Kurzer Ausblick

BLOG: Atommüll-Debatte

Was tun mit strahlenden Hinterlassenschaften?
Atommüll-Debatte

Zunächst einmal einen kurzen Dank an alle Diskutanten für die guten und zahlreichen Beiträge. Die positive Resonanz ist natürlich eine Bestätigung für meine Vermutung, dass ein ziemliches Defizit in der öffentlichen Debatte über diese Themen besteht. Die bisherigen Beiträge gehörten auch eher noch zu den wissenschaftlichen Grundlagen dieses schwierigen Themenkomplexes. Ab jetzt wird es mehr um die eigentliche Problematik gehen.

Im Augenblick mache ich mir Gedanken, wie man die Debatte am geschicktesten strukturieren kann, damit wir die verschiedenen Themen mit der nötigen Tiefe diskutieren können. Ich bin für Themenvorschläge von allen Seiten offen – denn wie schon im allerersten Beitrag erwähnt, soll dieser Blog keine Veranstaltung pro oder contra eine bestimmte Position sein, sondern ein Forum, auf dem die Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert wird.

Wie bereits erwähnt, sind Gastbeiträge sehr willkommen. Es können gerne Meinungsbeiträge sein, aber ebenso gerne auch technische Hintergründe von Autoren, die aus ihrer beruflichen Erfahrung schreiben. Damit wir in den kommenden Beiträgen etwas enger und tiefer zum jeweiligen Thema diskutieren können, hier eine kurze Übersicht über die kommenden Beiträge.

  • Utopische Entsorgungsmöglichkeiten: Warum Weltraum, Tiefsee etc. problematisch sind
  • Endlagerung, Vor- und Nachteile verschiedener Gesteinsarten
  • ethische Probleme der Endlagerung
  • Transmutation (mit Sicherheit mehrere Beiträge, zur Technik generell sowie zu unterschiedlichen Reaktortypen wie dem BN-800 etc.)
  • Einordnung politischer Entscheidungen

In den kommenden Monaten werden also einige fundamentale technologische und ethische Fragestellungen anstehen. In weiterer Zukunft könnte sich der Blog dann etwas stärker an der politischen Debatte ausrichten, das hängt aber natürlich auch vom Interesse der Diskutanten ab. In diesem Sinne bin ich gespannt auf eure Vorschläge.

 

 

 

 

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Veröffentlicht von

Dirk Eidemüller studierte Physik und Philosophie in Darmstadt, Heidelberg, Rom und Berlin. Nach einem Diplom in der Astroteilchenphysik und Promotion in Wissenschafts- und Erkenntnistheorie führte ihn die Lust am Schreiben zum Wissenschaftsjournalismus.

3 Kommentare

  1. In den kommenden Monaten werden also einige fundamentale technologische und ethische Fragestellungen anstehen.

    Nun, warum eigentlich nicht. Welche Aspekte hätten es ggf. nötig, vielleicht grundsätzlich einmal angesprochen zu werden.

    Quick and dirty:

    – Warum müssen zuküftige Generationen überhaupt vor den Endlagerstätten gewarnt werden? Wurden wir vor der Pechblende gewarnt, als wir sie förderten, bevor die Natur der Radioaktivität bekannt wurde? Ohne zynisch zu sein: Wie hoch würde der potenzielle Schaden für eine zukünftige Gesellschaft höchstens sein können?

    – Wir denken bei zukünftigen Generationen an Gesellschaften unseres Typs. Unsere techn. Gesellschaft wird den status quo aber nicht halten können. Es gibt vereinfacht nur zwei Optionen:

    1. “Durchstarten” um irgendwann den Übergang zu einer Typ 2 und Typ 3 Zivilisation i.S. v. Freeman Dyson zu schaffen (Drunter machen wir es nicht. 😉 ).Zivilisationen, die ihren techn. Skill nicht verlieren, benötigen keine Warnung vor Endlagern.

    2. Behalten zukünftige Zivilisationen ihr tech. Wissen nicht, dann fallen sie zurück auf nachhaltige Jäger-und-Sammler-Gesellschaften (mit ein bischen Sesshaftwerdung). Auch solche Gesellschaften braucht man nicht vor Endlagern zu warnen. Denn sie haben andere Sorgen.

    – (pol.) Gesetze lassen sich ändern. Warum keine Endlagerung in anderen Staaten/Kontinenten? Das Innere Australiens böte ganz hervorragende Endlagerstätten.

    – Die Skepsis gegenüber einer Verbringung in den Weltraum könnte man m.E. auch mal hinterfragen.

    HG H.-J. S.

  2. Ihre gesamten Diskussionen gehen an der Realität vorbei. Die hier meist vorkommenden Vokabeln sind ‘heftig’, ‘gefährlich’, ‘warnen’.

    Während die deutsche Wissenschaft sich als Problemsuchgerät betätigt, macht unser Nachbar Frankreich es seit nunmehr fast 70 Jahren vor und lagert die Produkte eben bewacht. Wozu ein Endlager, es ist da wo es ist.

    Aber praktisch die gesamte Welt macht in Lösungen und wir tun so, als müßte uns das nicht interessieren.
    Selbst wenn die anderen damit scheitern sollten, was derzeit nicht einmal anzunehmen ist, wird Deutschland deshalb nicht als Profiteur herausgehen.

    Diese einfache Konsequenz ist trotz großartiger intellektueller Fähigkeiten nicht eingängig.

    Lösungen dafür sind gefragt, Lösungen meine Herren Wissenschaftler, engagieren Sie sich!

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