Die Lage der Fischerei

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Über den Mythos der Wale die uns die Meere leerfressen hatten wir hier schon einen Beitrag. Doch Überfischung bis zum völligen Kollaps der Fischpopulationen ist auch ohne die Wale ein Problem. Und das während die Menschheit mindestens 15 % ihrer Versorgung mit tierischen Proteinen über Meere sicherstellt. Doch dank der angesprochenen Probleme geht die Menge an gefangenem Fisch immer weiter zurück.

Und dafür dass sich das so schnell auch nicht ändern wird spricht dass bereits mindestens 28 % der Fischbestände überfischt sind und auch hier steigt der Anteil. Neben der ökologischen Auswirkungen für die Weltmeere ergeben sich daraus auch ganz böse Folgen für die Menschen.

Deshalb gibt es Bestrebungen die Fischerei so zu organisieren dass man zu einem nachhaltigen Fischfang kommt. Ein Paper aus PLoS Biology beschäftigt sich damit zu schauen wie erfolgreich diese Bestrebungen weltweit sind und was Faktoren sind die dazu Beitragen dass die Bemühungen erfolgreich sind oder eben nicht.

Als Faktoren für die Effektivität der Bemühungen haben sie folgende Dinge ausgemacht: Eine ordentliche, wissenschaftliche Basis für die Vorschläge die später in Richtlinien einfliessen sollen. Transparenz für den Prozess der die Vorschläge in Richtlinien umwandelt. Die Möglichkeiten die Richtlinien auch umzusetzen bzw. die Einhaltung der Richtlinien zu kontrollieren. Ob Subventionen vergeben werden. Die Überkapazitäten an Fisch. Und als letztes ob es internationale Abkommen gibt über Fischerei vor diesen Ländern.

Dazu haben sie über 13000 Experten die in dem Bereich tätig sind – Fischereimitarbeiter, Professoren, Zuständige der Regierungen und NGOs, angeschrieben und an einer Umfrage teilnehmen dürfen. Durch die Auswertung der Umfragen haben sie dann lustige Weltkarten erstellt die Zeigen wie effektiv die Regulierungen sind. Dabei zeigte sich dass die Länder die im besten Viertel in Dingen Transparenz bewertet wurden auch jene Länder waren die beste Chancen für einen nachhaltigen Fischfang haben. Starke negative Auswirkungen hatten Subventionen, besonders in Ländern deren Richtlinien besonders intransparent gestaltet werden.

Als wichtigster Punkt zeichnet sich dabei die Transparenz ab. Vermutlich weil ohne diese Transparenz die wissenschaftlichen Daten übergangen werden können, besonders durch die Politik und Korruption. Als Beispiel führen die Forscher den Blauflossen-Thunfisch an. Die Wissenschaftlichen Daten sprechen dafür dass man den Fang auf 15000 Tonnen pro Jahr limitieren soll und dass man den Fang während der Laichzeit einstellen sollte. Doch die internationale Kommission für den Erhalt des Thunfisches hat sich auf eine Fangquote von 22000 Tonnen pro Jahr geeinigt, ganz ohne Pause während der Laichzeit. Da können die wissenschaftlichen Daten dann noch so gut sein wenn die Politik nicht zuhören will.

Fischerei

Zum Abschluss hier noch eine Karte über die Bewertung der Effektivität der Fischereieinschränkungen weltweit. Rot ist schlecht. Grün ist gut. Man sieht also, es gibt noch einiges zu tun.


Mora, C., Myers, R., Coll, M., Libralato, S., Pitcher, T., Sumaila, R., Zeller, D., Watson, R., Gaston, K., & Worm, B. (2009). Management Effectiveness of the World’s Marine Fisheries PLoS Biology, 7 (6) DOI: 10.1371/journal.pbio.1000131

Veröffentlicht von

Bastian hat seinen Bachelor in Biologie in nur 8 statt 6 Semestern abgeschlossen. Nach einem kurzen Informatik-Studiums-Intermezzo an der TU Dortmund hat es ihn eigentlich nur für ein Stipendium nach Frankfurt am Main verschlagen. Dort gestrandet studiert er dort nun im Master-Programm Ökologie und Evolution. Zumindest wenn er nicht gerade in die Lebensweise der Hessen eingeführt wird. Neben seinen Studiengebieten bloggt er über die Themen, die gerade in Paperform hochgespült werden und spannend klingen.

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