Tag 2 – Prospektion am Gallberg
BLOG: Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen
Nach unserem Traumstart am Tag zuvor ließen wir uns heute nicht lang bitten. Um Punkt acht standen wir auf der Fläche, zu allem bereit – und zu allem zu gebrauchen!
Die erste Prospektionsfläche um die drei Linden herum unterteilten wir zunächst in mehrere Quadranten. Zwei davon nahmen wir vormittags genauer unter die Lupe. Die gesuchten Grubern der Pfostenlöcher, entstanden durch das Einbringen der Eichenpfosten des Galgens, blieben jedoch unentdeckt. Anstelle dessen fanden wir einiges an Keramik der letzten Jahrhunderte – vom Backsteinziegel bis zur Drehscheibenware. Um den nördlichen der drei Bäume kamen eine Handvoll Nägel hervor. Aufgrund ihrer viereckigen Form stammen sie aus vorindustrieller Zeit. Dass sie Teil der Befestigung des Galgens waren, ist nicht auszuschließen, und für uns natürlich eine wünschenswerte Vorstellung.
Ein weiterer Fund aus einem anderen Quadranten Richtung Abhang entpuppte sich als vermeintliche Feuerstelle. Womöglich wurden hier die Tierknochen vom Vortag gebraten?!
Im Verlauf des Tages besuchten uns immer wieder Anwohner, die häufig schon einige Jahrzehnte in der näheren Umgebung wohnen. Die Begeisterung, dass „sich endlich jemand dem Galgen widmet, der Ahnung davon hat“ war groß. Nachmittags führten wir zwei Jungs als Ehrengäste über die Grabung. Mit großem Interesse befragten sie uns zu unseren Tätigkeiten. Sie berichteten von Knochen- und Keramikfunden beim Spielen in ihrem Lager neben Schnitt 2. Vorbildlich hatten sie diese beim Landesamt abgegeben – so wünscht man sich sein archäologiebegeistertes Publikum!
Auch unterhalb des Hanges, in Prospektionsfläche 2 war Team Müllmäuse den Tag über fleißig. Leider blieben spannende Befunde aus.
Um unsere Kräfte sinnvoller einzusetzen, prospektierten wir weiter in Fläche 1 in Richtung Süd-West. Ziemlich ambitioniert! Die Expertise von Team Brombeerbande war gefragt, denn auch hier war der Hang locker gelagert und überwuchert.
Nachdem wir alle Funde und Befunde eingemessen hatten, alle Zeichnungen erstellt waren und die Doku vollständig ausgeführt, packten wir unsere sieben Sachen ein und es ging ab nach Hause. Outdoor Dusche und Kartoffelcurry warteten immerhin schon auf uns.
Abschließend möchten wir heute ausdrücklich dem Kaffee, dem Schatten im Wald und dem Eis auf am Nachmittag danken. Ohne euch hätten wir es nicht geschafft!
C.