Willensfreiheit – Was sagt die Theologie dazu?

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Theologie im Dialog

Die Frage nach der Willensfreiheit und aller damit zusammen hängenden Folgeproblemen lässt die Gemüter nicht los, trifft sie uns Menschen doch im Kern unserer Person. Bin ich Herr meines Schicksals und frei, bin ich meines Glückes Schmied? Oder bin ich die Marionette meiner Neuronen? Kann ich mich mit der Kraft meines Willens selbst innerlich neu ausrichten oder bin ich Opfer meiner „festen Verdrahtungen?“ Oder waltet gar ein undurchsichtiges Schicksal, vielleicht sogar ein undurchsichtiger Gotteswille über meinem Leben – in göttlicher Erwählung oder Verwerfung?

Willensfreiheit - Was sagt die Theologie dazu?Die Frage nach der Willensfreiheit hat viele Dimensionen, neurowissenschaftliche, philosophische aber auch theologische.

Gerade die Theologie ist es ja gewesen, die überhaupt die Frage nach der menschlichen Willensfreiheit aufgeworfen hat. Sie hat dies im Zusammenhang der Probleme von Gnade und Wille, göttlicher Vorherbestimmung und menschlicher Selbstbestimmung in immer neuen Anläufen über die Jahrhunderte hin getan.

Es ist mein Anliegen in meinem neuen Sciebook Willensfreiheit – Was sagt die Theologie dazu?, diesen Beitrag der Theologie in die Debatte einzuspeisen. Die Theologie kann dabei eine Perspektive eröffnen, die der Neurowissenschaft und auch der Philosophie fehlt. In meinem Buch habe ich knapp und präzise die theologische Debatte um die Willensfreiheit auf 80 Seiten dargestellt und mache auf die Defizite der Neurowissenschaft aufmerksam. Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre.

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Wolfgang Achtner ist Professor für Systematische Theologie an der an der Justus Liebig Universität Giessen, sowie Gründer und Direktor der Transscientia Instituts für interdisziplinäre Wissenschaftsentwicklung, Philosophie und Religion. Prof. Dr. Wolfgang Achtner

29 Kommentare

  1. Schade, dass hier nicht angeteasert wird, wie die Antwort nach Meinung des Autors lautet 😉
    Es gibt ja im Grunde nur drei mögliche Antworten auf die Frage “Gibt es einen freien Willen: Ja; Nein; Ich weiß es nicht, schreibe aber trotzdem viele schlaue Sätze zum Thema und hoffe, dass niemand merkt, dass ich gar keine Antwort auf die Frage habe und viel zu feige bin, meine persönliche meinung dazu zu äußern, weil das Thema so verdammt schwierig ist 😉

  2. Bücher OHNE …, für die Konfusion in

    Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll.

    “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum Mensch.”

    Als Mensch (das bedeutet ALLE!) aber anfing auch daraus ein Geschäft zu machen, war alle Bewußtseinsentwicklung für’n Arsch, bzw. im geistigen Stillstand und seiner blöd-, stumpf- und wahnsinnigen Symptomatik seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung) manifestiert.

  3. Super!

    Lieber Wolfgang,

    herzlichen Glückwunsch zur eBook-Fassung Deines Willensfreiheit-Werkes, das mich vor zwei Jahren beeindruckt und, ja, geprägt hat:
    http://www.spektrum.de/…e-der-verwirrung/1064965

    Entsprechend gespannt habe ich mir Dein sciebook hochgeladen und plane, es im Sommer zu rezensieren.

    Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg und Freude am Forschen!

  4. Bewußtseinsschwäche & Illusionen

    “Die Theologie kann dabei eine Perspektive eröffnen, die der Neurowissenschaft und auch der Philosophie fehlt.”

    Welche soll das denn sein?

    Nach meiner Erfahrung mit der Theologie, ist diese Teil der systemrationalen / menschenUNwürdigen UNWAHRHEIT im geistigen Stillstand seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (unser erster und bisher einzige GEISTIGE Evolutionssprung) – aller Anfang der “christlichen” beginnt mit Verunglimpfung in Sündenbockfunktion, wo einzig Verzweiflung und Enttäuschung den Weg ans Kreuz zeichnete!

    Der Freie Wille wird mit geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein (also Mensch = ALLE) und allen daraus menschenwürdig resultierenden Konsequenzen / Möglichkeiten erst möglich, oder das Schicksal / die “göttliche Sicherung” wird unsere GLEICHERMAßEN unverarbeitete / MANIPULIERBARE Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und “Individualbewußtsein” zur TOTALEN brutal-egoistischen Eskalation erfüllen und …

    Oder glauben sie die Theologie würde mehr als 10% ihrer von der Wissenschaft zugestandenen Hirnkapazität nutzen können?

  5. Horst

    Welche Dimension dies sein soll?
    Nun, die Dimension der Freiheit natürlich! Die Hauptschrift Luthers lautet: “Von der Freiheit eines Christenmenschen.”

    Und dann gibt es noch die Mystik Eckarts: Auch bei ihm geht es um die Freiheit.

    Diesen Horizont der Freiheit hält die Theologie offen – “fest verdrahtet oder nicht”

    Grüße
    WA

  6. Herr Achtner

    Haben Sie Zeit & Lust zu dieser Argumentation ein paar Zeilen zu schreiben?:

    Das Erkenntnissubjekt kann als Systemteilnehmer (auch: logisch) nicht über umfängliches System- oder Weltwissen verfügen, es kann deshalb nie einen Welt-Determinismus feststellen; insofern bleibt für das Erkenntnissubjekt nur die Spekulation über einen Willen, der (vorher-)bestimmt sei.

    MFG
    Dr. W

  7. webbaer

    Dass unser Wissen begrenzt ist wusste schon der Apostel Paulus (“Unser Wissen ist Stückwerk…”). Insofern sehe ich nicht, dass hier ein großer Erkenntnisgewinn vorliegt. Auch nach Poppers kr. Rat. können wir niemals verifizieren, sondern müssen uns mit dem Falsifizieren bescheiden. Dies führt zumindest zu einer gewissen Demut in Erkenntnisbemühen. In Bezug auf den Willen heißt das: Mit prinzipiellen Äußerungen sollte man immer vorsichtig sein. Jedenfalls halte ich die Behauptung der Neurowissenschaftler über den Determinismus für gedankenlos und unverantwortlich.

  8. Herr Achtner

    Dies führt zumindest zu einer gewissen Demut in Erkenntnisbemühen. In Bezug auf den Willen heißt das: Mit prinzipiellen Äußerungen sollte man immer vorsichtig sein.

    Loge!, aber kann nicht über das, was nicht gesagt werden kann, zuverlässig ausgesagt werden?

    Hat Platon nicht mit seinem Höhlengleichnis bereits das Entscheidende gesagt, was die Grenzen der Erkenntnis betrifft?, darf nicht zeitgenössisches Bemühen um den freien Willen diesbezüglich & vielleicht auch theologischerseits weggegähnt werden?

    MFG
    Dr. W

  9. Die Perspektive der Dimension!?

    Wie bitte, Freiheit, des “Christenmenschen” in der Diakonie???

    Das oberste Dogma dieser VerUNstaltung ist die Sündenbockfunktion des Christus – wer davon abweicht, bzw. es nicht allgemeingültig glauben will und logischere Erklärungen in der Bibel findet, wird sehr schnell als Troll denunziert, bzw. als Beleidiger verunglimpft (die Inquisition und Exkommunizierung der zeitgeistlich-reformistischen Neuzeit)!

    Luther war auch nur ein populistischer Trittbrettfahrer mit viel Geschäftssinn, bei gleichermaßen gepflegter Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und “Individualbewußtsein”, im ERFOLGREICHEN Dienste der Machtinteressen seines Kurfürsten.

    Freiheit und Horizont (mögliche Erleuchtung) wird sein, wenn Mensch endlich “gottgefällig” und einzig menschenwürdig anfängt die imperialistisch-hierarchieschen Begehrlich- und Abhängigkeiten mit EINDEUTIGER / fusionierender Wahrheit zu zweifelsfreier Wirklichkeit OHNE … werden läßt!!!

    Ich könnte ihnen helfen, was die Perspektive auf die Dimension der Wirklichkeit “wie im Himmel allso auf Erden” angeht. Dabei steht Freiheit aber eher weniger im Fokus, sondern vielmehr Vernunft und Verantwortungsbewußtsein im Freien Willen (geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein) – allerdings nicht über diese Plattform des hauptsächlich eitlen Kommunikationsmülls!

  10. @Dr. Webbaer

    »Hat Platon nicht mit seinem Höhlengleichnis bereits das Entscheidende gesagt, was die Grenzen der Erkenntnis betrifft?, darf nicht zeitgenössisches Bemühen um den freien Willen diesbezüglich & vielleicht auch theologischerseits weggegähnt werden?«

    Die Griechen kannten so etwas wie ein “Problem der Willensfreiheit” gar nicht. Das kam erst ab der Spätantike auf, Platon ist für Fragen zur Willensfreiheit eher der falsche Mann.

  11. @Chrys: platonisch, theologisch

    “Platon ist für Fragen zur Willensfreiheit eher der falsche Mann.”

    Und die Theologie ist für Fragen zur Willensfreiheit eher die falsche Disziplin.

    In der Theologie werden doch Begriffe wie “Wille” und “Freiheit” stets so umgedeutet, wie es gerade passt. Ist bei “der Wille Gottes” (unergründlich!) und “der Wille eines Menschen” (frei?) noch der selbe Begriff gemeint? Sind die Freiheiten, die sich Gott erlaubt, die gleichen Freiheiten, die ich mir herausnehme?

    Oder die Logik wird an entscheidender Stelle ganz suspendiert. Wenn die Theologie z.B. versucht die Allwissenheit Gottes mit menschlicher Freiheit kompatibel zu machen, dann wirkt das doch immer wieder unfreiwillig (sic!) komisch.

    Aber was dazu sagen, zur Willensfreiheit, das kann die Theologie selbstverständlich.

  12. @Joker

    »Und die Theologie ist für Fragen zur Willensfreiheit eher die falsche Disziplin.«

    Hätte ich bis vor kurzem auch gedacht. Doch anscheinend waren es eigentlich überhaupt erst die Theologen, die uns diese Suppe eingebrockt haben.

    Untersucht man die Literatur von Homer bis lange nach Aristoteles, so findet sich, wie Michael Frede (2011) in seiner Studie Free Will in Antiquity aufzeigt, weder ein direkter noch ein indirekter Hinweis auf so etwas wie ein ‚Problem der Willensfreiheit‘. Vielmehr haben, ihm zufolge, weder Platon noch Aristoteles überhaupt über ein Konzept eines freien Willens verfügt, das über den banalen Alltagsgebrauch hinausgeht. Dieses Konzept taucht erst in der späten Stoa auf und entfaltete sich als eigenständiges Problem erst in der christlich-jüdischen Tradition.

    Aus einem Vortrag [Die Freiheit des Willens und die Gesetzmäßigkeiten der Psyche] von Rainer Mausfeld vor der Luther-Gesellschaft, Eisenach, 2011.

    Mit Erasmus und Luther für und gegen die Willensfreiheit.

  13. @Achtner

    “Jedenfalls halte ich die Behauptung der Neurowissenschaftler über den Determinismus für gedankenlos und unverantwortlich.”

    – na, da sind die Neurowissenschaftler wohl (unbewußt!?) die besseren Gläubigen, bzw. haben ein besseres Verständnis um die Gesetzmäßigkeiten der Schöpfung, selbst wenn es im Einzelfall Ausnahmen / Mutationen gibt die von dieser Ordnung scheinbar völlig abweichen 🙂

  14. Die Willensfreiheit des andernTeilInMir

    Ob es Willensfreiheit gebe war für die alten Griechen keine Fragestellung, wohl aber für das Christentum und die anderen abrahamistischen Religionen (Zitat:”In der Sura 81 heisst es, dass niemand etwas wollen kann ohne Gottes Willen.”). Zudem haben die “buchorientierten” und ohne Intermediäre auskommenden Bekenntnisse eine Neigung zum Glauben an die Vorbestimmung. Warum ist das so? Karl Barths scheinbar abgeklärtes ( und sehr evangelisches) Urteil (Zitat)“Es ist wohl wahr: die Lehre vom Liberia arbitrium des sündigen Menschen ist ein Spottgebilde, das in alle Winde verwehen muss, wenn es von der Erkenntnis der Güte Gottes auch nur von Ferne berührt wird.” bekommt im Lichte von Markus Gabriels im Spiegel 27/2013 geäußerten Gedankens , Gott sei die Repräsentation des von uns selbst als Objekt erlebten Geistes, eine neue Bedeutung als Zustandsbeschreibung einer dissoziativen Identitätsstörung, wo eine der beiden ( oder multiplen?) Persönlichkeiten alles wirklich Kognitive und zur abgeklärten Entscheidung Führende in der Hand hält und die andere Persönlichkeit, der in sich selbst gefangene Mensch, sich seine Eigenbestimmung nur einbildet und in Wirklichkeit auf die Gnade Gottes ( des ÜberIchs) angewiesen ist.
    Die Reformatoren haben ja – lange vor irgend einem ökonomischen Modell -, die vorbestehende Hierarchie verflacht, ja geradezu eingedampft und den Menschen in einen nur über das Buch vermittelten direkten Kontakt zu Gott gebracht. Mit dem Nebeneffekt, dass die Kläglichkeit des Menschen umso deutlicher wurde.
    Die Theologie als die Hebamme der Metaphysik hat also über die Schaffung einer tief gründenden Dissoziation den Menschen zugleich von sich entfremdet als auch erst ein Nachdenken des Menschen über sich selbst ermöglicht indem sie den Menschen  in einen göttlichen und “menschlichen” Anteil aufgespalten hat.

  15. @Chrys: Der Frage würdig – fragwürdig

    “Doch anscheinend waren es eigentlich überhaupt erst die Theologen, die uns diese Suppe eingebrockt haben.”

    Sicher, und die Theologen haben uns auch noch eine ganze Menge mehr eingebrockt.

    Was ich nur andeuten wollte: Wer eine Frage stellen kann, ist nicht unbedingt geeignet diese auch zu beantworten.

  16. @Chrys: Platon

    Die Griechen kannten so etwas wie ein “Problem der Willensfreiheit” gar nicht. Das kam erst ab der Spätantike auf, Platon ist für Fragen zur Willensfreiheit eher der falsche Mann.

    ..ist oder war insofern der “richtige Mann”, weil er die Grenzen der Erkenntnis eines Systemteilnehmers (vs. Systembetreiber mit umfänglichem Wissen) gedankenexperimentell und metaphorisch ordentlich beschrieben hat, woraus dann geschlossen werden kann, dass es einen Weltdeterminismus in einem für das Erkenntnissubjekt feststellbaren Sinn nicht geben kann.
    So dass seit Platon klar sein könnte, dass ein im deterministischen Sinne unfreier (oder: freier) Wille Spekulatius bleiben muss.

    In anderem Sinne ist es natürlich ein weites Feld, das mit dem freien Willen, alleine der Freiheitsbegriff, der am besten negativ bestimmt wird, lädt schon zu langem (möglichst: freien) Austausch ein.

    MFG
    Dr. W

  17. @ Webbaer (12.07.2013, 07:04)

    Haben Sie Zeit & Lust zu dieser Argumentation ein paar Zeilen zu schreiben?: “Das Erkenntnissubjekt kann als Systemteilnehmer (auch: logisch) nicht über umfängliches System- oder Weltwissen verfügen, es kann deshalb nie einen Welt-Determinismus feststellen; insofern bleibt für das Erkenntnissubjekt nur die Spekulation über einen Willen, der (vorher-)bestimmt sei.” (…)
    “woraus dann geschlossen werden kann, dass es einen Weltdeterminismus in einem für das Erkenntnissubjekt feststellbaren Sinn nicht geben kann.So dass seit Platon klar sein könnte, dass ein im deterministischen Sinne unfreier (oder: freier) Wille Spekulatius bleiben muss.”

    Diese Ihre in verschiedenden Kommentaren wiederkehrende Formulierung hat mich angeregt und in mir eine m.E. brauchbare Variante der Herangehensweise an ein schwieriges Thema verursacht.

    Der von Ihnen gemeinte Ausschluss/ bzw. die Eingrenzung kann m.E. nicht grundsätzlich, sondern nur für den Fall gelten, dass das “Erkenntnissubjekt” ausschließlich “Systemteilnehmer” ist, also selber ganz und gar in das System eingeschlossen ist und keinen Anteil hat am “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers”. Wenn ich Sie richtig verstehe, sehen Sie die Menschheit in solch einem geschlossenen System. Das ist aber keineswegs erwiesenermaßen so. Viel eher scheint mir das Gegenteil naturwissenschaftlich begründbar.

    Soweit ich weiß, ist in der Natur selten ein System vollkommen in sich geschlossen, sondern kommuniziert in nächst höhere oder niedere hinein. Warum sollte es beim so hoch entwickelten Menschen anders sein, als dass auch er mit einem nächst höheren “System” kommuniziert?

    Nun muss ein solches Kommunizieren nicht gleichbedeutend sein mit einer Teilhabe des “Systemteilnehmers” am “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers”. Dass genau das beim Menschen angenommen werden darf oder angenommen wurde, sagt zumindest die Bibel. Genesis 1,26, wählt für den Hinweis auf eine Teilhabe des “Systemteilnehmers” am “umfänglichen Wissen” des “Sytembetreibers” zwar die andere Bezeichnung: Abbild Gottes, aber Wissensteilhabe muss mit dem Begriff Abbild dann ja doch auch gemeint sein. Mithin ist solche Teilhabe schon mal seit eh und je christlicher Glaube. Wie das konkret aussehen kann, ist ein ganz großes anderes Kapitel, das hier zu weit führt. 

    Aber das menschliche Bewusstsein kann demnach, anders als systemintern alle anderen Lebewesen, unter bestimmten Voraussetzungen über das systeminterne Wissen hinausgreifen. Wenn dem so ist, ist dieser Zugang zum “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers” eine wesentliche Quelle unseres Wissens und unseres Antriebs.

    Das heißt nun konsequenterweise aber auch, und das ist der springende Punkt, dass der “Systemteilnehmer” das, ihm vom “Systembetreiber” bereitgestellte “System des Lebens” empfindlich stören kann. Durch den ihm gegebenen Einblick in das System, kann der Geist jedes Individuums im Verbund mit dem einen Menschheitsgeist sich den eigenen Ast, auf dem sie sitzen, absägen, indem sie die grundlegenden Bedingungen, die Leben überhaupt ermöglichen, missachten. Laut Genesis wurde der Mensch vom “Systembetreiber” genau davor in aller verantwortlichen Liebe fürsorglich gewarnt. Betrachtet man unter diesen Vorzeichen das “System des Lebens”, in dem wir uns aktuell vorfinden, dann ist es genau das: ein schon in dieser Weise gestörtes “System des Lebens”.Die Teilhabe am “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers”, ist dann seither bei jedem Einzelnen und der Menschheit als ganzer, allerdings von Anbeginn an nur erst immanent. Insofern die biblische Aussage recht behält, gilt sie dann für alle und jeden, müsste aber im Laufe des Lebens erst noch allen und jedem bewusst werden und ihre Inanspruchnahme wieder ganz neu gelernt werden.

    Dass allerdings der Zugang zu solchem, nun nur noch immanent und nicht offenkundig gegebenem höheren “Wissen” des “Systembetreibers” und das Wie eines Umgangs damit von einer völlig anderen Art sein muss, als der des “syteminternen Wissens”, dürfte klar sein. Dieser ganz andere Zugang kann dann aus unserem gestörten “System” heraus nur so etwas wie der Glaube sein. D.h. ein völlig anderer Wissenszugang als er systemintern gegeben ist. Gemeint ist aber nicht einfach nur theoretischer Glaube, sondern einer, der eine klare Entscheidung für die Rückkehrwilligkeit voraussetzt und konkret vollzogen wird.
    Anders als systemintern die naturwissenschaftliche Methode ihr Wissen aktiv durch Machen, Messen und Experimentieren erlangt, ist der Glaube _empfangendes_ Wissen aus höherer Instanz. Er empfängt es mittels echten Glaubens vom “Systembetreiber”. Weil aber der Glaube eine Kommunikation von einem niederen System zu einem höheren ist, kann nur der “Systembetreiber” des höheren Systems um die Echtheit des Glaubens, aus dem niederen System kommend, wissen und entsprechend die Teilhabe ermöglichen. Der Prozess des Glaubens ist folglich wie ein unverzichtbarer Wärter am Übergang der Systeme zum internen Schutz beider Systeme.
    Zwar haben wir als Einzelne und als Gruppierung am “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers” gewiss immer nur in dem Maße Anteil, wie wir es aktuell brauchen, gleichwohl bewirkt unser Glaubensvollzug in diesem Sinne Anteil an dem höheren Wissen. Das ist nicht nur ein höheres Wissen, es ist auch ein völlig anderes Wissen als das systeminterne, etwa naturwissenschaftliche.

    Dass wir schon und von Anfang an in einem von uns selber gestörten “System” leben, zeigt sich z.B. daran, dass die Bibelautoren hingehen und die Warnung des “Systembetreibers” in ein autoritäres Gebot kleiden und ihn als autoritären Alleinherrscher darstellen, der durch ein Gebot seine Macht konstatieren will. Solche Deutung kann nur der beim “Systemteilnehmer” bereits eingetretenen grundsätzlichen Seinsblindheit des Geistes entspringen, durch die von ihm verursachte Störung des Lebens. Bei der Störung ging es ja eben nicht um irgendein systeminternes und folglich korrigierbares Handeln, sondern um eine existentielle Störung im allseits grundlegenden “System des Lebens”.
    D.h. wenn man glaubt, dass das Wesen des “Systembetreibers” Liebe ist, muss diese Störung ein Zustand sein, in dem der menschliche Geist, die existentielle gegenseitige Liebe, die das Sein des “Systembetreibers” ausmacht, nicht mehr aus sich hervorbringen, denken, geschweige denn konkret bewerkstelligen kann. Sie kommt ihm völlig abhanden. Es ist dann im Weiteren einerlei, wie der “Systemteilnehmer” im Nachhinein, also nachdem die Warnung des “Systembetreibers” missachtet wurde, diese in seiner Blindheit darstellt und was für vielfältige Gedanken er sich über seine so entstandene Not macht. Entscheidend ist, dass von Seiten des “Systembetreibers” das geschieht, was ihm den Rückweg ermöglicht, ob nun mithilfe eines Gebotes oder einer liebevollen Warnung oder was auch immer. Man kann sagen, eben all das, was die Sehnsucht der Menschen im Laufe der Jahrtausende in den Religionen mannigfaltig auf dieses Ziel hin entwickelt hat.

    Der “Systembetreiber” wäre nun aber keine absolute Quelle der Liebe, der Freiheit und des Lebens, aus der autarke “Systeme des Lebens” hervorgehen, wenn er nicht aus eben dieser Liebe heraus auch für existentielle Störungen solcher “Systeme des Lebens” geeignete Lebensräume/Universen erzeugen würde, die auch das auffangen können, wie etwa mit unserem Urknall geschehen. Ohne solche Möglichkeiten wäre das Sein des “Systembetreibers” nicht Liebe und auch nicht lebensfähig. Es gäbe nur ein Nichts. Tatsache ist aber, dass es ein Nichts nicht gibt, denn wir leben. 

    Wenn wir unsere Lebenssituation ehrlich betrachten, zeigt sich also, dass wir in einem, eigens für unser gestörtes Sein optimal konstruierten, notwendig mit Evolution und Raumzeit ausgestatteten Universum leben und uns darin wiederum auf diesem exklusiven Erdenball vorfinden, der zugeschnitten ist auf das, was wir in unserer selbstverschuldeten Systemblindheit für die Rückkehr brauchen. Es ist eine wunderbare Antwort der Liebe des “Systembetreibers” auf die von den “Systemteilnehmern” verursachte fundamentale Störung des Lebens. Aus solcher Sicht kann ein jeder erahnen, welch schweren Stand innerhalb des gestörten “Systems” diese Antwort der Liebe gegenüber seinen Verursachern hat und welch langen Atem der “Systembetreiber” haben muss, allerdings auch hat. Demgegenüber ist unser Atem, also des, die Störung verursachenden, “Systemteilnehmers” den selbstverschuldeten Unfähigkeiten gegenüber mitunter erheblich kürzer.

    Daran lässt sich ablesen:  
    unser je individueller Geist, der sich mittels des Willens äußert, scheint, verbunden mit dem einen Geist der ganzen Menschheit, zwar prinzipiell frei zu sein, doch unser Dasein muss tatsächlich vorevolutionär grundlegend gestört worden sein, durch die uns mit der ursprünglichen Freiheit als “Systemteilnehmer” gegebene Störfähigkeit. Wir scheinen jedenfalls in einem “System des Lebens”, also Universum, zu leben, das vom “Systembetreiber” aus der ihm ureigenen existentiellen Liebe heraus für diese erblindete Situation ins Dasein gerufen wurde.

    Da nun allem voran der Geist des “Systemteilnehmers” durch diese Störung selber total erblindet ist, irrt er seither wie ein havarierter Ozeanriese geisterblindet im Meer der Geistwelten ziellos umher. Er braucht mithin einen Lotsen, der ihn sicher zurück lenkt, während ihm gleichzeitig die Chance gegeben wird, den Defekt wieder zu beheben. All das hat uns der “Systembetreiber” tatsächlich ermöglicht. Unsere Seele, die als Leib des Geistes von dessen Blindheit nicht betroffen ist und folglich noch eine Erinnerung an seinen ungestörten Zustand hat, erhält, da der Geist jetzt ausfällt, einen materiellen Leib, in dem sie sich stattdessen artikulieren kann. Dessen Verstandeshirn lässt sich als der Lotse ausmachen, der anstelle des ‘havarierten’ Geistes zur Steuereinheit unseres irdisch universalen Lebens wird. Ihm stehen die Signale der Seele, ein ganzes Universum und, gesamtmenschheitlich gesehen, nahezu unendlich viel Zeit zur Unterstützung bei der ‘Sanierung’ des Geistes zur Verfügung. Obendrein kann unser je individueller Verstand ‘unschuldig’, d.h. sich an nichts erinnernd, ganz neu bei Punkt Null beginnen. 

    Dass unser heranwachsender, leib- und mithin evolutionsgebundener Verstand sich nun nicht gerade automatisch in himmlischer Harmonie mit dem unsichtbaren störrischen ‘Ozeanriesen’ befindet, leuchtet sicher ein. Er muss sogar als Maulkorb für den erblindeten Geist fungieren.

    Man muss sich das Geschehen einfach mal etwas plastischer vor Augen führen: 
    Unser Geist befindet sich, um analog bei dem Beispiel des havarierten Ozeanriesen zu bleiben, als ‘Schiffsjunge’ oder ‘Kapitän’ oder was auch immer mit auf dem ‘havarierten Schiff’ des Menschheitsgeistes, das ziellos blind durch die Ozeane der Geistwelten streunt. Wir können nun den seinserblindeten Geist als identisch mit unserem individuellen Unbewussten ansehen, das ungeschützt offen mit dem Pool des Unbewussten der ganzen Menschheit verbunden ist. Dieser Geist nun äußert sich als eigentlicher aber total erblindeter ‘Chef im Hause’ der Seele über unseren Willen, gesteuert aus dem Unbewussten. Er kann weder sich selber noch die Mitmenschen in der Klarheit erkennen, wie er sie vor der Störung hatte, geschweige denn die dortige Art der Beziehungen wiederherstellen.

    Lassen wir das so verkürzt mal stehen, denn im Detail würde es hier zu weit führen.

    Solch geballter Unbewusstheit und blindem Wollen wird der Verstand gleichsam ‘vor die Nase’ gesetzt und durch dessen ‘Lotsentätigkeit’ wird der Geist permanent, wie von einem Maulkorb ausgebremst. Wenn man das weiß, ist es gut. Dann wird man die Maulkorbfunktion zu schätzen wissen und gut pflegen. Der Verstand sieht sich jedenfalls einem störrischen, kaum manövrierbaren Willen gegenüber und muss seinerseits dennoch unser Dasein im “System unseres irdischen Lebens” gemäß den Gesetzmäßigkeiten dieser materiellen Welt lenken. Letztere dienen einzig dazu, unseren Geist für die Liebe neu zu befähigen. Ein Stück weit kann man das auch mit der Neuformatierung einer defekten Festplatte vergleichen. Als schützender Maulkorb muss er schon wirklich aufmerksamen Dienst leisten, wenn das Unbewusste nicht blind zerstörerisch die Oberhand gewinnen soll. Aber auch hier hat der “Systembetreiber” für ein Minimum an Unabhängigkeit und Halt im Leben gegenüber den unberechenbaren Tiefseewellen des Unbewussten gesorgt. 

    Zum Glück sieht es jedenfalls ganz danach aus, dass jeder von uns tatsächlich das passende ‘leibliche Kostüm’, was den Charakter ganz mit einschließt, erhält, welches ein Stück weit ganz von selber zur Sanierung des Geistes beiträgt. Doch für eine ganze Sanierung genügen die natürlichen Vorgaben, wie sie uns durch Leib, Leben, Mitmenschen, Umwelt, Universum gegeben sind, nicht. Schließlich müssen wir um der Liebe willen frei sein, sie zu wollen oder nicht. Dann aber haben wir alle Hilfen, die wir brauchen, allem voran auch die unmittelbar eingreifende des “Systembetreibers”. Das aber eben nur wenn wir wirklich wollen und glauben. 

    Unser “System” ist nun – und das ist wirklich unglaublich – so angelegt, und die Vorgehensweise des “Systembetreibers” ist von solch unauffälliger Art, dass seine Hilfestellung nur jeweils für das Individuum wahrnehmbar ist, das für sie offen ist, das also glaubt. Die Freiheit des Nachbarn wird dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn wir trotz dieses Angebots völlig gleichgültig inaktiv blind dahin leben, wird außerdem das systeminterne Schicksal für ein Minimum an Sanierung unseres Geistes sorgen. Allemal besser ist aber, die Wende selber bewusst und beherzt in Ausrichtung und liebender Antwort auf den “Systembetreiber” in Angriff zu nehmen. Denn der Weg über das von außen eingreifende Schicksal wird innerhalb unseres Universums mit zunehmender Weltbevölkerung zu umständlich und vor allem zu ‘teuer’ und muss ja doch nicht sein. Wenn ich etwa erst einen Autounfall brauche, um mich zu besinnen, oder eine Krankheit etc. ist das teuer.

    Jedenfalls muss eine so vom “Systemteilnehmer” mit Teihabe am “umfänglichen Wissen” des “Systembetreibers” verursachte, grundlegende Veränderung unserer Existenz vorevolutionär tatsächlich stattgefunden haben, wenn man sich unseren Status quo in dieser Welt und das Jahrtausende lange Ringen um das rechte Selbstverständnis vorbehaltlos ansieht. Dass das so sein muss, lässt sich in vielerlei Hinsicht unserem Dasein ablesen, worüber ins Detail und in den Praxisbezug zu gehen hier auch wieder den Rahmen sprengt. 

    (Tut’ s ohnehin schon, was die Kommentarlänge betrifft…. 😉

    In dem Sciebook von Wolfgang Achtner wird dieses immerwährende Ringen des Verstandes mit dem störrischen ‘Ozeanriesen’ unseres erblindeten Geistes recht anschaulich systematisch anhand der geschichtlichen Entwicklung zum Thema freier/unfreier Wille aufgedröselt. Gemessen an der von Anbeginn an vorhandenen seinsblinden Befindlichkeit unseres Geistes ist das Freischaufeln unseres freien Willens und das Erkennen seiner ‘Havarie’ schon eine beachtliche Leistung. Denn nur wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, kann man die richtigen Schritte tun.

    Für ein Verständnis dieser Sicht und vor allem ihrer naturwissenschaftlichen Begründbarkeit müsste weiteres Grundlegendes gesagt werden, was bislang bei den Diskussionen um den freien/unfreien Willen außer Acht gelassen wurde und noch wird, weil die Vorstellungskraft dafür bislang nicht vorhanden war, – aber nach dem Stand naturwissenschaftlicher Erkenntnis auch nicht sein konnte – jetzt jedoch möglich wird. Auch dieses Fehlen der Vorstellungskraft läßt sich recht anschaulich an der von Herrn Achtner aufgezeigten geschichtlichen Entwicklung ablesen. Es ist ein ständiges Ringen und Rangeln auf der Suche nach einem Schlüssel der noch fehlt. Ich war hoch erfreut solch eine Studie gefunden zu haben.
    Doch beim dann erstmaligen Stöbern auf Scilogs und dem bislang Gelesenen, sehe ich auch, dass die zugehörigen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse hier noch nicht bekannt zu sein scheinen.

  18. Mag schon

    Unser “System” ist nun – und das ist wirklich unglaublich – so angelegt, und die Vorgehensweise des “Systembetreibers” ist von solch unauffälliger Art, dass seine Hilfestellung nur jeweils für das Individuum wahrnehmbar ist, das für sie offen ist, das also glaubt.

    …sein, ist denkbar und dadurch auch möglich. Allerdings, allerdings müsste der nicht Gläubige im Umgang mit den Gläubigen feststellen können, wenn diese sozusagen eine Tür öffnen zu Gott, also ob es etwas zu berichten gibt.

    Und da wird nicht so viel berichtet.

    Zudem besteht bei Ihrer Forderung (Zitat) die Gefahr, dass das misslungene Öffnen einer Tür (s.o.) auf einen zu geringen persönlichen Glauben zurückgeführt wird. – Allerdings droht wiederum, wenn ganz dolle geglaubt wird, die Objektivität verloren zu gehen. – Die Forderung dichtet sich ab sozusagen.

    MFG
    Dr. W

  19. @ all oder administrator

    …mit welchem Tag bekommt man das Zitat in den Text?

    mit “quote” und eckigen Klammern? die spitzen Klammern habens nicht gemacht. Oder ganz anders? Was kann man sonst noch ansetzen? Fett? Kursiv?

  20. @ Webbaer Freiheit war gemeint

    Ist bemerkenswert, wie Sie reagieren.

    Ich schrieb:
    [quote]”Unser “System” ist nun – und das ist wirklich unglaublich – so angelegt, und die Vorgehensweise des “Systembetreibers” ist von solch unauffälliger Art, dass seine Hilfestellung nur jeweils für das Individuum wahrnehmbar ist, das für sie offen ist, das also glaubt. Die Freiheit des Nachbarn wird dadurch nicht beeinträchtigt.”[/quote]

    Sie antworten:

    [quote]”Zudem besteht bei Ihrer Forderung (Zitat) die Gefahr, dass das misslungene Öffnen einer Tür (s.o.) auf einen zu geringen persönlichen Glauben zurückgeführt wird. – Allerdings droht wiederum, wenn ganz dolle geglaubt wird, die Objektivität verloren zu gehen. – Die Forderung dichtet sich ab sozusagen.”[/quote]

    Meine Hauptaussage war die Freiheit, die der “Systembetreiber” uns bewahrt und zu bewahren versteht. Es war Ihrerseits sicher keine Absicht, ist wohl eher auch so ein Syptom aktueller, allgemeiner Systemblindheit, wie im Post beschrieben, dass Sie meine Aussage in eine Richtung verfremdet haben, die nicht gemeint sein konnte. Es ging nicht um das aktive Öffnen einer Türe zum “umfänglichen Wissen des Systembetreibers”, das misslingen kann. Der Glaube wurde ja als ein völlig anderer Wissenszugang bezeichnet, eben als ein _Empfangen_ höheren Wissens, das der Systemteilmnehmer sich nicht mit seinem erblindeten, ‘havarierten’ Willen in Gestalt von aktivem oder gar aggressivem Türe öffnen holen kann.
    Seine Aktivität des Glaubens besteht vielmehr darin, mit Hilfe seines Verstandes als ‘Lotsen’ seinen Geist aufnahmefähig, empfangsbereit zu machen für das Wissen aus höherem System, auf dass es ein Dauerzustand werde, der den ‘havarierten’ Willen zu erneuern vermag.

    Wer sich darum bemüht, weiß um seine generelle Seinsblindheit und darum, dass er nicht auf Kommando seines, für das höhere Wissen erblindeten Willens, die Türe öffnen kann. Und das wissen auch alle, die es so wie er praktizieren. Wer so nicht praktiziert, wird eher schlussfolgern wie Sie. Aber innerhalb einer Gruppe Glaubender, sollte derlei Urteilen eigentlich Tabu sein.

    Sie schreiben außerdem:
    [quote]”…mag schon sein, ist denkbar und dadurch auch möglich. Allerdings, allerdings müsste der nicht Gläubige im Umgang mit den Gläubigen feststellen können, wenn diese sozusagen eine Tür öffnen zu Gott, also ob es etwas zu berichten gibt.”[/quote]

    Wieso sollte er feststellen können müssen,
    …wenn auch das, was berichtet wird, sich nur dem erschließt, der sich zumindest für das andere, höhere Wissen des Glaubens offen hält??? Von dem, der nicht glauben will, werden auch die größten Wunder nicht geglaubt. Selbst bei ganz konkreten materiellen Ergebnissen, muss der nicht Gläubige in keiner Weise an ihre höhere Quelle glauben. Mitunter gibt es zwar spektakuläre Wunder, aber die sind um unserer Freiheit willen sehr selten.

    “Dolle glauben” ist nett gesagt. Ich würde aber sagen, “dolle” gibt es nicht. Entweder habe ich mich entschieden zu glauben, also meinen Geist zu ‘sanieren’ oder nicht. Und es kann nur darum gehen, _meinen_ Geist zu sanieren und nicht den anderer Leute. Wahrscheinlich meinen Sie aber ohnehin etwas weniger Nettes. Etwa, wenn ein “Systemteilnehmer” sich für den “Systembetreiber” hält und höheres Wissen vorgibt, um dieses Scheinwissen als Machtmittel zur Beherrschung anderer Systemteilnehmer einzusetzen oder als systeminternes gewalttätiges Ordnungsinstrument etc. Das bleibt alles im System, hat nichts mit einem Anteil am umfänglichen Wissen des “Systembetreibers” zu tun.

    Was die Objektivität betifft, ist sie ein großes eigenes Kapitel: aber echter Glaube macht letztlich wirklich objektiv. Nur geschieht die ‘Sanierung’ unseres Geistes, die ja Objektivität mit sich bringt, natürlich nicht in einem Schritt. Das ist ja je nach Charakter ein unterschiedlich langer Prozess, kann ein ganzes Leben dauern. Und missverstandener Glaube, hat natürlich auch seine negativen Folgen, wenn er “dolle” wird.

    Nun ja, das ist jetzt aber alles nur bezogen auf das Individuum. Die Gruppensituation hat anderes Potenzial und die erforderliche ‘Sanierung’ eines Gruppengeistes, die die aller zugehörigen Individuen voraussetzt, ist noch mal von anderem Kaliber.

  21. @ Grenzgänger

    Ihr Kommentatorenfreund greift wahlfrei einige Aspekte Ihrer Nachrichten heraus.

    Meine Hauptaussage war die Freiheit, die der “Systembetreiber” uns bewahrt und zu bewahren versteht.

    Das ist ein interessanter Punkt, der Betreiber kann durchaus persönliche Interessen verfolgen und die Erkenntnissubjekte, in diesem Fall: Primaten, auf eine unerkannte Art und Weise in ihrer Allgemeinheit schützen wollen.

    Da wäre Dr. W ganz bei Ihnen.

    Eine der ersten SciFi-Romane, die gelesen wurden, brachten die Möglichkeit in Betracht, dass primatenähnliche Wesen selbst die Welt lenken.

    MFG
    Dr. W

  22. es wird dauern

    Verstehe nicht so ganz, was Sie meinen, also womit dann “…Dr.W ganz bei mir wäre.” Vielleicht mal zwei Worte mehr dazu. Was meinen Sei mit “in der Allgemeinheit schützen”? Und meinen Sie mit “Primat” den Menschen? Das irritiert denn doch…. Die Wissenschaftsgemeinde hat sich nun mal mit dem Begriff “Primat” auf eine Affenart festgelegt und bezeichnet die des Homo Sapiens als Mensch… 😉

    Zu dem für Sie “interessanten Punkt”:
    ….müssten wir vermutlich erst einmal unsere Vorstellung vom “Systembetreiber” abgleichen, um dann auch über das systeminterne “Erkenntnissubjekt” eben weil “Abbild” des “Systembetreibers” austauschen zu können, wenn wir uns über die zu “schützende Allgemeinheit” der “Erkenntnissubjekte” verständigen wollen. Dazu müsste ich dann sagen, dass das im

  23. Es wird dauern (Korrektur, sorry)

    Verstehe nicht so ganz, was Sie meinen, also womit dann “…Dr.W ganz bei mir wäre.” Vielleicht mal zwei Worte mehr dazu. Was meinen Sei mit “in der Allgemeinheit schützen”? Und meinen Sie mit “Primat” den Menschen? Das irritiert denn doch…. Die Wissenschaftsgemeinde hat sich nun mal mit dem Begriff “Primat” auf eine Affenart festgelegt und bezeichnet die des Homo Sapiens als Mensch… 😉

    Zu dem für Sie “interessanten Punkt”:
    ….müssten wir vermutlich erst einmal unsere Vorstellung vom “Systembetreiber” abgleichen, um dann auch über das systeminterne “Erkenntnissubjekt” eben weil “Abbild” des “Systembetreibers” austauschen zu können, wenn wir uns über die zu “schützende Allgemeinheit” der “Erkenntnissubjekte” verständigen wollen. Dazu müsste ich dann sagen, dass das im Ursprungskommentar einer der Punkte ist, die aufzugreifen zu umfangreich geworden wäre, gleichwohl grundlegend wäre. Also ein Manko, das ich jetzt hier aber auch nicht beheben kann, da es sich um eine noch unbekannte Sicht handelt, die erst gründlich dargelegt werden müsste. Der “Systembetreiber” ist in sich aber grundsätzlich auch Gemeinschaft und zwar, wie in dem Ursprungskommentar(s.Link) kurz angedeutet, von existentieller, Leben spendender Art, die uns seit der Störung unserer Teilhabe am “umfänglichen Wissen” des Systembeteribers” völlig abgeht. Wir können es nicht mehr und haben auch keine Vorstellung mehr, weshalb die Rückgewinnung der Fähigkeit entsprechend dauern dürfte.

    Der Ausdruck “persönliche Interessen verfolgen” stammt so ganz und gar aus unserer erblindeten, systeminternen Denkweise und Lebenswahrnehmung. Und das ist die Wahrnehmung einer in die totale Vereinzelung zurückgefallenen Menschheit mit unzähligen Individuen, die eben mit ihrer Geisterblindung nicht mehr aus sich heraus so zusammenfinden können, wie sie es im ungestörten Systemzustand einmal konnten,

    …folglich auf dieses Ziel hin vom “Systembetreiber” geschützt werden müssen und zwar vor allem auch voreinander.
    Wie man sieht, bringen wir uns ja immer noch fleißig gegenseitig um.

    (Das weitere sind jetzt alles nur Andeutungen, sonst wird’ s zu lang….) Deshalb wurde uns ja vom “Systembetreiber” ein ganz anderes eigenes, materiebestimmtes Universum innerhalb seines geistbestimmten gegeben, das wir aber nicht so ohne weiteres wahrnehmen können. Eine universale Enklave, die quasi als ‘Rehaklinik’ fungiert, die deshalb notwendigerweise Evolution und Raumzeit und stetes Werden und Vergehen kennt. Letzteres, also das permanente Werden und Vergehen ist ja doch das einzige in unserem Universum, was nachhaltig Bestand hat, systemintern quasi ewig ist. Und wir brauchen es, um mit unserer tiefgreifenden Systemstörung (s.Ursprungskommentar) überhaupt leben zu können. So können wir ewig leben, obwohl wir uns vorerst, hier indiesem Universum, gegenseitig die Köpfe einschlagen.

    Der “Systembetreiber” hat die ‘Rehaklinik’ so unseren erblindeten Bedürfnissen angepasst, dass trotz unserer Blindheit unsere Freiheit als Systemteilnehmer gewahrt bleibt und gleichzeitig die ‘Sanierung’ unseres Geistes zur LIebe hin stattfinden kann. Genau dafür braucht es dieses so ganz andere als das seine, aber wunderbare, materiebestimmte Universum, in dem wir uns vorfinden. Und natürlich kann unser Universum nicht ohne das Seine existieren.

    Man kann sich also ausmalen, dass es dauern kann, bis die vielen “Erkenntnissubjekte” unseres ‘Reha-Systems’ durch die ‘Sanierung’ ihres Geistes ihre Vereinzelung überwinden und menschheitlich wieder in Freiheit, schöpferischer Liebe und Frieden zusamenfinden können, wie Sie meine Aussage vermutlich verstehen wollen. Bis dahin brauchen “die primatenähnlichen Wesen” noch viele ‘Krücken’ (…allem voran organisierte Gemeinschaften, wie .z.B. Kirchen, Religionen, etc.), ehe sie als “Systemteilnehmer” in der Lage sind überall aus gemeinsamer Mitte heraus, einschwingend in die pulsierende Mitte des “Systembetreibers” selbst die Welt zu lenken”. Offenkundig konnten wir das mal.
    Aber eben in völlig anderem Seinszustand mit anderen Gesetzmäßigkeiten. Für das Verhältnis der beiden Realitäten gibt es jetzt einen ‘Schlüssel’.

    jetzt aber Pause vorerst

  24. @ Webbaer

    …war wohl schon etwas zu spät heute Nacht…
    der letzte Satz müsste richtiger so lauten:

    “Für das VERHÄLTNIS der beiden Realitäten gibt es jetzt einen Schlüssel.”

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