Wissenschaftler als Gegner von Corona-Massnahmen – Der Grat zwischen gesunder wissenschaftlicher Skepsis und Unterstützung der absurden Querdenker-Bewegung

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

Der Kern der wissenschaftlichen Methode ist der methodische Zweifel, der wissenschaftliche Modelle und Theorien immer wieder auf den Prüfstand stellt. Dank ihrer kompromisslosen Neugier und Skepsis wagen es die Wissenschaftler, bestehende Auffassungen kritisch zu hinterfragen und so falsches Wissen zuletzt zu korrigieren, denn was Autoritäten für wahr erklären, erweist sich nur allzu oft als unwahr. So wurden in der Geschichte nahezu alle wissenschaftliche Theorien irgendwann als falsch oder zumindest korrektur- und erweiterungsbedürftig erkannt.

Doch muss nicht gleich jeder Widerspruch zu einem bestehenden wissenschaftlichen Konsensus als glaubwürdig eingestuft werden. Dies trifft insbesondere für Themen zu, die sich in einem breiteren gesellschaftlichen Diskussionsfeld befinden. Hier vermischt sich oft eine als wissenschaftlich verkleidete Aussage mit speziellen sozialen Forderungen, individuellem Geltungsbedürfnis oder gar politischen oder ökonomischen Interessenskonflikten. Dies lässt sich sehr gut in der gegenwärtigen Corona-Krise beobachten. Vielen von denen, die glauben, sich mit Corona-skeptischen Artikeln und Videos an die Öffentlichkeit richten zu müssen und sich dabei auf die erfolgreiche wissenschaftliche Skepsis historischer Vorbilder berufen, könnten falscher nicht liegen.

Seit Ausbreitung des neuen Virus vor ca. 15 Monaten haben die Forscher in einer bewundernswerten Arbeit in Rekordschnelle viele Eigenschaften des Virus ermittelt, u.a. seine genetische Struktur, seine Infektiosität, seine Wirkungen im menschlichen Körper und damit seine Gefährlichkeit. Es gab vergleichsweise wenig Politik, wenig Anspruch auf unwidersprechbares Wissen und wenig Selbstdarstellung und nach öffentlicher Anerkennung buhlender Narzissmus. Wie im wissenschaftlichen Betrieb üblich lernte man mit der Zeit immer mehr über das Virus. Dabei zeigte sich, dass man mit den frühen Einschätzungen erstaunlich gut lag. Auch wer die Arbeiten historischer Idole wie Galilei, Darwin oder Einstein anschaut, deren Skepsis und Ideenreichtum zu den wissenschaftlichen Revolutionen der Vergangenheit führten, wird erkennen, wie detailversessen und akribisch diese Forscher gearbeitet und wie wenig sie sich mit scharfen Worten und Polemik ausgedrückt haben. Zumeist wenden sich Wissenschaftler mit ihren Ideen und Gedanken an so genannte „Peers“, also an andere Wissenschaftler und Experten auf ihrem Gebiet, und nicht an eine breite Öffentlichkeit, deren Meinung es oft anders als mit rationalen Mittlen zu beeinflussen galt.

Dass dagegen einige wenige Forscher heute mit offenen Briefen und YouTube-Videos ihre Meinung über die Corona-Massnahmen kundtun, um politische Aufmerksamkeit zu erringen, steht kaum im Zeichen seriöser wissenschaftlicher Arbeit. Hier handelt es sich zumeist eher um öffentliche Aufmerksamkeit und persönliche Bestätigung suchende Aktionen als um ernsthafte wissenschaftliche Kommunikation. Ein Beispiel ist Sucharit Bhakdi, vor seinem Ruhestand im Jahr 2012 ein anerkannter deutscher Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, der im März 2020 über Youtube sowie einen offenen Brief an Angela Merkel massive medizinische Fehlinformationen über COVID-19 verbreitete. Kurz darauf gab er ein Interview im Youtube-Kanal des Verschwörungsideologen Ken Jebsen. Zusammen mit seiner Frau, ihrerseits Biochemikerin, publizierte er dann das Buch „Corona Fehlalarm?», das in der Fachwelt aufgrund „tendenziöser Aussagen» auf breite Ablehnung traf. So meinte Bhakdi, man müsse unbedingt zwischen symptomfreien Infizierten und tatsächlichen, erkrankten Patienten unterscheiden und erste in der Statistik gar nicht berücksichtigen (zunächst war sogar die Annahme weit verbreitet, dass Kinder kaum zur Verbreitung des Coronavirus beitrügen, was unterdessen als komplett falsche erkannt wurde), er stellte die Gefährlichkeit und Ansteckbarkeit des Corona-Virus grundsätzlich in Frage und behauptete zuletzt, dass Szenarien wie ein Spanien und Italien in Deutschland gar nicht möglich seien. In allen Punkten wurde er von der Realität sehr schnell eingeholt. Seriöse Wissenschaft und Verschwörungstheorie passen nun einmal nicht zusammen.

Ein weiteres Beispiel ist die Aussage des Veterinärvirologen Geert Vanden Bossche, der seit 1995 keine wissenschaftliche Forschungsarbeit mehr veröffentlicht hat, dass wir mitten in einer Pandemie, die bereits über drei Millionen Menschen getötet hat, aufhören sollen, Menschen zu impfen. Bei Impfskeptikern stösst eine solche Forderung natürlich auf fruchtbaren Boden. Vanden Bossche begründet diese Forderung mit der vollständig spekulativen Aussage, dass die Impfstoffe virale Varianten selektieren werden, die dem Impfschutz entgehen können und so zu einer höheren Virulenz gelangen. Diese Aussage stützt sich wesentlich auf die Annahme, dass COVID-19-Impfstoffe keinen signifikanten Einfluss auf die Übertragung des Virus haben. Sie wurde in zahlreichen Studien und unterdessen auch in der empirischen Erfahrung in Ländern mit fortgeschrittenem Impfstatus der breiten Bevölkerung als falsch aufgezeigt.

Sowohl in Bhakdis als auch in Vanden Bossches Aufrufen stecken einige korrekte Aussagen, was ihren Schlussfolgerungen bei Nicht-Experten eine gewisse Überzeugungskraft verleiht. So ist die Statistik von Corona-Fällen, wie Bhakdi im März 2020 monierte, nicht immer eindeutig definiert, und Impfungen erzeugen, wie Vanden Bossche behauptet, tatsächlich einen Selektionsdruck auf Viren (und Bakterien, was wir von gegen Antibiotika resistenten Stämmen wissen). Doch andere Annahmen, auf denen dann ihre jeweiligen dramatischen Schlussfolgerungen und Forderungen beruhen, erweisen sich schnell als haarsträubend falsch. Wir müssen sie daher gemäss der Formulierung des Physikers Wolfgang Paul als „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einstufen, denn sie vermischen Fakten mit Spekulation und Desinformation auf suggestive und oft schamlose Weise.

Der Unterschied zwischen öffentlichen Pamphleten wie die von Bhakdi und Vanden Bossche und seriösen wissenschaftlichen Aussagen ist ähnlich wie der zwischen Politik und Wissenschaft. Politiker orientieren sich an Ideologien und Überzeugungsstrategien. Hier zählt das Selbstvertrauen und die Darstellung, oft auch Polemik und vorgespieltes Wissen. In der Wissenschaft hingegen haben Ideologie und Polemik weing zu suchen (auch wenn sie auch hier nicht ganz verschwinden). Glaubwürdigkeit gibt es nur auf der Basis von Konsistenz und Fakten.

Wissenschaftliche Skeptiker fühlen sich mitunter wie Falschfahrer auf der Autobahn: Es kommen ihnen viel Autos entgegen. Nun ist es theoretisch möglich, dass sie die einzigen sind, die auf der richtigen Seite fahren und alle anderen auf der falschen. Die Wissenschaftsgeschichte kennt solche Beispiele: Kopernikus, Kepler und Galilei und ihre heliozentrische Himmelstheorie, Darwin und seine Evolutionstheorie, Boltzmann und seine statistische Deutung der Wärmelehre, Einstein und seine Photonenhypothese bzw. Relativitätstheorie. Aber dies sind eher Ausnahmen, und es scheint schwer zu akzeptieren, wie jemand, der das Corona-Virus als vergleichsweise harmlos und Impfungen als gefährlich darstellt, einen solchen Status für sich beanspruchen kann. Hier darf man durchaus davon ausgehen, dass es sich um Irrfahrer auf der falschen Seite der Autobahn handelt. Doch anders als auf unseren Strassen dürfen wir solchen Menschen nicht verbieten, auf der falschen Seite zu fahren. Es ist falsch, Wissenschaftlern einen Maulkorb zu verpassen, wie dies teils in England getan und in der Schweiz versucht wurde. Vielmehr sollten Wissenschaftler eine stärkere Stimme in der Öffentlichkeit haben. Und hier ist es das Wesen der Wissenschaften, auch solche Gegenpositionen zuzulassen. Früher oder später wird ihre Richtigkeit oder Falschheit dann herauskommen. In den beiden genannten und ähnlichen anderen Fällen geschieht dies eher früher.

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www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

36 Kommentare

  1. Es kommt viel häufiger vor als die meisten meinen, dass gewisse Wissenschaftler Fehlinformationen verbreiten und dass sich gewisse Wissenschaftler auch Ideen und Ideologien verbunden fühlen, die ausserhalb ihres Wissensgebiets stehen.
    Deshalb scheint mir der momentane Konsens in einem bestimmten Gebiet/Fach eine wichtige Richtschnur, die Richtiges von Falschem unterscheidet – mindestens für den Zeitpunkt an dem eine Entscheidung ansteht.

    Es gibt Wissenschaftler und Koryphäen auf ihrem Gebiet, die nicht nur ihren eigenen Beitrag kennen, sondern die den momentanen Konsens, die „richtige“ Denkweise für ihr Fach kennen und es gibt andere bei denen das nicht der Fall ist und die zwar für sich, nicht aber für ihr Fach insgesamt sprechen können.

    Einer, der bewusst den Konsens in seinem Gebiet vertritt und der sich mehrmals gegen politische Stellungnahmen und Ideologien ausgesprochen hat, ist Christian Drosten. Das ist schon einmal ein wichtiger Pluspunkt für ihn. Zudem hat er auch noch einen guten Riecher und hat mehrmals die Zukunft richtig eingeschätzt.

    Einige andere Virologen und Experten in Deutschland wollten die Gelegenheit auch nutzen um sich zu profilieren und wiederum
    andere verbreiteten ihre eigenen Überzeugungen auch wenn sie dem Konsens widersprachen.

    Noch ein Hinweis auf einen geringfügigen Schreibfehler: anstatt Wir müssen sie daher gemäss der Formulierung des Physikers Wolfgang Paul als „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einstufen müsste es heissen Wir müssen sie daher gemäss der Formulierung des Physikers Wolfgang Pauli als „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einstufen

    Wolfgang Pauli also heisst der Nobelpreisträger für Physik und nicht Wolfgang Paul.

  2. Sehr geehrter Herr Dr. Jaeger.
    Einem anerkannten Epidemiologen die Fachkompetenz abzusprechen, ist ein Zeichen unserer verwissenschaftlichen Zeit. Ich meine als Kritisierender, alles zu wissen. Irgendwer hat immer eine Meinung zu irgendwas. Der Kritisierte weiß nix. Ich, als gelernter Geowissenschaftler weiß plötzlich alles über Epidemien. Geht’s ihnen als Physiker und Philosoph nicht ebenso? Früher sagte man: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Gar nicht so falsch, denke ich. Der Dr. Bhakdi hat über Viren wahrscheinlich mehr vergessen, als wir beide jemals wissen werden. Also dann: Üben wir uns in Demut und stellen immer eine Frage mehr, als wir Antworten haben.
    Mit freundlichen Grüßen
    A. Pauer

    • @Andreas Pauer

      Einem anerkannten Epidemiologen die Fachkompetenz abzusprechen, ist ein Zeichen unserer verwissenschaftlichen Zeit.

      Von der verqueren Semantik Ihrer Aussage mal abgesehen, arbeitet Bhakdi nicht mehr als Epidemiologe (seit mehr als 10 Jahren nicht mehr) und aktive Epidemiologen widersprechen seinen Behauptungen vehement. Und nun?

      Es hat m. E. auch nicht mehr viel mit Fachkompetenz, sondern weit mehr mit persönlichen Motiven zu tun, wenn Bhakdi in seinem neuen Buch behauptet, es habe nie eine zweite Welle gegeben und als Beleg eine Fallzahlenstatistik abdruckt, die von ihm zeitlich genau dort abgeschnitten wird, wo die zweite Welle beginnt.

  3. Sehr geehrter Herr Jaeger:

    Nun haben Sie zwei Beispiele von Wissenschaftlern genannt, die Kritik etwa na den Maßnahmen hier üben. Bei Beiden werfen Sie vor, daß sie nicht mehr in der Forschung aktiv sind. Wie steht es aber mit den wirklich aktuellen Arbeite von Ioannidis? Dieser hat sich auch dem Thema der Wirksamkeit von Maßnahmen angenommen und bezweifelt deren Nutzen. Die obigen Vorwurf können Sie ja nicht machen, weil er offensichtlich dazu geforscht habt.

    Gruß
    Rudi Knoth

  4. Als wissenschaftlicher Laie, als Otto Normalbürger fühlt man sich zwischen den Stühlen. Zu viele Meinungen, die verunsichern. Dazu gehören auch die offiziellen Aussagen, die sich nicht selten zu widersprechen scheinen. Dazu kommt, dass die offizielle Vorgehensweise immer wieder auf den Aussagen der selben Wissenschaftler beruhen, so der Eindruck. Dass sich dann Aussagen von etablierten oder ehemals angesehenen Akademikern leicht verbreiten und Gehör finden ist nicht zu verdenken, vor allem wenn diese bestätigen, was am öffentlichen Stammtisch bereits Thema ist.

    Der Fehler, den die Politik macht ist, diese Meinungen zu ignorieren oder zu diffamieren. Es scheint keine öffentliche Diskussion zu geben und das verleiht den “alternativen” Meinungen Glaubwürdigkeit.

    Eine Aussage in dem Artikel kann ich trotzdem nachvollziehen: Die Aussage man solle nicht die symptomlos Infizierten sondern die tatsächlich Erkrankten zählen. Wäre das denn nicht sinnvoll? Ein positiver Test zeigt doch nur eine “Verschmutzung” an und keine Erkrankung. Natürlich ist der Positive Ansteckend, doch für ihn selbst hat das keine Auswirkung, solange er keine Symptome entwickelt. Nein, das habe ich nicht gelesen oder gehört, das ist mir selbst eingefallen, schon als das mit dem Testen begann. Doch niemand will solche Fragen beantworten. Wenn dann ein Wissenschaftler die gleiche Frage stellt, fühlt man sich bestätigt.

    Ich glaube, dass die reine Existenz von Verschwörungstheorien, auch ohne Corona, den Politikern zu denken geben sollte, denn sie zeigen, dass die Menschen den Regierenden nicht vertrauen und dass es ungeklärte Fragen in vielen Bereichen gibt, die belächelt oder ignoriert werden. Fakten, ein Meinugsaustausch und öffentliche Diskussionen könnten dem entgegenwirken. Doch “Wer das glaubt ist doof” oder “Über so etwas sprechen wir nicht” und ähnliche Taktiken sind eben kontraproduktiv.

    • Eine Aussage in dem Artikel kann ich trotzdem nachvollziehen: Die Aussage man solle nicht die symptomlos Infizierten sondern die tatsächlich Erkrankten zählen. Wäre das denn nicht sinnvoll? Ein positiver Test zeigt doch nur eine “Verschmutzung” an und keine Erkrankung.

      So ist man auch hier voriges Jahr vorgegangen. Inzwischen gibt es die “obligatorischen” Schnelltests, die bei positivem Ausgang zu PCR-Tests führen. Es ist nach meiner Meinung nicht auszuschliessen, daß dieses Jahr die Inzidenz höher als voriges Jahr ist, obwohl das Infektionsgeschehen dasselbe ist.

      Gruß
      Rudi Knoth

  5. Ganz genau :

    So wurden in der Geschichte nahezu alle wissenschaftliche Theorien irgendwann als falsch oder zumindest korrektur- und erweiterungsbedürftig erkannt.

    (Wobei dies in der Formalwissenschaft nicht so ist, aber dies ist wohl nur am Rande anzumerken.)
    Am besten ist es m.E. als nicht Naturwissenschaftler zur Naturwissenschaft [1], die der szientifizischen Methode folgt, vielleicht auch eine Methode ist, ein freundlich-skeptisches Verhältnis aufzubauen und Naturwissenschaftler selbst können diesen Aufbau allgemein öffentlich unterstützen indem sie nicht so tun als wären ihre Aussagen wahr, sondern indem sie auf Beleglagen, auf angehäufte Evidenz verweisen, die ihre Aussagen als richtig (“gerichtet”) erscheinen lassen.
    Dabei tunlichst unterlassen direkt politisch zu werden.
    So war dies auch längere Zeit üblich.

    Mal ein Beispiel aus der Klimawissenschaft :
    Hans von Storch konnte immer mögliche Gegenrede (die Klimatologie “mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend” ist nicht so “hart”, wie dies einige glauben) auf wissenschaftliche Erkenntnis antizipieren, er trug insofern teils auch besonders defensiv vor, ließ einige Kritik auch als berechtigt aufscheinen, betonte aber stets die Richtigkeit (“Gerichtetheit”) des naturwissenschaftlichen Vorgehens, manchmal musste Dr. Webbaer auch ob seiner Empathie für Kritiker und ob seiner Defensivität schmunzeln.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Zur Geisteswissenschaft schreibt Dr. Webbaer an dieser Stelle nichts.

  6. Ich bin froh, das es heute Wissenschaftler gibt, die die Maßnahmen Regierung kritisieren, auch wenn sie damit angeblich “der Wissenschaft” widersprechen.
    Man muß sich nur einmal vor Augen führen, dass es auch eine Zeit gab, in der die Eugenik als neueste Erkenntnis “der Wissenschaft” gefeiert wurde.

  7. Lars Jaeger schrieb (18. Mai 2021):
    > […] wissenschaftliche Modelle und Theorien

    … Richtig: ein bestimmtes wissenschaftliches Modell und eine bestimmte wissenschaftliche Theorie sind (im Großen) zu unterscheiden;
    genauso wie (im Einzelnen) entsprechend zwischen

    – einem bestimmten Messwert (bzw. bestimmten erwarteten Wert, der ggf. mit einem bestimmten Messwert verglichen würde) und

    – einem bestimmten Messoperator (d.h. einer bestimmten Messgröße, einschl. ihres gesamten Wertebereiches) zu unterscheiden ist. …

    > immer wieder auf den Prüfstand stellt.

    Nein: Auf dem sprichwörtlichen Prüfstand stehen ausschließlich Annahmen und Erwartungen (von Werten), die in Modellen zusamengefasst sind; also Modelle insgesamt.

    Die Definition der Messgröße, um deren Wert(e) es dabei jeweils geht, und damit die Definition des Operators (alias der Methodik), durch deren Anwendung der betreffenden Wert gemessen sein bzw. noch werden soll, lassen sich nicht dagegen nicht überprüfen. Sie bestehen unverändert von vorn herein als auch nach ihrer Anwendung/Nutzung zur Gewinnung eines bestimmten Messwertes.

    > So wurden in der Geschichte nahezu alle wissenschaftliche Theorien irgendwann als falsch oder zumindest korrektur- und erweiterungsbedürftig erkannt.

    Nein: die meisten wissenschaftlichen Modelle haben sich schon als falsch oder zumindest korrekturbedürftig herausgestellt; und zwar ausdrücklich jeweils durch mindestens einen Befund der Ungleichheit zwischen erwartetem und gemessenem Wert.
    (Die jeweils verbleibenden wissenschaftlichen Modelle, die sich noch nicht als falsch oder zumindest korrekturbedürftig herausgestellt haben, nennt man übrigens oft “Standard-Modelle”.)

    Theorien dagegen, also Systeme aus selbstverständlichen Begriffen, unter deren Verwendung konstruierten Definitionen (insbesondere von Messgrößen bzw. -operatoren) und den sich daraus ergebenden logischen Konsequenzen (Theoremen), sind und bleiben jeweils, wie sie sind.

    Allenfalls werden neben schon vorhandenen Theorien neue andere aufgestellt — und die Nutzung älterer mag (womöglich aus Ressourcen-Gründen) vernachlässigt werden.

    > […] bestehende Auffassungen kritisch zu hinterfragen und so falsches Wissen

    … falsches angebliches Wissen …

    > zuletzt zu korrigieren […]

    Es bestehen Auffassungen allerdings nicht nur hinsichtlich Wissens bzw. hinsichtlich (in “wahr” oder “falsch” kategorisierbaren, überprüfbaren) Annahmen oder Erwartungen oder Behauptungen von Wissen,
    sondern auch hinsichtlich Festsetzungen bzw. Forderungen (die z.B. jeweils in “eigenem freien Ermessen” liegen und sich allenfalls durch Nachvollziehbarkeit auszeichnen mögen);
    insbesondere Festsetzungen und Forderungen, die betreffen, wie Wissen jeweils gewonnen werden sollte.

    p.s.
    > […] Formulierung des Physikers Wolfgang Paul als „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“

    Verwendung (wenn nicht sogar Urheberschaft) der besagten Formulierung wird insbesondere dem Physiker Wolfgang Pauli zugeschrieben.

    Verwendung (wenn nicht sogar unabhängige Schöpfung) der selben Formulierung durch den Physiker Wolfgang Paul ist damit zwar nicht widerlegt; deren ansonsten unkommentierte Behauptung kann sich jedoch als nicht nur falsch sondern sogar als mutwillig konträr erweisen.

  8. Vielen Dank für Ihren Beitrag.
    Vor dem Hintergrund gesunder wissenschaftlicher Skepsis stellen sich mir Fragen:

    1. Wie ordnen Sie die Auseinandersetzung zwischen “The Great Barrington Declaration” und The John Snow Memorandum” ein? Wie ist diese zu bewerten?

    2. Oder allgemeiner formuliert: was ist von den diversen “30 Ärzte schreiben einen offenen Brief an…”, “50 Wissenschaftler verfassen ein Statement zu…”, “100 Mediziner unterzeichnen…” und ähnlichen Initiativen zu halten? Wie sind diese in der Wissenschaftskommunikation einzuordnen und zu bewerten?

    3. Wie sollten die Medien mit den genannten Beispielen umgehen?

  9. Sollten sich bei den Impfungen Langzeitschäden ergeben, wird dies erst in einigen Jahren offenbar.

    Insofern ist die konservative Rechnung schon mögliche direkt anschauliche Krankheitsschäden mit möglichen Impfschäden zu verrechnen.
    Insgesamt geht es aus diesseitiger Sicht, auch Abwehrmaßnahmen meinend, um Risk-Reward-Überlegungen, auch um im rechtlichen Sinne um Güterabwägungen.

    IdR werden Impfmittel in einem langwierigen Zertifizierungsprozess zugelassen oder nicht, der mehr als zehn Jahre dauern kann, wobei sukzessive kleine Probandengruppen getestet werden.

  10. Zitat: „Wir müssen sie daher gemäss der Formulierung des Physikers Wolfgang Paul als „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einstufen, denn sie vermischen Fakten mit Spekulation und Desinformation auf suggestive und oft schamlose Weise.“

    Vermutlich hat sich W. Pauli mit dieser Aussage „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einen „Gag“ erlaubt.

    Dass eine Aussage nicht falsch ist, möglichst aber nicht einmal „falsch“ sein kann, sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein.

    Danach kommt die Frage der Relevanz. Mit welcher „Wahrscheinlichkeit“ einzelne Aspekte und ihre Variationen mehr oder weniger zutreffen. So verhält es sich nun einmal in komplexen Systemen. Es ist auch eine Bewertungsfrage.

    Ich persönlich finde, dass wir uns gegen die Pandemie wehren mussten und zwar so wie es der Mainstream der Mediziner vorgeschlagen hat und auch die Politiker realisiert haben.

    Man konnte die relativ geringen Todeszahlen nicht einfach hinnehmen, weil eben einfache Schutzmöglichkeiten und Impfungen möglich sind. Man würde später die Politiker mit dem „Mordparagrafen“ (Mord aus Unterlassung) jagen, hätten sie „gleichgültig“ gehandelt.

    Andererseits könnte die Sterberate, hätten wir „Pech mit dem Virus“ gehabt, wegen der Infektionen viel höher sein, z.B. statt rund 0,5% rund 30%, wie angeblich ehemals bei der Maul und Klauenseuche bei den Rindern.

    In der Klimafrage ist es zwar positiv dass sich Wissenschaftler um die Erforschung des Klima bemühen, aber die Bewältigung der Probleme sollte man nicht den „Weltuntergangspropheten und Bußpredigern“ auf der Straße, sondern den Fachwissenschaften überlassen. Durch primitive, nahe liegend scheinende Lösungen könnten womöglich weitaus größere Schäden entstehen, als durch die Klimaerwärmung…

  11. Yup, vielen Dank für die (zeitversetzte) Freischaltung der Kommentare, Herr Dr. Jaeger.
    Von oben nach unten gelesen findet Dr. W den Beitrag im Kern zustimmungsfähig, kann sich selbst keine nahe fachliche Einordnung erlauben, bemerkt aber Emotio, von oben nach unten gelesen zuerst hier :

    Vielen von denen, die glauben, sich mit Corona-skeptischen Artikeln und Videos an die Öffentlichkeit richten zu müssen und sich dabei auf die erfolgreiche wissenschaftliche Skepsis historischer Vorbilder berufen, könnten falscher nicht liegen.

    Das mit dem ‘Müssen’ unterstellt ja Zwanghaftigkeit, diese muss (haha) nicht vorliegen. Vielleicht wollen einige nur etwas Richtung Öffentlichkeit loswerden, das vielleicht falsch ist.
    Die Emotio zieht sich durch die von Ihnen dankenswerterweise bereit gestellten Kommentare, die Dr. Webbaer generell gut findet.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  12. Es gibt wirklich keinen Grund auch nur irgendwas an der Pandemie und der Reaktion der Menschen hoch zu loben.

    Und ganz im Gegenteil müsste man die Menschen dafür strafen, das sie die Seuche erst haben entstehen lassen. Denn aus gewissen Zusammenhängen und Erkenntnissen aus früheren Seuchen kann man sehr wohl wissen, was dazu führt, das Seuchen entstehen. Es ist nämlich kein Problem von Viren und auch nicht von Wildtier-Verzehr oder anderen Szenarien.
    Es ist primär dadurch bedingt, das menschliches Genom und der Organismus im Zuge evolutionärer Prozesse instabil wird, sodas Geniniformationen, wie Viren eben sind, im Organismus schädlich wirken können ode rüberhaupt entstehen oder bestehen können. Ein gesunder, fitter Mensch ist ap priori immun gegen solche Seuchen. Erst die Schödigung der Populationsgenkombination unbd deren funktionale Stabilität fürht dazu, das Krankheiten entstehen können, die man dann auf das Virus als Ursache reduziert.

    Stattdessen ist es eine globale Populationsmanipulation, die das Gesamtgenom so schädigt, das die Populationen instabil werden, sodass dieser Art Geninformation (und die Pest sei ja auch durch ein Bakterium ausgelösst, was meint, das auch echtes Leben gefährlich werden kann, wenn die Menschen selbst nicht stabil genug dagegen bestehen können oder sogar als Wirt der von Geninformation und ganzen Lebensformen günstige Umwelten für diese Mutationen schafft) menschliches Leben destabilisieren kann.

    • Ein gesunder, fitter Mensch ist ap priori immun gegen solche Seuchen. Erst die Schödigung der Populationsgenkombination unbd deren funktionale Stabilität fürht dazu, das Krankheiten entstehen können, die man dann auf das Virus als Ursache reduziert.

      Das halte ich für Unsinn. Auch “Naturvölker” sind anfällig gegen Viren. EIn krasses Beispiel sind die indigenen Völker von Amerika, die sicherlich in der Regel “gesund und fit” waren. Die Europäer schleppten dann Viren ein, die dann diese “Naturvölker” stark dezimierten.

      Gruß
      Rudi Knoth

      • Aber was, wenn die damalige Pocken(?) Seuche durch die kolumbianische Expansion gar nicht durch Viren ausgelösst wurde, sondern durch den Leib Christi?
        Das mti Kolumbus auch die Christen in diee neue Welt kamen, ist nur schlüssig.Aber das sie gnadenlos begannen zu missionieren, das ist das alte Ding mit der Macht.
        Und wissen sie, wie man am effizientesten missioniert? Man vergiftet sie mit Metallsalzen, was auswirkungen auf deren Gehirne hat, woraufhin auch deren Bewusstsein sich verändert.

        Weil Metalle in Gehirnen zu erhöhrter zwischenmenschlicher Verschränkung führt, und die Amerikanischen Indios vorher nie damit in Verbindung kamen und… weil sie genetisch gesehen eine Junge Menschenfamilie sind, sind doe Folgen, wenn man sie mit dem Metall assimilieren will, erheblicher, als beim typischen Europäer.

        • Nun da gibt es folgende einfache Einwände:

          1. Die Pocken waren auch für Europäer und Asiaten eine tödliche Krankheit. Man spricht von 30% der Menschen, die daran gestorben sind.

          2. Welche Metallsalze sollen das denn sein und wie sollen die Indios damit in Kontakt gekommen sein? Natriumchlorid kann das nicht sein, weil es das überall in der Natur gibt. Also was sollen das für Metallsalze sein?

          Gruß
          Rudi Knoth

          • Das sind Einwände? Und wieso hält sich der Herr für schlau, wenn er Kochsalz erwähnt.

            Blei(II)Azetat (Bleizucker) ist so ein beispielhaftes Metallsalz. Das könnte es auch gewesen sein, was George Ripley 1478 als Rezeptur des “Stein der Weisen” gemeint haben könnte. Man kann es nämlich relativ leicht künstlich herstellen. Jedenfalls ist es relevant, das man diese Substanzen/Salzverbindungen massenweise künstlich herstellen kann, um “missionarische” Anwendungen zu ermöglichen.

            Zu 2. überlasse ich das ihrer Fantasie, wie man Menschen effizient mit Metallsalzen vergiften kann. In der christlichen Praxis geschieht das regelmäßig und schleichend in der Niedrigdosis mit dem Leib Christi (Die Hostie, die man auch mit Metallaslzen backen kann – aber nicht muß).
            Eine Population “Ungläubiger” mag man gerne auch mit hohen Dosen assimilieren wollen, damit das schnell geht.
            Leider dann aber mit den schweren Nebenwirkungen der Seuche und des Sterbens.

            Wieso ich das als eine Bedingung bei der Entstehung der Seuchen sehe, leitet sich davon ab, wie das Gehirn funktioniert und was es für den Körper bedeutet, dieses ausgelagerte zentrale Nervensystem, das jede Zelle im Körper repräsentiert. Bei Manipulationen dieses zentralen Organs geschehen eben auch solche extremen Auswirkungen in verschiedensten Ausprägungen, wie etwa die Pest oder Pocken.

  13. Dr. Webbaer schrieb (19.05.2021, 06:37 Uhr):
    > [… »So wurden in der Geschichte nahezu alle wissenschaftliche Theorien irgendwann als falsch oder zumindest korrektur- und erweiterungsbedürftig erkannt.« …] Wobei dies in der Formalwissenschaft nicht so ist […]

    Festsetzungen (Bsp.) sind dafür da, nachvollziehbar zu sein, zu bleiben und ggf. festgehalten zu werden.

    Und ganz recht: das gilt in der Formalwissenschaft für die (darin gebrauchten) Festsetzungen, wie Aussagen über formale Systeme formuliert und ggf. in “richtige” und “falsche” unterschieden werden sollen.

    Aber: In wie fern gilt das denn nicht gleichermaßen für alle Wissenschaften?, hinsichtlich der (darin jeweils gebrauchten) Festsetzungen, wie Aussagen über deren jeweils in Betracht zu ziehenden Gegenstände formuliert und ggf. in “richtige” und “falsche” unterschieden werden sollen ??

    • Nutzt die Naturwissenschaft Formales, Formalwissenschaftliches :

      Aber: In wie fern gilt das denn nicht gleichermaßen für alle Wissenschaften?, hinsichtlich der (darin jeweils gebrauchten) Festsetzungen, wie Aussagen über deren jeweils in Betracht zu ziehenden Gegenstände formuliert und ggf. in “richtige” und “falsche” unterschieden werden sollen ??

      … gilt hier die Annahme, dass formal alles richtig ist, für alle Zeiten.
      Genau.
      Nicht schlecht das Fragezeichen, dem sich direkt ein Komma anschließt, Dr. W formuliert nicht selten ähnlich und die abgesetzten doppelten Fragezeichen.
      Genau.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  14. @Spezialinteressen

    Was die Mediziner in der Coronakrise zum Besten geben, ist auch aus dem spezifischem Blickwinkel des medizinischem System heraus motiviert.

    Bei aller Fachkompetenz, so schlägt man hier natürlich Alarm, wenn es in den Krankenhäusern voll wird. Neben dem Leid der Coronapatienten, das man mit ansehen muss, steigt hier die ohnehin schon überwiegend zu hohe Arbeitsbelastung. Und man hat sicher auch keine Lust, bei den sonstigen Aufwendungen zu sparen, um Platz für Coronapatienten zu haben.

    Dabei dürfte durchaus bekannt sein, dass im derzeitigem Anreizsystem auch lukrative Maßnahmen durchgeführt werden, die man eigentlich auch unterlassen kann. Insofern ist hier schon genug Potential, mit mehr Coronapatienten in den Krankenhäusern klar zu kommen.

    Ich denke, die Politik hat hier überwiegend passable Kompromisse gefunden, und die Lockdownmaßnahmen waren in gewissem Maße angemessen. Wobei hier die Mediziner schon auch Druck gemacht haben, und sind dabei auch von den Medien umgehend gehört worden, wenn die Politik mal aus Sicht der Mediziner nicht genug unternommen hat. Das konnte man weltweit beobachten, insbesondere hat es Trump wohl die Wiederwahl gekostet.

    Was ich nebenbei sowieso ganz gut finde.

    Aber gegen etwas weniger Lockdownmaßnahmen und etwas höhere Infektionsraten hätte ich auch nicht protestiert. Zumal die wirtschaftlichen und sozialen Nebenwirkungen wohl erst noch abgewartet werden müssen, um hier eine abschließende Bewertung vorzunehmen.

    Einerseits ist die schnelle Entwicklung der Impfstoffe unbedingt zu würdigen und zu begrüßen, allerdings hätte man bei der Impfstoffproduktion wohl doch deutlich mehr Tempo machen können, wenn man schon im letzten Herbst den Patentschutz eingeschränkt hätte, und alle Möglichkeiten genutzt hätte, eine maximale Produktionsgeschwindigkeit zu erzielen. Angesichts der Kosten der Lockdownmaßnahmen wäre das sehr sehr wirtschaftlich gewesen, und würde auch aktuell die Mutationsraten des Virus reduzieren. Gerade hier kam von den Medizinern wenig.

    Hätten wir genug Impfstoff gehabt, wäre die Dritte Welle trotz britischer Variante von den Infektionsraten her schonmal schwächer ausgefallen, aber mit mehr Durchimpfung der Risikogruppen vor allem mit sehr viel weniger Krankenhausbelegung und weniger Todesopfern dahergekommen.

    Und aktuell wäre dann sogar wohl die ganze Sache bei uns Geschichte, was jetzt aber eben aufgrund der langsamen Durchimpfung noch ein paar Monate dauern wird.

  15. Rudi Knoth schrieb (18.05.2021, 18:00 Uhr):
    > […] Wie steht es aber mit […]

    Dieses beispielhafte “Sapere aude!” möchte ich folgendermaßen ergänzen:

    Susanne Päch schrieb (26.03.2021, 17:30 Uhr):
    > herzlich bitten, an dieser Stelle zu enden mit den nicht zielführenden Debatten. […] es ist klar, dass es keine Einigung geben kann.

    Auch wenn das klar scheint (die wenigen Ausnahmen, die insbesondere wegen des mit der Einigung verbundenen Austausches nenneswerten Geldsummen, schmucker Enzyklopädie-Bände o.Ä. bekannt sind, bestätigen ja nur Plancks Regel):

    es besteht doch trotzdem das Ziel, die heranwachsende(n) Generation(en) von vorherein mit dem jeweiligen Gegenstand der Debatte und den jeweils vorzubringenden Argumenten gründlich verrtaut zu machen.

    > Die Meinungen sind zur Genüge ausgetauscht […] Ich denke, alle hatten genug Raum, ihre Auffassungen zu präsentieren.

    Diese Fehleinschätzung ist um so ärgerlicher, als keine konkrete Ersatz-“Stelle” zum (Barriere-freien) Vorlegen, Entwickeln und Auseinandernehmen der betreffenden Auffassungen genannt, geschweige denn geschaffen wurde. Dann kann ich eben nur warten, dass mir andere SciLogs-Beiträge die Gelegenheit geben, Rudi Knoth per SciLogs-Kommentar zur Rede zu stellen (was er denn unter einem Theorem versteht, wenn nicht z.B. das von Einstein hergeleitete “Doppelersche Prinzip”; und wie er das fragliche Frequenzverhältnis denn zu messen vorschlüge, wenn nicht durch Anwendung genau dieses Theorems).

    p.s.
    Was die Sachkundigen, die durch Susanne Pächs SciLog audio-visuell präsentiert werden, von ihrem Publikum (und mittelbar auch von Frau Päch) halten, lässt sich bestens an deren (Nicht!-)Eingehen auf die (naheliegende fachliche) Frage erkennen, die Rudi Knoth neulich sogar zweimal gestellt hat.

    Das spornt mich zumindest erst recht nicht an, deswegen nochmal meinen Kaku herauszukramen (S. 419, wie ich mich recht genau zu erinnern meine,

    … da ich meinen Kaku inzwischen doch noch mal herausgekramt habe, stelle ich fest, dass es sich stattdessen doch um Seite 710 handelt …

    denn, obwohl auch der Wert “2” eine Lösung der dort gezeigten Gleichung ist, meinte Brian Greene dazu sinngemäß nur: “Das muss so — 26.”); oder gar meinen Weinberg Bd. III …

    • Dann kann ich eben nur warten, dass mir andere SciLogs-Beiträge die Gelegenheit geben, Rudi Knoth per SciLogs-Kommentar zur Rede zu stellen (was er denn unter einem Theorem versteht, wenn nicht z.B. das von Einstein hergeleitete “Doppelersche Prinzip”; und wie er das fragliche Frequenzverhältnis denn zu messen vorschlüge, wenn nicht durch Anwendung genau dieses Theorems).

      Die Frage, wie das Frequenzverhältnis zu messen wäre kann ich an einem einfachen Beispiel aus der Praxis beantworten.

      Es gab ja Funkverbindungen zwischen der ISS und Amateurfunkstationen auf der Erde mit Funkwellen im Bereich der Amateurfunkbänder. Auf der ISS war die Sendefrequenz bekannt und auf der Erde konnten man die empfangene Frequenz messen. Also man kann dieses Frequenzverhältnis einfach aus den Frequenzen auf der ISS und der Erde messen ohne die Formel des Dopplereffektes zu benutzen. Bei bekannter Geschwindigkeit zwischen Erde und ISS kann man die Aussage von Einstein überprüfen.

      Gruß
      Rudi Knoth

  16. 1.
    “…Vermutlich hat sich W. Pauli mit dieser Aussage „nicht nur nicht richtig, sondern nicht einmal falsch“ einen „Gag“ erlaubt….” (Zitatende)
    2.
    “….Man konnte die relativ geringen Todeszahlen nicht einfach hinnehmen, weil eben einfache Schutzmöglichkeiten und Impfungen möglich sind. Man würde später die Politiker mit dem „Mordparagrafen“ (Mord aus Unterlassung) jagen, hätten sie „gleichgültig“ gehandelt….” (Zitatende)
    3.
    “….In der Klimafrage ist es zwar positiv dass sich Wissenschaftler um die Erforschung des Klima bemühen, aber die Bewältigung der Probleme sollte man nicht den „Weltuntergangspropheten und Bußpredigern“ auf der Straße, sondern den Fachwissenschaften überlassen. Durch primitive, nahe liegend scheinende Lösungen könnten womöglich weitaus größere Schäden entstehen, als durch die Klimaerwärmung… ….” (Zitatende)

    Das sehe ich dreimal ähnlich.

  17. “Doch muss nicht gleich jeder Widerspruch zu einem bestehenden wissenschaftlichen Konsensus als glaubwürdig eingestuft werden. Dies trifft insbesondere für Themen zu, die sich in einem breiteren gesellschaftlichen Diskussionsfeld befinden. Hier vermischt sich oft eine als wissenschaftlich verkleidete Aussage mit speziellen sozialen Forderungen, individuellem Geltungsbedürfnis oder gar politischen oder ökonomischen Interessenskonflikten. Dies lässt sich sehr gut in der gegenwärtigen Corona-Krise beobachten. Vielen von denen, die glauben, sich mit Corona-skeptischen Artikeln und Videos an die Öffentlichkeit richten zu müssen und sich dabei auf die erfolgreiche wissenschaftliche Skepsis historischer Vorbilder berufen, könnten falscher nicht liegen.”

    Ein erschreckender Beleg für Ihre Beweisführung findet sich in dieser Aktion:

    https://www.youtube.com/channel/UCfvj8hWvfNTqW_yATVtIT9Q/videos

    Was macht hier ein Physiker?:
    https://www.youtube.com/watch?v=mtDi0TE9L8M
    Prof. Dr. Tobias Unruh
    Department Physik
    FAU Erlangen-Nürnberg

    Was macht hier ein Chemiker
    https://www.youtube.com/watch?v=q5jLSKnusoo
    Prof. Dr. Andreas Schnepf
    Institut für Anorganische Chemie
    Universität Tübingen

    Dank an Sie, Dr. Jaeger, dass diese Massnahmenzweifler mit Ihrem Artikel schnell als das entlarvt werden, was sie sind.

    • Ironie-Tag vergessen? Übrigens ist auch Herr Jaeger “nur” ein Physiker, der auch nicht auf diesem Gebiet forscht. Übrigens Ioannidis forschte noch vor einem Jahr zu diesem Thema und gehört zu den Maßnahmenkritikern. Wir haben also ein Gegenbeispiel zu der These von Lars Jaeger.

      Gruß
      Rudi Knoth

    • Meine Befürchtung ist, das dieses Ansteckungsgeschehen nicht wegen, sondern trotz der Maßnahmen zurückgegangen ist.

      Wenn es war ist, das die der R-Wert nur um 1 schwankte, aber schon vor den Maßnahmen sank, dann waren die Maßnahmen vielleicht sogar auch kontraporduktiv, weil sie die Situation für die Menschen nur noch verschlechtert hat.

      Ein Hinweis darauf ist:
      Die Saisongrippe und Erkältungssaison. Die ist im Winterhalbjahr. Und wir leben im WInterhalbjahr anders, als im Sonner. Und hier korrelliert etwas: Der allgemeine Rückzug aus der sommerlichen Offenheit und nach Aussen gewendetheit in das Innere und familiäre (vor allem über Weihnachten).
      Es ist ein genereller Rückzug vom extrinsischen ind Intrinsische. Es wird kälter, es wird nasser und ungemütilicher und die Sonne wird seltener.

      Das hat Auswirkungen auf den Schwarmgeist … auf die kollektive Psyche.

      So und wenn man diese Tendenz, die sich jedes Jahr widerholt, auf die Nützlichkeit der Maßnahmen überträgt, die da heissen: Isolation, Hygiene…usw.
      Dann ist das genau das, was alljährlich jedes Jahr zum Auftrakt des Winters sowieso stattfindet.
      Und irgendwie ist das “homöophatisch”; wenn man die Folgen von Vergiftungen mit dem selben Gift “heilen” wollte.
      Nach der These wäre sogar das Gegenteil sinnvoll: Das man aktiv große Gemeinschaften und große Freiheiten in anspruch nimmt, anstatt sie einzuschränken.
      Das Wetter und die Jahreszeit kann man leider schlecht “schöner” machen. Aber die Verhältnisse kann man schöner gestalten.

      ansonsten:
      Lockdown light, Bundesnotbremse, …

      wie soll man jemals Menschen ernst nehmen, die solche Begriffe erfinden und verwenden?

      • Die Saisongrippe und Erkältungssaison. Die ist im Winterhalbjahr. Und wir leben im WInterhalbjahr anders, als im Sonner. Und hier korrelliert etwas: Der allgemeine Rückzug aus der sommerlichen Offenheit und nach Aussen gewendetheit in das Innere und familiäre (vor allem über Weihnachten).

        Dies gilt sicherlich in unseren Breite (oder umgekehrt auf der Südhalbkugel). Ein einfaches Beispiel sind Gasstätten mit Außengastronomie. Im Sommer, wenn es warm und trocken ist, sitzen die Leute draußen und die Aerosole verdünnen sich dann schnell. Wenn die Leute im Winter drinnen sitzen, dann geht dies nicht so einfach.

        Gruß
        Rudi Knoth

        • Dagegen würde ich einwenden, das die Menschen sich im Sommer auch physisch näher kommen. Und zwar so oft so nahe, das es die “Drinnen/Draußen” Differenz ausgleicht.

          Mehr Aktivitäten ergibt auch mehr Kontakte, die im Winter tendenziel immer geringer werden oder sich auf engere soziale Umfelde konzentriert.

          Und Weihnachten ist der totale Lockdown, wo die Menschen allermeist nur noch im engsten Kreise logieren. Was so nicht für Jugendliche gilt, aber Ausnahmen gibt es immer.
          Das diese strukturelle Isolation zur Hochzeit der Saison-Grippe geschieht, ist aus ihrem Erklärungsmodell auch nicht schlüssig.

  18. Rudi Knoth schrieb (25.05.2021, 18:16 Uhr):
    > […] Es gab ja Funkverbindungen zwischen der ISS und Amateurfunkstationen auf der Erde […]

    Bestimmte Anzeigen, die von der ISS dargestellt wurden, waren für Bestandteile der Erde (und insbesondere der Erdoberfläche) wahrnehmbar und als Signalanzeigen der ISS erkennbar.
    Für ausgewählte Signalanzeigen konnte (im Sinne der RT, von den Bestandteilen der ISS, in Anwendung der Messgrößendefinition der RT, zumindest im Prinzip) gemessen werden,
    ob die Dauer der ISS von der Darstellung der einen bis zur Darstellung der darauffolgenden Signalanzeige jeweils durchwegs konstant blieb, oder nicht.
    Ausgewählten Folgen von Anzeigen der ISS konnte ggf. deshalb jeweils eine bestimmte Frequenz (als “Sendefrequenz”) zugeschrieben werden.

    > Auf der ISS war die Sendefrequenz bekannt

    Wie/Woher das denn ??

    — insbesondere im Sinne der RT,
    ggf. als gemessene Verhältniswerte zu Frequenzen anderer (ausgewählter) Anzeigenfolgen anderer Beteiligter,
    sofern überhaupt diesen ebenfalls jeweils eine bestimmte Frequenz zuzuschreiben wäre,
    weil gemessen wurde, dass deren Dauern zwischen aufeinanderfolgenden Anzeigen jeweils gleich blieben.

    > und auf der Erde konnten man die empfangene Frequenz messen.

    Mit genau der selben Messmethodik (der RT), mit der sich auf der ISS (bzw. von den Bestandteilen der ISS) zumindest im Prinzip messen ließe,
    ob für ausgewählte Signalanzeigen die Dauer der ISS von der Darstellung der einen bis zur Darstellung der darauffolgenden Signalanzeige konstant blieb, oder nicht,
    ließe sich gewiss auch von Bestandteilen der Erdoberfläche (meinetwegen ausgewählte Amateurfunker) messen,
    ob deren Dauer von deren Empfangsanzeige einer bestimmten ISS-Signalanzeige bis zu deren Empfangsanzeige der darauffolgenden ISS-Signalanzeige jeweils konstant blieb, oder nicht.

    Die so gemessene Dauern jeweils eines bestimmten Amateurfunkers zwischen dessen aufeinanderfolgenden Empfangsanzeigen waren i.A. ungleich (Ausnahmefälle betreffen ggf. Amateurfunker “an den Polen der ISS-Bahn”, oder höchstens die beiden aufeinanderfolgenden Dauern eines bestimmten Amateurfunker zwischen drei bestimmten seiner aufeinanderfolgenden Empfangsanzeigen.)

    Von “empfangener Frequenz” kann also bestenfalls hinsichtlich solcher Ausnahmefälle die Rede sein.

    > Also man kann dieses Frequenzverhältnis einfach aus [-rechnen …]

    ???
    Um eine bestimmte reelle Zahl als Verhältnis zweier bestimmter Frequenzwerte zu ermitteln, benötigt man aber:
    bestimmte Frequenzwerte!

    Allein daraus, dass gemessen Wurde, dass jemandes Dauern zwischen bestimmten seiner Anzeigen gleich waren, und dass dieser Anzeigenfolge dieses Beteiligten deshalb eine bestimmte Frequenz zugeschrieben werden kann, so wie es oben für die ISS angenommen sein soll,
    ergibt sich jedoch noch nicht mal ein bestimmter Frequenzwert! …

    p.s.
    Falls sich auch für einen Amateurfunker (oder sogar für jeden, jeweils) (mindestens) eine bestimmte Anzeigenfolge finden ließe, so dass dessen Dauern jeweils von einer dieser Anzeigen bis zur darauffolgenden alle gleich wären, und dieser Anzeigenfolge deshalb ebenfalls eine bestimmte Frequenz zuzuschreiben wäre,
    ließe sich natürlich auch nach Verhältnissen dieser Frequenzen untereinander oder nach deren Verhältnissen zu einer der o.g. “nominellen Sendefrequenzen” der ISS fragen.
    Die RT beinhaltet Messmethoden zur Messung solcher Frequenz-Verhältnisse, Versuch für Versuch, auch falls die betreffenden Beteiligten nicht gegenüber einander starr bleiben, oder sie sich nicht so gegenüber einander bewegten, dass auch der Abfolge von jemandes entsprechenden Empfangsanzeigen durchgängig eine bestimmte Frequenz zuzuschreiben wäre.

    p.p.s.
    Im (Funk-)Amateur- bzw. Ingeneur-Bereich, also womöglich auch in Verbindung mit der ISS, könnten sogenannte “Frequenzmesser” bzw. “Frequenzzähler” eingesetzt worden sein, die für (ein-)gegebene Anzeigenfolgen Ergebnis-Strings der Form
    Maßzahl * Frequenz-Maßeinheit
    ausspucken können; und zwar insbesondere auch für Anzeigenfolgen, denen eigentlich, d.h. im oben dargelegten Sinne der RT, gar keine bestimmte Frequenz zuzuschreiben wäre.
    Aus derartigen Maßzahlen ließen sich offensichtlich auch deren Verhältniswerte ausrechnen …

    Der gewissenhafte (und für Experimentalphysiker professionelle) Umgang mit derartigen Abgaben besteht aber darin, grundsätzlich zu hinterfragen, was der formal einem bestimmten Frequenzwert ähnelnde Frequenz-Maßeinheit-String jeweils, im Sinne seiner Genauigkeit und/oder etwaiger Gestörtheit bedeuten mag (falls überhaupt etwas Nachvollziehbares), und ggf. wie oben beschrieben zu messen, ob der betreffenden Anzeigenfolge überhaupt eine bestimmte Frequenz zuzuschreiben ist, und falls so, womöglich auch deren Verhältnis zu Frequenzen anderer Anzeigenfolgen.

    > ohne die Formel des Dopplereffektes zu benutzen. Bei bekannter Geschwindigkeit zwischen Erde und ISS kann man die Aussage von Einstein überprüfen.

    Theoreme, insbesondere das von Einstein hergeleitete “Doppelerische Prinzip”, sind und bleiben experimenteller Prüfung unzugänglich und von experimentellen Befunden unberührt;
    erst recht, sofern darin die “Ausgaben von Messgeräten” involviert wären, deren Genauigkeit oder etwaige Gestörtheit doch Versuch für Versuch zu untersuchen ist.

    • Theoreme, insbesondere das von Einstein hergeleitete “Doppelerische Prinzip”, sind und bleiben experimenteller Prüfung unzugänglich und von experimentellen Befunden unberührt;
      erst recht, sofern darin die “Ausgaben von Messgeräten” involviert wären, deren Genauigkeit oder etwaige Gestörtheit doch Versuch für Versuch zu untersuchen ist.

      Wo hat dies Einstein denn geschrieben? In seinem werk von 1905 hat er beschrieben, welche Frequenz der Beobachter messen würde. Also sollte dies doch möglich sein. Und warum machen sich denn Leute wie Boterman oder Ives und Stilwell sich die Mühe des Experimentes? Übrigens bevorzugten letztere die Theorie von Lorentz.

      Gruß
      Rudi Knoth

      • Rudi Knoth schrieb (14.06.2021, 10:42 Uhr):
        > […] 1905 hat er [Einstein] beschrieben, welche Frequenz der Beobachter messen würde.

        Obwohl auch Einsteins Begleittext von 1905 suggeriert, dass sich der Wert einer Frequenz an sich messen ließe,
        treten in dem 1905 präsentierten Theorem (»das DoppelerschePrinzip«) Frequenzen doch ausschließlich im (reell-wertigen) Verhältnis zueinander auf:

        (Empfangsfrequenz_für_Anzeigen_des_Senders / Sendefrequenz) =
        (1 - (β_Sender[ Empfänger ] *
        Cos[ Winkel[
        Richtung_der_Signalausbreitung_zum_Empfänger,
        Bewegungsrichtung_des_Empfängers ] ])) /
        √{ 1 - (β_Sender[ Empfänger ])^2 }
        ,

        wobei sich versteht, dass der Sender durchwegs zu einem bestimmten Inertialsystem gehörte, bezüglich dem (jeweils) die Zahl β_Sender[ Empfänger ] sowie die genannten Richtungen zur Ermittlung der Zahl Winkel bestimmt wurden;
        dass der Sender dabei durchwegs Signalanzeigen mit bestimmter, von Null verschiedener Sendefrequenz darstellte,
        und dass der Empfänger diese Signalanzeigen des Sender überhaupt wahrnahm
        (insbesondere, dass sich der Empfänger dabei nicht mit konstanter oder gar zunehmender Beschleunigung immer weiter vom Sender entfernte).

        > Also sollte dies doch möglich sein.

        Sofern einem in Betracht stehenden Sender ein bestimmter Wert von “Sendefrequenz an sich” zugeschrieben würde (und/oder einem in Betracht stehenden Empfänger der Signalanzeigen des betreffenden Senders eine bestimmter Wert von “Empfangsfrequenz an sich”), erfolgte eine solche Zuschreibung nicht im Rahmen und mit den Mitteln der RT, sondern außerhalb.
        Die Theoreme der RT erheben jedenfalls keinen Anspruch auf Gültigkeit hinsichtlich derartiger Fremdzuschreibungen.

        > Und warum machen sich denn Leute wie Boterman oder Ives und Stilwell sich die Mühe des Experimentes?

        Sofern die Mühen der Genannten darauf gerichtet waren, mit nachvollziehbaren Mitteln (also insbesondere denen der RT — welchen sonst??) zu messen, innerhalb welcher Genauigkeit gegebene Ionen ggf. isotrop oder anisotrop mit el.-mag. Feldern wechselwirkten, haben sie sich gelohnt; wie schon an anderer Stelle dargelegt.

        p.s.
        > [»Theoreme, insbesondere das von Einstein hergeleitete “Doppelerische Prinzip”, sind und bleiben experimenteller Prüfung unzugänglich « …] Wo hat dies Einstein denn geschrieben?

        Wörtlich nicht dass ich wüsste — und das habe ich auch nicht behauptet.
        Sinngemäß dahingehend, dass Einstein gelegentlich die Rolle von Festsetzungen insbesondere (1916/17) »nach freiem Ermessen« würdigte …

        Machst Du etwa die Richtigkeit einer Aussage davon abhängig, ob und wer sie schon mal (unabhängig) geäußert hat?

  19. @Memorand 13.06.2021, 21:14 Uhr

    Zu 2. überlasse ich das ihrer Fantasie, wie man Menschen effizient mit Metallsalzen vergiften kann. In der christlichen Praxis geschieht das regelmäßig und schleichend in der Niedrigdosis mit dem Leib Christi (Die Hostie, die man auch mit Metallaslzen backen kann – aber nicht muß).

    Soweit ich weiß, sind die Ureinwohner von Amerika auch an Pocken erkrankt, bevor sie “christianisiert” wurden. Übrigens waren Bleivergiftungen etwa über Bleiazetat in Europa schon länger bekannt.

    Gruß
    Rudi Knoth

    • Rudi Knoth
      18.06.2021, 07:22 Uhr

      Soweit ich weiß, sind die Ureinwohner von Amerika auch an Pocken erkrankt, bevor sie “christianisiert” wurden. Übrigens waren Bleivergiftungen etwa über Bleiazetat in Europa schon länger bekannt.

      Und was genau ändert es an meiner Intention und Aussage?

      Die Pest war auch schon vor dem Mittelalter bekannt (Justinianische Zeit). Und trotzdem brach sie aus, als die Kreuzzüge zu wirken begannen und den “Glaubenskrieg” gegen den damaligen Opponenten langsam erfolgreich waren. So meine Interpretation der “mechanismen” der Ereignisse damals.
      Schon die Justinianische Pest brach aus, weil Justinian zusammen mit dem inzwischen institutionalisierten und anerkannten Christentum beschloß, Ram wieeer auferstehen zu lassen (Rom wieder zu erstarken lassen), was sehr wahrscheinlich damit einherging, das man damals schon das Metallenhancemend kannte und es als einzige Möglichkeit erkannte, Macht und herarchie aufzubauen.
      Meine Vermutung ist, das der Fehler dabei das Assimilieren einiger Menschen aus zentralasien, die damals bis an die Krim gekommen waren, und die Seuche auslösste, weil die Assimilierung möglicherweise andersrum lief (also die eigenen Völker assimilierte, anstatt den Gegner).

  20. @Frank Wappler

    Nun zu dem Thema ISS und Amateurfunk noch einige Anmerkungen:

    1. Man kann bei diesem Beispiel doch davon ausgehen, daß man 2 Experimentatoren auf mit Meßgeräten hat. Dies sind der der Astronaut auf der ISS und der “Funker” auf der Erde. Daher können beide die gesendeten und empfangenen Frequenzen wechselseitig messen.

    2. Es ist wohl klar, daß dasselbe Signal der ISS auf der Erde bei den unterschiedlichen Empfangsstationen unterschiedlich ankommt, weil die ISS sich zu einen Station zubewegt und von der anderen wegbewegt. Übrigens bemerkt man während der Zeit, in der die ISS zu empfangen ist schon eine Frequenzänderung.

    3. Genaugenommen ist der Dopplereffekt deshalb bei den Funkverbindungen wichtig, weil man eventuell auf der Station auf der Erde die Sende- und Empfangsfrequenz “nachstellen” muß, um eine optimale Verbindung zu haben. Auf der ISS wurde nur auf einer Frequenz gesendet und empfangen abe für eine optimale Übertragung muß man auch bei FM die Frequenz anpassen. Das geht nur auf der Erde.

    Ich verstehe nicht, warum Sie hier von “Meßtheoremen” sprechen, obwohl die beobachteten Frequenzänderungen hörbar sind.

    Gruß
    Rudi Knoth

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