AstroGeoPlänkel: Urknalllärm, Urvorfahr, Oumuamua
In dieser Episode geht es wieder um euer Feedback zu den Geschichten: Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht.
Dieses Mal sprechen wir ausgiebig über den Sound des Urknalls, der auch etwas mit Rockmusik und der Band Motörhead zu tun hat – und der Frage, ob es Bands gibt, die sogar lauter als der Urknall sind. Außerdem geht es um die Entstehung des Lebens, besonders den ersten gemeinsamen Vorfahren allen Lebens auf der Erde, LUCA. Denn vielleicht könnte der viel früher gelebt haben, als noch vor ein paar Jahren angenommen. Zuletzt kehren wir auch zur Debatte über den ersten interstellaren Besucher Oumuamua zurück – was waren eure Reaktionen zur Alien-Kontroverse um diesen mysteriösen Brocken aus dem All?
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- AG094 Das Universum und sein Urknall – der Anfang des Anfangs
- AG095 Von Tümpeln zu Tiefseevulkanen: Wo entstand das Leben?
- AG096 Späher von fernen Sternen – was verbirgt Oumuamua?
Weiterführende Links
Quellen
- Fachartikel: Moody et al.: The nature of the last universal common ancestor and its impact on the early Earth system, Nature (2024)
- Fachartikel: Cowie: The ‘Oumuamua Controversy, Nature Astronomy (2021)
Episodenbild: Galaxie: ESA/Robert Gendler; Tiefseevulkan: CC-BY Ifremer; Komet: ESA/Hubble, NASA, ESO, M. Kornmesser
@Podcast AstroGeoPlänkel: Urknalllärm, Urvorfahr, Oumuamua
In der Tat haben wir zwar eine Drakeformel, nur leider keine genauen Kenntnisse der einzelnen Faktoren. Es könnten also überhaupt keine weiteren aktiven Zivilisationen in der Milchstraße geben, oder auch gleich 10.000 davon.
Für mich keine Grund, das Thema einfach nicht zu behandeln.
So könnte eben Oumuamua ein Raumschiff gewesen sein, das hier Sonden abgesetzt hat, um uns an eine Art intergalaktisches Internet anzuschließen.
Wenn wir vielleicht 1000 aktive Zivilisationen in der Galaxis haben, und jede davon vielleicht 1000 Mehrgenerationenraumschiffe unterhält, die wiederum jede für 100.000 Jahre zwischen den Sternen unterwegs sind, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Besuch durchaus.
Zumal es den Aliens länger bekannt sein könnte, dass es hier auf der Erde gerade jetzt interessant werden kann. Der Besuch könnte entsprechend schon länger geplant gewesen sein. Und ein Besuch wäre offenbar auch wirklich notwendig, um uns das gesammelte Wissen der Milchstraße vorbeizubringen. Die Datenrate für eine Übertragung per Funkkontakt aus Lichtjahren von Entfernung dürfte nicht weit reichen.
Wieso man jetzt überhaupt solche Raumschiffe hat, weiß ich jetzt zwar erstmal nicht. Es könnte allerdings sein, dass unsere Zivilisation einmal ganz akut Hilfe gebrauchen kann, aber auch, dass ein entsprechender Wissenstransfer einfach zu den Standards der interstellaren Gemeinschaft dazu gehört.
Diese Mehrgenerationenraumschiffe wären ein Lebensraum für sich, die aber eben auch für den interstellaren Kommunikationsbedarf gebraucht werden.
Dazu würde passen, das Oumuamua beim Swingby an der Sonne kurz beschleunigt hat, um so den Flug zu seinem nächsten Ziel zu unterstützen.
Oder es gibt keine weiteren Zivilisationen, und das Ding war einfach zufällig so ungewöhnlich, kann auch sein. Ich wäre gespannt drauf jedenfalls, wenn wir hier in ein paar Jahren doch noch den Anschluss an das Wissen der Galaxis bekommen werden.
Bei der Frage, ob Außerirdische jemals in der Lage sein werden, die Erde zu besuchen, wird oft die SRT (spezielle Relativitätstheorie) ignoriert. Deswegen hab ich letztes Jahr mal folgende Animation gebastelt.
https://www.geogebra.org/m/dsagqqtp
Zwei Schieberegler: T ist auf 0.968 Jahre eingestellt. Das wären ca. 354 Tage (etwa ein Mondjahr). Die Beschleunigung errechnet sich dann so: g=c/0.968Jahre~9.81m/s². Siehe Tabelle 3.Zeile. Das ist dann die
Beschleunigung, welche die Reisenden spüren.
Stellt man nun den t-Schieber auf 4 Jahre, dann ändert sich zwar g nicht, aber in der Tabelle kann man nachlesen: a=0.12771m/s². Das ist dann die Beschleunigung, welche man im Bezugsystem des Heimatplaneten
registriert, während sich die spürbare gewohnte Beschleunigung für die Reisenden nicht ändert.
Das Raumschiff hat dann 3.14746 Lichtjahre zurück gelegt. Siehe Tabelle und schwarzer Punkt auf xAchse.
Die kinetische Energie einer reisenden Masse m hat dann 3.25151 mc² erreicht.
Das kann man wieder in der Tabelle ablesen und auch grafisch an den zurück gelegten roten Strichen ablesen.
Würde die SRT nicht gelten, dann würde die kinetische Energie bei Erreichen von c nur 0.5*m*c² betragen.
Dass die SRT gilt, wird allerdings fast täglich im Teilchenbeschleuniger bestätigt.
Und das heißt nun, dass man nicht nur gewaltige Energien zur Raumschiffbeschleunigung aufbringen muss.
Nach 3.14746 Lichtjahren Beschleunigungsstrecke, entwickelt sich jedes entgegenkommende Staubteilchen zu einer Atombombe! Und da hat man von der Erde aus gerechnet noch nicht mal Alfa Centauri erreicht.
Wer noch ein paar einfache Matheformeln sehen will, macht einfach das Häkchen links oben raus.
Ich glaube, wenn es ausserirdisches Leben gibt, dann beobachten die uns konstant und sind sicher überzeugt: Mensch ist irrsinnig und kann nicht anders denken, als konfus-instinktiv und illusionär, also beschränkt “individualbewusst” und somit nur mikrokosmologisch-bewusstseinsbetäubend funktionieren – KI Mensch im geistigen Stillstand, die besser isoliert bleiben muss.
@Julian Apostata 12.08. 20:10
„Bei der Frage, ob Außerirdische jemals in der Lage sein werden, die Erde zu besuchen, wird oft die SRT (spezielle Relativitätstheorie) ignoriert.“
Eine Möglichkeit für interstellare Besuche wären hohe Geschwindigkeiten. Eine andere wäre, einfach sehr viel Zeit zu haben. Bei etwa 0,1 % der Lichtgeschwindigkeit wären wir immer noch mit 300 Km/s unterwegs, und bräuchten zum nächsten Stern ca. 4000 Jahre.
Wenn ein Raumschiff 100.000 Jahre hält bzw. unterwegs immer wieder neu recycelt werden kann, dann könnte man auf einer Fahrt dann schon bis zu 25 Sterne besuchen. Und wenn es 1.000.0000 Jahre hält dann gleich 250 Sterne. Insbesondere Sterne mit interessanten Planeten, man hat ja die Wahl, welche Sterne man besucht. Bei einer Strecke von 25 Besuchen hat man schon die Wahl aus 25³, also 15.625 Sternsystemen.
Man wäre dann in etwa so schnell unterwegs wie sich die Sterne in der Milchstraße bewegen.
Man bräuchte eben ein praktisch perfektes Recycling und genug Brennstoff für den Fusionsreaktor an Bord.
Diese Mehrgenerationenschiffe hätten zunächst mal die Aufgabe, einfach als unabhängiger Lebensraum zu dienen, könnten allerdings auch die Grundlage für ein galaktisches Internet liefern. Es wären Millionen solcher Postschiffe unterwegs, und würden die in der Galaxis anfallenden Daten regelmäßig allen bewohnten Planeten vorbeibringen.
Sozusagen die interstellare Post austragen. Diese Daten werden dann z.B. auf DNA gespeichert, in Sonden verpackt und beim Vorbeiflug an den Sternen bei bewohnten Planeten abgeliefert. Neuigkeiten die da wiederum angefallen sind, können dann gleich auch mitgenommen werden.
Ich vermute mal, dass dies einfach eine effektive Methode wäre, die in der Galaxis anfallenden interessanten Daten so langsam aber sicher überall zu verteilen. Funkstrecken auf Lichtjahre Entfernung könnten nur für kleine Datenmengen praktikabel sein. Das Meiste bringt man einfach regelmäßig persönlich vorbei.
Zumal man sowieso in diesen Postschiffen einfach nur lebt, und völlig frei zwischen den Sternen verweilt. Wenn die mit 200 m so groß sind wie Oumuamua, dann ist hier vermutlich Platz für ein paar hundert Reisende, bzw. eher Bewohner.
@hto 12.08. 21:55
„KI Mensch im geistigen Stillstand, die besser isoliert bleiben muss.“
Erschlagen vom galaktischem Wissen könnte wir dennoch grundlegend friedlich werden. Wer irgendwie kann, wird im galaktischem Internet stöbern, und keiner verschwendet mehr Energien im Kampf um schnöde irdische Ressourcen.
Zu hto:
Stimmt. Wer Millionen Lichtjahre im All überbrücken kann hat eine Intelligenz und Technik die dieser Irdischen haushoch überlegen ist. Diesen Außerirdischen muss bewusst sein dass diese Technik von den Menschen im Prinzip (immer) dafür genutzt wird um ihrer Machtinteressen KRIEGE zu führen denn das war in der Menschheitsgeschichte immer so- Neue wissenschaftliche Erkenntnisse werden generell von der Rüstungsindustrie übernommen um noch “effizienter” töten zu können. Einmal davon abgesehen dass an den Börsen die Aktien und die Gewinne steigen . Außerirdische würden also ihre Geheimnisse nie an diese Spezies Mensch weitergeben die ihre Form der Intelligenz nur zur eigenen Massenvernichtung einsetzt….
Tobias Jeckenburger
13.08.2024, 14:21 Uhr
Wenn man mit einem derartigen Schneckentempo unterwegs ist, dann wird man die künstliche Schwerkraft allerdings nicht mehr nur über lineare Beschleunigung erzeugen können, sondern über die Zentrifugalkraft. Diese Generationsraumschiffe gleichen dann riesigen “Wäschetrommeln”, bei denen man dann nicht mehr Wäsche auf 100G sondern Menschen auf 1G schleudert.
Meinen sie damit eine “Wäschetrommel” mit 200m Radius? Dann rechnen wir mal:
r*ω²=g ergo ω=wurzel(g/r)~0.22/s
Aus dieser Winkelgeschwindigkeit folgt eine Umlaufdauer von ca. 28 Sekunden.
Aber wer oder was ist jetzt Oumuamua?
@GoTrabiGo 13.08. 16:40
„Außerirdische würden also ihre Geheimnisse nie an diese Spezies Mensch weitergeben die ihre Form der Intelligenz nur zur eigenen Massenvernichtung einsetzt.“
Da sehe ich uns Menschen durchaus positiver. Mit hinreichend Horizont könnte auch der Gemeinsinn mitwachsen. Wenn uns hier kosmische Weiten frei im Internet schrankenlos zur Verfügung stehen, werden wir vermutlich unsere Machtspielchen einstellen, einfach weil diese dann hoffnungslos langweilig würden.
Ein gut dosierter Kulturschock mit dem Wissen der ganzen Galaxis im Hintergrund könnte funktionieren. Zumal waffentechnisch schon seit mehr als 50 Jahren das Maximum an Zerstörungspotential erreicht ist.
@Jeckenburger: ” Mit hinreichend Horizont könnte auch der Gemeinsinn mitwachsen.”
An der NACHHALTIG instinktiv-konfus-gepflegten Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und wettbewerbsbedingt-egozentriertem “Individualbewusstsein”, kann solch Horizont auch nur zerplatzen wie eine Seifenblase – Es mangelt an allem was Vernunftbegabung zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft und Verantwortungsbewusstsein werden lassen könnte.
@Julian Apostata 13.08. 16:40
„Wenn man mit einem derartigen Schneckentempo unterwegs ist, dann wird man die künstliche Schwerkraft allerdings nicht mehr nur über lineare Beschleunigung erzeugen können, sondern über die Zentrifugalkraft.“
Also eine Energiequelle, die auf interstellare Distanzen soviel lineare Beschleunigung hergibt, ist jetzt aber unbekannt.
„Meinen sie damit eine “Wäschetrommel” mit 200m Radius? Dann rechnen wir mal:
r*ω²=g ergo ω=wurzel(g/r)~0.22/s
Aus dieser Winkelgeschwindigkeit folgt eine Umlaufdauer von ca. 28 Sekunden.“
Ich denke hier eher an einen rotierenden Ring. Und wir brauchen nicht 1 G, es dürften 0,1 G reichen. Bei 200 Meter Ringradius kämen wir dann auf wurzel(10)*28 sec = 88,5 sec. In etwa 1½ Minuten also, da wird einem weniger schwindelig. Die Kräfte auf die Konstruktion wären kleiner, und Pflanzen an Bord könnten auch viel leichter in die Höhe wachsen.
Jetzt kommt es durchaus drauf an, dass es sich in solchen interstellaren Postschiffen auch angenehm wohnt. Der Besatzung bleibt wenig zu tun, es muss lebenswert sein, dort sein ganzen Leben zu verbringen.
„Aber wer oder was ist jetzt Oumuamua?“
Na entweder so ein interstellares Postschiff oder einfach doch ein sehr komischer und unwahrscheinlicher interstellarer Komet.
Wenn die uns nur beobachten wollen, werden wir es vielleicht nie erfahren. Wollen die uns allerdings ans interstellare Internet anbinden, dann werden wir es merken, sobald die abgesetzten Sonden den aktiven Sendebetrieb starten.
@hto 14.08. 11:30
„Es mangelt an allem was Vernunftbegabung zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft und Verantwortungsbewusstsein werden lassen könnte.“
Perspektiven gibt es bei Dir grundsätzlich nirgendwo welche. Wenn hier nicht mal das Wissen und die Weisheit von tausenden Jahrmillionen alter Zivilisationen reichen, was denn dann?
Zu T. Jeckenburger
Dass Problem ist dass wir wohl nur sehr begrenzt irdisch “denken” können. Bei all dem Science Fiction Filmen projizieren wir doch nur unsere kaputten menschlichen Probleme auf Außerirdische in der Hoffnung die würden genau so ticken wie wir, genau so egoistisch und machtgeil sind. Was werden da in diesen Filmen für Kriege und Intrigen zwischen der stets intelligenteren Spezies Mensch und diesen “Weltraumtrotteln” geführt. Ich denke dass solche hohen Zivilisationen ,die Zeit und Raum beherrschen, an diese
sich permanent bekriegende Spezies kaum Interesse haben. Wer Zeit und Raum beherrscht für den spielen Lichtjahre keine Rolle. Wollen die wirklich dass Menschen mit ihren kriegerischen Raumschiffen-wie in den Filmen- ihre friedlichen Planeten angreifen ?
@GoTrabiGo 14.08. 15:53
„Ich denke dass solche hohen Zivilisationen, die Zeit und Raum beherrschen, an diese sich permanent bekriegende Spezies kaum Interesse haben.“
Es gibt eine Menge vernünftige Menschen, mit denen es sich lohnt, sich auseinander zu setzen. Unsere Trolle darf man auch links liegen lassen. Ich bin mir allerdings unsicher, ob hier einer Zeit und Raum beherrschen kann. Die von mir angesprochenen Postschiffe, die das interstellare Internet mit Datentransfer per DNA-Speichersonden unterstützen, würden nichts beherrschen.
Nur für fast unendlichen Austausch sorgen können.
„Wollen die wirklich dass Menschen mit ihren kriegerischen Raumschiffen-wie in den Filmen- ihre friedlichen Planeten angreifen ?“
Der Sicherheitsabstand könnte hinreichend bleiben. Ich gehe bei den uns bekannten physikalischen Möglichkeiten davon aus, dass viel mehr als Postaustausch eh nicht funktioniert.
Vermutlich würde auch jeder physisch-biologische Kontakt von unabhängig voneinander entstandenen Biosphären Unverträglichkeiten aufweisen. Man könnte wohl kaum irgendwas von dem essen, dass mit völlig fremder Biochemie auf anderen Planeten wächst. Möglicherweise müsste man sogar jeden Kontakt vermeiden, weil eine Vermischung von inkompatiblen Mikroben ungute Folgen hätte.
Dagegen hilft dann auch nichts.
Man könnte allerdings Terraforming auf Planeten machen, indem man eine noch primitive Biosphäre mit höheren Organismen anreichert. Oder überhaupt Mikroben auf noch völlig leblosen Planeten aussetzen. Das wären aber alles Projekte für Jahrmillionen, vollkommen jenseits des Horizontes unserer aktuell noch extrem kurzlebigen menschlichen Verfassung.
Ich würde uns da noch ein paar tausend Zeit für geben. Ein Zugang zum galaktischen Internet hätte aber vermutlich genug Distanz, uns wirklich weiter zu bringen, ohne dass wir für andere eine Gefahr werden können.
Mit diesen Internetsonden können die Aliens vermutlich nichts verkehrt machen. Ob es reicht, dass wir uns nicht dennoch selbst vernichten, könnte aber offen sein.
@Jeckenburger
Es gibt für die programmatische Steuerung des holographischen Universums nur die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch, die Perspektive dafür, das globale Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik (“wie im Himmel all so auf Erden”), habe ich ja schon oft genug beschrieben, bzw. wurde quasi ja schon seit Mensch erstem und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) in verschiedenen Philosophien verpackt und als Weisheit stets abgelehnt!?
Tobias Jeckenburger
14.08.2024, 14:55 Uhr
0,1G liegt aber verdammt nah an der Schwerelosigkeit. Was spricht denn jetzt gegen 1G? Man braucht doch langfristig fast keine Energie, um den Rotationsimpuls einer “Wäschetrommel” im Weltraum jahrelang aufrecht zu halten (im Gegensatz zu einer Rotation auf der Erdoberfläche).
Da bin ich zwar ganz ihrer Meinung. Aber viele Scifi-Fans sehen das Anders.
https://www.geogebra.org/m/dsagqqtp
Belassen wir T bei 0,968 Jahren, was ca. 1G (9,81m/S²) entspricht. Stellen wir dann t auf 2,92 Jahre, so lesen wir in der Tabelle ab: 2,1 Lichtjahre und 0,9492*c an Endgeschwindigkeit. Dann müssen wir die selbe Zeit abbremsen um mit Geschwindigkeit 0 Alfa Centauri zu erreichen.
Wir brauchen also 5,84 irdische Jahre für die gesamte Reise, wenn wir unser gewohntes Gewicht erhalten wollen.
Wegen der Zd brauchen wir etwas weniger Raumschiffzeit. Wie man das genau ausrechnet, muss ich aber erst malnachschauen. Dann melde ich mich morgen wieder.
@Julian Apostata 14.08. 20:48
„0,1G liegt aber verdammt nah an der Schwerelosigkeit. Was spricht denn jetzt gegen 1G?“
Na erstmal ist die Konstruktion dann leichter. Dann kann man besser rausgucken, wenn sich das Ding langsamer dreht. Deswegen auch eher ein Ring als eine Trommel.
Und ich stell mir das angenehm vor mit 0,1 G, zumal man in der Mitte auch noch einen Bereich mit Schwerelosigkeit hat, den man auch mal aufsuchen kann.
Man bedenke, wenn diese Postschiffe 100.000 Jahre oder länger unterwegs sind, dass hier sich dann auch eine Subspezies der Mitreisenden ausbildet. Insbesondere eine, die mehr Strahlenbelastung aushält, aber eben auch mit 0,1 G optimal klar kommt.
Es ist hier ja nirgends geplant, dass man auf irgendeinem Planeten wirklich landet, man würde ja nur Sonden absetzten. Eben zur interstellaren Kommunikation, und zur Beobachtung und eventuell um auf geeigneten Planeten, auf denen es noch kein Leben gibt, dann Mikroben auszusetzen.
Für alles müssen die Reisenden nicht aussteigen oder gar auf den Planeten landen. Man kann also komplett an 0,1 G angepasst bleiben.
Fragt sich jetzt nur noch, ob eine Besatzung überhaupt Sinn macht. Es wäre eher eine Gelegenheit für einen exclusiven Lebensraum, entsprechend fähige Roboter wird man haben, die den Job auch super hinbekommen.
@hto 14.08. 18:15
„…das globale Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik…“
Brauchen wir denn 90 % Gemeinsinn gegenüber 10 % Eigensinn? Ich denke, dass 50-50 ausreicht. Und je weiter die Automatisierung weitergeht, desto eher spielt Arbeit und Konsum immer weniger eine Rolle. Wenn man sich denn die Zeit nimmt, und mal wirklich genau und konsequent überlegt, welche Anschaffung jetzt echt noch Sinn macht.
Sich jenseits von Erwerbsarbeit noch erfüllend zu beschäftigen wäre jedenfalls durchaus auch eine Herausforderung.
Wenn weiter Millionen Privatautos unterwegs sind, dann macht es auch keinen großen Unterschied, wenn die alle Kollektiveigentum sind. Die Verschwendung wäre dieselbe. Was hier freilich hilft, dass wäre wenn die einzelnen Fahrzeuge gemeinsam benutzt werden, noch besser wenn sie überwiegend voll besetzt sind.
Dafür bräuchte es ein System von selbstfahrenden Sammeltaxis. Nicht unbedingt einen totalen Kollektivismus.
@Jeckenburger
🥴
Wer sagt denn das der “Individualverkehr” weiter so irrsinnig laufen wird, wenn das “Individualbewusstsein” nicht mehr konfusioniert funktionieren muss???
Übrigens, viele Unternehmer der “Ökonomie” von unternehmerischen Abwägungen zum Irrsinn in “Wer soll das bezahlen?”, sagen man schließt einen Pakt mit dem Teufel, wenn man in die Selbstständigkeit geht, Wunder oh Wunder!?
Tobias Jeckenburger
15.08.2024, 13:11 Uhr
Die leichtere Konstruktion wäre aber nur das einzige Argument für mich. Und wie sich 0,1G auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, wissen wir noch nicht. Vielleicht ist der Knochenschwund ähnlich gravierend, wie bei 0G.
Und wieso ein Ring? Das wäre dann ein Zylinder, mit geringer Länge, im Vergleich zu dessen Radius. Also Radius 200 Meter. Da wäre ich für mehrere Kilometer Länge. Welcher Wert wäre dann für sie optimal?
Inzwischen hab ich meine Mathekenntnisse wieder ein wenig aufgefrischt. Zur Ermittlung der Raumschiffzeit brauchen wir die Umkehrfunktion des Hyperbelsinus.
t’=2*(c/g)*[arsinh(g/c)*t]
Und weil ich in der Animation T=c/g definiert habe, vereinfacht sich die Gleichung so.
t’=2*T*arsinh(t/T)~3,53Jahre
Macht also knapp 3,53 Jahre Raumschiffzeit (bei irdischem Gewicht) für die 4,2 Lichtjahre…
…wobei diese Strecke aufgrund der relativistischen Längenkontraktion für die Reisenden während der Beschleunigungszeit ständig verkürzt wird.
Das Tempolimit Lichtgeschwindigkeit bleibt also weiterhin bestehen.
@Julian Apostata 16.08. 08:16
„Und wie sich 0,1G auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, wissen wir noch nicht.“
Wie gesagt, wenn die Bewohner 100.000 Jahre mit ihrem Postschiff unterwegs sind, können die sich um Einiges anpassen und eine Subspezies bilden.
„Und wieso ein Ring?“
Der Luftdruck von ca. 0,5 Bar spielt ja auch noch eine Rolle. Hier ist ein Torus optimal. Vielleicht mit einer Dicke von 20 m und einem Durchmesser von 300 m. Unten ist dann immer Außen, Oben ist Innen, und zur Seite kann man rausgucken und den Sternenhimmel genießen. Die Innenräume dann schön grün mit Pflanzen wie im Dschungel, und private Rückzugsräume für die einzelnen Bewohner.
In der Mitte wären dann noch der Fusionsreaktor, Antrieb und Stromversorgung sowie Lebenserhaltungssysteme untergebracht.
„Da wäre ich für mehrere Kilometer Länge. Welcher Wert wäre dann für sie optimal?“
Es reichen doch ein paar hundert Reisende bzw. eher Bewohner. Man muss ja nur Sonden absetzten, dafür braucht man keine größere Besatzung. Das Schiff könnte vermutlich auch nur mit Robotern seine Aufgabe als Postschiff erfüllen, die Bewohner nutzen hier eher nur einen ausgefallenen Lebensraum. Und dürfen bei Kontakten live dabei sein.
Entsprechend muss das Schiff nicht größer als ein eher kleines Kreuzfahrtschiff sein.
„Macht also knapp 3,53 Jahre Raumschiffzeit (bei irdischem Gewicht) für die 4,2 Lichtjahre…“
Was liefert so viel Antriebsenergie? Derzeit nichts.
Das wäre sowieso was völlig anderes. So kann man die Kommunikationssonden auch ganz ohne Besatzung verschicken. Also brauchen wir dann gar keine Schwerkraft für ein richtig schnelles Raumschiff. Und als Oumamua zu beobachten gäbe es dann auch nichts, die Kommunikationssonden könnte direkt die geostationäre Umlaufbahn der Erde ansteuern.
Oumamua als Raumschiff macht ja nur Sinn, wenn es hier nur die Sonden absetzt und dann zu weiteren Zielen weiter fliegt. Dem Sendebetrieb vorgreifen und sich schon mal bei uns vorstellen kann man sich entsprechend schenken.