Astronomie-Erlebnistag an der Hamburger Sternwarte
BLOG: Astronomers do it at Night
Fast jeder ist in irgendeiner Form vom Weltall fasziniert, ganz besonders Kinder. Als Astronaut zum Mond fliegen, des Nachts mit dem Teleskop ferne Welten entdecken oder so geheimnisvollen Dingen wie Schwarzen Löchern oder dem Urknall auf den Grund gehen, Außerirdische, … , all das gehört für viele Menschen irgendwie zusammen – unter dem Oberbegriff Astronomie. Eine Vorstellung also, die nicht immer ganz zutrifft. Was aber verbirgt sich nun wirklich hinter dem Wort Astronomie? Mit seiner Nordischen Erlebnis-Sternwarte möchte Marko Klüven genau das vermitteln: spielerisch und ohne in ein schulartiges Lernprogramm eingezwängt zu sein, und auf Kinder und Erwachsene gleichermaßen ausgerichtet.
Der Name der Nordischen Erlebnis-Sternwarte ist Programm: An Workshopwochenenden, auf Zeltlagern oder zu besonderen astronomischen Ereignissen lernen die Teilnehmer auf individuelle Weise, wie ein Teleskop funktioniert, wie man die Sonne beobachtet oder wie man Himmelsobjekte fotografiert. Die Astronomie ist dabei wie selbstverständlich eingebettet in andere Aktivitäten wie Reiten, Bogenschießen, Nachtwanderungen oder einfach nur das gemeinsame Kochen des Mittagessens. Wenn man so will ein Astronomiekurs, aber ohne strenges Kursprogramm und für die ganze Familie.
Schon zum vierten mal fand am 20. Juni 2009 der Astronomie-Erlebnistag an der Hamburger Sternwarte statt, bei dem Kinder und ihre Eltern einen ganzen Tag lang im einzigartigen Ambiente der Hamburger Sternwarte in die Welt der Profi- und der Amateurastronomie hineinschnuppern können – mit ein paar Abstechern zur Raumfahrt oder den jeweiligen Interessensgebieten der Teilnehmer, und natürlich jeder Menge Spaß.
Der Astronomie-Erlebnistag soll keine Massenveranstaltung sein, und wie schon die Male zuvor hatten sich insgesamt weniger als zehn Teilnehmer angemeldet. Einige waren schon bei anderen Veranstaltungen der Nordischen Erlebnis-Sternwarte gewesen, andere waren zum ersten Mal dabei, also galt es zunächst, sich gegenseitig kennenzulernen.
Meist ist das Eis bei Kindern schnell gebrochen und beim Blick auf Fernrohre, Modelle des Sonnensystems, Poster oder Himmelsaufnahmen aus dem Fundus der Sternwarte und der Astronomiewerkstatt kommen bald die ersten astronomischen Fragen, die den kleinen Nachwuchsforschern auf dem Herzen liegen. Die Kinder beantworten sie sich gegenseitig oder versuchen das Rätsel gemeinsam zu lösen, wobei jeder mit seinem Wissen glänzen kann. Auch die Erwachsenen, die bei einem solch offenen Format immer zurückhaltend sind, dürfen helfen und finden so in die Gruppe hinein.
Zu entdecken gibt es viel an der Hamburger Sternwarte: die alten und neuen Teleskope in ihren Kuppelgebäuden, die Bibliothek. Zwischendurch wird gebastelt und gespielt, zum Mittagessen kreiert die ganze Schar ihre "Sternenpizza".
Längst nicht jeder Teilnehmer wird nach diesem Tag zum Hobbyastronomen, aber alle hatten ihr "Astronomie-Erlebnis". Besonders viel Freude macht es, so zu sehen wie sich Eltern die Zeit nehmen gemeinsam mit ihren Kindern die Welt der Astronomie erkunden anstatt das Lernen der Schule zu überlassen, oder wie unter den Teilnehmern neue Freundschaften entstehen, die über den Erlebnistag hinaus erhalten bleiben.