Wofür Quanten so alles herhalten müssen

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

„Geheimnis Quanten-Heilung: Die praktische Anwendung der Quantenphysik in der Heilpraxis oder zur Selbstheilung“: Dieser Slogan ist nur einer von vielen Parolen, mit denen in der esoterischen Szene grosse Versprechen abgegeben werden. Endlich sei es möglich „spannenden Parallelen zwischen Spiritualität, Medizin und Quantenphysik einem breiteren Publikum weltweit bekannt zu machen“.  Da ist dann von nicht weniger die Rede als von Wunderheilungen und anderen faszinierende Dingen, mit denen man, je nach Bedarf, die Seele reinigen, die Wohnung einrichten (mit Quanten-Feng-Shui) oder mit Hilfe der „Quanten-Resonanz“ sogar die perfekte Liebesbeziehung führen kann. Selbst in die Erforschung unseres Bewusstseins hat die Quantenphysik längst Einzug gehalten.

Werbungen wie diese sind ein wesentlicher Bestandteil dessen, was ich als „postphysikalische Quantenbewegung“ bezeichnen will. Und diese blickt auf eine gewisse Tradition zurück. Bereits in den 1970er Jahren verfasste der Physiker Fritjof Capra das Buch „Das Tao der Physik“, in welchem er behauptete, dass der Mystik der alten Inder nichts Geringeres als die Erkenntnisse der modernen Quantentheorie zugrunde liegt – wenn auch in poetisch-metaphysischer Form verpackt.

Nun findet, wer sich ernsthaft mit beispielsweise der buddhistischen Lehre beschäftigt, darin tatsächlich interessante Aussagen, die sich in mancher Hinsicht mit den Erkenntnissen der modernen Physik vergleichen lassen (siehe auch L. Jaeger, „Wissenschaft und Spiritualität“, Springer Spektrum (2017)). Eine gewissermassen ganzheitliche Verbindung eines Quantenteilchens mit seiner Umwelt, die Aufhebung der Subjekt-Objekt-Dualität und die Ablehnung jeglicher unabhängiger Substanz, das sind Einsichten, die sich mit den Jahrtausende alte Ideen aus der geistigen Tradition des Buddhismus vergleichen lassen, wie sie insbesondere in der Madhyamaka-Philosophie des indischen Denkers Nagarjuna im zweiten Jahrhundert n.u.Z. ausgearbeitet wurden.

Doch entwickelte sich aus den von Capra entwickelten Gedanken eine Eigendynamik, die sein Buch zu einer neuen Bibel all jener werden liess, die nichts sehnlicher wollen als die (gemäss Max Weber) „durch wissenschaftliche Rationalität entzauberte Weltsicht“ wieder spirituell aufzufüllen. So geistert das Wort „Quanten“ bis heute in der Alternativ- und Esoterik-Szene umher und muss für allerlei Unfug herhalten.

Denn wie sich zeigte, sind „Quanten“ die perfekte Bezeichnung für so ziemlich alles, was sich eigentlich nicht bezeichnen lässt. Kommt dazu, dass sich fast niemand damit so richtig auskennt und sich die Quanten-Protagonisten somit nur selten für ihr eigenes Unwissen rechtfertigen müssen. Das macht den Eso-Mix für Denkfaule perfekt. Wer wagt schon zu widersprechen, wenn sich jemand auf „Quantenphysik“ bezieht? Dann reichen Sätze wie „Alles hängt mit allem zusammen”, um die Herzen vieler höher schlagen zu lassen. Dabei wird immer wieder nach dem gleichen Schema vorgegangen: Eine in einem klar definierten Begriffs- und Bedeutungsrahmen physikalisch sinnvolle Aussage wird „quantenesoterisch“ ins Abstruse verzerrt. „Erst die Messung bestimmt den Zustand ein Quantenteilchen ist“ ist so ein Beispiel. Daraus wird dann: „Erst durch unser Beobachten bestimmt sich der Zustand der Welt“ (oder, je nachdem was man gerade will, der meiner Gesundheit, mein Schlafverhaltens oder das Empfinden meines Liebespartners). Dies ist ein Sprung von der Klarheit einer kohärenten und empirisch validierten Physik direkt ins Mystische, ganz ohne argumentative oder diskursive Verbindung. Oder: „Weit voneinander entfernte Quantenteilchen können physikalisch verbunden bleiben“ („verschränkt“ heisst der Fachbegriff). Daraus wird dann: „Wir sind alle miteinander verbunden, und dazu auch noch mit dem ganzen Universum.“ Das ist, um es direkt und in aller Deutlichkeit zu sagen, Blödsinn.

Nun ist die Frage nach der Natur unseres Geistes tatsächlich eine der wesentlichen philosophischen Grundfragen, die das menschliche Denken seit Jahrtausenden beschäftigt. Und das „Leib-Seele-Problem“, welches dieser Frage zugrunde liegt, ist bis heute ungelöst, obwohl die Neuroforscher sich einen immer klareren Blick darauf zu verschaffen suchen. Viel Philosophen folgen daher einer Auffassung, welche sie in einer der Komplexität der Frage nicht ganz entsprechenden Kürze als „Irreduzibilität des Subjekts“ bezeichnen. Das heisst, subjektive Erfahrungsmomente lassen sich nicht auf objektive (messbare) physikalische Umstände, z.B. Gehirnzustände, reduzieren. Man mag gute Gründe finden, dieser These zuzustimmen. Aber mit Quantenphysik haben sie allesamt wirklich nichts zu tun.

Diejenigen, die die Quantenphysik verstehen – von denen es seit Richard Feynmans bekanntem Spruch (“Es gab eine Zeit, als Zeitungen sagten, nur zwölf Menschen verständen die Relativitätstheorie. Ich glaube nicht, dass es jemals eine solche Zeit gab […] Auf der anderen Seite denke ich, es ist sicher zu sagen, niemand versteht Quantenmechanik”, 1967) sicherlich einige mehr gibt – können über diese Art ihrer Verwendung nur den Kopf schütteln. Dass sich die Quantentheorie nichtdestotrotz sehr gut für unsinnige Esoterik-Ideen eignet, liegt auch daran, dass die Welt der Quantenteilchen immer wieder merkwürdige Überraschungen bereit hält und uns in mancher Hinsicht wirklich ungewöhnlich und seltsam erscheinen muss. Dies allerdings nur, wenn man sie mit den Anschauungsformen unseres Alltags betrachtet, deren evolutionäre Anpassungsprozesse von der Quantenphysik nie berührt wurden. Die allermeisten Quanteneffekte finden fernab von unserem Alltagsleben statt, auf winzig kleinen Distanzen und unvorstellbar kurzen Zeitskalen, und damit sicher nicht im Bereich von Gegenständen der Spiritualität.

Wohlwissend, dass die Quantenphysik bizarr klingende Aussagen macht, folgern die Quantenesoteriker munter, dass alles bizarr Klingende deshalb auch zwingend zur Quantenphysik gehören muss. Das ist ein Trugschluss, der sich jedoch wunderbar ausbeuten lässt.  Kann es sein, dass hier ein gar nicht so neues Bedürfnis befriedigt werden soll: die Sehnsucht nach einem – möglichst einfachen – fundamentalen, universalen und verbindlichen Weltbild, auf das man sich immer wieder berufen kann, ohne sich die Mühe geben zu müssen, es ganz genau zu untersuchen?

So müssen wir uns wohl immer noch an die Tatsache gewöhnen, dass Bücher mit Titeln wie  „Mit dem Tao zur Weisheit“ weit mehr Leser anziehen als solche, die „Einführung in die moderne Physik“ auf ihrem Cover tragen. Die meisten Menschen, die nach tieferem Wissen und Einsicht über das Geheimnisvolle der Welt suchen, stöbern eher in Büchern über Spiritualität als sich eine wissenschaftliche Abhandlung über Physik, Chemie oder Biologie zu Gemüte zu führen. Dabei entgeht ihnen leider, dass die tatsächlichen Einsichten der Quantenphysik zu den größten philosophischen Errungenschaften des an bedeutenden Einsichten alles andere als armen 20. Jahrhunderts zu zählen sind.

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www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

41 Kommentare

  1. Zuerst einmal ist Quantentheorie eine physikalische Theorie. Die Aussage

    dass die tatsächlichen Einsichten der Quantenphysik zu den größten philosophischen Errungenschaften des … 20. Jahrhunderts zählen

    platziert die Quantenphysik bereits in den Bereich der Philosophie. Ich schätze, dass weder alle Physiker noch alle Philosophen mit dieser Platzierung einverstanden sind.
    Wer in der Quantentheorie Aussagen über die Welt an und für sich sieht, wie Fritjof Capra, der schafft damit auch Raum für Betrachtungen, die sich ins esoterische entwickeln können. Selbst Roger Penrose, ein mathematischer Physiker, behändigt sich der Quantentheorie um das menschliche Bewusstsein zu erklären. Im You Tube – Video Sir Roger Penrose — The quantum nature of consciousness wird auch deutlich warum: Roger Penrose will im Bewusstsein mehr sehen als eine “computational acitivity”. Wohl weil er sich weigert, das menschliche Denken und das menschliche Bewusstsein auf Vorgänge zu reduzieren, die uns von elektronischen Computern geläufig sind. Roger Penrose ist diesbezüglich nicht allein, gibt es doch ein ganzes Lager von Philosophen, die überzeugt sind, so etwas wie “starke künstliche Intelligenz” sei für Computer grundsätzlich nicht erreichbar. Das Chinese Room Gedankenexperiment von John Searle kann als Argument aufgefasst werden warum Computer kein Bewusstsein und nicht einmal echte Intelligenz aufweisen können: Weil Computer letztlich nur “mechanischen” Regeln folgen und ihnen die Intention und das Verständnis fehlt. Doch mit folgender Aussage aus der referenzierten Website sind wir schon bei Roger Penrose:

    The argument applies only to digital computers running programs and does not apply to machines in general.

    , denn Roger Penrose behauptet, Quanteneffekte seien das, was unser Bewusstsein und unseren Denkapparat zur Menschmaschine mache.

    Roger Penrose in die Welt hinaus verkündete Meinungen zum menschlichen Bewusstsein zeigen mir, dass die Quantentheorie selbst für Spitzenforscher und -denker eine Lückenfüller ist.

    • Nach heutigem Wissen kann mit einem Quantencomputer die gleiche Klasse von Problemen gelöst werden wie mit konventionellen Computern, wenn auch für bestimmte Probleme Quantencomputer viel schneller zum Ziel kommen. Oder noch allgemeiner formuliert: Quantenprozesse eröffnen keinen über-algorithmischen Raum. Womit wir bei Victor Stengers Sicht landen:

      quantum consciousness as a “myth” having “no scientific basis” that “should take its place along with gods, unicorns and dragons.”

      Penrose hat sich bezüglich Quantenbewusstsein sehr weit gehenden, nicht empirisch belegten Spekulationen hingegeben:

      Penrose determined wave function collapse was the only possible physical basis for a non-computable process. Dissatisfied with its randomness, Penrose proposed a new form of wave function collapse that occurred in isolation and called it objective reduction. He suggested each quantum superposition has its own piece of spacetime curvature and that when these become separated by more than one Planck length they become unstable and collapse.[16] Penrose suggested that objective reduction represented neither randomness nor algorithmic processing but instead a non-computable influence in spacetime geometry from which mathematical understanding and, by later extension, consciousness derived.

      Mir scheint eher, dass
      1) die menschliche geistige Tätigkeit (inklusive Bewusstsein (was immer das ist)) keiner nicht-klassischen Erklärung bedarf
      2) das was der Mensch denkt und geistig leistet keine grunsätzlich neue Qualität begründet, sondern dass solche geistige Leistungen bereits im Tierreich angelegt sind
      3) der Mensch inklusive seine Art des Denkens und Bewusstseins als evolutionäres Produkt verstanden werden muss
      4) die Begriffe der Humanmediziner zu Bewusstseinszuständen oder/und die experimentelle Bewusstseinsforschung bessere Ansätze sind, das Bewusstsein zu erklären als es philosophische Ansätze sind.

  2. “Selbst in die Erforschung unseres Bewusstseins hat die Quantenphysik längst Einzug gehalten.”

    Immer frei nach dem Deppen-Syllogismus (Urheber: Lars Fischer):

    Ich verstehe nichts vom Bewusstsein und ich verstehe nichts von Quantenphysik, also müssen beide was miteinander zu tun haben.

  3. Das Interessante ist, dass manche Menschen glauben, zwischen einer guten und einer schlechten Wissenschaft nach Belieben wählen zu können. Einerseits wird Wissenschaft kritisiert und diffamiert, wie z.B. Klimaforschung und Gentechnik, wenn sie dem eigenen Weltbild nicht entspricht, andererseits wird naive Wissenschaftsgläubigkeit dazu benutzt, bestenfalls wirkungslose Produkte mit angeblich wissenschaftlichen Nachweisen zu verkaufen.

    Es ist fruchtlos, mit wissenschaftlichen Argumenten gegen diese Formen der Esoterik anzugehen. Seit langem schon werden die Begriffe “Energie” und “Information” genauso für ihre Zwecke missbraucht. Es sind keineswegs nur Ungebildete oder Minderbemittelte, die auf solchen Unsinn hereinfallen. Leider tragen auch renommierte Wissenschaftler wie Capra, Sheldrake, Penrose und sogar Popper oder H.P.Dürr mit spekulativen und metaphysischen Hypothesen dazu bei, welche in Wald-und-Wiesen-Medien schnell den Rang von wissenschaftlichen Theorien einnehmen und als solche verbreitet werden.

    Soweit es nur um den Verkauf von Büchern geht, ist die Sache so harmlos wie andere Märchenbücher. Gefährlich und unerträglich bis kriminell wird es, wenn mit falschen Versprechungen Geld abgezockt wird und immer dann, wenn dadurch medizinisch notwendige Therapien unterlassen werden, besonders bei Kindern.

    • @ Herr Reutlinger :

      Einerseits wird Wissenschaft kritisiert und diffamiert, wie z.B. Klimaforschung und Gentechnik, wenn sie dem eigenen Weltbild nicht entspricht, andererseits wird naive Wissenschaftsgläubigkeit dazu benutzt, bestenfalls wirkungslose Produkte mit angeblich wissenschaftlichen Nachweisen zu verkaufen.

      Offensichtlich gilt es hier einen Mittelweg zu finden auf Abnehmerseite (die hier mal so definiert ist, dass sie alle, die nicht direkt vom Fach sind, ausschließt), vgl. mit Ihrem ‘Einerseits … andererseits”, also dort die Extrema zu meiden, was die Kritik betrifft.

      Die Quantenphysik ist übrigens plausibel, wie sich Ihr Kommentatorenfreund erlaubt einzuschätzen, wobei hier nur ein Bruchteil verstanden werden konnte, korrekt, ‘Klimaforschung und Gentechnik’ sind aber “heiße Eisen”.
      Hier rät der Schreiber dieser Zeilen zu Skepsis, insbesondere auch die Schlussfolgerungen betreffend und die Risiken, soll heißen: Machbarkeitsüberlegungen und Risk-Reward-Überlegungen haben hier auf Abnehmerseite (s.o.) eine besondere Rolle zu spielen.

      Es bringt nichts Esoterik (“Quantenheilung”, sog. Homöopathie und sog. Kreationisms beispielsweise) mit ernsthaft kritikwürdiger Forschung im Bereich der Klimatologie [1] und der Manipulation von Gendatenhaltung in einen Topf zu werfen, womöglich gar um beiderlei Kritik zu diskreditieren.

      MFG + schöne Woche noch,
      Dr. Webbaer

      [1]
      KA, warum die Kritik an der “CO2-zentrierten Klimatologie mit dem Erwärmungstrend” oft so qualitativ schlecht ausfällt, vielleicht darf das bundesdeutsche Institut EIKE an dieser Stelle namentlich genannt werden, dies schadet angemessener, fairer * Kritik direkt.

      *
      Kritik soll angemessen & fair sein, sie muss aber nicht konstruktiv & solidarisch sein, wie oft gefordert wird, lol.

      • @Dr.Webbaer;
        Selbstverständlich darf Wissenschaft sowohl hinsichtlich ihrer Inhalte und Resultate als auch hinsichtlich ihrer Methodik und Ansprüche kritisiert werden. Auch dass Wissenschaft hinsichtlich ethischer Aspekte kritisiert werden darf, steht außer Frage. Es ist jedoch Mode geworden, Kritik an der Wissenschaft mit unbegründeten Unterstellungen, Diffamierungen und Verleumdungen zu würzen, wenn die Kritik unhaltbar ist, oder wenn Kompetenz nicht ausreicht oder gar nicht vorhanden ist.

        Die Wissenschaft selber hat mit solchen Erscheinungen nicht wirklich ein Problem. Das Problem entsteht in anderen Bereichen, wenn politische, soziale oder ökonomische Entscheidungen nur noch ideologisch motiviert sind und der Realität widersprechen, so wie es in den USA unter Trump zu erwarten ist. Probleme entstehen auch für die Bürger durch Verunsicherung, Zweifel und falsches, realitätsfernes Verhalten.

        EIKE beispielsweise ist ein reiner Lobbyverein, der mit Wissenschaft und wissenschaftlicher Kritik absolut nichts zu tun hat. Durch Fakenews mit wissenschaftlichem Anschein soll die Wissenschaft unterwandert und aufgeweicht werden, um ideologische Ziele zu verfolgen. Als “Erfolg” kann man die Entscheidungen Trumps werten, explizite Gegner der Klimaforschung in sein Kabinett zu holen, bzw. zum Chef der EPA zu machen.

        • @ Herr Reutlinger :

          Widerspruch war weiter oben nicht intendiert, sondern Ergänzung.
          Wissenschaftskritisches Verhalten kann nicht per se abgebügelt werden, Verweise auf Esoterik, die wissenschaftsfremd ist, nicht falsch sein muss, sondern nur für Eingeweihte genießbar, nach einem bestimmten Glaubensentscheid >:-> , helfen nicht die Wissenschaftlichkeit zu verteidigen.

          Denn die (Natur-)Wissenschaft ist exoterisch (vs. esoterisch) und jeder kann sozusagen mitmachen.
          Sie stellt als einzige Form des Erkennens die Möglichkeit bereit Anwendungen zu entwickeln, die vglw. zuverlässig sind.


          Ganz am Rande zu Donald J. Trump notiert vielleicht noch:
          Mr. Trump hat die Klimatologie im Wahlkampf negligiert, er hat dies vermutlich getan, um keiner besonderen politischen Erörterung Spielraum zu geben, der für ihn ungünstig ausfallen musste, Hillary ging ähnlich vor, war i.p. CO2-Sparen etc. ebenfalls sparsam.
          Trump ist aber hoch verständig, Dr. W legt hier sozusagen seine Tatze ins Feuer, und adaptiv, d.h. er kennt die Problematik schon, weiß aber nicht wie er zu Gunsten der USA, seines Auftraggebers hier günstig handeln könnte.
          Er redet insofern von “Clean Coal”, akzeptiert implizit die Problematik bestimmter Ausgasung und wird anzunehmenderweise hier beizeiten mit besonderer und für einige überraschender Sicht hervorkommen.

          Dass durch gemeinsames, sozusagen protestantisches Sparen global am zunehmenden CO2-Ausstoß nichts zu ändern ist, könnte allen klar sein, wa?!
          Entwicklungsländer, Developing Countries oder “Dritte Welt” oder wie gerade politisch günstig sie genannt werden, können nicht von der Industrialisierung mit zunehmendem CO2-Ausstoß abgehalten werden.

          Insofern wären Lösungen anzustreben, wie die Mitigation [1], das Geo-Engineering oder unilaterale bestimmte Handlung, die sich zurzeit noch niemand vorstellen kann.
          So etwas aber ist leicht erkennbar Murks:
          -> http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011_ZfE.pdf (hier die Version für Entscheider webverwiesen)

          MFG
          Dr. Webbaer

          [1]
          Mitigation zusammen mit Adaption können tatsächlich globale Lösungen der Klima-Problematik bedeuten, dies ist einigen anti-intuitiv, die im Jetzt-Zustand verharren, konservativ sind.
          In etwa so wie Lösungen auch nicht im Sparen am CO2-Ausstoß bestehen müssen, sondern anderweitig darin bestehen könnten die Habilität oder Habitalibiliät (“habitability”) des hier gemeinten Planeten zu erhalten, auch als sog. Workaround (das Fachwort).

  4. Die Quantentheorie ist ein Teil der Physik, die nur mathematisch ausführlich dargestellt werden kann. Ihre Voraussagen stimmen mit den Messergebnissen überein.
    Besonders die Quantenverschränkung widerspricht dem “gesunden Menschenverstand”, ist aber mathematisch richtig.
    Wenn jemand die physikalischen Begriffe in anderen Bereichen verwendet, ist das nicht richtig und dient nur der “Bauernfängerei”.

  5. @Dr.Webbaer;

    Widerspruch war weiter oben nicht intendiert, sondern Ergänzung.

    Das habe ich durchaus so verstanden. Gerade die Zuverlässigkeit ist das wesentliche Kriterium von Wissenschaft und Wissen, begründet in wissenschaftlicher Methodik und Motivation, gegenüber alternativen Heilsversprechen und gegenüber Ideologien im allgemeinen. Es geht nicht um eine Ablehnung von Esoterik als solche, sondern um Ablehnung von wissenschaftlich erscheinenden, aber unbegründeten und unbestätigten Behauptungen mit leeren Versprechungen, bzw. um Täuschungen. Wie schon geschrieben, solange damit nur Bücher verkauft werden, ist es noch harmlos, wenn dadurch aber medizinisch notwendige Maßnahmen unterbleiben, dann wird es inakzeptabel bis kriminell, z.B. die “Germanische Neue Medizin”.

    Bezüglich der Klimaforschung und den Konsequenzen des Klimawandels bin ich anderer Meinung als Sie, aber dazu treffen wir uns in den entsprechenden Blogs. Bezüglich Trumps Präsidentschaft habe ich große Befürchtungen, lasse mich aber gerne überraschen. In spätestens vier Jahren ist seine Karriere ohnehin vorbei. Gesellschaftliche Entwicklung ist immer Schwankungen ausgesetzt, sei es im Pluralismus der Weltanschauungen und dem Stand des Wissens, ist aber auch den Gegebenheiten und Notwendigkeiten der Natur unterworfen. Falsche oder realitätswidrige (empirisch nicht adäquate) Theorien können sich auf Dauer nicht durchsetzen, können trotzdem aber viel Unheil anrichten.

    Mittels der heutigen Medienvielfalt kann jeder “Quacksalber” seine Behauptungen verbreiten, ohne die früheren Filter für wissenschaftliche Publikation. Trotz insgesamt besserer naturwissenschaftlicher Bildung fallen viele Menschen darauf herein, ebenso wie auf religiösen Hokuspokus. Wir stehen erst am Anfang der Aufklärung, die noch Jahrhunderte dauern wird, trotz aller modernen Technologien.

    • @ Herr Reutlinger :

      Es geht nicht um eine Ablehnung von Esoterik als solche, sondern um Ablehnung von wissenschaftlich erscheinenden, aber unbegründeten und unbestätigten Behauptungen mit leeren Versprechungen, bzw. um Täuschungen.

      “Ganz bei Ihnen”, mit der Esoterik kann schnell fertig geworden werden, insbesondere in wissenschaftsnahen WebLog-Verbunden wie diesem hier, den SciLogs, mit teils pseudowissenschaftlicher Nachricht der Güteklasse EIKE [1] nicht.
      Insofern plädiert Ihr Kommentatorenfreund für strikte Trennung bei der Bearbeitung.

      MFG
      Dr. Webbaer

      [1]
      Normalerweise meidet der Schreiber dieser Zeilen einzelne potentiell gefährliche WebLogs namentlich zu nennen, auch um sich nicht distanzieren zu müssen, aber weil EIKE schon oben genannt worden ist…

      PS:
      Übrigens ein ganz ausgezeichneter WebLog hier, wie vielleicht angemerkt werden darf: “Am Ende gewinnt immer der Jaeger”.
      >:->

  6. Anton Reutlinger,
    …..religiöser Hokus Pokus,
    Die Kirchen in Deutschland zählen zu den beständigsten Institutionen, die die Weltgeschichte kennt.
    Die kirchlichen sozialen Institutionen in Deutschland sind staatstragend und sichern den sozialen Frieden aufrecht zu erhalten.
    Gerade in einer Zeit mit sehr schnellen Veränderungen sind Institutionen notwendig, die nicht jedem Mainstream hinterherlaufen.
    Was meinen Sie mit Aufklärung, deren Ergebnis die Atombombe, die Klimaerwärmung, das Aussterben vieler Tierarten, die beispiellose Meeresverschmutzung ist ? Diese Entwicklungen kann man nicht aufgeklärt nennen.
    Das ist nur materieller Eigennutz in “aufgeklärter Verkleidung”.
    Ansonsten stimme ich Ihrer Meinung zu.

  7. Dr. Webbaer,
    die Verringerung der Treibhausgase sind unverzichtbar, wenn wir die Klimaerwärmung moderater gestalten wollen.
    Praktisch wird das sehr schwierig werden, weil die Entwicklungsländer von heute, die Industrienationen von später werden.
    Wenn die dann genau so wenig Einsicht zeigen in die Reduzierung von CO 2 wie die Deutschen, dann wird die Entwicklung außer Kontrolle geraten.
    Die Deutschen diskutieren zwar über die Klimaerwärmung aber die Braunkohlekraftwerke im Osten unserer Republik scheint das nicht zu stören.
    Welch ein Widerspruch zwischen Absichtserklärungen und tatsächlichem Handeln.
    Man kann es auch Heuchelei nennen, Fatalismus oder gewissenloser Eigennutz.

    • @ Laie :

      Etwas für ‘unverzichtbar’ zu erklären, wenn ganz absehbar gegenteilig stattfinden wird, ist ein “heißes Eisen”.

      Ansonsten hierzu noch kurz – ‘Wenn die dann genau so wenig Einsicht zeigen in die Reduzierung von CO 2 wie die Deutschen, dann wird die Entwicklung außer Kontrolle geraten.’ -, die Deutschen sind doch im sozusagen protestantischem Sparen vorbildlich, blöderweise wird an deren Wesen i.p. CO2 niemand genesen:
      “Gesellschaftsverträge für große Transformationen” bspw. begeistern international nicht alle.

      Es gibt zu dem bundesdeutschen Spargedanken -der unvergessene Walter Spahrbier sei an dieser Stelle gegrüßt, Sie sind auch schon ein älteres, äh, Kaliber, Herr Laie, wa?!- schon Alternative.

      Gerade deshalb, weil sozusagen alle anderen nicht mitmachen, Dr. W schlägt bspw. vor die Kosten, die die sogenannte bundesdeutsche Energiewende veranlassen, in die klimatologische Forschung umzuleiten, in die internationale, auch die hier gemeinte Adaption und Mitigation betreffend.
      Auch einem Weltraumlift könnte soz. genagt werden.
      >:->

      Nur als Denkanregung, ansonsten, hmm, es ist wohl schon so, dass:
      A) heutige Generation kein pol. Mandat für zukünftige hat
      B) es unklar ist, wie dieses “kleine” Problem gehandhabt werden kann und wird, aus heutiger Sicht, wobei dies zukünftige Generationen betreffend anders aussehen könnte

      Denken Sie gerne global, san’S Weltbürger und haben’S Phantasie,
      MFG
      Dr. Webbaer

    • @Laie: Nein, Sonne,Wind+Braunkohle ist keine Heuchelei sondern die in Deutschland heute einzig mögliche Kombination um Strom gemäss Nachfrage bereitzustellen. Sonne+Wind allein können keine stabile Stromversorgung gewährleisten. Die heutige Lösung ist ein fossil-erneuerbares Stromerzeugungssystem. Während Dunkelflauten springen Gaskraftwerke (USA) oder Kohlekraftwerke (Deutschland,Japan) ein.
      Die EE-Evangelisten gehen davon aus, dass irgendwann Strom kostengünstig gespeichert werden kann (z.B. in Flowbatterien). Sobald das der Fall ist, kann man die Gas- und Kohlekraftwerke abschalten. Heute aber ist das noch nicht möglich, weil die Technik dafür bis jetzt fehlt.

    • @Laie;
      Ohne hier einen Nebenschauplatz eröffnen zu wollen, aber brauchen wir Religion wirklich für ein sinnvolles und zufriedenes Leben? Haben wir nicht Verstand und Vernunft, um die Welt zumindest teilweise zu verstehen und Wissen darüber zu gewinnen? Wozu brauchen wir also Märchengeschichten und Mythen mit falschen und untauglichen Erklärungen? Aufklärung ist das beständige Bemühen, falsche und lebensgefährliche Welterklärungen durch empirisch adäquate und bestätigte Erklärungen zu ersetzen. Eine Prozession durch Neapel (1944) mit Bittgebeten kann einen Ausbruch des Vesuv nicht verhindern und nicht vorhersehen.

      Märchengeschichten können nette Unterhaltung sein und können Menschen helfen, schwierige Lebenssituationen zu überstehen mit emotionaler Ablenkung, mit Hoffnung oder Trost. Aber heilen können sie nicht, bestenfalls einen Placeboeffekt hervorrufen. Aufklärung bedeutet auch, den damit verbundenen sinnlosen Hokuspokus als solchen zu entlarven, z.B. die diversen Heilsversprechen.

      Was der Mensch mit dem Wissen anstellt, ist wieder eine ganz andere Sache. Auch dazu bedarf es der Aufklärung, hinsichtlich ethischer, sozialer und kultureller Werte. Warum wendet der Mensch nicht seinen Verstand an, um vernünftig, sozial und moralisch zu handeln? Es gibt keinen höheren Wert als das menschliche Leben, das eigene und das fremde.

  8. Verehrter Herr Jäger,

    die Esoteriker, von denen Sie reden, greifen nur das auf, was ihnen die Physiker vorgesetzt haben.

    Wer hat denn die Existenz von Quanten in die Welt gesetzt ? Die Physiker waren es. Um sich als Weltenerklärer zu überhöhen, haben sie ihre Modellobjekte zur Wirklichkeit erklärt. Kein Wunder daß dies mißverstanden wird – verstehen die Physiker die so geschaffene Wirklichkleit doch selber nicht.

    Bevor Sie den Kopf schütteln über unsinniges Gerede anderer – machen Sie doch selbst einmal eine sinnvolle Aussage über die Quanten unserer Lebenswirklichkeit. Sie machen eine Aussage, das ist die, daß Quanteneffekte fernab unseres Alltagslebens stattfinden. Dabei besteht doch Strahlung aus Quanten. Und Stahlung ist überall. Baden wir nicht in Quanten ? Wieso sind sie so fern ?

    Machen Sie doch mal – bevor Sie mit dem Finger auf andere zeigen – selbst eine bestimmende Aussage über die Quanten unseres Alltags. Und dann können Sie uns sicher auch sagen, worin die großen philosophischen Errungenschaften bestehen, die durch die Einsicht in die Quantenphysik hervorgebracht wurden.

    Wer so vollmundig über das eigene bessere Wissen fabuliert, dem sollte es nicht schwerfallen uns zu erklären, worin denn die Quanten der Strahlung, die uns umgibt bestehen – in aller Klarheit, die eine kohärenten und empirisch validierten Physik hervorbringt. Geistern da die Eigenwerte des Energieoperators durch die Luft ? Oder vielleicht virtuelle Geisterteilchen, die es eigentlich nicht gibt oder vielleicht doch ? Oder breiten sich da mathematische Figuren aus – sagen Sie es uns doch, Sie sind doch der Besserwisser.

    Ja die Welt besteht wahrscheinlich aus Mathematik, oder vibrierenden Strings, oder Multiuniversen, hat man zwar noch nicht validiert, aber das ist einfach die bessere Esoterik – ja auch darin sind Sie besser als die anderen.

    Grüße Fossilium

    • Howdy, liebes Fossilium,

      Ja die Welt besteht wahrscheinlich aus Mathematik, oder vibrierenden Strings, oder Multiuniversen, hat man zwar noch nicht validiert, aber das ist einfach die bessere Esoterik – ja auch darin sind Sie besser als die anderen.

      Die Welt, das was waltet oder ist, kann mit den Mitteln der Mathematik näherungsweise, ausschnittsartig und an Interessen (!) der Erkennenden gebunden erfasst werden, nur den Erkenntnissen der Naturlehre folgend werden Anwendungen möglich, die vglw. gut funktionieren.

      Anderswie geht dies nicht.

      Insofern liegt nicht ‘bessere Esoterik’ vor, sondern Exoterik.

      Ansonsten scheinen Sie verwirrt zu sein, Sie zeichneten sich an anderer Stelle aus Naturwissenschaftler zu sein, no prob here, jedem das Seine, jeder nach seiner Fasson und wie gut er auch immer kann oder mag.


      Wenn Sie Lust und Zeit haben in die Metaphysik einzusteigen, rät Ihr Kommentatorenfreund an es auch mal dbzgl. zu versuchen:
      -> https://en.wikipedia.org/wiki/Mathematical_universe_hypothesis (“MUH”)
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Welten-Lehre
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_K._Dick#Werke (“Mäh” sozusagen)
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Bas_van_Fraassen

      MFG + schöne Woche noch + vorsichtshalber schon einmal schöne Weihnachten!
      Dr. Webbaer

    • Howdy, liebes Fossilium,

      Ja die Welt besteht wahrscheinlich aus Mathematik, oder vibrierenden Strings, oder Multiuniversen, hat man zwar noch nicht validiert, aber das ist einfach die bessere Esoterik – ja auch darin sind Sie besser als die anderen.

      Die Welt, das was waltet oder ist, kann mit den Mitteln der Mathematik näherungsweise, ausschnittsartig und an Interessen (!) der Erkennenden gebunden erfasst werden, nur den Erkenntnissen der Naturlehre folgend werden Anwendungen möglich, die vglw. gut funktionieren.

      Anderswie geht dies nicht.

      Insofern liegt nicht ‘bessere Esoterik’ vor, sondern Exoterik.

      Ansonsten scheinen Sie verwirrt zu sein, Sie zeichneten sich an anderer Stelle aus Naturwissenschaftler zu sein, no prob here, jedem das Seine, jeder nach seiner Fasson und wie gut er auch immer kann oder mag.


      Wenn Sie Lust und Zeit haben in die Metaphysik einzusteigen, rät Ihr Kommentatorenfreund an es auch mal dbzgl. zu versuchen:
      -> https://en.wikipedia.org/wiki/Mathematical_universe_hypothesis (“MUH”)
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Welten-Lehre
      -> Philip K. Dick (“Mäh” sozusagen)
      -> Bas van Fraassen

      MFG + schöne Woche noch + vorsichtshalber schon einmal schöne Weihnachten!
      Dr. Webbaer

    • Ergänzung @ Fossilium hierzu:

      Bevor Sie den Kopf schütteln über unsinniges Gerede anderer – machen Sie doch selbst einmal eine sinnvolle Aussage über die Quanten unserer Lebenswirklichkeit.
      […]
      Machen Sie doch mal – bevor Sie mit dem Finger auf andere zeigen – selbst eine bestimmende Aussage über die Quanten unseres Alltags.

      Die Q-Theorie ist experimentell nachweisbar, vgl. :
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenverschr%C3%A4nkung

      Klar, in gewisser Hinsicht streng gewohnheitsbedingt, gewöhnungsbedürftig.

      Hier wären auch Dienste denkbar und somit möglich, die Lotteriegewinne in alle möglichen Richtungen ausstrahlen könnten, weil der Würfel sozusagen in allen möglichen Richtungen vorliegen könnte, fürwahr.
      Auch die Frage, ob so nicht Geschwindigkeit festgestellt werden könnte, die 2C beträgt, die Übertragung von Information meinend, darf gestellt werden.

      Ansonsten: Extrapoliert werden im Sinne von Mengen im Sinne von ‘Lebenswirklichkeit’, im Sinne von ‘Alltag’, muss nicht.

      MFG
      Dr. Webbaer
      (der natürlich nichts dagegen hätte, wenn ganz ähnlich wie bei Autobahn-Kirchen, mal hier, mal dort etwas für speziell “Q-Kundige” eingerichtet wird, gerne auch: bundesdeutsch)

  9. Märchengeschichten können nette Unterhaltung sein und können Menschen helfen, schwierige Lebenssituationen zu überstehen mit emotionaler Ablenkung, mit Hoffnung oder Trost. Aber heilen können sie nicht, bestenfalls einen Placeboeffekt hervorrufen. Aufklärung bedeutet auch, den damit verbundenen sinnlosen Hokuspokus als solchen zu entlarven, z.B. die diversen Heilsversprechen. weihnachten 2016

  10. Reutlinger,
    der Kern der Religion ist, dass ein Gott diese Welt erschaffen hat. Ein zweiter Kern ist Ihr Gewissen, dass Sie daran erinnert, dass Sie nicht autonom in dieser Welt sind, sondern nur ein Gast, der sich bewähren muss.
    Was Sie als Vernunft ansehen ist zum Teil das Ergebnis der Wissenschaften und der Aufklärung.
    Die Vernunft allein hat sich bis jetzt als ungenügend herausgestellt, wenn die Welt nicht zerstört werden soll.
    Die Religionen sind ein geeignetes Korrektiv. Wenn Vernunft und Glaube im Gleichgewicht sind, dann habe ich Hoffnung.

  11. Der nette Comic The Talk von Scott AAronson endet mit:

    If you don’t talk to your kids about quantum computing someone else will and your kid might read stuff like: Quantum computing and conciousness are both weird and therefore the same

  12. Warum ich die Quantenmechanik/physik auch selbst mit all den angesprochenen utopischen Ideen in Zusammenhang bringe, ist leicht erklärt:

    Gesucht ist eine physikalische Eigenschaft, die Informatonen an mehr als einem Ort gleichzeitig verfügbar macht. Und da, so man sich in der Physik umgesehen hat, bleibt letztlich genau diese Quantenphysik, die das dem Vernehmen nach leisten kann.

    Wenn die Wissenschaften derzeit noch nicht so weit sind, dass sie metaphysische Phänopmene erklären kann, dann tut es mir eben leid um die Wissenschaftler und auch um das Problem, welches durch diese Wissenslücke entsteht, welches derzeit noch allenortes und Situationen mit “Zufall” weggelächelt wird.
    Dabei ist der Zufall nach wissenschaftlicher Prämisse normalerweise gar nie existent – sein dürfte, auch, wenn man diesen in der Quantenphysik offenbar erkennt.
    “Zufall” ist immer dann etwas, wenn man nicht weiß, warum etwas passiert. Und das gilt auch noch für die Quantenphysik, die nicht erkennen kann, warum sie welches Ergebnis bekommt. Sie sagt derzeit noch, es geschehe ohne Ursache. Daher “Zufall”. Aber sowas gibt es auch in der Quantenmechanik sicher nicht. Man könnte auf der Stelle aufhören zu forschen, wenn das tatsächlich der Fall wäre. Denn es gäbe ja keine Ursache zu erforschen. Es widerspricht aber einer sehr glaubwürdigen Prämisse der Dinge dieser Welt/der Wissenschaft, dass alles jeweils seine Ursache hat.

    Klar ist aber auch, dass wir nun nicht gleich in der Lage wären, Quantenheilung als erfolgreiches “Heilungssystem” zu propagieren. Es ist derzeit auch noch unklar, ob Quantenphysik überhaupt irgendwas damit zu tun hat, was intendiert ist bei all den metaphysischen Phänomenen.
    Aber die Wissenschaft ist in der Bringeschuld, diese Phänomene zu erforschen und aufzuklären. Warum das nun seit vielen Jahrzehnten nicht geschieht, dazu sollten sie eine hinreichende Erklärung haben und keine affektive verhöhnung richtung “Quantenheiler” oder sonstige Esoteriker.

    • @Chris;

      Gesucht ist eine physikalische Eigenschaft, die Informatonen an mehr als einem Ort gleichzeitig verfügbar macht.

      Nehmen Sie zwei oder mehr Spiegel. Dann haben Sie die gleiche Information gleichzeitig an verschiedenen Orten. Quantenphysik ist dazu nicht nötig – und sie kann nicht liefern, was Sie ihr unterstellen.

      • @ anton reutlinger
        16. Dezember 2016 @ 11:54

        Hm, soweit ich weiß (was ja falsch sein kann) wird Licht auch Quantenmechanisch beschrieben.

  13. Ach ja, es ist immer wieder ernüchternd, wie sich die gleichen leute immer wieder erneut mit der Frage beschäftigen, warum und ob überhaupt Religion zu was gut sei und überhaupt: in dieser modernen Welt? Wozu das noch?

    Es scheint entweder nie eine Antwort darauf gefunden worden zu sein, oder aber sie geht wieder verloren…wird vergessen. Mir kommt gerade die Systematik in den Sinn, warum sie in der Population immer wieder vergessen werden könnte.
    Warum man sie vielleicht nicht finden kann, ist eine andere Geschichte.

    Anyway, alles wäre klarer und verständlicher – und weniger dem Vergessen ausgesetzt, wenn die Wissenschaft das Problem der metaphysischen Phänomene aufklären würde.
    Die Frage ist nur, ob das irgendjemand oder wer Bestimmtes will.

  14. Chris,
    ……wozu Religion gut sei, wozu sind Menschen gut?
    Wir können uns unsere Welt nicht aussuchen.
    Das klingt sehr platt, ist aber die einzige Antwort.

    Jeden Tag werden neue Menschen geboren. Jeden Tag beginnt die Menschheitsgeschichte von Neuem . Jeden Tag rollt Sisyphos den Fels nach oben.
    Jeden Tag wiederholen sich die Fehler.

    Aber jeder Tag ist genau so schön wie der vorherige, und ich möchte die Tage nicht missen.
    geben Sie sich einen Ruck und zeigen sie Optimismus. Gute Laune ist ansteckend.

    Mit vorweihnachtlichem Gruß an alle klugen Köpfe hier.
    Robert

    • @ Robert
      16. Dezember 2016 @ 10:58

      -> Die Nützlichkeit des Optimismusses (kategorischer Optimismus) ist mir schon länger bewusst und es besteht da auch eine Einsicht in mir. Einsichten sind aber noch nicht automatisch Grundlage echtem Verhaltens oder konsistenter Denkweisen. Das hat was mit der Freiheitsfrage zu tun, die für das Subjekt nie so recht geklärt werden kann – also immer Unsicherheit/Ungewissheit besteht.

      Meine Tage waren noch nie (ohne Drogen) wirklich schön und werden es zukünftig eher auch nicht mehr werden – weils bei mir bergab geht. Ich werde blinder, ich werde kleiner (psychisch), ich werde kränker an allen Ecken – ich werde also alt. Erzähl mir nicht, das Optimismus da was dran ändert/wirklich verbessert. In diesem Sinne war früher doch alles besser, obwohl wir alle früher ähnlich viel über die Dinge gemeckert haben – oder zumindest eine Art skeptische Haltung zu den Dingen eingehmen konnten – wenn auch nur in Gedanken. Damals war mir diese Haltung wenigstens noch konsequenzenloser möglich. Heute bekomme ich sofort Kopfschmerzen. Was nochmal zum Thema “Freiheit” einiges sagt.

      Und zum Thema Giftgas-Anschläge: Die waren wahrscheinlich einzig dazu gedacht, mich zu schwächen. Freilich wurde ich dadurch entlastet. Aber mein Verfall geht dadurch wieder einen großen Schritt weiter.
      Jetzt fragt man sich, wie Giftgaseinsatz in Syrien mich hier beeinflussen kann?
      Da musst du etwa den Brückenbauer (Papst … Pontifex) fragen, wie das geht.

    • Wenn man so will, war meine jüngste “Entlastung” eine “Quantenheilung” mit Ursache im Giftgasanschlag. Es ginge, wenn man den “Quantenheilern” und Heilpraktikern und so, glaubte, auch anders. Etwa mit “Yoga hin zur Mitte”, Meditation oder anderer spiritueller Hingabe.

      Aber wie das so ist mit der Heilung: Auch in der anerkannten Medizin bekommt man heilende Medikamente gegen eine Krankheit, die dann aber (zum Teil oder oft genug) erhebliche Nebenwirkungen haben. Die Wahl zwischen Teufel und Belzebub…ist alternativlos – so scheints.

  15. Reutlinger,
    …..gesucht wird eine physikalische Eigenschaft, die gleichzeitig an verschiedenen Orten wirksam wird.
    Die gibt es, die Quantenverschränkung. Sie ist physikalisch nachgewiesen und die Verhersagen ihrer Theorie können durch Versuche bestätigt werden.
    Die Grundlage ist in der Tatsache zu sehen, dass sich polarisiertes Licht, das durch ein Prisma in zwei Lichtstrahlen aufgespalten wurde, sich in einem Überlagerungszustand befindet. D.h . beide Lichtstrahlen bleiben trotz großer räulicher Trennung irgendwie miteinander verknüpft. Die Natur dieser Erscheinung hat man noch nicht verstanden. Wenn der eine Lichtstrahl seine Polarisation ändert, tut das auch der andere zeitgleich.
    Ich bin da kein Fachmann, informieren Sie sich.

  16. Chris,
    ………………wenn es hilft, ich denke an Sie!
    Meine Lebenserfahrung ist, wenn man sich zu ernst nimmt, dann wird es schwierig.
    Wenn man nur auf sich fixiert ist, wird es noch schwieriger.
    Am besten man kümmert sich um Menschen, denen es noch schlechter geht.
    Ich bin eigentlich auch schon alt , 69 Jahre, aber körperlich und geistig noch fit.
    Und solange wir eine Aufgabe erfüllen können, sollten wir dankbar sein.
    Optimismus, das muss es ja nicht sein, es reicht wenn man vergisst, was doch nicht zu ändern ist.
    Leicht dahergeredet. , aber Arbeit und eine Aufgabe erfüllen , das kann schon sehr helfen. Mein Tipp: eröffnen Sie Ihre eigene Internetseite. Sie glauben nicht , mit wieviel Menschen Sie da in Kontakt kommen.
    Hier ist meine Seite: http://www.kleinekirchen.de

    Mit einem herzlichen Gruß
    ein freundlich gesinnter Laie

  17. Pingback:Psiram » Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW50, 2016)

  18. Hi Cris,
    was ist denn das ? So ein Beitrag darf nicht so resignativ enden.

    Sie werden alt ? Was heißt das ?

    Alt werden heißt, Dinge besser verstehen. Denken Sie mal an Ihre Beziehungspartner, die jetzigen, die vergangenen. Sie verstehen sie besser, Sie empfinden tiefer. Das kriegt man in jungen Jahren garnicht hin, diese Art von Verbundenheit zu spüren, die Sie jetzt im Alter empfinden. Das bedeutet Glück lieber Chris, das ist ein Glück !

    Außerdem haben Sie es nicht mehr nötig, um Anerkennung zu kämpfen. Der Quatsch ist vorbei. Sie wissen wer Sie sind. Das ist doch ein super gutes Gefühl.
    Wenn Sie jetzt noch mal was machen – Sie wüßten, wie man es richtig macht. Ohne die Fehler von früher. Dieses Wissen ist erhebend. Sie müssen nur das, tun was Sie schon immer wollten: ein einzigartiges Haus bauen, einen wahnsinnigen Fachartikel schreiben, eine verrückte Tat begehen – Sie können sich das tatsächlich leisten, Sie haben nämlich eine gewisse Narrenfreiheit im Alter. Die gilt es auszukosten und auszunutzen. Also im kleinen was Verrücktes, im Großen was Einzigartiges, ein Zauberkunststück, ein bewohnbares Glashaus, einen Maibaum der Liebsten, zum Hasch rauchen nach Amsterdam mit ein paar jungen Leuten.

    Sie sind bei jungen Leuten sehr gefragt: als Ratgeber, als Zuhörer, als cooler Typ – weil Sie nämlich als Partner nicht im Wettbewerb herumagieren, sondern die volle Vertrauensperson sind: Sie erfahren – alle Lebengeschichten und damit die pralle Vielfalt des Lebens, ihre Abgründe, ihre Höhen, den ganzen Wahnsinn der Akteure. Darüber nachdenken ist Glück ! Glück im Alter !

    Ich kann Ihnen nur sagen: meiden Sie andere Alte, fahren Sie nicht mit einem Kreuzfahrtschiff herum, da sind nur Alte, meiden Sie Rentnertreffen, ü60 Parties, und sonstige Spezial-Veranstaltungen für Alte, z.B. Austellungseröffnungen, Konzerte, und so was. Da treffen Sie nur Leute, die Sie runterziehen.

    Gehen Sie zu jungen Leuten, zu Tanzveranstaltungen oder in Coctail Bars. Gehen Sie in eine Bar, lernen Sie ein junges Mädchen kennen und fahren Sie mit ihr nach Bulgarien, nur so zum gucken (und zum Bezahlen). Lernen Sie Salsa tanzen. Das ist der helle Wahnsinn. Das Leben eines Alten kann super hinreißend schön sein. Ich sage es Ihnen: super toll !

    Sollten Sie aus welchem Grund auch immer aus diesem Forum verschwinden, würde ich das sehr bedauern. Sie sind ein Lichtblick hier. Sie sind der Einzige, der diesen geistesflachen Beitrag an entscheidener Stelle kritisiert hat. Es ist mit egal wie alt und gebrechlich Sie sind. Das zählt hier nicht. Übrigens das zählt in vielen Scenen nicht. Ich nehme Sie sogar gerne mal in eine Scene mit, wenn Sie sich melden: zum Döner wenn Daniel singt, oder zum Salsa, oder eine Bar in Hamburg. Dann sind alle Gebrechen weg, sage ich ihnen, auf einen Schlag, und die Gier nach Leben geift Besitz von Ihnen.

    Grüße Fossilium

  19. Chris,
    zu den vielen guten Ratschlägen einer, der wirklich hilft.
    Bereisen Sie ein Land, indem auf Excentriker, Lebenskünstler, überhaupt Außenseiter, Rücksicht genommen wird. Dazu zähle ich Irland und England.
    In Irland glauben über 50% der Bevölkerung an Engel. Also nichts wie hin!

  20. Quanten müssen für alles herhalten. Warum? Weil alles aus Quanten besteht.
    Wenn man sich bewusst macht, dass alles aus Quanten und leerem Raum dazwischen besteht, dann muss man sich schon wundern, wo der Plan dafür abgelegt ist.
    Welche Erklärung halten die Materialisten dafür bereit?

    • Folgendes ist wohl falsch:

      Quanten müssen für alles herhalten. Warum? Weil alles aus Quanten besteht.

      Richtig dagegen ist wohl: Alles Materielle erlaubt eine Quantenbetrachtung und verhält sich in gewissen Situationen quantenhaft. Das ist aber nicht dasselbe wie die Aussage: “Alles besteht aus Quanten”. Wir befinden uns nicht im Quantenzoo und die Aussage: In diesem Raumgebiet hat es jetzt genau N Quanten ist grundsätzlich falsch.
      Warum dieser Einwurf von mir? Weil es ein weitverbreiteter Irrtum ist, die Beschreibung der Wirklichkeit für die Wirklichkeit selbst zu halten. Der Satz: “Alles bersteht aus Quanten” ist genau Audruck dieses Irrtums.

    • Dass ein Quant mehr eine Beschreibungsgrösse als ein wirkliches Teilchen ist, zeigt sich bei folgendem Beispielen eines Quantums:
      – ein Phonon ist die elementare Anregung (Quant) des elastischen Feldes. Phononen sind Quantisierungen von Festkörpergitterschwingungen und können als bosonische Quasiteilchen verstanden werden.

      Phononen sind damit weit weniger wirlich als Elektronen. Phononen sind Beschreibungsgrössen von etwas was sich ähnlich verhält wie ein Teilchen was aber nicht wirklich ein Teilchen ist.

  21. Martin Holzherr,
    danke für den tiefen Einblick. Phononen sind weit weniger wirklich als Elektronen.
    Bezieht sich das “wirklich” auf ihre Messbarkeit?
    Oder sind Phononen eher wie ein “Wasserstrudel” zu betrachten, den es als Teilchen nicht gibt, aber dennoch sichtbar und auch wirksam ist?

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