Kindern Tod und Sterben erklären
BLOG: Das innere Spektrum

Alle, die bei Spektrum neo, dem Wissenschaftsmagazin für junge Leserinnen und Leser mit dabei sind, wissen es: Für diese Zielgruppe zu schreiben, ist mindestens so schwierig wie für die Großen. Nicht nur, dass alles genauso gut recherchiert sein, mit den besten Bildern versehen und wunderschön layoutet sein muss, die Sprache kommt hier noch einmal auf einen extra Prüfstand. Schließlich müssen die Texte für Zehn- und Vierzehnjährige gleichermaßen spannend und informativ sein.

Doch damit nicht genug. Im aktuellen Heft „Die größten Rätsel“ hatte die Journalistin Kerstin Schumacher den härtesten Job. „Abschied nehmen“ heißt ihr Beitrag und darin erklärt sie viele Rätsel um Sterben, Tod und Trauer. Ein Thema, das ihr selbst besonders nahe ging, hatte sie doch vor einigen Jahren ihre Oma auf diesem letzten Lebensabschnitt begleitet.
Die Journalistin aus Darmstadt hat mit ihren Texten Tabus geknackt. Vor allem die Großen drücken sich gerne um diese Fragen herum. Warum müssen wir sterben? Was passiert beim Sterben? Was geschieht mit dem Körper, wenn man tot ist? Gingen die Menschen früher anders mit dem Tod um als wir heute? Auf all das gibt sie im Heft Antworten.
Schon mehrfach war sie durch gute Geschichten aufgefallen und alle waren der Ansicht: „Die kann das!“ – „Oh Gott, das wird schwierig“, war allerdings ihr erster Gedanke, als die Redaktion von Spektrum neo das Anliegen an sie herantrug.
Nicht verwirklichen ließ sich die Ausgangsidee, alle Aspekte rund um das Thema Sterben und Tod an einem Geschwisterpaar festzumachen oder ein Kind zu begleiten, das kürzlich einen Angehörigen verloren hat. Das wäre wohl zu belastend für die betroffene Familie und das Kind selbst geworden. Eine längere Reportage hätte den jüngeren Lesern vielleicht auch zu viel zugemutet. Zwischenzeitlich finden deshalb alle, dass ihre Herangehensweise, die verschiedenen Perspektiven auf den Tod wie ein Mosaik aufzuarbeiten, die bessere ist. „So kann sich jeder heraussuchen, wie viel er gerade verträgt“, haben die ersten Leser uns bescheinigt. Möglich war damit erstmals auch ein journalistischer Stilmix. So ließ sich – und das war allen wichtig – mit dem kunterbunten Totenkult in Mexiko, sogar ein fast fröhlicher Abschnitt mit hineinbringen.
Für Kerstin Schumacher die vielleicht spannendste Begegnung war das Treffen mit dem Bestatter Joachim Braun, der sie und Fotograf Matthias Voigt ganz nah an sich und seine Arbeit heranließ. Respekt vor diesem Beruf und neue Erkenntnisse brachten die beiden mit nach Hause. Zum Beispiel wie ein Sarg beschaffen und ausgestattet sein muss, damit ein Leichnam gut verwesen kann.
Gab es einen Punkt, an dem die Recherche für sie selbst belastend wurde? „Ja, auf jeden Fall“, gibt sie unumwunden zu, „in dem Teil, wo ich den Übergang vom Leben zum Tod beschreibe“. Wie Kerstin Schumacher damals wissen wohl die wenigsten, dass es normal ist, wenn Sterbende nicht mehr essen und trinken wollen.
Sie empfinden keinen Hunger und keinen Durst mehr, denn das Gehirn sendet dann Botenstoffe aus, die diese Bedürfnisse abstellen. Trocknet der Körper aus, werden wiederum im Gehirn Stoffe ausgeschüttet, die wie Rauschmittel wirken und damit Schmerzen lindern und beruhigen. „Das hätte ich gerne schon gewusst, als meine Oma starb“, erzählt sie, „dann hätte ich nicht versucht, sie zum Essen und Trinken zu animieren – und mir keine Sorgen gemacht, dass sie unter einem Mangel leidet“. Sie hofft, dass viele Kinder und Erwachsene nun durch ihre Texte besser verstehen, was rund um das Sterben passiert und dadurch besser mit solch einer Situation umgehen können.
Kerstin Schumacher hat bei diesem Beitrag den wissenschaftlichen Hintergrund mit einer auch die Gefühle ergreifenden Geschichte verbunden. Diese Verknüpfung, findet sie der Tiefe des Themas angemessen. Interessant fand sie, wie unterschiedlich Kinder und Jugendliche je nach Alter mit Trauer umgehen. Das zu respektieren, ist ihrer Ansicht nach ein wichtiger Punkt für Erwachsene im Umgang mit ihnen.
Für sie selbst war die Spektrum neo-Story „Abschied nehmen“ die bislang schwierigste Recherche in ihrem Journalistenleben. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, findet zumindest die Redaktion.
Meine Erklärung für den Tod:
Wir sind durch Evolution aus selbstreproduzierenden Chemikalien entstandene Lebewesen. Ohne den Tod der Vorgängergeneration würde es keine Evolution geben, da alle Nachkommen mit ihren Vorgängern um Resourcen konkurieren würden. Eine Überbevölkerung würde nach kurzer Zeit zu einem Massensterben führen. Somit ist der Tod keine zusätzlicher Zustand des Indiviuums, sondern das notwendige Verschwinden der Vorgänger. Es geht nämlich nicht um das Überleben des Einzelnen, sondern das Überleben seiner Gene. Unser kultureller Überbau, mit Verwandschaftsbeziehungen und teilweise personifizierten Konzepten wie Liebe in Götterbildern, verkleistert uns leider häufig den Blick auf die harte Realität. Dennoch hindert uns niemand daran unsere Phantasiewelt zu genießen. Man sollte sich aber ab und an bewußt machen das sie eine solche ist. Wir alle spielen für das Universum keine Rolle und gebaut wurde es schon erst recht nicht für uns. Vielleicht sollte man sich manchmal einfach trauen den Kindern die Wahrheit zu sagen? Mit dem Tod ist schluß. Nach dem Tod kommt nichts. Das Versprechen auf Auferstehung ist eine grobe verwerfliche Täuschung, um Macht über die moralische Orientierung eines Menschen durch Gruppendruck zu bekommen. MfG
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Hallo Frau Baumbusch,
vielleicht interessieren Sie die folgenden Schrift über die Themen “Leben und Tod”:
http://www.figu.org/ch/files/downloads/gratisschriften/leben_und_tod_sind_untrennbar_miteinander_verbunden.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Achim Wolf
Kinder können schon recht “trocken” sein, wenn Ältere gehen müssen.
Das Kind-Sein legt bestimmte Schlussfolgerung vielleicht auch nahe.
Insofern könnte es sinnvoll sein Kinder, gerade Kleinkinder, von näherer Erläuterung zu verschonen.
MFG
Dr. W
Nach der Erfahrung von Leuten die Eltern in der Kindheit verloren haben, kann man den endgültigen Verlust und die Konsequenzen sowieso erst als Erwachsener begreifen.
Sterben beginnt vorgeburtlich, spätestens mit Flaum, welches totes Haar ist, Es ist Voraussetzung zur Salbung mit Lipid, Vit. B1 ist. Aus Baptisma (Eigenurin) wird jeder gezogen. Med. Hirntod, hat noch kein Betroffener erfahren. Toter kann Humus, Dünger sein. Narzismus der Alten, besonder aber der Männer, früher mit Sklaven, Eigentum, Frau, Kinder, kann mal ein Ende haben.
Hallo Andreas Debus,
Zitat: “Wir sind durch Evolution aus selbstreproduzierenden
Chemikalien entstandene Lebewesen.” Ende des Zitats.
Zur Datenverarbeitung verwenden die evolvierenden Chemikaliengemische
die DNA, die Desoxyribonukleinsäure, als Baustein der Gene, um die
Reaktionen der Chemikalien und ihre Zusammensetzung zu steuern.
Weil die DNA nur durch Duplikation, Mutation und Selektion
relativ langsam Daten verarbeitet, entwickelte die DNA
zusätzlich die Gehirne zur schnelleren Steuerung der Lebewesen.
Anfangs hat die DNA nur relativ starre Steuerprogramme in die
Gehirne eingebaut, die als Triebe, Instinkte, Ziele oder Wünsche
auftreten.
Später haben sich flexibler denkende Gehirne als besser für das
Überleben geeignet bewährt, deren Steuerprogramme viel weniger
starr sind.
In diese flexibler denkenden Gehirne ist immer noch das
Steuerprogramm des Selbsterhaltungstriebes eingebaut,
weil das ihre Überlebensfähigkeit erhöht.
Weil diese Gehirne flexibel denken, nehmen sie nun das Ziel der
unbegrenzten menschlichen Lebensdauer mit Hilfe der Molekularbiologie,
der Bioinformatik und der Nanotechnologie in Angriff.
Derzeit hat die DNA noch kein Steuerprogramm in unser Gehirn eingebaut,
das das Ziel der unbegrenzten menschlichen Lebensdauer verhindern kann.
Weil die DNA viel langsamer Daten verarbeitet als das Gehirn, hat
die DNA keine Chance mehr, das Ziel der unbegrenzten menschlichen
Lebensdauer nachträglich durch ein neu eingebautes Steuerprogramm
zu verhindern.
Eine Ansatzmöglichkeit für ein solches destruktives Steuerprogramm
wäre die Altersdepression, die man aber molekularbiologisch heilen
kann.
Das einzige, was die DNA machen kann, und auch schon seit langem
macht, ist die Verkürzung der menschlichen Lebensdauer durch
langsame molekularbiologische Abbauvorgänge, die man aber
ebenfalls molekularbiologisch heilen kann.
Der andere Weg der DNA, durch die Steuerung zur Aggression Kriege
auszulösen, scheitert am Vorhandensein von zahlreichen Superwaffen,
und der Steuerung zur Angst davor.
Zitat: “Ohne den Tod der Vorgängergeneration würde es keine
Evolution geben, da alle Nachkommen mit ihren Vorgängern um
Resourcen konkurrieren würden.” Ende des Zitats.
Sterbliche Lebensformen evolvieren nur als Spezies,
unsterbliche Lebensformen evolvieren als Individuen,
weil sie ihre molekularbiologischen Vorgänge mit Hilfe
der Nanotechnologie jederzeit verändern können.
Mit Hilfe der Nanotechnologie ist es natürlich noch viel einfacher,
alle für das Überleben benötigten Resourcen zu erzeugen.
Zitat: “Eine Überbevölkerung würde nach kurzer Zeit zu
einem Massensterben führen.” Ende des Zitats.
In den reichen Industriestaaten liegt der Vermehrungsfaktor
unterhalb von 0,8.
Sobald der Vermehrungsfaktor unter 1 liegt, kann
auch eine unsterbliche Bevölkerung nach unendlich langer
Zeit nur eine endliche Zahl an Menschen umfassen.
Zum Beispiel steigt die Bevölkerung bei einem Vermehrungsfaktor
von 0,8 nach unendlich langer Zeit nur um den Faktor 5 an.
Limes-Funktion: L = 1 / ( 1 – 0,8 ) = 1 / 0,2 = 5
Zitat: “Somit ist der Tod keine zusätzlicher Zustand des Individuums,
sondern das notwendige Verschwinden der Vorgänger. Es geht nämlich
nicht um das Überleben des Einzelnen, sondern das Überleben seiner
Gene.” Ende des Zitats.
Den Gehirnen geht es um das Überleben des Einzelnen, und die Gene
haben keine Chance mehr, um das zu verhindern.
Es gibt einige Menschen, die gegen die unbegrenzte menschliche
Lebensdauer biologische, psychologische, philosophische oder
religiöse Argumente vorbringen.
Natürlich steht es jedem Menschen frei, zu sterben, wann immer er will.
Es ist aber gut vorstellbar, dass einige Gegner der unbegrenzten
menschlichen Lebensdauer ihre Meinung ändern, wenn man sie einige
Minuten vor ihrem Tod befragt.