Juden unterm Halbmond: Buchempfehlung

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Wien. Heidelberg. Berlin: ein israelischer Blick auf Deutschland
un/zugehörig

Spricht man hierzulande über die Problematik des Islam – nicht des “radikalen” Islam oder des “Islamismus”, notabene -, so stellt man fest, dass eine sachgerechte Diskussion kaum möglich wird. Auch von offiziellen Instanzen wird das Thema fast tabuisiert, und dazu gehört nicht zuletzt der islamische Judenhass. Es geht inzwischen soweit, dass man hierzulande mit dem Pseudoargument konfrontiert wird, Moslems uns insb. Araber könnten quasi per definitionem nicht antisemitisch sein.

Tatsächlich ist die Geschichte der Juden im nichtjüdischen Ausland vor allem im Hinblick auf das Abendland gut erforscht, weniger ihre Geschichte unter dem Joch des Islam. Und wenn schon, dann geht es meistens um eine Verklärung der Vergangenheit zu imaginärer Koexistenz, die ein Gegenpol zur christlichen Verfolgungstradition darstellen soll. Tatsächlich beschreiben unzählige Bücher die Schwierigkeiten der Juden in christlichen Ländern, aber kaum welche widmen sich der islamischen Parallele. Es wird vielleicht kein Zufall sein, dass das bereits 2010 erschienene Standardwerk zu diesem Thema noch immer nicht auf Deutsch vorliegt.

Sir Martin Gilbert, ein britischer Historiker, hoch renommiert und CBE, ist vor allem wegen der Churchill-Biographie bekannt geworden. Danach hat er sich erwartungsgemäß dem Schicksal der europäischen Juden gewidmet, aber ihre Geschichte in der Machtsphäre des Islam doch nicht außer Acht gelassen. So ist sein Buch entstanden: In Ishmael’s House: A History of the Jews in Muslim Lands. Mit diesem Werk weist er auf viele Fehlwahrnehmungen der heutigen Zeit hin, also etwa, dass den islamisch motivierten Pogromen kaum die Aufmerksamkeit geschenkt wird, welche die von Christen verübten Pogrome erhalten. Alle, die mit jüdischer Geschichte in der Moderne zu tun haben, wissen um die Pogrome in Kischinau 1903 und 1905, die den Damaligen zeigten, dass das neue Jahrhundert doch nicht so zivilisiert ist wie man sich davor noch hätte denken können. Zur selben Zeit, am Anfang des Jahrhunderts, wurde eine ganze Serie von Pogromen in Marokko durchgeführt, die zumindest zahlenmäßig noch schlimmer waren, weil dabei wesentlich mehr Juden ermordet wurden als beim berüchtigten, aber immerhin in aller Welt bekannten Kischinauer Pogrom.

Gilbert bricht mit dem Mythos von der Harmonie jüdischen Lebens im Islam und korrigiert diese Fantasie mit Belegen aus der ganzen Geschichte des Islam, seit den Tagen Mohammeds über mittelalterlichen Zentren bis hin zum 20. Jahrhundert, während dessen fast alle jüdischen Gemeinden in der islamischen Welt zugrunde gingen. Zwar gab es Ausnahmen, und die säkulare Türkei (die jetzt zusehends verschwindet) nahm Flüchtlinge auf, usw. usf. – aber das waren, wie Gilbert nachweist, eben Ausnahmen. Die Regel bestand vielmehr in einer “grundlegenden Unsicherheit des Lebens”. Auch die viel beschworene, tatsächlich stattgefundene “Blütezeit” der Juden in Al-Andalus, dem islamisch eroberten Iberien, endete 1066 mit einem islamischen Judenmassaker, dessen Dimensionen einerseits sogar die Vernichtung der jüdischen Rheingemeinden während des ersten Kreuzzuges, also drei Jahrzehnte später, überragen, welches aber andererseits in dem allgemeinen und sogar akademischen Geschichtsbild kaum so wahrgenommen wird wie die Kreuzzugpogrome.

Gilberts Standardwerk ist zwar ein historisches Buch, hat aber große Bedeutung für die heutige Zeit. Erstens belegt es, dass der islamische Judenhass nichts mit dem Zionismus, den Siedlungen etc. zu tun hat. Und zweitens fördert das Buch eine Problematik der Gewalt zutage, die den Islam seit dessen Uranfängen begleitet, ihm ja innewohnt, und keineswegs erst durch Migration, “Integrationsschwierigkeiten”, das Fehlen einer doppelten Staatsangehörigkeit und sonstige Modebegriffe der Gegenwart verursacht wird. Aber für diese “Erkenntnis” braucht man zurzeit eh kein Buch, sondern allenfalls einen Fernseher.


In eigener Sache: Jewish Heritage Tours in Berlin


  • Veröffentlicht in: Islam

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www.berlinjewish.com/

Mancherorts auch als der Rebbe von Krechzn* bekannt, heißt der Autor von "un/zugehörig" eigentlich Yoav Sapir. Er ist 5740 (auf Christlich: 1979) in Haifa, Israel, geboren und hat später lange in Jerusalem gelebt, dessen numinose Stimmung ihn anscheinend tief geprägt hat. Nebenbei hat er dort sein M.A.-Studium abgeschlossen, während dessen er sich v. a. mit dem Bild des Juden im Spielfilm der DDR befasst hat. Seit Sommer 2006 weilt er an akademischen Einrichtungen im deutschsprachigen Mitteleuropa: anfangs in Wien, später in Berlin und dann in Heidelberg. Nach einer Hospitanz im Bundestag arbeitet er jetzt selbstständig in Berlin als Autor, Referent und Übersetzer aus dem Hebräischen und ins Hebräische. Nebenbei bietet er auch Tours of Jewish Berlin. * krechzn (Jiddisch): stöhnen; leidenschaftlich jammern.

24 Kommentare

  1. Gibt es historisch verbürgt einen spezifisch (Zitat)“islamischen Judenhass” oder richtet sich islamische Gewalt und islamischer Hass nicht generell gegen Ungläubige? Zu diesen Ungläubigen zählen die Christen genauso wie die Juden. Und tatsächlich gibt es gerade jetzt eine starke Christenverfolgung und das vor allem in islamischen Ländern. Aus dem Irak sind schon fast die Hälfte der Christen wegen zunehmender Christenfeindlichkeit ausgewandert. In Ägypten sind die Kopten beliebte Ziele von Gewalt von seiten der Muslimbrüder und ihrer Anhänger.

    Die islamische Gewalt gegen Juden wird gerne auf die Frühzeit des Islam zurückgeführt. Ja schon Mohammed, der Prophet und Gründer habee zur Gewalt gegen Juden aufgerufen. Zitat Wikipedia-Eintrag über Ibn Asad, den Vorsteher des jüdischen Qurayza-Stammes: ” In September he instructed the Muslims to “kill every Jew whom you can overpower,”…”. In dieser Zeit liess Mohammed auch mehrere jüdische Spötter und Nicht-Konvertiten töten, so beispielsweise Ibn Al-Ashraf, Abu Afak oder Asma Marwan, einer Jüdin, die ihn mit Gedichten verspottete und die Mohammed durch einen seiner Getreuen töten liess (Sie wurde im Schlaf erstochen, wobei ihr vorher der Säugling von der Brust genommen wurde).

    Man erhält beim Studium dieser Vorkommnisse aber den Eindruck, dass es Mohammed allein um die Verbreitung des Islams ging und er jede Form von Unglauben oder jede Verweigerung der Konversion als Opposition auffasste, der mit Gewalt zu begegnen sei. In seiner damaligen Lebenswelt in Medina und Mekka gab es bereits bedeutende Judenstämme die bei ihrem Glauben bleiben wollte und die Mohammed deshalb bekämpfte. Doch mit Christen wäre Mohammed genau gleich umgesprungen. Und die heutigen Mohammedaner gehen mit Christen ja recht ähnlich um wie mit Juden. Vor allem in islamischen Ländern, in denen es eine starke Bewegung hin zur islamischen Orthodoxie gibt ist auch die Christenverfolgung besonders stark. In Pakistan beispielsweise, generell überall wo der Salafismus an Einfluss gewinnt. Und es stimmt nicht einmal wenn man sagen würde, der orthodoxe Islam richte sich vor allem gegen Juden und Christen. Nein, besonders stark verfolgt werden in salafistisch beeinflussten Gebieten Shiiten, also eigentlich Glaubensbrüder. Glaubensbrüder, die aber der falschen Konfession angehören.

    • Und es stimmt nicht einmal wenn man sagen würde, der orthodoxe Islam richte sich vor allem gegen Juden und Christen. Nein, besonders stark verfolgt werden in salafistisch beeinflussten Gebieten Shiiten, also eigentlich Glaubensbrüder. Glaubensbrüder, die aber der falschen Konfession angehören.

      Christen und Juden werden als beherrschenswert angesehen, sie erhielten im Falle der Unterwerfung einen minderen Status und waren dann Second Class Citizens.
      Wobei dieser Status schon etwas gehoben war, sie bspw. von der ansonsten möglichen wahlfreien Verfügung (“Versklavung” und anderes) ausschlossen.
      Innerislamisches Aufeinderhacken ist konzeptionell nicht vorgesehen, entsteht aber praktisch zwingend beim Vorhalt der Blasphemie (“Shirk” und anderes), es ist dann aber nicht der Glaubensbruder der Gegner, sondern der angebliche Islam-Feind.
      Hier gibt es eine Unmenge von Beispielen, die recherchiert werden können.

      Alls dies ist wichtich, um bestimmte Konflikte (“Iran-SA”, Alawiten, Alewiten, Bahai, Ahmadiya-“Sekte” etc.) verstehen zu können.

      MFG
      Dr. W

  2. Und zweitens fördert das Buch eine Problematik der Gewalt zutage, die den Islam seit dessen Uranfängen begleitet, ihm ja innewohnt, und keineswegs erst durch Migration, “Integrationsschwierigkeiten”, das Fehlen einer doppelten Staatsangehörigkeit und sonstige Modebegriffe der Gegenwart verursacht wird.

    Der Islam steht diametral zu den Werten der Aufklärung, kennt unterschiedliche Wertzuweisungen für unterschiedliche Personengruppen und pflegt die Gewaltanwendung (mehrfach konzeptuell) als Gottesdienst.
    Was als unstreitig gilt oder zumindest gelten sollte, so-o gerne gehört und gelesen werden diese Merkmalsauflistungen zurzeit nicht.

    ‘Moslems uns insb. Araber könnten quasi per definitionem nicht antisemitisch sein.’ wurde aber lange nicht mehr gehört oder gelesen.

    MFG
    Dr. W

    • Sie schreiben:
      ‘Moslems uns insb. Araber könnten quasi per definitionem nicht antisemitisch sein.’ wurde aber lange nicht mehr gehört oder gelesen.”

      Wenn sie das schon lange nicht mehr gehört haben, Herr Dr. Webbaer, dann sind sie offenbar schon lange keine Zeitung oder/und keine (häufig antisemitische) Leserbriefe mehr gelesen. Im allgemeinen wird das so begründet: Als Semiten werden (Wikipedia)“Völker bezeichnet, die eine semitische Sprache sprechen … Demnach gehören zu den Semiten die Äthiopier, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Ostsemiten, Akkader, Babylonier, Assyrer, Amoriter, Ammoniter, Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier, Samaritaner und Syrer.”

      Man hört dann oft, Antisemitismus wäre ja so gesehen auch Anti-Arabismus, denn Araber sind ja auch Semiten. Deshalb könne es keinen Antisemitismus unter Arabern geben, denn als Antisemiten wären sie ja Anti-Araber.

      Zugegeben, eine der dümmeren Argumentationen.

  3. Gibt es historisch verbürgt einen spezifisch (Zitat)”islamischen Judenhass” oder richtet sich islamische Gewalt und islamischer Hass nicht generell gegen Ungläubige?

    Es gibt koranisch und in weiterführenden wichtigen religiösen Quellen diesbezüglich klare Ansagen, die Sie gerne selbst recherchieren dürfen.

  4. Es ist richtig, Herr Holzherr, dass der ‘Antisemitismus’ (stammt der Begriff eigentlich aus der NS-Zeit?) wie bspw. auch der ‘Holocaust’ (hier könnte eine Serie stiftend gewesen sein) eher nicht günstige Begriffe sind.
    Dass die von Ihnen aufbereitete Argumentation noch gang und gäbe ist, nimmt Ihr Kommentatorenfreund bedauernd zur Kenntnis.

  5. Anmerkung:
    Die Funktion ‘Antworten’ setzt nach einmaliger Falscheingabe des CAPTCHAs, und CAPTCHAs sind heutzutage schwierig, den Betreff außer Kraft.
    D.h. der Kommentar wird dann (dümmlich) angehängt, wobei der Kontext verloren geht.

    HTH
    Dr. W

      • Vorsichtshalber noch einmal erklärt:
        Der Kommentierende will auf den Kommentar eines anderen antworten, klicht auf ‘Antworten’, nicht fern unter der Namensnennung des anderen, und a) sein Kommentar gelangt, wie gewünscht, unter den Kommentar des Adressaten, der intentierten Strukturiertheit des Kommentarbereichs folgend, wenn er das erste CAPTCHA bewältigt oder b) der Kommentar wird “unten angehängt”, wenn er erst das zweite oder ein folgendes CAPTCHA (ein spezieller sogenannter Turing-Test) bewältigt.

        Hier könnte eine ungewollte Minderleistung des Systems (WordPress?) vorliegen…

        MFG
        Dr. W

  6. Hier geht es ja um den (Zitat) islamische[n] Judenhass, aber auch um das Totschweigen dieses Hasses hier in unserer Gesellschaft.

    Warum wird verleugnet, dass im Islam Judenhass weitverbreitet ist und sogar von der Kanzel herunter verbreitet wird? Ein wichtiger Grund scheint mir, dass in der westlichen Gesellschaft Hass seit kurzem geächtet wird. Wenn man zugeben würde, dass im Islam Hass selbst von Geistlichen verbreitet wird, würde man deshalb den Islam in ein schlechtes Licht stellen. Es geht hier also nicht einmal um das Verhältnis des Islam zum Judentum, sondern um das Gefühl des Hasses. Hassen ist neuerdings etwas Schlechtes.

    Dabei war Hass gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen auch hier bis vor kurzem ein weitverbreitetes Gefühl und wurde kaum geächtet. Zwar ist die Ächtung des Hasses im Christentum angelegt, aber das hat bis vor kurzem keine Wirkung entfaltet. Ich kann mich noch gut erinnern wie in meiner Jugend ein Bekannter, ein Kapitalismuskritiker, davon geredet hat, dass man alle Banker und Kapitalistenschweine am nächsten Strassenpfahl aufhängen sollte. Heute ist so ein Gefühlsausdruck kaum noch denkbar und an der Grenze zur Legalität. Auch unter idelogisch gefärbten Personen.

    Doch ausserhalb des engeren westlichen Kreises ist Hass auch heute noch ein weitverbreitetes Gefühl und in vielen Gesellschaften erlaubt. Ein Russe darf, ja muss Schwule hassen. Sonst ist er kein richtiger Russe oder selbst verdächtig schwul zu sein. Ein Iraner darf – oder muss? – US-Amerikaner aus tiefstem Herzen hassen und Israel muss er gleich mithassen.

    Mir scheint jedenfalls, dass Hass heute in westlichen Gesellschaften verpönt ist. Aber erst seit relativ kurzem.

    • Warum wird verleugnet, dass im Islam Judenhass weitverbreitet ist und sogar von der Kanzel herunter verbreitet wird?

      ‘Hass’ ist eine Emotionalisierung, die oft jemand einem Zweiten mitteilt und einen Dritten betrifft, der angeblich ‘hasst’.

      Ansonsten ist Ihre Einsicht zutreffend, früher wurde aus gutem Grund meist nicht derartig unterstellt.

  7. Spricht man hierzulande über die Problematik des Islam – nicht des “radikalen” Islam oder des “Islamismus”, notabene -, so stellt man fest, dass eine sachgerechte Diskussion kaum möglich wird. Auch von offiziellen Instanzen wird das Thema fast tabuisiert, und dazu gehört nicht zuletzt der islamische Judenhass.

    Warum ist das eigentlich I.E. so in D und auf den Westen bezogen weltweit, Herr Sapir?

    MFG
    Dr. W

    • Ich denke nicht, dass diese Aussage auf den Westen weltweit bezogen werden kann. In den USA, Israel, Kanada etc. gibt es eine durchaus kritische Perspektive. In manchen Teilen Europas und insbesondere in Deutschland wird es wohl mit einer Verarmung und Verkrampfung des öffentlichen Diskurses zu tun gehabt haben, der in den letzten Jahrzehnten fast ausnahmslos von links dogmatisiert worden ist.

      • Und hier ein ganz aktuelles Beispiel: Eben habe ich von der TU Berlin eine Einladung bekommen zu einem “Vortrag mit anschließender Diskussion” über “Die Instrumentalisierung der Geschichte durch rechtsextremistische Kreise”.

        Ganz abgesehen von der Frage, inwiefern die Geschichte “durch rechtsextremistische Kreise” instrumentalisiert wird – Geschichte wird immer instrumentalisiert, durch alle möglichen Kreise – stellt sich viel eher die Frage, welche gesellschaftspolitische Wirkung die rechte Instrumentalisierung denn überhaupt hat, vor allem im Vergleich mit der weitaus medienwirksameren Instrumentalisierung von links. Und nicht zuletzt darf man sich auch fragen, ob die TU überhaupt schon mal einen öffentlichen Vortrag über die linke Instrumentalisierung finanziert hat.

        • “… ob die TU überhaupt schon mal einen öffentlichen Vortrag über die linke Instrumentalisierung finanziert hat.”

          Na jedenfalls keinen der Medienwirksam die Öffentlichkeit berühren könnte, denn die Richtung eines solchen Vortrages ginge ziemlich sicher in Richtung eindeutiger, ursachenbedingter Wahrheit, was ja kein “Intellektueller” dieser Welt- und “Werteordnung” als Instrument hören und SPIELEN will!? 😉

      • Für die Staaten zumindest kann Ihre Aussage unter Obama nicht bestätigt werden, auch George W. Bush hat hier zeitnah eine Linie vorgegeben:
        -> http://georgewbush-whitehouse.archives.gov/news/releases/2001/09/20010917-11.html

        In Israel gilt ein Blasphemie-Paragraph und in Kanada wird die hier thematisierte Kritik gerne juristisch überprüft (was Kosten beim Kritiker verursacht, die prohibitiv wirken können).

        Aber gut, Bonusfrage:
        Warum gibt es beim hiesigen Thema I.E. auf der einen Seite oft nur Apologetik/Inschutznahme, wie oben beschrieben, und andererseits Gegenrede meist aus oft rechtem Lager, die plump und ungünstig wirken kann?

        MFG
        Dr. W

        • Ja aber der intellektuelle Diskurs lässt sich nicht auf die Regierungs- oder juristische Ebene reduzieren.

          Dass die Anti-Kritiker zu Apologetik gezwungen sind, liegt doch in der Natur der Sache bzw. des Islam. Die rechte Seite ist nicht immer so plump, hat aber mit zwei Problemen zu kämpfen: 1. Es ist sozial und ökonomisch sehr riskant, in Deutschland gegenüber herrschenden Dogmen kritisch zu sein, weshalb es eher wenig gute Intellektuelle gibt, die dazu den Mut aufbringen können. 2. Auch die wenigen bekommen meistens kaum Öffentlichkeit, denn die Medien konzentrieren sich auf die Plumpen (NPD etc.), und auch das liegt in der Natur der Sache, denn sie wollen ja zeigen, dass die Alternative quasi notwendigerweise lächerlich sein müsste.

          • Könnte man sich vielleicht doch darauf einigen, dass eine sachbezogene analytisch-exegetische wie öffentliche Islamkritik Mangelware ist, und dass nur in ganz seltenen Fällen, wie von Ihnen getätigt und webverwiesen, das “Objekt an sich” beforscht und beschrieben wird?

            Der Schreiber dieser Zeilen, der gelegentlich und vglw. gerne d-sprachige liberale Web-Inhalte prüft, hat auch dort eine ganz klare Hemmung festgestellt.

            MFG
            Dr. W (der sich nun ausklinkt, ohne zu vergessen Ihnen für Ihre Arbeit zu danken – womöglich gab es anfänglich ein paar Missverständnisse, Moshe Zimmermann und so…)

        • “Bonusfrage”

          Bonusantwort: ANGST, vor sich selbst und den Herrschenden der imperialistischen Hierarchien von und zu materialistischer “Absicherung” – das macht es denen, die den Tanz um den heißen Brei / das goldene Kalb zelebrieren, besonders einfach, die gepflegte Glaubens- und Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und “Individualbewußtsein” stets profitabel zu erhalten!

          “Denn sie wissen nicht was sie tun” – wünschte ich könnte ihre Gedanken lesen, denn glauben kann ich es kaum 🙂

  8. URSACHE aller Probleme / Symptomatiken unseres “Zusammenlebens” in Ausbeutung und UNTERDRÜCKUNG, ist der NUN “freiheitliche” WETTBEWERB (um die Begehrlich- und Abhängigkeiten der zeitgeistlich-reformistischen Hierarchie in materialistischer “Absicherung”) – eine menschenwürdig-befriedende Klärung (dieser Zustände von UNVERNUNFT und UNWAHRHEIT in UNVERANTWORTUNG), zu geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein, nur, wenn MENSCH endlich die rein materialistische Symptomatik des geistigen Stillstandes seit der “Vertreibung aus dem Paradies” beendet!!!

    Die KONFUSION in Überproduktion von systemrationalen KOMMUNIKATIONSMÜLL mag ja profitabel und … sein, aber für wirkliche Wahrhaftigkeit taugt sie NICHTS.

  9. Sie haben Recht es ist kein Zufall das dieses Werke über die Beziehung zwischen Juden und Moslems nicht in Deutsch vorliegt. Wahrscheinlich liegt es daran, das Menschen sich vor allem für die Geschichte ihrer Region und ihrer Vorfahren interessieren und daher die Geschichte anderer Regionen zu den Menschen nur einen geringen Bezug haben keine hohe Prioritäte bekommt, das fehlen besonders aufällige Hinterlassenschaften dürfte das Interesse noch zusätzlich schmälern. Letzteres ist zwar kein wissenschaftliches Kriterium, aber die Geschichtswissenschaft ist nun mal kein besonders einträgliches Fach, da braucht man manchmal auch Argumente die nicht nur der Wissenschaft dienen.

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