Kinderuni Heidelberg 2010 – Mit den größten Teleskopen der Welt das Universum erkunden
BLOG: Astronomers do it at Night

Seit zwei Wochen arbeite ich nun in Heidelberg. Hier oben auf dem Königstuhl hat die Baugrube für das Haus der Astronomie inzwischen ihre endgültige Tiefe erreicht. Ein dreistöckiger Containerbau dient als Hauptquartier für die Bauarbeiten an meinem zukünftigen Arbeitsplatz. Als Dozentin werde ich mit meinen Kollegen vom Haus der Astronomie aber auch Vorlesungen und Seminare für Lehramtsstudenten an der Ruprecht-Karls-Universität halten – schon ab dem kommenden Semester. Meinen Einstand an der Uni hatte ich aber schon gestern, nämlich bei der Kinderuni.

Noch bevor ich meine Stelle hier überhaupt angetreten hatte, stand auch schon mein erster Termin fest: Samstag, der 13. März 2010 um 17 Uhr im Hörsaal 2 des Psychologischen Instituts. 150 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren hatten sich angemeldet um alles über Teleskope zu lernen, zum Beispiel wie eigentlich ein Fernrohr funktioniert oder welches Teleskop eigentlich das größte auf der Welt ist und was man damit alles sehen kann.
Und weil meine Kollegen in der nächsten Woche alle auf der "Communicating Astronomy with the Public"-Konferenz in Südafrika sind und dafür in den letzten Tagen noch jede Menge vorbereiten mußten, habe ich die Vorlesung an der Kinderuni gern übernommen.
Um nicht nur einen drögen Vortrag parat zu haben, hatte ich jede Menge Anschauungsmaterial dabei, Linsen und Spiegel, und natürlich Teleskope: Einmal einen der fünfzehn 10cm-Refraktoren auf parallaktischen GoTo-Montierungen, die das Haus der Astronomie von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung erhalten hat, und dazu mein eigener 16"-Dobson. Zwei Teleskope also, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
Zusammen mit den fleißigen Helfern der Kinderuni trug ich meine Mitbringsel zum Hörsaal, wo schon jede Menge meiner Zuhörer auf den Beginn der Vorlesung warteten. Wißbegierig waren sie außerdem, bei den vielen Fragen schaffte ich es gar nicht, alle meine Folien zu zeigen. Und wer weiß, vielleicht ist ja der eine oder andere Nachwuchsastronom dabeigewesen.
“…bei den vielen Fragen schaffte ich es gar nicht, alle meine Folien zu zeigen. Und wer weiß, vielleicht ist ja der eine oder andere Nachwuchsastronom dabeigewesen.”
Auch ich als langjäriger Hobbyastronom ist von der Wissbegierde der Kinder in meinem privaten Umfeld immer wieder erstaunt. Es ist eigentlich eine Schande, das das Thema Astronomie erst in der 9. oder 10. Klasse als Unterrichtsfach auftaucht. Das mal nebenbei bemerkt.