Von Mathematik und Genderpolitik II – Zum Tod der Mathematikerin Maryam Mirzakhani

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Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

Zuweilen überrascht die Aktualität des eigenen Schreibens den Autor selbst. Vor wenigen Tagen ging es an dieser Stelle um Emmy Noether, die grösste Mathematikerin des 20. Jahrhunderts. Dabei war die Rede auch von der bisher grössten Mathematikerin des 21. Jahrhunderts: Maryam Mirzakhani ist die bislang einzige weibliche Gewinnerin der höchsten Auszeichnung in der Mathematik, der Fields-Medaille, die oft auch als „Nobelpreis für Mathematik“ bezeichnet wird (aber nur alle vier Jahre verliehen wird und dies ausschliesslich an Personen unter 40 Jahren). Und nun erreichte uns an diesem Wochenende die traurige Nachricht, dass diese aussergewöhnliche Frau gerade einmal 40-jährig an einem Brustkrebsleiden gestorben ist. Sie hinterlässt ihren Mann, den Informatiker und angewandten Mathematiker Jan Vondrák, und eine sechsjährige Tochter.

Ihr Werdegang war geradezu märchenhaft und steht wie kaum ein anderer für die Möglichkeiten talentierter Frauen in der Mathematik heute, von denen Emmy Noether nur träumen konnte. Maryam Mirzakhani wurde 1977 in Teheran geboren, einem Staat, der im Allgemeinen nicht dafür bekannt ist, sich die Förderung der Frauen und geschlechtliche Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben zu haben. Dennoch gibt es dort Spezialschulen des Staates für besonders talentierte Mädchen, die so genannten „Farzanegan Schulen“. Eine solche besuchte Maryam Mirzakhani. In den Jahren 1994 und 1995 gewann sie für ihr Heimatland bei der Internationalen Mathematikolympiade jeweils die Goldmedaille. Doch schon gleich nach ihrem Bachelor-Abschluss 1999 an der Sharif-Universität in Teheran zog es sie ins Ausland, wo sie 2004 an der Harvard Universität ihre Doktorarbeit einreichte, für die sie später den „Blumenthal Award der American Mathematical Society“ erhielt. Ihr Aufstieg war geradezu kometenhaft. Schon im Jahr 2008 wurde Mirzakhani auf eine Professur an der renommierten Stanford Universität berufen. Wenn das Emmy Noether nur noch erlebt hätte!

Ihr Werdegang war geradezu märchenhaft und steht wie kaum ein anderer für die Möglichkeiten talentierter Frauen in der Mathematik heute, von denen Emmy Noether nur träumen konnte. Maryam Mirzakhani wurde 1977 in Teheran geboren, einem Staat, der im Allgemeinen nicht dafür bekannt ist, sich die Förderung der Frauen und geschlechtliche Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben zu haben. Dennoch gibt es dort Spezialschulen des Staates für besonders talentierte Mädchen, die so genannten „Farzanegan Schulen“. Eine solche besuchte Maryam Mirzakhani. In den Jahren 1994 und 1995 gewann sie für ihr Heimatland bei der Internationalen Mathematikolympiade jeweils die Goldmedaille. Doch schon gleich nach ihrem Bachelor-Abschluss 1999 an der Sharif-Universität in Teheran zog es sie ins Ausland, wo sie 2004 an der Harvard Universität ihre Doktorarbeit einreichte, für die sie später den „Blumenthal Award der American Mathematical Society“ erhielt. Ihr Aufstieg war geradezu kometenhaft. Schon im Jahr 2008 wurde Mirzakhani auf eine Professur an der renommieren Stanford Universität berufen. Wenn das Emmy Noether nur noch erlebt hätte!

Und auch nach ihrer Berufung zur Professorin ging der Aufstieg Mirzakhanis steil weiter. Es gelang ihr in den folgenden Jahren, einige erstaunliche Sätze auf den Gebieten der Topologie und algebraischen Geometrie zu beweisen – was im Übrigen auch die Felder sind, auf denen Emmy Noether ihre bahnbrechendsten Arbeiten verfasste. So hat sich Mirzakhani insbesondere mit der Erforschung der Symmetrie von gekrümmten Flächen beschäftigt. Dabei hat sie bestimmte geschlossene Kurven auf hyperbolischen Flächen untersucht, deren Länge sich interessanterweise nicht ändert, wenn man sie verformt. Dies gilt zwar als „reine Mathematik“, gab aber wichtige Impulse auch für die theoretische Physik, insbesondere für die Quantenfeldtheorien (auch dies eine interessante Parallele zu Emmy Noether). Im Jahr 2014 wurde ihr die Fields-Medaille für „herausragende Beiträge zur Geometrie und Dynamik Riemannscher Flächen und ihrer Modulräume“ verliehen, wobei sie „Methoden verschiedener Gebiete wie algebraische Geometrie, Topologie und Wahrscheinlichkeitsrechnung zusammengebracht hat“. Eine Einführung in ihr Werk gibt der folgende Link: https://youtu.be/Q-H0jEsJUWk. Doch bereits bei ihrer Preisverteilung in Seoul, bei der sie den allergrössten Applaus von der anwesenden Mathematiker-Zunft erhielt, trug Maryam Mirzakhani schwer an der Diagnose ihrer Krankheit.

In ihrem Heimatland wurde der Tod Mirzakhanis mit Trauer, aber auch mit Stolz und Lobeshymnen auf ihre Leistungen aufgenommen. Zahlreiche Tageszeitungen führten ihr Bild auf der ersten Seite, und Präsident Hassan Rohani persönlich bezeichnete die Nachricht als „herzzerreissend“. Trotz ihres westlichen Lebensstils war sie im Iran eine populäre Figur, seitdem sie als erste Frau überhaupt den höchsten Berg der Mathematik erklommen hatte. Damals hatte sich Rohani unmittelbar nach der Verleihung der Fields-Medaille ebenfalls persönlich per Tweet gemeldet um ihr zu gratulieren und daraufhin eine Kopftuchdebatte ausgelöst. Denn mit dem Tweet veröffentlichte er zwei Bilder der Geehrten. Eines zeigte sie mit ihrer in der Öffentlichkeit bekannten Kurzhaarfrisur, das andere mit Kopftuch. Kleidungsvorschriften sind für Frauen in Iran sehr streng, und Verstosse gegen die Kopftuchpflicht werden bis heute mit Gefängnis und zuweilen sogar Peitschenhieben bestraft. Die nationalen iranischen Medien berichteten damals grösstenteils kritisch über Rohanis Nachricht und dem Bild der Mathematikerin ohne Kopftuch. Doch bekam der Präsident von vielen Seiten auch Zuspruch, dass er Mirzakhanis Leistung über ihr fehlendes Kopftuch gestellt hatte. Und so soll es auch sein: Im 21. Jahrhundert werden Frauen nach ihrer Leistung und nicht ihrer Bekleidung oder ihres Aussehens wegen beurteilt. Heldinnen wie Maryam Mirzakhani erinnern uns daran und inspirieren uns dazu, auch wenn wir heute in erster Hinsicht um sie trauern.

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Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

24 Kommentare

  1. Schöner Nachruf, vielen Dank!
    Einen kleinen Fehler kann man vielleicht korrigieren, damit der sich nicht weiterverbreitet: Maryam Mirzakhani hat die Fieldsmedaille doch persönlich in Seoul auf der Eröffnungsveranstaltung des ICM2014 aus der Hand der (damaligen) Koreanischen Staatspräsidentin entgegengenommen – unter großem Applaus!

    • Sie konnte ihre Auszeichnung damals noch entgegennehmen, ihr Vortrag, der eine Woche später angekündigt war, fiel dann aber schon krankheitsbedingt aus.

  2. Vielleicht hier gerne mal aushelfen, vielleicht ist der Schreiber dieser Zeilen nicht mehr ganz up to date, diesbezügliche bundesdeutsche Verhältnisse meinend, Fragen :

    1.) Gender meint doch das sogenannte soziale Geschlecht, die sogenannten Gender Studies zehren konzeptuell von dieser Aussage :

    Man ist nicht als Frau geboren, man wird es. [Simone de Beauvoir]

    ?

    2.) Der Feminismus bewirkte insofern die besondere Förderung von Frauen [1], betrieb keine Gender-Politik, sondern Frauen-Politik? Er war reaktiv, nicht proaktiv (um einmal dieses “schöne” Wort zu gebrauchen)?

    3.) Warum steht nun zum zweiten Mal ‘Genderpolitik’ in der Überschrift, wenn in den dankenswerter bereit gestellten Texten der Begriff ‘Gender’ zum zweiten Mal nicht auftaucht?

    4.) Dagegen, dass Frauen auch im Natur- und Formalwissenschaftlichen besonders leisten, haben viele nichts? Hier darf bis soll weiterhin geworben werden und eine diesbezügliche Gegnerschaft ist nicht vorhanden bis irrelevant?

    MFG + eine schöne sommerliche Woche,
    Dr. Webbaer

    [1]
    Postulierte auch die Unterdrückung von Frauen, durch sogenannte Strukturelle Gewalt, das Fachwort, das einige natürlich als nicht sachnah und gesellschaftlich schädlich ablehnen, wie auch weite andere Teile dieser Veranstaltung.
    Was an dieser Stelle abär nicht stören soll, deshalb hat Dr. Webbaer nicht nachgefragt.

    • @Dr. Webbear

      Der Feminismus hat sich in den letzten Jahren sehr stark mit der Genderpolitik vermischt. Bis in die 1980er Jahre wurde noch streng nach “natürlichem” Geschlecht unterschieden. Die Genderforschung hat das biologische Geschlecht (“sex”) jedoch weitgehend zum Verschwinden gebracht und durch das soziale Geschlecht (“gender”) ersetzt. Durch die Erweiterung des Geschlechterbegriffs hat man dem Feminismus mehr oder weniger den Boden entzogen.

      “Denn zwar wird die Genderforschung von antifeministischen Herrenrechtlern als theoretische Speerspitze des Feminismus wütend bekämpft. Doch viele feministische Wissenschaftlerinnen befürchten im Gegenteil, dass die Genderforschung feministische Kraft in luftigen theoretischen Höhen verloren hat. Während „die Gender Studies bisweilen ein Auskommen an den Universitäten gefunden haben“, will „keine_r mehr so recht feministische Theorie betreiben“ (Hark).”
      http://www.tagesspiegel.de/wissen/feminismus-und-gender-werd-feministin/8472496-all.html

      • Howdy, Mona :

        Die Genderforschung hat das biologische Geschlecht („sex“) jedoch weitgehend zum Verschwinden gebracht und durch das soziale Geschlecht („gender“) ersetzt. Durch die Erweiterung des Geschlechterbegriffs hat man dem Feminismus mehr oder weniger den Boden entzogen.

        So ähnlich versteht Dr. Bär ebenfalls diese bedauerliche Entwicklung.

        Beim Feminismus konnte er noch mitgehen, teilte zwar regelmäßig nicht die sozialistischen Ansätze, Alice Schwarzer beispielsweise verlautbarte anfänglich im Sinne des Sozialismus, womöglich auch um Frauen arbeiten zu lassen, abär dachte sich in etwa :

        Ja, die Frau Schwarzer ist zwar Kollektivistin, hat aber einen Punkt.
        Die Benachteiligung der Frauen, wie sie lange Zeit auch gesetzlich vorgesehen war, ist zu beenden.
        (Randbemerkung : In den letzten Jahrzehnten ist ihm Frau Schwarzer noch sympathischer geworden, weil sie -Huch!- auch in der Lage ist den Islam aus feministischer Sicht wohl begründet zu kritisieren.)


        Bei “Gender” steift Dr. Webbaer dagegen regelmäßig ab, sieht hier eine Verirrung, die direkt biologischer Lehre widerspricht.
        Politisch nutzbar zwar, ganz anscheinend, aber nicht geeignet als wissenschaftliches Fach, also diese sogenannten Gender Studies.

        MFG
        Dr. Webbaer

  3. Luboš Motl Nachruf (der sie persönlich kannte) zeichnet die Laufbahn Mirzakhanis nach. Sie wurde von ihren Eltern und ihrem Staat (Iran) gefördert, nachdem sie früh Zeichen einer hohen mathematischen Begabung zeigte (Gewinnerin bei Mathe-Olympiaden). In den US-Hochschulen landete sie bald schon in sehr guten, vielversprechenden Positionen.

    Von Genderpolitik hält Luboš Motl allerdings gar nichts, er ist überzeugt, dass Frauen rein schon aus biologischen Gründen, weniger Wissenschafts- und Mathe interessiert und begabt sind. Dies zeigt sein Artikel Why not to get more girls into STEM gut, wo man Sätze liest wie:
    “Der Prozentsatz der Frauen in den STEM-Feldern ist klein und die Lücke basiert letztlich auf biologischen Gründen. Tatsächlich lässt sich recht einfach zeigen, dass die wissenschaftlichen Institutionen im Moment bereits einen künstlich erhöhten Frauenanteil besitzen (Resultat eines halben Jahrhunderts politischer Korrektheit und positiver Diskriminierung (affirmative action)”

    Mir scheint allerdings ein Urteil über die angeborenen mathematischen Fähigkeiten von Frauen verfrüht, auch weil ich mir vorstellen kann, dass es ähnliche Effekte wie beim Flynn-Effekt (Generation für Generation schneidet besser im Intelligenztest ab) auch in Bezug auf die mathematischen Fähigkeiten bei Frauen geben könnte.

  4. Luboš Motl Nachruf (der Myriam persönlich kannte) Maryam Mirzakhani, RIP zeichnet die Laufbahn Mirzakhanis nach. Sie wurde von ihren Eltern und ihrem Staat (Iran) gefördert, nachdem sie früh Zeichen einer hohen mathematischen Begabung zeigte (Gewinnerin bei Mathe-Olympiaden). In den US-Hochschulen landete sie bald schon in sehr guten, vielversprechenden Positionen.

    Von Genderpolitik hält Luboš Motl allerdings gar nichts, er ist überzeugt, dass Frauen rein schon aus biologischen Gründen, weniger Wissenschafts- und Mathe interessiert und begabt sind. Dies zeigt sein Artikel Why not to get more girls into STEM gut, wo man Sätze liest wie (von mir verbesserte google-translate Übersetzung):

    „Der Prozentsatz der Frauen in den STEM-Feldern ist klein und die Lücke basiert letztlich auf biologischen Gründen. Tatsächlich lässt sich recht einfach zeigen, dass die wissenschaftlichen Institutionen im Moment bereits einen künstlich erhöhten Frauenanteil besitzen (Resultat eines halben Jahrhunderts politischer Korrektheit und positiver Diskriminierung (affirmative action)“

    Mir scheint allerdings ein Urteil über die angeborenen mathematischen Fähigkeiten von Frauen verfrüht, auch weil ich mir vorstellen kann, dass es ähnliche Effekte wie beim Flynn-Effekt (Generation für Generation schneidet besser im Intelligenztest ab) auch in Bezug auf die mathematischen Fähigkeiten bei Frauen geben könnte.

    • @ Herr Holzherr :

      Mir scheint allerdings ein Urteil über die angeborenen mathematischen Fähigkeiten von Frauen verfrüht, auch weil ich mir vorstellen kann, dass es ähnliche Effekte wie beim Flynn-Effekt (Generation für Generation schneidet besser im Intelligenztest ab) auch in Bezug auf die mathematischen Fähigkeiten bei Frauen geben könnte.

      Der sogenannte Flynn-Effekt ist problematisch, denn es ist wohl so, dass neuere Generationen bessere Ergebnisse erzielen können, als zuvor, wobei die Intelligenz aber, zwar messbar und wissenschaftlich nutzbar, sehr unklar in ihrer Bedeutung bleibt.
      Ist bspw. die Verständigkeit gemeint, oder die Klugheit oder die Weisheit oder die Abgefeimtheit (“Bauernschläue”)?
      Insofern liegt ein Gegenstand der Intelligenzforschung vor, die selbst ihren Gegenstand bestimmt, wobei, kleiner Gag am Rande, die Intelligenz- oder Hochbegabtenforscher selbst nicht besonders intelligent oder hochbegabt sein müssen, nicht einmal auf ihrem Gebiet, dies nur gut beherrschen müssen.
      (Dr. Webbaer sieht in dieser Nicht-Rekursion allerdings keinen grundsätzlichen Mangel der Intelligenz-Forschung, eben nur einen Gag.)

      Bei unterschiedlichen Gruppen, egal wie sie zusammengesetzt sind, sofern unveränderliche Merkmale hier ausschlaggebend sind, kognitive Leistungen betreffend, ist Dr. Webbaer aber sehr locker und getlemanlike und will agnostisch bleiben.
      Dies scheint ihm sehr nützlich zu sein, um den Umgang zwischen den Mitgliedern unveränderlicher Merkmale nicht zu belasten.

      Dr. Webbaer hält sich, abseits von Privattheorie und dem Reden am Stammtisch, hier also in seiner Meinungsäußerung, wie es sich auch bei den scilogs.de womöglich gehört, zurück.
      Steift nur gelegentlich dann auf, wenn dem Satz “unterschiedliche Gruppen(angehörige) müssen nicht auf jedem Gebiet gleich performieren” widersprochen wird.

      MFG
      Dr. Webbaer

      • @Dr.Webbaer (Zitat)“kognitive Leistungen” misst ein Intelligenztest eben über die Testaufgaben, die immer nur ein Subset aller denkbaren kognitiven Leistungen sind. Wenn eine Bevölkerung besser abschneidet in Intelligenztests, dann kann das viele Gründe haben, etwas weil
        1) die durchschnittliche Intelligenz zugenommen hat weil es weniger Fehlernährung und die kognitive Leistung mindernde Krankheiten gibt.
        2) die Alltagskultur mehr Herausforderungen in Richtung der Intelligenztests stellt
        3) die (z.B. mathematische) Bildung (auch schon im Elternhaus) besser geworden ist
        4) die Intelligenztests eher auf die Fähigkeiten der Getesteten zugeschnitten werden

        Die mathematische Intelligenz von Frauen könnte allein dadurch steigen, dass schon Mädchen Computerspiele machen oder Experimentier- und Baukästen als Spielzeuge entdecken.

        • @ Herr Holzherr :

          @Dr.Webbaer (Zitat)„kognitive Leistungen“ misst ein Intelligenztest eben über die Testaufgaben, die immer nur ein Subset aller denkbaren kognitiven Leistungen sind.

          Janz jenau, wenn einem sogenannten Intelligenztest eines nicht abgesprochen werden kann, ist dies, dass er sich nicht um ‘Subset[s] aller denkbaren kognitiven Leistungen’ bemüht.
          Dieser Test ist insofern auch gesellschaftlich nützlich, zeigt er doch auf, dass einige können könnten, kognitiv, ganz ähnlich wie das Zentimeterband darauf hinweist, dass Lange Kerls auch wehrhaft sein könnten.
          Ganz ähnlich ließe sich hier die, für die Intelligenzforschung [1] relevante bis zentrale, Erbschaft nachweisen, Nachkommen meinend, diesmal die Wehrhaftigkeit meinend.
          Dr. W stellt sich hier, in gewissem Sinne und insbesondere sozial bemüht : agnostisch.

          Die mathematische Intelligenz von Frauen könnte allein dadurch steigen, dass schon Mädchen Computerspiele machen oder Experimentier- und Baukästen als Spielzeuge entdecken.

          Könnte und so, sie wollen womöglich oft nicht, wobei keinerlei Art Unterdrückung stattfinden muss, der Geschlechtsdimorphismus ist zwar beim hier gemeinten Säuger nicht so-o stark ausgeprägt, bleibt aber zu berücksichtigen.
          Und -Hey!- wäre dies Ihr Ding zu brüten?!

          Insofern, Dr. Webbaer soll sich ja zurück halten, bleiben ihm dennoch Aussagen dieser Art – ‘Denn tatsächlich gibt es keine er[n]stzunehmende akademische Referenz dafür, dass Frauen eine tiefere durchschnittliche mathematische Intelligenz besitzen als Männer, auch wenn es sowohl kognitive Aufgaben gibt, bei denen Männer im Durchschnitt besser abschneiden, als auch solche, bei denen Frauen überlegen sind.’ (Quelle : anderweitig bei Herrn Dr. Jaeger vorzufinden) – verwehrt, in der Annahme.
          Will an dieser Stelle abär nicht das Streitgespräch suchen, sich bspw. an der geschlechtsspezifischen Eichung dieser Intelligenztests hervorheben.

          MFG
          Dr. W

          [1]
          Die Intelligenzforschung lebt gerade auch im “Biologistischen” (keine neg. Konnotation beabsichtigt, Dr. W argumentiert gerne wie gelegentlich auch biologistisch).

          • @Dr.Webbaer: Frauen sind allgemein mehr “eingemittet”. Man findet unter ihnen weniger Outlier nach unten (also Idiotinnen) und auch weniger mathematisch Hochbegabte. Mindestens heute ist das so.

          • @ Herr Holzherr und hierzu :

            Frauen sind allgemein mehr „eingemittet“. Man findet unter ihnen weniger Outlier nach unten (also Idiotinnen) und auch weniger mathematisch Hochbegabte.

            War wohl so auch anderer Stelle von Herrn Dr. Jaeger angeschrieben, vergleiche :

            Zudem gibt es einige Hinweise dafür, dass die Varianz der Intelligenzverteilung bei Männern breiter ist als bei Frauen, mit anderen Worten, es gibt mehr äusserst dumme und äusserst intelligente Männer als Frauen. [Quelle:
            in der ersten mit ‘Von Mathematik und Genderpolitik’ überschriebenen und bereit gestellten Nachricht zu finden]

            Allerdings kann Dr. Webbaer an dieser Stelle und diesbezüglich, auch den hier gemeinten Geschlechtsdimorphismus betreffend, nur zynisch, ursisch werden, bleibt in sofern sparsam.

            Es wäre aus seiner Sicht und in diesem Zusammenhang sogar besonders aussagekräftig, wenn sich unter den Männchen in der Spitze, aber auch im Tiefgang, ‘Idioten’ (streng genommen sind dies Privatiers und Voraussetzung für unabhängige Philosophie) fänden, die eben meist männlicher Bauart sind.

            Nichts fällt leichter als medioker zu sein.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @Dr. Webbaer: Dieses statistische Wissen – unter Frauen gibt es weniger Abweichlerinnen – ist mir schon mindestens 15 Jahre vertraut. Es stimmt aber, dass der Autor dies hier ebenfalls geschrieben hat.

            Verhaltenstest ergeben übrigens noch ganz andere Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Fordert man eine Test-Gruppe Männer (Studenten) auf, Studentinnen danach zu fragen, ob sie mit ihnen ein Schäferstündchen verbringen, so kommen dieser Aufforderung weit mehr als die Hälfte der Studenten nach, unter den Frauen (Studentinnen) aber sind es nur ganz wenige. Kann natürlich alles kulturbedingt sein, zumal es schwierig ist das biologische vom kulturellen zu unterscheiden.

          • @ Herr Holzherr :

            Es gibt halt unterschiedliche Aufgaben des Männchen und des Weibchens, die biologisch einwandfrei beschrieben sind, bezogen auf den hier gemeinten Primaten, der ein Säugetier ist.
            Der diesbezüglich vorzuliegen habende Geschlechtsdimorphismus könnte auch bedeuten, dass sich Begabung unterscheidet, auf die beiden Gruppen (vs. Gender) bezogen und die “große Zahl” meinend.
            Eigentlich interessiert den Schreiber dieser Zeilen dieser Punkt nicht sonderlich [1], es interessiert ihn bspw. auch nicht, ob Groß- oder Kleinwüchsige sich wie genau i.p. kognitiv-intellektueller Begabung unterscheiden, auch Hirngrößen meinend.
            Es liegt hier ein Tabu vor, das auch Dr. Webbaer beachtet, durchaus im Sinne einer (hier : wohlverstandenen) Politischen Richtigkeit.

            Hervorgelockt wird er an dieser Stelle nur, wenn grell behauptet wird, dass alle gleich könnten, auf Gruppen mit unveränderlichen Merkmalen bezogen, und dass wenn nicht alle gleich können, auf Gruppen mit unveränderlichen Merkmalen bezogen, Unterdrückung vorläge.

            Und dass alle gleich wollen, was direkt der Biologie widerspricht und Ihr Beispiel war aussagekräftig.
            Hauskater “Dammie” (Damiel) könnte dies bestätigen.

            MFG
            Dr. Webbaer (der die Zeit noch genutzt hat die üblichen Texte der bekannten Online-Enzyklopädie zu durchforsten, hier hat sich zuletzt einiges geändert, die womöglich vorliegenden hier gemeinten Geschlechtsunterschiede werden zunehmen ausgemerzt)

            [1]
            Hat abär gemerkt, dass dort, wo er tätig war, bspw. Frauen und Kleinwüchsige rar gesät waren. – Was sich kaum vermeiden ließ.

  5. Dr. Webbbaer, Martin Holzherr,
    ….Die mathematische Intelligenz von Frauen könnte allein dadurch steigen, dass schon Mädchen Computerspiele machen oder Experimentier- und Baukästen als Spielzeuge entdecken.
    Also , wenn man Intelligenz an Mathematik festmacht, dann ist das unrealistisch und daneben.

    Opa Bote behauptet an dieser Stelle: Frauen sind in psychologischer Hinsicht jedem Mann überlegen. Sie sind in ihrem Sozialverhalten (fast) jedem Mann überlegen und diese Überlegenheit kommt dadurch zum Ausdruck, dass sie sich nicht an solchen wortgläuberischen Diskussionen hier beteiligen.
    Intelligenz meint auch praktische Intelligenz, wie man sein Leben meistert, wie man mit seiner Umwelt und den Mitmenschen umgeht, die moralische Seite betreffend.
    Anmerkung: Die Fähigkeit zu lieben kommt beim IQ nicht vor, das ist bezeichnend.

    • @Bote17: Hier (Titel: “Von Mathematik und Gender …”) geht es aber um mathematische Intelligenz und nicht um den EQ – und ja, auch Frauen können rechnen und abstrakt denken, davon geht dieser Artikel und gehen die Bemühungen um mehr Frauen im Bereich STEM (Science/Tech/Eng/Math) (deutsch: MINT (Math/Ing/Nat/Tech)) ja aus.
      Wenn sie schreiben: “Frauen sind in psychologischer Hinsicht jedem Mann überlegen. Sie sind in ihrem Sozialverhalten (fast) jedem Mann überlegen” so beloben sie das traditionelle Frauenbild und mit (Zitat)“und diese Überlegenheit kommt dadurch zum Ausdruck, dass sie sich nicht an solchen wortgläuberischen Diskussionen hier beteiligen” behaupten sie dann gar noch, Frauen in der Mehrheit sprächen nicht über so etwas wie mathematische Intelligenz, weil sie besondere Leistungen in diesem Bereich gar nicht anstreben.

      Nun, in der Mehrheit streben Frauen tatsächlich in andere Berufe (nämlich z.B. Berufe im Gesundheitswesen, im Bereich Erziehung). Doch es gibt natürlich auch (ein paar) Frauen, die auch in die Männerdomänen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und auch Mathematik eindringen. Interessanterweise gibt es sogar deutlich mehr Mathematikerinnen (20% der Mathestudenten sind Frauen) als etwa Maschinenbauingenierinnen. Die Gender-Hypothese geht nun davon aus, dass heutige Berufsvorlieben und -schwächen des weiblichen Geschlechts eine Folge unseres gesellschaftlichen Frauenbilds seien, dass es ein soziales Geschlecht gäbe, welches sogar stärker als das biologische sei.
      Gänzlich falsch ist das nicht, sonst wäre es nämlich immer noch wie vor 100 Jahren, wo es überhaupt keine Ärztinnen, Mathematikern und so weiter gab.

      Noch einmal zu ihrer Betonung der emotionalen Intelligenz der Frau: Wenn eine Frau Mathe studiert heisst das nicht, dass sie emotional weniger empfindet und spürt, genauso wenig wie einem männlichen Mathematiker oder Ingenieuer die Emotionalität einfach abgesprochen werden kann.

  6. Martin Holzherr,
    ……deutlich mehr Mathematikerinnen,
    das ist überaus erfreulich und dass die Berufsvorlieben auch vom Umfeld abhängen, das scheint mir auch einleuchtend zu sein.
    Also hat mich meine provokative Einlassung doch weiter gebracht im Sinne einer positiven Einsicht.
    Es freut mich auch, dass Sie ein positives Bild von Frauen zeichnen.
    Dass so ein Thema überaus emotional ist, beweist die Tatsache, dass ich dabei den Titel des blogs ganz aus dem Auge verloren hatte.
    Ich kann nur bestätigen, dass meine Tochter mir mathematisch überlegen ist, genau wie meine Frau. Blos machen die nichts daraus, weil es sie gar nicht interessiert.

    • @ Bote17 :

      Ich kann nur bestätigen, dass meine Tochter mir mathematisch überlegen ist, genau wie meine Frau. Blos machen die nichts daraus, weil es sie gar nicht interessiert.

      Dr. W kann anderweitig bestätigen. Recht drastisch sogar. Ansonsten könnten die “Kleinen” natürlich noch besser werden, oder die Enkel.
      Sehr nett natürlich, dass Sie anmerken selbst fruchtbar geworden zu sein, es hilft schon “ein wenig”, wenn bei Fragen, die Geschlechtsunterschiede meinen, reale Fachkompetenz vorliegt.
      Wenn bspw. Damen der sogenannten Gender Studies Familienministerien beraten, Damen, die überdurchschnittlich oft kinderlos und homosexuell sind, weiß der Webbaer nicht so recht, trotz womöglich auch vorhandener emotionalen und kulturellen Intelligenz, wobei er, lol, natürlich auch familiell ein wenig als Sonderling gilt.

      MFG
      Dr. Webbaer

  7. Dr. Webbaer,
    …..reale Fachkompetenz,
    Das konnte man früher bei jedem Menschen voraussetzen, jetzt ist das schon eine Besonderheit.
    Ich behaupte sogar, dass unsere Gesellschaft an dieser fehlenden Fachkompetenz leidet, in den Kommunen und in den Ländern, wo die Karrieretypen in der Verwaltung und Politik zu Entscheidungen gelangen, die eben nicht “familiengerecht ” sind.
    Süffisante Anmerkung, an der Schule an der ich unterrichtet habe, waren 75 % Frauen und von diesen 75 % Frauen waren 90 % kinderlos !
    honi soit qui mal y pense !
    An der Schule meines Enkels bekommen die Erstklässler 4 DIN A4 Seiten Hausaufgaben.
    Leute, wo soll das hinführen?

    • Janz jenau, die Fertilität sicherzustellen, statt bspw. in Überschriften ‘Gender-Politik’ zu promovieren, ist die zentrale Aufgabe des hier gemeinten Primaten.
      Neugierig, wie der Schreiber dieser Zeilen ist, Webbaeren sind neugierig, verweist Dr. W gerne auf diese Profil :
      -> http://larsjaeger.ch/?page_id=172&lang=de

      Selbstabschaffung scheint ein neu- oder kulturmarxistisches Programm zu sein,
      MFG
      Dr. Webbaer

      • Wobei das ganz unten Webverwiesene natürlich hier gut gefunden wird, bei ‘alternativ’ und auch hier :

        In seinem naturwissenschaftlichen Schreiben liegt Lars Fokus auf der Geschichte der Wissenschaft, dem Zusammenspiel von Wissenschaft und spirituellen Traditionen, wie die Wissenschaft unsere moderne Gesellschaft geformt hat und weiterhin formt, und wie fortlaufend technologische Revolutionen gestaltet werden.

        …steift der Schreiber dieser Zeilen, i.p. ‘spirituelle Traditionen’ allerdings ein wenig ab.

        Wobei die hier vorliegende Nachrichtenlage natürlich schon sein Wohlwollen findet, können Deutsche eigentlich so klug sein?

        …und hier auch nur selten mehrfach zens(ur)iert worden ist.

        MFG
        Dr. Webbaer

  8. Dr. Webbaer,
    …..Lars Jaeger,
    Das scheint ja ein ausergewöhnlicher Mensch zu sein, mit vielen Qualifikationen. Dass er das Thema Hedgefonds beackert hat, zeigt, dass er die Zusammenhänge versteht. Hedgefond gilt ja als Synonym für das böse Kapital. Dabei verstehen die Leute nicht, dass die Risiken im internationalen Handel eben durch Warentermingeschäfte abgesichert werden müssen.
    ……Deutschland schafft sich selber ab,
    das hat ja jetzt auch Erdogan aufgegriffen, natürlich mit einer anderen Zielsetzung.
    Ich glaube, dass unsere Gesellschaft etwas orientierungslos geworden ist. Früher gab es die Rechten und die Linken und da konnte sich jeder einreihen.
    Wir sind die Letzten, die rechts und links in der Erziehung und in der Schule hautnah miterlebt haben und wir haben uns in diesem Spannungsfeld selbst eine Meinung bilden müssen. Diese Generation der “Wissenden” stirbt langsam weg und zurück bleiben die Opportunisten , die jedem mainstream hinterher laufen.
    Ich komme mir mit meiner Meinung mittlerweile als lebendes Fossil vor. Ihnen scheint es ähnlich zu ergehen.

    • @ Kommentatorenfreund ‘Bote17’ :

      Ich komme mir mit meiner Meinung mittlerweile als lebendes Fossil vor. Ihnen scheint es ähnlich zu ergehen.

      Wenn der Teufel ruft, …, gilt es zu gehen.

      Spaß beiseite, klar diese “Rechts-Links”-Schiene bringt es politisch nicht, nett auch die Anmerkung, dass die Nachplapperei mittlerweile Überhang genommen hat, zuletzt angemerkt : Dr. W wollte dem werten hiesigen Inhaltegeber nicht ernsthaft auf den Schlips treten.
      Der stellt schon ganz bemerkenswerte Texte bereit, hoffentlich wird er sich hier nicht im “Alternativen” verausgaben.

      MFG
      Dr. Wennaet (der sich nun auszuklinken hat, “Fressie” wartet)

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