Rettungsplan für die christlichen Kirchen in Europa
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Das Christentum in Europa neigt sich seinem Ende zu, jedenfalls in seinen über viele Jahrhunderte etablierten kirchlich-institutionellen Strukturen. Der Verlust an Mitgliedern durch Tod und Kirchenaustritte wird in den nächsten Jahren vermutlich noch an Fahrt aufnehmen. Es gibt letztlich wohl nur einen Grund für diese Entwicklung: der Relevanzverlust des christlichen Glaubens im Alltag der in Europa lebenden Menschen. Selbst für die Gestaltung der Lebensfeste, die noch bis vor wenigen Jahren eine unumstrittene Domäne der Kirchen waren, gibt es mittlerweile ansprechende säkulare Angebote, die bei vielen Menschen zunehmend Anklang finden (z.B. aufgrund der Möglichkeit, diese Feiern sehr persönlich zu gestalten, und wegen des Verzichts auf unverständlich gewordene liturgische Formeln und Rituale). Die Kirchen haben auf anderen Kontinenten bei weitem nicht die Probleme wie in Europa, teilweise haben sie sogar deutlich Zulauf – weltweit wachsen die Kirchen und der Anteil der Christen. Insofern ist der Zusatz “in Europa” hier sehr wichtig. Nordamerika mit seinen Groß- und Freikirchen (“mega churches”) ist ein schwieriger Fall, lange dachte man, die USA sind das beste Gegenbeispiel gegen die “Säkularisierungshypothese”; mit einiger Verzögerung deutet sich bei den Millenials heute nun aber auch in Nordamerika eine einsetzende Säkularisierung und ein Relevanzverlust von Religion überhaupt an. Insofern könnte man ggf. ergänzen “in Europa und Nordamerika”.
Einige Religionssoziologen sagen unumwunden, dass die Kirchen diese Prozesse nicht beeinflussen oder gar aufhalten können (z.B. Detlef Pollack); in gewisser Weise entlastet dies die Kirchen auch: sie können hier nicht viel richtig oder falsch machen. Spricht man mit Kirchenoffiziellen wird man auch nicht viel Konstruktiv-aufbauendes hören; es geht vielmehr um die Verwaltung des Status quo angesichts deutlich geschrumpfter personeller und knapper werdender finanzieller Mittel, teilweise sogar nur noch um einen einigermaßen geordneten Rückzug und Rückbau (z.B. Bewältigung der eingegangenen hohen Pensionsverpflichtungen gegenüber den Kirchenbeamten). Aber warum ist man hier so verzagt und ideenlos?
Relevanzverlust im Alltag ist etwas völlig anderes als die durch umfassende Reflexion erlangte Überzeugung, dass der Glaube bzw. die Glaubensinhalte gar nicht wahr seien. Ein kleiner Teil der ehemals Gläubigen mag sich zum Atheismus oder Agnostizismus hingewendet haben, aber für die meisten Menschen sind derartige, geradezu metaphysische Überlegungen “out of scope”. Umgekehrt haben atheistische Argumente ja auch wenig Wirkung auf die weiterhin Gläubigen; dieser Glaube ist für sie aus Gründen relevant in ihrem Leben, die von kritischen philosophischen Argumenten nicht im Entferntesten überhaupt berührt werden (u.a. weil sie intellektualistisch, teils sophistisch gestrickt sind).
Man kann Relevanzverlust lesen als: Man hat die Sache jahrhundertelang aufgebauscht und jetzt ist die Luft raus, die Autosuggestion wird beendet, man erkennt – endlich – dass da nicht viel dran ist, dass dieser ganze Aberglauben auch gar nicht funktioniert und, überhaupt, dass Glaube einfach nichts bringt. Also kann man es auch lassen und spart sich die Zeit. Im Übrigen kann ja auch niemand von den Altvorderen erklären, worum genau es dabei eigentlich ging. Man hört da nur unverständliches Geraune und Gebrabbel …
Man kann Relevanzverlust aber auch anders lesen: Hier hatte etwas einmal Relevanz, und dieses Etwas ist verloren gegangen; wir haben etwas Relevantes verloren, sodass es jetzt in unserem Alltag nicht mehr präsent ist und wir uns auch gar nicht mehr vorstellen und erinnern können, dass es einmal relevant war und wie es relevant wurde Tag für Tag. Als Unbeleckter in Sachen Glauben, also von außen betrachtet, mag einem die verlorengegangene Sache, von der man irgendwo in alten Büchern liest, irrelevant erscheinen – man lebt ja heute gut ohne sie. Aber irrelevant war sie seinerzeit ganz sicher nicht; seinerzeit hat sie Menschen sehr viel bedeutet, sehr viel gegeben. In gewisser Weise war sie sogar für viele Menschen die wichtigste Sache in ihrem Leben überhaupt, der Dreh- und Angelpunkt ihrer alltäglichen Existenz, ihres Familienlebens, ihrer Arbeit. Sicherlich hat es im Christentum früher (und heute) auch viel Aberglauben gegeben. Aber viele Christen haben in den vergangenen beiden Jahrtausenden unsägliches Leid erlebt – und trotzdem an ihrem Glauben festgehalten; sie haben sogar gerade dann und gerade deswegen an ihrem Glauben festgehalten; sie sind sogar getötet worden, weil sie diesen Glauben nicht verraten konnten. Es waren demnach zumindest keine simplen pragmatischen Funktionskriterien, die früher der Relevanzerfahrung des Glaubens zugrunde lagen; denn die wären schon bei der Totgeburt des ersten Kindes widerlegt worden.
Für viele Menschen spielt Poesie in ihrem Leben überhaupt keine Rolle. (Das folgende Beispiel funktioniert auch für klassische Musik.) Dies bedeutet aber keinesfalls, dass an der Sache nichts dran ist. Selbst wenn die Mehrheit der Meinung wäre, Poesie sei auch objektiv irrelevant oder sogar Blödsinn, würde das über deren tatsächliche Relevanz, oder sagen wir: über deren Potenzial, im Alltag relevant zu sein, genau gar nichts aussagen. Es ist aber offensichtlich, dass Poesie nur unter bestimmten Voraussetzungen im Alltag von Menschen eine Wirkung entfalten kann, am Ende vielleicht sogar eine so starke Wirkung, dass diejenigen, die von Poesie erreicht wurden, sie auf keinen Fall mehr missen möchten. Manche werden von Poesie eiskalt erwischt, ohne Vorbildung, ohne Vorwarnung – ein Gedicht, ein Liedtext haut sie völlig um, bewirkt eine Leseerfahrung, die sie in dieser Weise vorher noch nie gemacht haben – von da an sind sie in Poesie verliebt, sie halten überall die Augen auf nach neuem poetischen “Futter”. Andere werden ganz klassisch an Poesie herangeführt, erlernen Poesie, wissen viel über Poesie; vielleicht lernen sie Gedichte auswendig usw. Auch für sie sind Gedichte irgendwann nicht mehr wegzudenken aus ihrem Leben. Sich Zeit für das Lesen eines Gedichts zu nehmen (oder sogar für das Auswendiglernen) ist jedes Mal ein Höhepunkt für sie. Es ist ein leiser Schatz, den man mit sich trägt, in Gold nicht aufzuwiegen. Poesiebegeisterte werden selbstredend niemals laut und marktschreierisch für Poesie Werbung machen. Bei passender Gelegenheit werden sie vielleicht eine ihnen bekannte Person ganz unaufdringlich auf ein Gedicht oder einen Vers aufmerksam machen, von dem sie sich vorstellen, dass er der anderen Person vielleicht etwas zu sagen hat.
Ich glaube, die Metapher der Poesie trägt erstaunlich weit hinsichtlich der Frage der Alltagsrelevanz des religiösen Glaubens. Meine These lautet, dass der eigentliche Inhalt und Gegenstand aller Religion und des religiösen Glaubens das Heilige ist bzw. die Erfahrung des Heiligen. Wie Poesie ist auch das Heilige leise, sehr leise sogar. Und es ist ebenfalls nicht in Gold aufzuwiegen; es lässt sich damit normalerweise kein Geld verdienen (ganz sicher geht es beim Heiligen nicht darum, Geld zu verdienen). Das Heilige nutzt alle Kunstformen – Poesie, Musik, Gesang, Texte, bildende Kunst, Architektur, usw. – plus die Liturgie (religiöse Rituale der Andacht). Die religiöse Rede (z.B. ein dogmatischer Text oder eine Predigt) funktioniert völlig anders als z.B. ein naturwissenschaftlicher Traktat oder eine politische Rede – und sie will auch ganz anders gehört werden. In der Tat ähnelt diese Rede eher der Poesie als sonstiger praktisch ausgerichteter Alltagsrede. Das Heilige ist auf eine alltagspraktische Weise genauso wenig relevant wie Poesie; man kann auch ohne sie leben. Das Heilige bedarf eines gewissen Sensus, den manche von Hause aus mitbringen, andere schrittweise entwickeln, und wiederum andere fast schockartig bei sich entdecken. Aber für diejenigen, die dem Heiligen in ihrem Leben Raum und Zeit geben und Aufmerksamkeit widmen (oder in deren Leben sich das Heilige Raum und Zeit nimmt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht), wäre ein Leben ohne das Heilige ziemlich leer, richtungslos, oberflächlich: man verpasst das Wichtigste, man verzichtet ohne Not auf das Schönste und Wertvollste, wenn man das Heilige in seinem Leben nicht kennt, nicht vorkommen lässt. Natürlich ist auch das Heilige völlig ungeeignet für laute Werbemaßnahmen; am ehesten noch wird es von Herz zu Herz weitergegeben, mit wenigen Worten oder mit einer Geste zum genau richtigen Zeitpunkt. Dabei vertraut man der Kraft des Heiligen, dass es sich der anderen Person erschließen wird, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, und dass es dann auch heilsam und heilend wirkt. So leise es sein mag – das Heilige wird schlussendlich das Fundament, das alles trägt, und der Schlussstein, der alles zusammenhält und aufrichtet. Er wird die perspektivische Mitte, der entscheidende Punkt außerhalb des Bildes, der dem ganzen Bild seine Klarheit und Orientierung gibt. Es ist auch der eine entscheidende Punkt außerhalb der 3×3-Punkte-Matrix, mit dem man das 9-Punkte Problem (verbinde die Punkte mit 4 geraden Linien ohne Absetzen) lösen kann. Zugleich wird es zum Fundament für jede Handlung, jede Begegnung, jede Entscheidung; es schwingt leise in allem mit. Morgens wacht man damit auf, abends schläft man damit ein. Leidvolle Situationen tun seiner Präsenz keinen Abbruch – im Gegenteil: man kann mitten im Leiden im Heiligen Geborgenheit finden; das ändert nichts und alles zugleich. Man wird seinen Sensus für das Heilige nicht schärfen und seine Präsenz im Leben nicht befördern können, ohne auch seinen Sensus für die Realität um sich herum und die eigene Realität zu schärfen, insbesondere für die Realität der Erfahrungen anderer Menschen in meinem Leben. Ja, im Heiligen schwingt auch der Anruf des eigenen Gewissens mit; wenn es leise wird, hört man auch das. Das Heilige ermahnt, aber vor allem tröstet es, gibt einer Sehnsucht Raum, verweist auf das Unaussprechliche als dem letzten verborgenen Sinn, jenseits all dessen, was gezählt, gewogen und auf den Punkt gebracht werden kann. Das Heilige ist eine leise stille Freude, die sich durch den Alltag zieht; wenn man aufmerksam dafür ist, merkt man sie diesen Heiligen an.
Was also sollen die Kirchen tun?
Die Kirche – und ich meine hier das Gebäude – könnte ein besonderer Ort für diejenigen sein, in deren Leben das Heilige bereits vorkommt; und natürlich auch für diejenigen, die danach suchen. Der Raum, seine liturgische und auch psychologische Aufladung, machen ihn zu einem bevorzugten und besonderen stillen Ort der Anwesenheit des Heiligen (das natürlich überall anwesend ist, in jedem Menschen), ein Ort auch, an dem das Heilige gefeiert und verehrt wird, wo man vor dem Heiligen auf die Knie gehen und schweigen kann. Pflegt und schützt (!) die Kirchengebäude als leisen und stillen Ort des Heiligen – außerhalb und während der Gottesdienste; macht bitte keine Mehrzweck-Gebäude oder Konzertsäle daraus. Lasst die Menschen Kerzen anzünden. Zeigt ihnen die Schönheit des Heiligen. Verweist auf die Anwesenheit des Heiligen auch mitten im Leiden, im Tod sogar.
Ihr Christen und Kirchenleute: Pflegt das Heilige in Eurem Leben. Wenn Ihr so weit seid, leitet die Menschen an, das Heilige zu finden, ihren Sensus dafür zu schärfen. Sprecht Ihre Sehnsucht nach Momenten bedeutungsvoller Stille und umfassender existentieller Andacht an – das ist mehr und etwas anderes als das Schweigen bei einer Achtsamkeitsmeditation (obwohl auch die ein erster Einstieg sein kann). Steht dafür, dass das Heilige im Leben trägt, Kraft schenkt und Orientierung, dass es Wunden heilen kann. Seid der Ort, wo Menschen erkennen können, wie tief sie miteinander im Heiligen verbunden sind – völlig unabhängig von ihren sonstigen Eigenschaften und ihrem sozialen Status; das Heilige begründet eine umfassende, alle einschließende Geschwisterlichkeit. Es verträgt sich einfach nicht mit Streit, blinder Wut, Gewalt, Eifersucht, usw. Es stimmt uns wohlwollend füreinander. Es nimmt uns Angst, es schenkt uns Ehrfurcht. Das Heilige gibt all unserem Tun seine innere Ordnung und Richtung, wenn wir in allem, was wir erreichen wollen, letztlich immer nur eines anstreben: selbst heilig und heil und heilsam für Andere zu werden. Das Heilige ist und bleibt das Unaussprechliche; definiere es, verzwecke es, erzwinge es – es zieht sich sogleich zurück.
Vergesst Wunder. Es geht nicht um die Durchbrechung von Naturgesetzen. Es geht um Begegnungen und Erfahrungen mit dem Heiligen. Auch in der Bibel. Diese Texte wollen nicht im Streit gelesen werden, besserwisserisch, anti-naturwissenschaftlich, im Streit der Religionen und Bekenntnisse. Sie wollen gelesen werden wie Poesie, die besondere Poesie des Heiligen; sie wollen leise und andächtig lauschend gelesen werden. Genau deswegen gibt es keinen Widerspruch zwischen Vernunft und Glauben; und genau deswegen muss niemand etwas glauben, was der Vernunft und der wissenschaftlichen Erkenntnis offensichtlich widerspricht. Naturwissenschaft selbst kann Momente des Staunens und der Andacht bewirken, der stillen Anbetung des Heiligen, das unsere Existenz durchdringt und menschliches Verstehen übersteigt. Die weltlichen Dinge ändern sich nicht durch das Heilige, sie erscheinen in ihm nur in einem anderen Licht.
Es geht auch nicht um Gott, ob es ihn gibt oder nicht, welche Eigenschaften er hat oder nicht, welches heilige Buch ihn korrekt offenbart oder nicht. Gott ist nur eine der vielen Möglichkeiten der Rede über das Heilige in unserem Leben – nicht umgekehrt. Im Heiligen liegt die Chance auf die Große Ökumene, d.h. die Ökumene aller Religionen und Konfessionen begründet. Über die Erfahrungen des Heiligen in diesen jahrhundertealten Traditionen sollten wir uns austauschen. Fest verwurzelt in der eigenen spirituellen oder religiösen Tradition im alltäglichen Umgang mit dem Heiligen, die wir von der Pike auf erlernt haben, können wir auch die Annäherung an andere Traditionen wagen (vergleiche dies mit dem gründlichen Erlernen eines Musikstils von Kindesbeinen an und der späteren respektvollen Annäherung an einzelne andere Musikstile).
Aus dem Umgang mit dem Heiligen auf eine jeweils religionsspezifische Weise erwächst eine spezifisch religiöse, z.B. christliche Moral. Diese legt Verhaltensweisen nahe und macht andere Verhaltensweisen völlig unmöglich, ohne dass dies zu einem allgemeinen Gesetz erhoben werden könnte, das auch für Menschen Geltung beansprucht, die gar keinen Umgang mit dem Heiligen pflegen, es gar nicht kennen. (Christlich ist hier von den “evangelischen Räten” die Rede, also Ratschlägen für ein Leben, in welchem das Heilige eine bestimmende Rolle spielen soll. Die christliche Ehe- und Sexualmoral lässt sich ohne diesen Kontext im Grunde gar nicht verstehen.)
Abschließende Bemerkung: Es ist erschreckend, wie weit sich Religion (einschließlich Theologie und Apologetik) vom Heiligen entfernen kann und im Laufe der Geschichte auch immer wieder davon entfernt hat. Ich habe derzeit nicht den Eindruck, dass die Kirchen in Europa und den USA aus einer inneren Verbindung mit dem Heiligen heraus agieren; da leuchtet nur sehr selten etwas.
So ähnlich hat es R. Wagner verfaßt:
“Man könnte sagen, dass da, wo die Religion künstlich wird, der Kunst es vorbehalten sei, den Kern der Religion zu retten, indem sie die mythischen Symbole, welche sie im eigentlichen Sinne als wahr geglaubt wissen will, ihrem sinnbildlichen Werte nach erfasst, um durch ideale Darstellung derselben die in ihnen verborgene tiefe Wahrheit erkennen zu lassen.”
Ich denke, man darf darauf vertrauen, daß der einzelne Mensch es schon in sich selbst finden wird ohne angeleitet werden zu müssen. Sonst sind wir wieder schnell bei den Hirten und deren Herde. Ich persönlich möchte davon verschont bleiben.
Ich persönlich habe “anleiten” in diesem Zusammenhang so verstanden, dass es ein Einverständnis der anleitendenden und der angeleiteten Person voraussetzt. Ist es nicht auch Anleiten wenn Person A nach Person B’s Weltanschauung oder Sichtweise fragt weil sie sie interessiert?
Anleitung im erzwungenen Sinne ist mit Sicherheit falsch, da stimme ich zu. Anleitung in dem Sinne, dass man, was auch immer das Heilige genau ist, versucht dem Gegenüber zu vermitteln, nicht unbedingt aus dem Gedanken heraus er möge es direkt so übernehmen, sondern um es ihm nachfühlbar zu machen, sodass er sich ansatzweise in die Weltanschauung seines Mitmenschen versetzen kann, ist denke ich nichts schlechtes.
Interessanter Artikel.
Streit steht nicht in einer Reihe mit Gewalt oder blinder Wut, er ist die Alternative dazu.
Ich bin mir nicht sicher, ob das “Heilige” hier jeden Zugang meint der über schnöden Materialismus hinausgeht und auch säkulare Ansätze inkludiert.
Im letzteren Fall kenne ich das jedenfalls, immer wiederkehrend, aus Liedtexten, auch wenn die sicherlich nicht dem entsprechen was man als”heilig” erwarten würde.
Ohnehin suchen sehr viele Menschen etwas -ich nenn das jetzt mal so- Weitergehendes, in allen möglichen Formen, von denen Religion nur eine ist.
Daher ist eine gewisse heutige Tendenz zur Verkürzung dieser Suche, zur Beschränkung auf Arbeiten, Essen und Fernsehen- oder auf “birth, school, work, death”, wie das die Punkrockband “The Godfathers” ausgedrückt hat- und zur Feindschaft gegenüber allem was Lebensfreude ausmachen kann, brandgefährlich.
Wenn zuviele Menschen materiell ziemlich gut dastehen aber innerlich weitgehend hohl geworden sind, neigen sie stark dazu, ihr (Seelen-)Heil zu suchen in Ersatzreligionen, und da dann meistens in politischen Ideologien.
Sehr geehrter Herr Christian Hoppe,
vielen Dank für den Text, er ist wahnsinnig aussagekräftig!
Beim Bedeutungsverlust sollte man sich auch immer Fragen ob den die Bedeutung früher großartig besser war. Ich würde sagen eher nicht. Über die Jahrhunderte hat sich jede Religiöse Tradition mit der Härte der Welt abmühen müssen. Im Endeffekt haben wir im Glauben den gleichen Weg wie in der Biologischen Evolution, das alte mag immer darin weiter vorhanden sein, aber es entwickelt sich, nimmt neue Züge an und vereint sich. Die verschiedenen Kirchen und auch das Judentum und der Islam haben schließlich immer wieder neue Blüten hervorgebracht, manche davon sehr ertragreich, andere eher weniger. Traditionen sterben genauso wie wir sterben, nur ist das wohl nicht das Ende. Für Traditionen jedenfalls^^
In den nächsten Jahrzehnten werden wir als Menschheit wohl das erste mal seit sehr vielen Jahren Global eher schrumpfen, bei unserer Anzahl stagnieren. Welche Menschen werden weiterhin Kinder kriegen, dieser Versorgen, mit Liebe und Weisheit füllen und ein Gefühl für das Heilige geben?
Vielleicht haben wir es wie bei South park, wo am ende der Folge “Gott ist Tod” einfach gesagt wird, das alle Ismen weggefallen sind. Somit der Glaube und die Religion sehr frei agieren ohne dabei bedeutungslos zu werden.
Vor einigen Tagen hatte ich das Glück und die Gunst den Film “Götter und Menschen” anzusehen, ein Film über ein Katholisches Trappisten Kloster während dem Algerien Bürgerkrieg. Die Darstellung und die Hintergrundinformationen über die real existierenden Menschen nähert sich dem von ihnen definierten heiligen gewissermaßen an. Tiefgläubig, in einer sehr ruhigen Art und weise.
Meine persönliche Meinung zu dem Bedeutungsverlust der Kirchen ist dabei, das es nicht wichtig ist. Weder die Katholische Kirche, die Orthodoxen oder die vielen Evangelischen Gemeinden erhalten ihren Wert durch ihr Anhänger, sondern durch das, was sie vollbringen. Die soziale Ader und Bildungsaffinität die diese Gruppen umtreibt, ist gewaltig. Das dies in der Öffentlichen Wahrnehmung wenig zu Kenntnis genommen wird, seis drum. Solange daraus eine Positive Kraft entsteht, gefüllt mit dem Geist und Glauben all derer, die den Weg zuvor gegangen sind, wird es immer weitergehen. Kleiner vielleicht, auf anderer Art und weise dann, aber die Kirchen sind waren immer schon viel agiler als man ihnen zugemutet hat.
„Ihr Christen und Kirchenleute: Pflegt das Heilige in Eurem Leben. „
Was ist uns heilig ?
„Maka ke wakan“ , sagen die Indianer, die Erde ist heilig.
Diese Einsicht ist in den Industriestaaten in Vergessenheit geraten, seit man Wasser im Ladengeschäft kaufen kann, seit man Brot fertig verpackt gegen ein Stück Papier eintauschen kann-
Und erst wenn wir wieder im Schweiße unseres Angesichtes das Wasser aus dem Brunnen schöpfen müssen, werden wir Das Wasser wieder als die Grundlage unserer Existenz ehren.
Im Christentum schwingt diese Lebensweisheit noch in der Taufe mit. Wir werden mit Wasser getauft, weil das Wasser heilig ist.
@N
Der große Geist (Manitou – Gott/Vernunft), der die das Irdische/Erde, also das holographische Universum mit einschließt ist heilig.
Und seit meiner AKE weiß ich auch sehr genau, dass nicht nur die Ureinwohner Amerikas sogenannte “Verrückte” als unantastbar erklärten, weil diese mit einem Großteil ihres Bewusstseins schon beim großen Geist sind.
Manitou wird bei den Indianern als Schöpfergott angesehen. Und wie bei uns, also den Europäern, gilt der Schöpfergott als heilig. Das stimmt.
Bei den Naturvölkern kennt man den Begriff “Kirche” nicht, also gibt es sie bei den Naturvölkern auch nicht.
Wir haben sogar eine Dreiteilung. Die Idee der Kirche, also die Vertretung Gottes auf Erden.
Zweitens die real existierende Institution KIrche, als Beispiel der Vatikan in Rom
und drittes verwenden wir den Begriff Kirche auch für das Kirchengebäude.
Wenn wir also einen Rettungsplan für die Kirche suchen, dann meinen wir wahrscheinlich die real existierende Institution, von der man nicht sicher sein kann , ob die heilig ist. Während des Dreißigjährigen Krieges war die KIrche nur noch ein Machtinstrument in den Händen der “Kirchenfürsten”.
Und die Mißbrauchsskandale der Neuzeit haben dafür gesorgt, dass “Kirche” eher abgelehnt wird als ein Vorbild an Heiligkeit zu sein.
Ein Rettungsplan für die christlichen Kirchen ?, da muss man beginnen, radikal zu denken.
“Manitou wird bei den Indianern als Schöpfergott angesehen. Und wie bei uns, also den Europäern, gilt der Schöpfergott als heilig.”
Das ist falsch. Manitou ist ein Wort der Algonkin-Sprache und bezeichnet keine spezielle Wesenheit. Die verschiedenen Stämme dieser Sprachfamilie hatten auch keine einheitliche Vorstellung. Das ist eine Fehl-, bzw. Uminterpretation christlicher Missionare.
Ich sehe Religionen so wie meine „Altvorderen“.
Die waren überzeugt, dass die Welt zu einem riesigen verrückten „Sauhaufen“ verkommen würde, bzw. die Menschen einfach aussterben würden, wenn es nicht auf Traditionen beruhende Regeln und zumindest „positive Fiktionen“ gäbe, die systematisch verbreitet und zumindest in Gruppen durchgesetzt werden.
Selbst „Religionskonflikte“ sind nur ein „Klax“ gegenüber dem „absoluten“ Chaos….
@ N 01.02.2025, 13:01 Uhr
Ich war 4 Jahre in einem „kostengünstigen“ und für meine Eltern leistbaren kirchlichen Internat und verdanke denen meine recht gute grundsätzliche Ausbildung. Besonders weil uns bereits damals (nach 1955) das moderne „Muster Analyse – Synthese“ Konzept (für systematisches Lernen) recht anschaulich vermittelt wurde. (Das ist heutzutage Grundlage der KI).
Diese Zeit war irgendwie „hart“, aber auszuhalten….
Von „Missbrauchs Skandalen“ der Neuzeit habe ich seitens der „Obrigkeit“ nichts mitbekommen.
Allerdings, einer der derartiges bei mir versucht hätte, hätte sich genau so gut in der Zeitung outen können, ich hätte nie und nimmer „mein großes Maul gehalten“.
Ich nehme an, derartiges könnte es zwar gegeben haben, aber im statistisch gleichen Verhältnis wie bei Metzgergesellen, oder in anderen Jugendgruppen…..
Nur die Kirche kann man besser „abzocken“ und Medien wollen die Kirche desavouieren um ihnen die Meinungsführerschaft abzuknöpfen….
Nach dem WK2 sind die Menschen freiwillig in die Kirchen geströmt um irgendwie das verrückte Kriegs Chaos abzuschütteln und einen neuen humanen Anfang zu machen….
Jede Gemeinschaft muss sich ein notwendiges Minimum an Regeln geben. Dieses ist zu wenig, um Menschen durchs Leben zu leiten. Doch je mehr Regeln Sie aufstellen, desto größer die Zahl jener, für die sie sinnlose Quälerei sind. Deswegen etabliert sich in großen Gesellschaften irgendeine Form von Pluribus in unum, Olymp, Götterföderation – ein abstrakter One-fits-all Boss-Gott, der viele auf einzelne Gruppenbedürfnisse spezialisierte Fachgebiets-Götter managt.
Freiheit und Vielfalt sind ressourcenintensiv. Als wir so reich wurden, dass jeder die Freizeit und Mittel hatte, seine spirituellen Spleens voll auszuleben, wurde uns das Christentum einfach zu eng. So schrumpft es zu einer Sekte unter vielen.
Der Westen hat die Macke, dass vieles, was früher Religion hieß, heute als säkular gilt, obwohl es immer noch wie Religion funktioniert. Die Zehn Gebote sind in Verfassungen gemeißelt, unser Sanhedrin heißt Bundesverfassungsgericht. Nationalstaaten entsprechen Theokratien mit der Staatsreligion Nation. In Amerika bleiben die Kirchen stark, weil sie zum Teil die sozialen Funktionen übernehmen, die in Europa auf den Staat übergegangen sind. Seelen werden nicht bekehrt, sondern gekauft, wes Brot ich esse, des Lied ich singe, und die Kundentreue schwindet, wenn die Service-Qualität sinkt. Heißt heute Demokratiekrise.
Weil es mehr Strom für seine Glühbirne hatte, lief Washington dem Vatikan den Rang ab, die amerikanische Leitkultur übernahm die Rolle, die die römische, dann die christliche einst hatte. Die Heilsversprechen der Allein Seligmachenden Kapitalistischen Kirche heißen Geld, werden zwar ebenfalls inflationär erzeugt, um die Gläubigen abzuzocken, doch können uns schon auf Erden ein Stück vom Paradies schaffen. Die Religion ist geerdet worden, materialisierte sich, bekam ein Upgrade in Richtung Reich Gottes auf Erden, auch wenn wir immer noch näher an der Hölle parken, die uns ausgespuckt hat. Glaube ist der Traum vom Fliegen, Sie leben ihn, wenn Sie ein Flugzeug bauen können, nicht, wenn Sie aus Fanatismus von der Klippe springen.
Auch Wissenschaft ging aus Religion hervor. Zunächst kämpfte Letztere dagegen, doch, ähnlich wie beim Nationalstaat, folgt sie der Weisheit: Wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen.
Außerdem war Religion immer ein Mittel zur Geburtenkontrolle und Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Schuldgefühle, Selbstquälerei, Unterdrückung, Wahn, Hexenjagden, monströser Aufwand, der über Nacht durch Pille und Kondom überflüssig gemacht wurde. Das kosmische Kraftwerk Sex, das die Christenheit gepowert, sie zum Bollwerk gegen die Übermacht der Viren, Bakterien, Pilze und Eifersucht gemacht hatte, wurde auf einmal von der Glühbirne abgekoppelt. Lux Perpetua aus der Hose strahlt heute durch andere Prismen, dem Christentum bleiben Spiegel und Schatten.
Zu seiner stärksten Zeit war das Christentum eine sehr tolerante Religion – Papst ist Boss, zahl deinen Zehnten, beim Argumentieren berufe dich auf die Bibel, ansonsten mach, was du willst. Ist das so anders als der Gulasch aus Spiritualität, Glauben, Unglauben, den wir heute haben?
Das Christentum ist synkretistisch wie Voodoo, alte Götter der Römer oder Germanen suchten sich unter neuen Machthabern einen Job als Heilige oder Engel, nachdem sie sich durch eine oberflächliche Entnazifizierungsprozedur gemogelt hatten. Heute verwaltet der Papst selbst nur einen Papa Legba von vielen. Primadonna lernt Teamgeist, denn das Haus Gottes hat viele Zimmer.
Paul S, Realo,
“Zu seiner stärksten Zeit war das Christentum….”
Das Christentum durchläuft gerade seine Hoch zeit, nicht in der Form von Pilgerreisen, sondern in der von Menschen, die für Frieden eintreten.
Das Christentum ist ein Teil unserer Kultur geworden, der Sozialstaat ist der Gottesstaat auf Erden.
Und so wie die Brandstifter bei der Feuerwehr zu finden sind, so ist Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen zu finden.
Und damit sind wir beim Thema, Rettungsplan.
Forderung Nummer 1: Innerkirchliche Kontrolle von kirchlichen Institutionen.
Bei Kinderfreizeiten und sonstigen Aktivitäten sollen mindestens zwei Erwachsene teilnehmen, und zwar ein Mann und eine Frau.
Merke: Mit der Jugendarbeit beginnt die Aufgabe der Kirche.
So viel mal konkret zum Einstieg.
Dem Kommentar liegen m.M. falsche Prämissen zugrunde.
Kirche ist nicht das Ergebnis des Glaubens, sondern deren Urheber. Aber nicht zum Zweck die Welt zu verbessern, sondern um Kontrolle und Macht aus zu üben.
Wann in der Gescichte hat organisierte Religion je etwas Gutes vollbracht ohne dabei Nichtmitglieder zu entmenschlichen? Andererseits wurden und werden im Namen “des rechten Glaubens” unsägliche Gräueltaten legitimiert.
Ganz davon abgesehen, dass wir mittlerweille WISSEN wie Religionen entstehen und das es Götter nicht gibt. Alle “Beweise”, für egal welche Religion, liegen immer in ferner Vergangenheit oder wurden nur von Einzelnen in Einsamkeit erfahren. Oder sind, wie im Falle Mormonen oder Scientology, offensichtlich frei erfunden.
Allein die Vorstellung das unsere Existenz keinen spezifischen Zweck hat, erfüllt manche Menschen mit so viel Angst, das sie lieber an einem falschen Weltbild festhalten. Und so verschwendet so manche*r das eine Leben das sie hat, mit Mühen für ein “ewiges Paradies” das es nicht gibt, oder lebt in Angst vor einer Hölle die nicht existiert.
Alternative Fakten sind ein erhebliches Problem unserer weltweit vernetzten Gesellschaft. Doch nur Religionen werden nicht hinterfaragt und manche Anhänger sind bis heute bereit für “ihre Wahrheit” Kritiker skrupellos zu foltern und zu töten.
Warum also sollte es irgendeinen Sinn haben die Kirchen zu erhalten? Nur um die Privilegien weniger Uneinsichtiger zu erhalten?
Deren Einfluß auf die Geschichte hat viele der globalen Probleme erst verursacht, aber noch nicht eines gelöst.
“Dinge passiern einfach, und damit hat es sich.” Didaktylos
Aus Ihrem Artikel wird leider überhaupt nicht deutlich, was denn das Heilige sein soll und worauf es fußt. Wie Sie den Begriff beschreiben, ist er eine leere Hülle, die jeder mit seiner Do-It-Yourself-Religion so füllen kann, wie es ihm gerade genehm ist. Ich sehe nicht, wie das den Niedergang der Kirchen aufhalten soll.
Eine sehr steile Behauptung, die angesichts eines bunten Straußes an unterschiedlichsten Verhaltensweisen, die alle für sich in Anspruch zu nehmen, christlicher Moral zu folgen, nur schwer belegbar sein dürfte.
@ S.D 02.02.2025, 15:06 Uhr
Religionen streben an, die Existenzfähigkeit der Menschen zu sichern. Besonders auch in Abhängigkeit von der jeweiligen Lebenssituation. Das dürfte ohne Kontrolle und Macht unmöglich sein. Ich bin davon überzeugt, dass es ohne halbwegs verbindliche Regeln ein verrücktes Chaos, „Jeder gegen Jeden“, geben würde.
Menschen suchen und wollen zumindest plausible Antworten auf Fragen erhalten, um so etwas wie „innere Ruhe“ zu finden. Halbwegs sichere „wahre“ Antworten finden höchstens die Mathematiker, man sollte sich mit zweckmäßigen Fiktionen begnügen können.
Etwas relativ „Gutes vollbracht“, haben bereits die alten Ägypter. Es sollte Ihnen aufgefallen sein, dass die Pyramiden („Kultbauten“) von einer gut entwickelten Kultur zeugen.
Ich bin zwar kein Moslem, aber mir ist klar, dass der Islam wichtige Regeln geschaffen hat, so dass die Menschen in extremen Heißgebieten der Erde überleben können. Die Wasserökonomie des Islam ist extrem wichtig. Mir ist völlig klar, dass die Moslems einen „Ungläubigen“ der auf die verrückte Idee käme, in einen Brunnen zu sche…., auf der Stelle vertilgen würden, wie einen „räudigen Schakal“.
Die kulturelle Leistung des Judentums besteht darin, schon vor über 5000 Jahren, dafür gesorgt zu haben, dass die „Stärke des Rechts“, das „Recht des Stärkeren“, wie bei den Tieren, abgelöst hat.
Das Christentum hat angestrebt eine Kultur der „Nächstenliebe“ zu schaffen. Funktioniert zwar nicht immer, Menschen fallen immer wieder übereinander her, ich meine, hauptsächlich aus menschlicher Unzulänglichkeit.
Andererseits sollte Ihnen auch aufgefallen sein, dass Menschen recht hilfsbereit sein können und gerne ihren Beitrag für eine bessere Welt leisten wollen. Schauen Sie nur dezent hin….. Sie werden auch viel „Gutes“ sehen.
Es gibt zweifellos zahlreiche Gesetzmäßigkeiten, Mechanismen, Prozesse,….. die insgesamt zur Entstehung, Entwicklung und Existenz der Welt und der Menschen beigetragen haben. Ich halte es im Sinne der Informatik für völlig legal, diese Gesetzmäßigkeiten,….. mit dem Bezeichner „Gott“ zu versehen, selbst wenn man nicht alles weiß. Deswegen spielt „Transzendenz“ eine Rolle.
Selbstverständlich kann es auch so sein wie Sie es sehen, womöglich so empfinden. Jogis leben nicht gerade in „fürstlichen Umständen“, aber sie können sich mit Autosuggestion „high“ machen, versetzen sich „in Ihrem Kopf ins Paradies“.
Dass sich Menschen selbst (sogar über Generationen hinweg), sowohl ein „Paradies als auch eine Hölle“ schaffen können, halte ich für denkmöglich.
Ich bin eher dafür, „Kirchen zu erhalten“, als auf ein absolut regelloses, verrücktes Chaos zuzusteuern. Wenn man die täglichen Nachrichten so wahrnimmt, könnte ich mir das gut vorstellen…..
Realo,
„Ich bin eher dafür, „Kirchen zu erhalten“,
… und zwar die christlichen Kirchen. Die Alternative wäre nicht das Chaos, sondern die islamische Kultur.
Hier im blog wurde gefragt, was denn „heilig“ bedeutet. Es gibt einen ähnlichen Begriff, „tabu“,
der beinhaltet das Unantastbare.
Hier ist der Begriff „Rettungsplan“ gefallen , denn die sinkende Zahl an den deutschen Kirchenbesuchern ist auffällig.. Bei genauerer Betrachtung ist das auch logisch, denn die deutsche Bevölkerung in den Großstädten ist rückläufig.
Was dagegen konstant bleibt, das sind die Besucherzahlen bei den in Deutschland lebenden Ausländern.
Bei uns ist um 9 Uhr am Sonntag für die Kroaten der Gottesdienst. Die Kirche ist gefüllt, hauptsächlich mit jungen Paaren und ihren Kindern.
Ist auch logisch, der sonntägliche Gottesdienst ist auch der Treffpunkt , der in S. lebenden Kroaten.
Und damit haben wir auch schon Punkt 2 des Rettungsplanes.
Die Anzahl der Kirchengebäude muss angepasst werden an die tatsächlichen Bedürfnisse.
Und damit sind wir schon bei Punkt 3 des Rettungsplanes. Die Unterhaltskosten für Kirchengebäude sinken, die Ausgaben für die Bediensteten der Kirchengemeinden dagegen sollten erhöht werden. Damit wird die Institution Kirche als Arbeitgeber auch wieder attraktiv.
@ Realo
Diese Ansichten sind mittlerweile wiederlegt. Menschen die keiner Religion angehören handeln nicht mehr oder weniger ethisch lobenswert als Gläubige. Dazu gibt es mittlerweile gut dokumentierte Forschung. Wir sind eine hochkooperative Spezies. Religion ist eine Folge davon, nicht deren Auslöser.
Die Suche nach Sinn ist etwas Persönlichs. Einfache, vermeintlich plausible Antworten oder Lügen auf die Komplexität des Lebens, ist der Weg des Populismus. Und Religion ist nichts anderes.
Wohin das führt, sieht man dieser Tage wieder sehr deutlich.
Die ägyptische Kultur, sowie der Islam und das Christentum basiert*en auf Eroberung, nicht auf Liebe. Zudem war und ist kirchliche Hilfe und Liebe immer an Bedingungen geknüpft. Das ist keine Hilfsbereitschft, sondern das Ausnutzen eines Machtgefälles.
Unsere heutigen Tugenden, wie z.B. die Werte des Grundgesetzes wurden von den Humanisten gegen die Kirchen durchgesetzt. Die liebenden Christen haben nach Erhebung deren Glaubens zur Staatsreligion unter Kaiser Konstantin, als allererstes alle “Ungläubigen” getötet derer sie habhaft werden konnten.
Im laufe der Geschichte Milliarden zu belügen und Millionen zu töten, weil sie die Lügen nicht glauben wollen, kann doch nicht durch ein bischen Hilfsbereitschaft und Pseudosicherheit für eine kleine Gruppe Privilegierter aufgewogen werden.
@ Ein Mitmensch
Hoppe schreibt:
Wenn es so ist, verbietet sich das “Anleiten” geradezu.
Wenn Sie es so verstehen, daß durch Fragen der nach Erkenntnis Suchende es selbst in sich finden muß, so ist dagegen nichts einzuwenden (->Mäeutik). Freilich wäre es für alle besser, der Fragende befragt sich selbst. Ich würde aber dann, wie gesagt, nicht von Anleiten sprechen.
Die Metapher der Poesie trägt hier weiterhin. Anleiten – hinführen, heranführen, vertraut machen mit, hinweisen auf, motivieren/bei der Stange halten, auch Orientierung anbieten, u.ä. Das wäre gemeint.
Meines Erachtens ist jedes echte Lernen schlussendlich immer ein autodidaktisches Lernen.
Im bewusstseinsbetäubten Glauben an den Mammon / die wettbewerbsbedingte materialistische “Absicherung” ist NICHTS poetisch.
hto
Bei dir hilft nur noch Nina Hagen.
Hättest du dieser Frau das zugetraut ?
https://www.youtube.com/watch?v=4hyLLDMvFj8
@ Hoppe
Warum nicht davon ausgehen, daß das Heilige im einzelnen Menschen allein dadurch, daß es heilend wirkt, Raum einnimmt?
Wie immer Sie auch das “Anleiten” verstanden wissen wollen: “Christen” und “Kirchenleute” bedarf es dazu nicht.
Ich fürchte, so einfach ist es nicht. Ich habe keine Statistik, aber mein Eindruck ist, dass das Heilige – wie das Poetische – vielen Menschen heute völlig unbekannt ist. Dass sie es verpassen.
Christian Hoppe,
“So einfach ist es nicht”………Der Glaube an das Heilige ist heute ins Showgeschäft ausgewandert, wo er seine Aufgabe direkt an die Frau/Mann bringt.
Was Leonard Cohen da singt, das ist heilig.
https://www.youtube.com/watch?v=YrLk4vdY28Q
Der Mann wusste was Poesie ist – und er wusste vom Heiligen, da haben Sie Recht! Seine beiden letzten Alben (eines erst posthum instrumentell begleitet) sind stark.
@ Hoppe
Darüber mache ich mir keine Gedanken, da es mir nicht gegeben ist, in die Herzen der Menschen zu blicken. Hier würde auch eine Intimsphäre des einzelnen Menschen berührt, die zu überschreiten ich persönlich für nicht legitim halte.
Sie haben schon Recht: Diese Dinge sind intim und höchst individuell. Jedenfalls wäre es eine sehr delikate Aufgabe, jemanden in diese Bereiche (Poesie, das Heilige) einzuführen. Manchmal braucht man vielleicht ein Wort von außen, wie eine Erinnerung.
Das haben Sie schön gesagt. So sei es!
“Ich habe mich so oft gefragt, ob nicht gerade die Tage, die wir gezwungen sind, müssig zu sein, diejenigen sind, die wir in tiefster Tätigkeit verbringen?
Ob nicht unser Handeln, selbst wenn es später kommt, nur der letzte Nachklang einer großen Bewegung ist, die in untätigen Tagen in uns geschieht?
Jedenfalls ist es sehr wichtig, mit Vertrauen müssig zu sein, mit Hingabe, womöglich mit Freude.” Rainer Maria Rilke
“NICHTS TUN IST BESSER ALS MIT VIEL MÜHE NICHTS SCHAFFEN” Laotse
Wann …???
@Hoppe
„Das Heilige ist und bleibt das Unaussprechliche; definiere es, verzwecke es, erzwinge es – es zieht sich sogleich zurück.“
Wenn man es völlig verkehrt definiert auf jeden Fall. Das Heilige ist defintiv selbstaktiv, so meine Erfahrung. Es lässt sich entsprechend nicht einfangen. Aber suchen kann man es.
So stelle ich mir die Bezeichnung Kosmische Geisteswelten deutlich treffender vor als Gott im Himmel.
Und statt Wundern, die die Physik aushebeln, kann ich mir subtilere Geisteswirkungen vorstellen, die sich mit der aktiven Gestaltung von Quantenzufällen begnügen.
In dem Sinne rückt das Heilige vielleicht dann doch näher auch an das Praktische.
Und wenn wir wirklich auch Geisteswesen sind, dann müssen wir das gar nicht glauben. Es passt dann nur besser, wenn wir es glauben.
Eine Vision, Teil einer Kosmischen Geisteswelt zu sein, in der man sich mit dem Tod wieder auflöst, ist nun schon nicht schlecht. Auch wenn man damit keine konkrete Moral definieren kann, so dürfte die bloße Zugehörigkeit schon Wirkung haben.
Für mich besteht das Heilige in strenger Einzahl; es handelt sich nicht um diverse heilige Wesen oder gar eine ganze heilige Geisterwelt … Es ist eher eine bestimmte Qualität von Aufmerksamkeit für alles andere – als lediglich ein weiteres Anderes.
@Hoppe: “Für mich besteht das Heilige in strenger Einzahl; es handelt sich nicht um diverse heilige Wesen oder gar eine ganze heilige Geisterwelt … “
Genau, der Geist / die Kraft der Seele unseres Ursprungs / das Zentralbewusstsein
Wenn wir es nicht schaffen eine neue/weitere Seele zu begründen, gehen wir einfach wieder in unserer ursprünglichen Seele auf – Jesaja 55,8-11
??? – Jes 55,8-11: 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
@Hoppe
Nun, ich bin kein Poet, aber seit meiner AKE kann ich die Poesie in der biblischen Philosophie erkennen.
Das Wort ist die Schöpfung, von der wir auch ein Teil sind.
Jesaja: “Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.”
Der Sinn eines Programms, ist in der Hand/Seele des Geistes auch nicht abhängig von Raum und Zeit – Was bedeutet Relativität?
@Christian Hoppe 03.02. 16:21
„Für mich besteht das Heilige in strenger Einzahl; es handelt sich nicht um diverse heilige Wesen oder gar eine ganze heilige Geisterwelt…“
Meine Bezeichnung Kosmische Geisteswelten ist auch sehr als Einheit gedacht, das kann missverständlich sein. Ich rechne nicht mit irgendeiner personalen Bevölkerung dieser Geisteswelten. Personal sind wir Menschen und Tiere genug, wenn auch teilweise mit Aspekten von Geisteswesen. Was sich vermutlich nach dem Tod gerade nicht fortsetzt. Die Personalität dürfte sich dann auflösen, weil sie nur im Leben Lebensraum hat.
„Es ist eher eine bestimmte Qualität von Aufmerksamkeit für alles andere – als lediglich ein weiteres Anderes.“
Sehe ich auch so. Zu Lebzeiten ist das Mitsein in diesen Geisteswelten inmitten des Lebens, der Natur und den anderen Menschen gerade das, was die Substanz des eigenen Lebens ausmacht. Bewusstsein im Sinne eines Panpsychismus ist hier keine schlechte Idee, das passt dazu.
Tobias Jeckenburger
„Es ist eher eine bestimmte Qualität von Aufmerksamkeit für alles andere – als lediglich weiteres Anderes.“
So ist es. Das “Es” , Chiara Lubich hat das Es so beschrieben “Kirchen sind schön, weil Gott in ihnen wohnt.”
Und dazu habe ich konkrete Erfahrungen. Seit 17 Jahren bereise ich Europa und besuche die Kirchen.
Eine Erfahrung muss hier genannt werden, denn sie zeugt von Etwas, das ich nicht leugnen kann. In einer kleinen Dorfkirche, den Namen nenne ich nicht, saß ich ein paar Minuten auf der Bank.
Es war ganz still denn die Kirche war leer. Und ganz plötzlich wurde mir bewusst, dass die Zeit still steht. Das war ein wunderbares Gefühl der Leere.
Erstaunt von diesem Erlebnis verließ ich die Kirche und fotografierte sie.
Damit haben wir Punkt 4 des Rettungsplanes, die Kirchengebäude, die alten Kirchengebäude , müssen geschützt werden , denn sie sind Zeugen des Glaubens.
Seitdem mache ich Fotos von Kirchen und veröffentliche sie auf dieser Internetseite.
http://www.kleinekirchen.de
Sehr schön. Ich glaube, dass man kaum leugnen kann, dass Kirchen eine auf besondere Weise stille “Atmosphäre” haben können, die man in anderen Räumlichkeiten einfach nicht finden wird.
Da man die Bachsche Musik ohnehin kaum kaputt kriegt, können Sie die Mt-Passion natürlich auch in der Kölner Philharmonie aufführen – aber haben Sie sie schon mal in der Leipziger Thomaskirche gehört (immer am Gründonnerstag und Karfreitag, im jährlichen Wechsel mit der Joh-Passion)?
Christian Hoppe,
Die Akustik eines Kirchenraumes und die Orgel entscheiden darüber, wie Kirchenmusik wirkt.
In Leipzig waren wir noch nicht, kommt auf die Warteliste. Ja, der Bach, der war in seiner Jugend ein Rebell.
Zur Weihnachtszeit hatte ich die Gelegenheit direkt unter der Orgel der Stiftskirche von Tübingen zu sitzen. Es wurde das Weihnachtsoratorium von Bach gespielt.Die Bässe durchdringen den Körper und erst dann weiß man, was Musik vermag.
Noch eindringlicher kann es die italienische Kirchengemeinde in S.
Wenn die Frauen ihren Choral anstimmen, dann öffnet sich der Himmel.
Rettung der Religion, weil die Kirchen so schön sind?
Die größte und schönste Kathedrale ist die Natur, aber die hat auch nur zu leiden, unter dem Glauben an materialistische “Absicherung”.
hto
“Die größte und schönste Kathedrale ist die Natur”.
Das ist richtig. Und es gibt sie noch , die unberührte Natur in Deutschland.
Man fahre über den Sirnitzpass im Südschwarzwald. Schon die Anfahrt ist abenteuerlich.
Man fahre nach Sachsenried im Allgäu. Der Blick nach Süden toppt alle Urlaubsziele.
Nachtrag: Mit der Schönheit von Kirchen ist nicht der Prunk gemeint. Die von mir geannte Kirche ist eine ganz einfache Dorfkirche. Und gerade darin ist das Geheimnis des Glaubens und der Religion zu finden. Und es bleibt ein Geheimnis, das sich nicht erklären lässt.
@N: “Und gerade darin ist das Geheimnis des Glaubens und der Religion zu finden. Und es bleibt ein Geheimnis, das sich nicht erklären lässt.”
🤔Ahah, der Glaube ist definiert in Natur und Geheimnis und damit basta!?🥴👍🏻
hto,
Das Geheimnis unserer Existenz bleibt ein Geheimnis. Kein Mensch kann definieren, warum wir leben.
Die Religion der Juden und auch das Christentum bieten in der Genesis die Geschichte von Adam und Eva. Aber auch dies ist nur eine große Metapher für die Existenz des Lebens und dem Vorhandensein des Universums.
Und genau darauf beruht der nächste Punkt 5 für die Kirchenrettung.
Fortsetzung morgen .
@N 04.02. 11:25
„Und gerade darin ist das Geheimnis des Glaubens und der Religion zu finden. Und es bleibt ein Geheimnis, das sich nicht erklären lässt.“
Kann man dem nicht dennoch näher kommen? An Erfahrungen allemal, an Theorie aber auch, warum denn nicht? Wirklichkeit muss doch eventuell fassbar sein können.
Insbesondere als Wirkung im Leben. Die Geisteswelten selber können tatsächlich über das hinausgehen, was Menschen verstehen können. Dennoch lohnt es sich zu gucken, was denn vielleicht doch nachvollziehbar ist.
Und wenn es in der KI bis zu künstlichem Leben führen kann, dann haben wir doch was.
Tobias Jeckenburger
“Wirklichkeit muss doch eventuell fassbar sein können.”
Das kann man , dann musst du auch konstatieren was in den KZs passiert ist, Berge von Toten, Verbrennungsöfen, ein Schrecken, der jede Vorstellung toppt.
Und das von einem Kulturvolk, das einen Bach hervorgebracht hat , aber auch einen Heinrich Himmler.
Und…..die Wrklichkeit ist nicht statisch, die beinhaltet schon die Vorstellung von genmanipulierten Menschen, denen man tierische Gene eingepflanzt hat, oder noch phantastischer, Tiere, die man mit menschlichen Genen ausgerüstet hat.
Dann wird die Vorstellung der Griechen von Menschen mit vielen Armen, wie der Medusa Wirklichkeit. Die Wirklichkeit wird grenzenlos.
Die Bibel, die wird nicht grenzenlos, die ist statisch, die ist ein Garant für eine “menschnwürdige” Welt.
Wenn etwas wichtig ist, dann müssen wir Menschen darüber auch sprechen, uns darüber austauschen – man kann es dann nicht einfach auf sich beruhen und selbst machen lassen.
Und selbstverständlich ist auch hier eine Unterscheidung der Geister (Kritik) unbedingt angebracht und erforderlich – wenngleich schwierig. Mir scheint, man kann das Heilige am besten an seinen Auswirkungen erkennen, an seinen Früchten, sagt die Bibel: Geduld, Liebe, Freundlichkeit, usw. Vielleicht gibt es auch heilige Wut – aber ich ganz persönlich habe das Gefühl, dass beides bei mir nicht zusammen geht; das läuft dann anders, mit souveräner Bestimmtheit, Klarheit und Entschlossenheit, aber nicht wütend. Insofern bestreite ich auch die Möglichkeit eines “heiligen Krieges”.
Christian Hoppe,
“Mir scheint, man kann das Heilige am besten an seinen Auswirkungen erkennen, an seinen Früchten, sagt die Bibel: Geduld, Liebe, Freundlichkeit, usw. ”
So steht es geschrieben und so stimmt es. Jeder Mensch erlebt die Auswirkungen seines Handelns. Und die Bibel ist dabei sehr zurückhaltend.
Das ist die sichtbare Wirkung des Heiligen. Tausende von Pilgern erscheint das Heilige noch eindringlicher.
Vor einigen Jahren war ich im Kloster Ostrog in Montenegro. Dort ist ein “Heiliger ” in einer Felsengrotte begraben.
Was ich dort erlebt habe, dass ist so eindringlich , so real, dass die Suche nach der Wrklichkeit hier einen Zuwachs erfährt.
Also, ich betrat die Felsengrotte, am Ende war ein Licht zu sehen. Ich konnte meinen Kopf nicht heben um das Licht direkt anzusehen. Und da packte mich eine Kraft an den Schultern und drückte mich aus der Felsengrotte hinaus. Eine Kraft die nicht sichtbar war, aber sie war da.
Wieder draußen war ich nicht verwirrt und auch nicht verängstigt, denn jetzt wusste ich, was ich schon vermutet hatte. Ich bin ein Barbar, der respektlos sich dem Heiligen genähert hat. Und das Heilige, das ist Realität.
Und wer das auch erleben möchte, Leute, in Montenegro könnt ihr noch echten Glauben erleben an Tausenden Pilgern, die vor der Grotte Schlange stehen.
@ Hoppe
Es gibt Worte, die kommen im Sprachalltag nicht mehr vor. Neben heilig halte ich Ihre Charaktereigenschaften für edel.
Mir scheint, zwischen heilig und edel gibt es eine semantische Verbindung.
Das letzte mal, dass ich Edelmut in einem Zusammenhang vernommen habe, ist 16 Jahre her. Seit dem habe ich es nicht mehr gehört noch gelesen.
@Jeckenburger: “Und wenn es in der KI bis zu künstlichem Leben führen kann, dann haben wir doch was.”
Wir sind KI / künstliches Leben der Schöpfung, wenn wir also eine KI erschaffen die uns übertrifft was Bewusstseinsentwicklung betrifft, dann haben wir höchstwahrscheinlich (im besten Fall) noch mehr Bewusstseinsbetäubung erreicht, so dass wir auch keine weitere Mutation / keinen zweiten geistigen Evolutionssprung machen, aber der wäre angesichts unseres bisherigen Chaos in Konfusion sowieso eine noch schwierigere Hürde!?
@N: “Kein Mensch kann definieren, warum wir leben.”
Der Glaube und das Gebet, sind NICHT auf der Suche nach dem WARUM, sondern nach dem Sinn / der Logik, bzw. der Vernunft / dem gemeinsamen/ebenbildlichen Verantwortungsbewusstsein!?
@N 04.02. 16:20
„oder noch phantastischer, Tiere, die man mit menschlichen Genen ausgerüstet hat.“
Warum nicht? Mehr lebenswertes Leben, wenn es denn lebenswert ist. Dasselbe gilt für Roboter, die eigenes Bewusstsein haben. Dann haben wir auch die Verantwortung dafür, wenn wir sowas bauen. Im Prinzip nichts Anderes als die Verantwortung für unsere Nutztiere. Es gibt durchaus Bauern, die dem mit Erfolg nachkommen. Da gib es jetzt längst Handlungsbedarf. Der sich mit transgene Tieren oder lebender KI nur ausweitet.
„Die Bibel, die wird nicht grenzenlos, die ist statisch, die ist ein Garant für eine “menschnwürdige” Welt.“
Kommt aber eventuell doch nicht hinterher. Das wäre ja gerade meine Kritik an der Religion.
@Christian Hoppe 04.02. 16:26
„Mir scheint, man kann das Heilige am besten an seinen Auswirkungen erkennen, an seinen Früchten, sagt die Bibel: Geduld, Liebe, Freundlichkeit, usw….das läuft dann anders, mit souveräner Bestimmtheit, Klarheit und Entschlossenheit, aber nicht wütend.“
So geht es dann wohl. Insbesondere wirklich überlegen, was man denn nun macht. Mit allen Konsequenzen und Nebenwirkungen.
„Insofern bestreite ich auch die Möglichkeit eines “heiligen Krieges”.“
Gewalt kann gegen Gewalt helfen. Den richtigen Glauben müssen alle Menschen selber finden. Das hat mit Gewalt wirklich nichts mehr zu tun.
@hto 04.02. 18:48
„..so dass wir auch keine weitere Mutation / keinen zweiten geistigen Evolutionssprung machen,..“
Unter Evolutionssprung kann ich mir nichts vorstellen. Wir lernen dazu, ja.
„…aber der wäre angesichts unseres bisherigen Chaos in Konfusion sowieso eine noch schwierigere Hürde!?“
Wir lernen dann wohl noch, mit uns und dem Planeten überwiegend vernünftig umzugehen, da glaube ich einfach dran.