Steinzeitliche Gehirne – Ist die evolutionäre Psychologie zu retten?

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Frauen können nicht einparken weil sie in der Steinzeit stets in der Höhle saßen! Männer hören nie zu weil weil sie in der Steinzeit nicht auf Kommunikation setzen mussten! Diese und andere steile Thesen hat der eine oder andere hier sicher schon einmal gehört – sie kommen aus dem relativ neuen Forschungsfeld der evolutionären Psychologie (EP). Die zentrale These der EP: Wir Menschen sind so weil sich unsere Gehirne unter zur heutigen Zeit vollständig unterschiedlichen Bedingungen während des Jungpleistozäns entwickelten. Für mich verständlich hat die Bewegung starken Gegenwind erfahren – warum und wie sich das ändern kann, darum geht es in der Veröffentlichung “Darwin in Mind: New Opportunities for Evolutionary Psychology”, die ich hier zusammenfassen möchte.

Die EP basiert auf vier grundlegenden Annahmen: evolutionäre Anpassung an die Umgebung, Gradualismus, massive Modularität und der universellen menschlichen Natur. Evolutionäre Anpassung an die Umgebung bedeutet dass das menschliche Gehirn unter Savannah-ähnlichen Umständen entstand, so dass die Struktur des Gehirns diese besonderen Selektionsdrücke widerspiegelt.

Beim Gradualismus besteht die Annahme darin, dass die Evolution unseres Gehirns nicht mit der Entwicklung der Gesellschaft mithalten kann und konnte, weshalb heute so Bücher wie “Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken” geschrieben werden. In anderen Worten: In der evolutionären Psychologie geht man davon aus, dass unter den Savannah-Umständen psychologische Prozesse sich aufgrund Zeitmangels nicht an die heutigen Umstände anpassen konnten.

Die massive Modularität besagt, dass unser Gehirn aus vielen, sich unabhängig voneinander verhaltenen und domänenspezifischen “Programmen” besteht. Es gibt also ein Programm um die Außenwelt zu betrachten, dass seine Ergebnisse an ein anderes Programm weitergibt, welche dann die Betrachtungen verarbeitet usw.

Evolutionäre Psychologen gehen in der universellen menschlichen Natur davon aus, dass alle Menschen ein Spezies-spezifisches Verhaltenrepertoire teilen, dass für alle Menschen gültig ist. Dazu zählt die Angst vor Fremden oder relativ ähnliche sexuelle Vorlieben. Bei individuellen Abweichungen wird damit argumentiert, dass sich das Verhalten nach dem Kontext ändern lässt – unterschiedliche Umwelteinflüsse lassen das “universelle Programm” leicht anders ablaufen (und es kommt zu unterschiedlichen sexuellen Vorlieben o.ä.)

Ein paar Steinzeitmenschen – wie man sich das ca. 1882 vorgestellt hat. Bild von Viktor Vasetnov, Public Domain

Probleme mit diesen vier grundlegenden Annahmen gibt es viele, fangen wirmit der evolutionären Anpassung an die Umgebung und dem Gradualismus an. Beide Annahmen werden von neueren Ergebnissen aus der evolutionären Biologie wiederlegt! In den letzten 50.000 Jahren gab es enorme Veränderungen im menschlichen Genom, bis zu 10% von allen menschlichen Genen haben sich seitdem verändert. Die Entwicklung des Ackerbaus zusammen mit der Zähmung vieler Tiere in den letzen 10.000 Jahren hat sich wahrscheinlich stark auf unsere Evolution ausgewirkt.

Auch archäologisch gibt es Gegenwind für den Gradualismus – das Pleistozän (zwischen 1,7 Millionen und 10.000 Jahren in der Vergangenheit) war bei weitem nicht stabil. Die Umgebung veränderte sich rapide – und mit ihr unsere Vorfahren. Es kann also nicht sein, dass sich unsere Gehirne auf eine stabile Savannen-ähnliche Umgebung eingeschossen haben – diese Umgebung existierte nicht sehr lange.

Wie sieht es aus mit der universellen menschlichen Natur? Da kommt Kritik aus der Neurowissenschaft – nach momentaner Meinung ist das Gehirn enorm formbar, neue Erfahrungen “verdrahten” unser Gehirn neu. Dies führt zu erstaunlicher Vielfalt in der strukturellen und funktionellen Organisation des Gehirns! Entwicklungsprozesse sind also für die Struktur unseres Gehirns verantwortlich, ein Umstand der den Genen etwas von ihrer universalen Allmacht abnimmt. Es gibt auch kein gleiches “genetisches Programm” für jeden – wir alle haben kleine Unterschiede in unseren Genomen.

Die Venus von Willendorf, ca. 25.000 Jahre alt. Auf Wikimedia hochgeladen vom User “Plp”, Lizenz: CC-BY-SA

Auch die Modularität des Gehirns ist mehr als umstritten. Es gibt keinerlei neurowissenschaftliche Beweise für solche unabhängigen Module. Im assoziativen Lernen wenden Tiere (und Menschen, wenn man da einen Unterschied sieht) generelle Prozesse an, um Kausalbeziehungen für verschiedene Abläufe zu generalisieren. Es gibt also generelle Mechanismen, die vielfach angewendet werden können. Desweiteren sind Prozesse und Eigenschaften im Gehirn extrem verknüpft – simpelste Prozesse erhalten Rückmeldungen von komplizierteren Prozessen, und manche Bereiche unseres Gehirns sind direkter mit anderen Bereicehen verbunden. Es gibt also keine unabhängigen Prozesse.

Diese Einwände (es gibt noch mehr, aber das würde den Rahmen sprengen) treiben Nägel in den Sarg der “alten” evolutionären Psychologie. Es gibt allerdings Hoffnung – wenn sich die Anhänger der EP ändern wollen. Anstatt ihre Werkzeuge aus der Psychologie abzuleiten (Befragungen etc.) sollten sie mit den Werkzeugen der Evolutionsbiologie arbeiten. Dazu gehören populationsgenetische Modelle oder Inter-Spezies-Vergleiche. Es gibt viele Ideen, um der Bewegung neuen Leben einzuhauchen – dies würde hier aber den Rahmen sprengen.

Evolutionäre Psychologie ist (noch nicht) tot – muss sich aber, um überleben zu können, extrem ändern.

Bolhuis JJ, Brown GR, Richardson RC, & Laland KN (2011). Darwin in mind: new opportunities for evolutionary psychology. PLoS biology, 9 (7) PMID: 21811401

Veröffentlicht von

Philipp hat einen Bachelor in Biologie, ein Graduate Certificate in IT und studiert momentan für seinen Master in IT in einem übertrieben großen Land voller Spinnen und Schafe. Für die Bierologie schreibt er zumeist über Biologie, Evolution und allem was an den Rändern der Gebiete noch so angeschwemmt wird.

15 Kommentare

  1. Modularität

    Toller Beitrag! Der wäre mir mehr als nur ein Bier wert. 😉

    Contra Modularität hat Michael Anderson auf meiner Konferenz früher im Jahr einen hervorragenden Vortrag gehalten, der online verfügbar ist.

    Wer es genau wissen will, kann natürlich die Originalarbeit in BBS lesen, worin er auch auf die Evolutionäre Psychologie eingeht:

    Anderson, M. L. (2010). Neural reuse: a fundamental organizational principle of the brain. Behav Brain Sci, 33(4), 245-266; discussion 266-313.

  2. Vielfalt der Steinzeit-Gehirne

    Das Hauptproblem der evolutionären Psychologie ist wohl einfach, dass ihre Vertreter Aussagen zu etwas machen, von dem sie sehr wenig wissen und verstehen. Letztlich geht es um die Funktionsweise des menschlichen Gehirns – und diese ist auch heute noch nur in groben Umrissen bekannt. Auch die nicht-evolutionären Psychologen tappen hier im Dunkeln. Deswegen konnten ja Romanciers wie Sigmund Freud die Pychologie begründen.

    Von den anderen genannten Ansätzen für ein evolutionäres Verständnis des menschlichen Verhaltens scheinen mir Interspezies-Vergleiche tatsächlich ein guter Ansatz. Der Vergleich mit Schimpansen, Bonobos und anderen Primaten kann vielleicht einiges an den Tag bringen. Nur schon die Tatsache, dass es Kriege bei Schimpansen gibt oder dass Sexualität bei Bonobos nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern soziale Funktionen hat, bietet interessante Ansatzpunkte.

  3. Steile Thesen

    Was mir eine steile These scheint: daß schlecht einparkende Frauen und nicht zuhörende Männer evolutionspsychologische Hypothesen seien. Das ist ungefähr so realistisch wie die Annahme, Frankenstein sei ein typischer reproduktionsmedizinischer Forscher.

    Ich habe das Paper auch gelesen und finde die dort vorgetragene Kritik insgesamt konstruktiv.

    1. Daß sich menschliche Gene im Holozän viel stärker verändert haben als z.B. Tooby und Cosmides vor zwanzig Jahren annahmen wurde zumindest von Pinker schon vor Jahren eingestanden.

    2. Gegenstand der EP ist eine universelle menschliche Natur. Und die gibt es selbstverständlich. Z.B. finden Menschen andere Menschen sexuell attraktiv, Schafe dagegen andere Schafe. Mit Ausnahmen wie Roberto Benigni in ‘Night on Earth’.

    http://www.youtube.com/watch?v=dCKxro6s7e8

    Welche Verhaltensweisen konkret zu diesen biologischen Universalien gehören und welche kulturell geprägt sind, ist eine andere Frage. Möglicherweise neigen EPs hier zu Übertreibungen in die biologische Richtung. Sicher ist, daß Sozialkonstruktivisten die Veränderbarkeit menschlichen Verhaltens stark übertrieben haben und übertreiben.

    3. Ebenso existiert Modularität im Gehirn, selbst wenn man nur die Tätigkeit der Assoziationskortizes betrachtet. Daß außerdem “generelle Mechanismen, die vielfach angewendet werden können”, existieren, steht außer Frage. Möglicherweise haben auch in diesem Fall EPs die Zahl und Unabhängigkeit der Module übertrieben. Aber wiederum ist sicher, daß die Behavioristen stark übertrieben haben, wenn sie behaupteten, aus jedem Menschen einen Ingenieur, Musiker, Wissenschaftler, Dieb, etc. machen zu können, indem sie einen “generellen Mechanismus” mit gezielten Rückmeldungen manipulierten.

    Das Fazit “Evolutionäre Psychologie ist (noch nicht) tot – muss sich aber, um überleben zu können, extrem ändern” scheint mir ebenso stark übertrieben. Ich würde das Paper moderater zusammenfassen: “EP muß sich weiter entwickeln und dabei neuere Evidenz zur Evolution des Menschen, zu Universalien und Modularitäten von Verhalten und Hirnaktivität berücksichtigen. Dabei sollten verstärkt neuro- und evolutionsbiologische Methoden verwendet werden.”

  4. Fast tot ist nicht ganz tot

    das ist so wie mit den vollen und halb-vollen Gläsern.

    Ich sehe da einen erheblichen Widerspruch in der Gegenargumentation, auf der einen Seite wird suggeriert das 10% Genänderungen das Gehirn ebenso verändert haben und auf der anderen Seite ist die universelle Natur des Gehirns nicht existent weil es “enorm formbar ist”.

    Das eine impliziert das das Gehirn durch Gene beeinflusst wird und das andere impliziert das Gehirn frei von Genbeeinflussung ist (beides kann aber nicht sein).

    Weiterhin gibt es Theorien welche sich mit ADHS beschäftigen welche besagen das ADHS im Sinne von Ruhelosigkeit einen Überlebensvorteil in unsicheren Umgebungen bietet (also der Vorzeit). Durch ständiges Vagabundieren wird sowohl die Genstreuung verbessert als auch das Risiko der Sesshaftigkeit minimiert.

    Desweiteren ist unser Gehirn nicht nur auf die Savanne geeicht sondern auch auf den dreidimensionalen Raum. Mehr als drei Dimensionen kommen in unserem Alltag so nicht vor. Deswegen ist unser Gehirn auch hier stark eingeschränkt. Von vernetztem Denken (Erkennen komplexer Zusammenhänge) ganz zu schweigen.

    Deswegen spricht viel dafür das unser Gehirn hinsichtlich grösserer Änderungen in der Umwelt nur bedingt angepasst ist. Und man kann auch nicht abstreiten das die Umwelt sich in den letzten 300 Jahren massive geändert hat und einen völlig anderen sozialen Rahmen bietet.

    Ich vermute mal das das Gehirn zu einem grösseren Teil genetisch bestimmt wird aber noch genug flexible Kapazität übrigbleibt um mit den wesentlichen Veränderungen umzugehen. Für alles andere hilft das was uns wirklich stark macht, unsere sozialen Organisationsfähigkeiten und Kommunikation.

  5. Beim Gradualismus besteht die Annahme darin, dass die Evolution unseres Gehirns nicht mit der Entwicklung der Gesellschaft mithalten kann und konnte, weshalb heute so Bücher wie “Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken” geschrieben werden.

    Als ich das las, musste ich lachte: das menschliche Gehirn hat sich seit der Steinzeit nicht weiterentwickelt, und daher ist es immer noch möglich, dass Menschen solch einen Blödsinn verzapfen und dass dieser auch noch gelesen wird… Jetzt geht es nur noch darum, ob die Denkweise der Evolutionären Psychologen veränderbar ist, oder ob sie stark modular und wenig anpassungsfähig ist. Meine Befürchtung ist, dass sie es nicht ist, weil sie von vornherein in erster Linie von Vorurteilen und Konservatismus geprägt war…

  6. Probleme der EP

    Das größte Problem der EP ist wohl, dass viele Menschen eine starke Meinung über sie haben, ohne viel von ihr zu wissen. Neben der falschen Zuschreibung populärer Sexismen hakt es oft auch am Verständnis dreier Disziplinen:

    – Biologie und Evolution
    – Psychologie
    – Informatik

    Häufig ist die Psychologie ein Knackpunkt. Dass der Gegenstand der Psychologie, eine menschliche Psyche mit bestimmten Merkmalen, als Kollateralschaden bei der Ablehnung der EP komplett geleugnet wird, sehe ich hier zwar zum ersten Mal. Doch noch häufiger wird die Psychologie als solche kritisiert. Manche scheinen ihr nie zu verzeihen, dass Sigmund Freud in der allgemeinen Bevölkerung den größten Bekanntheitsgrad hat. Da hilft es weniger, dass er die Psychologie nicht begründet hat und seine Arbeitsweise heute als Negativbeispiel gelehrt wird.

    Nahezu immer hakt es aber beim Verständnis von komplexen informationsverarbeitenden Systemen. Das sieht man sehr schön beim Einwand zur Modularität. So ist Software zum Beispiel stark modularisiert. Aufgrund von Gebrauchsmustern und Optmierungs-, sowie Sicherheitsfunktionen sieht man auf Hardware-Ebene aber nur ein schwach bis gar nicht strukturiertes Flackern von Bits, die auf nichts spezialisiert zu sein scheinen – weil sie es nicht sind. Das tut aber der Modularisierung auf höherer Ebene keinen Abbruch. Für jemanden, der nur die Hardware kennt, ist das aber natürlich unvorstellbar.

    Das Hauptproblem der EP ist also eigentlich ihre Interdisziplinarität. In jeder Teildisziplin steht eine Vielzahl an Menschen bereit, die die anderen Teildisziplinen nicht kennen und verstehen und die die EP daher strikt ablehnen – und die ihre Ablehnung aufgrund ihres Teilwissens auch noch für fundiert halten.

  7. Musterverarbeitung

    Unser Gehirn ist eine Reiz-Reaktions-Maschine, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Der Inhalt der Reizmuster ist, für seine Funktion, egal.

  8. und simple “Gene für” gibt es auch nicht

    Das Spannende ist ja auch, daß ganz grundlegende Theoreme wie die Annahme eines “Gens für Altruismus”, die Annahme von Genen “für soziales Verhalten” ins Schwanken geraten sind.

    Altruismus ist bei Volvox lediglich, das Gen für die Chlorophyll-Produktion nicht anzuschalten.

    Auch bei der genetischen Analyse von sozialen Insekten findet man gegenüber den solitär lebenden Arten wenig “neue Gene”, sondern im Wesentlichen nur eine neue Nutzung alter Gene.

    siehe etwa:

    http://studgendeutsch.blogspot.com/…ruismus.html

    Ja, da ist noch viel Umdenken angesagt!

    Aber wenn es so ein alter Mann wie Edward O. Wilson ist, der solche Kritiken selbst formuliert (Dawkins übrigens ähnlich), zeigt sich doch, daß hier nicht gar zu verbeistert alte Bastionen verteidigt werden.

  9. pff..

    hier wird einfach die grundlegende behauptung aufgestellt, dass die ANZAHL der gene in bezug stehen mit der phänomenologischen ausprägung.

    man müsste das pferd anders herum aufzäunen: wie erklären Sie sich denn, dass frauen tatsächlich schlechter einparken können – und männer schlechter subversive nachrichten deuten können.

    diese, in der tat sehr populistischen, bücher versuchen doch nur tatsachen zu erklären. um mal nah an der realität zu bleiben: die evolutionäre psychologie wird heutzutage von der sogenannten “pick-up” szene benutzt, um sehr erfolgreich frauen abzuschleppen.
    wenn sie andere erklärungsmodelle, als die genetik haben, dann immer her damit.

    wir haben hier es anscheinend mit einer diskrepanz zwischen wissenschaftlichen erkenntnissen und der empirischen beobachtung zu tun. aber anstatt zuzugeben, dass wir über das gehirn und die genetik halt noch viel weniger wissen, als es manche einzustehen vermögen, wird nur wieder für gegen vermeindliche “gruppierungen” gewettert.

    konstruktive kritik wäre, wenn Sie alternative erklärungsmodelle anbieten würden.

    just my 2 cents.

  10. @lionheart

    “…wie erklären Sie sich denn, dass frauen tatsächlich schlechter einparken können…”

    Man darf nicht vergessen, dass viele ältere Frauen nie einen Führerschein machten, da noch bis vor wenigen Jahren Papa die Familienkutsche steuerte und Frauen lediglich Beifahrerinnen waren. Auch gibt es immer noch Männer, die meinen, den Frauen am Steuer unentwegt Ratschläge geben zu müssen.

    Eine neue Studie bestätigt zwar das Vorurteil, dass Frauen schlechter einparken, erklären dies aber mit einem negativen Selbstbild der Frauen. Außerdem sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sehr gering:

    http://www.auto.de/…n-schlechter-ein-als-Maenner

    Wahrscheinlich wird der Unterschied in den nächsten Jahren ganz verschwinden, wenn Frauen genausoviel Fahrpraxis wie Männer haben. Die Differenzen im Sexualverhalten zwischen Mann und Frau sind ja auch am verschwinden:

    http://www.nzz.ch/…_sex-maerchen_1.10116026.html

  11. Das Problem ist: Wenn eine wissenschaftliche Hypothese erst mal populär geworden ist, bleibt sie nicht selten Jahrzehnte nach ihrer Widerlegung (oder Ausdifferenzierung) in den Köpfen der Leute haften.

  12. Danke für den informativen Beitrag!
    Die EP hat ganz klar keinerlei wissenschaftlich gut begründete Beweise für ihre Thesen.
    Schon allein die Empirieversuche der EP sind lachhaft. Jeder Psychologe kennt den stereotype threat, das Ergebisse verzerrt. Und dann gibt es ja noch weitere Faktoren. Ein kritischer Blick genügt, um solche Ergebnisse zu widerlegen.
    Man muss nur Gegenbeispiele anbringen, die das konservative Musterdenken von Geschlechterunterschieden widerlegt, und schon fällt die gesamte Theorie zusammen. Man überlege sich, vor nicht allzu langer Zeit haben US-amerikanische Psychologen auch herausgefunden, dass schwarze Collegestudenten dümmer sind als ihre weißen Kommilitonen. Die EP wirkt wie der Versuch ein altes zerbröckelndes Bild durch Wisschnschaft zu retten.
    Was sollen denn die ganzen kommunikationsbedürftigen Männer von sich denken, wenn sie erfahren, dass sie keine normalen Männer sind? Oder sind Frauen, die das Radio beim Telefonieren leiser drehen, keine guten Mütter? (Ja, ich habe das Buch “Warum Frauen …” tatsächlich in der Schule(!) gelesen)
    Ich finde die Ergründung von Geschlechterunterschieden, die ja definitiv in Form von Rollenmustern gesellschaftlich fest verankert sind, sehr spannend und würde ein weiteres Forschen absolut unterstützen. Leider scheint mir da die EP nicht genug über methodisch gut ausgebildete kritische Denker zu verfügen.

  13. @lionheart:
    PU – sehr erfolgreich? Das ist ja schon wieder so eine Behauptung, die nicht widerlegt werden kann, ähnlich wie der Kreationismus, ähnlich wie die EP. Gestellte Videos kann jeder ins Netz stellen. Ebenso wie jeder gelogene Aufreißgeschichten hochladen kann. Zudem kann man nie überprüfen, ob eine Frau mit einem PUA mitgeht, weil er PU betreibt, oder weil er gut aussieht, gut gekleidet ist und sich traut, die Frau anzusprechen.

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