Lust und Frust unterm Lauensteiner Galgen

Tag vier auf dem Lauensteiner Galgenberg. Als erster Tagesordnungspunkt wurde unsere sicherlich fast völlig fehlerlose Messung durch Mitarbeiter des sächsischen Landesamtes für Archäologie korrigiert. Auch in anderen Bereichen standen uns die Fachleute mit Rat, Tat und Drohne zur Seite.

Für einen Teil der Grabungsteilnehmer_innen galt es nun, auf dem Befund ein Messraster anzulegen. Diese Aufgabe ist etwa so angenehm wie eine Wurzelbehandlung, lässt sich aber leider ebenso wenig aufschieben. Unterdessen hatten andere Grabungsteilnehmer_innen Spaß. Dort, wo wir den Eingangsbereich des Galgens vermuteten, begannen wir eine genauere Untersuchung .

Zunächst durchkreuzte jedoch das Wetter unsere Pläne. Am frühen Nachmittag zwang starker Regen uns zuerst in die Autos und schließlich zum vollständigen Rückzug. Wir nutzten die Zeit für ausführliches Aktenstudium im Lauensteiner Schloss. Unter der kompetenten Anleitung von Alexander Kästner studierten wir den Fall einer in Lauenstein hingerichteten Kindsmörderin.

Mit dem Einfall der ersten Sonnenstrahlen durch die Schlossfenster entschieden wir uns das letzte Tageslicht für archäologische Arbeit zu nutzen. Diesmal begleitete uns eine Gruppe Lauensteiner Bürger auf den Galgenberg. Die Besucher zeigten sich an Grabungsgeschehen und Geschichte des Galgens sehr interessiert und erhielten ausführlich Auskunft. Ermutigt vom Zuspruch der Lauensteiner maßen und zeichneten wir noch einige Stunden mit wechselndem Erfolg. Die Untersuchung im Eingangsbereich wurde jedoch mit Erfolg abgeschlossen, sodass wir zufrieden in unserer Quartier zurückkehren konnten.

 

Max und Franz

Unsere Funde
Häschen in Grube
Wir Zeichnen einen Galgen

 

 

 

 

 

Die Cheffin holt sich Inspiration

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

4 Kommentare

  1. Hallo, ich komme aus der anderen Ecke von Sachsen und bin durch einen Google News Beitrag auf den Blog gestoßen. Ich bin neugierig, ob Funde gemacht werden konnten, die in direktem Zusammenhang mit der Richtstätte und ihrer Funktion standen?
    Da ja auch Sondengänger erwähnt wurden, frage ich mich auch, ob die Fläche und Umgebung auch mit einem Detektor abgesucht wurden? Manchmal können ja auch Beifunde wie Münzen oder Amulette interessant sein.
    Viele Grüße aus Dresden

  2. Ich bitte um Entschuldigung, der Kommentar sollte unter den neuesten Beitrag zu dem Thema, falsches Fenster offen :-/

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