Kommt die Klimakrise vielleicht noch viel früher und in weitaus dramatischer Form als bisher gedacht? – Zum ersten Teil des CMIP6-Reports des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

Überall auf der Welt forschen Wissenschaftler zu Fragen des Klimas. Um die vielen verschiedenen Versionen der entwickelten Klimamodelle besser vergleichen zu können und die Forschungsbemühungen aufeinander abzustimmen, wurde Mitte der 1990er Jahre vom Weltklimaforschungsprogramm WCRP das internationale Coupled Model Intercomparison Project CMIP ins Leben gerufen. Die CMIP-Modelle wurden im Verlauf der letzten fast 30 Jahre mit immer weiter steigenden Komplexität und Qualität – also Genauigkeit – entwickelt. So wurde in den letzten Jahren die sechste Modellklasse (CMIP6) mit dem Bericht AR6 mit grösster Spannung erwartet (wobei aber schon viel davon vorab publiziert worden war). Dessen Publikation (die der ersten Gruppe, es folgt noch eine zweite) fand schliesslich am 9. August 2021 statt.

Einige Zusammenhänge, zum Beispiel die globale Wolkenbildung und die Wechselwirkung der Atmosphäre mit den Ozeanen, hatten sich lange nur unzureichend berechnen lassen. Immer wieder zeigten sich darin neue Rückkopplungen, deren Auswirkungen nun, mit AR6, etwas besser verstanden sind – wenn auch immer noch nicht perfekt. Mit der globalen Erwärmung und dem Abschmelzen von Eis ändert sich zum Beispiel der Salzwassergehalt in den Meeren. Diese Änderung beeinflusst die Meeresströmungen, doch wie sich dieser Effekt genau berechnen lässt und welche weiteren Temperatureffekte dies auslöst, weiss man zwar jetzt etwas besser, aber eben immer noch nicht sehr genau. Die Klimamodelle der CMIP6-Serie haben sich dieser Probleme weitaus intensiver angenommen, doch zukünftige CMIP-Serien werden sich ihnen noch detaillierter und weiteren offenen Probleme annehmen müssen.

Die CMIP6-Modelle sind in ihrem Anspruch an die Modellgenauigkeit noch einmal wesentlich ehrgeiziger als ihre Vorgänger-Modelle. Zum Beispiel wurde in einigen von ihnen die räumliche Auflösung der Gitter, auf denen das globale Klima modelliert wird, auf unter 100 Kilometer gebracht. Damit lassen sich die Effekte der Wolkenbildung auf das lokale und globale Klima besser erfassen. Zugleich steigt die zeitliche Dichte der Messungen deutlich an.

„Dieser Bericht ist unschätzbar für die künftigen Klimaverhandlungen und politischen Entscheidungsträger», sagte der Präsident des IPCC, der Süd-Koreaner Hoesung Lee. Etwas dramatischer drückte es Erich Fischer, Klimaforscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und einer der leitenden IPCC-Autoren, aus: „Der Klimazustand hat sich rasch weiterverändert, und das Zeitfenster, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, geht allmählich zu“. Was bezeichnend für den Bericht ist, dass sich im Vergleich zu den Verhandlungen über die AR5-Publikation vor fast acht Jahren die Debatten offensichtlich viel reibungsloser verliefen. Die IPCC-Autorenschaft setzte sich diesmal wohl klar gegen den bisher immer stattgefundenen Widerstand aus der Politik gegen klare Formulierungen durch. Zudem wurde die Wissenschaftlichkeit des Berichts nicht mehr angetastet. So wird nun auch die Verantwortlichkeit klar dargestellt: Der Mensch ist gemäss IPCC klar und deutlich für die gesamte beobachtete Erderwärmung seit der vorindustriellen Zeit verantwortlich (1,6 Grad auf dem Land, 0,9 Grad über dem Meer, 1,1 Grad im globalen Mittel)!

Ihr Ergebnis fällt insgesamt erschütternd aus als von den meisten Menschen erwartet. So könnte der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau, die ja gemäss dem Pariser Abkommen möglichst nicht überschritten werden sollte, bereits früher erreicht werden als bisher angenommen und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bereits in den frühen Dreißigerjahren erreicht werden, wenn der Ausstoss von Treibhausgasen nicht drastisch reduziert wird. Im IPCC-Sonderbericht von 2018 lag die Schätzung, wann die 1,5 Grad erreicht unter diesen Bedingungen wird, zwischen 2030 und 2052. Heute liegt die Schätzung des allerspätesten Zeitpunkts bei 2040. Die Weltgemeinschaft wird damit wohl die Pariser Ziele krachend verfehlen, wenn der Treibhausgasausstieg nicht schneller und drastischer sinkt, so die Aussage des Berichtes.

Die Veröffentlichung des Berichts fiel just in die katastrophalen Wochen mit Überschwemmung in Deutschland und der Schweiz, extreme Hitze in Kanada und dem Nordwesten der USA, Hitzerekorde in Nord- und Südeuropa, massive Feuer in der Türkei, und starke Überflutungen in China. All dies – und insbesondere die Gleichzeitigkeit all dieser Ereignisse – wäre ohne die Hitzerekorde nicht möglich gewesen, so der Konsens der Klimaforscher. In ausnahmslos allen Erdteilen werden extrem heiße Tage deutlich zunehmen. Zugleich wird es wahrscheinlicher, dass Hitzewellen und Dürren oder Starkregen und Stürme gleichzeitig auftreten. Klar ist für die Klimaforscher auch, dass wir die kritische Zwei-Grad-Grenze höchstwahrscheinlich überschreiten, wenn wir die Treibhausgasemmission nicht vor der Mitte des Jahrhunderts auf Null oder nahe Null senken. Dies erscheint vielen als eine zu polemische Aussage. Aber in den Wissenschaften ist es halt nicht erlaubt, die Welt so zu sehen, wie sie die Politiker, Ökonomen und viele andere gerne hätten. Vielmehr zeigen uns Wissenschaftler, wie sie wirklich ist. Und es ist wahrlich historisch bei weitem nicht das erste mal, dass sie damit auf öffentlichen Widerstand stossen.

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Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

22 Kommentare

  1. Aber in den Wissenschaften ist es halt nicht erlaubt, die Welt so zu sehen, wie sie die Politiker, Ökonomen und viele andere gerne hätten.

    Im deutschen Bundestags-Wahlkampf wird das Klima-Katastrophen-Thema jetzt aktualisiert. Aber Politiker sind eben keine Wissenschaftler, und jene bestimmen beeinflusst von den Lobbyisten den politischen und ökonomischen Weg des Landes. Dabei kann nur staatliches Eingreifen den (natürlichen) Egoismus der Bürger (“Wohlstand, Mobilität etc.”) dämpfen und den Unsinn der Wachstumsdoktrin ändern. Ich bin da pessimistisch.

    • @Rüdinger Mende (Zitat): „ Dabei kann nur staatliches Eingreifen den (natürlichen) Egoismus der Bürger (“Wohlstand, Mobilität etc.”) dämpfen und den Unsinn der Wachstumsdoktrin ändern.“
      Antwort: Ein demokratischer Staat vertritt die Interessen der Bürger und nicht etwa höhere Ideale wie einen von den Bürgern und der Wirtschaft ungewollten Wachstumsverzicht. Auch die Erziehung des bereits vollmündigen Bürgers ist keine vorrangige Aufgabe des Staates.

      Jetzt aber zum Klimaschutz: Dieser verlangt schlicht und einfach einen Verzicht auf Kohle, Erdöl und Erdgas und einen Verzicht auf CO2 emittierenden Zement. Das geht auch ohne Wachstumsverzicht, wenn es auch bei wachsender Wirtschaft etwas schwieriger wird.

      Deutschland ist ein Kohleland, hat also den industriellen Aufstieg mittels Kohle (als Energieträger) geschafft. Doch heute geht es auch ohne Kohle, ja gänzlich ohne Energien, die mit dem Ausstoss von Treibhausgasen verbunden sind. Deutschland muss nur wollen und es muss zudem bereit zu gewissen Konzessionen sein, die beim Einsatz CO2-armer Energiequellen nötig werden.

      Ein Verzicht auf Mobilität und Wohlstand allein genügt zudem nicht um die Emissionen auf Null zu senken. Das zeigt auch die frühere DDR, wo bei niedrigerem Wohlstand gleich viel oder mehr CO2 ausgestossen wurde wie im Westen.

    • In Gesprächen mit Bekannten merke ich immer wieder, sobald Sie mehr wissen und ich Ihnen Wege zeige wie Sie im kleinen anfangen können etwas zu machen (Stromanbieter wechseln z.B weil man teilweise 100€ im Jahr spart wenn man von den Stadtwerken zu einem von bund/Greenpeace empfohlenen Anbieter wechselt) wollen Sie das auch.
      Bisher dachten Sie alles wäre furchtbar teuer und kompliziert oder weniger effektiv etc.
      Ich dachte das viele nicht überzeugt werden wollen, allerdings habe ich festgestellt das stimmt nicht (Klar manche wollen es wirklich nicht und das akzeptiere ich auch).
      Die Politik hat so lange erzählt Klimawandel? Umweltschutz? Das ist nicht so dringend, das machen wir bald. Bestimmt.
      Der Lobbyismus hat fleißig Vorurteile geschürt, zu erzählen inwiefern sich Technik weiterentwickelt hat und Lösungen anzubieten hilft mir sehr.

      Ich kann ja keine Katastrophe erzählen und ihnen dann sagen ‘aber du kannst nichts machen’

      Umweltschutz ist ein Prozess der wie Datenschutz nicht von heute auf morgen zu 100% klappt.

      Natürlich bewirkt das nur begrenzt viel, wir können nur hoffen das die Wahl etwas verändert oder die Verbraucher der Industrie zeigen was sie wollen.

  2. Das Gefähriche an der Situation ist, dass das Zentrum der Temperaturzunahme nicht im Gebiet liegt, wo die höchste Sonneneinstrahlung stattfindet, sondern an den Polen und deshalb das Polareis abschmilzt.
    Das unterstreicht die Bedeutung des CO2, das CO2 ist überall.

    Bei der Venus mit ihrem extrem hohen CO2 Gehalt gibt es kaum einen Temperaturunterschied zwischen dem Venusäquator und seinen Polen.
    Diese Einsicht sollten wir verinnerlichen.

  3. Auch die Intuition sagt einem, daß man von vielfacher Beschleunigung ausgehen muß. Vielleicht fackeln wir uns indirekt die Lebensgrundlagen einfach ab, ohne Wald wirds schwierig, denn die aktuellen Brände dürften nur ein Vorgeschmack sein. Wir brauchen keinen Bolsonaro für die Selbstzerstörung.

    “Aber in den Wissenschaften ist es halt nicht erlaubt, die Welt so zu sehen, wie sie die Politiker, Ökonomen und viele andere gerne hätten. ”
    Da muß ich jetzt schmunzeln. An dieser Stelle mag Tacheles geredet werden, mittlerweilen auch in der Klimaforschung insgesamt, aber allgemein….
    “Wir Wissenschaftler gelten als integer, aber Viele von uns sind nur so wie die Politker auch..”
    Nicht von Einstein oder Hawking, sondern aus einer alten CSI-Folge und leider realisitisch.

  4. Was tun gegen die Klimakrise, wenn im “Osten” wie “wahnsinnig Kohlekraftwerke gebaut werden, in China selbst plus von China im Ausland zur Zeit in Planung oder im Bau sind 600, alle 2 Wochen bisher, zur Zeit alle 3 Wochen ein neues in Betrieb genommen wird, extra eine nagelneue Kohle-Eisenbahnlinie quer durchs Land eröffnet wird:
    https://www.youtube.com/watch?v=1SdI1JZcITY ?
    https://globalenergymonitor.org/wp-content/uploads/2021/02/China-Dominates-2020-Coal-Development.pdf

    Australien, Indien, China weigern sich zum COP-Gipfel in Glasgow neue Zahlen zu nennen.

    Die wichtigsten Emittenten steigern ihre Emissionen statt anzufangen sie zu senken, wenn sie -wie China behauptet- z.B. 2060 klimaneutral sein wollten, was völlig unglaubhaft ist, zumal die Subventionen für Erneuerbare dort statt hoch- schon runtergefahren wurden:
    https://www.forbes.com/sites/johnparnell/2019/01/10/china-no-wind-or-solar-if-it-aint-as-cheap-as-coal/#3296c7843e2f

    Ja, und dann kommen laut Planung in Afrika noch 2500 fossile Kraftwerke hinzu: https://is.gd/acOPNR

    Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, wenn wir unsere Emissionen reduzieren und anderswo in großem Maßstab die Emissionen laufend erhöht werden.

    Das Wichtigste wäre das Geld in Maßnahmen zum Schutz vor Extremwettern zu stecken. Die gab es früher schon und man vergißt einfach, dass sie wiederkommen und häufiger werden könnten, sogar dann, wenn die Emissionen heute schlagartig auf Null gingen.
    Wie ich gelesen habe wurde nach dem Hochwasser 1910 im Ahrtal, das laut Cedim sogar noch größere Wassermassen als in diesem Jahr hatte, und nach dem 1. Weltkrieg Geld für Schutzmaßnahmen bereitgestellt – und dann hat man es für den Bau des Nürburgrings genommen. Da fehlen die Wort.

    Warum nur haben die selbsternannte Klimaschützer jahrelang China in Schutz genommen und auf die geringeren pro-Kopf-Emissionen als bei uns hingewiesen, wo doch immer schon klar war, dass China uns bald “überrunden” würde, was 2019 schon passierte:
    https://is.gd/Uu3jm3
    Das hat man nun davon, so geht “Klima schützen” schon gar nicht, das ging voll “nach hinten los” und nun ist es zu spät – falls man überhaupt etwas hätte machen können.

    • “Wolfgang Richter” oder Welcher Verein auch immer hinter diesem Namen steckt.
      Nachdem Sie Jahrelang erst die Erderwärmung überhaupt bezweifelt, dann, als es nicht mehr zu leugnen war, die menschengemachten Erderwärumung verharmlost haben, ist es also “plötzlich” zu spät für einen Paradigmenwechsel?
      Aber dass der menschengemachte Klimawandel ein Problem ist haben Sie inzwischen verstanden, meinen aber immer noch die Agenda von Kohle und Ölindustrie betreiben zu müssen, zuguterletzt mit Whataboutismus und Polemik? Warum eigentlich?
      Wie wäre es mit konstruktiven Ideen, statt mit Whataboutismus und der üblichen Polemik?
      Kleines Beispiel: China ist Werkbank der Welt. Wie wäre es also mit Klimazöllen auf importierte Produkte und zwar in Höhe ALLER Externen Kosten? Was glauben Sie wie schnell die Chinesen von der Kohle lassen würden, falls sie noch irgendwas exportieren wollten.

      Das Wichtigste wäre das Geld in Maßnahmen zum Schutz vor Extremwettern zu stecken.
      Das ist man ohnehin gezwungen zu tun. Aber ohne die langfristige Begrenzung der Erderwärmung ist genau das ein Kampf gegen Windmühlen.

      • @ralph
        sorry, aber was soll das mit “welcher Verein hinter dem Namen steckt”! Wenn die Argumente fehlen geht es dann ad hominem….
        Sie unterstellen mir Aussagen, die ich nicht gemacht habe. Warum denn?
        Ich habe niemals die Erderwärmung bezweifelt oder dann die menschengemachte Erderwärmung verharmlost und es gibt bei mir auch keinen Paradigmenwechsel. Ich betreibe ganz und gar nicht eine Agenda der fossilen Industrie, habe keinerlei Verbindungen dorthin, weise aber auf deren massives Anwachsen hin, das den CO2-Reduzierungen bei uns nicht nur konträr entgegensteht, sondern diese in kürzester Zeit null und nicht macht. Sogar John Kerry, US-Außenminister, hat kürzlich auf dieses Dilemma hingewiesen.
        Was mir auffällt ist eben, dass Chinas Vorgehen so stark von den Medien und den Kommentatoren in Schutz genommen statt angeprangert wird. Das ist aufgrund der bekannten Zahlen extrem widersinnig: bei uns die CO2-Reduktionen massiv vorantreiben und China (sowie Indien u.a.) freie Hand zu lassen die Emissionen ganz massiv nach oben zu treiben.

        Ich habe mir aber die zweifellos stattfindende Erderwärmung genauer in den IPCC-Berichten, in vielen Studien und in den aktuellen Meßreihen angesehen und habe auf die selten bis nie berichteten Aussagen und Ergebnisse aus der Klimawissenschaft hingewiesen, wie z.B. die Aussagen des IPCC zum Abtauen der Eispanzer von Antarktis und Grönland sowie des Meereises der Arktis.

        Dass ich mit meinem Bild, dass das CO2 ganz und gar nicht die Hauptursache der aktuellen globalen Erwärmung ist, richtig liege, wird zur Zeit reichlich bestätigt. Im AR6 steht, dass schon alleine die Reduzierung der Methan-Emissionen viel “bringen” würde. Ein Studie von letztem Jahr hat festgestellt, dass ein Drittel der globalen Erdwärmung durch die FCKW-Gase im untersuchten Zeitraum verursacht wurde. James Hansen berichtet, zusammen mit andern Klimawissenschaftlern, in seinem Blog, dass die Sonne ein gewichtiger Faktor ist und die nächsten Jahre und länger zu einem Hiatus führen könne, also die “schwächelnde” Sonne die Erwärmung durch die Treibhausgase genau gegenphasig neutralisiert – und in seinem Blog zu den Juni-Temperaturen diesen Jahres zeigt er den seit 2016 bestehenden Hiatus auf. Schließlich weist Hansen noch auf die extrem hohe Korrelation zwischen Globaltemperaturen und ENSO hin und dass immer noch die Wirkung der Aerosole nicht bekannt ist, ein ebenfalls möglicherweise gewichtiger Faktor.

        Die Chinesen haben sich laut Pressemeldungen schon was einfallen lassen, was sie als Gegenmaßnahme bei CO2-Zöllen auf ihre Waren tun werden: unseren Export nach China ausbremsen.
        Die Chinesen werden überhaupt nicht von der Kohle lassen, denn auf Wind und Sonne werden sie aufgrund deren Unzuverlässigkeit nicht setzen:
        https://www.cnbc.com/2021/04/29/climate-china-has-no-other-choice-but-to-rely-on-coal-power-for-now.html

        (Zu meinen andern Ausführungen habe ich bewußt mal keine Links gesetzt, denn alle am Klimawandel Interessierten und hier in den Scilogs Lesenden und Kommentierenden sollten diese Quellen kennen oder leicht auffinden können, zumal ich sie in anderen Kommentaren schon aufgezeigt habe. Wenn gewünscht liefere ich eine Liste mit Links natürlich nach.)

    • liest sich hier komplett anders
      https://www.solarify.eu/2021/04/04/742-bgr-analyse-china-setzt-auf-kohle-u-n-d-erneuerbare/

      China hat die regenerativen stärker ausgebaut als Deutschland in den letzten Jahren meines Wissens.
      Deutschland muss erstmal sich an die eigene Nase fassen, mit seinen Stolperkurs,von einem Murks zum nächsten. Die Backbones wurden nicht genug ausgebaut, die privaten Betreiber mit Gesetzen vermiest, Windkraftabstände vergrößert, korrupte Energiepolitik usw.

      Naja und zu guter Letzt die Abholzung der Regenwälder. Bäume sind noch die beste CO2 Abbauquelle. Hier hat Brasilien um Kostenausgleich gebeten , das wude aber abgelehnt.

  5. Wo können wir leben?
    Eine sich selbst erhaltende Kolonie auf dem Mars muss in der Nähe von Wasser-/Eisvorkommen liegen, denn ohne Wasser können Menschen nicht leben. Aber auch andere Rohstoffe sind wichtig und es sollte dann doch nicht zu kalt werden, selbst wenn es auf dem Mars an und für sich kalt ist. Doch je kälter es wird, desto mehr Energie muss man aufwenden um überhaupt noch leben zu können, denn höheres Leben gibt es nur in einer engen klimatischen Zone und ausserhalb dieser Zone muss Technik den Unterschied kompensieren. Auf dem Mars sowieso, aber auch auf der Erde.

    Auf der Erde ist es bezüglich Bewohnbarkeit schon viel besser als auf dem Mars. Genügend Trinkwasser hat es ausser in Wüsten fast überall, auch wenn man an vielen Orten Trinkwasserspeicher anlegen muss. Auch von den Temperaturen her kann man sich auf mehr als 80% der festen Erdoberfläche problemlos einrichten. Allerdings braucht man bereits in Texas eine Klimaanlage damit man das ganze Jahr durch aktiv sein kann. Interessanterweise sind die Klimata in bekannten Hochtechnologie-Gebieten von Natur aus gemässigt. In der Bay-Area zwischen San Franzisco und San Jose liegen die Durchschnittstemperaturen im Sommer zwischen 18 und 22 Celsius und im Winter zwischen 10 und 15 Celsius. In Shenzen (chinesisches Hochtechnologiegebiet) liegen die Sommer-Durchschnittstemperaturen zwischen 26 und 29 Grad, die Winter-Durchschnittstemperaturen zwischen 15 und 20 Grad. In Shenzen laufen im Sommer allerdings überall die Ventilatoren. In New Dehli dagegen sind die Sommertemperaturen häufig über 30 Celsius. Ohne Klimaanlage kann man dort nicht produktiv arbeiten.

    In einer durchschnittlich 2 oder 3 Grad wärmeren Welt wird es in sehr viel mehr Regionen als heute ohne Klimaanlage nicht mehr gehen.
    Doch das ist nicht alles. In einer sehr viel trockeneren Mittelmeerregion mit viel häufigeren gefährlichen Waldbränden werden nicht wenige Wohnregionen zu Gefahrenregionen. In Kalifornien gilt das schon heute. Dort bauten die Leute ja bisher ihre Häuser gerne in bewaldeten, schwach bevölkerten Gegenden. Doch wie jetzt immer deutlicher wird: Mit einem sehr grossen Risiko alles im nächsten Feuer zu verlieren.

    Extremniederschläge, die in einer 2 bis 3 Grad wärmeren Welt noch häufiger sein werden als heute, wiederum werden das Leben in der Nähe vieler Gewässer zu einem Leben in einer Hochrisikozone machen. Sogar die kleinen Fulssläufe Deutschlands Ahr, Nette, Kyll, Prüm, Our, Nims und Sauer, die vor 20 Jahren noch sicher waren, sind jetzt Risikowohngebiete.

    Allgemein gilt für eine plötzlich 2 bis 3 Grad heissere Welt, dass sich viele heute gute Wohngebiete zu Risikogebieten wandeln. Die Konsequenz selbst in Deutschland kann bedeuten: Umziehen.

    Umziehen kann aber auch die Losung für ganze Länder werden, für Länder in denen die neuen klimatischen Verhältnisse das Leben sehr viel schwerer machen. Nicht wenige dieser Klimamigranten werden irgendwann bei uns landen.

    Was müssten wir machen?
    In Deutschland wissen die meisten was zu machen wäre: Alles auf die Karte Erneuerbare Energien setzen.
    Doch das ist ein Irrtum. Nicht die Erneuerbaren, sondern der Verzicht auch Kohle, Erdöl und Erdgas ist gefordert. Die Erneuerbaren können diesen Verzicht ermöglichen, doch sie tun es nicht in jedem Fall. In Deutschland haben vor 10 Jahren selbst die Grünen dafür plädiert eine Kombiwirtschaft von Erdgas und Erneuerbaren aufzubauen, wobei Erdgas immer dann zum Einsatz kommt, wenn Wind und Sonne schwächeln. Doch das kann nur eine vorübergehende Lösung sein. Im Endeffekt darf es auch kein Erdgas mehr geben. Dass wir heute, 30 Jahre nach Einführung der neuen erneuerbaren Energien noch immer kein Land auf der Erde haben, das mehr als 50% des Stroms allein mit Sonnen- und Windenergie erzeugt, bedeutet ein ernstes Problem angesichts der Tatsache, dass praktisch weltweit die Erneuerbaren als DIE Lösung verkauft werden.

    Es stimmt schon: Mit erneuerbaren Energien könnte man die fossilen Energien ersetzen. Vorausgesetzt, dass man NUR erneuerbare Energien einsetzt, eventuell kombiniert mit Speicherlösungen und/oder Hochleistungsstromleitungen, die tausende von Kilometern entfernte Solar- und Windenergieanlangen mit den Verbraucherzentren so verbinden, dass jederzeit Schwankungen in der Produktion der Erneuerbaren ausgeglichen werden.

    Allerdings ist das blosse Theorie. Ja, in der Theorie könnte man die Schwankungen in der Erneuerbaren-Energieproduktion etwa dadurch ausgleichen, dass man Windenergieanlagen in Hochskandinavien, im Balkan und im Nordatlantik und der Nordsee miteinander und mit den Verbraucherregionen verbindet, denn diese Regionen haben voneinander unabhängige Wetterregime. Doch in der Praxis wollen praktisch alle Länder (auch Deutschland) möglichst viel ihrer benötigten Energie lokal produzieren und das bedeutet dann im Fall von Deutschland, dass Deutschland auf fossile Energien angewiesen ist um die Produktionsschwankungen der Erneuerbaren auszugleichen.

    Mut zu Nullemissionen ist nötig
    Heute wird zu oft in vorbestimmten Lösungen gedacht, etwa darin, dass man bis zum Jahre x so und soviel Erneuerbare Energien aufbauen will.
    Doch in Wirklichkeit würde das Treibhausgasproblem etwas anderes erfordern: Keine Triebhausgase mehr emittieren. Und das bedeutet: Keine Kohlekraftwerke mehr, kein Erdöl mehr, kein Erdgas mehr. Davon müsste man ausgehen und dann bis zum Ende durchdenken wie man das erreicht.

    Das Paradox: Alle wissen das, aber nur wenige wollen danach handeln.

  6. Sollten wir als Europäer nicht froh sein über eine Erwärmung, wenn unsere “Heizung”, nämlich der Golfstrom, schwächer wird?

  7. @Holzherr 11.08. 11:40

    „Und das bedeutet: Keine Kohlekraftwerke mehr, kein Erdöl mehr, kein Erdgas mehr. Davon müsste man ausgehen und dann bis zum Ende durchdenken wie man das erreicht.“

    Genau, Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren mag noch ein Faktor sein, der Restemissionen ein wenig ausgleichen kann. Und die anderen Klimagase wie Methan, NO oder FCKW sind auch noch eine Stellschraube.

    „Das Paradox: Alle wissen das, aber nur wenige wollen danach handeln.“

    Hier gibt es aber auch zwei Elemente, die einander gut ergänzen können: Einmal der Verzicht auf wenig sinnvollen Konsum, der spart jede Menge Geld, und genau dieses Geld kann man wiederum dafür einsetzen, den Konsum, den man behalten will, eben technisch klimaneutral zu machen. Also etwa Radwege bauen und viel Fahrrad fahren, dafür Elektroautos für den verbleibenden Autoverkehr einsetzen, mit zugehöriger Installation der dafür benötigten grünen Stromproduktion samt benötigter Ladestationen.

    Erstmal Kohle, dann Öl ersetzten, und dann erst das Erdgas, das wäre aber doch die richtige Reihenfolge. Solange noch Ausfallzeiten bei den Erneuerbaren damit ausgeglichen werden müssen.

    Was China oder Indien macht, dass entscheiden die doch selber. Wir können unseren Teil der Aufgabe übernehmen, und auch noch anderen bei ihrer Aufgabe helfen. Hier wird aber auch noch ein ganz entscheidender Effekt eventuell das Problem lösen können: Wenn weltweit 25% der Aufgabe erledigt ist, werden gerade dadurch die Kosten für PV-Anlagen, Windräder und Fahrzeugakkus so weit sinken können, dass sie von selber kostengünstiger als Wärmekraftwerke und Verbrennerfahrzeuge werden.

    In diesem Sinne wird es sogar egal sein, welche 25% der Staaten den Anfang gemacht hat, Hauptsache einer macht es. Und wir sind immer noch Pro-Kopf-Exportweltmeister, wer soll sonst damit anfangen, wenn nicht wir und andere, die wirtschaftlich ähnlich gut dastehen.

    • @Tobias Jeckenburger: Dürfen wir die Dekarbonisierungserfolg von Tausenden von Einzelprojekten abhängig machen?
      Zitat 1: Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren mag noch ein Faktor sein, der Restemissionen ein wenig ausgleichen kann.
      Zitat 2: der Verzicht auf wenig sinnvollen Konsum, der spart jede Menge Geld, und genau dieses Geld kann man wiederum dafür einsetzen, den Konsum, den man behalten will, eben technisch klimaneutral zu machen. Also etwa Radwege bauen und viel Fahrrad fahren
      Zitat 3: Erstmal Kohle, dann Öl ersetzten, und dann erst das Erdgas

      Mein Gegenvorschlag zu diesen vielen Einzelmassnahmen: Ab Tag X stehen Kohle-, Erdöl- und Ergas-abhängige Produkte nicht mehr zur Verfügung oder nur noch mit Ausnahmebewilligung. Und das zuerst für neue Produkte. Also keine neuen Häuser mit fossiler Heizung, auch nicht mit Erdgas, und wenn doch dann nur mit Ausnahmebewilligung. Keine neuen Autos und Lastwagen mehr mit Verbrennungsmotor und wenn doch, dann nur mit Ausnahmebewilligung. Keine neuen Kohle- und Erdgaskraftwerke mehr und wenn doch, dann nur mit Nachweis, dass es keine Alternative gibt.
      Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen beruht aber auf dem Prinzip, dass Kohle, Erdöl und Erdgas ab Tag X fast vollständig verboten sind.

      Diese Lösung, das Verbrennen von Kohlewasserstoffen zu bannen entspricht weitgehend der Lösung wie man Fluorkohlenwasserstoffe, abgekürzt FZKWs (verantwortlich für den Ozonabbau in der Atmosphäre) mit dem Montreal-Protokoll aus dem Verkehr zog.

      Ich behaupte: Nullemissionen erfordern eine Nulltoleranz für Kohle, Erdöl und Erdgas.

  8. Rüdiger Mende
    “Der natürliche Egoismus der Bürger…”
    Die Werte dieser Gesellschaftsform basieren ja darauf: Besitz, Geld, Reichtum ….Wäre das Klima eine Bank, es wäre wahrscheinlich schon gerettet. Die Bürger sind(werden) darauf konditioniert das
    sie Glücksgefühle mit dem Besitz materieller Werte in Verbindung bringen, sie also ziellos konsumieren . Letzteres dient dem Profit/Gewinnen/Renditen denn
    die Wirtschaft muss ja wachsen, auch weil immer mehr Konsumenten dazukommen die von einer Werbeindustrie darauf codiert werden. Aus diesem Hamsterrad kann man nur mit einem Neuen Denken ,einer anderen Ideologie, aussteigen, mit einem möglichen Verzicht auf eine grenzenlose Ego-Befriedigung. Aber dann müsste man wahrscheinlich auch über das kapitalistische System als solches nachdenken. Jedermanns-Gier ist keine Lösung für die Zukunft . Leider lernt der Mensch erst wenn er selbst betroffen ist, wenn er seine eigene schmervolle Erfahrung gemacht hat.

  9. Gibt es ein zurück zu tieferem CO2
    Mehr und ausgedehntere Waldbrände, mehr Starkniederschläge, stärkere Hurrikane, längere Hitze- und Dürreperioden und steigende Meeresspiegel, all das spricht zusammen mit der Tatsache, dass dies selbst bei Nullemissionen beispielsweise ab dem Jahr 2080, für Tausende von Jahren so bleiben wird, spricht dafür, dass die Menschheit irgendwann mit technischen Mitteln die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre wieder reduzieren will.
    Vor allem eines spricht aber dafür, dass der Wunsch nach tieferen CO2 Konzentrationen aufkommen wird: Selbst wenn ab 2080 kein CO2 mehr ausgestossen wird, wird der Meeresspiegelanstieg weitergehen und selbst grosse Städte wie Shanghai, New York, Bangkok und dutzende weitere werden immer höhere Dämme um ihre Städte benötigen oder sogar irgendwann ihre Stadt aufgeben und räumen müssen, denn jedes Jahrzehnt wird höhere Meeresspiegel mit sich bringen.

    All das spricht dafür, dass die Menschheit irgendwann ab 2080 die CO2-Konzentration in der Luft wieder senken will. Die Frage allerdings ist die, ob solch ein Unterfangen von der Grössenordnung her überhaupt realistisch ist. Dem soll hier nachgegangen werden.

    Wir gehen von folgenden Basisdaten aus:
    – 3000 Gigatonnen CO2 sind momentan in der Erdatmosphäre
    – etwa 100 Gigatonnen CO2 mehr oder weniger sind für eine Temperaturänderung von 0.1 Celsius nötig.

    Daraus folgern wir: Mindestens 10 Gigatonnen CO2 müssen pro Jahr aus der Atmosphäre entfernt werden um die globalen Temperaturen innerhalb eines Menschenlebens spürbar zu senken.

    Wieviel Strom brauchts um 10 Gigatonnen CO2 mit Direct Air Capture aus der Luft zu entfernen
    Climeworks, eine Firma, die der Luft direkt CO2 entziehen will, rechnet mit 2000 Kilowattstunden Niedrigtemperaturwärme und 650 Kilowattstunden Elektrizität um genau eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.

    Climeworks: 6500 Terawattstunden Elektrizität oder 750 grosse AKWs sind nötig um 10 Gigatonnen CO2 pro Jahr aus der Luft zu entfernen.

    Wieviel Land brauchts um 10 Gigatonnen CO2 mittels BECCS aus der Luft zu entfernen
    BECCS bedeutet Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung. Dabei werden alle Pflanzen eines Gebiets verbrannt um daraus Strom zu erzeugen und das dabei entstehende CO2 wird aufgefangen und gespeichert.

    BECCS: Mindestens 3 Millionen Quadratkilometer Land (= Fläche Indiens) sind gemäss Wikipedia nötig um mittels BECCS 10 Gigatonnen CO2 pro Jahr aus der Luft zu entfernen

    Kurzum:750 AKWs oder die Fläche Indiens sind nötig um CO2 spürbar wieder aus der Luft zu entfernen. Kaum realistisch!

    Einschätzung: Es gibt keine Alternative zum Verzicht auf Kohle, Öl und Erdgas!

  10. Die Zukunft des Strom Speicherns
    Windstrom und Sonnenstrom müssen entweder in ein grossräumiges Netz eingespeist oder sonst lokal gespeichert werden um jederzeit Strombedarf und Stromnachfrage ausgleichen zu können.
    Viele glauben die Zukunft der Stromspeicherung sei Wasserstoff. Dagegen spricht aber, dass 2/3 des erzeugten Stroms verloren gehen, wenn Strom als Wasserstoff gespeichert und später in Strom zurückverwandelt wird.
    Jüngste Fortschritte zeigen nun: Billige Batterien sind die Zukunft der Stromspeicherung über Tage bis Wochen

    Zwei neue Arten von Batterien weisen den Weg:
    – die Eisen-Luft Batterie von FormEnergy. In Grossserie kostet diese Batterie 10 Dollar pro Kilowattstunde und ist damit so billig oder billiger als ein Pumspeicherkraftwerk, kann aber überall wo genügend Fläche zur Verfügung steht gebaut werden. Die Speicherdichte ist allerdings gering: 1 MW benötigt 4000 Quadratmeter Stellfläche
    – die Natrium-Ionen Batterie von CATL wird ab 2023 zu einem 30% günstigeren Preis als Lithiumionenbatterien angeboten werden. Sie werden nur geringfügig weniger kompakt sein als heutige Lthiumeisenphosphatbatterien. Diese Natrium-Ionen-Batterien werden sicher auch als stationäre Batterien zur Stromspeicherung eingesetzt werden und werden wohl auch von Leuten mit Solardach genutzt werden um vom Netz unabhängig zu werden.

  11. Nochmal zu China und Asien, denn nur dort lässt sich das Klimaproblem lösen während wir hier in Deutschland oder Europa alleine, d.h. ohne Asien, keinerlei Chance haben, wirklich gar keine:

    Reuters berichtet:
    Column: Asia coal demand surge in stark contrast with U.N. climate warning
    https://is.gd/OP13h5
    …And even where coal-fired generation plans have been cancelled or postponed, the alternative is more often than not to switch to natural gas, often in the form of energy-intensive liquefied natural gas (LNG), rather than renewables such as wind, solar and battery storage….

    China has 96.7 gigawatts (GW) of coal-fired generation currently under construction, according to data from the Global Energy Monitor.
    To put that figure in perspective, the amount China is building exceeds the coal generation currently operating in every other country in the world, except for India and the United States.
    Japan has 6 GW of coal-fired power under construction, while South Korea has 7.3 GW being built, Bangladesh has 4.1 GW and Pakistan 3.3 GW.
    Asian countries with large domestic coal mining sectors are also ploughing ahead with new plants, with Indonesia currently building 11.8 GW of capacity and India 34.4 GW.
    Given that coal-fired power plants would normally expect to operate for at least 40 years, it’s clear that Asia is a long way from heeding the IPCC’s call for action.”
    Wie zu lesen ist der zukünftige Weg auch nicht der zu Wind- und Sonnenenergie sondern zu Gas.

    Und dieser Artikel ist auch interessant:
    ‘Greenflation’ threatens to derail climate change action
    https://is.gd/hhp5ow
    passend dazu zu den wohl nie und nimmer reichenden Rohstoffe für E-Autos und Windenergieanlagen der Bericht der BBC:
    Move to net zero ‘inevitably means more mining’
    https://www.bbc.com/news/science-environment-57234610

    Mir scheint der ganze Optimismus sowohl zur CO2-Reduzierung als auch zur Umstellung auf grüne Energie wandelt sich zur Zeit zum Pessimismus.
    Beides klappt nicht, ist im “Großen”, wie es ja notwendig wäre, nicht umsetzbar.

    Was umsetzbar ist, das ist die Gelder, und zwar möglichst viele Gelder, zur zukünftigen Schadensminderung bei Wetterkatastrophen einzusetzen.

    • Was umsetzbar ist, das ist die Gelder, und zwar möglichst viele Gelder, zur zukünftigen Schadensminderung bei Wetterkatastrophen einzusetzen.

      Das ist man ohnehin gezwungen zutun. Falls man nicht gleichzeitig dekarbonisiert ist das ein Kampf gegen Windmühlen.
      Bei mehreren Kippszenarien ist gar keine Anpassung an Naturkatastrophen mehr möglich. Unsere Lebensgrundlagen werden auf verschiedenen Ebenen pulverisiert.

      Wie lange wollen Sie noch im Sinne der alten Desinformationskampangen von Öl- und Kohleindustrie nachplappern?

      • @ralph,
        ich verbitte mir diese Unterstellung. Ich plappere gar nichts nach, ich kann selbst denken und selbst recherchieren. Ich rede doch hier nicht der Öl- und Kohleindustrie nach dem Munde, ich rede gegen diese und zeige deren Mißachtung aller Klimaziele in Asien und wohl auch in Afrika an.
        Schauen Sie sich doch mal in Ruhe und ohne Vorbehalt die von mir verlinkten Quellen an. Erkennen Sie denn nicht, dass China und überhaupt fast ganz Asien “wie wild” das Gegenteil von Dekarbonisierung betreibt?

        • @ “Wolfgang Richter”

          Ich plappere gar nichts nach, ich kann selbst denken

          Sie haben in einem anderen Post auf dieser Website einen IPCC Bericht an entscheidender Stelle falsch und inhaltsentstellend zitiert. Genau wie es die sehr geschickten Desinformationskampangen der US Kohle und Öl-Industrie machen um Zweifel an Wissenschaft und am menschengemachten Klimawandel zu säen.Haben Sie die Stelle selber gefälscht oder per copy paste “nachgeplappert”?
          Falls Sie sich nicht erinnern suche ich Ihnen das gerne nochmal per Link raus.
          Im selben Post zitierten Sie einen wissenschaftlichen Artikel über partiell zunehmende Küstenstreifen in gewissen Regionen. Der unbedarfte Leser soll glauben mit dem Meeresanstieg kann es gar nicht so wild sein. Man nennt das “Cherry-Picking”, auch eine bewährte Methode der Desinformationsinstitute von Kohle und Öl- Industrie.
          Haben Sie den Link von einer “Skeptiker” Seite, oder sind Sie “rein zufällig” fin Eigenrecherche darauf gestoßen?
          Letzteres halte ich für extrem unwahrscheinlich, also halte ich ihnen zu gute, dass Sie nur “nachplappern” und nicht selber Teil der Desinformationskampange sind.

          Erkennen Sie denn nicht, dass China und überhaupt fast ganz Asien “wie wild” das Gegenteil von Dekarbonisierung betreibt?
          Das erkennt ein Blinder mit Krückstock. Dazu bedarf es keiner Links von ihren speziellen Quellen.
          Also zeigen Sie doch ein einziges mal, dass Sie wirklich selber konstruktiv denken können und beschreiben Sie was zu tun wäre um diesen Prozess anzuhalten und umzukehren? Ich bezweifle dass Sie konstruktiv denken können oder wollen.
          Aber bitte, belehren Sie mich eines Besseren, legen Sie los!

  12. @ralph
    Ich habe nichts absichtlich sinnentstellend zitiert. Wenn es so war, dann korrigiere ich ich gerne.

    Wenn Sie zum Meeresspiegel andere Informationen haben, als ich sie bei der NOAA, der NASA und der CU Sea Level Research Group, in IPCC-reports und in neuesten Studien finde, dann bitte ich diese auch zu nennen.

    Zu Ihrer Frage: Meine Links finde ich sowohl durch eigene Recherchen als auch auf den verschiedensten Internetseiten wie RealClimate, TWTW, Klimalounge, bei J. Curry, James Hansen und immer wieder in den aktuellen Medien, wie gerade den Bericht in der FAZ zur Studie über die von unten abschmelzenden Antarktisgletscher.

    Ich selbst kann nichts, rein gar nicht bewirken, habe keinerlei Einflussmöglichkeiten oder “connections”. Um den Prozess der immer weiter und weiter steigenden Emissionen der Länder China, Indien und der über 100 Schwellenländer zu bremsen und umzukehren bedarf es geeigneter Macht- und Druckmittel, die von unserer Außenpolitik bzw. der Außenpolitik der Industrieländer kommt, von der UNO und der UNEP und welchen Organisationen auch immer. Doch als Privatmann ohne politische Betätigung halte ich mich da raus.

    Aber ich darf diese Mißstände doch aufzeigen! Das sollte doch gerade und erst recht bei diesem Thema erlaubt sein.

    Wie sehen denn ihre umsetzbaren konstruktiven und auch wirkungsvollen Vorschläge aus, wie man die schon extrem hohen und die extrem steigenden Emissionen erstmal abbremsen und dann schnell reduzieren kann und das 1,5- oder auch 2-Grad-Ziel noch einhalten kann?

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