Der genagelte? Schädel und das Museum Fürstenwalde

BLOG: Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen

Geköpft und mit Steinen beschwert – archäologische Spuren von Hinrichtungen und Abwehrzauber in Mittelalter und Neuzeit
Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen
Der Tag begann wie jeder andere, die Sonne schien und die Sandberge um uns herum wurden größer.
Der Tag begann wie jeder andere, die Sonne schien und die Sandberge um uns herum wurden größer.

Inzwischen sind wir auf einer der terrassierten Flächen des Hügels angekommen. Mittelalterliche und neuzeitliche Laufhorizonte, wie im Bild unten erkennbar, zeigen uns an, dass wir in der entsprechenden Zeit – in der Zeit der Nutzung des Hügels als Stätte der Blutgerichtsbarkeit –  gelandet sind. Im oberen Hügelbereich fehlte dieser Horizont vollständig. Möglicherweise wurde über Jahrzehnte Sand abgebaut, denn es fehlen dort sämtliche Kulturschichten. Nun gilt es, Spuren dieser Nutzung im unteren Bereich zu finden. Einige  Gruben warten darauf, geöffnet zu werden – es bleibt spannend.

Laufhorizonte des Mittelalters (unten) und der Neuzeit (3x oben).
Laufhorizonte des Mittelalters (unten) und der Neuzeit (3x oben).

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Herr Strohfeld, Museumsdirektor und  Unterstützer der Ausgrabung, mit seinem Schatz...
Herr Strohfeld, Museumsdirektor des Museums Fürstenwalde, mit seinem Schatz…
Könnte dies der Schädel der 1725 enthaupteten und geräderten Magarethe Lumpe sein? Man spießte ihn nach der Hinrichtung zur allgemeinen Abschreckung auf.
…dem Schädelfund vom Scharfrichterhaus.

Gefunden 1913 bei Bauarbeiten am Scharfrichterhaus – könnte dies der Schädel der 1725 enthaupteten und geräderten Magarethe Lumpe sein? Man spießte ihn nach der Hinrichtung zur allgemeinen Abschreckung auf.

 

Einen wahren Schatz galt es nachzuzählen: Taler und Denare aus dem 30jährigen Krieg.
Und einen wahren Schatz galt es nachzuzählen: Taler und Denare aus dem 30jährigen Krieg.

 

Schön erzählte Fürstenberger Vergangenheit.
Schön erzählte Fürstenwalder Vergangenheit.

 

 

Bericht Maria setzt nach der Mittagspause ein:….. Als dann alles aufgeräumt und die Teller leer waren, machten wir uns beschwingt auf in das Stadtzentrum von Fürstenwalde. Vor dem Brauerei-Museum erwartete uns Herr Strohfeld – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle! – um uns die Geschichte der Stadt und archäologische Funde aus Fürstenwalde näher zu bringen. Zuerst bestaunten wir den gespaltenen oder war er doch genagelt? gespießt? Schädel im Brauerei-Museum, der für einen erneuten Motivationsschub zum Weitergraben führte. Anschließend besuchten wir das Fürstenwalder Stadtmuseum und erfuhren in einer Führung interessante Fakten und Anekdoten zur Stadtentwicklung.

Unser Tag endete mit leckerem Apfelsaft von Herrn Petzel – Dankeschön! – vor dem Museum, wo wir noch ein paar beeindruckende Stücke der Kriegskunst bestaunen durften.

Maria

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Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

2 Kommentare

  1. Moinsens…
    der Schädel sieht doch eher gut “geschlagen” als genagelt aus, …

    Ein schönes Wochenende den Gräbern und viel Spaß noch im brandenburgischen “Sandkasten”.

    Gruß aus der Mühle

    (Klugscheißermodus einschalten: Bei Profilphotos immer die Flaschen vom Rand räumen…. klugscheißermodus aus…) 😉

    • Arbeitsfoto…hat dummerweise bessere Auflösung ;/….und Schädel: du hast ihn nicht von hinten gesehen! Bei weiteren Fragen: ruf an 😉
      Lieber Gruß an alle Mühleninsassen

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