Abschied von der Hamburger Sternwarte

BLOG: Astronomers do it at Night

…und auch tagsüber
Astronomers do it at Night

Nachdem ich mich in den letzten Wochen schon ein wenig in meiner neuen Heimat umgesehen und auf Wohnungssuche begeben habe (mit mäßigem Erfolg bislang erst allerdings), ging es in der letzten Woche zurück nach Hamburg, wo noch viele unerledigte Dinge auf mich warteten.

Es wird mit Sicherheit nicht lange dauern, bis mein alter Schreibtisch an der Hamburger Sternwarte einen neuen Besitzer bekommt.
 
Zum Beispiel mein Büro an der Hamburger Sternwarte. Nach neun Jahren als studentische Hilfskraft, Diplomandin und Doktorandin hatte ich da so einiges angesammelt. Ein ganzes Regal voller Bücher, ein Schrank mit Aktenordnern, Schreibtischschubladen mit Unterlagen, und so weiter. All diese Dinge wollten umgesiedelt werden in mein neues Büro am Max-Planck-Institut für Astronomie. Also begann ich mit dem Zusammenpacken, und am Samstag räumte ich alles mit tatkräftiger Hilfe in Kisten und machte mich dann mit vollbeladenem Auto auf den Weg nach Heidelberg.

Den Sonntag verbrachte ich mit dem Einräumen der Sachen – und mit der Erholung von der anstrengenden Fahrt nachts im Vorfeld von Sturmtief Xynthia und der anschließenden Schlepperei. Immerhin, mein Arbeitsplatz sieht nun schon viel persönlicher aus:

 
Fast perfekt: Nur die Pinnwand und die Bilder müssen im neuen Büro noch an die Wand.

Dann kann es ja losgehen, und so hieß es gestern, frisch ans Werk. Viel zu tun, packen wir es an! Im kommenden Semester wird es zum Beispiel ein Seminar für Lehramtsstudenten an der Uni in Heidelberg geben für das ich verantwortlich bin, da muß noch einiges vorbereitet werden. Große und kleine Teleskope wollen gepflegt und benutzt werden. Und ein wenig Pressearbeit ist auch noch zu tun. Ich hoffe daß ich nebenher noch die Zeit finde, an dem einen oder anderen wissenschaftlichen Projekt mitzuarbeiten, damit ich den Kontakt zu meinem früheren Arbeitsfeld und den Kollegen von damals nicht verliere.

Meine Freunde in Hamburg haben mich übrigens passend ausgestattet, damit jeder hier am Max-Planck-Institut, der nicht schon an meiner Aussprache erkennt, daß ich aus dem hohen Norden komme, auch weiß wo meine bisherige Heimat war:

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Astronomin in vielerlei Hinsicht, so könnte man mich mit wenigen Worten beschreiben. Da ist zunächst einmal die Astrophysikerin, die an der Hamburger Sternwarte über die Aktivität von Sternen promoviert und dabei hauptsächlich mit den Röntgensatelliten Chandra und XMM-Newton gearbeitet hat, aber auch schon am Very Large Telescope in Chile beobachten durfte. Auslöser ihres beruflichen Werdegangs war ein engagierter Lehrer, dessen Astronomie-AG sie ab der 7. Klasse besuchte. Ungefähr zur selben Zeit erwachte auch die Hobbyastronomin, die anläßlich des Einschlags des Kometen Shoemaker-Levi 9 auf den Jupiter begann, mit einem russischen Feldstecher vom Flohmarkt den Tanz der Jupitermonde zu verfolgen. Heutzutage freut sie sich über jede Gelegenheit, mit ihrem 16-zölligen Dobson tief im Odenwald fernab der Lichter der Rheinebene auf die Jagd nach Deep-Sky-Objekten zu gehen. Und da Amateurastronomen gesellige Wesen sind, treffe ich mich gerne mit Gleichgesinnten, zum Beispiel zum gemeinsamen Beobachten. Auch nach meinem Umzug von der Großstadt Hamburg in das schöne Universitätsstädtchen Heidelberg halte ich engen Kontakt zu meinen Vereinskameraden von der Hamburger Gesellschaft für volkstümliche Astronomie und dem Astronomieverein meiner Jugend, dem Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck. Seit einigen Jahren bin ich außerdem in dem Internetforum Astrotreff aktiv, wo ich Teil des Moderatorenteams bin. Um meine Faszination an der Astronomie an andere weitergeben zu können, besonders an Kinder und Jugendliche, habe ich mich seit Jahren in der Öffentlichkeitsarbeit engagiert, habe populärwissenschaftliche Vorträge gehalten und Schülergruppen betreut, die in Hamburg das Institut besucht haben. Diese Leidenschaft habe ich nun zu meinem Beruf gemacht. Hier in Heidelberg arbeite ich in einem kleinen aber feinen Team am Haus der Astronomie. Hiermit lade ich Sie ein, lieber Leser, an all diesen Facetten meines Astronomendaseins teilzuhaben. Mal witzig, mal spannend oder nachdenklich, manchmal auch persönlich oder mit Aha-Effekt. Carolin Liefke

2 Kommentare

  1. Hamburger Souvenirs

    Die Hamburger Souvenirs brauchst Du nun nicht mehr. Kannst ja mal zur Heilig Geist Kirche gehen, da gibt es viele Stände mit “hochwertigen” Souvenirs aus Heidelberg.

  2. Naaa, so gehts ja nu nich. Bin eben ein Nordlicht, und stehe dazu 🙂

    Außerdem… Schlüsselanhänger mit kleinen Bierhumpen und dergleichen, ich weiß ja nicht so recht. Da geh ich lieber bei den Antiquariaten stöbern, die da auch ihre Stände haben.

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