Treffen der Generationen: Wenn Heidelberg zum strukturwissenschaftlichen Lindau wird

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kognitiv inspiriert künstlich intelligent
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Das jährliche Lindauer Nobelpreisträgertreffen (Lindau Nobel Laureate Meeting) ist eine fest etablierte Veranstaltung im globalen akademischen Kalender: Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt wird dabei seit 1951 die Möglichkeit geboten, sich mit Nobelpreisträgern aus ihrem jeweiligen Fachgebiet zu treffen und zu diskutieren.

Im Jahr 2013 stand das Lindauer Treffen unter dem Motto Chemie, im Vorjahr war Physik das Thema, davor Physiologie, Medizin und Wirtschaft. Die Informatik und Mathematik haben nun jedoch ein Problem – für keines der beiden Fachgebiete wird ein Nobelpreis verliehen, insofern gibt es natürlich auch keine Nobelpreisträger. Ganz frei von Ehrentiteln sind die beiden Strukturwissenschaften dann aber auch nicht: Der Ritterschlag für Informatiker ist gemeinhin der Turing-Award, sowie (für die mathematisch-formale Informatik und Informationstheorie) der Nevanlinna Prize, und als Aufnahme in den Mathematikerolymp kann der Erhalt der Fields Medal oder des Abel Prize angesehen werden.

Eine Zusammenkunft nach Vorbild des Lindauer Treffens zu schaffen, hat sich nun das Heidelberg Laureate Forum zum Ziel gesetzt: Den Organisatoren ist es gelungen, Ende September erstmals mehr als 35 der lebenden Preisträger der vier strukturwissenschaftlichen Großpreise in Heidelberg zu versammeln, um dort eine Woche mit 200 internationalen Jungwissenschaftlern zu leben und zu arbeiten!

Analogia wird dabei ebenfalls live vor Ort sein: Um die spezielle Atmosphäre einer derartigen Veranstaltung auch nach außen zu tragen, wird es unter Leitung von Beatrice Lugger (Autorin des Quantensprung-Blogs hier auf den Scilogs) zwei Bloggerteams geben (ein deutsch-, sowie ein englischsprachiges), welche die Hauptinhalte und den Geist des HLF 2013 mit interessierten Leserinnen und Lesern teilen werden. Zugang zu den Blogs gibt es dann zeitnah über die Hauptseite des Laureate Forums – ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf eine sicherlich spannende und inspirierende Woche in Heidelberg, und lade alle Analogia-Fans dazu ein, doch auch gelegentlich einen Blick in die HLF-Blogs zu werfen!

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Jack of all trades, (hopefully) master of some: - Diplommathematiker (FAU Erlangen-Nürnberg),... - ...Logic Year-Absolvent (ILLC, Universiteit van Amsterdam),... - ...PhD in Cognitive Science (IKW, Universität Osnabrück),... - ...Postdoc am KRDB der Freien Universität Bozen-Bolzano,... - ...und inzwischen am Digital Media Lab der Universität Bremen. Themen aus der (vor allem kognitiv-inspirierten) künstlichen Intelligenz, der künstlichen Kreativität, der Philosophie des Geistes, und dem Grenz- und Interaktionsbereich zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. ==================== Alle zum Ausdruck gebrachten Annahmen, Meinungen, Einschätzungen, und Stellungnahmen stellen ausschließlich meine private Position zu den jeweiligen Themen dar, und stehen (außer, wenn explizit anders ausgewiesen) in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit Institutionen aus meinem beruflichen Umfeld.

4 Kommentare

  1. @#comment-23419, St. Schleim, Spannend

    “Tolle Idee und schön, dass du darüber berichten wirst. Viel Spaß dabei!” — sowas wird von meinem Spamfilter zu 99.99% digested.

    Dieser Blogeintrag ist weder spannend noch toll, sind wir mal ehrlich, und Sie wollten offensichtlich auch lediglich darauf hinweisen, daß der Wirtschaftspreis eben kein Nobelpreis ist, aber da rennt man gegen Wände, sage ich Ihnen, ich kenne mich aus, bemühen Sie sich nicht.

  2. The spirit of Heidelberg

    The Spirit of Lindau ist bereits ein Begriff – für das Laureatentreffen
    Fehlt nur noch der Spirit of Heidelberg für das Treffen der Field Medal-Träger, der Abelianer, der Turing-Preisträger und der Nevalinner.

    Das Problem: Hier treffen sich lauter reine Theoretiker. Was haben sie der Welt zu sagen?

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