Digitalisierung: Drei Wünsche für 2018
BLOG: Datentyp
Prognosen für das Jahr 2018 traue ich mir nicht zu, aber was das digitale Leben im neuen Jahr betrifft, hätte ich drei Wünsche vorzubringen. Eigentlich sind es noch viel mehr, aber lange Listen möchte niemand lesen. Also greife ich drei Themen willkürlich heraus.
1) Die neue Bundesregierung begreift Digitalisierung als Kernthema für Bildung und Verwaltung: Informatik wird zum Kernfach erhoben und digitale Bildung wird fachübergreifend in die schulische und außerschulische Bildungslandschaft integriert. E-Government-Anwendungen gewinnen an Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und vor allem an Bedeutung.
2) Die Bitcoin-Blase wird platzen und der Nutzen von Kryptowährungen und Blockchain-Anwendungen wird ganz ohne Hype betrachtet werden. Daraus entstehen spannende Nutzungsszenarien, die viel faszinierender sind als Spekulation und überzogene Renditeerwartung.
3) Das Internet der Dinge wird sich im privaten Umfeld durchsetzen. Das wird schön werden, weil es den Alltag bereichert und vereinfacht. Das wird aber auch schaurig werden, weil vernetzte Systeme Angriffsflächen bieten, die dann in private Lebensbereiche hineinreichen. Jedenfalls wird die Entwicklung viele Schlagzeilen hervorbringen, das Sicherheitsbewusstsein stärken und den Wunsch, die eigenen Daten zu schützen, deutlicher werden lassen.
Eigentlich sind nur die ersten beiden Punkte Wünsche, der dritte ist doch eher Prognose und böse Vorahnung. Aber andererseits: Manchmal führen Umwege zum Guten.
In diesem Sinne: Passen Sie auf sich auf und kommen Sie auf irgendeinem Weg gut ins neue Jahr!
Zitat:
. Ja, aber nicht weil die Leute das wollen, sondern weil man nicht mehr darum herumkommt, weil immer mehr Produkte in einem Ökosystem eingebettet sind und weil Software ein fester Bestandteil der Produkte wird. Nur schon das assistierte Fahren verlangt nach Software-Updates ähnlich wie Windows immer wieder geupdatet wird. Natürlich ergibt sich dadurch auch ein Kundennutzen und einige werden es schätzen, wenn der Kühlschrank weiss, was wie lange und in welcher Menge in seinem Innern gekühlt wird. Doch für die Lieferanten von Produkten, die ins Internet der Dinge eingeklinkt sind, ist diese Funktion weit wichtiger als für die Kunden selbst. So kann der Kunde in die „richtige“ Richtung gelenkt werden. Dass der Kunde der König sei war sowieso immer nur ein Euphemismus. In Wirklichkeit geht es darum, den Kunden abhängig zu machen.
Karl Marx hätte gesagt, das Internet ist Opium fürs Volk. Die Produktivität im Dienstleistungsbereich wird zurückgehen, weil immer mehr beschäftigte sich während der Arbeitszeit mit dem Smartphone beschaftigen.
Die Bitcoin-Blase wird zwar gelegentlich platzen, die Idee dahinter ist aber in die Welt gesetzt. Zur Erinnerung: Bit-Coin ist nicht die einzige virtuelle Währung.
Digitalisierung für die Verwaltung, das gibt es ja schon und wird alle Lebensbereiche erfassen. Da sehe ich auch keine Alternative. Ob die Verhältnisse dadurch besser werden, bezweifle ich. Die Servicewüste Deutschland wird durch die Digitalisierung noch öder. Rufen Sie doch mal eine Auskunft an, da antwortet Ihnen ein Computer.
Zitat:
Ja, aber nicht nur im privaten Bereich – auch im öffentlichen Raum. Dies zeigt der Artikel: San Diego Installs Smart Streetlights to Monitor the Metropolis wo man im Untertitel liest (übersetzt von Deep
L): Sensorenbestückte Straßenlaternen werden Parkplätze aufspüren, auf Schüsse hören und die Luftverschmutzung verfolgen. Die erhobenen Daten werden auch zur Laufzeit öffentlich gemacht, so dass jeder darauf zugreifen kann und entsprechende Apps über aktuelle Daten verfügen. (Zitat, übersetzt von DeepL):
Dies macht deutlich: das Internet of Things bedeutet konkret, dass nun an immer mehr Orten, ja schliesslich überall (inklusive ihrem Schlafzimmer), Daten erhoben werden. Es wird kein Entkommen mehr geben. Selbst ein Waldspaziergang wird irgendwann (vielleicht früher als viele meinen) aufgezeichnet werden.
1) hach … aber man darf ja wünschen
2) wird platzen, aber ich schätze das so ein, dass Blockchain immer noch auf alles geworfen wird, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Das wird sicher was bei rauskommen, effizient und schön wird es aber nicht sein… aber der Wunsch an sich ist gut.
3) … da habe ich eher ein dystopisches Bild. Angefangen von lustigen Effekten, wenn der Nachbar per Bluetooth-Lautsprecher bei mir das Licht an und ausmacht, weil der Hersteller der Lampen mist gebaut hat, bis hin zu dass Amazon mir dunkle Kleidung und aktuelle Sargmode empfiehlt, weil die Lebenserwartung meiner Gattin gegen 0 geht und wir das erst am Nachmittag erfahren werden.