Milliarden!

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auf der Frequenz von Geist und Gehirn
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Braincast 306

Fast zeitgleich verkünden Europäer wie Amerikaner, jeweils eine Milliarde der Landeswährung in die Hirnforschung zu stecken. Peanuts, klar, und doch unglaublich! Dazu, fast tagesaktuell, Hintergründe und Kommentar.

 
MP3 File Dauer: 20:53

Wenn Sie mir mal eine Freude machen wollen: Wunderschöne Hirnbilder, nur ein wenig teuer ..

Aktuelle Funde und auch mal ein Kommentar zum Zeitgeschehen auf Google+

NEWS

SHOWNOTES

Wir sind nicht weit weg von der letzten Playlist: 1000psi: Fly by. Lost in Tokyo von easyflow. Soundsystem von Polished Chrome – fast zu funky – und Ichiro Nakagwa: Listening to the Silence .

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Veröffentlicht von

www.nurindeinemkopf.de

Nach diversen Artikeln und zwei Büchern zwischen Geist und Gehirn hier der Podcast. Wichtigster Punkt: die Übersetzung der aktuellen Erkenntnisse in verständliche Sprache, praktischen Alltag und guten Humor.

5 Kommentare

  1. Mega…

    Danke für diese Reportage.

    Ich bin skeptisch. Letztlich sind beide Projekte extrem IT-lastig – und ich frage mich halt, ob – selbst wenn sie “funktionieren” – davon irgendetwas zu erwarten steht, was mit “Verständnis” des Gehirnes zu tun hat.

    Mein “Verständnis”-Modell ist zugegebenermassen etwas altbacken: wenn ich die Ursachen-Wirkungsketten durchschaue, dann glaube ich zu verstehen.

    Wir haben ja in den letzten Jahrzehnten erlebt, wie die IT-Technologien ganze Lebensbereiche durchdrungen und revolutioniert haben. Allerdings kann man nicht behaupten, dass dadurch irgendetwas – im Sinne meiens Verstehensmodelles – “klarer” geworden sei. Ganz im Gegenteil.

    Ich möchte hier die Computerisierung der Finanzmärkte anführen, von der die Händler selber zugeben, dass sie nicht mehr so recht verstehen, was da eigentlich abläuft.

    Ähnliches gilt für die vielen neuen Kommunikationskanäle, die uns zur Verfügung gestellt wurden – in denen sich auch alle möglichen Dynamiken entfalten, die es uns oft schwerer, statt leichter machen, Dinge zu verstehen.

    Im günstigsten Fall, denke ich, werden diese Projekte ein erstaunliches komplexes Etwas erzeugen, das nichts “erklärt”, sondern das selbst zum Gegenstand des Forschens und Rätselns wird.

    Ich halte es, was das Gehirn und den Geist angeht, einstweilen noch mit DuBois-Reymond: “ignoramus et ignorabimus.”

  2. Manhattan-Projekt

    Bei aller Skepsis:
    Soll man sich darauf verlassen, dass die Bombe schon nicht explodieren wird und alles nur Geldverschwendung ist?

  3. Computer sind dooof

    Hallo Helmut!

    Ich würde beide Projekte erstmal als Datenbank sehen. BAM sowieso, aber auch wenn das HBP auf der Simulation reitet, hat es doch noch die genannten anderen Aspekte von Zuspitzung und Hardware-Entwicklung.

    Aber wenn die Simulation gelingt – wovon ich nicht ausgehe – dann werden wir tatsächlich alle verwundert drumrumstehen. Und dabei nicht mitbekommen, wie sie die Weltherrschaft an sich reißt 🙂

    Solltest Du Dir vor Deidesheim noch weiteren Skeptizismus zum börslichen Computerhandel anfressen wollen: http://www.radiolab.org/2013/feb/05/
    macht nicht nur Spass, sondern ist ein echter Augenöffner!

  4. Die digitale Rekonstruktion eines funktionsfähigen neuronalen Aparates (Gehirn) ist sogesenen nur der Anfang. Neben der generellen Funktion und Zusammenspiel der Teile (und neuronen) als Erkenntnisziel ist aber ganz sicher auch die Schnittsstelle zwischen Gehirn und einer Maschine auf hochdiferenzierbarer Ebene im Fokus. Die digital nachgebauten Kernfunktionen des Gehirns und seiner Teile zu kennen (und als Software laufen lassen zu können) ist dazu eine Mindestanforderung.
    Die Datenübertragung selbst (Schnittstelle) ist mutmaßlich heute schon kein Problem mehr – und ist natürlich Kabellos vorzustellen. Denn es geht hierbei eben um die Verbindung zwischen Mensch und Maschine – weil Menschen untereinander ja schon verbunden sind/sein können.

    Viel Spaß in der schönen neuen Welt (der Zukunft). Denn es führt darauf hinaus, das nicht mehr Menschen sich selbst steuern, sondern Maschienen hier über dem individuellen Menschen stehen – weil Maschinen eben sicher und verlässlich programmiert werden können und die Idee einer Persönlichkeit mit Ego und Selbstbezogenheit (bisher) nicht erfüllen werden können. Es geht also ausschliesslich um eine in eine Richtung unmanipulierbare und strikt systematische Steuerung (oder gar Regulierung) der Gesellschaft als ganzes (und darin das Individuum natürlich mit – im Zweifel sogar personalisiert).

  5. HBP

    1 Mrd. Eu auf 10 Jahre!
    Ein Haufen Geld!
    Aber – der Sim-Chef guckt zwar immer traurig aber nett und redet so klar darüber wie toll das Gehirn ist das sie da nachbauen – der wird das schon machen!
    Da hat ein interessantes Forschungs-Institut endlich mal ‘ne ordentliche Top-Ausstattung!

    Trotzdem würde ich gern auf ein gewisses Problem aufmerksam machen das sich da m.E.nach entwickeln könnte:

    Das beginnt mit der Frage: Woran wohl wird er merken wann er fertig ist mit der Simulation? Wie merken er und seine Leute, daß die Simulation ein Gehirn simuliert? Indem sie Fragen stellen und die Antwort der Sim. mit dem vergleichen was sie selbst mit ihren eigenen nicht simulierenden Hirnen antworten würden?
    Wäre also die Simulation gut wenn sie das nachplappert was die Frager vorhersagen? OK, der Sim-Chef ist ein 1Mrd.EU.schwerer Lehrstuh-Inhaber, der weiss vermnutlich wann seine Studenten simulieren – da wird er es auch bei den simulierten Neuronen merken ob die schon voll mitspielen oder noch nicht richtig programmiert sind!

    Um das abzuchecken müssen die alle dort jedoch immer mit ihrem eigenen Körper an die Maschinen/Tastaturen/Mäuse/Stifte/Schubs-Elemente heran und Drücken, Kratzen und Schubsen!
    Mitbekommen tun alle Wissenschaftler die Ergebnisse bis dato nur mit Ihren Augen, Ohren, Händen, und jew. dem ganzen Rest-Körper – incl. Gehirn mit allen 86 Mrd.Neuronen –
    die denen hoffentlich vollständig zur Verfügung stehen.
    Auf deren Web-Präsentation haben sie keine Wellenmuster abgebildet, sondern da steht (zur besseren Verständlichmachung, dass nun ein ganzes Gehirn simuliert wird) ein echtes Foto – vom kompletten Oberkörper des Projektleiters! Also eine entspr. Bedeutung geben auch die dem Körper.

    Was passiert wenn er und seine Leute nach 5 jahren merken, dass die simulierten Neurone keine vernünftige Antwort zustande bekommen ohne dass man sie in einen sim. Körper bettet der die Kommunikation von Sim-Netz zu Mensch macht? Oder man kennt dieses charakteristische Knacken einer defekt gehenden Festplatte – wären die evtl. zufrieden mit einem Knack-Code als SIM-Antwort (“jedesmal wenn wir diese Frage stellen fällt eine HDD aus, das kann kein Zufall sein das ist eindeutig: Die Simulation antwortet mit NEIN!”).
    Und was ist eigentlich wenn dieses simulierte Gehirn dann irgendwann tatsächlich genau so funktionierte wie ein richtiges und in seiner Anfangsphase – wie ein richtiges Kleinkind – absichtlich falsche Antworten gibt (knackt)? Scherzt!?

    Für die Sim von 86 Mrd. Neuronen-Zellen braucht das HBP 1 Mrd.EU – so ein Körper besteht aber aus rd. 10 Billionen Zellen (wenn die Quelle vom ZDF-Harald Lesch Recht hat)!

    – Selbst wenn die beim Simulieren noch das eine oder andere Organ weg liessen werden die für eine im humanoiden Sinne akzeptable Simulation (von der sich einigermaßen fundiert feststellen läßt, daß sie menschlich funktioniert) mehr Geld brauchen als Griechenland und Zypern zusammen!

    Hmmm…
    wäre es nicht sinnvoller die EU simulierte das HBP? Aber, vielleicht machen ja auch die in Lausanne gar nichts anderes…

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