Esoterik – Sonne, Mond und …

BLOG: braincast

auf der Frequenz von Geist und Gehirn
braincast

Braincast 23

Es gibt viele Arten, in die Zukunft zu schauen. Oder die Gegenwart zu erklären. In Teil 1 konzentrieren wir uns auf den Mond und das Weibliche. Und – über die Sonne – auf die Zukunft aus den Karten. Was eigentlich nichts schlechtes ist.

 
MP3 File Dauer: 20:10

Der Link der Woche geht an einen etwas älteren TED-Talk von Barry Schwartz: The real crisis? We stopped being wise.

NEWS

SHOWNOTES

Treffer um Treffer liefert der Mond auf dem PMN: Moon embrace von Double6project, zum Beispiel. Oder das Moon Girl (heavy drums new age dance mix) von Al Phlipp and The Woo Team. Oder, ganz schick eso, Moon Murmurs von Aaron English.

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.nurindeinemkopf.de

Nach diversen Artikeln und zwei Büchern zwischen Geist und Gehirn hier der Podcast. Wichtigster Punkt: die Übersetzung der aktuellen Erkenntnisse in verständliche Sprache, praktischen Alltag und guten Humor.

13 Kommentare

  1. Zwischentöne…

    Evtl. habe ich nicht alle Zwischentöne zu den Tarot-Karten gehört. So war’s für mich “grenzwertig”. Muss ich darauf gefasst sein, dass Sie in (einer) der nächsten Folge(n) die Homöopathie loben?

  2. Lob der Homöopathie

    Zwischentöne nicht gehört? Ich würde sagen: ja.

    Homöopathie loben? Auf jeden Fall! Wenn auch nur unter dem Stichwort Esoterik 🙂 Nur weil ein Argument jeglicher – nicht nur wissenschaftlicher – Grundlage entbehrt, heisst das nicht, dass es für manche Leute nicht trotzdem stimmig sein könnte.

    Und so sehe ich – wohlwissend, dass gleich Lars Fischer auf mich einschlägt und dazu Kohorten von Realwissenschaftlern – zwei Aspekte dabei:

    Der erste ist der subjektive, konstruierende, der Placeboeffekt: woran ich glaube, funktioniert. Das kann ein Pro-AKW sein, ein Contra-Religion, ein winziger, wenn auch noch so unbegründeter Funke Hoffnung. Der womöglich alles verändert.

    Der zweite ist der gesellschaftliche: Homöopathie kostet im Vergleich so gut wie nichts – scheint sogar aufgrund seines hohen Gläubigkeitsfaktors außerhalb der verhaltensökonomischen Korrelation von teure Pille:bessere Wirkung zu stehen. Wenn ein Immunsystem sich von nutzlosen kleinen weißen Pillen beflügelt sieht, habe ich da überhaupt nix gegen, solange es sich im normalen Erkältungsbereich bewegt (und nein, Extrembeispiele wie Ertrinken sind nicht Teil dieser Position, und vermutlich sowieso anekdotisch). Tatsächlich finde ich, das steht auch niemandem zu. Jeder soll glauben, woran er will, solange er niemand anderem schadet.

    Beim Tarot kommen da noch die Zwischentöne dazu. Die kann ich auch negativ formulieren: nur Depressive schätzen ihre Selbstwirksamkeit korrekt ein. Wer nicht depressiv ist, überschätzt sich maßlos, und kommt damit ganz gut durchs Leben. Wenn der Impuls zu einer höheren Selbstwirksamkeit aus einem Kartenspiel kommt – solange sich der Spieler nicht in Abhängigkeiten, Kosten, einem verengten Weltbild ect. verfährt, ist das für mich ok.

    Dummerweise – und das vielleicht als versöhnende Geste – wird die nächste Episode über die Sterne nicht ganz so “grenzwertig”. Und das ist eigentlich auch nicht gut: ich will ja eigentlich niemandem den Glauben rauben, wenn er ihm gut tut.

  3. gekonnt gekontert

    Also nehme ich mir vor, den Podcast noch mal zu hören und dabei besser zuzuhören. (Über Aufmerksamkeit hatten Sie bestimmt auch schon einen Beitrag.)

  4. contra religion

    “Jeder soll glauben, woran er will, solange er niemand anderem schadet. “

    auch wenn der glaube lügengeshcichten als wahrheit verkauft (jesus, dreifaltigkeit und das gedöns), und wenn sich der glaube unmündige menschen durch seine eltern einverleibt (“taufe, kommunion, konfoirmation)?

    ähnliches gilt für homöopathie. denn wer es sich in (s)einer welt der lügen bequem macht, ist in meinen augen auch in jeglicher anderer hinsicht nicht ernst zu nehmen – und entmündigt sich dadurch quasi selber.

  5. @Jennrich

    Unser ganzes Leben ist darauf aufgebaut, dass wir etwas glauben; denn Glaube ist eine wichtige Basis unserer Existenz: z.B.
    Wir glauben, dass Geld einen bestimmten Wert hat und sich sogar vermehren kann. Dies ist die Basis unseres Witschaftssystems – wir glauben, dass andere Menschen das Gleiche glauben.
    Fußballfans glauben an Punkte, welche eine Mannschaft bei einem unentschiedenen oder gewonnenen Spiel bekommt – keiner hat je so einen Punkt gesehen, aber sie sind trotzdem die Basis von Wettbewerben, wie der Bundesliga.
    Und für religiöse Mensch ist der Glaube an Gott eine hilfreiche Basis dafür, wie sie ihr Leben gestalten.

    Wenn man also den Glauben anderer Menschen abwertet, sollte man sich auch mal überlegen, ob man selbst ´glaubensfrei´ ist.

  6. @ Jennrich

    Oha, jetzt muss ich meine Persönlichkeit spalten. Zuerst der Konter:

    “Nicht ernst zu nehmen” und “entmündigt sich quasi selber” sehe ich kritisch. Nicht nur ethisch, sondern auch persönlich. Tatsächlich habe ich gläubige Freunde. Hochintelligente Leute, hochqualifiziert dazu – übrigens auch im Wissenschaftsbereich. Ich sehe sie keinesfalls als entmündigt, versuche das Thema zu vermeiden und sehe ihren Glauben als Privatsache.

    Wenn ich jetzt also ein “Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!” in die Runde werfe, denke ich nicht an Menschen, denen es schlicht an Wissen mangelt, nicht an die US-amerikanische Rechte oder die Entsprechungen im nahen Osten. Nicht an Exorzismen oder Voodoo. Ich spreche von freien Entscheidungen. Die übrigens subjektiv, aber nachgewiesenermaßen zufriedener macht.

    In jedem Fall halte ich es für nicht hilfreich – und nicht im Sinne des Humanismus – Gemäßigte oder auch Tiefgläubige als indoktrinierte, entmündigte Pappnasen zu betrachten. Nicht weil sie vielleicht Recht hätten, sondern weil es Menschen sind.

    Auf der anderen Seite – also meine andere Persönlichkeit – scheint durchaus sehr fixe Meinungen zu vertreten. Als Nichtreligiöser und nicht-Homöopathiegläubiger musste ich mir gestern (im Bezug auf genau diese Diskussion hier) von einer nahestehenden Person folgende Worte um die Ohren schlagen lassen: “Du kalter, abscheulicher Materialist!”

    Hhhmm. Irgendwie stehe ich in einer unguten MItte. Heisst dass, dass Sie beide Fundamentalisten sind, Radikale? Oder fehlt hier eine dritte Dimension, ein philosophischer Blick von oben? So einfach schwarz und weiß ist das alles nicht …

  7. glauben

    ich habe was glauben und unglauben angeht deutlich andere ansichten als sie. und ja, ich kann gläubige nur bedingt ernst nehmen und auch nur bedingt respektieren. das mögen sie nun bewerten wie sie wollen, damit kann ich aber gut leben.

    ich werde nicht mehr tolerieren, dass mir irgendein religiöser mumpitz als wahrheit verkauft wird – dasselbe gilt für offensichtlich unbewiesene und bewiesenermaßen unwirksame dinge wie homöopathie.

    es ist schon richtig, dass es nicht viel kostet. aber das kann nicht das argument sein, um an einer lüge festzuhalten. (der glaube an gott kostet übrigens GAR NICHTS – vielleicht ist das der grund für seinen erfolg)

    wie leben doch nicht mehr im mittelalter, oder im wilden westen, wo “doc kennedies wunder tinktur” gegen pferdeschnupfen und zahnweh hilft.

    was mich dabei wirklich mit bitterkeit erfüllt: nur weil die klügeren ständig nachgeben, regiert dummheit die welt.

  8. Gedankenfreiheit

    “Es gibt zwei gefährliche Abwege: die Vernunft schlechthin abzulegen und außer der Vernunft nichts anzuerkennen.”

    Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph

  9. Glaube und Vernuft

    @ Jennrich
    “was mich dabei wirklich mit bitterkeit erfüllt: nur weil die klügeren ständig nachgeben, regiert dummheit die welt.”

    Das klingt nach Dawkins – dessen Gotteswahn ich übrigens meine wieder erwachte Toleranz verdanke: er war mir zu plakativ. Gleichwohl verstehe ich seine Motivation: es ist – mit Verlaub – schlicht zum Kotzen, wohin Bush und Bin Laden die Welt gebracht haben. Allerdings treiben beide keine Religion, sie verstecken sich nur dahinter.

    Zur Korrektur: Religion hat enorme Kosten – Aufwand und Restriktionen und so. Daher funktioniert sie, nicht umgekehrt.

    Aber sonst, und final: die Klügeren geben nicht nach. Bush und Bin Laden sind nicht die Regel. Dazu: jeder will Ihnen was verkaufen. Die Verantwortung liegt beim Käufer. Ihr kritischer Blick ist da nicht falsch.

    @ Mona
    Ich weis nicht, für mich ist seine Wette keine gute Referenz. Mir geht es mehr darum, auch die andere Position zu akzeptieren. Ohne sie zwangsläufig zu teilen.

  10. Zitat @Arvid Leyh

    Das Zitat war auf @bruno jennrich gemünzt und ich wollte damit sagen, dass man sich nicht in Extreme verrennen soll, da es sonst schwerfällt die Position anderer zu verstehen und zu akzeptieren.

  11. Tarot “nachgehört”

    Also gut – den von Ihnen positiv geschilderten Anwendungsfall “Anstoß zur Selbstreflektion” schätze ich auch nicht als abzulehnenden Mumpitz ein. Er erinnert mich an Vorgehensweisen aus dem beruflichen Alltag. Wenn man eine “wolkige” Aufgabe bearbeitet, kann man diese gut anhand “wertfreier”, also in jeder Richtung auslegbarer, Checklisten strukturieren und schließlich lösen. Geheimnisvolle Bilder würden mich dabei aber stören. Und wenn manche Leute meinen, dass das zufällige Ziehen / Legen einer Karte Einfluss auf die Zukunft hat, dann schaudert’s mich.

  12. Einfluss des Vollmondes bewiesen?

    Vermutlich werden zu Vollmondzeiten besonders viele Schoko-Eier und -Hasen verzehrt. Das liegt bestimmt am zwingenden Einfluss des Mondes auf das menschliche Naschverhalten 😉

  13. position

    nur um das klarzustellen… jeder soll glauben woran er will – meinetwegen auch an tarot. aber die tradierung des glaubens sehe ich kritisch – wenn ich sehe, dass 10 jährige minstrant(innen) (immerhin!) die oster gottestdienste lithurgisch begleiten, wird mir komisch zumute.

    und zum gotteswahn: dawkins hat mich darin bestärkt, dass religion eben ein privat”vergnügen” ist. also weder in schulen oder gar kindergärten gelehert werden darf. (ich rede hier vom schöpfungsmythos und entsprechenden dogmen die dem machterhalt der kirche(n) dienen, nicht von der vermittlung sozialer werte).

Schreibe einen Kommentar