Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg
BLOG: Astra's Spacelog

Eine Exkursion zum Geburtsort der Raumfahrt nach Peenemünde. Kosmonauten und Astronauten zum Anfassen. Zahlreiche Vorträge, Fotosessions, Autogrammstunden. Gemeinsame Abende mit Referenten, Astronauten, Kosmonauten und Besuchern bei einem guten Essen und einem schönen Glas Wein. Raumfahrtbegeisterte, Amateure wie Profis treffen einander und pflegen und erweitern ihr Netzwerk. Das alles und noch viel mehr bieten die Raumfahrttage in Neubrandenburg, die in diesem Jahr zwischen dem 8. und 10. November zum 29. Mal stattfinden.

Neubrandenburg, das ist die „Stadt der vier Tore“, 135 km nördlich von Berlin Die Raumfahrttage haben hier eine lange Tradition. Sie gehen zurück bis in die 70iger Jahre und waren ein weit über die Grenzen der damaligen DDR hinaus bekannter Treffpunkt und Marktplatz der Ost-Raumfahrt. Nach der Wendezeit haben sie sich in einer mehrjährigen Pause neu orientiert und sind seither zum „East-meets-West Treffpunkt“ geworden. Gab es früher nur Raumfahrer aus dem Osten ist heute auch meist ein westlicher Raumfahrer vor Ort.
Die Raumfahrttage gehen über gut zweieinhalb Tage und beginnen am Freitag Morgen mit einer Exkursion nach Peenemünde, dem Geburtsort der Raumfahrt. Das dort von Wernher von Braun und seinem Team entwickelte Aggregat 4, von den Nazis als V 2 bezeichnet, ist der Stammvater praktisch aller militärischen und zivilen Großträgerraketen. Es gibt hier ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Raumfahrttage, denn es wird eine Exkursion zu den Überresten des Prüfstand 7 angeboten, von wo aus am 3. Oktober 1942 der weltweit erste erfolgreiche Einsatz einer Großträgerrakete erfolgte. Dieses Gelände ist der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich und Besuche in diesem Bereich können – normalerweise – dort nicht gemacht werden. Es braucht eine Sondererlaubnis dafür, und die nur wenige dutzend Menschen die jährlich diesen Ort besuchen dürfen sind zum großen Teil die Besucher der Neubrandenburger Raumfahrttage.
Nachdem der Freitagvormittag der Raumfahrtgeschichte gewidmet ist, gibt es am Nachmittag erstmals in diesem Jahr einen Veranstaltungsteil, der sich mit Visionärem beschäftigt. Vorträge zur Raumfahrt von Übermorgen, zur (Un)Möglichkeit wissenschaftlicher UFO-Forschung und anderen interessanten Themen. Samstag und Sonntag sind dagegen den Themen der Mainstream-Raumfahrt-Gegenwart gewidmet.
Die Referentenliste ist – wie jedes Jahr – auch heuer illuster:
- Andreas Anton, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Anomalistik
- Stephen Ashworth, British Interplanetary Society
- Lodewijk van den Berg, NASA Astronaut (STS 51B)
- Dr. Reinhard Buthmann, Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
- Robert Fleischer, Freier Journalist
- Prof. Dr. Dieter B. Herrmann, Leibnitz Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
- Ulrich Köhler, Institut für Planetenforschung des DLR Berlin
- Jacqueline Myrrhe, Raumfahrtjournalistin
- Dr. Silvia Reinhardt und spaceclub-Mitglieder
- Dr. Martin Sippel, DLR-Institut für Raumfahrtsysteme
- Pham Tuan, Luftwaffengeneral und Interkosmos-Kosmonaut (Sojus 37)
- Olga Trivailo, DLR Bremen
- Alexander Soucek, ESA, Paris
Die Veranstaltung an diesen beiden Tagen werde ich moderieren, wie schon im letzten Jahr. Und wenn Sie dran interessiert sind, bitte schnell zugreifen, denn für einige Programmbestandteile (wie den Raumfahrer-Empfang am 8.11.) werden die noch verfügbaren freien Plätze inzwischen langsam knapp.

Das detaillierte Programm finden Sie hier. Dort sind auch alle Informationen zur Anmeldung und zur Unterbringung aufgelistet. Unbedingt notwendig ist eine rechtzeitige Anmeldung vor allem für die Exkursion nach Peenemünde, für die, ähnlich wie für den Raumfahrer-Empfang, nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht .
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