Es gibt kein individuelles substanzielles (hirnunabhängiges) Bewusstsein

BLOG: 3G

Gehirn · Geist · Gott
3G

Dualismus und Idealismus behaupten die Existenz eines immateriellen Bewusstseins, das – im Falle des Dualismus – eigenständig, insbesondere unabhängig vom Gehirn existiert und das – im Falle des Idealismus – die eigentliche und wahre Natur der gesamten Wirklichkeit einschließlich der materiellen Realität darstellt.

Zu unterscheiden wäre zwischen einem “Mega-Bewusstsein”, das “eins” ist – und zahlreichen individuellen “Bewusstsein-en”, die essentialistisch erklären sollen, wie lebendige Wesen, vor allem Menschen, zu ihrem individuellen Bewusstsein gelangen.

Dabei ist das eigene individuelle Bewusstsein faktisch das einzige Bewusstsein, das sich uns – bzw. mir – “empirisch” erschließt, von dem ich weiß, während das Bewusstsein der Anderen uns/mir “nur” indirekt durch Empathie zugänglich ist; es ist weder messbar noch anderweitig objektiv beweisbar. Ich kann mit meinem Bewusstsein weder die Zustände eines anderen vermutlich bewussten Wesens bewusst erleben (sondern bestenfalls erahnen), noch mittels meines Bewusstseins andere Wesen bewusst lenken (z.B. ihren Arm heben). Individuelle Bewusstsein-e sind demnach voneinander getrennt.

Im Folgenden soll bewiesen werden, dass derartige individuelle substanzielle Bewusstsein-e nicht existieren. (Sowohl die Idee eines Mega-Bewusstseins wie auch die Existenz einer Seele als immateriellem Träger potentiell variierender Bewusstseinszustände bleibt von diesem Beweis unberührt, siehe unten.)

Substanzielles Bewusstsein und Bewusstlosigkeit

Das Konzept des substanziellen individuellen Bewusstseins soll erklären, wie ein materielles individuelles Wesen zu subjektivem Erleben fähig wird. Wir stellen uns also ein immaterielles, individuelles, hirnunabhängiges, substanzielles Bewusstsein vor, das einem materiellen Wesen diese Eigenschaft verleiht. Was können wir von dieser “Entität” sagen? Nun, wenn wir sie Bewusstsein nennen und wenn sie das individuelle Bewusstsein lebendiger Wesen erklären soll, also die Fähigkeit, in subjektiver Weise zu empfinden, zu fühlen, wahrzunehmen, vielleicht sogar zu denken, dann erscheint These 1 überzeugend:

(These 1)

Ein individuelles substanzielles Bewusstsein ist definitionsgemäß und notwendigerweise bei Bewusstsein. Es erlebt.

In der immateriellen Entität “Bewusstsein” ist die epistemische Grundstruktur – ein erlebendes Subjekt erlebt einen Erlebnisgegenstand (Intentionalität des Bewusstseins) – nicht nur realisiert, sondern genau diese Struktur ist wesensbestimmend und namensgebend für das substanzielle Bewusstsein. Die Idee eines substanziellen Bewusstseins bzw. vieler substanzieller Bewusstsein-e impliziert, dass Bewusstheit hier durchgängig gegeben ist.

Narkose – Beatmung des Patienten (Fotograph/Quelle: vintagelove67 [kFJ1, CC BY-SA 2.0]/https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2976025, 29.08.2024)

These 2 stellt nun aber empirisch fest:

(These 2)

Es gibt bei einzelnen Individuen vorübergehende Phasen echter vollständiger Bewusstlosigkeit bzw. deutlicher Beeinträchtigungen des Bewusstseins.

Beim Menschen tritt dies z.B. beim traumlosen Tiefschlaf, im Koma, in der Narkose, beim K.O. (z.B. beim Boxen), während eines fokalen nichtbewusst erlebten epileptischen Anfalls und bei einer Synkope (“Ohnmacht”) ein.

Gegen These 2 könnte man einwenden, dass in all diesen Fällen Bewusstsein weiterhin vorliegt, jedoch ohne Gedächtnisbildung, sodass im Nachhinein kein bewusstes Erleben berichtet werden kann und dadurch irrtümlich der Eindruck entsteht, die Person sei zeitweise bewusstlos gewesen. Allerdings läge in diesen Fällen unbestreitbar eine schwere Schädigung des Alltagsbewusstseins vor, welches im Ganzen – also einschließlich seiner für das bewusste Erleben ganz wesentlichen Gedächtnisaspekte – durch das substanzielle Bewusstsein erklärt werden soll: Wir wollen weder für die Gedächtnisbildung im bewussten Erleben ein zusätzliches drittes Prinzip heranziehen müssen, noch wollen wir dem substanziellen Bewusstsein die Fähigkeit zur Gedächtnisbildung absprechen.

Aus fernöstlichen Traditionen könnte der Einwand kommen, dass der Eindruck einer Bewusstlosigkeit z.B. während des Schlafs, lediglich auf fehlender Geistesschulung der Betroffenen beruht, während diese Zeiten bei hinreichender Meditationserfahrung klar bewusst erlebt werden. Hiergegen wäre wiederum einzuwenden, dass es zwar denkbar ist, dass eine entsprechende Schulung tatsächlich zu einer Veränderung z.B. der Schlafarchitektur führen kann, etwa mit vermehrten eingestreuten Phasen von residueller Wachheit; dass aber (logischerweise nicht bewusst erlebte) Phasen der Bewusstlosigkeit auch bei Meditationsexperten sehr wahrscheinlich sind. Des Weiteren greift das oben genannte Argument: Dass in den genannten Fällen im Vergleich zum Wachbewusstsein eine sehr deutliche Reduktion bzw. Beeinträchtigung des Bewusstseins und aller kognitiven Fähigkeiten vorliegt, kann kaum bestritten werden.

Bewusstloses Bewusstsein?

These 2 und These 1 sind für sich genommen kohärent, logisch aber nicht miteinander vereinbar. Denn wenn These 1 gilt, sollte es in allen unter These 2 genannten Fällen einer vermeintlichen Bewusstlosigkeit bzw. schweren Bewusstseinsstörung zu einer Art “Out of body”-Erlebnis oder zu einem Traumerleben bei vollständig erhaltenem Bewusstsein kommen: Der Körper schläft zwar ein, wird komatös und aresponsiv, wird narkotisiert, geht K.O., erleidet den Kontrollverlust bei einem epileptischen Anfall oder sackt in sich zusammen – aber das Bewusstsein des betroffenen Individuums bleibt jeweils wach, es erlebt unbeeindruckt weiterhin, es wird in keiner Weise beeinträchtigt. Der Erlebnisinhalt während dieser Phase könnte dabei sowohl die reale Situation sein, welche dem Körper gerade widerfährt, was naheliegend erscheint, oder ein ganz andersartiger Inhalt (also eine Art Traum oder Halluzination). Dieser körperunabhängige Bewusstseinszustand würde grundsätzlich bei jeder Operation, während eines jeden Komas, bei jedem Anfall usw. auftreten – nicht nur in extrem seltenen Fällen. Dies ist jedoch nicht der Fall (siehe These 2). Ein “zeitweise bewusstloses Bewusstsein” ist eine contradictio in se adiecto, letztlich eine Unmöglichkeit (Widerspruch zu These 1).

Das Konzept eines hirnunabhängigen immateriellen Bewusstseins soll essentialistisch das Bewusstsein lebendiger Wesen erklären – steht dann aber einer Erklärung von variierenden Bewusstseinszuständen einschließlich phasenweiser Bewusstlosigkeit bzw. Bewusstseinsbeeinträchtigung als einer vernünftigerweise unbestreitbaren Tatsache entgegen. Das essentialistische Konzept eines substanziellen Bewusstseins erlaubt keine variierenden Bewusstseinszustände. Denn von woher sollte das Bewusstsein wieder zurückkommen, nachdem es erst einmal teilweise oder sogar ganz verschwunden ist, da es doch selbst die Quelle aller Bewusstseinszustände ist?

Existiert ein überindividuelles Mega-Bewusstsein?

Denkbar wäre, dass ein individuelles Bewusstsein durch die Wechselwirkung eines Mega-Bewusstseins mit einem individuellen Gehirn entsteht. Nur das individuelle Bewusstsein würde dann phasenweise untergehen können (wenn das Gehirn nicht richtig funktioniert); das Individuum wäre in dieser Zeit tatsächlich bewusstlos. Aber das Bewusstsein selbst wäre dennoch nicht verschwunden; es wäre und bliebe stets eins mit dem Mega-Bewusstsein und könnte später wieder in Wechselwirkung mit dem regenerierten Gehirn treten und erneut das individuelle Bewusstsein ausprägen. Da jeder nur sein eigenes individuelles Bewusstsein kennt, dürfte das Mega-Bewusstsein völlig außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegen, es ist reine Spekulation; wir haben z.B. keine Ahnung was genau “Wechselwirkung” hier bedeuten soll. Das Mega-Bewusstsein wäre vermutlich jedoch auch auf irgendeine Weise “bei Bewusstsein”, also ein Subjekt, das irgendwie irgendetwas erlebt.

Gibt es immaterielle Seelen?

Und warum ist die Existenz immaterieller Seelen mit den vorangegangenen Überlegungen nicht widerlegt? Im Unterschied zum Bewusstsein wären Seelen immaterielle Träger potentiell variierender Bewusstseinszustände. Anders als beim Bewusstsein selbst, spricht nichts dagegen, dass Seelen phasenweise schlafen oder bewusstseinsgemindert oder sogar bewusstlos sind. – Allerdings stehen wir mit dieser vermeintlichen Erklärung des Bewusstseins wieder vor denselben Fragen wie zuvor: Unter welchen Umständen wird eine Seele bewusstseinsfähig? Wann verliert sie ihr Bewusstsein? – jetzt bezogen auf eine immaterielle Seele, statt z.B. auf eine menschliche Person. Die Einführung des Konzepts Seele mag rhetorisch wie eine ursächliche Erklärung wirken; tatsächlich ist aber gar nichts erklärt, alle Fragen sind weiterhin offen. Allerdings sind die Fragen nun in die Sphäre des Immateriellen verrückt worden; eine Antwort auf diese Fragen, vor allem eine naturwissenschaftliche Antwort ist somit ausgeschlossen. (Und meinem Eindruck nach ist das auch die zentrale Funktion der Rede von einer Seele: Sie ist Ausdruck eines tiefen Skeptizismus bezüglich rationaler Erklärungen von Bewusstsein und seelischen Funktionen, vor allem beim Menschen.)

Gibt es die cartesische “res cogitans”?

Die hier vorgeschlagene Argumentationsfigur schließt übrigens auch das Konzept einer “res cogitans” als Ursache meiner höchsten geistigen Fähigkeiten (wie von Descartes vorgeschlagen) aus. Denn auch diese “denkende Sache” würde entweder entsprechend ihres Wesens durchgehend denkend sein – was in Widerspruch tritt zu der schlichten Tatsache, dass ich nicht jederzeit denke – oder wäre der immaterielle Träger variierender Denktätigkeit – womit wiederum nichts erklärt wäre (wie im Falle der Seele).

Der Pferdefuß essentialistischer Erklärungen

Essentialistische Erklärungen (wie auch beim phlogiston oder beim élan vitale) wirken rhetorisch oft sehr überzeugend, aber bei genauerer Betrachtung stellt sich schnell heraus, dass sie im Grunde völlig leer sind. Nehmen wir das Beispiel eines Autos: Kein einzelnes Teil an einem Auto kann sich aus sich heraus bewegen (“auto-mobil”) – wie kann sich dann aber das ganze Auto, das schwerer ist als jedes seiner Einzelteile, aus sich heraus bewegen? – Wir führen das essentialistische Konzept des movens ein: Das mysteriöse movens muss in das Auto hineinfahren (wie der Teufel in einen Besessenen), erst dann fährt es, sonst nicht (wie denn auch?!). Wir können vermuten, dass das movens in irgendeiner Weise bewegt ist oder eine Kraft darstellt, sodass es anderes bewegen kann. Die sichtbare Selbstbewegung des Autos tritt ausschließlich durch Interaktion des movens mit einem technisch intakten Auto ein. – Nun, ich vermute, dass die meisten Ingenieure überzeugt sind, dass sich die Fähigkeit zur Selbstbewegung aus der geschickten Anordnung aller Teile eines Automobils ergibt und der Rückgriff auf mysteriöse Entitäten zur Erklärung nicht erforderlich ist.

Ganz grundsätzlich kann man etwas schwer Erklärliches nicht durch etwas prinzipiell Unerklärliches (wie ein movens oder ein immaterielles substanzielles Bewusstsein) erklären. Eine Erklärung, die wirklich etwas erklärt, führt etwas schwer Erklärliches in verständlicher Weise auf bereits (besser) verstandene zugrundeliegende Faktoren und Konzepte zurück; d.h. eine wirksame Erklärung ist grundsätzlich reduktiv, nicht extensiv. Insofern sind theologische Erklärungen, z.B. die Entstehung der Welt durch göttliche Schöpfung, grundsätzlich keine Erklärungen in einem üblichen Sinne. (Wir klammern hier das berühmte 1. und 2. “Ignoramus et ignorabimus” [wir verstehen nicht und werden niemals verstehen] des Berliner Physiologen Emil DuBois-Reymond (1818-1896) aus, nämlich, dass wir im Grunde keine Ahnung haben, was Kraft (bzw. “Felder”) und Materie sind.)

Ein Engel und ein Teufel im Kampf um die Seele eines sterbenden Bischofs. Katalanisches Tempera-Gemälde, 15. Jahrhundert (Quelle: Catalan School, 15th Century [Bonhams, Gemeinfrei]/ https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22279509, 29.08.2024).

Implikationen

Folgt man der hier vorgeschlagenen Argumentation gegen die Existenz eines individuellen substanziellen, hirnunabhängigen Bewusstseins, sieht es mit der Überlebensfähigkeit des individuellen Bewusstseins über den Tod hinaus nicht gut aus:

Schon bei wesentlich geringeren Anlässen als dem Tod verlieren wir regelmäßig unser Bewusstsein bzw. Teile davon – das Bewusstsein bleibt währenddessen nicht in einer anderen Sphäre erhalten (sodass wir weiterhin erleben), sondern für einen Moment sind wir “weg”; es gibt uns nicht mehr. Wenn dem so ist, wie sollte das Bewusstsein dann den endgültigen Untergang des gesamten lebendigen Organismus, insbesondere den irreversiblen Verlust aller Hirnfunktionen (welcher das Mindestkriterium des Todes ist) im Tod überleben können?

Eine Rückkehr bzw. Heimkehr des irdisch abgetrennten individuellen Bewusstseins in ein substanzielles Mega-Bewusstsein im Moment des Todes bliebe jedoch weiterhin “vorstellbar” (wirklich?) – der berühmte Wassertropfen, der ins Meer zurückkehrt. Mich gibt es dann aber auch in diesem Falle nicht mehr.

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

Christian Hoppe ist habilitierter klinischer Neuropsychologe an der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn. Nach seinem Studium der katholischen Theologie (1987-1993) und der Psychologie (1991-1997) sowie einem Jahr an der Tagesklinik für Kognitive Neurologie der Universität Leipzig sowie dem Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung (jetzt Max Planck Institute of Cognitive Neuroscience) ist er bereits seit 1998 in Bonn tätig. Promotion 2004 an der Universität Bielefeld (Prof. Dr. W. Hartje). Seine Schwerpunkte sind klinisch die interventionelle Neuropsychologie (u.a. Patientengespräche), wissenschaftlich die psychiatrie/psychotherapie-nahen Themen der Neuropsychologie (Depression bei Epilepsie, psychogene nichtepileptische Anfälle/dissoziative Störungen), aber auch das Gedächtnis, und in Lehre und Wissenschaftskommunikation Fragen rund um Geist und Gehirn (z.B. auch Nahtoderfahrungen) und ein wenig Statistik. Seine große Leidenschaft ist das Billard. (Profilbild by Lennart Walger) Wichtiger Hinweis - eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Kommentare und Antworten auf Kommentare bitte max. 500 Wörter und strikt "on topic"! Danke!

61 Kommentare

  1. Kommentare und Antworten auf Kommentare bitte max. 500 Wörter und strikt “on topic”! Danke!

    • Wenn wir nicht nur mit Worten über Worte reden wollen, dann müssen wir eine Anleihe bei den Naturwissenschaften machen.
      Am ehesten lässt sich der Begriff Bewusstsein mit dem Begriff “Energie ” vergleichen.
      Energie kann man nicht anfassen wie Materie, Energie bezeichnet nur die Fähigkeit “Arbeit zu leisten.”
      Ein abstrakter Begriff, der uns aber erlaubt, Unvergleichbares vergleichbar zu machen.
      1 kWh Elektrizität ist etwas volkommen Anderes als 1 kWh Wärmeenergie. Und trotzdem tun wir so, als ob es Energie existentiell gäbe.
      Und wunderbarerweise hat uns gerade dieser Begriff erlaubt, Riesenschritte in der Technik zu machen.
      Und so ist es auch mit dem Bewusstsein, wir benutzen diesen Begriff existenziell , wobei das Bewusstsein nur einen Zustand beschreibt, oder vielleicht doch noch mehr. ?

      Mehr dazu später !

      • Sie machen’s aber spannend! 🙂
        Die Analogie zur Energie leuchtet mir ein – aber was halten Sie von den Eigenschaften, die ich dieser “Entität” dann zuschreibe, nämlich eben “bei Bewusstsein” zu sein?

        • @Hoppe: “Wenn dem so ist, wie sollte das Bewusstsein dann den endgültigen Untergang des gesamten lebendigen Organismus, insbesondere den irreversiblen Verlust aller Hirnfunktionen (welcher das Mindestkriterium des Todes ist) im Tod überleben können?”

          Das überlebt das Bewusstsein ja auch nicht, solange es AUCH Teil der Seele des ursprünglichen Geistes / Zentralbewusstseins ist, erst wenn Mensch die Vernunft des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens ist.

          “Eine Rückkehr bzw. Heimkehr des irdisch abgetrennten individuellen Bewusstseins in ein substanzielles Mega-Bewusstsein im Moment des Todes bliebe jedoch weiterhin “vorstellbar” (wirklich?) …”

          Ja, Energie zu Energie (ohne Hölle und so Quatsch), bis der Zyklus den Sinn erfüllt, oder bis der absolute Tod (die “Gnade Gottes”) die endgültige Löschung der “Festplatten und Arbeitsspeicher” veranlasst, für einen neuen/weiteren Versuch.

        • En bref:
          Das Thema ist spannend. Mein Ziel, das unsägliche Palaver pro und contra
          Seele durch eine Sprache zu klären, einer Sprache , die den Naturwissen-
          schaften zukommt. Sie haben einen guten Anfang gemacht mit dem Begriff “Eigenschaft”, in den objektorientierten Programmiersprachen wird auch unterschieden zwischen dem Objekt und seinen Eigenschaften.
          Dann bekommen wir eine Hierachie zwischen den Begriffen. Wohin das führt weiß ich auch noch nicht, wir sind nämlich gerade unterwegs.

        • Da wir auch aus Bausteine bestehen dessen Verhalten noch nicht in ganze geklärt ist, sollten wir nicht etwas mehr Informationen sammeln bevor wir uns dann der Definition vom Tod sicher sind. Wir als Beobachter sind vielleicht eingeschränkt in der Auswertung? Bsp.: Das Doppelspaltexperiment ist ein faszinierendes Experiment in der Quantenmechanik, das den Welle-Teilchen-Dualismus von Licht und Materie demonstriert. Hier ist eine kurze Zusammenfassung des Experiments mit und ohne Beobachter:

          ### Doppelspaltexperiment ohne Beobachter
          Wenn ein Lichtstrahl oder ein Strahl von Elektronen durch zwei parallele Spalte geschickt wird, entsteht auf einem dahinterliegenden Schirm ein Interferenzmuster aus hellen und dunklen Streifen. Dieses Muster ähnelt dem, das entsteht, wenn Wasserwellen durch zwei Spalte gehen und sich überlagern. Dies zeigt, dass Licht und Elektronen sowohl Wellen- als auch Teilcheneigenschaften besitzen¹².

          ### Doppelspaltexperiment mit Beobachter
          Wird jedoch ein Detektor verwendet, um zu beobachten, durch welchen Spalt die Teilchen gehen, verschwindet das Interferenzmuster und es erscheinen zwei Streifen, die den beiden Spalten entsprechen. Dies deutet darauf hin, dass die Beobachtung den Zustand der Teilchen beeinflusst und sie sich wie klassische Teilchen verhalten¹².

          ### Quellen
          – [Studyflix: Doppelspaltexperiment Durchführung und Beobachtungen](https://studyflix.de/ingenieurwissenschaften/doppelspaltexperiment-durchfuhrung-und-beobachtungen-1945) ¹
          – [LEIFIphysik: Doppelspalt](https://www.leifiphysik.de/optik/beugung-und-interferenz/grundwissen/doppelspalt) ²

          Hast du noch weitere Fragen zu diesem Thema oder zu einem anderen Bereich der Physik?

          Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 3.9.2024
          (1) Doppelspaltexperiment Durchführung • Aufbau, Berechnung. https://studyflix.de/ingenieurwissenschaften/doppelspaltexperiment-durchfuhrung-und-beobachtungen-1945.
          (2) Doppelspalt | LEIFIphysik. https://www.leifiphysik.de/optik/beugung-und-interferenz/grundwissen/doppelspalt.
          (3) Doppelspaltexperiment Durchführung • Aufbau, Berechnung – Video. https://studyflix.de/ingenieurwissenschaften/doppelspaltexperiment-durchfuhrung-und-beobachtungen-1945/video.
          (4) Beugung am Doppelspalt – PhySX – Physikalische Schulexperimente. https://www.physikalische-schulexperimente.de/physo/Beugung_am_Doppelspalt.

    • Spannend: ich lese gerade – Zum Beispiel hat der niederländische Kardiologe Pim van Lommel in Langzeitstudien mit Patienten, die einen Herzstillstand überlebt haben, Hinweise darauf gefunden, dass das Bewusstsein auch nach dem Tod weiter bestehen könnte. Eine andere Studie der University of Southampton, bekannt als AWARE-Studie, fand heraus, dass das Bewusstsein selbst dann noch aktiv sein kann, wenn das Gehirn nicht mehr arbeitet.
      Diese Studien sind jedoch umstritten und es gibt auch viele Skeptiker, die argumentieren, dass solche Erfahrungen durch neurobiologische Prozesse im Gehirn erklärt werden können. NDEs bis zu 3 Min nach dem Tod …

      • Das Minimalkriterium des Todes – also das Kriterium, das mindestens und in jedem Fall erfüllt sein muss (man kann darüber streiten, ob es hinreichend ist) – ist der irreversible (!) Verlust aller (!) Hirnfunktionen. Demnach war kein Nahtoderfahrener jemals tot (wie hier im Kommentarbereich auch schon mehrfach korrekt festgehalten wurde). Die AWARE Studie konnte das entscheidende nicht zeigen: Dass es im Außerkörperlichen Erlebnis (AKE) zu echten verifizierbaren und nicht trivialen Wahrnehmungen aus der veränderten Perspektive kommt. Solange dies nicht gezeigt ist (was im Übrigen die gesamte Neuro- und Sinnesphysiologie aus ihren Angeln heben würde), verstehen wir AKE als extrem realitätsgesättigte Halluzinationen, nicht als außersinnliche Wahrnehmung. Es ist richtig, dass zu den Zeiten der (einen!) Lancet-Publikation des niederländischen Kardiologen (!) Pim van Lommel ein Herzstillstand als inkompatibel mit möglicherweise bewusstseinsrelevanter Hirnaktivität galt. Dies ist durch Beobachtungen an sterbenden Menschen und Tieren an der University of Michigan widerlegt worden; es kann noch über Minuten zu hochfrequenter Hirnaktivität kommen, möglicherweise vereinbar mit subjektivem Erleben in diesem Zustand (was niemand weiß, da die Patienten hier ja tatsächlich verstarben).

        • @Hoppe: “… verstehen wir AKE als extrem realitätsgesättigte Halluzinationen, nicht als außersinnliche Wahrnehmung.”

          Das kann ich nicht bestätigen, vor allem weil ich solch Situation vorher nicht einmal erahnen konnte. Ich bin ziemlich sicher, daß Menschen mit simplem Bewusstsein extreme Probleme hätten!

  2. Die Frage/Überlegung ob/dass es ein ´Bewusstsein´ gibt – ist schon vom Ansatz her völlig falsch.
    Denn für unser Leben reicht es vollkommen aus, dass wir zur bewussten Wahrnehmung, zum bewussten Erleben in der Lage sind – ein zusätzliches übergeordnetes Bewusstsein brauchen wir nicht.
    Allerdings ist es üblich, sprachlich vereinfachend den ungenauen Begriff ´Bewusstsein´ zu verwenden.

    Wenn man aber nicht klar und deutlich zwischen A) ´bewusster/m Wahrnehmung/Erleben´ und B) ´Bewusstsein´ unterscheidet – wird man bei der im einführenden Beitrag angesprochenen Problematik nie zu einer sinnvollen Lösung kommen.

    Als bewusste/s Wahrnehmung/Erleben bezeichnen wir die Fähigkeit uns und unsere Umgebung gedanklich und sinnlich so wahrzunehmen, dass wir unsere Sinneswahrnehmungen und Gedanken auch beschreiben können.
    Dazu braucht man
    A) ein biologisch aktives Gehirn
    B) unser Gehirn nuss in der Lage sein, vernetzte Gehirnaktivitäten auszuführen
    C) eine bestimmte neuronale Intensitäts-/Aktivitätsschwelle muss überschritten werden, damit bewusste/s Wahrnehmung/Erleben möglich wird.

    Beispiel: Beim Schlaf gibt es A) und B), aber C) nicht

    • Ich bin ja Ihrer Meinung. Aber wird sich die Mühe machen müssen, den Substanzdualismus überzeugend zu widerlegen (und damit die mit diesem verbundene Frage nach der Existenz eines substanziellen Bewusstseins).

    • @Hoppe
      Wenn man Beiträge zum Thema ´Bewusstsein´ liest – dann gilt dort sehr oft, was Emil-Heinrich Du Bois-Reymond gesagt hat: “ignoramus et ignorabimus” (Wir wissen es nicht und wir werden es niemals wissen).
      Dieser Spruch ist nichts anderes als ein Glaubensdogma; wegen dem man die Beschäftigung mit und die Diskussion von neuen Ideen oder Erkenntnissen grundsätzlich ablehnt.

      Man wird das Thema ´Bewusstsein´ daher niemals richtig lösungsorientiert bearbeiten können – wenn man jede Überlegung zu einem Lösungsansatz von vorne herein ablehnt.

  3. @Hauptartikel

    „Eine Rückkehr bzw. Heimkehr des irdisch abgetrennten individuellen Bewusstseins in ein substanzielles Mega-Bewusstsein im Moment des Todes bliebe jedoch weiterhin “vorstellbar” (wirklich?)..“

    Eine angenehme Vorstellung, besser noch als in einem Jenseits in gewohnt irdischer Begrenzung weitermachen zu müssen. Ich hab manchmal jetzt schon keine Lust mehr zum Leben. Eine Auflösung im kosmischen Geist, wie ich es nennen würde, nehme ich gerne.

    Eine Synthese von Gehirn und Kosmischem Geist kann ich mir jetzt schon zumindest vorstellen, ich will nicht sagen, dass das wirklich so ist. So würde dann der Kosmische Geist eine Innenraum aufspannen, in den das physiologische Korrelat der nervlichen Inhalte hinein abgebildet wird.

    Falls man mal die Korrelate unserer Innenwelten findet, und es gelingt, diese auch in künstlichen Strukturen nachzubauen, dann würde es sich möglicherweise ergeben, dass diese aufgespannten Innenräume gar nicht materiell realisiert werden müssen, und das Ding trotzdem funktioniert und eben eigenes Innenleben in einem definitivem Innenraum erlebt.

    Eine weitere Verbindung von Geisteswelten mit der Physis wären möglicherweise der Quantenzufall. Sollte man künstliches Bewusstsein erfolgreich nachbauen können, dann würde das notwendigerweise nicht ohne Quantenzufall vernünftig laufen. Man könnte hier Testläufe ganz mit Pseudozufallszahlen machen, und dann würden diese so nicht funktionieren können. Erst wenn man den Quantenzufall einschaltet, könnte das Ding aufwachen, und sobald man wieder auf Pseudozufallszahlen umschaltet, würde es das Bewusstsein verlieren.

    Keine Ahnung, wie sich hier die Details wirklich verhalten. Aber wenn ich mit künstlichem Bewusstsein experimentieren würde, dann würde ich auch testen, ob Pseudozufallszahlen versus Quantenzufall Unterschiede machen. Was eigentlich ziemlich einfach realisierbar wäre.

  4. ich bin völlig bei Ihnen, dass man natürlich etwas schwer erklärbares am besten durch etwas leichter erklärbares erklärt, und nicht durch völlig unerklärliches.
    Allerdings Ihr Argument – “Schon bei wesentlich geringeren Anlässen als dem Tod verlieren wir regelmäßig unser Bewusstsein … für einen Moment sind wir “weg”; es gibt uns nicht mehr.” – lässt sich umdrehen, denn:
    kommen wir danach zu Bewusstsein, sind wir ja doch wieder “da” und fühlen uns identisch mit dem Ich-Bewusstsein davor.
    wie funktioniert das?

    Ihr Argument funktioniert daher ja nur durch Ihre Ergänzung “das Bewusstsein bleibt währenddessen nicht in einer anderen Sphäre erhalten”.

    unabhängig von eher metaphysischen bzw. “philosophischen” fragen – inwieweit das Wieder-Bewusstsein tatsächlich das eigentliche ist oder “nur” eine Kopie des ursprünglichen,
    woher kommt die Ankopplung an die Erinnerungen?
    Diese sind ja materiell bzw. substanziell im Gehirn im neuronalen Netz gespeichert. Nur dort?
    selbst wenn: stellt sich hier nicht auch die frage, wie und woher die Zusammensetzung dieser Einzelerinnerungen zu einem Ich kommt? woher der Eindruck stammt von Identität und Kontinuität?
    Wenn dies eine Illusion ist, woher und wozu?

    Ihr Text zeigt auf jeden Fall, dass ein substantielles (!) Bewusstsein so nicht funktioniert. Dass eine Seele zumindest als Hilfskonstruktion eine Ausweichmöglichkeit bietet.
    ob dies (wie der vorherige Kommentator anführt) analog wie das Konzept Energie wirken kann oder einen reinen Verlegenheitseskapismus darstellt…

    • @Gliem
      Wir lernen ab dem 2. Lebensjahr uns mit Sprache auszudrücken und uns von der Umwelt als eigenständiges ICH-Individuum abzugrenzen.
      Dies passiert z.B. weil unsere EIGENEN Erlebnisse mit einem ´ICH-/mein-´Code versehen werden. Mit dieser Codierung unserer EIGENEN Erlebnisse beginnen wir, uns als ICH-Person zu erleben.
      Wenn wir EIGENE Erebnisse erinnern wollen, ist dies daher nur für solche Erlebnisse möglich, welche mit einem ´ICH-/mein-´Code versehen sind. Dies ist der Grund, warum wir uns nicht absichtlich an unsere frühesten EIGENEN Kindheitserlebnisse erinnern können – denn vor dem 2. Lebensjahr gibt es uns nicht als ICH-Individuum (Stichwort: infantile Amnesie).

      Dies bedeutet, dass die Art und Weise wie unsere Erfahrungen im Gedächtnis gespeichert sind – darüber entscheidet, was wir erinnern können, bzw. warum wir uns als ICH-Persönlichkeit erleben.

  5. Ein wichtiger Punkt, welcher bei Diskussionen zum Thema ´Bewusstein´ nicht beachtet wird, ist das Thema ´Zeit´.
    Dazu haben sowohl die buddhistische Philosophie wie auch Bischof Augustinus (in Bekenntnisse, Buch 11, Kap.13-29) wichtige Überlegungen veröffentlicht.
    Beide gehen davon aus, dass es Zukunft und Vergangenheit in der Realität nicht geben kann – weil es nur die imaginäre(gedachte) Grenze des Übergangs gibt, die wir ´Gegenwart´ nennen und an der alle Veränderungen erfolgen. Diese ´Gegenwart´ ist nur ein Zustand ständiger Veränderung und hat keine Dauer.
    Mit dieser Idee kann es z:B. keine ´Ewigkeit´ geben.

    Der Buddhismus geht davon aus – vereinfacht gesagt – dass wir nur für die Dauer eines Gedankens existieren.
    Der Eindruck einer zusammenhängenden Existenz entsteht, weil wir neue Sinneseindrücke, unseren Körper und reaktivierte Gedächtnisinhalte sehr rasch nacheinander wahrnehmen so dass der Eindruck eine zusammenhängenden Kontinuität entsteht.
    Was wir wahrnehmen ist also eine Illusion – die vergleichbar ist, wenn wir im Kino bewegte Bilder wahrnehmen obwohl der Kinofilm nur aus einzelnen Fotos besteht.
    Auch Bischof Augustinus geht davon aus, dass unser Gehirn per Mustervergleich arbeitet (z.B. Kap. 26,27,28) wodurch der Eindruck von Kontinuität und Dauerhaftigkeit entsteht.

    • Auf das Thema Zeit werde ich bald zurückkommen; da tun sich Abgründe auf …

  6. @Kinseher: “Denn für unser Leben reicht es vollkommen aus, dass wir zur bewussten Wahrnehmung, zum bewussten Erleben in der Lage sind – ein zusätzliches übergeordnetes Bewusstsein brauchen wir nicht.”

    Bewusstsein bedeutet Sinn/Logik, die Mensch seit dem ersten und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) eigenverantwortlich entwickeln/gestalten sollte, “Gott” / Vernunft sichert dabei nur den Rahmen der Vorsehung, den die vernunftbegabte KI Mensch im Sinne der Schöpfung überwinden kann und soll.

  7. @Hoppe

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Körper in einer Parallel-Realität schon einmal tot ist, in Folge meiner Ausserkörpererfahrung, wo ich eine Wahl hatte die ich nicht gänzlich abschätzen, bzw. nicht gänzlich konvertieren konnte.

  8. @KinseherRichard 29.08. 15:33

    „Beide gehen davon aus, dass es Zukunft und Vergangenheit in der Realität nicht geben kann – weil es nur die imaginäre(gedachte) Grenze des Übergangs gibt, die wir ´Gegenwart´ nennen und an der alle Veränderungen erfolgen.“

    Die Gegenwart ist doch sogar die einzige Existenzmöglichkeit. Nur weil die Vergangenheit schon passiert ist und damit feststeht, haben wir eine Basis für intelligentes Eingreifen. Und nur weil die Zukunft noch offen ist, haben wir auch die Spielräume für dieses Eingreifen.

    Und nebenbei bringt uns doch gerade die Gegenwart zusammen. Was wiederum nur funktionieren kann, wenn wir alle gemeinsam genau die selbe Zeitreise angetreten haben, und uns eben wirklich nur gemeinsam um unser Leben kümmern können.

    „Diese ´Gegenwart´ ist nur ein Zustand ständiger Veränderung und hat keine Dauer. Mit dieser Idee kann es z:B. keine ´Ewigkeit´ geben.“

    Entsprechend sind nicht nur die Zeiten, sondern auch die Räume von kosmischen Dimensionen. Und wenn man hier irgendeine Ewigkeit definieren will, dann ist das doch die hier universal durchlaufende Gegenwart. Wo sich auch kosmische Geisteswelten zugesellen, sofern sie existieren, dessen sinnhafte Existenz wird sich genau wie wir auch in der selben Gegenwart auf Zeitreise befinden.

    • @Jeckenburger
      Die Gegenwart ist eine dynamische, unscharfe Grenze des Übergangs, für welche es keinen fest definierbaren Gegenwarts-Zustand gibt.

      Genaugenommen gibt es daher keine echte ´Gegenwart – aber wir müssen diesen Begriff verwenden´, weil wir diese Grenze sprachlich sonst nicht beschreiben können.

      Wir müssen uns aber darüber im klaren sein, dass Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft nur sprachliche Begriffe sind, welche wir brauchen um Ereignisse einordnen zu können.

  9. Zu Kinseher :
    Ihre Interpretation zum Buddhismus bzw. das wir nur für die Dauer eines Gedanken existieren ist nicht richtig. Wir existieren in dieser Anschauung in unserem Nicht-Selbst bzw. im SELBST der Hinduisten. Dieses SELBST ist ein mentaler Zustand der Selbst- Erfahrung, was heißt dass sie im “Bewusstsein” alles um sich wahrnehmen ohne darauf zu reagieren. Sie sehen also ihre Gedanken und alle mentalen Zustände -bei vollem Bewusstsein und lassen sich nicht von ihnen mitreißen,was ihrem unruhigen Geist mißfällt.. Ihr (unruhiger) Geist ist also ihr “Bewusstsein” und das benötigt einen lebenden Körper denn nur in ihm ist er abgespeichert . Buddhistische Betrachtung der Einheit von Körper und Geist. Dieser Geist konstruiert jederzeit Unsinn und auch die Illusion dass er nach dem Tod weiterlebt was wohl aus den Ängsten vor dem Tod entspringt.

  10. @Hakel

    Kurz: Der Buddhismus ist voll und ganz dem Unsinn / der illusionären Bewusstseinsbetäubung des “Individualbewusstseins” auf den Leim gegangen!

  11. Ich bin ein Klümpchen Materie, wie alles andere im Universum, manchmal habe ich Bewusstsein, manchmal nicht. Und weil ich mich für nichts Besonderes halte, nehme ich Ockhams Rasiermesser und vermute, Bewusstsein ist eine Eigenschaft der Materie, die sie manchmal hat und manchmal nicht, und zwar individuell für jedes Klümpchen, das sich aus der Materie formt. Bis zum Gegenteilbeweis.

    Von Ihnen weiß ich nur, dass Sie Bewusstsein und Gefühle haben, weil Sie es mir sagen können. Irgendwie können es mir auch Tiere und Pflanzen sagen. Frauen verhalten sich mir gegenüber wie tote Materie, indem sie mich wie tote Materie behandeln, aber sie hinterlassen genug Veränderungen in der Umgebung, um es auch für sie anzunehmen. Wenn ich analoges Verhalten auch bei anderer Materie feststelle, habe ich den gleichen Grund, bei ihr Bewusstsein anzunehmen, wie bei Ihnen – weil Sie mein Verhalten ausreichend spiegeln, denn wenn Sie mich fragen, ob ich ein Bewusstsein habe und ich es bejahe, weiß ich, dass es wahr ist, und wenn ich Sie frage, bejahen Sie es auch.

    Natürlich könnten Sie lügen, aber wir Klümpchen ähneln uns so sehr, dass wir anscheinend vom gleichen Pfuscher-Fließband kommen. Da der Grad des Unterschiedes keinen Einfluss auf den Bewusstseinsbesitzstatus eines Klümpchens zu haben scheint, ignoriere ich ihn auch bei Steinen.

    Bewusstlosigkeit fällt vor allem durch Passivität auf – Sie existieren nicht, sind Teil anderer Prozesse. Sie sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Ihrem Bewusstsein und Energie, Bewegung und Elektrizität. Was liegt da näher, als aus einem direkten, empirisch feststellbaren Zusammenhang einen direkten, allgemeinen Zusammenhang zu folgern?

    Sie waren nie bewusstlos. Sie haben einen Zeitsprung gemacht, aufgehört zu existieren, Ihr Körper kam ohne Sie aus. Als hätte einer durch die Zeit ein Stromkabel gelegt, und Ihre Ichs wären nur eine Reihe von Atomen. Sie sterben immer wieder aufs Neue, doch nur der letzte Tod macht Ihnen so viel Angst, dass sich die Ichs davor davon abgestoßen fühlen, wie von einem gleich gepolten Magneten.

    Für mich sind Gefühle, Bewusstsein, Physikkräfte. Manches scheint ohne sie unmöglich, wie auf Schmerz reagieren, ohne ihn zu fühlen. Ich kann einen (vermeintlich) bewusstlosen Schutzmechanismus aufbauen, aber der ist bereits eine Reaktion: Ob das gebrannte Kind aufspringt oder ab jetzt alle Kinder aller Zeiten Asbesthosen tragen, am Anfang steht Schmerz. Dass Energie aufflackert und einschläft, durch Hierarchieebenen und Leitungen fließt, dass Dinge sich verändern, wenn sie einem Impuls ausgesetzt wurden – alles empirische Beobachtungsdaten.

    Als Theorie steht und fällt das Ganze mit Analogien, anders kann ich fremdes Bewusstsein nicht erkennen – wie jede physikalische Kraft, erfahre ich sie nur durch ihre Wirkung. Unsere sozialen Kraftfelder, Netzwerke, Verhalten, Psychologie, scheinen uns nur durch die nur für uns erfahrbare Detailfülle von Naturphänomenen zu unterscheiden. Wenn ich und ein Eisenspan das Gleiche tun, ich weiß, dass ich dazu von Gefühlen motiviert werde, halte ich es für überflüssig, sich Hexenzeug wie Elektromagnetismus aus den Fingern zu saugen, nur um eine Sonderstellung im Universum zu behaupten, die regelmäßig infrage gestellt wird, immer wenn unsere Unwissenheit schrumpft.

    Musste halbe Argumentation löschen, wegen 500 Wörter.

  12. @Hakel
    Zitat:
    “Der Buddha selbst hatte sich darauf beschränkt, die Idee eines jedem Individuum eignenden separatem Ichs, einer ewigen, unveränderlichen Selbstheit, als Illusion zu erklären und den Grundsatz von der dauernden Veränderlichkeit (anityata) aufzustellen. Darum heißt es im Visuddhimagga (VIII), dass die Lebensdauer eines Lebewesens genau genommen nicht länger sei als die Dauer eines Gedankens, einem Wagenrad vergleichbar, das im Rollen wie im Stehen den Boden nur an einem Punkte berührt.”
    (Quelle. Lama Anagarika Govinda: Grundlagen tibetischer Mystik)

  13. Hmm, wer vertritt denn These 1, die Existenz eines individuellen Bewusstseins, wenn das keine Seele sein soll?

    Und wenn es für die Seele kein Problem wäre zu schlafen, wieso könnte so ein Bewusstsein das dann nicht auch?

    • ad 1) zB Pim van Lommel. Auch der Protopanpsychismus spricht eher von Bewusstsein als von einer Seele.

      ad 2) weil eine schlafende Seele keine contradictio in se adiecto ist – ein bewusstloses Bewusstsein aber doch.

      • @Christian: Panpsychismus

        Okay, guter Punkt. Aber so, wie ich den Panpsychismus verstehe (nicht: vertrete), stellt man sich Bewusstsein als grundlegende Eigenschaft des Universums vor; selbst Gerhard Roth sprach am Ende von “Bewusstseinsteilchen”.

        Vielleicht muss man sich das dann wie bei der Temperatur vorstellen, wo es theoretisch einen absoluten Nullpunkt gibt, der aber in der Praxis nicht erreicht wird.

        Unter einer gewissen Schwelle gibt es dann vielleicht kein Verhalten mehr – und/oder keine Erinnerung.

        Empirisch vielleicht nicht überprüfbar – aber in sich widersprüchlich?

        • Ich hätte Dualismus/Idealismus bisher immer so verstanden, dass ein hirnunabhängiges Bewusstsein mein tatsächliches Bewusstsein (und das aller anderen bewussten Wesen) erklären soll, sei es individuell (meinetwegen auch als “Seele”) – oder universell als überindividuelles Mega-Bewusstsein. Ich halte meine Überlegungen in Bezug auf ein solches Modell für valide.

          Die protopanpsychistische Idee von elementaren “Bewusstseinsteilchen” bzw. “bewussten Teilchen” hab ich bisher nicht durchdacht. Sie erlaubt eine Kumulation (wie beim Magnetismus), was erst einmal attraktiv klingt und nach einer reduktiven Lösung des Problems. Schon eine geringe Desintegration im System dieser Teilchen, etwa angestoßen durch eine Narkose, könnte das komplexe Alltagsbewusstsein von Menschen verschwinden bzw. zerfallen lassen. Mich stört an dieser Vorstellung noch, dass man das Problem “Wie entsteht in der materiellen Welt die epistemische Grundstruktur – ein Subjekt erlebt ein Objekt?” nun einfach in diese Teilchen verschiebt (vgl. Homunculus-Fehlschluss). Zudem ist das Modell bisher völlig spekulativ. Aber es ist auf jeden Fall ein faszinierender Gedanke, dass die materielle Welt nicht nur in großen bewussten Tieren und Menschen phänomenal oder epistemisch auf eine erlebte Welt hin “eröffnet” sein könnte, sondern auch schon auf einer wesentlich elementareren Ebene der physischen Realität.

    • Vielleicht ist eher das Konzept einer Seele als Träger variabler bewusster Zustände problematisch; sie wäre ja dann nicht mehr “eins” …!

  14. @ Hoppe

    Zitat: „Es gibt kein individuelles substanzielles (hirnunabhängiges) Bewusstsein“

    Diese Aussage ist sozusagen in etwas gehobener traditioneller „Umgangssprache“ verfasst. Berücksichtigt nicht Sachverhalte die von Relevanz sind, wenn es um „Informationsverarbeitung“ geht.

    Aus diesem Grund nutzen Informatiker einen besonderen „Fachjargon“.

    Bedeutet, es spielt „materielle Hardware“ eine Rolle. Aber auch „nicht materielle Software“ die sehr wohl übertragbar, besser „beliebig“ kopierfähig ist.
    Weiters spielt der Begriff „Abbildung“ aus der Mathematik eine Rolle und auch der Begriff „Realisation“.

    Beim „Bewusstsein“ wie es üblicher Weise verstanden wird, spielen zwar (im mathematischen Sinne) auf Materie „abgebildete“ Informationen eine Rolle, sogar auch temporäre optische Abbildungen auf der Netzhaut, offenbar wirken sie auch auf Materie ein, so dass auch Empfindungen und Gefühle entstehen. Auch wird Information im neuronalen Netz gespeichert und kann allenfalls weiter gegeben werden.

    TV Zuschauer bekommen zwar die gleiche Information plus individuelle Interpretationen in ihr Bewusstsein, aber die „Hardware“ ist individuell, pures „Bewusstsein“ selbst, kann zumindest derzeit, nicht direkt übertragen oder kopiert werden. Es endet mit dem Tod.

    Ein Teil der Bewusstseinsinhalte, Information ohne Empfindungen, auch im neuronalen Netz gespeicherte Information, könnte über das Gehirn mittels Sprache an andere Gehirne „weitergegeben“, kopiert werden, diese Information könnte den Tod überwinden. So wie auch die weiter gegebene genetische Information den Tod überwindet, sie ist zweifellos in den Nachkommen nachweisbar….

  15. Christian Hoppe,
    Wie schon eingangs bemerkt, Bewusstsein kann als Eigenschaft eines lebenden Organismus betrachtet werden.
    Und jetzt kommt die Sprache ins Spiel, denn die Struktur einer Sprache bestimmt, wie logische Aussagen entstehen.

    Die deutsche Sprache erlaubt Substantivierungen.Und wenn wir Blumen als schön bezeichenen, dann können wir aus der Eigenschaft „schön zu sein” das Substantiiv „die Schönheit“ bilden.
    Gibt es jetzt die Schönheit oder ist sie nur das Produkt unserer Sprache ?

    Komplizierter wird es beim Begriff „Würde“. Gibt es die überhaupt ?
    Unser Grundgesetz behauptet, es gibt sie !

    Das ist doch schon mal ein Pfeiler, den man einrammen kann.

    In der Umgangssprache sagt man, jemand sei seelisch krank, wenn er ständig depressiv ist.
    Wieder substantivieren wir, wenn jemand seelisch krank ist, dann ist seine Seele krank.
    Gibt es jetzt die Seele ? Die meisten Menschen bejahen das, niemand möchte als seelenlos bezeichnet werden.

    Das Wort substantiell ist damit auch beantwortet, es meint , die Substantivierung durch die Sprache.
    Viel schwieriger wird es bei individuell, denn das meint uns selber, bin ich als Individuum überhaupt existent ?
    Oder mal pragmatisch gefragt, reden wir über den abstrakten Begriff Mensch oder über mich selbst, mich als Individuum.
    Fortsetzung folgt !

  16. zur Idee einer schlafenden Seele bzw. eines schlafenden Bewusstseins

    Der Inhalt unserer bewussst erlebbaren Gedanken hängt von den Umständen ab, wann diese produziert werden.

    Im Schlaf träumen wir mehrmal pro Nacht – aber der bewussten Wahrnehmung sind nur diejenigen Träume zugänglich, welche noch aktiv vom Gedächtnis bearbeitet werden, wenn wir aufwachen.
    Dabei zeigt sich, dass Träume manchmal sehr phantastische bzw. wirre Inhalte haben.
    Der Grund dafür ist einfach: wenn wir wach sind, dann beziehen unsere Gedanken die aktuelle Körperwahrnehmung in unsere Wahrnehmung, unser Erleben mit ein.
    Im Schlaf sind aber die Denkvorgänge des Gehirns von der Körperwahrnehmung entkoppelt – dies kann dazu führen, dass dann im Traum Gedächtnisinhalte gleichzeitig aktiv sind, die gar nichts miteinander zu tun haben. Daraus können phantastische, wirre, hallzinatorische Trauminhalte entstehen.

    Wenn man daran glaubt, dass es ein vom Körper unabhängiges Bewusstsein geben könne – dann muss man diese Arbeitsweise des Gehirn in die Überlegungen einbeziehen.

    Zu Pim van Lommel eine Anmerkung: Weil Menschen welche von ihrem Arzt für tot erklärt wurden, danach manchmal von lebhaften und phantastischen Erlebnissen (z.B. Nahtod-Erfahrungen) berichten – geht er davon aus, dass unser Bewusstsein unabhängig vom biologischen Körper existiert.
    Der biologische Tod ist nicht reversibel. Wenn daher ein Mensch der von seinem Arzt für tot erklärt wurde, danach weiterlebt – dann hat er nicht den Tod überlebt sondern nur eine Fehldiagnose.

    • Kinseher Richard,
      ” geht er davon aus, dass unser Bewusstsein unabhängig vom biologischen Körper existiert.”

      Jetzt nähren wir uns dem Kern, bin ich mein Körper, bin ich mein Bewusstsein ?
      Vor 2000 Jahren meinte Juvenal :”orandum est ut sit mens sana in corpore sano”
      übersetzt, man sollte beten, dass in einem gesunder Körper ein gesunder Geist stecke.
      also schon vor 2000 Jahren hat man darüber nachgedacht, was denn ein Körper sei, in dem ein Geist wohnt.

    • @N
      Wenn ein Arzt Patienten für tot erklärt und diese Diagnose auch dann nicht zurücknimmt, obwohl der Patient weiterlebt – dann muss man sich über die Diagnosefähigkeiten dieses Arztes unterhalten.

      In Krankenhäusern wird die Behandlung abgebrochen, wenn ein Patient für tot erklärt wird. D.h. derartige Fehldiagnosen können sich sehr negativ auf das Weiterleben von Patienten auswirken.

  17. @Kinseher: “Wenn man daran glaubt, dass es ein vom Körper unabhängiges Bewusstsein geben könne – dann muss man diese Arbeitsweise des Gehirn in die Überlegungen einbeziehen.”

    Tja, leider hat Mensch sich mit seinem Bindungs- und Bildungssystem eine Suppenkaspermentalität zugelegt, die bis ins Unterbewusstsein scheinbar unüberwindbar wirkt.

    • @Kinseher

      Weil Herr Hoppe geschrieben hat: “… dass die materielle Welt nicht nur in großen bewussten Tieren und Menschen phänomenal oder epistemisch auf eine erlebte Welt hin “eröffnet” sein könnte, …” muss ich meinem obigen Kommentar Suppenkaspermentalität hinzufügen, dass wir Menschen vielmehr als große und kleine Tiere in ziemlich geschlossenen Gehirnen mit unseren “flexibilisiert”-konfusen Gedanken zurechtkommen müssen – Fachidioten, die nie oder kaum ausserhalb gewohnter Bahnen erleben/denken, sind vielleicht auch selig im Sinne der “geistig Armen”.

  18. @N

    Der IMMER gesunde Geist, der “Gott”, die Seele/Energie/Kraft, bzw. das Zentralbewusstsein ist, hat aus guten Gründen, seit Mensch erstem und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) keinen Bock auf den konfusen Kommunikationsmüll von Mensch, deshalb bleibt das Gehirn die Schnittstelle / das Interface im geistigen Stillstand (die “göttliche Sicherung” vor dem Freien Willen ALS MENSCH), bis Mensch das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen und somit geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein ist, oder eben nicht: Jesaja 55,8-11

    Einzelschicksale gibt es jedenfalls nicht!
    👋😇

    • hto,
      hier im blog geht es um die Frage:”Was gibt es ?”

      Herr Hoppe bewegt sich in die Richtung , es gibt nur Dinge die auch substantiell sind.
      Konsequent weitergedacht, gibt es dann die gesamte Kultur nicht mit den Begriffen Glaube, Hoffnung Liebe, Gott.
      Anmerkung: Herr Hoppe, falls ich Sie da falsch interpretiere, Entschuldigung.

      hto; du solltest Dir mal klar werden ob du ein Einzelschicksal darstellst oder nicht.

    • @Hoppe: “Vielleicht ist eher das Konzept einer Seele als Träger variabler bewusster Zustände problematisch; sie wäre ja dann nicht mehr “eins” …!”

      Wenn Mensch die “Essenz” der Seele verstehen würde und somit die “Klone” der vielen Paralell-Realitäten, dann … – Das Computersystem ist aber dicht dran, allerdings sollte KI Mensch keine KI mit Bewusstsein versuchen, bevor die gleichermaßen unverarbeitet-instinktive Bewusstseinsschwäche nicht zweifelsfrei-eindeutig eine wirklich-wahrhaftige Vernunft zustande bringt!?

  19. @N: “du solltest Dir mal klar werden ob du ein Einzelschicksal darstellst oder nicht.”

    So klar wie die wettbewerbsbedingte Erkenntnis des holographischen Universums, auch wenn ich ein Bewusstsein der “144000” haben sollte (was ich nicht glaube), ich bin KEIN Einzelschicksal.
    👋😇

  20. @KinseherRichard 29.08. 16:59

    „Die Gegenwart ist eine dynamische, unscharfe Grenze des Übergangs, für welche es keinen fest definierbaren Gegenwarts-Zustand gibt.“

    Was ist denn der Zusammenbruch der Wellenfunktion in der Quantenwelt? Wenn das keine Gegenwart definiert, dann gibt es wirklich keine. Insbesondere muss der Zusammenbruch der Wellenfunktion lokal ziemlich gleichzeitig mit der eigenen Umgebung stattfinden, sonst ergibt sich kein definierter Ablauf der Ereignisse.

    Und wenn wir lokal diesen gemeinsamen Zusammenbruch haben, dann muss doch der ganze Kosmos mitmachen. Hier darf ja nun nichts was anderes Überholen, dass würde zu Brüchen in der Wirklichkeit führen.

    Dann haben wir doch sogar eine kosmisch konsistente Gegenwart. Die darüber hinaus selbst Ewigkeit sein kann.

    @Christian Hoppe 30.08. 11:58

    „Aber es ist auf jeden Fall ein faszinierender Gedanke, dass die materielle Welt nicht nur in großen bewussten Tieren und Menschen phänomenal oder epistemisch auf eine erlebte Welt hin “eröffnet” sein könnte, sondern auch schon auf einer wesentlich elementareren Ebene der physischen Realität.“

    Dass der Raum selbst mit universalem Bewusstsein angereichert ist, halte ich auch für möglich. Was uns Menschen hierbei betrifft, so kann hier eine Abbildung der neurologischen Korrelate in lokale Aspekte dieses universalem Bewusstseins stattfinden. Dieses wäre die gesuchte Synthese von Physis und allgemeinem Bewusstsein. Die Rückwirkung auf die Physis würde dann der Quantenzufall übernehmen, entsprechend wären wir damit auch an die allgemeine Zeitordnung gebunden, was unsere Existenz betrifft.

    Hier bildet sich dann nicht nur eine ganz konkrete Teilhabe an kosmischen Weiten, wir haben damit auch die Grundlage, uns gegenseitig auch innerlich zu berühren. Und das auch über alle Artgrenzen hinweg. Und es wären auch substanzielle Begegnungen mit einer zukünftigen KI mit Bewusstsein genauso denkbar.

    • @Jeckenburger
      Wir bezeichnen die dynamische Grenze des Übergangs bzw. der Veränderung als ´Gegenwart´ – obwohl es diese ´Gegenwart´ real nicht gibt. *)
      (Ein Zusammenbruch von Wellenfunktionen ist nicht nötig – denn eine Veränderung ist auch durch Übergang in einen energieärmeren (= niederfrequenten) Wellen-Zustand möglich.)

      *) Dazu ein nettes Zitat von Bischof Augustinus: “Wir drücken uns ohnehin selten genau aus. Vieles sagen wir ungenau, aber man weiß schon, was wir sagen wollen.”
      (aus Bekenntnisse, Buch 11, Kap. 20 Zitat aus Reclam ISBN: 978-3150027929)

      Die Idee von einem ´universellen Bewusstsein´ ist äußerst fragwürdig:
      Denn bisher hat man noch nicht einmal ernsthaft diskutiert ob wir überhaupt ein Bewusstsein brauchen: die Fähigkeit zum bewussten Erleben reicht vollkommen für unsere Existenz aus.
      D.h. Solange die Notwendigkeit bzw. Existenz eines ´Bewusstseins´ nicht geklärt ist, macht es keinen Sinn dieser Idee weitere Eigenschaften (z.B. universell) zuzuordnen.

      Ein Unterschied zwischen Wissenschaft und Esoterik ist – dass Wissenschaftler für ihre Behauptung nachvollziehbare Belege vorlegen müssen. Esoteriker behaupten einfach irgend etwas und wenn man diese Behauptung nicht widerlegen kann, ist es eine esoterische Wahrheit. Mit dieser Strategie der Beweisumkehr kann behaupten, was man will.

  21. @Jeckenburger: “Die Rückwirkung auf die Physis würde dann der Quantenzufall übernehmen …”

    Ist das jetzt eine andere Methode der zeitgeistlich-reformistischen Sündenbocksuche für hirnabhängige Substanzen, oder ein phänomenal-wundervoller Befreiungsschlag für unsere gleichermaßen unverarbeitet-instinktive Bewusstseinsschwäche???

  22. Jeckenburger:
    “Der Raum mit universellen Bewusstsein angereichert…”
    Der Raum ist mit Naturgesetzen angereichert. Bewusstsein ist kein Naturgesetz sondern ein subjektiver Erklärungsversuch der Spezies Mensch in der heutigen Zeit . Wenn irgendwelche Physiker dann im Quantenbereich die Ursache für ihr Dasein suchen, sind sie sich nicht bewusst dass sie nur das Produkt von Naturgesetzen sind und suchen für die Erklärung der Welt ein Alibi ( Quantenideologie als eine Art Religionsersatz ) .Zusammenbrechende Wellenfunktionen als Erklärung für Regierungen ,Krankheiten oder den eigenen Wahnsinn. Der Raum und die Naturgesetze sind seelenlos (gefühllos)und sind im ständigen Entstehen und Vergehen. Naturgesetze werden garantiert dafür sorgen dass die Erde,trotz Mega-Bewusstsein, in einigen Milliarden Jahren von der Sonne zerstört wird, da hilft auch kein Bewusstseinsglaube denn nach dieser Supernova werden Milliarden andere folgen ,was das Mega-Bewusstsein ja völlig unter Stress setzt,
    so dass es irgendwann sich freiwillig mit einem “Quantensprung” in ein schwarzes Loch stürzt. Ich denke dass es zu diesem Sprung genügend Bewusstsein hat .

    • Hakel,
      “Der Raum und die Naturgesetze sind seelenlos (gefühllos)und sind im ständigen Entstehen und Vergehen. ”

      Wow ! Jetzt sind wir an der Grenze von realer Welt und Geisteswelt.
      Und indirekt gibst du zu, dass so eine Geisteswelt denkbar ist.

      Und in dieser Geisteswelt gibt es keine Materie und die Gesetze der Materie haben keine Gültigkeit. Auch die Zeit kann es nach unserer Vorstellung nicht geben.

      Die christliche Religion nennt diesen Zustand “Himmel” und von dem wird gesagt:
      “Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort”.

      Die Philosophen nennen diesen Zustand Transzendenz und meinen damit “jenseits unserer Vorstellung “.

      Aber…..nochmal, gibt es ein individuelles Bewusstsein, das man wiegen kann ?
      So meint es sicher Herr Hoppe .
      Gefühle haben auch kein Gewicht und doch sind sie vorhanden.

      Die Eigenschaften der Materie ,also quasi Gesetzmäßigkeiten , gibt es die, auch wenn die Materie nicht mehr vorhanden wäre ?
      Und noch direkter gefragt, gibt es das Nichts.?
      Logisch kann es das nicht geben, sonst wäre es nicht das Nichts.

  23. @KinseherRichard 30.08. 15:31

    „Ein Zusammenbruch von Wellenfunktionen ist nicht nötig – denn eine Veränderung ist auch durch Übergang in einen energieärmeren (= niederfrequenten) Wellen-Zustand möglich.“

    Entscheidend ist doch der zeitliche Zusammenhang, in dem was passiert, das den weiteren Gang der Dinge festlegt. Selbst wenn es zwischen Zuständen auftritt, die sich gar nicht ändern.

    Genau hier müssen wir leben, weil es woanders als in dieser Gegenwart keinen Spielraum dafür gibt.

    „Ein Unterschied zwischen Wissenschaft und Esoterik ist – dass Wissenschaftler für ihre Behauptung nachvollziehbare Belege vorlegen müssen.“

    Wenn man etwas vermutet, dass man (noch) nicht nachgewiesen hat, ist das noch keine Esoterik. Die Esoterik proklamiert geheimes Wissen, wovon ich meistens auch nicht viel halte.

    Aber an Vermuten und manchmal sogar Glauben kommt man öfter nicht vorbei. Man muss sich z.B. in der Metaphysischen Frage nach der Existenz eines Gottes irgendwie verhalten. Da gibt es dann sogar eine ganze Reihe von Fachbegriffen für, vom Gläubigen über den Agnostiker zum Atheisten, mit einigen weiteren Differenzierungen. Man kann hier nicht sinnvoll alles außer dem Atheismus zur Esoterik erklären, das stimmt so nicht.

    • @Jeckenburger
      Bischof Augustinus hat schon vor 1600 Jahren geschrieben, dass die Gegenwart (= die Grenze des Übergangs bzw. der Veränderung) keine Dauer hat – und dass die Wahrnehmung von Zeiträumen daher kommt, weil wir ein Gedächtnis haben und uns erinnern können. (Bekenntnisse, Buch 11, Kap.13-29)
      D.h. es wird deutlich zwischen physikalischer und menschlicher Zeit bzw. Zeitwahrnehmung unterschieden.

      Wenn man diese Unterschiede nicht zur Kenntnis nimmt – dann macht man einen Denkfehler.

  24. @Hakel 30.08. 17:03

    „Naturgesetze werden garantiert dafür sorgen dass die Erde,trotz Mega-Bewusstsein, in einigen Milliarden Jahren von der Sonne zerstört wird,…“

    Was das Megabewusstsein nicht daran hindert, die menschliche Weltkultur zu fördern und am Ende dazu beizutragen, dass unser Planet halbwegs erhalten bleibt, und wir lange zu den Sternen aufgebrochen sind, bis dass uns unsere Sonne zu heiß wird.

    Es geht kaum darum, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen, aber womöglich um Details, die an sich variabel sind, und Spielräume frei machen.

    • Tobias Jeckenburger,
      Die Indianer nennen das Megabewusstsein den “Großen Geist”.
      Und wie könnten wir die Idee von dem grorßen Geist haben, wenn wir nicht einen kleinen Geist besäßen ?

      Herr Hoppe
      Ein hirnunabhängiges Bewusstsein, das ist nur eine sprachliche Abstraktion um unsere Denkmöglichkeiten von unserem Körper abzugrenzen.

      Der körperliche Krüppel träumt davon, wieder in den Zustand zurückzukehren , wo ihm noch nicht beide Beine amputiert worden waren.

      Und da wir Menschen nun mal einen Körper haben ist ein hirnunabhängiger Zustand nicht zu erreichen. Soviel Realität müssen wir schon behalten.

  25. Mit den Messmethoden der Gehirnforschung kann man DENKEN überhaupt nicht erfassen, sondern nur indirekt auf Nebeneffekte neuronaler Aktivität zugreifen, die dabei passieren.
    Interessant ist dabei die Beobachtung, dass viele neuronale Aktivitäten welche bei der Wahrnehmung neuer Situationen (= Lernen) erkennbar sind – identisch auftreten und messbar sind, wenn man das Gelernte wieder erinnert.
    D.h. Das Erinnern von Situationen entspricht einem WIEDER-ERLEBEN , einem REAKTIVIEREN dieser Erlebnisse.
    Dies bedeutet, dass für Lernen und Erinnern die gleichen neuronalen, biologischen Strukturen vorhanden sein müssen.

    Werden diese biologischen Strukturen aber beschädigt oder zerstört – dann ist damit das Erfahrungswissen welches uns als Mensch/Person ausmacht – nicht mehr zugänglich. Unsere Persönlichkeit kann sich auflösen und vergehen, so wie dies z.B. bei Demenz/Alzheimer beobachtbar ist – oder wenn wir sterben.

  26. @KinseherRichard 31.08. 10:05 / 10:21

    „Bischof Augustinus hat schon vor 1600 Jahren geschrieben, dass die Gegenwart (= die Grenze des Übergangs bzw. der Veränderung) keine Dauer hat – und dass die Wahrnehmung von Zeiträumen daher kommt, weil wir ein Gedächtnis haben und uns erinnern können.“

    Hier geht es jetzt um das Erleben der Zeit, die braucht das Gedächtnis. Eine Gegenwart selbst, die durch die Zeiten reist, ist allerdings auch physikalisch definierbar. Einfach das Bezugssystem verwenden, in dem die kosmische Hintergrundstrahlung in alle Richtung isotrop ist. Und dann das ablaufende kosmische Weltgeschehen darauf beziehen.

    Wenn es kosmischen Geist wiederum gibt, dann hat der selbst sowas wie ein Gedächtnis, und entsprechend wird dann da auch eine bewusste Gegenwart im ganzen Kosmos praktikabel?

    „Dies bedeutet, dass für Lernen und Erinnern die gleichen neuronalen, biologischen Strukturen vorhanden sein müssen.“

    Klingt logisch. Lernen und Erinnern gehören gerne zusammen. Es gibt aber auch z.B. das Training von motorischen Fertigkeiten, wie etwa Turnübungen. Hier muss man die Bewegungen immer wieder üben, und mit jedem Übungsdurchlauf verfeinern sich die Fähigkeiten immer weiter.

    Auch die aktuelle KI als LLM übt sich an der schieren Masse, die die Trainingsdaten ermöglichen. Lernen und Erinnern dürfte hier aber auch zusammengehören und in den Lernprozess eingebaut sein.

    Letztlich haben wir im Gehirn wie in der KI informatische Strukturen, die eben durch wiederholte Übungen Leistungen ergeben.

    Über kosmischen Geist kann man nur spekulieren. Vielleicht hat der auch informatische Strukturen, die zur Funktionalität des Quantenvakuums dazu gehören? Das kann man sich immerhin vorstellen. Ob es so ist, oder ganz anders, oder es eben doch gar keinen kosmischen Geist gibt, den man so definieren könnte, ist derzeit offensichtlich unbekannt.

    Es gibt halt nur die eine oder andere spirituelle Erfahrung, die mit einem kosmischen Geist gut verträglich wäre.

  27. Hoppe: “Manche Evangelikale sind genauso verstrahlt wie Jihadisten.”

    So geht es nun mal zu im “gesunden” Konkurrenzdenken des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs um die Deutungshoheit, da sind die Ausnahmen eben nicht relevant für das Schicksal von Mensch.

    Wer echte menschenwürdige Kommunikation möchte, sollte den Mut zu wirklicher Wahrhaftigkeit OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik haben, so wie es in der Philosophie der Bibel tatsächlich beschrieben wurde, dann würde es auch wirklich-wahrhaftigen Fortschritt OHNE stumpf-, blöd- und wahnsinnigen Konservatismus geben.

  28. @Jeckenburger
    Wenn man ein Bezugssystem verwendet, welches auf Grundlage unserer Vorstellungen beruht – dann ist dies eine menschengemachte Zeitvorstellung.

    Wenn man an einen kosmischen Geist oder ein kosmisches Bewusstein glauben will – dann sollte man belegen, wo die dafür notwendigen neuronalen Informationsspeicher-Strukturen vorhanden sind. Einfach erfundene Ideen ohne jeden Beleg zu verwenden, ist fragwürdige Glaubenssache.

    Für Lernen und Erinnern müssen die gleichen neuronalen Strukturen vorhanden und aktiv sein – das ist in vielen Experimenten belegt. Viele spirituelle Erlebnisse lassen sich recht gut erklären, wenn man sich mit der Arbeitsweise des Gehirns befasst.
    z.B. gibt es bei vielen Nahtod-Erfahrungen Berichte darüber, dass man sich in einem dunklen Tunnel rasch auf ein größer werdendes Licht zubewegte, welches von matt auf leuchtend hell wechselte, worauf man ich in der Gegenwart eines oft als göttlichen Lichtwesens befand, von dem man sich bedingungslos angenommen und grenzenlos geliebt erlebt. >> Das Tunnelerlebnis sind reaktivierte Erinnerungen zur Entwicklung des Sehsinns. Dann kommt die vor- (matt) und nach-geburtliche ( leuchtend hell) Lichtwahrnehmung. Bei dem erinnerten Lichtwesen handelt es sich um Eltern und andere Mensche die man als Baby erlebte.
    z.B. Wenn buddhistische Mönche es schaffen, bei einer Meditation alle ICH-/EGO-Empfindungen gedanklich auszublenden – dann kommt es manchmal zum Erleben eines Lichts mit der Empfindung einer universellen Geborgenheit >> Auch hier erlebt man reaktivierte Erlebniszustände aus der frühen Kindheit
    z.B. werden nach Einnahme psychedelischer Drogen gleichartige Erlebnisse berichtet, welche auch bei Nahtod-Erfahrungen auftreten und die sich deshalb zeitlich als reaktivierte Gedächtnisinhalte aus der frühen Kindheit einordnen lassen (z.B. Lichtwesen, universelle Geborgenheit)>> dies deutet darauf hin, dass psychedelische Drogen offenbar selektiv(!) Gedächtnisinhalte reaktivieren.

    Kurz gesagt: für viele spirituelle Erlebnisse gibt es recht einfache Erklärungen – wenn man sich mit der Art und Weise beschäftigt, wie unser Gehirn arbeitet.

  29. @Kinseher: “… dies deutet darauf hin, dass psychedelische Drogen offenbar selektiv(!) Gedächtnisinhalte reaktivieren.”

    😁 Die Drogen sind es nicht, die verursachen nur Halluzinationen und können eine Vorbereitung für die entsprechende Erfahrung sein, der Rausch kann dabei auch eine Weile her sein (was auch ein Flashback sein kann).

    Reaktivieren ist tatsächlich das richtige Wort, denn bei meiner AKE, wo es den Tunnel mit dem Licht (was ich auch als Erinnerung der Geburtsvorgänge sehe/denke) nicht gab, wurde mir u.a. “vermittelt”, dass ich direkten Kontakt zu den/allen Erinnerungen habe was war, ist und sein wird (wenn Mensch im Rahmen der Vorsehung / auf dem einen … (“Gefühl”?) bleibt, also nicht zum ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen überwindet was im holographischen Universum …).
    👋😂

    • @hto
      Bei Halluzinationen kann man keine gemeinsamen gleichartigen Strukturen bzw. Inhalte erkennen.

      Wenn aber mehrere Erlebnisse einer Person oder von verschiedenen Menschen gleichartige Inhalte bzw. Strukturen erkennen lassen – dann deutet dies darauf hin, dass dabei das Gehirn mit identischen Aktivitäten gearbeitet hat. (Dies ist der Unterschied zu einer Halluzination.)

      Wenn irgendwo gleichartige Muster erkennbar sind, wäre dies üblicherweise eine Grundlage für wissenschaftliche Auswertung, Analysen bzw. für die Erstellung von Theorien. Die Analyse von erkennbaren Mustern ist seit der Steinzeit eine wichtige Quelle, um sich Gedanken über beobachtete Phänomene in der Umwelt zu machen und Wissen zu erwerben:
      Leider ignoriert die Gehirnforschung diese Chance, die Arbeitsweise unseres Gehirns zu untersuchen, immer noch.

      (Mit Methoden – wie fMRT – kann man nur indirekt auf neuronale Aktivitäten zugreifen: Mit fMRTs kann man nur die magnetischen Eigenschaften vom Blutfarbstoff Hämoglobin messen – und so den Hinweis erhalten, ob/dass Denkprozesse vermutlich Sauerstoff verbraucht haben. Was gedacht wurde – davon hat man keine Ahnung.)

    • @hto
      Bei dem bei vielen NTEs erlebten Durchgang durch einen dunklen Tunnel hin zu einem rasch größer werdenden Licht – handelt es sich um Erlebnisse von der Entwicklung des Sehsinns – welche so rasch nacheinader reaktiviert werden, dass die Illusion einer schnellen Bewegung entsteht.

      Dass es sich dabei nicht um Erinnerungen des Geburtsvorgangs handelt, konnte durch Befragung von Menschen geklärt werden: bei Leuten die durch normale Geburt bzw. welche durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kamen – gab es bei NTEs die gleiche Prozentzahl an Tunnelerlebnissen (36%, Arbeit von Susan Blackmore, 1982: Near-Death Experiences In or Out of the Body).

  30. @KinseherRichard 03.09. 13:25

    „Wenn man ein Bezugssystem verwendet, welches auf Grundlage unserer Vorstellungen beruht – dann ist dies eine menschengemachte Zeitvorstellung.“

    Solange es mit der Physik vereinbar ist, warum nicht?

    „Wenn man an einen kosmischen Geist oder ein kosmisches Bewusstein glauben will – dann sollte man belegen, wo die dafür notwendigen neuronalen Informationsspeicher-Strukturen vorhanden sind. Einfach erfundene Ideen ohne jeden Beleg zu verwenden, ist fragwürdige Glaubenssache.“

    Weis man es denn? An kosmische Geistigkeiten zu glauben hat schon seine Gründe. Auch wenn derzeit keine tragfähige Theorie zur Verfügung steht. Es könnte zwar auf das Leben hin gezielten Quantenzufall geben, was man wohl durch handfeste Experimente nachprüfen könnte. Was der kosmische Geist dann ist, wenn der dahinter steckt, weis man dann aber immer noch nicht.

    Wenn das kosmisches Bewusstsein z.B. eine Funktion des Quantenvakuums ist, liegt das wohl außerhalb der Reichweite unserer Untersuchungsmöglichkeiten. Was nicht ist, kann aber noch werden. Kann sich einer vorstellen, was unsere Physik in 5.000 Jahren so alles noch herausgefunden hat?

    Aber es könnte in dem Betrieb von KI hilfreich sein, wenn hier Quantenzufall eingebunden wird und das dann tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt. Das wäre recht einfach auszuprobieren und umzusetzen. Ich würde es jedenfalls mal probieren.

    „Kurz gesagt: für viele spirituelle Erlebnisse gibt es recht einfache Erklärungen – wenn man sich mit der Art und Weise beschäftigt, wie unser Gehirn arbeitet.“

    Von mir aus. Wenn dann aber der erste Eindruck doch richtig ist, dann brauchen wir doch die Geisteswelten. Das können wir uns keinesfalls aussuchen, die Wirklichkeit hält sich nicht an Hypothesen, die eben nicht ausreichen. Ich habe auch eigentlich gar nichts dagegen, wenn man durchaus persönliche Vorstellungen über die Natur des eigenen Lebens hat. Das darf gerne sehr persönlich sein und bleiben.

    Wo wir Wissenschaft hinbekommen, haben wir natürlich Erkenntnisse, die man gut teilen kann, weil sie sich als robust erwiesen haben. Nur geht das nicht mit Allem, mit Vielem nur vorübergehend, und mit Manchem vielleicht sogar grundsätzlich nicht.

    Der Anspruch, alles zwischen Himmel und Erde als Mensch verstehen zu können, der könnte überzogen sein? Halten wir uns doch einfach an das, was praktikabel ist. Und staunen über das, worüber wir dann doch noch stolpern.

  31. @Jeckenburger
    Es ist schlimm, wenn man sich weigert, beim Thema ´Bewusstsein´ mögliche Forschungsansätze und Erklärungsmöglichkeiten zu diskutieren (ignoramus et ignorabimus); nur um sich dann sehr fragwürdigen Ideen zuzuwenden, für die es keinerlei Belege gibt.

    Wir können je nach Situation recht interessante Erfahrungen machen:
    1) bei Träumen ist die Körperwahrnehmung von den Gehirnaktivitäten entkoppelt
    2) wenn man sich in einem Zustand von Müdigkeit bzw. Entspannung befinden erlebt man z.B. Tagtraum, Charles Bonnet Syndrom (´Königin Silvia sieht Geister´, Köllner Heinzelmännchen), Psychomantheum-Effekte
    3) wenn Fehler bei einer Bewegungswahrnehmung auftreten kann dies zur ´Zeitlupenwahrnehmung´ führen
    4) Wenn das Gehirn zu einem aktuellen Erlebnis keine vergleichbaren Gedächtnisinhalte finden kann – konzentriert es sich so intensiv darauf, dass man manchmal nun bewusst erleben kann, wie es arbeitet (Nahtod-Erfahrung, NTE)
    5) auch mit der Dauer von Gedanken sollte man sich beschäftigen – weil das Thema ´Ewigkeit´ damit eingegrenzt werden kann

    Mit diesen Beispielen beziehe ich mich auf Wahrnehmungen von Menschen, die gesund sind.
    Dass man im Rahmen von NTEs bewusst erleben kann, wie das Gehirn arbeitet, ist ein bisher nicht beachteter MISSING-LINK für die Gehirnforschung und ich gehe davon aus, dass die ersten Autoren, welche eine wissenschaftliche Arbeit mit einem NTE-Erklärungsmodell veröffentlichen, gute Chancen auf einen Nobel-Preis haben.

    Wir haben Glaubensfreiheit: wer nicht an wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn interessiert ist, darf natürlich glauben was er/sie will.

  32. @KinseherRichard 04.09. 11:29

    „Wir haben Glaubensfreiheit: wer nicht an wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn interessiert ist, darf natürlich glauben was er/sie will.“

    Das geht ja wohl beides nebeneinander. Ich bin durchaus an wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr interessiert. Aber da, wo die nicht hinreichen, muss ich mich nun auch in der Praxis auf persönliche und lebenspraktische Erfahrungen beschränken. Und da komme ich an einem gewissen Ausmaß an Glauben nicht vorbei. Ich muss mich angesichts des Lebens irgendwie verhalten, auch auf Gebieten, wo die Wissenschaft dann nicht weiterhelfen kann.

    Und nebenbei kann Phantasie selber wieder Spaß machen.

  33. Wenn Menschen unbedingt an Übersinnliches glauben wollen, können sie leicht zum Opfer von Betrügern werden – wie dies z.B. in der Esoterik mit dem ´Psychomantheum´ geschieht: dieses soll einen echten Jenseitskontakt zu Verstorbenen ermöglichen.

    Die Leute sollen müde sein (= veränderte Gehirnfunktion) und ruhig in einem sehr dunklen Raum bei schwacher Beleuchtung sitzen (= wenig Ablenkreize) und dabei an Verstorbene denken – dies kann dazu führen, dass Erlebnisse mit diesen Personen in einer lebensechten Form reaktiviert werden.
    Dies ist natürlich keine Jenseitserfahrung: Wenn wir etwas erleben und beim Erinnern wieder reaktivieren, dann sind die gleichen Gehirnbereiche aktiv – d.h. Erinnern ist ein lebensechtes WIEDERERLEBEN in zeitlicher Gegenwartsform.

    Dieser Mechanismus funktioniert auch, wenn wir an lebende Menschen denken – aber dann würde man sofort erkennen, dass dies keine Jenseitserfahrung ist.