Wie werden Technologien in der Zukunft vorangetrieben – immer noch durch Wissenschaft und Kapitalismus?

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

In den 1950er und 1980er Jahren hielt der berühmte Quantenphysiker Richard Feynman zwei Vorträge, die noch heute viel zitiert werden und als Vision und Programm für völlig neue Technologien im 21.Jahrhundert gesehen werden können. Unter dem Titel “There’s Plenty of Room at the Bottom” beschrieb er 1959, wie zukünftige Technologien auf mikro- und nanoskopischer Ebene funktionieren könnten. Die Ideen seines Vortrags wurden zur Grundlage der heutigen Nanotechnologie. In seiner zweiten visionären Rede im Jahr 1981 entwickelte Feynman die Idee eines Quantencomputers, ebenfalls eine Technologie, die wir möglicherweise schon bald erleben könnten. Ein solcher Computer, in dem subatomare Teilchen zur Datenspeicherung und -verarbeitung eingesetzt werden, basiert im Kern auf bizarren Quanteneigenschaften der beteiligten Teilchen, die eine unvorstellbar höhere Rechengeschwindigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Computern möglich machen.

Mit der Veränderung des Charakters der Wissenschaft durch die Führung der USA sind in den letzten 80 Jahren einige erstaunliche technologische Fortschritte erzielt worden, die letztlich unser modernes Zeitalter erschafft haben. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschehen ist, ist erstaunlich. Doch der technologische Fortschritt wird sich in Zukunft noch weiter beschleunigen, wahrscheinlich auch der wissenschaftliche. Die Welt hat sich zwischen 1990 und heute bereits durch Technologien verändert, die viel dramatischere Konsequenzen für unseren Alltag haben als die zwischen 1958 und 1990 entwickelten. Dabei handelt es sich um Technologien, die das Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse aus vielen Jahren zuvor sind. Es ist schwer vorstellbar, wie die Welt im Jahr 2054 aussehen wird, wenn sie von völlig neuen Technologien angetrieben wird. Gleichzeitig werden wir aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse in den kommenden Jahren vermutlich noch tiefer in die Geheimnisse der Natur eindringen und mehr und mehr erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Noch bevor wir die wissenschaftlichen Umwälzungen, denen wir heute schon ausgesetzt sind, überhaupt verstanden haben, wird der wissenschaftliche Fortschritt der nächsten Jahre und Jahrzehnte viele vermeintliche Gewissheiten – über die Welt und das Universum, über Raum und Zeit, über Materie und Substanz, über Mensch und Natur und nicht zuletzt über uns selbst und unseren Geist – noch einmal dramatisch umgestalten. Letztlich wird aber der technologische Fortschritt – der massgeblich von der Wissenschaft von heute und morgen abhängen wird – unsere aller Zukunft bestimmen. Dabei liegt es auf der Hand, dass wir uns nicht nur wissenschaftlichen und technologischen, sondern auch philosophischen Herausforderungen stellen müssen, d. h. der Frage, wie wir mit den Auswirkungen von Wissenschaft und Technologie, die auch erhebliche ethische Fragen aufwerfen, gesellschaftlich umgehen sollen.

Heutige und möglicherweise noch mehr künftige Erkenntnisse der Wissenschaften werden neue Technologien hervorbringen, die höchstwahrscheinlich noch wichtiger für unser Leben sein werden als die heutigen Technologien. Die folgende Liste umreisst die wahrscheinlichsten potentiellen Schlüsseltechnologien der Zukunft – die oft schon heute in Erscheinung treten. Sie haben eine unbeschreibliche Bedeutung für jedes zukünftige menschliche Individuum, aber auch für die menschliche Zivilisation insgesamt.

  1. Künstliche Intelligenz – Unser Leben kontrollieren oder es für immer verbessern?
  2. Quantencomputer – In der Zukunft millionenfach schnellere Berechnungen oder nur ein Traum der Physiker?
  3. CO2-Neutralität – Können wir in den nächsten Jahren genug alternative Energien erzeugen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern?
  4. Kernfusion – Die Lösung unserer Energieprobleme oder nur ein Gegenstand von Jahrhundertträumen?
  5. Genetik – Der Sieg über den Krebs oder die Manipulation der Menschheit?
  6. Internet der Dinge – Neue leistungsfähige industrielle Technologien und intelligente Fabrikation oder ein Eingriff in die gesamte Privatsphäre?
  7. Neuro-Enhancements – Verbesserung unseres Denkens und Handelns oder Übergang von der heutigen Realität in eine neue, fiktive Welt?
  8. Unseren Verstand verstehen – Unser Ich finden oder seine Unauffindbarkeit?
  9. Digitale Algorithmen und Big Data – Neue verbesserte Profile für unser Leben oder Kontrolle des menschlichen Denkens und Handelns?
  10. Nanotechnologie – Erschaffung nützlicher Dinge aus dem “Nichts” oder Zerstörung unserer Körper?
  11. Stammzellen – Einsatz von Zellen, die alles können, auch für unseren gesamten Körper und Geist?
  12. Biotechnologie – Vom Frosch für den Apotheker bis zum Nanoroboter in unserem Körper, Traum oder Wirklichkeit?
  13. Lebensmitteltechnologie – Nahrung für 10 Milliarden Menschen oder nur eine wissenschaftliche Traumgeschichte?
  14. Synthetisches Leben – Kann der Mensch Gott spielen(?), Teil I
  15. Lebensverlängerung – Kann der Mensch Gott spielen(?), Teil II

Fakt ist: Die Veränderung unserer Welt durch den technischen Fortschritt beschleunigt sich. Bei diesem rasanten Wandel spielt der Kapitalismus eine bedeutende Rolle, indem er den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreibt und neue Produkte aufgreift. In der Tat haben Kapitalismus und Wissenschaft seit etwa 1820 und mehr und mehr seit 1960 – als die Wissenschaft technologisch noch produktiver wurde – eine mächtige gemeinsame und sehr produktive Rolle gespielt, um neue hochtechnologische Fortschritte zu produzieren. Wissenschaftliche Forschung (und entsprechendes Wissen) ist somit zu einem entscheidenden Faktor für die heutige Führung eines Unternehmens geworden. Das immer engere Zusammenspiel von Kapitalismus und Wissenschaft führt dazu, dass sich die technologische Landschaft heute wesentlich schneller verändert als je zuvor. Sie wird sich in Zukunft wahrscheinlich mit einer heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeit weiterentwickeln. Werden wir überhaupt in der Lage sein, den technologischen Wandel zu begleiten, indem wir uns auch politisch und gesellschaftlich weiterentwickeln und entsprechende philosophische Reflexionen und Verhaltensnormen erreichen? Wir werden es müssen, um die Risiken und Gefahren der neuen Technologien sowie ihre Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen und Interaktionen zu bewältigen und zu kontrollieren. Aber können wir da überhaupt mithalten?

In seinem 1932 erschienenen Roman Brave New World beschreibt Aldous Huxley eine Gesellschaft, in der die Menschen durch biotechnologische Manipulationen bereits bei der Geburt in verschiedene Kasten sortiert werden und zugleich alle Wünsche, Sehnsüchte und Begierden durch permanenten Konsum, Sex und die Glücksdroge Soma sofort befriedigt werden. Der Roman wird den meisten Lesern in seinen Grundzügen bekannt sein. Weniger bekannt ist das Jahr, in dem Huxley seine Handlung ansiedelt. Es ist das Jahr 2540 n. Chr., mehr als 600 Jahre nach dem Erscheinen des Romans! Selbst der Visionär Huxley konnte nicht ahnen, dass die realen technischen Möglichkeiten dieses Szenario nach nur einem Jahrhundert nicht nur erreichen, sondern weit übertreffen würden. Technologische Anwendungen kommen in rasantem Tempo, die sozialen, philosophischen und ethischen Herausforderungen müssen im gleichen Tempo bewältigt werden, wenn die Menschheit nicht in der von Aldous Huxley beschriebenen dystopischen Welt enden will. Ist das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kapitalismus dafür noch erstrebenswert?

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www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

13 Kommentare

  1. Lieber Herr Jaeger,

    es gibt seriöse vielzitierte Studien, die nahelegen, dass der technische Fortschritt die globale Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung exponentiell vorantreibt:

    https://www.researchgate.net/profile/Michael-Huesemann/publication/225129891_Will_progress_in_science_and_technology_avert_or_accelerate_global_collapse_A_critical_analysis_and_policy_recommendations/links/572227a008ae262228a5cce4/Will-progress-in-science-and-technology-avert-or-accelerate-global-collapse-A-critical-analysis-and-policy-recommendations.pdf

    Als Finanz-Unternehmer sollte ihnen auch bekannt sein, dass seit der Finanzkrise 2008 die Geldmenge mehr als verzehnfacht wurde, die Realwirtischaft wuchs bei weitem nicht um diesen Faktor. Die Geldmenge ist also nicht mehr gedeckt. In Deutschland geht seit 2005 zudem die Produktivität deutlich zurück, in den USA die Lebenserwartung. Keine Indikatoren, dass der technische Fortschritt wirkliche ökologische Effizienz erzeugt hat die letzten 20 Jahre während Meeresverschmutzung und Erwärmung auch nur weiter und weiter steigen.

    Hier ist vieles im Argen insbesondere im Zusammenhang mit Fortschritt durch Kapitalismus, dass einer tiefergehenden Analyse bedürfte. Man könnte aber die Hypothese aufstellen, dass es in den letzten 20 Jahren keine wesentlichen technicshen Fortschritte, keine Quantensprünge mehr gab, evtl. weil Internet und Kapitalismus das Wissenschaftssystem völlig korrumpiert haben. Sie müssten mir erstmal mit Studien das Gegenteil darlegen, aber bitte nicht in der Art, dass die Zahl der Paper und Patente gestiegen ist, auch die Anzahl der Tweets und Blogartikel ist gewachsen, dass muss nicht bedeuten allerdings die Substanz dahinter.

    Ich bin gespannt auf ihre Antwort oder die anderer Kommentatoren, wo der Hund begraben liegt, aber reiner kapitalistischer Wissenschaftspopulismus scheint mir doch im Angesicht der ökonomischen und ökologischen Lage sehr fragwürdig?!

    • @Michael Kuhn (Zitat): “ Man könnte aber die Hypothese aufstellen, dass es in den letzten 20 Jahren keine wesentlichen technischen Fortschritte, keine Quantensprünge mehr gab,“

      Antwort: In den letzten 20 Jahren haben sich technische Neuentwicklungen, die schon vorher gemacht wurden weltweit verbreitet. Beispiele:
      – im Jahr 2007 gab es weltweit 122 Millionen Mobilfunkgeräte, im Jahr 2021 waren es 1400 Millionen. Mehr als 10 Mal so viel. Auch Arme besitzen jetzt Handys und wickeln darauf Bankgeschäfte, Reisen, Kontakt mit auch entfernten Verwandten, Jobsuche und vieles mehr ab. Schon im Jahr 2018 hatten 80% aller Erwachsenen in Entwicklungsländern ein Handy.
      – Seit dem Jahr 2000 sinkt der Landverbrauch der Landwirtschaft weltweit obwohl heute mehr Nahrung produziert wird als vor 10 Jahren
      – Im Jahr 2000 war der Anteil der batterieelektrischen Neu-Autos (BEV+PHEV) weltweit unter 0.5 Promille, heute sind es weltweit 10 Prozent, in China 24 Prozent.
      – im Jahr 2000 gab es überhaupt keine Gentherapien beim Menschen, heute schon dutzende Gentherapien in klinischen. Ersuchen

      Die Liste liesse sich sehr stark verlängern.
      In einem Punkt haben sie recht: bis sich technisch/wissenschaftliche Fortschritte weltweit verbreitet dauert es. 15 Jahre bis zur weltweiten Verbreitung sind bereits unerwartet kurz. Der Tesla Roadster kann als erstes im grossen Stil fabrizierte E-Auto betrachtet werden. 500 Exemplaren wurden im Jahr 2009 verkauft. . Heute gibt es weltweit mehr als 10 Millionen E-Autos und die aktuelle Anstiegsrate bezüglich Verkauf jährlich liegt deutlich über 30 Prozent.

      Es gibt eine grosse Liste von neuen Technologien, deren Markteintritt in den nächsten 10 Jahren erwartet wird. Dazu gehören selbstfahrende Fahrzeuge, Fusionsreaktoren, Haushaltsroboter, Quantencomputer und lebensverlängernde Therapien,

  2. Wissenschaftler, Techniker, Basistechnologien, übergeordnete Ziele und Geld regieren die Welt
    Die grossen wissenschaftlichen und technischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte wären ohne die grosse Zahl von Wissenschaftlern und Technikern, die es heute gibt, nicht möglich gewesen. Aber auch ohne eine Basistechnologie wie es Informatik/Computer Science heute ist, wären beispielsweise Smartphones gar nie entstanden. Wenn Newton/Einstein sagten, „Ich stand auf den Schultern von Riesen“, so drückten beide damit eine entscheidende Wahrheit nicht nur über sich selbst, sondern über Wissenschaft und Technologie aus: Im Unterschied zu Kunst und Philosophie gibt es in der Wissenschaft und Technologie echte, unumkehrbare Fortschritte. So etwa bedeutet die Formulierung der Quantentheorie in den 1920er Jahren einen Umbruch, der heute noch nachwirkt und auf dem auch die zweite Quantenrevolution, welche uns heute bewegt, beruht.

    Ein relativ neues Element, das den technologischen Fortschritt vorantreibt, sind übergeordnete gesellschaftliche Ziele. Elon Musk etwa spricht von „Sustainability“, von einer „sustainable future“, die er anstrebe. Damit greift er das auch gesellschaftlich verbreitete Narrativ auf, unsere gegenwärtige Technologie sei langfristig nicht haltbar (not sustainable) und die Wegwerfmentalität sorge dafür, dass schliesslich sogar der Planet im Müllkübel lande. Für was aber ist Musk‘s Mantra von der „sustainable future“ gut? Nun, im Fall von Musks Firmen scheint mir das klar: Es geht darum die Besten der Besten zu rekrutieren. Denn was könnte es (für die Besten) grösseres geben als mit dem eigenen Beruf quasi die Welt zu retten und wie James Bond die Welt vor dem Untergang zu bewahren! Wer aber all die Besten der Besten in seiner Firma angestellt hat und weiterhin anstellt und wer zudem noch über das nötige Kapital verfügt, der kann die Welt tatsächlich mehr verändern als alle anderen, zumal Elon Musk nicht neue Erkenntnisse anstrebt, sondern nur gerade Next Generation Technology, skaliert auf den Weltmassstab.

    Fortschritt braucht (menschliche) Ressourcen
    Ohne Geld und bestens ausgebildete Leute geht wenig bis nichts. Nicht umsonst spricht man heute von „Human Resources“, denn eine bestimmte Technologie kann ohne die richtigen, dafür ausgebildeten Leute, nicht vorangetrieben werden. Nicht wenige Firmen von Zukunftsbranchen werden heute sogar von führenden Leuten aus dem Fachgebiet geführt, welches die Technologie der Firma überhaupt erst ermöglicht. So waren/sind die Gründer von Google Larry Page und Sergey Brin beides Informatiker und die Gründer von PsiQuantum, einer Firma, die optischem Quantencomputing zum weltweiten Durchbruch verhelfen will, sind lauter Physiker, die schon viele bedeutende Papiere auf ihrem Gebiet veröffentlicht haben. Es liessen sich unzählige weitere Beispiele anbringen, die belegen, dass Technologie heute immer mehr von Universitätsabgängern umgesetzt und weltweit verbreitet wird. Es hat sich inzwischen auch ein ganzes Ökosystem ausgebildet, das Neugründungen von disruptiven Firmen ermöglicht. Dazu gehören Angel-Investors, Technologie-Evangelisten bis hin zu Hochschulen, die ihre Abgänger ermuntern, Firmen zu gründen.

  3. Forschungsprojekte z.B. die Entwicklung von Impfstoffen können besser von kapitalstarken Firmen verwirklicht werden. Kleinere Unternehmen stehen vor dem Konkurs, wenn der Impfstoff keine Zulassung erhält.
    Wenn der Staat eine weitere Förderung verweigert, dann sind teure Projekte nicht finanzierbar. Beispiel die Magnetschwebebahn die nach China verkauft wurde.
    Die fehlende staatliche Unterstützung bei den Solarzellen hat diesen Industriezweig auch nach China verlagern lassen.
    Damit soll gesagt werden, dass nur eine wirtschaftlich abgesicherte Industrie Zukunftsperspektiven hat.
    Bei den Spekulativprojekten geht es mehr um das internationale Ansehen.
    Dazu gehören die Kernfusion, die Quantencomputer und der Umstieg auf die Elektroantriebe. Bei Schiffen, Flugzeugen und Schwerlastverkehr ist der Energieträger Erdöl auf lange Sicht nicht verzichtbar.
    Bei der Computertechnolgie und der Softwareindustrie da ist in der Tat keine Grenze absehbar. Man wird Teile des Gehirnes durch Mikroprozessoren ersetzen können, Körpergliedmaße durch künstliche ersetzen, Das Gedächtnis eines Menschen in die Cloud verlagern, Sprachen lernen wird überflüssig werden wenn ein Sprachcomputer die Übersetzung und sogar das Sprechen übernimmt.

  4. zu
    8) Unseren Verstand verstehen – Unser Ich finden oder seine Unauffindbarkeit?

    Ich habe hier bei SciLogs schon oft darauf hingewiesen, dass man im Rahmen der sogenannten ´Nahtod-Erfahrung´(NTE) bewusst erleben kann, wie das Gehirn einen einzelnen Reiz systematsich und strukturiert verarbeitet (Schritt-für-Schritt).

    D.h. die Arbeitsweise des Gehirns ist bei NTEs der bewussten Wahrnehmung zugänglich! Einen direkteren Zugang zum Hirn gibt es nicht!

    Aber ausgerechnet die NTEs werden von der Gehirn-/Gedächtnisforschung immer noch ignoriert und nur der Esoterik überlassen. So kann man keine Erkenntnis-Fortschritte erhalten/vorantreiben.

    (Quelle: per Google [Kinseher NDERF denken_nte] = eine kostenfrei lesbare PDF
    Mein Buch/e-Buch ist im Handel erhältlich: ´Kinseher Richard: Pfusch, Betrug, Nahtod-Erfahrung´)

  5. @Hauptartikel

    „Technologische Anwendungen kommen in rasantem Tempo,…“

    Was auch einfach an mehr Wissenschaftlern und an mehr Wirtschaftvolumen liegt. Wenn inzwischen auch China und Indien mit an Innovationen arbeitet, läuft alles noch schneller ab.

    „…die sozialen, philosophischen und ethischen Herausforderungen müssen im gleichen Tempo bewältigt werden,…“

    Wo dann eher dran gespart wird. Man will ja die anwendbaren Fachrichtungen gerade fördern, damit es schneller geht. Entsprechend kümmert sich kaum einer um Risiken und Nebenwirkungen von Innovationen.

    „Ist das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kapitalismus dafür noch erstrebenswert?“

    Wenn es in Monopole ausartet auf jeden Fall nicht mehr. Wenn Facebook und Amazon kaum noch Konkurrenz haben, dann ist das nicht gut für die Kunden. Hier braucht es wohl dringend öffentlich-rechtliche Open-Source-Plattformen, die nicht die Nutzer ausspionieren und manipulieren. Und auch ist eine Gentechnik mit einem Patent auf Lebensformen monopolgefährdet, hier muss unbedingt ein Patentschutz wie bei Medikamenten auf höchstens 7 Jahre begrenzt werden, damit jeder genau solche Sorten züchten kann, die er wirklich braucht, und dabei auf dem aufbauen können, was schon entwickelt wurde.

    Überhaupt zielt der Fortschritt gar nicht immer auf Produktives, das verkauft werden kann. Wir sitzen immer länger an den neuen Medien, weil immer mehr Interessantes dabei herauskommt. So wie wir hier gerade. Das geht durchaus auf die noch freie Arbeitszeit. Was gar nicht mal schlecht ist. Wir brauchen gar nicht möglichst viele Arbeitsplätze, möglichst viel Umsatz und Profit. Das Leben leben geht auch ohne ständig was zu kaufen und zu verkaufen.

    Und wenn das insgesamt zuviel Stress macht, dann muss man hier nicht die Nutzung der neuen Medien reduzieren, man kann auch am anderen Ende sparen und weniger Zeit mit bezahlter Arbeit und Geldausgeben verbringen.

    Gerade haben doch auch viele Innovationen das Potential, für den gleichen Nutzen weniger Aufwand zu brauchen. Das macht doch auch Luft für ein entspannteres Leben. Neben Innovationen, die neue Märkte eröffnen und mehr Umsatz versprechen.

    Um hier entsprechend vorwärts zu kommen könnte man auch z.B. längere Garantiezeiten für alle möglichen Produkte vorschreiben, also für Computertechnik oder Kleidung. So um die 5 Jahre vielleicht. Das spart nicht nur Ressourcen und Energie, sondern auch Arbeitszeit. Das mag einem Kapitalismus, der ständig wachsen will, entgegenstehen. Zunächst aber mal kann Wachstum auch in die Länder getragen werden kann, die noch in Armut leben, das macht ja noch Sinn. Unsere grassierende Verschwendung dagegen nicht so viel. Und auf die Dauer geht es m.E. sogar ohne Wachstum, zumindest solange keine Langeweile aufkommt.

  6. Es wird eng, sozusagen, Dr. W mag so :

    -> ‘Dabei liegt es auf der Hand, dass wir uns nicht nur wissenschaftlichen und technologischen, sondern auch philosophischen Herausforderungen stellen müssen, d. h. der Frage, wie wir mit den Auswirkungen von Wissenschaft und Technologie, die auch erhebliche ethische Fragen aufwerfen, gesellschaftlich umgehen sollen.’

    Und auch so :

    Künstliche Intelligenz – Unser Leben kontrollieren oder es für immer verbessern?
    Quantencomputer – In der Zukunft millionenfach schnellere Berechnungen oder nur ein Traum der Physiker?
    CO2-Neutralität – Können wir in den nächsten Jahren genug alternative Energien erzeugen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern?
    Kernfusion – Die Lösung unserer Energieprobleme oder nur ein Gegenstand von Jahrhundertträumen?
    Genetik – Der Sieg über den Krebs oder die Manipulation der Menschheit?
    Internet der Dinge – Neue leistungsfähige industrielle Technologien und intelligente Fabrikation oder ein Eingriff in die gesamte Privatsphäre?
    Neuro-Enhancements – Verbesserung unseres Denkens und Handelns oder Übergang von der heutigen Realität in eine neue, fiktive Welt?
    Unseren Verstand verstehen – Unser Ich finden oder seine Unauffindbarkeit?
    Digitale Algorithmen und Big Data – Neue verbesserte Profile für unser Leben oder Kontrolle des menschlichen Denkens und Handelns?
    Nanotechnologie – Erschaffung nützlicher Dinge aus dem “Nichts” oder Zerstörung unserer Körper?
    Stammzellen – Einsatz von Zellen, die alles können, auch für unseren gesamten Körper und Geist?
    Biotechnologie – Vom Frosch für den Apotheker bis zum Nanoroboter in unserem Körper, Traum oder Wirklichkeit?
    Lebensmitteltechnologie – Nahrung für 10 Milliarden Menschen oder nur eine wissenschaftliche Traumgeschichte?
    Synthetisches Leben – Kann der Mensch Gott spielen(?), Teil I
    Lebensverlängerung – Kann der Mensch Gott spielen(?), Teil II

    Dr. W berüßt die Dr. Jaeger (“am Ende gewinnt immer der Jaeger”) bei den bundesdeutschen “SciLogs.de” erlaubte Auffassung auch zukünftigen Seins, vely clever.

    Es könnte in diese Richtung gehen.

    MFG
    WB (der an die CRISPR/Cas-Methode nicht glaubt, generell auch dazu anrät nicht zu stringent zu denken, von Personalpränomina generell in ihrer Verwendung abrät)

  7. Kapitalismus hat genug Achillesfersen, um jeden Tausendfüßler neidisch zu machen, und dazu zählt zum Beispiel, dass er kein Geld ausgeben kann, wenn kein privater Profit dabei herauskommt. So baut er sich zum Beispiel ein riesiges Börsenkasino auf, statt in Infrastruktur zu fließen, und weiß trotzdem nicht, wohin mit seinem Geld, denn er hat sich schon alles Geld gekrallt, und keiner bezahlt ihn, Infrastruktur aufzubauen (also kommt mehr Casino und mehr Gelddurst). Selbst wenn sie ihm einer schenken würde, damit er Fabriken dran schraubt, mehr Geld würde er damit nicht machen, denn da kommt eine andere Achillesferse ins Spiel: Hohe Produktivität.

    Wenn Ihnen zehn Leute eine Badewanne anzudrehen versuchen, wird eine Badewanne so billig, dass keiner von ihnen davon überleben kann – es artet in Mord und Totschlag aus, und die Realwirtschaft ist dicht davor. Wenn Liechtensteins Industrie allein alle Bedürfnisse der Welt befriedigen kann, hat die Welt ja nix zu verkaufen, um sich die Produkte zu kaufen – kaum backt die Oma ein Brötchen, kommt Liechtenstein angerannt, und bietet eines, das besser, leckerer, billiger ist, und die Oma geht Pleite. Ein paar Leute können von Rohstoffverkauf leben, doch viel Rohstoffe braucht man ja nicht, wenn man eh fast die gesamte Menschheit verhungern lässt. Noch ist es nicht soweit, doch im Moment kloppen sich alle darum, Liechtenstein zu werden. Zumindest die Waffentechnik könnte es beflügeln – der Krieg ist die Rabenmutter vieler Dinge, vor allem Leichen und neuer Technologien.

    Noch ein Problem ist, dass er das Geld, ein Hilfsmittel, als Profit ansieht, und allen materiellen Profit als Kosten, die man beschränken muss. Wenn man das mit dem extrem wirksamen Mechanismus des freien Wettbewerbs kombiniert, der einen schnell zur Perfektion in jeder Disziplin bringt, ganz egal, ob es Sinn macht oder nicht, haben wir ein überaus effizientes Streben nach maximaler Nutzlosigkeit. Und Wissenschaft ist extrem nützlich. Eine heißlaufende Gelddruckmaschine hingegen eher schädlich. Was hat er gewählt?

    Im Moment ist Wissenschaft etwas, was das Problem Kapitalismus angehen sollte. Sonst ist der nächste Wissenschaftler, der was zu melden kann, MacGyver im Trümmerfeld, der aus einer Plastikplane und einem ausgebrannten Kinderwagen eine Rattenfalle baut, mit der er die gesamte Menschheit ernähren kann.

    Im Grunde ist es ja vor allem eine Frage für Ingenieure. Kapitalismus ist entstanden, als uns Technologie einen Bonus-Level der Evolution geknackt hatte – plötzlich wurden ungeheure Ressourcen nutzbar, und die Kinderchen stürzten sich ohne Sinn und Verstand darauf, den Bonbonladen zu plündern. Wissenschaft wird immer noch vor allem als Werkzeug eingesetzt, ihm die Nutella-Gläser aufzumachen. Das hat einerseits eine positive Wirkung, denn Wissenschaftler und Realität vertragen sich nicht so richtig, und wenn da kein Tyrann mit der Peitsche beteiligt wäre, der nur an Theorien interessiert ist, bei denen gelegentlich ein Smartphone oder eine Wunderpille rausspringt, würden sie völlig ins Labor-Nirwana abdriften und Fantasy-Welten bauen, ohne dass je wieder jemand von ihnen hören würde, außer Mutti, wenn sie Kekse bringen soll. Andererseits werden viele vielversprechende Technologien im Keim abgewürgt, wegen hoher Kosten und geringen Profitprognosen auf kurze Sicht. Kapitalismus kennt nur das Jetzt, jeder Sonnenaufgang ein Schwarzer Schwan, der die Börsen zum Einsturz bringt, woran sie sich anpassen und jeden auslachen, der den Sonneuntergang voraussagt.

    Doch so langsam müssen wir darüber nachdenken, wie wir Bonbons selbst herstellen können. Das Ganze muss organisierter, durchdachter werden, wir brauchen eine bessere Steuerung. In jedem Konzern herrscht strikte Planwirtschaft, während er der Konkurrenz Gesellschaft Anarchie predigt, um sie zu schwächen, also ist klar, welcher Weg gegangen werden muss – der, vor dem jedes gebrannte Ostblock-Kind schreiend wegläuft. Es war ja auch eine Katastrophe, ein Upgrade wird so viel mit Kapitalismus zu tun haben, dass wir das Ergebnis gleich Kapitalismus 2.0 nennen können. Doch beide Katastrophen sagen mir, dass ich es das nächste Mal nicht wieder auf gut Glück rumprobieren und einfach machen sollte, was gerade zufällig den Dicksten dicker macht, oder das Gegenteil, einfach nur, weil es alle anderen dünn gemacht hat.

    Und da haben wir doch inzwischen ein enormes Wissen über Wirtschaftsmechanismen und uns selbst. Ich könnte endlich mal Profis ranlassen. Mal sehen, was passiert. Mit dem, was wir jetzt haben, passiert erst mal Kabumm. Ich hätte gerne schon mal einen brauchbaren Prototypen fertig, der uns auffängt, ich bin Vegetarier, wenn Sie mir keine Menschen aus Gemüse klonen können, ist Kannibalismus nicht das Wirtschaftssystem meiner Wahl.

    Wenn uns der Konsum nicht ausreicht, wenn wir die Erde in ein Paradies umgebaut haben, werden wir neue Projekte brauchen, um uns beschäftigt zu halten – oder einfach die Entwicklung einstellen, in Rente gehen und von den Erträgen leben. Im ersteren Fall könnten wir’s zum Beispiel mit einem Raumfahrtprogramm versuchen, mit Kolonisierung der Wüsten – Forschung und Expansion können uns sehr, sehr lange auf Trab halten, falls wir wollen. Ich weiß aber nicht, ob wir mit Quantencomputern mithalten können, oder ob sie uns rausschicken, heißes Wasser zu kochen, während sie jedes Projekt allein in trockene Tücher bringen. Andererseits weiß ich auch nicht, ob wir das Tempo mitmachen können ohne ein paar Hirnimplantate – den Jungen gefällt’s, alte Säcke wie ich werden zu tobenden Riesenbabys oder wünschen sich ein paar komfortable Schutzräume. Bei hinreichend produktiver Wirtschaft kann sich jeder aussuchen, ob er mitmacht oder sich ausklinkt – da wird Lebensqualität zum Abfallprodukt. Wir müssen nicht mehr aus allem ein Drama machen, die Zeiten des Überlebenskampfes könnten bereits heute vorbei sein. Dass der Konkurrenzkampf in Krieg und Elend eskaliert, ist sinnlos, wir können daraus ein Spiel machen, weniger Schaden bei gleichem Nutzen.

    Was mich bei Brave New World am meisten nervös machte, war, dass die Welt dort viel besser war als unsere. War zwar ein wenig brutal und plump, aber mit moderneren Technologien… Klingt für was auf freiwilliger Basis. Wahrscheinlich wird es viele Gruppen, viele Petrischalen geben, die ihren eigenen Weg ins Cyborgzän suchen. Vielleicht kommt was dabei raus, was dazu taugt, Schule zu machen.

  8. Hallo,

    ich würde noch einen 16. Punkt vorschlagen, der wohl auch für 1. und 8. relevant wäre:
    16. Die Erfindung einer neuen Logik.
    In Ansätzen schon vorhanden: Die Stufenlogik von Trestone

    Link:
    https://www.ask1.org/threads/stufenlogik-trestone-reloaded-vortrag-apc.17951/
    Die Stufenlogik ist eine Verallgemeinerung der Reflexionslogik von Prof. Ulrich Blau
    und hat gegenüber der klassischen Aussagenlogik einen Parameter mehr, die Stufe.
    Dadurch lassen sich fast alle klassischen Widersprüche und Paradoxa auflösen,
    und Computer und Programme beschreiben, die nicht unter das Halteproblem fallen.
    Die größere Mächtigkeit bringt wohl auch größere Risiken, z.B. in der KI.
    Auch für die Quantentheorie lassen sich mit den Stufen anschauliche Modelle konstruieren.
    Eine weitere Konsequenz könnte ein universaler (nichtlokaler) Wechselwirkungszähler sein.
    Aber auch nur logisch/mathematisch betrachtet eröffnet die Stufenlogik eine neue Welt
    (z.B. eine einfachere Mengenlehre, nur abzählbare Mengen).

    Gruß Trestone

  9. Technologien, die das Alltagsleben verändern
    Fernsehen, Banking, Online-Einkauf, Tickets für Flug-und Busreisen , Zeitungslesen, Bücherlesen, Kochrezepte-Sammeln, Bloggen, Fotographieren und Reisefilme (iMovie) machen erledige ich alles mit der Kombination von Smartphone und Tablet.
    Und nicht nur ich als Stellvertreter für einen Konsumenten tue das, auch ganze Branchen wie Zeitungs- und Reiseveranstalter, Buchverlage und Banken haben sich auf diese Kombination von digital und mobil umgestellt.

    Auch technische Fortschritte und Neuentwicklungen erreichen mich so. Neuerdings lasse ich Texte in Fotos etwa von portugiesisch oder spanisch nach Deutsch übersetzen oder kommuniziere auf spanisch indem ich automatisch übersetzen lasse oder ich benutze „Google Lens“ um Pflanzen in von mir aufgenommenen Fotos zu bestimmen. Auch experimentiere ich etwas mit Online-Programmen um etwa Bilder zu verfremden oder um Bilder mittels „Stable Dffusion“ aufgrund einer Textbeschreibung zu erzeugen (ähnlich wie DALL E 2).

    (Fast) jeder/jede erfährt/benutzt technische Neuerungen heute vor allem über das Smartphone oder vielleicht noch über Assistenzsysteme im Auto wo inzwischen Park- und Bremsassistenten oder Fahrspurhalter am Werk sind.

    Dass wir technische Neuigkeiten heute vor allem über unsere digitalen Helfer und über unsere Mobilfunkgeräte erfahren hat vor allem viel mit der Schnelligkeit der Verbreitung digitaler und mobiler Geräte und mit dem riesengrossen Markt zu tun, der sich hier eröffnet hat.

    Doch es gibt Zukunftstechnologien, die das Leben jedes Menschen noch weit stärker verändern würden als es die digitalen Techniken tun. Das wären etwa alltagstaugliche Roboter, die zugleich Helfer und Gefährten sein könnten oder aber medizinische Technologien die ein längeres Leben in Gesundheit und Leistungsfähigkeit ermöglichen könnten. Doch hier sind die Hürden für eine Markteinführung viel grösser und auch die Konsequenzen für unsere Gesellschaft wären gewaltig, ja geradezu transformativ, wenn Menschen etwa plötzlich 150 Jahre alt werden könnten und sie zugleich jugendlich blieben. Man denke nur etwa an die Diskussionen um die Sicherung der Pensions- und Rentensysteme .

    Tatsächlich sind gesellschaftstransformierende Technologien wie eben beschrieben in den nächsten 50 Jahren zu erwarten. Anders als der Autor hier, der jeweils mögliche Vorteile und Gefahren neuer Technologien für das Individuum aufführt, würde ich eher die möglichen dramatischen Folgen für die Gesellschaft in den Vordergrund stellen. Wenn es beispielsweise bald schon allgemein künstlich intelligente Systeme gibt, stellt sich die Frage welche Positionen sie in der zukünftigen Gesellschaft einnehmen. Nur die Position des Helfers? Oder auch die Position des Entscheiders, des Richters, des Politikers?
    Werden unsere Städte, Verkehrssysteme zukünftig gar nicht mehr von Menschen, sondern von Maschinen geplant und ist mein Hausarzt in Zukunft eine Maschine? Je nachdem wie diese Fragen beantwortet werden könnten wir bald schon in einer völlig anderen Gesellschaft und in einem völlig anderen politischen System leben.

  10. Technologien vorantreiben werden in Zukunft bewusst innovative Unternehmen
    Unternehmen die zum richtigen Zeitpunkt die „richtige“ Innovation/das richtige Neuprodukt auf den Markt bringen können zu Marktführern werden und Old-Tech den Todesstoss versetzen. Gute Beispiele dafür sind das iPhone/Smartphone, welches innert weniger Jahre den früheren Marktführer Nokia in die Bedeutungslosigkeit beförderte, und die von Tesla lancierten batterieelektrischen Autos, welche die fossilen verdrängen werden (Tesla wird 2023 grösser sein als BMW).

    Das aber, Marktdominanz durch Innovation erreichen, erfordert einen andern Führungsstil als er heute etwa in Deutschland verbreitet ist wozu das Institut für Führung und Personalmanagement an der Universität St. Gallen schreibt: „Die deutsche Industrielandschaft ist von Innovationsträgheit geprägt.“

    Wie aber sieht eine innovationsfördernder Führungsstil aus? Mir scheint, es braucht Unternehmer, die den Willen zur Innovation mitbringen und die Unternehmensziele setzen, die ohne Innovation gar nicht erreicht werden können.
    Auch sollten die Unternehmensführer den Innovationsprozess begleiten. Steve Jobs etwa traf sich sehr häufig mit seinem Entwicklungsteam und wollte immer auf dem neuesten Stand sein. Ähnliches gilt für Elon Musk, der etwa selbst entschieden hat, dass autonomes Fahren für Tesla eine sehr hohe Priorität hat.

    Fazit: Die Basistechnologien für innovative Produkte sind heute meist schon vorhanden (E-Autos oder Smartphones griffen auf bereits Entwickeltes zurück), denn sehr vieles ist heute bereits erforscht und in Grundzügen entwickelt. Die Innovation besteht heute meistens darin aus vorhandenem Potenzial das Maximum herauszuholen und etwas überhaupt marktfähig zu machen.

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