Die ostdeutsche Judenfrage und der Judenstaat: Ist Israel ein neues Ghetto?

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Wien. Heidelberg. Berlin: ein israelischer Blick auf Deutschland
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Dieser vermutlich letzte Text zur ostdeutschen Judenfrage geht der Frage nach, was das Erbe des sozialistischen Judenbildes für uns heute bedeuten kann.
 
Wenn ich hier vom "Erbe" sprechen kann, dann wohl nur deswegen, weil der deutsche Sozialismus ziemlich gestorben scheint und sein Judenbild kaum noch, ja eigentlich gar nicht mehr propagiert wird. Das ermöglicht mir wiederum, ihn so zu behandeln wie die Westalliierten nach 1945: mit der Großzügigkeit des Siegers. Wäre die DDR heute allerdings noch da und würde ihre orthodox-sozialistische Auflösung der Judenfrage noch so propagiert werden wie damals, so fiele es mir wohl sehr schwer, diesem Konstrukt so viel Empathie entgegenzubringen wie heutzutage.
 
 
I.
 
Dieses intellektuelle Experiment möchte ich mit dem 8. Mai 1945 beginnen. Der Krieg endete und wich neuen Phänomen, etwa demjenigen der Displaced Persons (DPs). Ganz besonders war damals das Schicksal der jüdischen DPs, die, nachdem alle anderen Zwangsarbeiter etc. bis 1946 größtenteils schon in ihre jeweilige Heimat zurückgekehrt hatten, noch jahrelang in Internierungslagern weilen mussten. Diese Menschen waren es, welche das Jüdische im Nachkriegsdeutschland wesentlich ausmachten.
 
Nicht alle jüdischen DPs kamen direkt aus den nationalsozialistischen Lagern; viele von ihnen konnten gerade dadurch überleben, dass sie z. B. aus dem sowjetisch besetzten Polen rechtzeitig gen Osten flohen, in die Tiefe der Sowjetunion. Als sie nach Kriegsende dann nach Polen zurückkehrten, mussten sie den polnischen Antisemitismus erleben. Auf die eine Nachricht vom Pogrom in Kielce am 4. Juli 1946 folgte eine andere: In der US-amerikanischen Besatzungszone waren ehemalige KZs in besondere Lager umgewandelt worden, die nur Juden gewidmet waren und in denen man ziemlich gut gepflegt wurde.
 
Die jüdischen DPs überlebten den Krieg sehr unterschiedlich, doch ihnen war allen gemeinsam, dass es ihre Ausgrenzung als Juden war, mit der sie zu Opfern gemacht wurden. Nun war der Krieg vorbei; sie hatten endlich die Möglichkeit, sich von solchen fatalen Denkmustern zu befreien. Doch sie taten es nicht.
 
Die Internierungslager zu verlassen, war nicht so einfach. Aber viele, sehr viele wollten in diese Lager. Sie wollten unter "sich" sein, als Juden unter Juden, was die Frage aufwirft. Warum? Jahrelang waren sie als Juden abgegrenzt worden, als etwas "anderes" behandelt, das nicht in die ganz normale Gesellschaft gehört und es zu ghettoisieren gilt, und gerade jetzt, wo alles vorbei war, zogen sie sich selbst in spezielle Judenlager zurück. Haben diese Opfer ihre Abgrenzung durch Antisemiten so sehr aufgenommen und verinnerlicht, dass sie diese dann sogar auf sich selbst angewandt, ihr eigenes Opfersein perpetuiert haben?
 
Diese Frage stellt sich, wenn man das Schicksal dieser Juden mit der orthodox-sozialistischen Brille anschaut. Anstatt die Chance zu ergreifen, am Ende der Verfolgung endlich ganz normale Menschen zu werden, blieben sie in denselben Denkmustern befangen, mit denen sie zu Opfern gemacht worden waren.
 
 
II.
 
Die DPs blieben also lieber in ihren jüdischen DP-Lagern als anderwärts, solange die Einreise ins Verheißene Land gerade den Juden verwehrt blieb. Als im Lande Israels der jüdische Staat proklamiert wurde, begannen sich die Lager aufzulösen. Die meisten Insassen entschieden sich alsdann für ein Land, das sie noch nie betreten hatten; das gilt nicht nur für Israel, sondern auch für Amerika, das etliche DPs bevorzugten, doch die allermeisten gingen nach Israel, in ein Land also, das – ganz im Gegensatz zu Amerika – als Judenstaat konzipiert war.
 
Diese Entwicklung kann man (wie ich) verständlich finden, aber auch überraschend, wenn man die Erfahrungen bedenkt, dass diese jüdischen Opfer erst kurze Zeit zuvor machen mussten. Unter ihnen überlebten nicht wenige die jüdischen Wohnbezirke, die berüchtigten Ghettos, die sie von der nichtjüdischen Umgebung getrennt hatten. Alle erlebten die eine oder andere Form von Diskriminierung zwischen Juden und Nichtjuden, deren Zweck in der gezielten Ausrottung der Ersteren lag.

Und nun, wo das die Schreckensjahre endlich vorbei waren; nun, wo sie wieder die Möglichkeit bekamen, die Ab- und Ausgrenzung zu überwinden; nun, wo sie Teil normaler Gesellschaften hätten werden können:

Nun entschieden sie sich großteils für Israel, der Welt größten jüdischen Wohnbezirk.

III.
 
Ist also der jüdische Staat ein jüdischer Wohnbezirk? Klar, es besteht von den Umständen her keine Vergleichsbasis – schon deswegen nicht, weil man dies jüdisches Land, ganz im Gegensatz zum Ghetto, grundsätzlich jederzeit verlassen kann. Aber vom Wesen her stellt sich die Frage, ob da wirklich gar keine, nicht einmal eine einzige Ähnlichkeit besteht. Schließlich ist der jüdische Staat eben dafür da, damit in diesem Land nicht irgendwelche Menschen leben, wie vom Zufall bestimmt, sondern ganz spezifisch: Juden, und zwar weitgehend unter sich.
 
Diese zwar von der Geschichte verworfene, aber intellektuell nichtsdestoweniger fortbestehende Perspektive, dieser Ansatz jüdischer Normalität nicht durch Gleichberechtigung mit anderen Völkern, sondern durch Aufgehen in denselben, wird heute kaum noch vertreten. Doch früher sprachen sich einige Köpfe dafür aus. So z. B. der 1967 verstorbene Marxist jüdischer Herkunft Isaac Deutscher, der sich selbst in einem – ob tatsächlichen oder vermeintlichen – Befreiungsakt als "ein nichtjüdischer Jude" verstand.

Nicht zufälligerweise gelang er zu dieser Sichtweise, vielmehr entspringt sie dem orthodox-sozialistischen Gedankengut zur europäischen Judenfrage. Genau so, nämlich "nichtjüdisch", sind auch die allermeisten jüdischen Figuren in den ostdeutschen Spielfilmen, bis auf die fast immer wiederkehrende Figur des abgegrenzten Orthodoxen bzw. "jüdischen" Juden, dessen Gegenwart die restlichen erst recht "normal" bzw. "nichtjüdisch" erscheinen lässt.

Sich selbst so zu bestimmen – das setzt ein souveränes Selbstverständnis voraus, das den sonst normalen, auf Gegenseitigkeit und Wechselwirkung basierenden Zuschreibungen entgegenwirkt und völlig autonom, wenn nicht gar autistisch über die eigene Identität entscheidet. Seine Ausgrenzung als Jude versuchte etwa Victor Klemperer, dessen fünfzigster Todestag vor einem Monat, am 11. Februar, stattgefunden hat, mit folgenden, eigentlich selbsterklärenden Gedanken zu bewältigen, die er am 11. Mai 1942 in sein Tagebuch schrieb:

Den schwersten Kampf um mein Deutschtum kämpfe ich jetzt. Ich muß daran festhalten: Ich bin deutsch, die anderen sind undeutsch; ich muß daran festhalten: Der Geist entscheidet, nicht das Blut. Ich muß daran festhalten: Komödie wäre von meiner Seite der Zionismus – die Taufe ist nicht Komödie gewesen.

IV.
 
In Yoav Shamirs Film "Defamation", der sich u. a. mit dem jüdischen "Marsch der Lebenden" durch die deutschen Vernichtungslager im europäischen Osten befasst, stellt sich eine junge Teilnehmerin weinend die rhetorische Frage: "So viele Juden wurden hier ermordet… Und nur aufgrund ihrer Nationalität, obwohl sie nichts [Schlimmes] verübt hatten?!"
 
Die streng sozialistische Antwort auf diese Frage, wenn man sie nicht nur rhetorisch versteht, wäre: Die Auflösung des Judentums, sein gezieltes Aufgehen in allen anderen Nationen durch seine "Verkirchlichung" (Otto Heller in seinem 1931 erschienenen "Untergang des Judentums") bzw. durch seine Verwandlung in eine Religion – das ist die Lösung der Judenfrage bzw. des Antisemitismus, nicht aber die selbstverschuldete Ghettoiesierung in einem jüdischen Nationalstaat.

Die Entscheidung Klemperers nach dem Krieg für die SBZ/DDR, für den Kommunismus, ja für die frühe Mitgliedschaft in der damals noch eigenständig existierenden KPD, war mithin kein Zufall. Nur im Schoß des Sozialismus konnte er – zumindest ideologisch gesehen – seine jüdische Herkunft wirklich loswerden und zu einem nichtjüdischen "Juden", einem ganz gewöhnlichen Menschen werden, dessen Jüdischsein ihm allenfalls von den "Faschisten" aufgezwungen worden war – wie in den Filmen, die Klemperer in der SBZ/DDR zu dieser Thematik genießen konnte.

Die Weichen hierfür stellte das sozialistische Gedankengut schon vor dem Krieg in seinen Versuchen, auf die europäische Judenfrage eine wirklich sozialistische Antwort zu geben, anknüpfend an Marxens frühe (1844) Vorstellung von einer "Emanzipation der Gesellschaft vom Judentum". Die wichtigsten Ideologen in diesem Kampf gegen das Judentum wurden, wie der oben erwähnte Heller, erwartungsgemäß selber jüdisch geboren.

V.

Auf den radikalen Antisemitismus im nationalsozialistischen Europa (der sich in manchen Ländern wie etwa Polen bekanntermaßen auch noch in die Nachkriegszeit erstreckte) folgte indes keine Verkirchlichung, sondern geradezu eine "Verstaatlichung" bzw. Staatswerdung des Judentums, das nunmehr über die Synagoge hinausgewachsen ist. In meinen Augen wurde damit der lange andauernde Traum von Emanzipation verwirklicht – doch aus der Sicht des entschieden "nichtjüdischen" Kommunisten Heller, der 1945 im KZ Ebensee (Oberösterreich) starb, gölte das wohl als eine verhängnisvolle Übertragung eines antiemanzipatorischen Judenbildes auf einen selbst.
 
Wie kann es also sein, dass gerade diejenigen, die so viel leiden mussten, weil sie von den Bösen – Deutschen, Polen, Ukrainern, Litauern etc. – als Juden ausgegrenzt, bestialisch verfolgt und knapp ermordet wurden, nun, wo die Verfolgung endlich zu Ende war, sich ausgerechnet die Auswanderung in ein Judenland erkämpften und, sobald sie dazu die Erlaubnis bekamen, bis auf geringfügige Ausnahmen massenweise nach Israel gingen?

Warum zogen sie, als sie eine freie Wahl hatten, eine Selbstabschottung jenseits des Meers, ein Leben (fast) nur untern Juden vor?

VI.

Manch einer, der seine heutige, "kritische" Sichtweise gerne in die Vergangenheit zurückprojiziert, redet von einer zionistischen Gehirnwäsche, die nach dem Krieg in den jüdischen DP-Lagern betrieben worden wäre. Dieser Ansatz erscheint mir etwas verfehlt, zumal die Selbstabschottung bereits mit dem freiwilligen Rückzug in spezifisch jüdische Lager begann, auf den die "Zionisten" keinerlei Einfluss hatten.
 
Offensichtlich konnten und/oder wollten die allermeisten Überlebenden nichts mit einer "Verkirchlichung" oder einer sonstigen Auflösung des Judentums anfangen. Wenn aus dem Krieg etwas zu lernen war, dann war es für die meisten Überlebenden eben eines: dass Israel fortbestehen und wie ein Phönix aus der Asche gedeihen muss, weit über die Religion hinaus, und einen gerechten Anspruch hat auf seinen eigenen Staat im eigenen Land, wo es nicht mehr auf andere Völker angewiesen sein sollte.

Doch zu diesem Resultat hätte nach dem Krieg nicht kommen können, wenn die jüdische Identität, auf dem dieser Ausgang beruhte, keine Anschlusspunkte in der Vorkriegszeit gehabt hätte, wenn das jüdische Kollektivbewusstsein zuvor noch nicht vorhanden gewesen wäre. Der Grundfehler der orthodox-kontinentalen Sozialisten à la Otto Heller war nämlich die Annahme, dass die Juden damals, vor dem Zweiten Weltkrieg, großteils keine Juden bleiben möchten bzw. diesen Willen "eigentlich" nicht haben sollten.

Dass diese Annahme falsch war, manifestierte sich nicht zuletzt in Gestalt der geradezu sozialistischen Zionisten, die über lange Zeit hinweg die jüdische Nationalbewegung mitführten. Doch aus orthodox-sozialistischer Sicht wäre auch dieses Phänomen lediglich als "falsches Bewusstsein" zu bezeichnen.

Ich bin – nicht nur deswegen, weil gläubig – nicht mit dieser Herangehensweise einverstanden, genauso wenig wohl auch diejenigen, die jahrzehntelang als jüdische Sozialisten am Aufbau eines jüdischen Nationalstaates mitwirkten. Aber im breiten Spektrum des Sozialismus bildete der jüdische, d.h. bewusst und gewollt jüdische Sozialismus – zugegebenermaßen – schon immer eine kleine Ausnahme.

VII.

Es ist also schon möglich, Israel als ein riesiges Ghetto anzusehen. Vielleicht ähnelt der jüdische Staat gewissermaßen einer massiven Amish-Gemeinde: Sollten wir die Heranwachsenden für ein Jahr in die Welt da draußen hinausschicken, damit sie zurückkommen wollen?

Dass auf meinem Reisepass gerade der jüdische Tempelleuchter als Staatswappen abgebildet ist, weiß ich zwar, wie die jüdischen Sozialisten zu Israels Gründerzeit, hochzuschätzen; doch intellektuell gesehen stellt für mich, wie hier schon mehrmals geschrieben, gerade die orthodox-sozialistische Sicht auf den Juden und dessen Wesen, auf die Juden und ihr Gemeinwesen eine reizvolle Herausforderung dar.

Diese Herausforderung, ja diesen Reiz habe ich in dieser Reihe zur ostdeutschen Judenfrage aus verschiedener Perspektive zu schildern und zu erklärt versucht. Inwiefern das mir gelungen ist, weiß ich nicht, aber vorerst nimmt diese Reihe hiermit ihr Ende.

 

 

Veröffentlicht von

www.berlinjewish.com/

Mancherorts auch als der Rebbe von Krechzn* bekannt, heißt der Autor von "un/zugehörig" eigentlich Yoav Sapir. Er ist 5740 (auf Christlich: 1979) in Haifa, Israel, geboren und hat später lange in Jerusalem gelebt, dessen numinose Stimmung ihn anscheinend tief geprägt hat. Nebenbei hat er dort sein M.A.-Studium abgeschlossen, während dessen er sich v. a. mit dem Bild des Juden im Spielfilm der DDR befasst hat. Seit Sommer 2006 weilt er an akademischen Einrichtungen im deutschsprachigen Mitteleuropa: anfangs in Wien, später in Berlin und dann in Heidelberg. Nach einer Hospitanz im Bundestag arbeitet er jetzt selbstständig in Berlin als Autor, Referent und Übersetzer aus dem Hebräischen und ins Hebräische. Nebenbei bietet er auch Tours of Jewish Berlin. * krechzn (Jiddisch): stöhnen; leidenschaftlich jammern.

4 Kommentare

  1. Empathie

    Hallo Yoav,

    das ist alles gar nicht so einfach zu verstehen. Inspiriert durch deine Gedanken habe ich versucht mir eine Meinung zum Israel Palästina Konflikt zu bilden. Ich hoffe es ist für dich keine Anmassung dass ich das zu diesen Thema tue.

    Juden sind einfach ganz gewöhnliche Menschen, soweit sind hoffentlich alle schon gekommen, die Juden sind keine Rasse, und das Judentum ist auch nicht auf eine Religion reduzierbar. Das Judentum ist ein Volk, Volk definiert sich hier über Kultur, Sprache, Literatur, Musik, Kunst, Essen etc. Die Religion des Volkes ist stark mit dem Land auf dem es lebt verknüpft, nein, sie ist ohne das Land nicht denkbar. Juden ohne Israel, das funktioniert nicht.

    Die einen Antisemiten sprechen den Juden das Existenzrecht gar völlig ab, die anderen die Selbstbestimmung, oder negieren dass es Juden überhaupt gibt.

    Wäre ein Jude der zum Islam konvertiert noch ein Jude? Wie sieht das die Jüdische Theologie? Verliert ein Konvertierter Jude seine Volkszugehörigkeit? Wahrscheinlich eine überflüssige Frage, eine Freiwillige Massenkonvertierung der Juden zum Islam scheint mir doch recht absurd.

    Manchmal kommt es mir so vor als ob nicht Jahwe, sondern Israel der eigentliche Gott ist. Wenn dem so wäre, wäre das nicht weiter schlimm, nur ein Grund mehr für Islamisch motivierte Israelgegner die Juden mit ihrem Land in Frieden zu lassen. Da sie dann verstehen müssten wie Groß und wie wichtig die Liebe zu diesem ist. Vorausgesetzt natürlich das die Fähigkeit und der Wille zur Empathie vorhanden ist.

    Zurück zum Ghetto. Die Juden werden keine Muslime werden, und die Muslimischen Araber können, wie ich bis her verstanden habe auch wenn sie das wollten, keine Juden werden. Die einzige Möglichkeit für sie ist es den Status als Diskriminierte Minderheit zu akzeptieren oder zu gehen. Diskriminierung muss von Seiten des Jüdischen Staates kommen, weil er sonst nicht mehr lange Jüdisch wäre, also seinen Zweck verfehlen würde. Da weggehen offensichtlich für viele nicht in Frage kommt, und ein Krieg sinn-und aussichtslos ist muss man überlegen was mit den Muslimischen Arabern passieren soll. Empathie ist vielleicht wirklich das Stichwort, natürlich glaube ich nicht das man den Konflikt zwischen Juden und Arabischen Muslimen auf ein Kommunikationsproblem reduzieren kann, aber mir scheint es ein wichtiger Punkt. Wie könnte man die Muslimischen Araber dazu bewegen Israel anzuerkennen und ihre Lage zu Akzeptieren? Vielleicht in dem man sie dazu bringt sich in die Lage der Juden zu versetzen? Gettorisierung macht den “anderen” wahrscheinlich eher Fremder unerreichbarer, ferner. Die einzige Chance die ich für einen dauernden Frieden sehe ist eben das die Muslimischen Araber Israel ein und für alle mal anerkennen, um sie dahin zu bewegen müssen die Juden vielleicht ihre(ja nachvollziehbare) “Gettomentalität” ablegen. Natürlich könnte man zu recht entgegnen das es sich bei der von mir so genannten “Gettomentalität” um reinen Schutz handelt und auf Erfahrung beruht, aber was gibt es sonst für Möglichkeiten? Oder glaubst Du das es keine friedliche Lösung geben kann?

    Viele Grüße

    Alex

  2. @ Alex

    Vielen Dank für deinen Kommentar, aber ich glaube nicht, dass er viel mit dem obigen Text zu tun hat, bei dem es nicht um den Konflikt in Israel geht, sondern um eine andere Perspektive aufs Jüdische überhaupt, ein “mal ganz anderes” Judenverständnis, aus dem bereits die bloße Vorstellung von einem jüdischen Nationalstaat an und für sich (d.h. ohne jeglichen Bezug zu irgendeinem real existierenden Konflikt) ziemlich merkwürdig erscheint.

  3. @Yoav

    Ich habe den Text nochmal gelesen-und Du hast recht. Ich versuche aufmerksamer zu lesen. Ich beziehe irgendwie alles auf Israel, warum eigentlich? Und warum meine ich überhaupt diesen Konflikt begreifen zu müssen? Ich verstehe mich selbst nicht.

    Ich weiß es ist lächerlich, aber das Du geantwortet hast hat mich gefreut, selbst wenn Du es nur getan hast um mir zu sagen das ich am Thema vorbei geschrieben habe und wieder nicht verstanden habe worum es geht.

    Danke für Deine Zeit.

  4. Pingback:»Hannas Reise« und worauf es wirklich, aber nicht nur ankommt › un/zugehörig › SciLogs - Wissenschaftsblogs

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