„Bei uns hat Wissenschaft Hand und Fuß“

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Das innere Spektrum

Antje Findeklee ist seit drei Monaten für neue Digitalpublikationen bei Spektrum der Wissenschaft verantwortlich. Studiert hat die Mutter einer kleinen Tochter Physische Geographie und Biogeographie. Nach dem Studium führte sie ihr Berufsweg sehr schnell in den Wissenschaftsjournalismus. Seit 1999 hat sie auf Spektrum.de über Aktuelles aus der Forschung berichtet, alle Umstrukturierungen auf der Homepage, dem Redaktionssystem und in den Textformaten mitgemacht, bevor sie vor einem Vierteljahr in die Abteilung Digitale Medien wechselte. Dort kümmert sich Antje Findeklee nun um neue Produkte, die Verlagsinhalte thematisch sortiert und digital aufbereitet an die Leser bringen sollen.

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Du hast mehr als 15 Jahre als Journalistin und Redakteurin das Aktuellste aus der Wissenschaft beackert. Fehlt dir das Schreiben schon?

Antje Findeklee: Ein bisschen. Ich finde es aber schön, Themen nun umfassender beleuchten zu können und nicht immer vom einen zum anderen springen zu müssen. Es ist toll, mit Spektrum Kompakt und den Ratgebern etwas zusammenzustellen, das eine richtig runde Sache ergibt. Außerdem fand ich es schon immer schade, dass die vielen fundierten Beiträge, die bei Spektrum entstehen, oft nur einmal als Artikel gedruckt und eventuell online erscheinen – und das war es dann. Die neuen Digitalprodukte sind ein Weg, diese Beiträge zu bündeln und den Lesern viel mehr zu zeigen, was wir eigentlich alles bieten. Für mich ermöglicht das auch eine gewisse Nachhaltigkeit, mit unseren wertvollen Inhalten umzugehen.

Wie tickt die Zielgruppe für dieses Angebot?

Antje Findeklee: Das sind Menschen, die zu einem bestimmten Thema, aktuell oder als Hintergrund, die Fakten gut lesbar, facettenreich und wissenschaftlich seriös aufbereitet haben möchten, mit Blick in die aktuelle Forschung. Die mehr wollen als einen Wikipedia- oder Lexikoneintrag. Viele unserer Print-Artikel sind ja von Wissenschaftlern verfasst. Mit solchen Artikeln nehmen wir die Leser quasi mit ins Labor, das zeichnet Spektrum aus. Und die Online-Artikel ergänzen das Ganze noch um die Aktualität.

Wie sind die ersten Erfahrungen mit den neuen Produkten?

Antje Findeklee: Das Angebot wird gut angenommen. Wir haben wohl eine Lücke gefunden, die den Lesern gefällt. Das Spektrum Kompakt „Epigenetik“ beispielsweise ist prima gestartet, auch das zu „Ernährung“ war sofort ein Erfolg. Ebenfalls hervorragend läuft die Digitalpublikation über das Sonnensystem von den Kollegen von „Sterne und Weltraum“.

Wie kommst du zu den Themen?

Antje Findeklee: Da gibt es verschiedenste Wege. Zum einen bin ich natürlich nach wie vor in der Redaktionskonferenz und damit auf dem Laufenden, was in der Forschungswelt gerade diskutiert wird. Dann sehe ich beispielsweise, welche Suchanfragen bei uns auf der Seite laufen und welche Themen besonders aufgerufen werden. Natürlich reagieren wir auch auf aktuelle Themen wie Ebola oder haben Dauerbrenner wie die “innere Uhr” auf dem Plan. Außerdem bieten sich aktuelle Serien der Kollegen aus den Heften an. Und dazu kommt die in 15 Jahren entwickelte Erfahrung, was Leser so interessiert.

Wo kommt das Material her?

Antje Findeklee: Das sind vorwiegend bereits erschienene Heft- und Online-Artikel, die teilweise aber auch gezielt in Absprache verfasst werden, um das Ganze rund zu machen. Es handelt sich um Material, das quer durch die Redaktionen erstellt wird. Der Nachschub ist also auf alle Fälle gesichert, und die Themen gehen mir auch nicht so schnell aus.

Wie ist die Frequenz derzeit?

Antje Findeklee: Im Moment veröffentlichen wir ein Spektrum Kompakt oder einen Ratgeber pro Woche, mit einem Umfang zwischen 55 und 70 Seiten. Wie “Spektrum – die Woche” sind die Ausgaben im PDF-Format und für Tablets optimiert. Am Ende steckt da eine ganze Menge Arbeit darin: Die Texte müssen ausgewählt, und teilweise angepasst, die Bildrechte müssen geprüft werden, und die Schlussredaktion geht natürlich auch noch einmal drüber. Nicht zu vergessen: das neue Layout – in der Form erscheinen manche der Artikel ja zum ersten Mal, das muss von vorn bis hinten neu gestaltet werden. Da machen die Kollegen im Layout einen tollen Job. Und neben den “Kompakt” und Ratgebern bauen wir auch unser eBook-Angebot weiter aus.

Warum glaubst du, dass die Leser dafür bezahlen werden, wo sie doch sonst im Internet alles umsonst bekommen?

Antje Findeklee: Sie bekommen ein mit wissenschaftsjournalistischem Fachverstand vorsortiertes Paket, das unterschiedlichste Aspekte zusammenführt. Alles ist ansprechend aufbereitet und macht beim Lesen Spaß. Für mich stellt das ein digitales Pendant dar zu dem, was wir in Print an Hochwertigem bieten, und ergänzt unsere Online-Berichterstattung perfekt. Gleichzeitig wird es den modernen Interessen gerecht. Ich habe über die Jahre beobachtet, dass die Themenorientierung stark und stärker geworden ist. Die Leute haben wenig Zeit und wollen fokussierter lesen. Ich bin überzeugt davon, dass das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen gleichbleibend vorhanden ist, eigentlich sogar zugenommen hat – Wissenschaft durchdringt unseren gesamten Alltag, und das wird vielen immer mehr bewusst. Nur die mediale Nutzung hat sich verändert. Jetzt gilt es, die Informationen überall und auf allen Geräten abrufbar zu machen. Und da haben wir einen entscheidenden Vorteil: Wir können den Leuten garantieren, dass bei uns Wissenschaft Hand und Fuß hat.

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Ich bin von Natur aus neugierig, will Menschen und ihre Beweggründe verstehen und ich liebe gute Geschichten über alles: Das macht mich zur Journalistin. Ich möchte aber den Dingen auch auf den Grund gehen und verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält: Das erklärt meine Faszination für Wissenschaft und Forschung. Nach dem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft habe ich als Zeitungsredakteurin für viele Jahre das Schreiben zum Beruf gemacht. Später kamen dann noch Ausbildungen zur zertifizierten Mediatorin und zum Coach hinzu, die mich in meiner Auffassung bestärkt haben, dass das Menschliche und das Allzumenschliche ihre Faszination für mich wohl ein Leben lang nicht verlieren werden. Das Organisieren habe ich als Büroleiterin einer Europaabgeordneten gelernt, bevor ich im Juli 2012 als Referentin des Chefredakteurs bei Spektrum der Wissenschaft begonnen habe. Von dieser Tätigkeit bin ich nun erst einmal ab 1. Januar 2015 für ein Sabbatical beurlaubt. Und ganz gespannt, was das „Abenteuer Auszeit“ für mich bereithalten wird.

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