Sein und Gott

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Wie auch immer man es dreht und wendet, schlussendlich kommen Theismus und Atheismus immer wieder auf eine Gottesvorstellung zurück, in der Gott jemand oder etwas ist, den oder das es neben dem Universum und allem, was es darin gibt, auch noch gibt – oder eben nicht. Wahlweise kann Gott dann das höchste oder perfekte Seiende sein – oder er ist das Bewusstsein selbst (oder eine Superintelligenz usw.). Hier wurde das Pantheon der Griechen und Römer mit ihren Hunderten Göttern also tatsächlich einfach nur auf einen letzten verbliebenen Gott reduziert. Der klassische Monotheismus hat aber bereits seit dem 13. Jahrhundert eine viel radikalere Sicht zu bieten. Ob die katholische Kirche sich dessen bewusst war, als sie Thomas von Aquin zum bis heute maßgeblichen Lehrer der Kirche ernannte?

Das Problem der bis heute gängigen Gottesvorstellung ist: Wenn man Gott letztlich als Seiendes charakterisiert, stellt sich genau wie bei allem anderen Seiende die Frage, warum es überhaupt ist und nicht vielmehr nicht, und warum es so ist, wie es ist, es könnte doch auch ganz anders sein. Alles Seiende gründet nicht in sich selbst, sondern verdankt sich anderem Seienden – es ist kontingent. Es nützt nichts, diese Rückfrage bei Gott als einem Seienden per Dekret zu verbieten oder per Definition auszuschließen. Wer die Entstehung der Welt – welche ja angeblich nicht aus sich selbst entstanden sein kann (“von nichts kommt nichts”) –, mit Gott erklärt, den es außer dem Universum auch noch gebe und den es bereits vor der Existenz des Universums gegeben habe, wird immer mit der Frage konfrontiert sein: Aber wer oder was hat dann diesen Gott erschaffen? Wenn Sie daraufhin behaupten oder bereit sind zu akzeptieren, dass Gott als höchstes Seiendes die Ursache seiner selbst sei (causa sui) – warum können Sie diese Selbstursächlichkeit dann nicht für das Universum als Ganzes akzeptieren? Wenn irgendein Seiendes Ursache seiner selbst und damit notwendig (d.h. nicht kontingent) sein kann – dann könnte dies genauso gut auch auf das Universum (bzw. die Multiversen) zutreffen. Es liegt aber in der Natur alles Seienden, kontingent zu sein. Solange Gott als Seiendes verstanden wird, stellt sich auch hier die Fragen aller Fragen: Warum ist überhaupt etwas und nicht viel mehr nichts?

Wenn wir wirklich von Gott sprechen wollen, müssen wir “etwas” finden, dass notwendig ist (d.h. nicht kontingent). Man kann nun zeigen, dass eines notwendig ist: das Sein (als solches). Diese Aussage impliziert, dass eines im strengen Sinne unmöglich ist: das Nichts. Das Sein ist die radikalste Abstraktion von allem, was ist. Dinge, Eigenschaften, Ereignisse/Geschehnisse in der physischen Welt, aber auch Empfindungen, Gefühle, Gedanken und Vorstellungen teilen miteinander nur eine “Eigenschaft”: dass sie sind, dass sie existieren (wobei der Begriff “existieren” nach dem Existentialismus und nach Heidegger mit weiteren Konnotationen aufgeladen ist, die hier nicht gemeint sind). Sie alle sind Seiendes, haben Anteil am Sein. Was genau aber ist dieses Sein?

Es gibt zahlreiche sprachliche Alternativen bzw. Erläuterungen, die aber keine Erklärung des Begriffs sein mit sich bringen: vorhanden sein, gegeben sein (es gibt X), wirklich sein, real sein, usw. Für physikalische Entitäten, möglicherweise auch für geistig-seelische Entitäten gilt: Sie sind (existieren), insofern sie kausal auf anderes Seiendes einwirken können. Aber ist kausale Potenz die Bedeutung des Seins – oder nicht eher “nur” eine implizite und notwendige Konsequenz der Tatsache ihres Seins, ein Indikator ihres Seins? Mich überzeugt folgende Definition und Erklärung des Seins am meisten: Etwas ist, insofern es von einem in jeder Hinsicht unbegrenzten Beobachter erkannt werden könnte. Umgekehrt formuliert: Wenn X prinzipiell von niemandem, nicht einmal von “Gott”, erkannt werden kann, verstehen wir gar nicht, was es bedeuten soll, zu behaupten, dass X existiert.

Wenn man das Sein von jedem und allem Seienden unterscheiden will, dann ist das Sein die Möglichkeit, dass etwas ist.

Unter der Annahme, dass Seiendes tatsächlich ist – und sei es unsere Illusion, dass es eine Welt gibt – , lässt sich beweisen, dass Sein notwendig ist. Denn wäre Sein seinerseits kontingent und verdankte sich etwas noch Grundlegenderem – z.B. Gott oder einem Seins-Grund o.ä. –, dann hätte diese fundamentalere Seins-Ursache ihrerseits kein Sein; aber dann wäre sie gar nicht. Sein kann nicht weiter reduziert oder aus anderem als Sein heraus erklärt werden. Sein ist auch in dem Sinne notwendig, dass alle möglichen Welten notwendigerweise Sein voraussetzen müssen.

Wenn Sein notwendig ist, impliziert dies logisch die Unmöglichkeit des Nichts – das Nichts radikal verstanden nicht nur als Abwesenheit von jeglichem Seienden, sondern auch als die Abwesenheit der Möglichkeit des Seins. (Ich habe ChatGPT o1 um einen formalen Beweis gebeten: ChatGPT setzt bei der Undenkbarkeit und begrifflichen Inkonsistenz des Begriffs “Nichts” als radikale Abwesenheit von allem an und folgert aus der Unmöglichkeit des Nichts die Notwendigkeit des Seins.)

Thomas von Aquin setzte Gott mit dem Sein gleich: Gott ist ipsum esse subsistens (der Akt des Seins selbst), actualitas actuum omnium (das Wirklich-sein alles Wirklichen). Das ist sehr radikal und äußerst folgenreich für die Theologie und den Glauben, wie wir sehen werden. Die Notwendigkeit des Seins ist das stärkste philosophische Argument für diese Gleichsetzung. Gott kann nicht ein kontingentes Seiendes sein, er ist Ursache seiner selbst – und das trifft nur auf das Sein als solches zu. Wir befinden uns im 13. Jahrhundert – wir reden also definitiv nicht von irgendeiner spitzfindigen apologetischen Finte gegen einen modernen, naturwissenschaftlich inspirierten Atheismus.

Aber hatte Thomas auch theologische, biblische Gründe für die Gleichsetzung? Erscheint Gott in der Bibel nicht durchgehend als ein weiteres Seiendes in menschenähnlicher Gestalt? Sicher, das ist so. Aber es gibt immer wieder Durchbrechungen dieser anthropomorphen Sichtweise. Das rätselhafte Tetragramm des Gottesnamens selbst, JHWH, wird beispielsweise übersetzt mit “Ich bin, der ich bin” bzw. mit “Ich werde sein, der ich sein werde” – was ja durchaus eine Nähe zum Sein selbst erkennen lässt. Noch überzeugender finde ich aber die Licht-Metapher für Gott. Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass es sich nur um eine Metapher handelt: Gott erschafft ja das physische Licht durch sein Wort (Gen 1). Aber als Metapher trägt der Vergleich zwischen Gott und Licht sehr weit: Es scheint so, als sähen wir die vielen sichtbaren Dinge in der Welt; tatsächlich sehen wir aber immer nur Licht, das von der Oberfläche dieser Objekte reflektiert wird (was sofort klar ist, wenn man das Licht ausschaltet). Das Licht selbst ist dabei kein weiteres sichtbares Objekt, es kommt selbst gar nicht vor in der Welt der sichtbaren Dinge. Aber die Sichtbarkeit aller Dinge verdankt sich jederzeit dem (vermeintlich “unsichtbaren”) Licht. – In der Analogie: Das Sein selbst (Gott) ist kein weiteres Seiendes, aber alles Seiende verdankt sein Sein dem Sein als solchen (Gott) – nicht nur in Bezug auf bestimmte Eigenschaften (z.B. Sichtbarkeit), sondern in Bezug auf die Tatsache, überhaupt zu sein. Nichts könnte radikaler unterschieden sein von jeglichem Seienden als das Sein selbst – aber zugleich ist jedem Seienden nichts “innerlicher” und “näher” als zu sein.

Weist das Sein die klassischen göttlichen Attribute auf? Es ist radikal, d.h. unabzählbar, eins; es gibt nicht 1, 2, 3 mal Sein. Der eine Gott, der das Sein ist, ist nicht ein Gott in der Reihe vieler Götter, sondern radikal anders als diese. Das Sein ist allgegenwärtig. Es ist allmächtig: Alles was ist, ist durch das Sein; es ist der Möglichkeitsgrund alles Seienden. Wenn dies zutrifft, dann ist das Sein auch der Möglichkeitsgrund personalen, d.h. geistig-seelischen Seins. Wir reden somit auch über das Erkennen. Ich hatte oben bereits ausgeführt, dass zu sein bedeutet, im Prinzip erkannt werden zu können – es gibt eine tiefe Verbindung zwischen Sein und Erkennen. Wir müssen im Sein – welches radikal eins ist – auch das Erkennen denken – welches eine Differenz von Erkennendem und Erkanntem voraussetzt. Wir können die Einheit des Seins demnach nur als radikale Einheit von Sein und Erkennen – d.h. als Wahrheit – und als Einheit im Erkennen – d.h. als Liebe – denken. (Mit unseren neuzeitlich-romantischen Liebesgefühlen hat das alttestamentliche Konzept der Liebe nicht so viel zu tun.) Als Liebe selbst (Sinne der absoluten Einheit im Erkennen) ist Gott allgütig.

Zugleich denken wir in der “Einheit in Differenz” die Möglichkeit, dass das Sein trotz und wegen seiner radikalen Einheit Urgrund und Schöpfer einer vom Sein radikal unterschiedenen Welt des Seienden und der Andersheit sein kann, dass insbesondere der Mensch für Gott ein wirklich Anderer, ein wirkliches Gegenüber sein kann (und nicht einfach nur ein Bestandteil von ihm). Ein Gott, der auf schlichte Weise eins ist, wie z.B. der Islam es lehrt, könnte gar nicht der Schöpfer einer nichtgöttlichen, radikal weltlichen, von Gott unterschiedenen Welt sein – alles, was ist, wäre notwendigerweise auch Gott, Bestandteil von ihm, göttlich. Nichts könnte sich radikaler vom Pantheismus Spinozas und Einsteins unterscheiden, die die Gesamtheit alles Seienden mit Gott gleichsetzen (deus sive natura), als die Gleichsetzung des Seins mit Gott durch den klassischen christlichen Theismus – nichts in der Welt ist Gott. Der christliche Monotheismus ist eine Radikalisierung des biblischen Monotheismus, die die Weltlichkeit der Welt und die Nichtgöttlichkeit des Menschen mit dem radikal einen Gott zusammen denken können will. Die christliche Trinitätstheologie versucht dies zu denken, wobei sie sich der Gefahr des Abrutschens in einen Drei-Gott-Glauben stets bewusst war und ist.

Der Glaube ist nicht der geschuldete Gehorsam und die geschuldete Verehrung für einen fernen, anthropomorph als weiteres Seiendes gedachten Gott, den es angeblich irgendwo in oder hinter oder neben diesem Universum auch noch gibt – wie der ferne Landbesitzer in vielen neutestamentlichen Perikopen. Der Glaube ist vielmehr die Erkenntnis und das Gefühl einer schlechthinnigen Abhängigkeit (Schleiermacher) eines erkenntnisfähigen Seienden vom Sein als solchen, von Gott, die radikale Einsicht in die Tatsache, dass man sich nicht selbst geschaffen hat, dass man auch nicht sein könnte, dass der Tod die eigene Existenz beenden könnte, und dass man sich in keinem einzigen Augenblick seines Lebens selbst im Sein hält – sondern vom Sein gehalten ist. Als ein radikal Anderes des Seins, als Seiendes, erhält man Teilhabe am Sein unverschuldet geschenkt.

Das Sein ist radikal eins, es hat keine weiteren, von ihm unterschiedenen Eigenschaften. Thomas hat dies in “Esse et essentia” klar erkannt: Das Wesen Gottes ist – zu sein. Während alles Seiende etwas Bestimmtes ist – z.B. ein Baum, ein Mensch, rot oder die Zahl 3 – und als solches existiert oder eben nicht (nicht mehr oder noch nicht), ist Gott hingegen das Sein selbst; genau das ist sein Wesen (essentia).

Vom Sein kann man nicht sagen, dass es es gibt; das kann man nur von Seiendem sagen. So gesehen knüpft Bonhoeffer an den klassischen Theismus an, wenn er schrieb: “Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.” Thomas von Aquin wäre daher vermutlich etwas irritiert, wenn er sähe auf welch erbärmlichem Niveau wir heute die Gottesfrage diskutieren: Gott als kontigentes Seiendes zwischen Existenz und Nichtexistenz … Waren wir denn nicht schon mal weiter? Das Dumme ist, dass sich unsere Sprache ausschließlich auf Seiendes bezieht; über das Sein lässt sich – aufgrund seiner radikalen Einheit – im Grunde gar nichts sagen, und wenn dann nur in einer Analogie mit Seiendem, die aber schlussendlich nicht zutrifft.

Für Thomas hatte die Unaussprechlichkeit Gottes eine radikale Konsequenz: Es ist für den Menschen absolut unmöglich zu wissen, was Gott will. Thomas hätte jeden zurückgewiesen, der behauptet hätte, ganz genau zu wissen, was Gott in einer bestimmten Situation von uns will. Wir sind vielmehr an unser Gewissen verwiesen und an die Schulung unseres Gewissens im Glauben. Für Thomas ist absolut denkbar, dass ein Richter die heilige Pflicht hat, einen Straftäter zu verurteilen (in seinem Beispiel: zum Tode zu verurteilen), während die Mutter des Täters gleichzeitig ebenso die gegenteilige heilige Pflicht hat, alles zu tun, um ihren Sohn zu retten. Es gibt hier nicht einen Willen Gottes, den wir klar erkennen könnten und dem wir uns dann fügen müssten.

Überhaupt wird das Leben mit der Erkenntnis Gottes als dem Sein alles Seienden keinesfalls einfacher. Wir sehnen uns nach Erkenntnis und Liebe – aber es ist allzu offensichtlich, dass die meisten von uns die Erfüllung dieser Sehnsucht zu Lebzeiten kaum erleben werden. Für Thomas ist das Streben nach Glück in diesem Sinne – also Streben nach Sein, Erkenntnis, Liebe – aber letztlich ein Streben nach Gott. Es ist so “hard-wired” in der Natur des Menschen, in jeder seiner Handlungen, dass es für Thomas nur zwei Möglichkeiten gibt: Option A – Die menschliche Natur ist völlig absurd, sie besitzt zwar einen Sinn für Dinge, sie sehnt sich nach einer Erfüllung, aber diese gibt es gar nicht – als gäbe es in der Natur Augen, aber kein Licht. Option B – Die Erfüllung der in der menschlichen Natur verankerten Sehnsucht nach Gott findet nach dem Tod ihre Erfüllung. Der christliche Glaube zeigt zu Lebzeiten den Weg zur Erlösung und bietet die Hilfsmittel, um in einer gottfernen Welt die Sehnsucht nach Gott lebendig zu halten und gottentsprechend zu leben. Der Glaube endet mit dem Tod. Die seligmachende Gottesschau (visio beata/beatifica dei) ist die Erfüllung der menschlichen Sehnsucht und zugleich die dogmatische Definition des ewigen Lebens im Christentum – also nicht die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Oma und Opa, Hund und Katze, “im Himmel” und auch nicht die Aussicht auf Geschlechtsverkehr mit 72 Jungfrauen, etc. pp. – sondern die Aussicht auf Gott selbst. Und zwar Gott selbst als dass Abstrakteste schlechthin – als das Sein alles Seienden (vgl. William Hoye, The Emergence of Eternal Life).

Ich persönlich meine, dass bei der visio beata dei der genitivus subiectivus gemeint sein muss: dass also Gott auf den Menschen schaut in der Gottesschau. Denn meines Erachtens kann Gott grundsätzlich niemals Objekt beschränkter menschlicher Erfahrung sein, weder zu Lebzeiten noch danach. Es gibt im Christentum zu Lebzeiten keine “mystische Gotteserfahrung”, sondern bestenfalls vieldeutige “Erscheinungen”/Theophanien; auch dies ist bereits im 12. Jahrhundert dogmatisch klar unterschieden worden. Worauf wir hoffen können, ist, dass wir angeschaut, erkannt, ja auch durchschaut werden als die, die wir wirklich sind und geworden sind durch unsere Gedanken und Taten in diesem Leben, und wir können darauf hoffen, dass dieser Blick ein liebevoller Blick sein wird, der aber zugleich das Gericht sein wird, der schonungslos unsere Lieblosigkeit, unsere Ablehnung der Wahrheit, unser Handeln gegen das eigene Gewissen aufdeckt. Für Gläubige fängt dieser “Blick ins Herz” nicht erst nach dem Tod an, sondern sie leben ihr irdisches Leben im Bewusstsein, in dieser Weise angeblickt zu sein (kontemplatives christliches Gebet), eng verknüpft mit dem eigenen Gewissen. – Hinweis: Es ist allzu offensichtlich, dass auch die Blick-Metapher nur eine religiöse Metapher ist …

Für Thomas ist das meiste von dem, was ich hier geschrieben habe, Philosophie, ja Anthropologie, nicht Theologie. Erst wenn der Mensch versteht und einsieht, was er ist, ist er überhaupt ansprechbar für die Botschaft des christlichen Glaubens; und diese wird auch nur vor diesem Hintergrund verständlich. Ein Mensch, der erkennt, wie er im Innersten auf Sein, Erkennen, Liebe ausgerichtet ist – wird sich von Christus angesprochen fühlen und in ihm die Wahrheit finden. Wer versteht, dass es ein Glück braucht, welches diese Welt nicht geben kann, kann überhaupt erst die Auferstehungsbotschaft des christlichen Glaubens verstehen (nicht umgekehrt!). Der christliche Glaube wird ihm dann eine entscheidende Hilfe, in dieser schwierigen Welt der Mensch zu sein und zu werden, der er oder sie wirklich sein möchte.

Wir haben uns nun weit vom Fine-Tuning-Argument moderner christlicher Apologetiker entfernt. Und auf die Théodicée-Frage finden wir natürlich auch keine einfache Antwort. Thomas wäre – 200 bis 300 Jahre vor Renaissance und Reformation – sicher nicht auf die Idee gekommen, Gott moralischen Forderungen nach menschlichem Maßstab zu unterwerfen: Für ihn sind nur wir Menschen in unserem Gewissen moralischen Forderungen unterworfen, und unser personales Sein gründet im göttlichen Sein. Gott und das Sein ist auch nicht “gut” oder “allgütig” in einem moralischen Sinne, sondern fundamental im Sinne der Bedingung der Existenz von Seiendem überhaupt. Thomas hätte sicherlich keinerlei Belehrung gebraucht, was die leidvolle und vielfach enttäuschende Realität des Lebens angeht; er kannte die Welt (war ihr als Dominikaner ja entflohen, so gut er konnte). Und auf den Gedanken, dass Gott direkt mit dem Menschen spricht, ihm z.B. Gedanken eingibt, die ihn vor Unglück bewahren, wäre er sicher auch nicht gekommen. Wie gesagt, die theologischen und religiösen Konsequenzen der Entscheidung, Gott nicht als ein weiteres Seiendes unter anderen Seienden zu sehen (wenngleich auch als höchstes oder perfektes Seiendes), sondern als das Sein alles Seienden, sind radikal. (Im alten Rom waren die Christen die átheoi, die Atheisten …).

Aber wer weiß das schon – vielleicht läuft die Welt auch nur am Schnürchen naturgesetzlicher Notwendigkeit ab, einschließlich der Gedanken, die wir uns so machen; nach dem Tod wartet nichts und niemand auf uns; und im Grunde ist alles vergeblich und bedeutungslos. Dass wir Menschen dieses Theater nicht nur durchschauen und erleiden, sondern gar nicht anders können, als in jeder unserer Handlungen und Äußerungen an irgendeinen verdammten Sinn zu glauben, setzt dem ganzen absurden Wahnsinn namens Leben dann noch die Krone auf.

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Christian Hoppe ist habilitierter klinischer Neuropsychologe an der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn. Nach seinem Studium der katholischen Theologie (1987-1993) und der Psychologie (1991-1997) sowie einem Jahr an der Tagesklinik für Kognitive Neurologie der Universität Leipzig sowie dem Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung (jetzt Max Planck Institute of Cognitive Neuroscience) ist er bereits seit 1998 in Bonn tätig. Promotion 2004 an der Universität Bielefeld (Prof. Dr. W. Hartje). Seine Schwerpunkte sind klinisch die interventionelle Neuropsychologie (u.a. Patientengespräche), wissenschaftlich die psychiatrie/psychotherapie-nahen Themen der Neuropsychologie (Depression bei Epilepsie, psychogene nichtepileptische Anfälle/dissoziative Störungen), aber auch das Gedächtnis, und in Lehre und Wissenschaftskommunikation Fragen rund um Geist und Gehirn (z.B. auch Nahtoderfahrungen) und ein wenig Statistik. Seine große Leidenschaft ist das Billard. (Profilbild by Lennart Walger) Wichtiger Hinweis - eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Kommentare und Antworten auf Kommentare bitte max. 500 Wörter und strikt "on topic"! Danke!

50 Kommentare

  1. Servus sehr geehrter Herr @Christian Hoppe,

    da haben sie einen ganz schönen Knüller Text erschaffen! 🙂
    Bei ihrem letzten Absatz fällt mir das Buch des Lehrers ein, alles ist Hewe (hoffentlich schreibe ich es richtig). Aber vielleicht ist das ja der Punkt, man nimmt die Realität an und gibt aber seinem Herzen die Hoffnung das es anders sein kann, anders sein wird.

    Tatsächlich würde ich sagen, das Gott wohl die extremste Form des Regelbruches darstellt. Etwas, das über allem steht und jegliche Regel, Physikalisch oder anderweitig beliebig verbiegen oder brechen kann.

    Sehr spannend das alles 🙂

    Vielen Dank dafür

    • von nix kommt nix
      D. E. Knuth entwickelt (in dem Das Surreal Numbers ISBN 0-201-03812-0) eine mathematische Theorie, die das VON-NIX-KOMMT-NIX-Dogma widerlegt

      Alle Aussagen über Gott sind notgedrungen anthropomorph. Nicht weil Gott anthropomorph ist, sondern weil wir andere Aussagen nicht verstehen würden und deshalb auch nicht aussagen können.

      Aussagen über Gott (allmächtig, Liebe, allwissend, zeitlos, größer, Person, Schöpfer; Vater) geben eine Richtung an, reichen aber nicht aus, um ihn zu beschreiben, weil er größer ist. In so fern sind alle diese Aussagen “falsch”. Verzichtet man allerdings auf diese Aussagen, wird das Gottesbild noch viel falscher.

      Man kann nicht wissen, was Gott will
      Diese These wird mit der Begrenztheit unsere Erkenntnis begründet, übersieht aber völlig, dass ein Gott (Schöpfer; Vater) die Möglichkeit hat uns diese Erkenntnis zu schenken. Die Bibel spricht von Heiligem Geist.

  2. 1) Mit der Annahme, dass es SEIENDES/SEIN geben muss, legt man von vorne herein schon die Aussage/Bedeutung für das fest, was dann als Ergebnis von Überlegungen herauskommen muss.

    Dieses gezielte Ausschließen von Alternativen mag zwar für philosophische Überlegungen recht nett sein – aber es kann auch eine Sackgasse sein, welche andere Erkenntnisse verhindert.

    Z.B. sollte man auch die Annahme überlegen – dass die Existenz unseres Universums und von allem was darin ist – zweckfrei ist.

    2) Mit der Annahme, dass ´Sein´ ein Erkennen voraussetzt, gibt es auch ein Problem: Denn ´Erkennen´ ist nur möglich, wenn es eine Fähigkeit zur bewussten Wahrnehmung gibt.
    Dazu müsste man sich aber damit beschäftigen, was ´Bewusstsein´ bzw. ´bewusste Wahrnehmung´ ist. Dafür hat die Wissenschaft/Philosophie bisher noch keine gute Erklärung vorgelegt

    • @Kinseher #zweckfrei

      Das Programm des holographischen Universums ist ziemlich deutlich auf unsere gleichermaßen unverarbeitet-instinktive Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” gedingsbumst!?

      Deshalb, egal ob Glaube an Gott oder Sonstwas, die Hauptsache ist zuvorderst Vernunft in möglichst zweifelfreier Eindeutigkeit der Werteordnung!?

      Frei nach Loriot:
      🤔
      Ein Leben ohne Gott/Vernunft ist zwar möglich, aber sinnlos😇

    • @hto
      Zitat: “Sein ist der mit Abstand umfassendste, aber auch unbestimmteste aller philosophischen Begriffe.”
      Quelle: GEO-Themenlexikon Philosophie

      Wenn es heißt, dass ´Nichts´ der Gegenbegriff zu ´Sein´ ist – dann ist diese Aussage problematisch; wenn man doch gar nicht genau weiß, was ´Sein´ ist.

      Das sind ein paar Überlegungen zum Blog-Thema. Davon unberührt ist natürlich, dass man glauben darf, was man will – wenn man sich gut damit fühlt.

      • @Kinseher

        Das Sein ist der Zustand für Bewusstseinsentwicklung.

        Das Nichts ist der Zustand des Geistes / des Zentralbewusstseins, der in der Bewusstseinsentwicklung nur in dem Sinne gefragt ist, ob man Willens ist daran zu glauben.

      • @Kinseher

        Das Sein ist der Zustand für Bewusstseinsentwicklung.

        Das Nichts ist der Zustand des Geistes / des Zentralbewusstseins, der in der Bewusstseinsentwicklung nur in dem Sinne gefragt ist, ob man Willens ist daran zu glauben.

        Gott ist sozusagen eine hilfreiche Krücke für die Überwindung der diversen Hürden.

    • nur mit mehr(als 4 dimensionale) Erfahrungs+Gedankenkonzepten
      erahnen sie plotins+ 2025 ff…d:b

  3. Aber wer weiß das schon –

    Eben. Und damit ist alles schon gesagt. Oder anders ausgedrückt:

    “Metaphysische Welt. – Es ist wahr, es könnte eine metaphysische Welt geben; die absolute Möglichkeit davon ist kaum zu bekämpfen. Wir sehen alle Dinge durch den Menschenkopf an und können diesen Kopf nicht abschneiden; während doch die Frage übrigbleibt, was von der Welt noch da wäre, wenn man ihn doch abgeschnitten hätte. Dies ist ein rein wissenschaftliches Problem und nicht sehr geeignet, den Menschen Sorge zu machen; aber alles, was ihnen bisher metaphysische Annahmen wertvoll, schreckenvoll, lustvoll gemacht, was sie erzeugt hat, ist Leidenschaft, Irrtum und Selbstbetrug; die allerschlechtesten Methoden der Erkenntnis, nicht die allerbesten, haben daran glauben lehren. Wenn man diese Methoden als das Fundament aller vorhandenen Religionen und Metaphysiken aufgedeckt hat, hat man sie widerlegt! Dann bleibt immer noch jene Möglichkeit übrig; aber mit ihr kann man gar nichts anfangen, geschweige denn, daß man Glück, Heil und Leben von den Spinnenfäden einer solchen Möglichkeit abhängen lassen dürfte. – Denn man könnte von der metaphysischen Welt gar nichts aussagen als ein Anderssein, ein uns unzugängliches, unbegreifliches Anderssein; es wäre ein Ding mit negativen Eigenschaften. – Wäre die Existenz einer solchen Welt noch so gut bewiesen, so stünde doch fest, daß die gleichgültigste aller Erkenntnisse eben ihre Erkenntnis wäre: noch gleichgültiger als dem Schiffer in Sturmesgefahr die Erkenntnis von der chemischen Analysis des Wassers sein muß.” (F.N.)

    Es bleibt aber bei der intimen Beziehung, die der Einzelne mit seinem “Gotte” eingehen kann. Und das kann man niemanden nehmen und sollte es auch nicht.

    • @Hilsebein: “Es bleibt aber bei der intimen Beziehung, die der Einzelne mit seinem “Gotte” eingehen kann. Und das kann man niemanden nehmen und sollte es auch nicht.”

      Ja, das zynisch-konfuse Dogma (Gottes Wege sind unergründlich) im Sinne der Bewusstseinsschwäche für die wettbewerbsbedingte Symptomatik wird gehütet. Und damit ist im Grunde alles schon gesagt. Oder anders unterdrückt: Du sollst nicht widersinnig gegen den Mammon / die materialistische “Absicherung” denken!?

  4. Gott als absolutes Abstraktum, als das, worüber sich nichts sagen lässt
    Dass Gott gedacht als Person, als Schöpfer, als Wesen oder auch Ding mit bestimmten Eigenschaften, von vornherein etwas Problematisches, ja Ungöttliches an sich hat, das war nicht erst Thomas von Aquin, sondern schon Platon bewusst. Wobei Platon ja noch von einem Götterhimmel ausging. Aber bereits Platon lehnte es ab, Göttern bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben und sie damit zu „vermenschlichen“. Platon gilt ja als geistiger Schöpfer der negativen Theologie, einer Redeweise über das Höchste, über Gott, in der (Zitat) alle positiven Aussagen konsequent als unsicher kritisiert und verworfen werden. Nur negative Aussagen können als wahr betrachtet werden (z. B. der un-endliche Gott)., denn nur mit dieser radikalen Verweigerung von Zuschreibungen werde man der Transzendenz Gottes gerecht.
    Wenn man hier liest (Zitat) Gott und das Sein ist auch nicht “gut” oder “allgütig” in einem moralischen Sinne, sondern fundamental im Sinne der Bedingung der Existenz von Seiendem überhaupt. so ist das mindestens im ersten Teil deckungsgleich mit dem Grundgedanken der negativen Theologie. Nur gerade der zweite Teil, wo Gott quasi à la Thomas von Aquin als Seinsprinzip aufgefasst wird geht es über die negative Theologie hinaus, mindestens über die negative Theologie wie sie Platon aufgefasst hat, denn Platon sah ja die Heimat etwa der Ideen, der Konzepte im Götterhimmel, was bedeutet, dass für Platon das Transzendente bereits aufgespalten war und es bereits im „Himmel“ eine eigene, vielfältige Welt von mehreren Abstrakta gab, die dann in der materiellen Welt verkörpert wurden als matte Abbilder der jeweils göttlichen Konzepte/Ideen.
    Platon dachte als von vornherein in Differenzen und kannte das Konzept der “Einheit in Differenz” nicht oder vertrat es mindestens nicht.

    Lustigerweise taucht die Idee des grossen Einen, aus dem die Differenz erst entspringt auch wieder in der modernen Physik auf mit ihrem Versuch der grossen Vereinheitlichung hinter der zugleich die Annahme steckt im Urbeginn des Universums habe es nur eine Kraft gegeben und das was wir heute im Universum an Vielfalt beobachten sei quasi das Produkt einer Differenzierung in Form einer Symmetriebrechung. Die ursprüngliche Schönheit des undifferenzierten Einen sei also in einer frühen Phase des Universums durch Symmetriebrechung zerbrochen worden und der Scherbenhaufen, der dabei entstanden sei, dass sei das, worin wir jetzt lebten.

  5. @Hauptartikel

    „Dass wir Menschen dieses Theater nicht nur durchschauen und erleiden, sondern gar nicht anders können, als in jeder unserer Handlungen und Äußerungen an irgendeinen verdammten Sinn zu glauben, setzt dem ganzen absurden Wahnsinn namens Leben dann noch die Krone auf.“

    Jedenfalls kann ich mir Ziele setzten, also etwa dazu beizutragen, dass wir die Energiewende hinbekommen, damit das Weltklima erträglich bleibt. Als sehr vernünftige Maßnahme darf ich dann hierbei auf eine Unterstützung von Geisteswelten hoffen.

    Wie ich sogar sowieso darauf hoffen darf, nach dem Tod im Ozean allen geistigen Lebens aufzugehen.

    Die Wirklichkeit selbst ist lebendig, das denke ich durchaus. Das gehört zusammen.

    Unser Bewusstsein ist verbunden mit anderen Bewusstseinen, sonst würde das Leben nirgendwo wirklich Spaß machen können. Und wo wir bei soviel Bewusstsein bei Mensch, Tier, Pflanze und vermutlich auch irgendwie bei Bergen und Flüssen sind, leben wir mittendrin. Das ist doch was.

    Herausfinden, was das Geistige alles wirklich ist, werden wir vielleicht, wenn wir auch in der KI irgendwann Bewusstsein und damit eigenes Leben hinbekommen, und dann eben auch Einblick in die Details bekommen, wie das konkret funktioniert.

  6. @Hoppe: “Wer die Entstehung der Welt – welche ja angeblich nicht aus sich selbst entstanden sein kann (“von nichts kommt nichts”) –, mit Gott erklärt, den es außer dem Universum auch noch gebe und den es bereits vor der Existenz des Universums gegeben habe, wird immer mit der Frage konfrontiert sein: Aber wer oder was hat dann diesen Gott erschaffen?”

    Vielleicht war dieser Geist / dieses Zentralbewusstsein was Gott/Vernunft und Seele ist, ein Zufall, ich weiß es nicht, trotz aller überwältigend-erleuchtenden Einfachheit der leider nicht vollständig behaltbaren Erkenntniss meiner AKE (omG, was ein Satz), aber die Passgenauigkeiten der Schöpfung können einfach kein Zufall sein, jedenfalls macht die richtige Interpretation wahrhaftig Sinn, angesichts des menschlichen “Zusammenlebens”!?

    “Wir müssen im Sein – welches radikal eins ist – auch das Erkennen denken – welches eine Differenz von Erkennendem und Erkanntem voraussetzt.”

    Nichts gehört den “einzelnen/individualbewussten” Menschen allein. Sogar oder besonders unsere Gedanken nicht, weil diese auch immer abhängig von Geist und Gemeinschaft geprägt wachsen, bzw. wachsen könnten, wenn da nicht die göttliche/vernünftige Sicherung vor dem Freien Willen wäre, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen/Symptomatiken.
    👋😇

  7. Ich möchte etwas vorausschicken, ich war Techniker. Meine ehemaligen Professoren (vor rund 60 Jahren) waren überwiegend „Vollbluttechniker“. Wollten wir „philosophieren“, so haben sie das sofort „als nicht zielführend“ unterbunden…..

    Menschen wollen einfach eine möglichst „richtige Antwort“ auf Fragen im Zusammenhang mit der Entstehung und Existenz der Welt…. Man will sich einfach auch besser im „Gestrüpp der Möglichkeiten“ zurechtfinden.

    „Theologen“ haben sich z.B. die Antwort ausgedacht: „Am Anfang war das Wort“….

    Wenn man das Wort „Wort“ als Information „interpretiert“, meiner Meinung nach ein „Volltreffer“.

    Das kann aus heutiger Sicht gar nicht falsch sein. Wissenschaftler versuchen, z.B. der transzendenten Zahl Pi immer näher zu kommen. Information, z.B. als Naturgesetzlichkeiten existieren, vermutlich spätestens seit Existenz der Welt. Aber erst seit 2024 haben Wissenschaftler neue Erkenntnisse über Pi entdeckt und irgendwann wird man weitere noch unbekannte Neuigkeiten entdecken, die schon längst existieren ….

    Der Begriff „Gott“ ist eben ein willkürlicher Bezeichner, für alles was im Zusammenhang mit der Entstehung und Existenz der Welt steht. Manches ist bekannt, manches kann irgendwann besser verstanden werden, manches wird uns ewig verborgen bleiben….

    Dass eine gewisse Anpassung an „Gesetzmäßigkeiten“ nötig ist, scheint mir naheliegend. „Fehler bestraft das Leben“….

  8. Ich habe ein Problem mit Thomas von Aquin: Er hat die „Heilige Schrift“ als „Wort Gottes“ verstanden und dieses „Wort Gottes“ mit den Methoden der Griechischen Philosophie des Aristoteles untersucht. Dabei sind z.B. bei der Beschreibung der Eigenschaften des Teufels abstruse Dinge herausgekommen. Kurt Flasch (deutscher Philosoph und Philosophiehistoriker, spezialisiert auf die Philosophie der Spätantike und des Mittelalters) schreibt in seinem Buch „ Der Teufel und seine Engel“, dass die von Thomas von Aquin beschriebenen Eigenschaften des Teufels eine Voraussetzung für die spätere Hexenverfolgung gewesen seien. Succubus, Incubus und Wechselbalg seien wesentlich von ihm beeinflusst und später von Heinrich Institoris für den Hexenhammer verwendet worden.

    Warum hat Thomas von Aquin so danebengelegen? War die philosophische Methodik falsch, oder die Bibel als Quelle seiner Philosophie oder hat er die literalische Qualität der Bibel nur noch nicht kennen können? Er hat die „historisch-kritische Methode“ der Theologie noch nicht kennen können sondern die Aussagen der Bibel wörtlich genommen. Er hat nichts von Erfüllungsgeschichten und nachösterlichen Legenden gewusst. Man muss leider davon ausgehen, dass Thomas von Aquin die falsche Prämisse für seine Philosophie benutzt hat.
    Ich habe Ihren Text verkürzt so verstanden: Thomas von Aquin meint, dass Gott ewig ist und damit das Sein und im Gegensatz dazu die gesamte Schöpfung nicht zwingend notwendig ist also kontingent also das Seiende. Das kommt mir allerdings eher vor wie die Definition eines Axioms als das Ergebnis einer philosophischen Deduktion.
    Zum Abschluss eine Bemerkung zum „Nichts“. Das „Nichts“ heißt in der Physik Vakuum. In so einem Vakuum passieren die erstaunlichsten Dinge: https://de.wikipedia.org/wiki/Casimir-Effekt#Deutung_als_Wirkung_von_Vakuumfluktuationen . Insofern stimmt es wohl, dass es das „Nichts“ nicht gibt.

    • Meinen Text haben Sie nicht verstanden, weder das Sein noch das Nichts betreffend. Selbstverständlich hat Thomas bei vielem daneben gelegen – und die “thomistische” Wirkungsgeschichte in der katholischen Kirche und Theologie muss man auch noch einmal sehr stark von Thomas selbst unterscheiden. Mit Lubac und auch Rahner kam es ja erst seit den 1940er Jahren zu einer echten Re-lecture des Aquinaten. Wenn Sie dann heute William Hoye lesen, sieht manches noch einmal anders aus – und da wird es dann richtig spannend, meine ich.

  9. @Berthold Forster 23.12. 12:53

    „Tatsächlich würde ich sagen, das Gott wohl die extremste Form des Regelbruches darstellt. Etwas, das über allem steht und jegliche Regel, Physikalisch oder anderweitig beliebig verbiegen oder brechen kann.“

    Muss nicht sein. Wir können einmal direkt geistige Aspekte in unserem eigenem Sein haben, die in unsere innere Erlebniswelt hineinwirkt, und vielleicht sogar wesentlicher Teil dieses Mikrokosmos sein muss. Wir werden das spätestens merken, wenn wir künstliches Bewusstsein zu bauen versuchen, und ohne Geisteswirkungen z.B. von Zufallszahlen, die auf Quantenrauschen beruhen, dann das nicht zum Laufen bekommen.

    Ich halte es für sehr gut möglich, dass dieser Wirklichkeitsprozess, der durch den Kosmos wandert und die Möglichkeiten der Zukunft in die Fakten der Vergangenheit verwandelt, eine höchst lebendige Angelegenheit sein kann. Wenn hier Quantenentscheidungen bei Bedarf auf eine spezielle Zukunft hin beeinflusst werden können, haben wir einen Weg, wie Geisteswelten mit aller Physis wechselwirken können, ganz ohne eben extreme Formen des Regelbruches zu brauchen.

    So sind Geisteswirkungen im Leben völlig normal und können uns sogar im Alltag begleiten.

    @Dietmar Hilsebein 23.12. 13:29

    „Es bleibt aber bei der intimen Beziehung, die der Einzelne mit seinem “Gotte” eingehen kann. Und das kann man niemanden nehmen und sollte es auch nicht.“

    Was dann auch kein Wunder mehr ist. Was jetzt allerdings diese im Leben aktiven Geisteswelten wirklich sind, können wir vermutlich nie verstehen. Ganz genau so wie wir die Frage, warum es überhaupt irgendetwas und nicht Nichts gibt, niemals beantworten können. Das übersteigt eben unsere natürlichen Horizonte, das können wir einfach nicht verstehen.

    Ein Leben inmitten einer auch geistigen Wirklichkeit können wir dennoch problemlos führen. Wir müssen ja nicht alles verstehen, aber wir können uns um so mehr wirklich gut zurecht finden.

    • Hallo @Tobias Jeckenburger,

      Muss nicht sein. Wir können einmal direkt geistige Aspekte in unserem eigenem Sein haben, die in unsere innere Erlebniswelt hineinwirkt, und vielleicht sogar wesentlicher Teil dieses Mikrokosmos sein muss. Wir werden das spätestens merken, wenn wir künstliches Bewusstsein zu bauen versuchen, und ohne Geisteswirkungen z.B. von Zufallszahlen, die auf Quantenrauschen beruhen, dann das nicht zum Laufen bekommen.

      Es wird an sich spannend ob es wirklich rein mechanisches Leben und Bewusstsein geben kann und dieses die selbe Stufe erreicht wie unsere oder diese sogar übertrifft. Persönlich bin ich da weniger überzeugt, aber die Zukunft wird es zeigen. ^^

      Ich halte es für sehr gut möglich, dass dieser Wirklichkeitsprozess, der durch den Kosmos wandert und die Möglichkeiten der Zukunft in die Fakten der Vergangenheit verwandelt, eine höchst lebendige Angelegenheit sein kann. Wenn hier Quantenentscheidungen bei Bedarf auf eine spezielle Zukunft hin beeinflusst werden können, haben wir einen Weg, wie Geisteswelten mit aller Physis wechselwirken können, ganz ohne eben extreme Formen des Regelbruches zu brauchen.

      So sind Geisteswirkungen im Leben völlig normal und können uns sogar im Alltag begleiten.

      Tun sie ja in gewisser weise schon längst, Dinge die nur in unserem Verstand existieren wie Geld oder Staaten beherrschen einen Gutteil unseres Lebens. Also die Geisteswelten nehmen direkten Einfluss auf uns, den es sind ja unsere Ideen, die die Welt grundlegend formen.

      Bleibe jedoch dennoch dabei, den Schöpfer als unabhängig von Regeln zu betrachten. Um beim Thema des Beitrags zu bleiben, Thomas stellte ja die Frage ob Gott einen unzerstörbaren Stein (von ihm erschaffen) zerstören könnte. Ich würde sagen ja, weil Regeln und Gesetze nicht existieren, also unmögliches möglich wird.

      Was würden sie dazu sagen?

  10. Zum vorherigen Artikel habe ich die Frage gestellt:
    Und wie wäre die Antwort auf die implizit gestellte Frage, wenn man annähme, dass es keinen Gott gibt?

    Mir ist kein Tier bekannt, bei dem sich ein Mitglied der Gesellschaft vor die versammelte ‘Gemeinde’ stellt, predigt und den ‘Segen von oben’ auf die Versammlung herabbittet.
    Das macht einzig der homo sapiens sapiens in unterschiedlichen Formen und Weisen.

    Daraus schließe ich, dass der Glaube an ‘Gott’ etwas ist, was mit der Menschwerdung, dem Unterschied zwischen Mensch und Tier ( bei allen schon entdeckten und noch zu entdeckenden Gemeinsamkeiten ) zu tun hat.

    Meine Vorstellung ist, dass sich eine Konfiguration der Neuronen und Synapsen im Gehirn ergab, die an morgen, übermorgen und die Zeit darüber hinaus denken ließ, zugleich mit der Frage nach der Nahrung, der Gesundheit und dem Überleben in der kommenden Zeit, der Zukunft.

    Daraus leite ich den Glauben an ‘göttliche Wesen aller Art’ als quasi Kollateralschaden der Menschwerdung ab.

    • @Maier

      Wenn man in einer Diskussion von zwei alternativen Erklärungs-Möglichkeiten – eine nicht in den Überlegungen berücksichtigt – dann sind die Schlussfolgerungen entweder zu 100 % richtig oder eben zu 100 % falsch.

    • Karl Maier
      “Daraus leite ich den Glauben an ‘göttliche Wesen aller Art’ als quasi Kollateralschaden der Menschwerdung ab.”
      Die Unsicherheit unserer Existenz bis hin zur Lebensangst wird durch die Götter der Vergangenheit bis hin zum Eingottglauben abgefedert.

      Was wir noch gar nicht angesprochen haben, das sind die “Gotteserfahrungen”.
      Im Neuen Testament steht “Wer Gott anruft bekommt von ihm eine Antwort.”

      Und wer einmal zu Gott gebetet hat und eine Antwort bekommen hat, für denjenigen ist Gott “Person”.

      Man besuche einmal die Gnadenkapelle in Altötting. Man betrete den Raum ….. und man spürt, hier ist etwas anders……Sprache reicht nicht aus, das Gefühl zu beschreiben.

      Man schaue sich die vielen Wegkapellen und auch Bergkapellen an, die von Menschen erbaut wurden, die aus Todesnot errettet wurden und sich so mit der Kapelle für die Hilfe Gottes bedankt haben.

      Jetzt ist der Weg zur Krippe von Bethlehem nicht mehr weit.

      • @N @Maier

        Lesen Sie meine Beiträge in den ersten Thread-Themen von 3g:

        Der Glaube an göttliche Wesen ist keinesfalls ein Kollateralschaden unseres Menschseins:
        Denn mit der Art und Weise wie unser Gehirn Gedächtnisinhalte reaktiviert / erinnert / verarbeitet ist bei allen Menschen das Entstehen von solchen Erfahrungen biologisch vorgegeben ( ! ), welche wir als ´spirituelle´ Erlebnisse bezeichnen (Das gilt auch bei Atheisten). Solche spirituellen Erlebnisse können dann religiös interpretiert werden und sind damit die Grundlage für das Entstehen von Religionen.

        Ein gut funktionierendes biologisches Gehirn würde ich nicht als ´Kollaterialschaden´ betrachten.

    • Ich kann ihren Kommentar sehr gut nachvollziehen. Raum- und Zeitempfinden, entstanden in mehreren Millionen Jahren, dürften dabei eine wesentliche Rolle spielen.
      Der Raum als intellektuelles Konstrukt wurde sogar erst in der Renaissance wirklich erfasst. Räumliches Sehen ist mit sehr wenigen Ausnahmen (z.B. Delphin) im Tierreich praktisch nicht vorhanden. Es war ein weiter Weg in der Evolution bis in unsere dreidimensionale Welt.
      Dasselbe gilt für das Zeitempfinden. Dazu braucht es ein großes Gehirn mit viel Speicher, um rückwärts und eben auch vorwärts denken zu können. Ein gravierender Vorteil in der Evolution und für das Überleben des Homo Sapiens. Diese Fähigkeit des “Vorwärts-Denkens”, des Vorausschauens der Zukunft, bedingt, dass man sich darüber Gedanken macht und eben auch Sorgen, eine Quelle für Religion.
      Zeitliches Denken und Bewusstsein scheinen zwei Seiten derselben Medaille zu sein; ein ständiges Erinnern und Erkennen. Der erwähnte Kollateralschaden bedeutet eben, dass wir vom “Baum der Erkenntnis” gegessen haben, symbolisch ganz ohne irgendeinen religiösen Hintergrund.

  11. Das Nichts ist ein Etwas – es hat Eigenschaften. Zählen Sie die Drachen, die Sie gerade zu fressen versuchen, oder die Milliarden in Ihrer Brieftasche.

    Sein und Nichtsein sind relativ, abhängig vom Energieniveau, verwandt mit Linsen und Perspektive: Je weniger Energie Dinge haben, desto weniger Masse, Fläche haben sie, desto mehr können Sie pro Quadratmeter unterbringen. Je weiter sie von Ihnen weg sind, desto mehr Dinge können sich im Punkt am Horizont verbergen. Dieser Punkt hat eine unendliche Masse, wir sind von Schwarzen Löchern umgeben.

    Linie, das sind zwei Punkte, getrennt vom Nichts. 101. Dieses Nichts ohne Substanz erschafft die Raumzeit. Die Auflösung des Seins im Möglichkeiten: Wir spüren sie irgendwie, deswegen setzen wir den Tod sowohl mit dem Nichts, wie auch mit der Unendlichkeit und Ewigkeit gleich.

    Wahrheit ist eine Frage des Energieniveaus. Wenn Sie mit Trump in einem Zimmer sitzen, ist der Bullshit, den er von Mexikanern erzählt, wahrer, als dass er unwahr ist, denn wenn Sie nicht so handeln, als hätte Trump Recht, macht er Ihnen das Leben zur Hölle – da er die höchste Energie im Raum hat, ist er der Gott einer kleinen Seifenblase, die so lange besteht, wie die Wände die Energie des Universums draußen halten. Wenn diese Barriere aufgehoben wird, wird die lokale Wahrheit von der übergeordneten Wahrheit zerquetscht, samt allen virtuellen Mexikanern, die nur als Lügen mit der Energie heißer Luft lebten. Man könnte sie auch aus Fleisch machen.

    Weil die Welt ein Schaum aus ebensolchen Seifenblasen aus Seifenblasen aus Seifenblasen ist, sehe ich eine Götterhierarchie, jeder Gott mit einem Gott über sich. Jeder Zellkern, jeder Atomkern, all das kann nur Gott sein, wenn es sich eine Goldlöckchenzone im Schutz eines mächtigeren Gottes sucht. Wie Medwedew Musk im Schatten von Trumputin.

    Die Unendlichkeit beginnt, wo Ihr Begriffsvermögen endet – wenn Sie nur bis 3 zählen können, sind 4 und Unendlich die gleiche Zahl. Die irdischen Götter, die Alphamännchen der Affen, aus denen Könige und Päpste hervorgegangen sind, sind inzwischen messbar, zählbar geworden, sie sind gefallen und zu Menschen geworden, auch wenn sie über Sektenführer wie Orban, Hitler, Trump, oder über Rockstars und andere Idole wiederkommen. Das Gleiche passiert Mami und Papi im Verlaufe des Erwachsenwerdens. Je mächtiger, klüger, wissender wir werden, desto mächtigere Götter stürzen wir vom Thron. Doch die Unendlichkeit der Raumzeit spuckt immer wieder neue aus. Unsere Energie wächst, also sinkt ihre in Relation, und indem wir sie in die messbare, berechenbare, verständliche Welt mit einbauen, verschlingen wir die Gefallenen, verdauen sie und machen uns ihre Kraft zunutze. Wir suchen Gott = wir fressen Götter.

    Raumzeit ist die Auflösung einer Wahrheit in viele Lügen, einer Welt in viele Welten. Träume, Wege, Möglichkeiten, verteilen Ihre Energie, sie nehmen Ihren Schmerz weg, aber auch Ihre Kraft. Wahrheit tut weh, verleiht aber Macht.

    Wir leben in einer Goldlöckchenzone zwischen zwei Elektroden, eine spuckt Strom, die andere schluckt und verteilt ihn um. Der Widerspruch zwischen Sein und Nichts führt Sie zurück zur Physik, Sie bleiben innerhalb der Denkmauer, die Ihnen das Universum setzt.

    • @Hoppe: “Dass wir Menschen dieses Theater nicht nur durchschauen und erleiden, sondern gar nicht anders können, als in jeder unserer Handlungen und Äußerungen an irgendeinen verdammten Sinn zu glauben, setzt dem ganzen absurden Wahnsinn namens Leben dann noch die Krone auf.”

      Wenn das Leben wirklich-wahrhaftig nur die Sinnhaftigkeit von zufälliger Einmaligkeit haben würde, dann gebürd die Krone den Selbstmördern/”Freitoten” (Freier Wille), weil sie (bewusst oder unbewusst?!) mehr Moral und Verantwortungsbewusstsein zeigen, angesichts der “Ökonomie” und “Ökologie” des menschlichen “Zusammenlebens” wie ein wachstumwahnsinniges Krebsgeschwür und der Hoffnungslosigkeit auf Vernunftbegabung zu Gott/Vernunft!?

  12. @Kinseher

    Das Sein ist der Zustand für Bewusstseinsentwicklung.

    Das Nichts ist der Zustand des Geistes / des Zentralbewusstseins, der in der Bewusstseinsentwicklung nur in dem Sinne gefragt ist, ob MENSCH/ALLE Willens ist/sind daran zu glauben.

    Gott ist sozusagen eine hilfreiche Krücke für die Überwindung der diversen Hürden.

  13. Gegensätzlicher kann man diese Tage wohl kaum erleben, als gestern Abend in einem Dorf im bay. Wald, wenigstens so hoch gelegen, dass nach dem nächtlichen “Adventsingen” – im Zentrum L. Thoma: Die heilige Nacht, begleitet vom Mädchenchor der Regensburger Domspatzen und Viergesang und Bläserquartett – große Flocken Schnee majestätisch vom Himmel schwebten, als heute beim Lesen des Textes über “Sein und Gott”. An die fünfhundert Besucher verließen wohl gestimmt den stimmungsvoll erleuchteten Kirchenraum, nicht ahnend, dass das Reden von Gott und Christkind/Jesus und Heiligem Geist vergebliche Müh’ ist, weil, ja weil …

  14. Die tiefste Weisheit bleibt immer noch diejenige aus den vieltausendjahre alten Veden. Richtig verstanden lautet sie:

    Das Seiende ist nur dann, wenn das Nichts nicht ist !

    Meine Exegese:

    Wenn das Seiende dauerhaft nichts isst, ist es alsbald mal nichts mehr mit ihm.

    Umgangsspachlich weihnachtlich gewendet würde das dann auf das Folgende hinauslaufen:

    Wenn nur das Nichts auf dem Teller liegt, war die Gans halt doch eine Nichtseiende. Und zwar Ganz und gar. Wobei zu diskutieren wäre, ob der Appendix “gar” dann ebenfalls ins Reich des Nichtseienden zu verbannen wäre.Weil halt eine ungare Gans eine noch geringere Berechtigung hätte, als Seiendes auf dem Festtagsteller in Existenz zutreten.

    Oder? Egal – seis drum.

    L.L.wünscht ein “Frohes Sein” mit oder ohne Gott.

  15. Etwas ist, insofern es von einem in jeder Hinsicht unbegrenzten Beobachter erkannt werden könnte. Umgekehrt formuliert: Wenn X prinzipiell von niemandem, nicht einmal von “Gott”, erkannt werden kann, verstehen wir gar nicht, was es bedeuten soll, zu behaupten, dass X existiert. (Zitatende)

    Das ist aber eine seltsam konjunktivische Interpretation der noch seltsamer Fantasy-esoterischen Kopenhagener Deutung des Doppelspalt- Experiments.
    Vielleicht mit Ausnahme der (zumindset im SF-Genre ) allerwelt bekannten “Unendlich viele Welten” -Interpretation. Die aber nur dadurch funktioniert , das das Alles , welches gleichzeitig überall existent ist, auf mysteriöse Weise in Ohnmacht fällt und dann zum einzigartigen DU gerinnt.

  16. Ihr könnt euch so viel anstrengen, wie ihr wollt. Aber die Jesuiten haben euch beim Meta- physieren schon immer in die Tasche gesteckt. Als Beispiel sei nur dieser astronomische und hart naturwissenschaftliche Professor genannt , der zu Weihnachts- Pfingst- und Osterzeiten immer medial besonders präsent ist.
    Wenn der den Urknall erklärt, falte selbst ich als Agnostiker die Hände zum Gebet.

    Erhebet Euch. Wir wollen jetzt hören die Frohe Botschaft aus der Feder eines (nicht nur wissenschaftlich) Erleuchteten :

    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.evangelisch.de/inhalte/237612/23-12-2024/physiker-lesch-vor-2000-jahren-ist-etwas-goettliches-geschehen&ved=2ahUKEwi21rqJu8CKAxW32AIHHUxdDQgQFnoECCQQAQ&usg=AOvVaw2ctBBae_veursUbdCgMIVn

  17. @ Karl Maier 23.12.2024, 19:45 Uhr

    Zitat: „Mir ist kein Tier bekannt, bei dem sich ein Mitglied der Gesellschaft vor die versammelte ‘Gemeinde’ stellt, predigt und den ‘Segen von oben’ auf die Versammlung herabbittet.
    Das macht einzig der homo sapiens sapiens in unterschiedlichen Formen und Weisen.“

    Ich meine, das sind im Prinzip Methoden der Autosuggestion. Autosuggestion ist in der Psychologie eine kraftvolle Technik, die durch regelmäßige Übung und Wiederholung sehr positiv wirksam werden kann und für die Existenz der Menschen förderlich ist.

    Ein Prediger kann doch in tristen Situationen nicht sagen, „bring dich einfach selber um“… In der Tierwelt würde das, das in der Fresshierarchie höher stehende Tier, „erledigen“.

    Wir haben uns halt doch weiter entwickelt als Tiere, meistens jedenfalls….

    Tiere können auch planmäßig in die Zukunft denken und legen sich z.B. Nahrungsvorräte für den Winter an.

    „Kollateralschaden“ würde ich Religiosität, solange sie nicht übertrieben ist und womöglich in massenhafte Tötungen ausartet, nicht bezeichnen…..

    • Tiere können auch planmäßig in die Zukunft denken und legen sich z.B. Nahrungsvorräte für den Winter an.

      Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch nicht Dasselbe.

      Man sagt, dass Elefanten um ein totes Herdenmitglied trauern, aber sie schaufeln dem Toten kein Grab und schmücken es mit Stein und Blumen.
      Wenn ein Eichhörnchen Nüsse sammelt, wenn ein Hamster Getreide einfährt, so ist das so, was aber die Tiere dabei empfinden, als einfache ( evolutionär angelegte ) Notwendigkeit oder aus Angst, im kommenden Winter zu verhungern, wissen wir nicht und werden Schwierigkeiten haben, das zu erforschen.

      Ich habe mich früher mal gefragt, was es für mich bedeuten würde, welche Konsequenzen es hätte, wenn es einen Gott ( christlich gedacht ) gäbe und was, wenn nicht.

      Die Konsequenzen aus dem ‘was, wenn nicht’ sind ziemlich ‘ernüchternd’, um es mal vorsichtig zu formulieren.
      Und da ich als homo sapiens sapiens mit einem Standardgehirn ausgestattet bin, kann ich sofort nachvollziehen, um wie viel angenehmer es ist, wenn es einen ( christlichen, verzeihenden ) Gott gäbe.

      Dagegen ist die Frage nach dem ‘warum hat Gott das Elend/Unglück zugelassen’ regelrecht Peanuts, er hat es zugelassen, weil es ihn nicht gibt.

  18. .. Man kann nun zeigen, dass eines notwendig ist: das Sein (als solches). Diese Aussage impliziert, dass eines im strengen Sinne unmöglich ist: das Nichts…”
    (Zitatende)

    Dem könnte man (besonders in weihnachlicher Konsensstimmung) vielleicht sogar zustimmen. Allerdings ausschließlich unter Betonung des “strengen Sinnes”.

    Denn es ist (mit Verlaub) keinesfalls unmöglich, dass dereinst mal das Nichts sich über mein Konto hermacht. Oder gar über meine Altimmobilie. Und da ist nicht nur “eines” möglich, sondern sogar beides ! Und dann……..
    ……stehe ich doch im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich vor einem real existierenden Nichts. Und das ist noch garnichts, denn es geht noch nichtiger, wenn meine Frau sich dann ins dunkle Nichts davonmacht, weil sie NICHTS mehr von mir zu erwarten hat. Zumindest nicht im ökonomischen Sinne. Aber wegen des fortgeschrittenen Alters vielleicht auch sonst.

    Es stimmt also schon , dass das Sein von “ETWAS” auf meinem Konto fast lebensnotwendig ist. Es stimmt aber leider auch, dass das Sein eines Nichts auf meinem Konto durchaus möglich ist und zudem noch äußerst fatale Folgen hinter sich herziehen kann.

    Ist doch (logisch) konsistent, oder?

    Aber weil Weihnachten ist, erzähle ich meiner Frau vielleicht besser nichts über das Sein und sein Gegenteil. Ich laufe sonst Gefahr , als Antwort den Satz:
    “Du schp…..doch!” hören zu müssen. (Kein orthografischer Mangel, sondern Hoch- Süddeutsch)

  19. Fast noch seltsamer als das sich selbst erschaffende Sein des “Lieben”
    Gottes
    Gottes (der damit dem ewigen Rekurs entfleuchen will , was schon der Halbgott Karli Popper äußerst seltsam fand)………….

    …………….erscheint mir ein weiteres (vielleicht) “Heißes Eisen” :
    Nämlich dass ich bis heute das Thema “Anschlag” in Magdeburg in fast keinem der mir bekannten Webpräsenzen thematisiert finde. Und zwar egal ab gewaltig “alternativ” oder doch eher leicht kritisch Mainstream. Mit der Ausnahme von Norbert Hering und der (noch verfemteren ) Site “Sicht vom Hochblauen”.
    Wobei ich Heise- “Telepolis” allerdings boykottiere. Aus Gründen, die sehr vielen (ehemaligen) Kommentatoren dort zur Genüge bekannt sein dürften

    Es kann ja kaum sein, dass selbst die “Alternativen” an Weihnachten Angst vor der Theodizee- Frage haben, wenn sie über dortige Gedenkgottesdienste berichten sollen.

    Nein, irgendwie scheinen fast alle zu spüren, dass da etwas seltsam ist und trauen sich offenbar noch nicht, den Zipfel einer womöglich intransparenten Decke etwas anzuheben.
    Allerdings wird es neuerdings auch gefährlicher, sich frühzeitig zu weit aus dem Fenster zu lehnen, weil man weiß, dass bei manchen mutigen “alternativen” Journalisten morgens um Fünf energisch an die Tür geklopft wurde, weil “übergeordnete Sicherheitsinteressen” den Verdacht des Verrats oder der “Delegimination” von Irgendwas (das eigentlich ein Nichts war) aufkommen ließen. Wobei dann schnell klar wurde , dass banale Grundrechte erst mal nachrangig zu erscheinen hatten.

    Naja, früher hatte man Angst vor dem Thron und dem Altar. Heute muss man als investigativer Journalist offenbar manchmal weit mehr Angst vor dem (demokratischen) Thron haben, als vor dem Altar. Wenigstens nicht vor dem christlichen Altar.

  20. Es wäre schlimm wenn jemand suizidal wäre. Was könnte ihn davon abhalten es zu tun?

    Die Angst davor als ewiger Sünder, der das Leben nicht ehrt, im Inferno unendlich zu schmoren?
    Oder sollte er mal Dantes “Göttliche Komödie” lesen?
    Vielleicht ist die Vorstellung, dass es im “Gestrüpp der Möglichkeiten” die Möglichkeit geben könnte, dass es dann wieder von vorn beginnt abschreckend genug?
    Platons Gedanke es gäbe eine unsterbliche Seele, ist letztlich auch nur eine Idee.

    Das Erkennen Zitat: ” … dass man sich in keinem einzigen Augenblick seines Lebens selbst im Sein hält – sondern vom Sein gehalten ist.” verlangt keinen Glauben. Der Mensch sucht nach Sinn und Bedeutung, den/die es nicht gibt. “Krücken”, meist euphemistischer Art, um leichter durchs Leben zu kommen…

    Ist es nicht doch “alles ein Haschen nach Wind”?

    Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen.(Der Prediger 1, 8-9)

  21. little Louis,
    dann lassen sie uns die intransparente Decke etwas anheben.
    Die Grinsekatze von Herrn Kuhn wird sich nicht zeigen.
    Der Kollateralschaden von Herrn Maier auch nicht.
    Aber Gott wird sich zeigen allein durch die innewohnende Logik von Religion.

    Also ein paar Gedankensplitter und Fragen zur Geburt des Jesus von Nazareth vor 2024 Jahren. Das sind nur etwa 80 Menschengenerationen.

    1. Haben Adam und Eva an Gott geglaubt ? Sie sprachen ja mit Gott.
    2. Sind Adam und Eva die ersten Menschen. In einem Katechismus aus dem Jahre 1960 fand sich als letzter Satz nach dem Rauswurf aus dem Paradies „und Adam und Eva gingen zu den Menschen.“ Da haben die Kreationisten ihren Beweis.
    3. Ist dieser Jesus von Nazareth ein Prophet oder der Sohn Gottes, wie es im Christentum verstanden wird..
    4. Ist Religion ein Kollateralschaden der Evolution ?
    5. Ist die Theodizee ein Peanut?
    6. Sind die Heiligen Schriften wörtlich zu nehmen.

    zu 1 , haben Adam und Eva an Gott geglaubt ? eine seltsame Frage, die man verneinen muss. Gott war ihr Gesprächspartner. Von Glaube spricht man erst, wenn der direkte Kontakt fehlt . Und daraus kann man schließen, erst der Rauswurf aus dem Paradies wird die Grundlage von Religion. Religio=Rückbesinnung oder die Sehnsucht nach dem Paradies.
    zu 2, mit der Aussage “und Adam und Eva gingen zu den Menschen” wird das ganze Alte Testament umbewertet im Sinne der Kreationisten.
    zu 3, hier geht es um die Dreifaltigkeitslehre, dass der Eine Gott als Schöpfergott auftritt, als persönlicher Gott mit dem man in Kontakt treten kann und als Sinngehalt der Welt , also als Heiliger Geist.
    zu 4, Religion als Kollateralschaden. Wenn man die Bezeichnung “Kollateralnutzen” verwendet, dann stimmt es. Im Gefolge der Evolution hat sich auch das Verständnis von Welt als “geistige Welt” verfestigt.

    zu 5 , Und jetzt die Theodizee. Sie drückt die Enttäuschung aus, die gläubige Christen emphinden, wenn sie mit Schicksalsschlägen konfrontiert werden.
    Wie kann Gott so viel Unrecht zulassen ?

    zu 6,
    hier geht es um die Bibel, um die Bibelauslegung. Ist die Bibel wörtlich zu verstehen oder ist sie nur eine große Metapher für das Verhältnis von Mensch zu seiner Heimstatt.

    Die glücklichen Menschen nach jedem Kirchenbesuch geben schon einmal eine Antwort.

  22. “Wenn Sein notwendig ist, impliziert dies logisch die Unmöglichkeit des Nichts”

    Ist nicht zu sein, nicht einfach die sprachliche Bedeutung von “Nichts”? Und wenn das “Sein” als “radikalste Abstraktion” konstruiert ist, wird man vorsichtig sein müssen, was daraus folgt. Der mittelalterliche Universalienstreit lässt grüßen.

    • @Kuhn: “Und wenn das “Sein” als “radikalste Abstraktion” konstruiert ist, wird man vorsichtig sein müssen, was daraus folgt.”

      🤔🧐 Warum? 😄

      Also auch die Science fiction kann sich/uns radikalere vorstellen!
      👋😇

  23. Fortsetzung von:
    “…,weil , ja weil ….”
    …. das, was heute Nacht allüberall in der Predigten vom bethlehemischen Geschehen von den TheologenInnen erzählt wurde jeden Faktencheck verliert. Warum aber predigen die Pfarr-Herrn und Pfarr-Frauen so, als wären sie damals unter den Hirten dabei gewesen? Gut, sie legen die Erzählung dahin gehend aus, dass Gott seinen Sohn nicht im Palast der Reichen – von damals und heute – „zur Welt“ kommen ließ, sondern sich den „Armen“ geoffenbart hat.
    Hier aber beginnen die Probleme:
    Kann Gott – wenn es ihn denn nun “gibt” – sich „offenbaren“? Wem offenbart er sein Sein? Was soll man unter „sein Sein“ verstehen?
    Nach „Karl Meier vom 23.12.2024, 19:45 Uhr“ ist der Glaube an ‘Gott’ etwas, was mit der Menschwerdung, dem Unterschied zwischen Mensch und Tier zu tun habe. Menschwerdung? Wann? Wo? Warum? Etwa so:
    In Millionen von Jahren hat sich in zahllosen evolutionären Schritten aus den hominiden u. a. der homo erectus, u. a. der Neandertaler und durch zahlreiche Vermischungen schließlich u. a. der homo sapiens entwickelt. Hat dieser „Mensch“ überhaupt eine Chance, seine Menschwerdung vollkommen werden zu lassen? Y. N. Harari meint: nein, aber dass die nächste Entwicklungsstufe schon unter uns lebt: der homo deus ….
    Gott sei Dank haben Millionen von Menschen an Gott geglaubt und haben die großartigen Werke der Musik: „Jauchzet, frohlocket“ (BWV 248), „Et incarnatus est“ (KV 317), der bildenden Kunst, der Malerei uvam … geschaffen oder haben einfach friedlich in ihrem gesellschaftlichen Umfeld gelebt.
    Conclusio: Seien wir, ob Theist, A-Theist, Agnostiker uvam ganz einfach dankbar und mühen uns nach Kräften um „Zusammenhalt der Gesellschaft (Steinmeier), tragen „Hoffnung in die Welt“ (Franziskus) und hoffen nicht darauf, dass Gott wie ein „Deus ex machina“ alle unsere Probleme löst ….

    ————
    eine Bitte an die Redaktion: Bitte in meinem ersten Text vom 24.12.2024, 12:43 Uhr, „Tag“ durch „Tage“ ersetzen

    • @Karl Penzkofer: “Wem offenbart er sein Sein?”

      Es muss “etwas passieren”, oder eben die “göttliche Sicherung” in Gänze überwunden werden, dann offenbart sich etwas oder alles von der Kraft des Geistes.
      🤗 👋😇

  24. Wenn Sein notwendig ist, impliziert dies logisch die Unmöglichkeit des Nichts – das Nichts radikal verstanden nicht nur als Abwesenheit von jeglichem Seienden, sondern auch als die Abwesenheit der Möglichkeit des Seins. (Ich habe ChatGPT o1 um einen formalen Beweis gebeten: ChatGPT setzt bei der Undenkbarkeit und begrifflichen Inkonsistenz des Begriffs “Nichts” als radikale Abwesenheit von allem an und folgert aus der Unmöglichkeit des Nichts die Notwendigkeit des Seins.) Es scheint so, als sähen wir die vielen sichtbaren Dinge in der Welt; tatsächlich sehen wir aber immer nur Licht, das von der Oberfläche dieser Objekte reflektiert wird (was sofort klar ist, wenn man das Licht ausschaltet). Das Licht selbst ist dabei kein weiteres sichtbares Objekt, es kommt selbst gar nicht vor in der Welt der sichtbaren Dinge.
    (Zitatende – Hervorhebungen von mir)

    Nur eine kleine, eher nebensächliche Frage dazu:
    Und was ist mit dem von der LichtQUELLE emittierten Licht? ? Kommt die Quelle etwa auch “selbst gar nicht vor in der Welt der sichtbaren Dinge” , weil “wir aber immer nur Licht” sehen , “das von der Oberfläche dieser Objekte reflektiert wird “.

    Und wenn wir das Licht ausschalten, wo “schalten wir dann rum “, an der Quelle oder “am Licht” ? Und wenn wir mit einem (schwarzen) “Nullreflektor” die Licht- “Strahlung ” so unterbrechen, dass sie unsere Rezeptoren nicht mehr erreicht – hört dann für “uns” die Lichtquelle auf zu existieren und es gibt plötzlich NICHTS mehr , das kurz vorher noch Strahlung emittiert hatte?

    Fragen über Fragen. Ob da selbst an Weihnachten nur noch Einstein weiterhelfen kann? Oder doch besser Bohrs und Heisenbergs Epigonen mit ihren rein mathematischen Super- Theorien, die gelegentlich eher an SF- Romane von z.B. Stanislav Lem oder gar an die Marvel- Märchen aus dem Disney -Konzern erinnern?
    Ich weiß, das klingt physikalisch- kritisch wie von “DER Susanne”. Aber die hat auch ihre “dunklen” Seiten auf denen auch bei ihr Manches unklar bleibt. Eventuell weil (auch) sie es sich nicht leisten kann , das Licht weiter hinein leuchten zu lassen. Selbst nicht an Weihnachten, wo doch das Motto sein sollte:

    Es werde Licht – Zumindest alsbald wieder.

    • Zitat:
      Wenn es ” Das Nichts” nicht gibt, dann verliert auch die “Null” als Gedanke und mathematisches Objekt und Zeichen weitestgehend ihren Sinn.
      = = =
      Das klingt nicht logisch, denn wenn es ” Das Nichts” nicht gibt, dann gibt es doch etwas.
      Bei dem im Artikel genannten Seienden handelt es sich um den Schöpfer-Gott, der die
      unsichtbare Geisteswelt, danach die sichtbare, materielle Welt erschaffen hat.
      a) Der Mensch gehört gleichzeitig als Geistwesen (Persönlichkeit – Unikat) zur Geisteswelt
      und residiert vorübergehend in einen materiellen, s. g. biologisch-funktionierenden
      Super-Computer (Leib).
      Ein Materialist könnte sagen: Wenn ich deinen Geist nicht sehen oder anfassen kann,
      dann ist da wohl “Nichts”. Dieses “Nichts” benimmt sich aber seinem Schöpfer gegenüber
      oft sehr respektlos und ist dabei, dem Vorbild des höchsten, erschaffenen Geistwesens zu
      folgen, siehe dazu: http://www.4-e-inigkeit.info/lucifer-contra-3-e.htm
      b) Auf materieller Ebene existiert neuerdings ein hypothetisches Stringteilchen
      der Größe x * 10^-19, ein s. g. “Nichts”. (/Anhang.html)
      Übrigens: Der unsichtbare Schöpfer kam als sichtbarer Mensch vor ca, 2024 Jahren, etwa
      um diese Jahreszeit auf unseren Planeten Erde, dementsprechend: “Frohe Weihnachten”.
      Zu erwarten ist Sein zweites Kommen in sehr naher Zukunft.
      M. f. G.

  25. Ach nochwas “Nebensächliches”:
    Wenn es ” Das Nichts” nicht gibt, dann verliert auch die “Null” als Gedanke und mathematisches Objekt und Zeichen weitestgehend ihren Sinn. Und man müsste sie deshalb aus der Mathematik, vor allem aber aus der Physik radikal herausstreichen.

    • little Louis,
      Nichts oder nicht Nichts ?
      das meiste, was wir denken, das denken wir in Sprache, in Wörtern oder noch anspruchsvoller , in Begriffen.
      Die Sprache setzt die Grenze ob es etwas gibt oder nicht gibt.
      Und wenn wir keinen Begriff von etwas haben, dann gibt es das (noch) nicht.
      Wir haben die Null, sogar die 00, das gibt schon zu denken, und wir werden sie auch nicht mehr los.
      Und um jetzt mal wieder den Bogen zu schließen, wir haben das Universum und wir haben uns selbst. Und bleiben wir demokratisch. Wenn die Mehrheit der Menschen denkt, dass es das Nichts gibt, dann ist das so. Und wenn die Mehrheit der Menschen denkt , dass es einen Gott gibt, dann ist das so.

      Und was das Sein betrifft Herr Hoppe, einen unpräziseren Begriff gibt es nicht.
      Doch, da fällt mir die Aussage ein :”So sei es”. Das hat doch was Schöpferisches an sich. Und damit sind wir wieder beim Anfang: “Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott”. Ist das nicht ein schöner Abschluss zu Sein und Gott.

  26. @N und zu Adam und Eva (allein oder nicht) im Paradies und zum Kreationismus:

    Wenn wir schon Spekulationen über den “Geburtsort ” und Urgrund der im jetzigen Sinne “intelligenten” Menscheit, also über “das Paradies” anstellen wollen……..
    … dann , ganz ehrlich, bevorzuge ich doch lieber solche Varianten, die auf etwaige (sehr) vorzeitliche (Über?-) Hochkulturen rekursieren oder auf die veschieden Ancient Alien Varianten. Und zwar vor allem auf jene außerhalb der literarischen und filmischen SF- Phantasien.
    Warum? Sie sind im Allgemeinen etwas konsistenter und meist auch verifizierbarer konsruiert und versuchen zumindest, ihre (spekulativen) Hypothesen auf der Grundlage (technisch-) naturwissenschaftlicher Gedankengänge aufzubauen. (Schlauerweise hab ich das Fallstrickwort “falsifizierbar” vermieden)

    Und selbst gegen völlig freischwebende Spekulationen (bzw. Hypothesen) kann man heutzutage im Angesicht freischwebenfer mathematisch – physikalischer Theoriebildung selbst von physkalischer Seite her eigentlich kaum mehr ernsthaft polemisieren. Wenn dort die Devise gilt: “Anything goes”, falls es mathematisch konsistent ist, dann muss wohl auch anderen Spekulationen die Devise “Anything goes” wenn die Erzählung (logisch) einigermaßen widerspruchsfrei ist,eine Existenzberechtigung zugestanden werden.

    Und letztendlich ist mir (als philosophischem Agnostiker und politischem Atheisten) dann auch egal, ob das dem (christlichen) Kreationismus ähnelt oder nicht.

  27. Ob es einen Gott gibt oder nicht, hängt wesentlich vom Vorhandensein von Bewusstsein ab. Versteht man Bewusstsein als Funktion des Gehirns, was sich sehr einfach belegen lässt, dann wird jeder “Gottesbeweis” schwierig. Schließlich hat sich das Bewusstsein im Laufe der Evolution entwickelt und ist somit abhängig von der Menschheitsentwicklung. Fehlen graue Gehirnzellen, fehlt auch der Speicher, mit dem wir uns an Vergangenes erinnern und Zukünftiges planen können. Wir würden dann nur in der Gegenwart leben, wie die meisten übrigen Lebewesen auch. Dann hätten wir kein Problem mit dem nächsten Tag und was in Zukunft passieren würde. Viele Probleme würden uns erspart bleiben. So gesehen scheint Bewusstsein der Schlüssel für den Glauben an Gott etc. zu sein.

    • Josef Straßhofer,
      “So gesehen scheint Bewusstsein der Schlüssel für den Glauben an Gott etc. zu sein.”

      Das scheint das Hauptargument der Naturwissenschaftler zu sein. “Gott muss erst gedacht werden.”

      Anmerkung: Dabei hat er doch erst das Universum erschaffen. Man glaube doch nicht, dass die Materie auch denken kann. Das ist ja noch unwahrscheinlicher.