Regnerisch und authentisch
BLOG: Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen
Ja, so stellt man sich den Hintergrund mittelalterlicher Hinrichtungen vor. Grauer Himmel, regennasse Wege, in denen der Schinderkarren versinkt, das Armesünderglöckchen, das von ferne mit dünnem Ton bimmelt, schlotternd und nasskalt den Herbst in den Kleidern fühlend…Hatten wir alles heute – bis auf den Schinderkarren.
Und jetzt, so kurz vor dem Ende, gibt der Berg seine Gruben preis. Wir werden wohl nicht mehr schaffen, allen Gruben ihre Geschichte zu entlocken und doch ist es gut zu wissen, dass dies der Platz war, an dem das oben beschriebene Szenarium wohl so manches Mal stattfand. Das und seltsam anmutende Momente, bei denen so mancher der ziemlich fleißigen und zupackenden Grabungsteilnehmer hier lieber nicht bei gewesen sein wollte. Nun, der RBB lüftet am Mittwoch!, am 12.10. ab 18.30 Uhr in der Sendung ZIBB unser so sorgsam gehütetes Geheimnis. Am Donnerstag sind wir alle in der Uni, am Freitag räumen wir mitsamt zünftigem Lagerfeuer bis in die Nacht den Berg auf und übergeben ihn wieder der verrinnenden Geschichte…so dass wohl erst am Wochenende die neuesten Ergebnisse zum wahren Inhalt der Kiste hinzukommen werden.
Marita Genesis
Moment, sie haben Hundeknochen gefunden die Sie nicht datieren können? Wie kommen Sie da zu der Überzeugung das es sich um eine “magische Handlung” handeln muss?
Gruben sind auch kein Nachweis einer Richtstätte.
Sie lassen aber auch einige Fragen unbeantwortet: wissen Sie ob die Hundeknochen im anatomischen Verband vorlagen? Wie datieren denn diese Gruben? Gibt es irgendwelche Funde die zumindest die Aussage zulassen ob diese Gruben aus dem MA sind? Sind die Knochensplitter nachweislich menschlich? Gibt es zu den Knochenfunden eine Datierung? Scherben, Münzen, Irgendwas?
Im übrigen halte ich es für wenig vertretbar Flächen zu öffnen die Sie nicht mehr bearbeiten können.
Ich hoffe Sie werden uns Ihre Grabung auf der Jahresberichtskonferenz noch näher vorstellen.
@skeptisch…schade, dass Sie sich nicht mit Ihrem Namen zu erkennen geben. Ich hätte gern gewußt, wer in der JBK so gern auf die Ergebnisse wartet?
Zur Beantwortung Ihrer Fragen verweise ich Sie auf den heutigen (12.10.) scilogsBericht. Und – Ihren Fragen nach zu urteilen, ist Ihnen die archäologische Arbeitsweise nicht ganz unbekannt – die Auswertung einer Ausgrabung dauert.
Kurz noch zur Datierung: die mögliche zeitliche Eingrenzung habe ich im Bericht anhand aufgefundener Artefakte angezeigt. Sind Sie Ihnen entgangen?
Beste Grüße
Marita Genesis
Haben Sie. Geschmiedete Nägel und einen UG Ring. Post quem, ante quem; alles da, alles gut ;-).
Ihren heutigen Blogeintrag habe ich erst jetzt gelesen… Mann, bin ich gespannt wie Sie Ihre Arbeitshypothese belegen wollen. Der Cerberus höchstpersönlich. Donnerwetter, so geht Archäologie. Respekt.
Ich habe mich einfach über Ihren RBB-Beitrag gewundert. Sie postulieren dort Ergebnisse die Ihnen offensichtlich (noch?) gar nicht vorliegen (Menschenknochen, Gruben die eindeutig in Bezug zur Richtsstätte stehen). Da wird man doch mal nachhaken dürfen. Also ich hab hier noch nichts gelesen und auch im RBB nichts gehört was den Schluß zulässt das es sich um einen Richtplatz handelt. Sehen Sie das anders?
Tükische Sache mit den literarischen Quellen…
Und an meiner Anonymität sollten Sie sich nicht stören. So ist das eben wenn man im Net klappert.