgen auf dem Tisch „gezaubert“ wurden. Kolossale, nie da gewesene Summen… In Deutschland wurde die heilige „schwarze Null“ über Nacht über Bord geworfen, denn ohne Neuverschuldung waren ohnehin die notwendigen öffentlichen Investitionen vom weiten nicht zu finanzieren gewesen, zum Beispiel Energiewende, Bau von bezahlbaren Mietwohnungen, „Klimawandel“, Flüchtlinge, Digitalisierung, usw. usw. usw. Auch einige Vereinbarungen, die die EU in den letzten Jahren gelähmt und handlungsunfähig gemacht haben, können de facto mit der Corona-Krise rückgängig gemacht werden. In meinem Heimatland Frankreich ist zum Beispiel Macron über Nacht dank Corona die „Gelben Westen“ losgeworden, auch praktisch, oder? 😉

    Das alles ohne Anspruch auf eine qualifizierte Meinung, das ist nur mein ganz persönlichen Eindruck, mehr nicht – für Politik und Politiker habe ich mich ohnehin mein Leben lang nicht näher interessiert, ich werde jetzt nicht anfangen… 😉

  14. Warum hat Frankreich den Lockdown bis zum 11. Mai verlängert?
    162.000 Erkrankte und fast 23.000 Verstorbene ist doch nicht viel, oder?

  15. Zitat Senf:
    Warum hat Frankreich den Lockdown bis zum 11. Mai verlängert?
    162.000 Erkrankte und fast 23.000 Verstorbene ist doch nicht viel, oder?

    Auch in Frankreich vermehren sich die wissenschaftlichen Studien, die die offiziellen statistischen Erhebungen (von INSEE) methodologisch als nach oben verzerrt kritisieren, wie zum Beispiel hier:

    Décès dus au Covid-19 : le nombre officiel de morts en France est-il surestimé ?

    In Frankreich wurde übrigens der national und international renommierte Experte aus meiner Heimatstadt Marseille, Prof. Didier Raoult von Macron zur Besprechung der Lage besucht. Prof. Raoult, Gründer und Direktor seit mehr als 20 Jahren des öffentlichen Instituts zur Forschung und Behandlung von Infektionskrankheiten IHU Méditerranée Infection bei dem Marseiller Krankenhaus „La Timone“ berichtet, dass die Sterblichkeit bei der Corona-Pandemie im Bereich von saisonalen Grippen einzuordnen ist, siehe zum Beispiel hier ein Video mit einer kurzen Zusammenfassung (übersetz mit Deep):

    Für Professor Raoult: “Die Epidemie verschwindet allmählich. Die Anzahl der festgestellten Fälle nimmt sehr, sehr signifikant ab. Es ist also möglich, dass die Epidemie im Frühjahr verschwindet und in einigen Wochen überhaupt keine Fälle mehr auftreten. Aus Gründen, die äußerst seltsam sind, aber dies ist, was wir normalerweise für die meisten Virus- und Atemwegserkrankungen sehen, ist dies ziemlich banal.

    Wenn wir versuchen, dies in den Kontext von Epidemien und Gesundheitskrisen zu stellen […] und zu versuchen, herauszufinden, ob die [aktuelle] Gesundheitskrise Auswirkungen auf die Sterblichkeit in Frankreich hat, lautet die Antwort nein. Wenn wir die Monate Dezember bis März zusammenfassen, sind wir jetzt sehr weit von der Gesundheitskrise von 2017 entfernt, in der es viele Fälle von H3N2-Grippe gab. Der mit diesem Virus verbundene Anstieg der Mortalität ist nicht signifikant sichtbar.

    Ich habe vorausgesagt, dass diese Krise die Lebenserwartung der Franzosen nicht verändern wird. Dies wird bestätigt.

  16. Nachtrag:

    Siehe ein neues Video von Prof. Didier Raoult:
    La leçon des épidémies courtes (Die Lehre der kurzen Epidemien)

    und eine kurze Zusammenfassung (übersetzt mit Deep):

    Prof. Didier Raoult hält es für “möglich”, dass es “in einem Monat überhaupt keine Fälle mehr geben wird”…

    In der neuesten Ausgabe des wöchentlichen wissenschaftlichen Newsletters der IHU Méditerranée Infection berichtet Professor Didier Raoult, Direktor des Instituts, über die neuesten Entwicklungen der Epidemie und deren Einfluss auf die Sterblichkeit in Frankreich.

    Bei der Analyse der Situation in Marseille erklärt Professor Raoult, dass “die Zahl der diagnostizierten Fälle, aber auch die Zahl der auf Intensivstationen stationär behandelten Fälle stetig zurückgegangen ist […] Wir befinden uns auf einer Abwärtswelle, wir haben die gleichen Daten in der PACA-Region, wir haben die gleichen Daten in Frankreich, in den meisten europäischen Ländern und in Nordamerika. »

    ” Wenn es so weitergeht wie bisher, wird eine der Möglichkeiten dieser Krankheit, nämlich eine saisonale Erkrankung, wahr, in einem Monat gibt es in den meisten Ländern mit einem gemäßigten Klima vielleicht überhaupt keine Fälle… “

    Siehe auch ein Video von Dr. Dan Erickson, California:

    Dr. Erickson COVID-19 Briefing
    und eine kurze Zusammenfassung (übersetzt mit Deep):

    Laut Dr. Dan Erickson hat Covid-19 eine niedrigere Sterblichkeitsrate als die Grippe.

    Der kalifornische Arzt Dan Erickson beschrieb seine Beobachtungen bezüglich Covid-19 auf einer Pressekonferenz am 22. April. Hier ist, was er sagte.

    Basierend auf den jeweiligen Raten positiver Tests errechnete Dr. Dan Erickson, dass “die Sterblichkeitsrate von Covid-19 derzeit 0,03% in Kalifornien, 0,05% in Spanien, 0,09% in Schweden und 0,1% im Bundesstaat New York betragen würde, verglichen mit der US-Grippe-Fallsterblichkeitsrate von etwa 0,13%. »

    Er berichtet weiter, dass “Ärzte in mehreren amerikanischen Staaten gegen ihren eigenen Rat “unter Druck gesetzt” wurden, Sterbeurkunden auszustellen, in denen Covid-19 erwähnt wird.

    Dr. Erickson stellt auch fest, dass “Eindämmung und Angst das Immunsystem und die Gesundheit des Einzelnen schwächen. Es hat bereits einen signifikanten Anstieg der “Nebenwirkungen” wie Alkoholismus, Depressionen, Selbstmord und Missbrauch von Kindern und Ehepartnern gegeben. »

    Schließlich empfiehlt der amerikanische Arzt, dass “nur die Kranken, nicht aber die Gesunden oder die Gesellschaft als Ganzes unter Quarantäne gestellt werden”. Und: “Das Tragen einer Maske macht nur in akuten Situationen wie im Krankenhaus Sinn, nicht aber im Alltag.

  17. Zitat Eva Bambach:

    Nie dagewesen?
    Die Einzigartigkeit der Situation, mit der wir uns derzeit dem Corona-Virus ausgeliefert sehen, wurde kürzlich in einem Gastbeitrag bei den Scilogs betont. Das Virus markiere einen Bruch in der Geschichte, kein Blick zurück auf überstandene Krisen könne den Menschen diesmal die Angst vor der Zukunft nehmen, heißt es dort – in Bezug vor allem auf die ökonomische Herausforderung. […] Auch darum geht es, wenn wir auf das Kommen der Impfung vertrauen – ein Scheitern würde unser fortschrittsgewisses, wissenschaftsorientiertes Weltbild erschüttern.

    Ist die Situation, mit der wir uns derzeit dem Corona-Virus ausgeliefert sehen, wirklich einzigartig?

    Kann wirklich kein Blick zurück auf überstandene Krisen den Menschen diesmal die Angst vor der Zukunft nehmen?

    Geht es jetzt für uns nur darum, auf das Kommen der Impfung zu vertrauen, damit unser Weltbild nicht erschüttert wird?

    Auf diese drei aufgeworfenen Fragen ist jeweils wohl ein klarer Nein entgegen zu setzen, wenn wir nur 11 Jahre in unsere Vergangenheit zurückblicken. Denn wir sind alle die angstlosen Überlebenden der vermeintlich hochgefährlichen Pandemie von 2009, bekannt als Schweinegrippe.

    Oder sollten wir vielleicht eher sagen, wir sind alle Überlebende der erfundenen Pandemie von 2009? Die einzige Neuerung in der langen Geschichte der Seuchen scheint nämlich zu sein, dass wir jetzt welche erfinden können… 😉

    Es stellt sich nämlich dringend die Frage:

    Ist die Corona-Pandemie 2020 vergleichbar mit der erfundenen Schweinegrippe-Pandemie 2009?

    Das sieht sehr sehr sehr danach aus, wenn man sich die ARTE-Doku 2009 anschaut, das sieht verstörend ganz genau gleich gelagert aus…

    Siehe ARTE-Doku 2009: Profiteure der Angst – Das Geschäft mit der Schweinegrippe

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