KOSMOlogs – wohin?

BLOG: Clear Skies

Astronomie mit eigenen Augen
Clear Skies

Anderthalb Jahre nach Start der KOSMOlogs und wenige Tage vor dem zweiten SciLogs-Wochenende bietet es sich an, kurz innezuhalten, einen Schritt zurück zu treten und den Blick aufs Ganze zu schärfen: Wohin geht die Reise der KOSMOlogs, wohin soll sie gehen?

Ehe wir darüber in Deidesheim diskutieren werden, einige Gedanken:

Wir brauchen weitere Blogger, um mehr Leser zu erreichen.

Die beiden Listen "Meistgelesen" und "Meistkommentiert" sind ohne Erkenntniswert und sollten ersetzt werden durch drei neue Listen:
Erstens "Jüngste Blog-Beiträge" sowie
zweitens eine überschaubare Liste, die inhaltliche Rubriken mit den dazu passenden (letzten zwei bis drei) Blog-Beiträgen aufführt, z.B.: Aktuelles aus der Forschung, Aktuelles am Sternhimmel, Aktuelles aus der Raumfahrt, Amateurastronomie, Technik, Rezensionen, Meinung, etc.
Und drittens um eine Liste der aktuellen Kommentare. So wie in diesem Blog. Kommentare unter älteren Blog-Beiträgen bleiben ansonsten verborgen.

Die KOSMOlogs sind kein reines Newsportal und übrigens auch keine Werbeplattform. Der Schwerpunkt sollte immer auch den Schreiber der Blog-Beiträge und seine Persönlichkeit erkennen lassen, ganz im ursprünglichen Sinne von Weblogs als öffentlich geführten Tagebüchern.

Warum schreibe ich das nun nicht in einer Rundmail, sondern hier? Ich würde mich freuen, wenn auch Leser der KOSMOlogs ihre Wünsche äußerten und dazu die Kommentarfunktion nutzen.

Wir sprechen uns! 🙂

CS, Stefan Oldenburg

Avatar-Foto

Astronomische Themen begeistern mich seit meiner Kindheit und ich freue mich, Zeuge des goldenen Zeitalters der Astronomie zu sein. Spannende Entdeckungen gibt es im Staccatotakt, aber erst im Erkunden unserer kosmischen Nachbarschaft mit den eigenen Augen liegt für mich die wirkliche Faszination dieser Wissenschaft. "Clear Skies" lautet der Gruß unter Amateurastronomen, verbunden mit dem Wunsch nach guten Beobachtungsbedingungen. Deshalb heißt dieser seit November 2007 bestehende Blog "Clear Skies".

33 Kommentare

  1. Nach der Begeisterung der Anfangszeit scheint mir, daß mancher Blogger hier jetzt erst merkt, was er sich da aufgehalst hat. Bei einigen sind Anzahl und Länge der Beiträge spürbar zurückgegangen. Vor allem bei den Bloggern, die als Wissenschaftler arbeiten. Wirklich Schade.
    Ein Blog lebt halt einfach auch von einer gewissen Regelmäßigkeit. Sonst entwickelt sich keine persönliche Handschrift und kein engerer Kontakt zu den Lesern.
    Da hier m.W. kein Honorar gezahlt wird, kann man nur appellieren, doch bitte wieder ein bißchen mehr zu schreiben.
    Was mir hier thematisch noch fehlt, ist ein Blog zum Thema Exoplanetenforschung.
    Vielleicht wäre noch eine Möglichkeit wünschenswert, Leserfragen zu posten. Die Fragen würden an alle Blogger weitergeleitet und wer am kompetentesten ist, der antwortet. Oder es wird jemand eingeladen, einen Gastbeitrag zu posten.
    Zu einem richtigen Blog gehört auch eine Blogroll, die ich hier nach wie vor vermisse.

  2. Kommentarfunktion

    Dann poste ich hier auch einmal… Was mir fehlt, ist eine Möglichkeit, bei neuen Kommentaren benachrichtigt zu werden. Technisch scheint das mit LifeType (der verwendeten Platform) wohl leider nicht so ohne weiteres möglich zu sein.

    Ohne Benachrichtigungsfunktion verblasst der Diskussionsfluss meiner Erfahrung nach nur leider oft sehr rasch…

    Rainer Gerhards

  3. Zitat Marco: “Ein Blog lebt halt einfach auch von einer gewissen Regelmäßigkeit. Sonst entwickelt sich keine persönliche Handschrift und kein engerer Kontakt zu den Lesern.”

    Das ist ein enorm wichtiger Punkt! Egal, ob man nun täglich, wöchtentlich oder monatlich bloggt: es sollte regelmäßig sein. Dann kann sich der Leser darauf einstellen. Hier bei den Kosmologs sind die Veröffentlichungszeitpunkte schon oft arg chaotisch 😉 Manchmal kommen in einem Blog 3 Beiträge in der Woche und dann wieder monatelang gar nichts… – das irritiert und lädt nicht gerade dazu ein, öfters hier vorbeizuschauen (aber immerhin gibts ja noch den feed – so verpasse zumindest ich nichts 😉 )

  4. Werbeplattform?

    > und übrigens auch keine Werbeplattform

    Hat sich jemand diesbezüglich danebenbenommen? Ist mir gar nicht aufgefallen.

  5. Werbeplattform!

    @Michael Khan:
    Also ich hätte da schon einen Kandidaten…
    Bei demjenigen hatte ich schon mehrfach den Eindruck, daß er (fast) ausschließlich bloggt, wenn er auch was zu bewerben hat.

  6. @Marco

    Zunächst einmal: Danke für die Aufforderung, mehr zu schreiben. So etwas motiviert!

    Als ich angefangen hatte mit dem Bloggen war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt genug Themen für einen Blogpost im Monat zusammen bekomme. Schnell hat sich gezeigt, dass es auch für mehr reicht. Dennoch gibt es auch mal Wochen, da liegt einfach nichts an. Ich habe mich entschlossen, dann auch nichts zu schreiben, damit mein bloggen nicht in Geschwätzigkeit ausartet. Nach Dieter Nuhr: Wenn man nix zu sagen hat, öfter mal die…usw.

    Der Vorteil in einem Blogportal ist ja, dass die werten Kollegen auch noch da sind, und so immer alle paar Tage etwas Neues erscheint. Hier ist es angebracht, auf Stefans ersten Punkt hinzuweisen: Mehr Blogger müssen her. Wie kriegen wir die?

  7. Wo sind die Leser?

    Was ich schade finde, ist das bisher so wenige Leser kommentiert haben. Die sollten doch eigentlich die wichtigste Meinung dazu haben. Oder ist das bereits ein Problemindikator? Sind die KosmoLogs (SciLogs…) als Ganzes zu wenig sichtbar, zu wenig in die deutsche Blogsphere eingebunden (oder ist die ohnehin viel zu klein?).

    Rainer

  8. Leser

    Nun ja, Leser sind Leser. Kommentatoren sind dann noch etwas anderes. 😉

    “Sind die KosmoLogs (SciLogs…) als Ganzes zu wenig sichtbar”

    Kommt drauf an, was man unter groß versteht. Für den Boulevard interessieren sich die Menschen mehr als für die Wissenschaft. Der Leserkreis ist deshalb schonmal kleiner. Aber anhand der Zugriffszahlen der SciLogs kann ich beruhigen. Wir haben doch recht viele Leser und die Leserschaft steigt stetig an.

    Ansonsten kommt es auch viel auf den Beitrag selber an, welches Thema bzw. wie das Thema behandelt wurde, ob es viele Kommentare gibt oder nicht. Es gibt Beiträge, an denen reibt man sich, da gibt es Fragen, Widerspruch, Zustimmung etc. Und dann gibt es Beiträge, die sind so “rund” und komplett, da bleibt einem nichts anderes übrig als “Prima! Toller Beitrag!” zu schreiben. Auf Dauer macht das natürlich kein Kommentator.

    Anhand der wenigen Kommentare der Leser hier läßt sich ablesen was wichtig ist. Der Inhalt. Das entspricht auch voll und ganz meiner Linie. Ich finde es natürlich toll, wenn den technischen “Gimmicks” große Aufmerksamkeit zu Teil wird, da damit ja meine Arbeit wertgeschätzt wird, aber das ist trotz allem nur Beiwerk. Das wichtigste ist und bleibt der Inhalt. Und ich persönlich bin damit zufrieden. Ich bin ja nicht so der Kosmologe, aber wenn ich auf den Scilogs bin sind die Komsologs ja nur ein Klick entfernt und ich habe öfters Beiträge gelesen und mich daran erfreut. Die Beiträge werden einem hier gut angeboten, gesucht hätte ich sie nicht und dann auch etwas verpaßt.

  9. … und noch einer mit Fragen …

    Ich habe jetzt den Gedanken einmal aufgegriffen, und auch einen Sack fragen sowie eine Reihe von Infos über meine Motivation als Blog-Autor sowie mein Sicht der Platform aufgeführt. Vielleicht in Ergänzung zu diesem Post hier auch lesenswert:

    http://www.wissenslogs.de/…009-03-26/bloggen-wie

  10. Content is King @Martin Huhn

    … da bin ich voll bei Ihnen! Gimmicks sind schön, aber ich wehre mich gegen “Gimmicks only”. Da wären wir dann ja beim Boulevard. Und, klar, Wissenschaft hat (weit) weniger Leserschaft als Boulevard (ich vermute fast, “Spektrum” hat eine kleinere Auflage als die “Bild-Zeitung”?). Mir fehlen ein wenig die Vergleichsdaten, daher ist es schwierig zu einer qualifizierten Meinung zu gelangen. Wenn ich so die Anzahl der Zugriffe in den Top-Listen sehe, dann erschienen die mir vergleichweise niedrig. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich sonst fast nur im englischsprachigen Web rumtreibe, da liegen die Zahlen naturgemäß ohnehin deutlich höher…

  11. Die Sache mit der Beitragsfrequenz

    ist natürlich ein ganz wesentlicher Punkt. Zehn Beiträge am Tag ziehen einfach deutlich mehr Visits als einer. Nur: Solche Einträge, wie sie hier die Norm sind, schreibt man nicht am Fließband runter, das ist ziemlich illusorisch.

    Gemessen an der Zahl der Beiträge stehen die Kosmologs jedenfalls m.E. ganz gut da. Was mich seit langem sehr wundert ist dass die Amateurastronomen so wenig im Internet vertreten sind. Ich hätte gedacht, die wären aktiver.

  12. @Fischer

    Du schreibst: “Was mich seit langem sehr wundert ist dass die Amateurastronomen so wenig im Internet vertreten sind.”
    Diese Aussage kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. Gibt es eine aktivere Amateurszene im Internet als die Amateurastronomie? Vielleicht ist diese Plattform hier einfach nicht sonderlich interessant für Amateure.

  13. Den Amateur-Verschwörungstheoretikern…

    …kann im Internet niemand das Wasser reichen. 😉

    Ernsthaft, ich hatte zum Beispiel beim Blog-Teleskop mit wesentlich mehr Amateurastronomie gerechnet. Möglicherweise spielt sich die Szene ja überwiegend in Foren etc. ab.

  14. Zahl der Leser

    Die Zahl der Leser ist wirklich gering. Pro Artikel werden’s gerade mal ein paar Hundert. Ganz selten mal Tausend oder mehr, wenn’s wirklich mal ein Knallerthema ist.

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass das auch Autoren abschreckt. Wenn man wirklich einen ausführlichen, recherchierten Artikel schreibt, dann sind, inklusive Literaturrecherche, Bildmaterialsuche. Korrekturlesen usw. schnell mal ein paar Stunden weg. Manche Blogger schreiben immer frei von der Leber weg, was ihnen durch den Kopf geht. Das mag zwar schnell gehen, ist aber auch eher seicht.

    Irgendwann ist man unweigerlich an einem Punkt angelangt, an dem man sich überlegt, ob man diese Zeit investiert oder doch etwas anderes macht, wenn man feststellt, dass es eh kaum einen interessiert.

    Das, obwohl die Kosmologs doch eigentlich gut in die Scilogs eingebunden sind und auch aktiv beworben werden.

    Natürlich haben wir hier auch eine Art von Henne-Ei-Problem. Ohne kompetente, bekannte Autoren keine Leser. Aber ein Blog ohne Leser ist auch nicht besonders attraktiv für solche Autoren.

  15. Für die Leser schreiben

    Während sich der Artikel und die Kommentare hier weitgehend auf technische Details und dem Wunsch nach mehr und regelmäßigen Posts beschränken, wird der – meiner Meinung nach – wichtigste Aspekt vergessen: Gelesen wird, wer für die Leser schreibt.

    Qualitativ habt ihr sicher kein Problem, aber manches ist einfach langweilig. Wer sich beim Schreiben ab und zu mal fragt, warum die eigenen Ergüsse denn in Gottes Namen überhaupt jemand lesen sollte, ist auf dem richtigen Weg, denke ich.

    Aktuelles, persönliches, kontroverses heißt nicht automatisch “seicht”. Ich sehe die Gefahr, dass ihr am eigenen Qualitätsanspruch erstickt.

    Die ScienceBlogs, gerade die Astronomen, sind da erfolgreicher.

  16. Kontroverses

    Also, man hat mir ja schoen so manches vorgeworfen, aber dass ich einer Kontroverse aus dem Weg gehe, nun wahrlich noch nicht. 🙂

    Das mit der in diesem Blog mangelnden Kurzweiligkeit ist allerdings manchmal schon zutreffend. Seitenlange, staubtrockene Abhandlungen lese ich auch ungern. (Spontane Beschreibungen des eigenen Gefühlszustands interessieren mich aber auch nicht)

    Aber … liegt’s nur daran?

  17. Kosmologs wohin?

    Ohne die geschätzten Fachkollegen oder deren Beiträge werten zu wollen, so danke ich doch Tobias für seinen Beitrag, der die „Problematik“ aus meiner Sicht absolut folgerichtig beschreibt. Wer ein wenig meinen Hintergrund kennt, weiß, dass ich stark im Amateurbereich verwurzelt bin und im Rahmen dessen unmittelbar mit den Enthusiasten zu tun habe, die man gemeinhin wohl als Basis bezeichnet, und um die es sicherlich auch ein Stück weit in dieser Diskussion geht. Und was ich dort, sozusagen im täglichen Umgang erlebe, will ich an dieser Stelle kurz einmal völlig unaufgeregt und wertneutral wiedergeben, denn sowohl das Printprodukt Sterne und Weltraum, wie auch ein nicht unwesentlicher Teil der Beiträge in den Logs, wird von der Basis anders wahrgenommen als vielleicht beabsichtigt. Denn weder die Logs, noch das Magazin gelten dort als Medien oder Plattform auch für Amateure, sondern eher als eine Art Fach- und Meinungsorgan von Profis für Profis. Nach meinem Erleben gelten in diesem speziellen und doch etwas diffusen (weil sehr subjektiv geprägten) Punkt Mitbewerber als weitaus kompetenter. Die Aura eines Forums oder auch Formats, in dem nicht nur Meinungen gemacht werden, sondern das in der Außenwahrnehmung ein wenig wie ein Elitezirkel wahrgenommen wird, mag Markenstrategisch durchaus noch seine Vorteile haben, ist aber meiner Auffassung nach nicht zielführend, wenn es darum gehen soll, eine breite Masse – und das sind nun einmal bestenfalls Interessierte, die es gilt, in ihrem Interesse anzufeuern und zu unterstützen – für sich zu begeistern. Das klappt in den wenigsten Fällen ausschließlich mit hoch technisierten und detaillierten Fachberichten, die in fast allen Fällen fachlich brillant und hochkompetent recherchiert worden sind, aber eben (fast) alle der interessierten Laien schlicht und ergreifend überfordern. (Oder gar langweilen, wie es Tobias schreibt) So jedenfalls lautet der Tenor dessen, was ich in meinen täglichen Kontakten wahrnehme. Wie alles im Leben gilt es auch hier, den so oft beschworenen Goldenen Mittelweg zu finden, denn es besteht durchaus das publizistische Dilemma, als eine Art Nature-Journal wahrgenommen zu werden, was durchaus höchste fachliche Anerkennung und Meriten genießt, aber (und das wirklich mal mit Verlaub gesagt) von keiner Sau außerhalb eines Kreises absoluter Spezialisten der jeweiligen Fachdisziplinen wahrgenommen, bzw. gelesen wird. Da hilft es meiner Ansicht nach auch nicht, pauschalisiert alles als „seicht“ (ab)zuqualifizieren, was ein wenig mehr den Informationscharakter, als den fachspezifischen Aspekt betont, jedoch glaube ich, dass diese inhaltliche Diskussion besser und kraftschlüssiger bei schon erwähntem Bloggertreffen aufgehoben ist.

  18. @ Khan

    Wenn Ihnen ein paar hundert Leser pro Beitrag zu wenig sind, was für eine Größenordnung stellen Sie sich vor?

  19. Antwort auf Martin Huhn

    Ich habe keine klare Zielvorgabe fuer die Anzahl von Lesern, auch geht es gar nicht um meine Artikel.

    Aber die Anzahl der “meistgelesenen” Artikel ist schon aussagekraeftig. Wenn da unter den jeweils 15 meistgelesenen Artikeln Leserzahlen von unter 400 auftauchen, dann ist das nun einmal objektiv gesehen sehr wenig.

    Ist einfach mal so.

  20. Antwort an Lars Depka

    Mich interessiert beispielsweise herzlich wenig die Meinung der Blogger zum Einsturz des Archivs in Koeln, zu den Leistungen der Athleten bei der Olympiade oder zu ihrem Nervenflattern vor Interviews. Das meine ich mit “seicht”, es ist keine Abqualifikation, sondern eine Beschreibung dessen, wie so etwas bei mir ankommt. Zuviel davon und ich klicke schon gar nicht mehr da hin.

    Man kann nicht Blog-Artikel “bestellen”, Leute schreiben so, wie sie schreiben. Wenn es hier ein Anliegen ist, Information zu transportieren, dann kann man das keinem verbieten. Sicher kann – und soll – man die Autoren bitten, darauf zu achten, dass das, was sie schreiben, auch Laien verstaendlich ist.

    Aber im Endeffekt bleibt es doch dabei, dass, wenn man ein Forum fuer Amateurastronomen schaffen will, hier dafuer nichtder richtige Autorenstamm ist. Man muesste sie schon durch mehr in der Amateurastronomenszene verwurzelte Leute ersetzen – dann aber waeren die Kosmologs nicht mehr die Kosmologs, sondern ein weiteres Amateurastronomenforum unter vielen.

    Waere ja auch OK, so man das denn will. Ich waere dann wohl nicht mehr dabei, aber das muss ja kein Verlust fuer die Blogszene sein.

    Ich denke aber: auch fuer einen Blog hoeheren Anspruchs sollte ein Platz sein, so wie auch fuer eine Zeitschrift wie SuW, die auch dem einen oder anderen zu schwierig erscheinen mag, ein Platz dasein sollte.

    Wir sollten nach meinem Dafuerhalten eher mal ueberlegen, wie man dem Anspruch, den die Autoren offenbar an ihre Arbeit stellen und trotzdem eine breitere leserschaft gewinnt – wobei man die Leserzahlen typischer Astronomie-Fanforen sicher nicht erreichen kann.

  21. @ Michael Khan

    Das, was ich in meinem Kommentar dargestellt habe, ist der Tenor dessen, was der Laie, mit dem ich typischerweise zu tun habe, empfindet. Ein subjektives Empfinden kann man sicherlich niemandem zum Vorwurf machen und sollte einem jeden zugestanden werden, dem Nichtprofi genauso wie den Profi.

    Wenn man allerdings die Frage aufwirft, (und um die ging es ja ursprünglich, wie ich mich zu erinnern glaube) wie man mehr Leser oder Mitstreiter erreicht oder anspricht, so ist ein Blick zu den Ressourcen oder meinetwegen auch Pools, aus denen dieses Mehr an Content und Usage generiert werden soll, zwangsläufig.

    Und ob man es nun gern sieht, oder nicht: Der Pool besteht zu einem Löwenanteil aus Personen, deren Beruf eben nicht Astrophysiker o.ä. ist und die dann zwangsläufig nicht über entsprechendes Hintergrundwissen verfügen. Will man also ein Mehr in dieser „Zielgruppe“ erzielen, so muß man wohl entsprechend den Bedürfnissen der Zielgruppe handeln, wie die Marktregeln dies anschaulich seit eh und je verdeutlichen. Oder aber man „produziert“ eben an den Bedürfnissen derer vorbei, die man eigentlich erreichen möchte, wie man exemplarisch vielleicht auch an Tobias Beitrag ablesen kann. Selbstverständlich ist dieses marktgerechte Handeln ein bilateraler Prozess, es gehören also zwei Parteien dazu, die sich aufeinander zu bewegen. So viel Flexibilität kann man sicher dem mündigen Bürger, wie aber auch dem mündigen Wissenschaftler zumuten. Diese beiden „Welten“ müssen sich meiner Ansicht nach nicht ausschließen, denn wie ich schon erwähnte gilt es, den Goldenen Mittelweg zu finden.

    Man muß allerdings auch nicht so handeln, meine Ansichten will ich nicht als alleingültiges Paradigma verstanden wissen. Wie ich ebenfalls schon erwähnte, kann es aus Gründen der Markenpositionierung in der öffentlichen Wahrnehmung durchaus gewollt sein, so in der Außendarstellung wahrgenommen zu werden, wie ich in meinem ersten Kommentar beschrieben habe. Das scheint dann allerdings eben auch zur Folge zu haben, dass sich einige nicht in der Form oder Umfang mit dem „Produkt“ Astronomie oder Kosmologs bzw. Sterne und Weltraum identifizieren, wie es ggf. unter anderen Umständen möglich wäre. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: Natürlich hat ein Profiforum für Fachpublikum eine Daseinsberechtigung und kann auch die Facetten der Onlineangebote zum Thema Astronomie bereichern. Nur darf man dann eben nicht erwarten, damit auch die Massen zu begeistern. Der Markt für Astronomie(themen) ist aus der Natur der Sache heraus schon stark umgrenzt, dies gilt umsomehr für hochspezialisierten Fachjournalismus. Das ist aus meiner Sicht ist genau der Punkt, an dem der Elefant das Wasser lässt, wie es so schön heißt. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

  22. Sehr geehrter Herr Oldenburg,

    Ich liste mal meinen normalen Medientag mit Astronomie auf. Meine Computer-Startseite ist Astronomie.de, eine riesige Quelle für Basiswissen. Je nach Vorhaben schaue ich sogar in die TV-Vorschau oder verfolge die Wetterseiten. Danach klicke ich auf Picture of the Day – immer eine Freude und Wohltat. Dann lande ich schon bei Kosmologs, springe zu Sterne und Weltraum, die ich auch als Zeitschrift abonniert habe, besuche Spektrum Direkt, lande bei Univers Today und beschließe meine Rundreise über Spaceweather bei Astrotreff. Das ist das „Pflichtprogramm“, das mit einem Blick in Ahnerts Astronomisches Jahrbuch abgeschlossen wird! Im Moment hole ich mir noch die Flugdaten der ISS und des Shuttles bei Heavens Above und der NASA. Genau so lande ich bei der ESA und den ESA-Blogs, wenn es etwas Aktuelles gibt (letztes Jahr Rosetta). Einmal im Monat schaue ich mir Tonight’s Sky auf der Hubble-Site an. Dort kann man auch wunderbar nach Bildern stöbern! Einen Abstecher wert sind auch immer die ESA- und SOHO-Seiten.

    Ich kann den Wunsch nach der großen Zahl von Lesern verstehen. Was ich hier aufgelistet habe, ist aber nur ein kleiner Ausschnitt des Medienangebots zum Thema Astronomie. Es herrscht ein starker Wettbewerb! Also bleiben Sie bitte bei Qualität und Ernsthaftigkeit. Spielen Sie bitte weiter in der 1. Liga. „Kreisklassen“ braucht man für den Einstieg!
    Natürlich kann man das eine oder andere verbessern. Das ist aber Facelifting wie die von Ihnen angesprochene Übersichtlichkeit und Struktur.

    Herzliche Grüße
    Horst Arndt

  23. Ich freue mich über diese fruchtbare Diskussion und danke allen für ihre Kommentare!

    @ Michael Khan – Auch meine Blog-Beiträge gehören nach Ihrer Definition zu den „seichten“, weil ich genau das mache: Ich schreibe im Blog persönlich, weil ein Weblog ein „öffentliches Tagebuch“ ist und kein Journal für umfangreiche, druckreife Artikel. Man sieht hier in nuce die unterschiedlichen Ansprüche an einen Blog. Aber ist das ein Problem? Im Gegenteil, erst die bunte Mischung der Blogger macht die KOSMOlogs für einen breiteren Leserkreis interessant. Deshalb wünsche ich mir, dass diese bunte Mischung wachsen möge.

    Die amateurastronomische Szene – die ich zu der Hauptzielgruppe der KOSMOlogs zähle – nimmt uns kaum bis gar nicht wahr. Freilich gibt es nicht die eine amateurastronomische Szene. Da sind zum einen Freaks, von denen niemand Kenntnis nimmt, weil sie ihrer Leidenschaft mehr oder weniger im Verborgenen nachgehen. Soweit ich beurteilen kann, sind dies sogar diejenigen mit den abgefahrensten Instrumenten. Ein Teil der amateurastronomischen Szene ist in Foren sichtbar. Allerdings mit Einschränkung: In den großen Astronomie-Foren tummeln sich nämlich überwiegend Eintagsfliegen, solche Leute, die sich nur ein paar Monate aktiv an Diskussionen beteiligen, zumeist solange, bis sie ihre eigenen Fragen beantwortet glauben. Und nur wenige bleiben kontinuierlich am Ball. Und noch viel weniger dieser Foren-Schreiber haben wirklich etwas zu sagen, aber das ist ein anderes Thema.

    Gut, dass die Diskussion über diese zentralen Fragen eröffnet ist – und in Deidesheim fortgeführt wird.

  24. Nebenschauplatz: SuW

    Was eigentlich ist an der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ „zu schwierig“ oder für „Laien“ (jeder Mensch ist, wenn überhaupt, nur in einem mikrobenwinzigen Bereich kein Laie) nicht nachvollziehbar? Das ist eine Ansicht, die immer wieder geäußert wird, durch die gebetsmühlenartige Wiederholung aber nicht plausibler wird, und vor allem die Entwicklung dieser Zeitschrift übersieht. SuW ist ja nicht stehen geblieben. Als langjähriger Leser dieser Zeitschrift (sowie der anderen wichtigen Astromagazine) kann ich dieses ärgerliche Vorurteil nicht nachvollziehen. Auch jüngst wurde dieser Schmarrn wieder in einem Astronomie-Forum ausgebreitet – übrigens von Leuten, die im selben Atemzug schreiben, dass sie selbst SuW „deshalb“ auch gar nicht mehr lesen. Wie aber soll jemand etwas beurteilen können, das er selbst gar nicht liest und aus eigener Anschauung kennt?! In den beiden großen Astronomie-Foren werden selbst SuW-Praxisberichte nicht zur Kenntnis genommen, jene Artikel, die von Amateurastronomen für Amateurastronomen verfasst werden.

  25. SuW

    Ich muss Stefan da beipflichten. In der Sternwarte Aachen haben wir eine umfangreiche Bibliothek, in der auch viele Suws der vergangenen Jahre (bis Anfang der 90er) herumliegen. Erst kürzlich habe ich einige davon noch mal durchgeblättert. Im Vergleich zu früher (also 90er Jahre) ist die SuW heute deutlich lesbarer und bunter geworden. Wenn man also einen Vorwurf machen könnte (was ich aber nicht tue), dann der, dass Suw weniger wissenschaftlich daherkommt als vor ein paar Jahren noch. Der Vorwurf, SuW sei trocken und unverständlich, hält sich trotzdem wacker, entbehrt aber jeder Grundlage. Andere Zeitschriften sind diesbezüglich keineswegs besser. Einen Erlebnisbericht wie den über den Meteoritenfall in Peru 2007 hätte ich bspw. in der Interstellarum so nicht unterbringen können, denn dort ist narrativer Stil ausdrücklich unerwünscht. Vielleicht sollten sich einfach mal mehr Amateure trauen, ihre Werke der SuW anzubieten? Ist da die Hemmschwelle zu groß?

    Aber eigentlich geht es hier nicht um Zeitschriften, sondern um die Blogs. Mit meinen Klickzahlen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier eine Nische besetzen, die naturgemäß eben nur eine Minderheit überhaupt interessiert. Ich weiss aus meinem Bekanntenkreis von so manchem Amateurastronomen, der regelmäßig die Kosmologs liest. Es kommt eben auf den Mehrwert an: Was hat der Leser, also in diesem Fall der Amateurastronom davon, diese Blogs zu lesen? Da geht es um Inhalt, und nichts weiter. Ich möchte als Beispiel mal Stefans Beiträge zu den Sternatlanten nennen. Diese hatten einen echten Nutzwert für aktive Beobachter. Wenn wir die Amateurszene für die Kosmologs begeistern wollen, dann brauchen wir mehr solcher Beiträge, und mehr Autoren aus eben dieser Amateurszene, die diese liefern können.

  26. @ Oldenburg

    Erstmal hört es sich fast so an, als ob wir vom Hause Spektrum den Bloggern vorgeben, was und wie sie schreiben sollen. Das stimmt nicht. Die einzige Auswahl ist die Auswahl der Blogger und mehr nicht. Oder kannst Du davon berichten, daß man Dir Themen vorgeschrieben hat?

    “Ich schreibe im Blog persönlich, weil ein Weblog ein „öffentliches Tagebuch“ ist und kein Journal für umfangreiche, druckreife Artikel. Man sieht hier in nuce die unterschiedlichen Ansprüche an einen Blog. Aber ist das ein Problem? Im Gegenteil, erst die bunte Mischung der Blogger macht die KOSMOlogs für einen breiteren Leserkreis interessant. Deshalb wünsche ich mir, dass diese bunte Mischung wachsen möge.”

    Stefan, das wollte ich auch schon anmerken. Der eine bevorzugt einen persönlichen Stil, der andere eher einen sachlichen. Und so geht es auch den Lesern. Die einen haben es lieber sachlich, andere persönlich. Wo ist nun das Problem, wenn beides auf den KOSMOlogs vorkommt? Der eine ist Amateurastronom, der andere ein Astrophysiker etc. Ja, ist doch schön diese Vielfalt. Wenn man ein paar Mal auf den KOSMOlogs war hat man schnell raus, wer über was mit welchem Stil schreibt. Und was einen nicht interessiert braucht man auch nicht lesen. Ich sehe in der Vielfalt eine Chance, denn vielleicht findet man ja den einen oder anderen Artikel doch interessant, wenn man mal zufällig ein Blick drauf wirft.

  27. Antwort auf Stefan Oldenburg

    Damit kein Missverstaendnis aufkommt: Gegen persoenlichen Stil habe ich gar nichts, und der allein macht einen Artikel nicht seicht.

    Da geht es viel mehr um den Inhalt – in manchen Blogs, und das betrifft gar nicht die Kosmologs, sondern ist als allgemeine Wertung zu verstehen, werden spontane Gedanken zu allen moeglichen Themen ins Netz gestellt. Schoen und gut fuer die, die so etwas interessiert, ich selbst habe keine Zeit fuer solche Blogs und hake die mental ab.

    Aber wie gesagt, das ist keine Charakteristik der Kosmologs.

    Es stimmt schon, wie hier geaeussert, dass wir hier schon gewissermassen eine Nische be”ackern” und deswegen ganz natürlich geringere Leserzahlen als Blogs eher “populären” Inhalts haben.

    Das allein ist noch ganz normal. Nur sind die paar Hundert Leser, die man in der Regel erreicht, nach meinem Dafürhalten wirklich schon so wenig, dass ich mir überlege, ob die Zeit, die die Erstellung eines bebilderten, korrekturgelesenen, mit Querverweisen versehenen Artikels – und ehrlich, ohne diesen Aufwand wird man auch dem eigenen Qualitätsanspruch nicht gerecht – den ganzen Aufwand wert ist.

    Nebenbei bemerkt: Ich schaue manchmal aus Interesse in die Statistik, weil mich interessiert, wie Leser zu meinen Artikeln finden. Dabei fällt mir auf, dass wahrscheinlich die Leserzahl übertrieben ist – so mancher “Hit”ist gar keiner, sondern nur eine Fehlleistung der Suchmaschine.

    Ein Beispiel: Ich habe in einem Artikel über das Hubble-Space-Teleskop argumentiert, dass man sich die geplante Shuttle-Wartungsmission lieber schenken sollte. Darauf antwortete ein Mitblogger namens Stefan Taube. Dies führte dazu, dass offenbar ein Brieftaubenzüchter, der in Google den Taubenzüchter “Hubbel (sic!) suchte, bei meinem Blog-Artikel landete. 🙂

    Also: Die Leserzahlen sind niedrig, das ist zwar im Prinzip normal und auch akzeptabel, allerdings ist es schon etwas enttäuschend, dass sie SO niedrig sind.

    Nun kann sich jeder ganz furchtbar angefasst fühlen ob dieser Feststellung, das führt aber auch nicht weiter. Ich teile eher die von Herrn Horst Arndt in seinem Kommentar geäußerte Meinung, dass qualitativ schon alles stimmt.

    Dass Laien mit einigen Artikeln überfordert sein könnten, sollte man akzeptieren. Es gibt Foren für Laien, wenn unseres keins ist – auch gut.

    Wenn man aber auch Leute mit einigem Interesse – nicht unbedingt Fachleute, aber doch schon Leute, die sich etwas auskennen – überfordert oder langweilt, dann würde allerdings etwas schieflaufen.

    Ich werde meine Artikel von jetzt an nochmals daraufhin überprüfen, sicher ist an Formulierungen und Erklärungen immer noch etwas zu verbessern. Ich habe es auch bis jetzt schon getan … vielleichtist mirdas nichtimmer gelungen. Nobody is perfect.

    Aber selbst danach wird es sicher nicht wenige geben, die meinen “Boah, das ist alles zu lang, das tu ich mir nicht an!” An dem Punkt muss ich dann wirklich sagen: Manches lässt sich nicht in wenigen Worten erklären, ist aber trotzdem wert, erklärt zu werden.

    Es ist manchmal eine schwierige Abwägung, aber man sollte nicht versuchen, es allen Recht zu machen, das schafft man eh nicht.

  28. @ Martin Huhn

    “Erstmal hört es sich fast so an, als ob wir vom Hause Spektrum den Bloggern vorgeben, was und wie sie schreiben sollen. Das stimmt nicht. Die einzige Auswahl ist die Auswahl der Blogger und mehr nicht. Oder kannst Du davon berichten, daß man Dir Themen vorgeschrieben hat?”

    Huch, habe ich da in meinem Kommentar missverständlich formuliert? 😉 Freilich macht niemand aus Eurem Hause irgendwelche Themen-Vorgaben.

  29. Gedanken aus der Ecke der Mit-Macher

    Lieber Stefan, liebe KosmoLogger,
    eine schöne Diskussion hat sich hier entfaltet. Dankeschön dafür, sie wird in ähnlicher Form über kurz oder lang sicher auch die anderen Blog-“Familien” der SciLogs berühren, ich denke z.B. konkret an die BrainLogs. Wie Martin Huhn schon richtig bemerkte, liegt es uns völlig fern, Vorgaben machen, welche Themen ein Blogger anzugehen hätte – oder wie er ein gewähltes Thema konkret “beackert”. Die KosmoLogs sind Euer Portal, das Portal der KosmoLogger! Der Verlag Spektrum der Wissenschaft versteht sich in erster Linie als – hoffentlich guter – Gastgeber. Wir schaffen Infrastruktur, bringen Menschen mit ähnlichen Interessen zusammen und glauben fest an die Zukunft von Qualitätsblogs zu Themen der Wissenschaft. Ganz wichtig ist mir dabei: Familienatmosphäre zu stiften, innerhalb der einzelnen Unterportale, aber auch insgesamt in den SciLogs. Denn ich gehe fest davon aus, dass dann alle mehr von der Bloggerei haben: die Leser, die Kommentatoren, die Blogger selbst. Ein Indikator, dass das bereits ganz gut funktioniert, ist m.E. die Tatsache, dass die weitaus meisten Kommentatoren sich mit echtem Namen und nicht mit “mickeymouse123” zu Wort melden. Das macht nur wer sich sicher fühlt in dem Umfeld. Und das ist eben u.a. eine Frage der Atmosphäre.
    Noch ein Wort zur Frage unserer Einflussnahme: Diese beschränkt sich im Wesentlichen auf eine Grundsatzentscheidung noch vor Existenz eines konkreten Blogs. Wir stellen uns im Verlag, in den jeweiligen Redaktionenganz am Anfang die Frage: Vertrauen wir dem potenziellen Blogger/der potenziellen Bloggerin – oder nicht? Wir investieren m.a.W. unsere Zeit nud Energie in Menschen, Köpfe. Und haben bereits einige potenzielle Blogger, die sich selbst ins Gespräch gebracht haben, abgelehnt. Wer zB in den BrainLogs über “Coaching” bloggen möchte und selbst von Coaching-Seminaren auf Teneriffa lebt, kommt sicherlich nicht in Frage für uns. (Ein banales Beispiel, gebe ich zu.) Also: Am Anfang die Grundsatzentscheidung, ja oder nein. Wenn ja, hat der Blogger/die Bloggerin völlig freie Hand, wir wollen da gar nicht reinreden. Ob jemand sehr persönlich schreibt oder vom Duktus her nahe an einem Fachbeitrag, ob er lange oder kurze Posts freischaltet, ob schillerndes Videomaterial eingebaut wird oder nur trocken Text – egal für uns. Die Leser werden sich herauspicken, was ihnen gefällt oder sogar durch Kommentare ihre Wünsche zum Ausdruck bringen und dem Ganzen Dynamik geben. Aus meiner Sicht ist eine Koexistenz von solchen und solchen Blogs innerhalb ein und desselben Portals völlig ok, ja im besten Fall sogar gerade spannend. Das ist eine völlig andere Situation zu einer Zeitschrift, deren Redaktion sehr darauf achtet, dass gewisse thematische, sprachlich-stilistische, gestalterische usw. Standards über sämtliche Beiträge hinweg eingehalten werden. Blogs sind anders, und das ist gut so. Was wir nicht wollen und wo wir notfalls auch nach der erfolgten Grundsatzentscheidung nochmal einschreiten würden, sind lediglich 2 Dinge: Wenn Blogger auf den SciLogs als richtig verkaufen, was in Wirklichkeit falsch ist. Das könnten zB Studien sein, die jemand anführt und ganz offensichtlich nicht korrekt interpretiert. Und das zweite wären Blogposts, die augenfällig lediglich irgendwelche Produkte, Dienstleistungen oder sonstige Angebote bewerben – ohne dass dies für jeden Leser transparent dargestellt würde. Gut, gegen Gesetze sollte natürlich auch kein Blogger verstoßen in seinen Blogs, das wäre noch ein dritter Grund für uns, einzuschreiten; das ist trivial, denke ich. Ansonsten: Es ist Euer Portal, gemeinsam mit Euch wollen wir es weiterentwickeln – um Menschen zu begeistern, zu erfreuen, herauszufordern, zu informieren, mit ihnen zu diskutieren und meinetwegen auch zu streiten, solange nicht unter der Gürtellinie “argumentiert” wird. Und Menschen, das sind nicht nur “die Leser da draußen in der Blogosphäre”, das sind auch wir selbst, oder nicht?
    Ich freue mich auf die Diskussionen morgen und übermorgen in Deidesheim. Eurem KosmoLogs-Workshop wünsch ich eine gute Diskussion in guter Atmosphäre. Leider werde ich nicht dabei sein, weil ich zeitgleich einen Parallelworkshop moderieren werde. Aber hinterher kommen wir ja auch wieder zusammen.

  30. SuW: Eine Bemerkung

    Mag schon sein, dass Manche, die sich als Laien sehen, mit SuW nicht zurecht kommen. Sterne und Weltraum hat schon einen gewissen Tiefgang und setzt beim Leser so Einiges voraus.

    Das ist im Prinzip auch gut so, man kann nicht jedem Leserkreis gerecht werden.

    Nun ist es aber so, dass es durchaus eine Publikation gab, die sich auch an diejenigen wandte, die SuW als zu schwierig ansahen.

    Diese Publikation war “Astronomie Heute” (die mich selbst übrigens auch mehrfach als Autoren hatte – so abgehoben kann meine Schreibe also nicht sein).

    Nun, wenn es denn so einen großen Kreis von Lesern gibt, die SuW nicht bedient, frage ich mich schon, warum AHeu sich nicht halten konnte. Ich hätte erwartet, dass diese Zeitschrift dann auf einen ausreichend großen Leserstamm zurückgreifen kann.

    Offenbar nicht … seltsam.

  31. Ein Gedankenspiel

    Bei Überlegungen, was zu einer Verlagsentscheidung beiträgt, darf oder sollte jedoch nicht gänzlich unter den Tisch fallen, dass die Spektrum Verlagsgesellschaft mbh mit „Astronomie heute“ und „Sterne und Weltraum“ zwei Zeitschriften zur Astronomie herausgegeben hat. So also eine Konkurrenzsituation im eigenen Hause erlebte. Im Wege der Gewinnung von Synergieeffekten ist es also durchaus nachvollziehbar, Kompetenz und Know-How beider Marken zu bündeln. Sicherlich die kaufmännisch richtige Entscheidung, wenn es darum geht, verlorengegangenes Leserpotential zurückzugewinnen. Denn grade umgekehrt wird ein Schuh `draus, wenn man unterstellt, dass nicht zu wenig, sondern zu viel Leserschaft von einer Premiummarke wie SuW wechseln und die Entscheidung zur Verschmelzung daher als Stütz- oder Korrekturmaßnahme mit Ausrichtung auf die Premiummarke aufzufassen ist. Die allgemein recht angespannte Situation im Printmedien-Bereich sei hier nur am Rande erwähnt. Da kämpfen Blätter ums wirtschaftliche Überleben, von denen man konstatieren kann, dass sie sich an eine nachweislich vorhandene Leserschaft wenden. Ich denke dabei z.B. an Tageszeitungen. Die Hintergründe und Überlegungen, die zu einer Verschmelzung oder Einstellung eines Titels führen sind vielfältig, müssen daher nicht zwangsläufig Indikatoren eines fehlenden Marktes sein, bzw. sind nicht ausschließlich mit einer vermeintlich nicht vorhandenen Leserschaft zu begründen.
    Wie der Betreff schon sagt, war der Beitrag als ein ergänzendes Gedankenspiel gedacht, da Mutmaßungen zu Verlagsentscheidungen in diesem Zusammenhang sicherlich zu weit führen würden

  32. Bloggen – aber wie?

    Zunächst sollte man zum Thema etwas zu sagen haben – aus einem Wissensvorrat. Dann ist es natürlich auch wichtig, dass man der deutschen Sprache mächtig ist.
    Hier fand ich diese Woche eine Diskussion im Fernsehen interessant wo man darauf orientierte, dass Bloggen… schon in der Schule zu lernen. So wie man einst sogar Mathematik abwählen konnte, soll/kann es ein Fach Bloggen geben, für das man sich wahlweise eintragen kann. Auch hier muss es wieder Vorreiterschulen geben. Und wenn wir jetzt denken: „Aus der Praxis – für die Praxis“, dann kann ein erfahrener Blogger in Zusammenarbeit mit einer Schule Grundlagen konkret anstoßen und legen. Eine Zusammenarbeit zwischen Verlag und Schulen gibt es ja bereits, jüngst zum Thema: „Unterwegs zu den Göttern“ http://www.astronomie-heute.de/…13&_z=798889
    Vielleicht ließen sich auch hier allgemeine Grundlagen für ein Programm legen, die der Moderator zusammenfasst. Gedanken aus der bisherigen Diskussion enthalten schon einen Anfang dazu.
    (keine Werbung, deutsch mit Groß- und Kleinschreibung, möglichst kurze Sätze, Literaturangaben?, sich möglichst mehrfach an der Diskussion beteiligen, die eine oder andere Frage stellen, Grundsatzfragen z. B.: wo liegen Unterschiede zwischen Bloggen und Foren?…)

Schreibe einen Kommentar