Artikelentstehung Teil 2

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Und nun geht es mit dem Textchef weiter.

Er liest den Artikel durch und “redigiert” ihn. Das Wort Redigieren kommt aus dem Lateinischen und steht für “in Ordnung bringen, niederschreiben”. Dabei werden Rechtschreibfehler verbessert, Informationen geprüft und Textpassagen umformuliert. Bei uns in der Redaktion macht man das meist noch ganz klassisch auf einem ausgedruckten Blatt mit Bleistift oder Rotstift. Der bearbeitete Text kommt dann zum Autor zurück. Jetzt muss man ganz stark sein, denn oft gefällt dem Redakteur genau der Satz nicht, an dem man ewig gefeilt hat. Oder man muss einen Aspekt nachrecherchieren, an den man noch gar nicht gedacht hatte. Manche Autoren sind unglücklich, wenn die Redakteure viel in ihren Texten ändern. Ich versuche mir aber zu sagen, dass im Heft der bestmögliche Text stehen soll und ich außerdem aus den Korrekturen eines anderen viel lernen kann. Wenn der Autor den Artikel überarbeitet hat, liest ihn bei Gehirn und Geist nochmal die Redaktionsleitung. Die legt viel Wert darauf, dass die Texte gut klingen, inhaltlich stimmig sind und zum Stil des Magazins passen. Deshalb sind so viele Leute daran beteiligt, bis ein Text fertig ist.

Schönheitskur für Bleiwüsten

Wenn der Artikel von allen abgesegnet ist, kommt er ins Layout. Das ist eine eigene Abteilung in unserem Haus, die aus einem Text eine hübsche Magazinseite macht. Sie ändern die Schriftart, machen Überschriften fett und Kästchen um die wichtigen Zitate. Ganz wichtig sind auch die Bilder. Wer will schon einen Text lesen, zu dem es gar keine Bilder gibt? Ich jedenfalls nicht. Passende Fotos zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Sie sollen ja möglichst schön sein und zum Artikel passen. Hier hilft die Bildredaktion. Zusammen mit dem Autor sammeln sie Vorschläge und geben alles dem Layouter, der die Vorschläge dann einpasst. Es tut richtig gut, seinen Text so hübsch gemacht zu sehen, wenn man vorher lange daran gearbeitet hat. Wir hängen die fertigen Seiten immer an einer großen Pinnwand im Flur auf, damit wir überprüfen können wie alle Seiten des Hefts nebeneinander aussehen. Sie sollen miteinander harmonieren, aber auch nicht zu ähnlich sein.

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Das Heft ist fast fertig. Die ersten Ausdrucke an der Tafel.

 

Jetzt ist der Artikel fast fertig. Er muss nur noch in die Schlussredaktion. Die schaut nochmal, ob im Text wirklich alles richtig geschrieben ist und alle Kommata an der richtigen Stelle sind. Rechtschreibfehler im Heft sind immer peinlich, passieren aber trotzdem manchmal. Außerdem achtet die Schlussredaktion darauf, dass sich keine Worte doppeln und alle Formulierungen richtig sind. Manchmal benutzt man nämlich ein Wort und es hat gar nicht den Sinn, den man meinte. Oft wundert man sich, was die Schlussredaktion noch so alles findet. Wenn wir im Haus alle mit dem Text zufrieden sind, liefern wir die Daten an die Druckerei und das Heft wird gedruckt. Einige Zeit später landet es dann im Kiosk, und ihr könnt es kaufen.

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Martin Huhn hat Verfahrenstechnik studiert und arbeitet seit dem Jahre 2000 bei Spektrum der Wissenschaft. Dort ist er im Bereich Webentwicklung tätig. Sein Geschäft ist so ziemlich alles, was mit dem Webauftritt des Spektrum Verlages zu tun hat.

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