Die 8 Top Space-Videos des Internet

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Ein Blick über den Zaun zu anderen Blogs lohnt sich. Am 22. November wurden beim "New Scientist" die Top 10 Space Videos gepostet. Ich hab sie mir mal alle angesehen und bin der Meinung, dass ich sie den Besuchern des "Spacelogs" nicht vorenthalten sollte. Zwei fand ich jetzt allerdings eher durchschnittlich und hab sie deswegen hier weggelassen. Den Rest habe in eine persönliche Rangliste gebracht, von der Nummer 8 bis hin zu meinem persönlichen Favoriten mit der Nummer 1. Dazu eine Kurzbeschreibung zum Inhalt und das Ganze mit meiner persönlichen Bewertung versehen.

Ein Teil der Clips kann bei YouTube abgeholt werden, mit nur sehr kurzen Ladezeiten. Bei den anderen kann es schon mal eine halbe Minute oder länger dauern, bis das Filmchen da ist. Also nicht ungeduldig werden, das Warten lohnt sich.

Voilá, starten wir mit Nummer acht….

8. Kaum eine Minute lang zeigt dieses NASA-Filmchen die Phasen, welche eine massive  Sonne an ihrem Lebensende durchläuft, bevor sie als schwarzes Loch endet. Ein Kommentar, leicht neben dem politisch korrekten Mainstream, meint dazu etwas anzüglich: "Die Sache erinnert an guten Sex: schmutzig, leidenschaftlich, lebhaft und wild". Und es ist was dran: Der ehemalige Stern streut riesige Mengen seiner Masse in den Weltraum oder schießt sie in gewaltigen Jets von sich. Den anderen Teil der Materie verschluckt das schwarze Loch.

7. Die Geburt unseres Sonnensystems. Ein wenig zu zügig im Tempo vielleicht. Die Meteoriten rummsen nur so zusammen. Trotzdem: Recht anschaulich, und das zu den Klängen eines Wiener Walzers. Nach 1:55 Minuten ist unser Sonnensystem fertig.

6. Dieser Clip macht auf die Möglichkeiten der neuen Ares 5-Mondrakete aufmerksam. Der Träger ist nicht nur für schweres lunares Gerät einsetzbar, sondern könnte auch ein zukünftiges 8-Meter-Spiegelteleskop in den Weltraum bringen. Realistisch die Startsequenz der Rakete. Ein wenig übertrieben ist die Darstellung der Beschleunigungen. Alles in allem aber ein sehr sorgfältig gemachter Clip von 3:22 Minuten Dauer, der die faszinierenden Möglichkeiten dieses Großträgers jenseits der Anwendung im zukünftigen Orion-Mondlandeprogramm aufzeigt.

5. Nur 21 Sekunden, aber sehr anschaulich. Die Evolution des Universums aus der im Urknall entstandenen Materiesuppe.

4. Schnappschüsse spektakulärer – echter – Meteore, die den Nachthimmel taghell erleuchten. Wer das sieht, wird die Sorge von Majestix, dem Häuptling des kleinen gallischen Dorfes von Asterix und Obelix verstehen: Das einzige was wir wirklich fürchten müssen, ist, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt.

3. Dieses Filmchen zeigt, welche Routine Amerikas Raumfahrt vor 35 Jahren auf dem Mond hatte. Gene Cernan und Harrison Schmidt errichten in sichtlich aufgekratzter Stimmung die amerikanische Flagge im Taurus Littrow Tal. Im Dezember 1972. Es werden noch viele Jahre vergehen, bis wir diesen Standard wieder erreicht haben.

2. Ein 4-Minuten Teaser zur gegenwärtig enstehenden Rocket-Racing League in der Folge der X-Price Flüge und des jährlichen X-Price Cup. Gibt einen Eindruck über die Dynamik dieser neuen Flugwettbewerbs-Disziplin. Mag dem einen oder anderen zu amerikanisch sein, hat aber Pfeffer.

1. Dieser Film hier ist sensationell. Zeigt das "Mars Science-Laboratory", das die Amerikaner in zwei Jahren zum Mars senden wollen. Interessant vor allem das revolutionäre Landeverfahren, aber auch das Eingehen auf die technischen Möglichkeiten dieses Vehikels, das eine Reichweite von 100 Kilometern auf dem Mars haben soll. Und zum Abschluss noch einmal ein kleiner Seitenhieb auf die "political correctness", diesmal speziell an die deutschen Vorbild-Ökos: Nach Solarzellen suchen ist sinnlos. Das Ding hat keine. Es fährt und arbeitet mit Plutonium. 7:27 faszinierende Minuten.

Wer bietet ähnlich Interessantes, vielleicht sogar noch Besseres? Zuschriften mit Web-Adressen sehr erwünscht.

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Ich bin Raumfahrt-Fan seit frühester Kindheit. Mein Schlüsselerlebnis ereignete sich 1963. Ich lag mit Masern im Bett. Und im Fernsehen kam eine Sendung über Scott Carpenters Mercury-Raumflug. Dazu der Kommentar von Wolf Mittler, dem Stammvater der TV-Raumfahrt-Berichterstattung. Heute bin ich im "Brotberuf" bei Airbus Safran Launchers in München im Bereich Träger- und Satellitenantriebe an einer Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik tätig. Daneben schreibe ich für Print- und Onlinemedien und vor allem für mein eigenes Portal, "Der Orion", das ich zusammen mit meinen Freundinnen Maria Pflug-Hofmayr und Monika Fischer betreibe. Ich trete in Rundfunk und Fernsehen auf, bin Verfasser und Mitherausgeber des seit 2003 erscheinenden Raumfahrt-Jahrbuches des Vereins zur Förderung der Raumfahrt (VFR). Aktuell erschien in diesen Tagen beim Motorbuch-Verlag "Interkontinentalraketen". Bei diesem Verlag sind in der Zwischenzeit insgesamt 16 Bücher von mir erschienen, drei davon werden inzwischen auch in den USA verlegt. Daneben halte ich etwa 15-20 mal im Jahr Vorträge bei den verschiedensten Institutionen im In- und Ausland. Mein Leitmotiv stammt von Antoine de Saint Exupery: Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge zu verteilen und Arbeit zu vergeben, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten unendlichen Meer. In diesem Sinne: Ad Astra

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