Stern von Bethlehem = Venus und Jupiter in Leo

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Noch da? Dann haben Sie wohl auch Arche und Weltuntergang verpasst … tja, müssen wir uns jetzt doch wieder Weihnachten zuwenden und gucken, was wir daran astronomisch ausschlachten können. Genau: den Stern von Bethlehem. 🙂 Die meisten von uns kennen astronomisch die Deutung von Kepler und wahrscheinlich auch den frühen Kirchenvätern als Dreifachkonjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 6 v.Chr., doch m.E. ist eine neuere These viel plausibler: eine superenge Konjunktion von Jupiter und Venus im Jahre 2 BCE. Auch diese These ist bereits ca. 30 Jahre alt, hat sich aber noch nicht herumgesprochen, darum möchte ich sie hier vertreten:

Jupiter und Venus trafen sich im Jahre 2 vor Beginn unseres Kalenders im Sternbild Löwe, d.h. im ersten Sternzeichen des damaligen astrologischen Kalenders (nicht dem Kalender des röm. Reiches, der im März begann, aber eben im ersten Zeichen nach der Sonnenwende). Das Bild dazu ist der König der Tiere – Geburt des neuen Zyklus’ (Jahres) mit dem König, d.h. gleichzeitig Anbruch eines neuen Zeitalters und sein hellster Stern heißt schon seit altersher – wahrscheinlich wegen seiner Ekliptiknähe, meinen manche Altertumsforschenden – der Königsstern, seit Kopernikus lateinisch “Regulus”, der kleine König.

Textgrundlage

Schauen wir uns einmal an, auf welche Quellen wir zurückgreifen, also woher kommt es eigentlich, dass wir von diesem Stern sprechen. Eigentlich geht es nur auf zwei Textschnipsel zurück: die Evangelien von Lukas und von Matthäus.

10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut

11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner
Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf
und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Lukas, 2.1 erzählt die Geschichte mehr aus der Sicht von Maria statt Joseph und erwähnt eigentlich gar keinen Stern. Er beschreibt nur die Volkszählung und die Reise, auf der die werdenden Eltern waren, dass sie keinen Platz in der Herberge fanden und daher im Stall kampierten, als die Wehen einsetzten:

“… und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe;
denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und der Engel des Herrn sprach zu ihnen: Fürchtet Euch nicht, ich verkündige Euch große Freude! …”

Zusammengefasst sind also die Aussagen:

Matthäus:

  • als Jesus geboren wurde, kamen Gelehrte von Osten (wahrscheinl. Babylon) in die Hauptstadt Israels [das damals bereits zu Rom gehörte]
  • Gelehrte Juden sagen (als Schriftzitat ihrer eigenen Propheten! also nicht als astrologische Deutung), dass ein Heiland in Bethlehem geboren wird
  • östl. Gelehrte reisen dorthin & Stern (derselbe, den sie im Morgenland gesehen hatte) geht vor ihnen her bis
    Stillstand dort, wo Kindlein war [hier wird nicht gesagt, dass der Stern über einem Haus steht, sondern nur über einem Ort, d.h. eine Richtung angibt]

Lukas ergänzt dann nur noch:

  • Hirten auf dem Feld sehen ein Leuchten

Was lernt daraus der geübte Astronom-Historiker …

Wir müssen nach einem auffälligen Ereignis suchen, so außergewöhnlich, dass es auch wissende und erfahrene Astronomie-Kundige vom Hocker reißt (denn man reist nicht ohne Grund und bringt Geschenke) und so hell, dass es auch astronomisch Unwissende (Hirten) beeindruckt.

In Frage kommen dann relativ schnell nur wenige Dinge: Supernovae und Kometen (wovon einer, nämlich Halley den Maler der Renaissance Giotto di Bondone inspirierte, weshalb seither viele Krippendarstellungen Schweifsterne tragen) scheiden aus, weil wir dann auch aus anderen Quellen davon Überlieferungen haben müssten. Weder chinesische noch persische noch römische Quellen überliefern um den Beginn unseres Kalenders herum außergewöhnliche Kometenerscheinungen. Eine Supernova soll angeblich (laut Plinius) zwar Hipparch zu seinem Sternkatalog inspiriert haben, aber das 150 Jahre vor Jesus und über Omina zu Supernovae ist uns nichts bekannt. Sie würden den Griechen ihr Weltbild kaputt machen und ob man sie in Babylon verzeichnet hätte, entzieht sich unserer Kenntnis.
Kometen und Sternschnuppen sind damals im römischen Kulturkreis nicht – wie bei uns heute – als Glücksbringer gedeutet worden, sondern gehen mit eher negativen Omina einher. Noch heute glauben die Ureinwohner der Sahara, dass, wenn man eine Sternschnuppe sieht, ein bedeutender Mensch stirbt. (haben sie mir selbst erzählt) Er stirbt – d.i. nach meinem Kenntnisstand das Gegenteil von “geboren werden”.Auch in Rom interpretierte man das Erscheinen eines hellen Kometen während der Festspiele nach der Ermordung von Gaius Julius Caesar als Zeichen für den Aufstieg der Seele des Toten, nicht für Geburt.

Zudem gab es im ganzen römischen Reich laut Plinius nur einen einzigen Ort, an dem ein Komet in einem Tempel verehrt wurde: Das ist der Komet von -43 (=44 v.Chr.) in Rom. Während der Volksglaube interpretierte, dass die Seele des Toten zu den Sternen aufsteigt, hat später sein Adoptivsohn Octavian den “Haarstern” als Zeichen für seinen Aufstieg als Gaius Julius’ Thronfolger interpretiert. Also auch nicht Geburt, sondern Wohlwollen der Götter bzgl. des Herrschers und der Thronfolge. DARUM der Tempel.
In Babylon wäre ein Komet als schlechtes Omen gedeutet worden und hätte die Priester bestenfalls zu Ritualen inspiriert, aber nicht zu einer Reise nach Jerusalem.

FAZIT: Novae, Supernovae, Kometen, Sternschnuppen (Bolide etc.) scheiden aus, weil sie überhaupt nicht zur Geschichte und dem Umgang der in Frage kommenden Kulturen damit passen.
[Dummerweise sind diese Transienten das einzige, das die Gelehrten “vom Hocker gerissen” hätte, denn dies war nicht vorhersagbar.]

Daher ist man dann sehr schnell dabei, dass es sich um eine Konjunktion von Planeten handeln muss. Die Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 7/6 v.Chr. wird schon seit Johannes Kepler als Stern von Bethlehem gehandelt. Praktisch ist, dass die eine der Begegnungen am 25.12. stattfand, also an dem Tag, an dem wir Weihnachten feiern. Nun wissen wir aber inzwishcen, dass das Weihnachtsfest auf das römische Fest für Sol Invictus, die unbesiegte Sonne (Wintersonnenwende) verschoben wurde, um zwei Kulturen zusammen zu führen. Das Datum kann also nicht ausschlaggebend sein, sondern wir müssten diese These mit der Erzählung im Evangelium und den Regeln der astrologischen Deutung verknüpfen können.

Damals lagen die Oppositionsschleifen von den beiden “äußersten” Planeten (damaliger Kenntnisstand) dergestalt übereinander, dass sich drei engere Begegnungen ergaben. Das passiert nicht sehr oft … aber auch nicht sehr selten – etwa alle 60 Jahre und man fragt sich durchaus, warum ausgerechnet in jenem Jahre irgendwelche Weisen losgelaufen sein sollen und nicht schon im Jahre 59 v.Chr. Außerdem hätte dieses Schauspiel auch stillschweigend stattgefunden und keinen Hirten beunruhigt oder auch nur beeindruckt.

Contra-Argument Reisezeiten. Weiters argumentierten die Vertreter dieser Hypothese auch, dass die Weisen bei der ersten Begegnung losgelaufen sein würden, bei der zweiten in Jerusalem angekommen seien und bei der dritten in Bethlehem.
Dagegen sprechen die Reisedauern: Bethlehem ist von Jerusalem nur ca. 8 km entfernt. Das ist eine Nachmittagsetappe beim Wandern in Karawane, also in 2 bis 4 Stunden machbar … beim besten Willen braucht man dafür nicht 2.5 Monate, was der Abstand zwischen der zweiten und dritten Konjunktion von Jupi und Saturn ist (siehe Filmchen oben oder selbst simulieren, z.B. mit Cartes du Ciel-Software).

Contra-Argument Omina: Jupiter ist der Planet des Königs, das ist klar. In Planetarien wird daher immer erzählt, dass der König geboren wird, wenn Jupi sich in den Fischen aufhält, weil die Fische – die ja mit einer Nabelschnur verbunden sind, also gerade aus dem “Großen Fisch” geboren werden – ein Zeichen der Geburt seien. Die Deutung als Nabelschnur ist aber griechisch. Babylonisch heißt das Sternbild “Schwänze” [der Schwalbe, erg. SMH 2015] und ist also kein Zeichen für Geburt.

Nach Entzifferung der Keilschrift in den letzten ca. anderthalb Jahrhunderten wurde auch die Deutung des Saturns in Babylon – d.h. im Morgenlande – besser verstanden: Die Weisen aus dem Morgenlande hätten sich auch eher Sorgen um ihren König gemacht, wenn Jupi dem Saturn begegnet, denn Saturn als “Sonne der Nacht” war stark negativ konnotiert.

Die alternative Konjunktion ist viel plausibler:

Der Stern von Bethlehem könnte auch eine besonders enge Konjunktion von Venus und Jupiter im Sternbild des Löwen gewesen sein, die am 17. Juni des Jahres 2 v. u. Z. stattfand. An diesem Tag verschmolzen die beiden hellsten punktförmigen Gestirne unseres Himmels! Sie standen weniger als eine halbe Bogenminute auseinander, d.h. sie waren fürs bloße Auge nicht mehr unterscheidbar. Das ist in der Tat außergewöhnlich!

Zudem war der Planet Venus (Ischtar, die Göttin der Liebe und Erotik) für babylonische Priesterastrologen sehr positiv konnotiert. Die Deutung dieser Konjunktion würde also auch östliche Gelehrte eher erfreuen.

Das beeindruckt auch die Hirten auf dem Feld und sie konnten mit etwas Glück wahrscheinlich sogar die beiden Planeten sich wieder voneinander lösen sehen, denn das Ereignis fand im Nahen Osten in den Abendstunden statt.

Reiseschilderung passt: Venus und Jupiter waren damals also zusammen Abendstern. Da die Venus bekanntlich sogar am Taghimmel sichtbar ist, konnten die morgenländischen Weisen auch bequem an diesem Nachmittag von Jerusalem nach Bethlehem wandern. Dass sie zuerst im Haus von Joseph suchten, war auch klar, weil (z.B. laut Matthäus, s.o.) ja bei den alten Propheten stand, dass in Bethlehem ein Messias geboren werde und Joseph aus dem Haus Davids stammte – und dieses Haus sollte nach Aussage Gottes stets die jüdischen Führer stellen. Dass der Stern quasi über dem Haus stand, als sie dort waren, ist plausibel, wenn sie am Abend ankamen und dann das Doppelgestirn gen Horizont strebt.

Es ist – auch heute noch bei greisen Sahara-Ureinwohnern bekannt – eine absolut normale Wegangabe bei analphabetischen Nomaden, dass man sagt “geh dem Stern X entgegen bis er an einem Felsen steht und dann biege rechts ab” (mein Kollege hat das auch mal in der Wüste zu mir gesagt: ‘geh mit der Gruppe übern Vormitttag in die Richtung, wo der Halbmond steht’) … Das passt zu Matthäus’ Schilderung “Der Stern ging vor ihnen her”, denn am Nachmittag stand die Jupi-Venus im Südsüdwesten – in der Richtung, in der Bethlehem liegt. Man kann sich daran durchaus gut orientieren.

Da nun aber die Jupi-Venus schon bei Dämmerung tief am Horizont stand, geht sie auch dann bald unter, d.h. sie stand bestimmt über dem konkreten Haus, als die weisen Gesandten es betraten. Der Grund aber, aus dem sie nach Bethlehem reisten, war laut Matthäus ja nicht der Stern, sondern die Schriften altjüdischer Propheten (Jeremia, Jesaja, Michael), die sagten, dass der Messias aus der Stadt Davids kommen würde.

Das hieße dann zwar, dass der Stern von Bethlehem nicht um unseren Jahreswechsel zu sehen gewesen wäre, sondern im Hochsommer. Das passt allerdings gut – denn das ist gerade der astrologische Jahresbeginn zur damaligen Zeit, also die Sommersonnenwende. Die Jupi-Venus stand im Löwen, einem sehr majestätischen Tier.

Dazu passen die Omina und Überlieferungen des gesamten Jahres

  1. Jupiters Oppositionsschleife lag im Jahre 3 und 2 v.u.Z. genau um Regulus herum, d.h. der Königsplanet unterstreicht oder “umrahmt” den Königsstern (Regulus = alpha Leonis hieß auch schon im alten Babylon “der König” (LUGAL, großer Mann): vgl Sternliste MUL.APIN von spätestens 700, frühestens 1400 v.Chr., das lt. Hermann Hunger et al. das älteste Astronomie-Kompendium sein soll)
  1. es gab zwei Konjunktionen von Venus und Jupiter im Abstand von 10 Monaten, also eine Konj. im Sommer unseres Jahres 0003 v.Chr. am 12.8. und eine am 17.6. 0002 v.Chr. Die beiden Daten klammern den Jahreswechsel (Sonnenwende) ein. Außerdem sind 10 Monate nur wenig mehr als die Dauer einer menschlichen Schwangerschaft. Es liegt also nahe, hier einen Zeitenwechsel hineinzuinterpretieren, also einen Wandel von einem Zeitalter zu einem anderen, wenn man dauernd nach Verbindungen von Himmelszeichen und Erdgeschehen sucht.
  2. in Rom wurde diese Konjunktion zum 25. Dienstjubiläum (eigentl. 5 v.Chr) von Augustus Caesar und seinem 60sten Geburtstag (3 v.Chr)- einem Sohn der Familie mit Venus als Stammmutter – besonders gefeiert, d.h. es gibt wohl zahlreiche Überlieferungen über öffentliche Beobachtungen dieses Events. Augustus – in der Bildtradition von Caesar, seinerseits in der von Alexander dem Großen – zelebrierte sich als Sohn des höchsten Gottes Jupiter (vgl. Zanker 2008). Die Konjunktion fand sehr wohl große Beachtung.
  3. Die wenig selbstbewussten Regenten Israels, Herodes der Große (Vasallenkönig im röm Reich, siehe wikipedia) und sein Nachfolger Herodes Archelaos (Ethnarch, d.h. herrschte über eine Volksgruppe = Ethnie im röm Reich, hatte aber nicht den Königstitel, siehe wikipedia), könnten auch die im August folgende Konjunktion des Königsplaneten Jupiter mit Mars (beide zusammen gehen heliakisch in Konjunktion auf) als Zeichen für den Krieg gegen den (neuen) König  – und damit in römisch-astrologischer Lesart für das Blutvergießen bei dem in der Bibel beschriebenen Kindermord (falls er denn stattgefunden hat – was wohl historisch gar nicht gesichert ist) ausgedeutet haben.
    1. es ist in diesem Fall sogar egal, welcher der Herodes-Herrschaften gemeint ist, weil es eben zwei gab und sie beide gleichermaßen brutal waren: Herodes d.G. hat mehrere seiner Söhne wegen Verrats hinrichten lassen.
    2. Bisher war in Weihnachtsstern-Interpretationen oft ein Argument gegen diese Konjunktion, dass der Tod von Herodes d.G. auf 4 v.Chr. datiert wird und Jesus aber geb. wurde, als “Herodes herrschte”. Das ist aber aufgeweicht dadurch, dass diese Datierung des Todesdatums inzwischen von Historikern als unsicher betrachtet wird und der Tod auch später gewesen sein könnte.
    3. Selbst wenn die Datierung stimmt, würde es zu einem jungen aufstrebenden Regenten viel besser passen, solch ein Massaker anzuordnen: Herodes A. war ja von Augustus nur auf Bewährung/ Probe eingesetzt und durfte nicht einmal den Königstitel führen. Dass er einen künftigen Nebenbuhler hätte ausschalten wollen, kann man ihm genauso wie seinem Vater zutrauen.
  4. Historizität: die Jupi-Venus passt wohl auch zu theologischen Thesen, da die moderne Theologie wohl der Meinung ist, dass nur das letzte halbe Jahr des Lebens Jesu realistisch überliefert sei und alles andere auf Erzählungen aus späterer Zeit stamme (ich weiß das nur aus zweiter Hand, weil ein guter Freund von mir einen Theologen-Kollegen gefragt hat, aber es erscheint mir plausibel) … und wir wissen alle, dass das menschliche Hirn dabei einiges verdreht, kombiniert oder zerreißt …

Wir wissen also erstens von römischen Historikern, dass wie Jupiter-Venus in Rom politisch instrumentalisiert wurde und zwar durch Augustus, der sich selbst als “Licht der Welt” und “Friedensfürst” feiern ließ.
Wir wissen zweitens, dass er nach babylonischer Astrologie positiv interpretiert wurde und das Matthäus dies wusste bzw. beurteilen konnte.
Wir wissen drittens, dass die jüdische Kultur auf einen Messias aus dem Hause Davids in Bethlehem wartete und dass durch die zeitgenössiche Politik des Augustus ein starker Astrologieglaube unter den Menschen vorherrschte. Matthäus konnte daher einen Stern, der den Messias ankündigt, sehr gut für sein Marketing verwenden – und die Jupiter-Venus eignete sich dafür besonders gut, denn die Kunde darüber kam in Israel sowohl von Osten (Babylon) als auch von Westen (Rom) gleichermaßen positiv an.

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Matthäus diesen Stern und die bekannten, mit ihm verbundenen Slogans des Augustus, der sich als “Licht der Welt” und “Friedensfürst” bezeichnete und den Stern für sich aufgegangen interpretierte, einfach auf seinen Messias – Jesus von Nazareth übertrug.
ACHTUNG: Das heißt nicht, dass zur Zeit von Jesu Geburt wirklich ein Stern (oder eine Planetenkonjunktion) am Himmel erschienen ist, denn weder Matthäus noch andere Evangelisten waren dabei. Es heißt nur, dass sie ihr Publikum einige Jahrzehnte später an dieses Ereignis erinnert haben (könnten: d.h. wenn überhaupt irgendwas, dann dieses).

Conclusio

Wenn man die Erzählungen von Matthäus und Lukas überhaupt irgendwie historisieren möchte oder sogar mit dem Geburtsstern-Bericht die Geburt datieren möchte wie die frühen Kirchenväter, die einige Jahrhunderte später zurück rechneten, dann muss man die Aussagen erst einmal wörtlich nehmen und mit tatsächlichen Ereignissen identifizieren.

Nach meiner oben beschriebenen Liste von Argumenten scheint mir das alles viel besser zusammen zu passen, als das, was ich früher über Jupiter und Saturn so oft in Planetarien erzählen sollte, weil es wohl gängige Lehrmeinung war (wenngleich es mich schon damals nicht gut überzeugte).
Wir müssen wohl damit leben, dass mit dieser Datierung die Geburt Jesu bzw. mindestens die Ankunft der Hl. drei Könige in den Sommer fällt und nicht in den Winter… aber das ändert ja nichts daran, dass wir auch kurz nach der Wintersonnenwende die Ankunft des neuen Jahres und das nun folgende Aufstreben der Sonne längs der Ekliptik feiern können. Schließlich hat man im 20. Jh. auch unseren “Tag der deutschen Einheit” auch per Gesetz von einem 17. Juni (1953) auf einen anderen Tag (den 3. Oktober, nach 1990) verlegt – also wann man ein so wichtiges (soziales, politisches, gesellschaftliches) Ereignis feiert, ist eigentlich egal. Hauptsache, dass man es feiert/ seiner gedenkt.

Es bleiben nur folgende Fragen offen:

  1. Warum interpretieren babylonische Gelehrte ein Ereignis als Geburt eines Königs der Juden und nicht ihres eigenen Königs?
  2. Warum waren die babylon. Gelehrten bereits in Jerusalem? Sie müssen schon dagewesen sein, denn sonst könnte die Jupi-Venus ja nicht vor ihnen herlaufen bei ihrem Marsch von da nach Bethlehem, was ja nur ca. 2 Stunden dauern dürfte – jedoch würde die Karawane von Babylon oder Uruk nach Jerusalem etwa 2-3 Monate unterwegs sein, denn das sind ca. 900 km.

Nach meiner persönlichen Interpretation beantwortet eine Lösung beide Fragen: Diese Deutung war Auftragsarbeit und entstand durch Kulturaustausch.

Arbeitshypothese I: Die Weisen waren schon in Jerusalem und nur der zweite Teil der matthaischen Schilderung hat historische Plausibilität.

Jüd. Gemeinschaften nach Eroberung Israels gab’s schon seit Jahrhunderten in Babylon und anderen mesopotamischen Großstädten und vermutlich mit dem Wissenstransfer auch “chaldäisch”-gelehrte Juden in Jerusalem (damit meine ich: Leute des jüd. Volkes, die aber z.B. in Babylon studiert haben oder zumindest die “chaldäische” astrologische Lehre studiert haben, auch wenn sie vllt nie in Mesopot. waren).

Die weisen Leute wussten damals längst vorher, dass sich solche Konstellationen ereignen würden. Die haben nicht hochgeguckt und waren baff-erstaunt – sondern sie konnten es vorhersagen. Sie griffen ja bereits auf mindestens zweitausendjährige astronomische Beobachtungserfahrungen zurück.

Das konnten alle Astrologen, d.h. in Rom genauso wie in Jerusalem und in Babylon oder Uruk. Allerdings waren die Deutungen jeweils verschieden, d.h. jede Kultur hat in die Gestirnserscheinung ein bißchen etwas anderes hineingelesen – z.B. stets aufs eigene Volk bzw. den eigenen Regenten bezogen. So man in der Stadt Rom die glorreiche Augusteische Zeit als besonders friedvoll gefeiert und den ersten röm. Kaiser verehrt, während ein Angsthase wie Herodes, der stets um sein kleines bißchen Macht fürchtete und ein Land regierte, das von starken Unruhen geprägt war (nirgends besser dargestellt als in Monty Pythons “Leben des Brian”, wo übrigens der Anfang ebenfalls den Bethlehem-Stern als Dreifachkonjunktion in den Fischen dargestellt wird), genau ergründen wollte, woher ihm und seiner Macht Gefahren drohen (werden).

(klick aufs Bild führt zum Film auf YouTube)

Herodes hatte offenbar auch deshalb so schreckliche Angst um seine Macht, weil die politischen Verhältnisse sehr instabil waren. Folglich wollte er genau wissen, was dieses Himmelsschauspiel denn wirklich heißt und dazu befragte er die klügsten und besten Astro’s, die die damalige Welt zu bieten hatte: die Babylonier bzw Chaldäer, also die Leute, die noch weiter östlich wohnten als der Ostzipfel des röm. Imperiums. Das wäre zumindest naheliegend, dass ein denkender Mensch im damaligen Begriffssystem und Deutungsschema so handelt.

Arbeitsthese II: Diese sog. “Weisen” kamen wirklich aus dem Osten und sind also bereits im Laufe des Jahres -2 oder -1 nach Israel eingeladen worden, um mit den jüdischen Sternkundlern zusammen eine Deutung zu liefern. Das erste Zusammentreffen in -2 war ja bereits verheißungsvoll und man wollte vllt für -1 eine noch treffendere Ausdeutung finden – gerade mit Blick auf die politische Situation im Land und den ängstlichen Herrscher.

Für die normalen einfachen Leute auf der Straße war das sicher etwas besonderes, denn solch eine große und wichtige Delegation ist in der entlegenen römischen Provinzhauptstadt sicher nicht oft vorgekommen. Also, dass man sich das merkt, dass da gerade “hoher Besuch” da ist, während diese besondere Planetenkonstallation sichtbar ist, erscheint mir plausibel. Für die einfachen Leute ergänzte dies bestimmt das Himmelsphänomen (Himmelswunder) und unterstrich die Wichtigkeit des Ereignisses.

Von Baghdad (oder Babylon) nach Jerusalem sind es ungefähr 900 km Luftlinie, d.h. das ist durchaus in etwa 2-3 Monate Karawane zu Fuß machbar. Es wäre also auch noch zu kurze Zeit, um in die älteren Hypothesen für die Abstände der Treffen Jupiter und Saturn in der Dreifachkonjunktion zu passen. Zu der hier vertretenen These mit der Venus-Jupiter-Konjunktion passt es aber insofern, als dass es einfach unerheblich ist.

Bild erstellt mit luftlinie.org

Alternative zu Jesu Geburt im Hochsommer

Manchmal liest man auch, dass die drei Weisen in der Tat zu etwa unserem Weihnachten angekommen seien: Hier wird die Formulierung bei Matthäus, dass der Stern “stillstand” gedeutet als Stillstand des Planeten in seiner Oppositionsschleife und das war am 25.12. des Jahres 2 vor Beginn unserer Zeitrechnung, also genau zu unserem Weihnachtsfest.

Hier wird also hineingelesen, dass das Stillstehen des Sterns bei Matthäus nicht meint, dass er buchstäblich über einem Haus stand, sondern, dass er stillstand unter den Sternen.

Das erscheint mir aber zu sehr durch die christliche Wunschbrille betrachtet zu sein, denn:

  1. die Oppositionsschleife und der Stillstand eines Planeten waren zu jener Zeit überhaupt nicht überraschend und sicher nicht Anlass zu irgendwelchen Reisen.
  2. man sieht den Stillstand nicht durch hingucken; d.i. kein beobachtbares Phänomen. Man kann erkennen, dass sich ein Planet bewegt, dass er von einem Tag zum anderen mal schneller und mal langsamer voranschreitet, aber man sieht niemals, dass er heute zieht und morgen steht: das ist in der oben zitierten Filmpassage im Leben des Brian völlig überzeichnet und mithin kein Phänomen, das einen Reisestopp verursachen könnte.
  3. hier haben wir auch kein wirklich ungewöhnliches Gestirn mehr, sondern einen gewöhnlichen Planeten, der einfach – wie jedes Jahr einmal – zu seiner Oppositionsschleife ansetzt
  4. wenn jemand diesen Stillstand zum Weiterzug veranlasst hat: warum dann dieser und nicht der zweite Stillstand in derselben Schleife (Anfang Mai -001 ) oder der vorherigen (im April -002, also kurz vor der bedeutungsschwangeren Konjunktion)? Das erscheint mir etwas an den Haaren herbei gezogen.
  5. Der “Stern” bei Matthäus war ja auch laut Text gar nicht der Bestimmer Reiseroute, sondern die Leute wollten ohnehin nach Bethlehem, weil es so in der Schrift von altjüdischen Propheten steht (bei Jeremia, Jesaja und Michael). Nur unterwegs ging der Stern (quasi wie zufälllig) vor ihnen her. Das kann auch eine Metapher sein, wie “er wies ihnen den Weg”, d.h. man orientierte sich danach. Das kann er auch ohne ihnen direkt vor der Nase herumzutanzen.

Kleines Schmankerl: Interessant ist auch, dass Jupiter nach seiner Venuskonjunktion in die Jungfrau läuft. Das babylonische Mädchen oder die Furche, die hier ursprünglich (sumerisch) lag, ist jedenfalls auch schon ein Zeichen für Fruchtbarkeit, Ernte und sowas – aber die griechischen Sternbildnamen (buchstäblich: junges Mädchen/ Jungfrau) waren damals bereits verbreitet, d.h. hier könnte man also auch etwas hineindeuten mit jungfräulicher Geburt, wie es die jüdischen Propheten verheißen.
Ich bin aber nicht sicher, ob das gerechtfertigt ist oder eben nur Wunschdenken ist, denn dass der jüdische Messias von einer Jungfrau geboren werden soll, das steht bereits in den altjüdischen Texten der Propheten. Da würde ich mich also nicht so weit aus dem Fenster lehnen, sondern lieber bei den oben genannten Fakten bleiben. Jupiter ist auch eher am Arm der Frauenfigur und nicht – wie man manchmal liest – in deren Bauch zu finden:

Abb. erstellt mit Stellarium, hat zwar nicht so genaue Ephemeriden & Katalogdaten wie Cartes du Ciel, aber hübschere Bildchen : – ) Leider ist das hier gezeichnete Bildchen m.E. nicht ganz korrekt, aber so wie ich mir aus den Sternnamen denke, dass die Alten – d.i. Hipparch und Ptolemaios – die Jungfrau-Figur gesehen haben (grch. oft sogar mit Flügeln usw.), müsste Jupiter hier vllt ungefähr an ihrem Hals landen.

Quellenanalyse – die Autoren

Wenn wir es nun wissenschaftlich korrekt machen wollen, müssen wir noch untersuchen, wer die Autoren des Textes sind, auf den wir uns hier stützen. Schließlich müssen wir ihre Glaubwürdigkeit evaluieren. Wie sicher das ist, weiß ich nicht – zumal mir nicht einmal klar ist, wie sicher es ist, dass diese Leute das wirlich selbst geschrieben haben.

Lukas war wohl Arzt und gehörte zum Dunstkreis der Apostel, sagen die Christen. Es ist gut möglich, dass er auch Kontakt zu Maria persönlich hatte und das würde auch erklären, warum er aus ihrer Perspektive die Geburtsgeschichte erzählt. Vermutlich bestärkt das seine Glaubwürdigkeit bei den Christen.
Man stelle sich deren Situation vor: Sie war hochschwanger auf Reisen und als die Wehen einsetzten, musste sie sich dann notdürftig behelfen … bestimmt war sie auch total fertig nach der Geburt und dann kommen die Hirten vom Feld und gratulieren ihr quasi … Selbstverständlich wird sie so eine Geschichte ihr Leben lang behalten und “in ihrem Herzen bewegen”. Dieser Teil erscheint also – wenn wir ihn historisch ernst nehmen wollen – sehr glaubwürdig, auch wenn er erst später aufgeschrieben wurde. In diesem Text erscheint kein Stern, der vor Weisen her geht, sondern nur ein Gestirn bzw viel unkonkreter ein Leuchten, das Hirten inspiriert und erregt.

Das Gestirn schreibt nur Matthäus, ein ehemaliger Zöllner. Er ist angeblich derjenige Evangelist, der am weitesten gereist ist: Er soll sogar bis ans Kaspische Meer gekommen sein, d.h. er ist auch in Mesopotamien gewesen und hat dort entweder selbst Astrologiekenntnisse erworben oder hat Leute kennengelernt, die diese Kenntnisse hatten. In jedem Fall wurde dann erst Jahrzehnte später zurück gedacht und dies rekapituliert und dabei kann auch etwas schief gegangen sein. Die astronomischen Beobachtungen waren gewiss sorgfältig archiviert – ich meine mit “schief gegangen” eher in der Beschreibung der Erlebnisse der Menschen: Wann ist jemand irgendwo hingereist und wo hat er einen Stern gesehen … Es ist auch plausibel, dass ausgerechnet Matthäus diese Details zu der Geschichte hinzufügt, weil er die Kenntnisse absichern kann und weil er diese Details auf seiner Missions-Tournee erwähnen muss, um mehr Glaubwürdigkeit zu erlangen. Damals war Astrologie ja nicht ein närrisches Spielzeug wie heute, sondern man glaubte ganz fest, dass Gott bzw. irgendwelche überirdischen Wesenheiten uns durch irdische und himmlische Zeichen Hinweise für unser Leben und auf die Zukunft gibt/geben. Es gehörte so elementar zum Leben der Menschen, dass man wirklich alles damit vorhersagte – bis hin zu Marktpreisen für Milch, Fleisch, Tuch, Baumaterialien …

Summa Summarum

Wann genau Jesus geboren ist, wissen wir nicht. Aufgrund der vorliegenden Texte und ihrer Einbettung in die jeweiligen Kontexte erscheint aber – falls überhaupt irgend etwas davon historische Tatsachen widerspiegelt – die sehr enge Jupiter-Venus-Konjunktion von 2 v.Chr. als besonders einleuchtende Interpretation.

Glauben wir Lukas (dass Hirten am selben Abend von dem Leuchten berichten und wenig später die Gelehrten ankommen, die sich laut Matthäus von einem Stern haben leiten lassen), dann war die Geburt Jesu wahrscheinlich am 17.6. -002 unseres Kalenders.

De facto wissen wir aber nicht, ob dies wirklich der Tag der Geburt ist, denn Geburtstage werden in der jüdischen Kultur klassisch nicht notiert. Erstens war die Kindersterblichkeit damals sehr groß und zwar insbesondere für Knaben. Zweitens feiert man in der jüdischen Kultur die Beschneidung und da können zur Geburt durchaus 1-2 Monate Abstand sein. So genau darf man das also nicht sehen, zumal das menschliche Gehirn eben einfach nach einigen Jahrzehnten etwas durcheinanderbringen kann oder in der Erinnerung Ereignisse verschmelzen, die gar nicht exakt gleichzeitig, sondern im Abstand von ein paar Monaten stattfanden. Außerdem setzt natürlich bei derart vielen wichtigen, einprägsamen Ereignissen naturgemäß auch Legendenbildung ein. Das ist ganz normal … auch das gehört einfach zum Menschsein dazu.

Alle Texte wurden eben erst Jahrzehnte später zusammengestellt, nämlich nachdem die Evangelisten selbst bereits betagt waren und quasi ihr Lebenswerk aufschrieben. (Wann genau, darüber streiten Theologen … aber aktuelle Stand ist wohl derzeit, dass diese beiden Evangelien ca. 80-90 n.Chr. geschrieben wurden.)

Also, …

… wenn Sie in den nächsten Tagen diese Geschichte(n) wieder in den Kirchen hören, genießen Sie sie einfach als das, was sie sein soll: eine Geschichte von wunderbaren Ereignissen, die eine Botschaft von Liebe und Frieden und der glücklichen Geburt eines Kindes in die Welt tragen soll. Glückliche Geburten sind in solchen Kulturen schon an sich ein Wunder (von einem afrikanischen Freund von mir starben seine Frau und das Baby bei der Geburt) und dass es dann auch noch unter solchen erschwerten Bedingungen – auf Reisen, bei Volkszählung, ohne Herberge im Stall – gut ging, ist besonders grandios. Der Wahrheitsgehalt der historischen Ereignisse sollte bei dieser Botschaft idealerweise eine untergeordnete Rolle spielen, denn darauf kommt es überhaupt nicht an: Es ist ja nicht das Kommunikationsziel der Kirche, historische Wahrheiten zu lehren (dafür gibt’s Schulen, Universitäten u.a.), sondern den Geist der Nächstenliebe und Wege/ Modi des friedlichen Zusammenlebens aufzuzeigen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen

frohe und besinnliche Festtage

(was auch immer Sie dieser Tage feiern)!


Verweise zu ähnlichen Artikeln:

Uni Bonn

Florian Freistetters Blog

wikipedia

engl. Artikel zu diesem Thema (4 pages) Die These kommt wohl aus den USA, wurde zuerst am Griffith-Observatory in den 1980ern im Planetarium simuliert und durch Theologen und Historiker analysiert. Die Amis schreiben ja aber ihr Glaubensbekenntnis sogar auf ihre Geldscheine (“in god we trust”), so dass man hier mit starkem Verdacht auf christliche Scheuklappen (Wunschdenken: 25.12.) herangehen muss. Zwar gibt sich Deutschland ebenfalls eine klare Ausrichtung (Präsident war Pfarrer, Kanzlerin ist Pfarrerstochter), aber ich halte mich da für ein bißchen objektiver (hoffe ich zumindest) als der Mainstream: Durch meine persönliche spirituelle Multikulti-Erziehung zwischen streng-katholischem elterlichem Haushalt, “Religion ist Opium fürs Volk” (Marx+Lenin in der Schule) und stets umgeben von Muslimen als einige meiner besten Freunde, habe ich bereits als Kind und bis heute versucht, meinen eigenen Blick stets nach allen Seiten gleichermaßen weit offen zu halten. Die Wahrheit ist – falls es sie gibt – m.E. sicher nichts dogmatisch Lehrbares.

Die These von der Dreifachkonjunktion geht wohl auf Keplers Zeit zurück und ist mithin schon 400 Jahre alt. Sie erscheint mir aber nicht wirklich plausibel. Mich hat die Alternative des 20. Jh. mehr überzeugt (nicht als realistisches Geburts-Szanario, sondern als Vorlage für eine Geschichte, die einige Jahrzehnte später erzählt/kanonisiert wurde) – wie sehen Sie das?

neuer Kalender

Für die Inspiration zu diesem post danke ich meinen super-engagierten und interessierten Studierenden sowie meinem klugen Diskussionspartner und stets hilfsbereiten Freund Dr Arndt Latußeck (Astro-Lehrer am bischöflichen Gymnasium Josephinum), der mir eine faszinierende, spannende und kritisch auswertbare neue Textvorlage mit der Venus-Jupi-Angabe lieferte (s.o. Link zu dem engl. Artikel): in vielen Punkten habe ich das Gelesene kritisch hinterfragt, die christliche Romantisierung rausgenommen und selbst weiterentwickelt – aber ohne diese Inspiration wäre ich nicht so weit gekommen. Danke!


Gimmick

Wetterbericht vom 21.12.’12 – gefrorene Hydrometeorite rieseln sacht durch die Stadt (siehe Bild).
Wetterbericht vom 23.12.’12 – Aufgrund von großer Nässe und Plusgraden bei der Temperatur gibt es auf den Straßen Aquaplaning und Hochwasser in den Flüssen Norddeutschlands.

Ende des Majakalenders? – vllt müssen wir das verschieben: vor einigen Jahren gab’s eine Dr-arbeit in Hamburg, in der glaubhaft nachgerechnet wird, dass die Umrechung des Maya-Kalenders auf unseren wahrscheinlich falsch ist – auf Grundlage dieser alten Umrechnung aber war es, dass man für das “Ende” des Kalenders unser wunderbar symmetrisches Datum 21/12/12 fand.

Fazit: Der Weltuntergang hat noch ein paar Milliarden Jahre Zeit. Dann aber stellt sich die spannende Frage:
Kommt die Erde in den Himmel, wenn sie tot ist?

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

14 Kommentare

  1. Der Weltuntergang hat noch ein paar Milliarden Jahre Zeit. Dann aber stellt sich die spannende Frage: Kommt die Erde in den Himmel, wenn sie tot ist?

    Ja natürlich. 🙂

  2. Matthäus-Theologie

    Da würde ich gerne ein bisschen plaudern, aber jetzt nicht zu ausführlich in dieser hektischen Zeit der ruhigen Besinnlichkeit.
    Einverstanden natürlich mit dem Schluss-Abschnitt. Aufgabe der Kirchen/Theologie ist nicht, astronomische Berechnungen verbissen zu verteidigen oder zu widerlegen. Die dringendere Botschaft bleibt eine andere.
    Hier doch der dringlichste Punkt: Es ist nicht misslich, dass der 25. Dezember sich so nicht astronomisch bestätigen lässt Der steht nicht in der Bibel. Und Leute, die das mit den Hirten wörtlich nehmen, wiesen sowieso schon öfters drauf hin, dass auch in den Bergen Judäas es im Dezember zu kalt sei für Schafe und Hirten in der Nacht. Also „die“ Bibel macht keine Behauptung über das Geburts-Datum; nur dass Jesus im 15. Jahr der Herrschaft des Tiberius (29 n.Chr.) etwa 30 Jahre alt gewesen sei (Luk 3,1u23)
    Wurde ja auch 1000 mal schon drauf hingewiesen: Der 25. Dezember (zur Zeit Cäsars – Julianischer Kalender wohl wirklich der astronomische Tag der Wintersonnwende) wurde schlicht ein paar hundert Jahre später als Geburtsdatum Jesu festgelegt, weil: Tag der unbesiegbaren Sonne (sol invictus), römische Kaiserkrönung (hat noch Karl d Große so für sich beansprucht), darauf auch Mithraskult. Das wurde eben nach-konstantinisch christlich „besetzt“.
    Grundsätzlich denke ich: in der christlichen Legendenbildung ab dem 5. /6. Jahrzehnt n.Chr. hat man auch alle möglichen astronomischen/astrologischen Erscheinungen, die aus der Zeit etwa 30 Jahre vor Jesu Kreuzigung berichtet/erzählt wurden und zT schon mit anderen Größen verknüpft waren (Cäsar/Augustus) aufgegriffen und sie gewissermaßen wie Bauernmalerei in volkstümlichen Vorstellungen für Jesus erzählt: Der Stern, der vor den Leuten hergeht und über einem Haus stehen bleibt. Mir war noch nie einleuchtend, warum man bei den Astrologen (Magier) aus dem Osten meinen muss, sie seien wahrscheinlich aus Babylon gekommen. Ja, weil dort die Astrologie in Hochblüte stand. Umso eher kann man deshalb aber auch denken: so dachten wohl auch die frühchristlichen Erzähler, aber eine historisch greifbare Spur muss das nicht sein.
    Kleinigkeit auch: Ich möchte behaupten, dass Matthäus nichts von einer Reise der hochschwangeren Maria nach Bethlehem weiß. Sondern bis zur Geburt wohnen die Eltern Jesu selbstverständlich in ihrem Haus in Bethlehem und kommen erst nachher (über Ägypten) ersatzweise nach Nazareth, das sie vorher als ihren Wohnort nicht kannten, sondern im Traum (Matth 2,21) zugewiesen bekommen. Matth und Lukas nicht zu sehr ineinander schieben.
    Ich deute diese Erzählung in der Matthäus-Fassung so: Am Ende des Matth.Evangeliums (28,19) heißt’s: Geht hin in alle Welt. In der Mitte (8,11)heißt es: Von Osten und Westen werden viele gemeinsam am Tisch Gottes sitzen – nationale Grenzen also überwunden. Und hier soll das vorabgebildet werden – mit Rückgriff auf Psalm 72(10-15): ihm messianisch huldigen. Typisch Matthäus, diese direkten und indirekten Zitate aus dem Alten Testament. Und so hat er die volkstümliche Erzählung, die wohl vor ihm schon in Umlauf war, aufgegriffen und vollends in seinen theologischen Rahmen eingepasst.
    So lass ich mir die Geschichten „gefallen“: Völker verbindend. Und wünsche – im Sinne Ihres/deines Schluss-Abschnitts – dass man (dass alle!) wirklich mal in 18 Minuten von Jerusalem nach Bethlehem fahren kann, darf…
    Na ja doch ausführlich: Pfarrer i.R. können sich doch nicht leicht kurz fassen 😉
    Schöne Feiertage…

  3. “Wir müssen nach einem auffälligen Ereignis suchen” ist der Knackpunkt – denn genau das müssen wir (Astronomen) eben nicht! Vielmehr sollten wir endlich – im 21. Jahrhundert – so weit sein, dieser Versuchung nicht nach zu geben, der schon so viele Kollegen vor uns erlegen sind. Bevor man sich mehr oder weniger emsig in die “Analyse” der “Berichte” stürzt, sollte man erstmal tief Atem holen und sich überlegen, wieviel historischer Gehalt überhaupt in den Evangelien steckt, v.a. was die Geburtsumstände und frühen Jahre betrifft – und selbst Theologen lassen daran heute kein gutes Haar mehr.

    Vielmehr wird klar, dass hier Storyelemente aus anderen Kulturkreisen der Zeit vermengt wurden, um Jesus von Anfang an erhabene Bedeutung zu verleihen, und dazu gehörte halt auch was Interessantes am Himmel. Kein “Stern” (bestimmte Worte im Urtext passen ohnehin besser zu etwas, das sublunar über der Wüste schwebte – upps, doch ein Komet?), keine Magoi, keine Wüsten-Trecks. Man könnte höchstens fragen, ob Matthäus irgend eine spezielle Konstellation oder Objektklasse im Hinterkopf gehabt haben kann, als er die Geburts-Story kompilierte, das wäre mal ein Ansatz.

    Aber versuchen Sie das mal einem Auditorium in weihnachtlicher Stimmung näher zu bringen: Ich habe selbst mal erlebt, wie ein Theologe, der in der Diskussion nach einem Vortrag auf den rein mythischen Charakter von Geburtsgeschichte und “Stern” hinwies, von versammelten Sternfreunden beinahe aus dem Saal gejagt wurde. Immerhin, so hört man, will das ZDF morgen um 19:30 Uhr versuchen, ein paar der Legenden richtig zu stellen, “Stern von Bethlehem” inklusive. Ich bin gespannt, wie viel die sich trauen werden …

  4. Ein sehr gewagtes Gleichheitszeichen

    “Hier wird die Formulierung bei Matthäus, dass der Stern “stillstand” gedeutet als Stillstand des Planeten in seiner Oppositionsschleife und das war am 25.12. des Jahres 2″
    Ich glaube kaum, dass man ohne optische Hilfsmittel den Augenblick des Stillstands so genau feststellen kann. Wie soll das denn gehen?

    Das erste christliche Weihnachten wurde laut Brockhaus im Jahre 336 in Rom gefeiert. Man einigte sich auf dem 25.12., weil die Römer da schon das Fest des Gottes Sol invictus (auch des Mithras) feierten. Die neue Staatsreligion übernahm also einfach schon ein gewohntes Fest und gestaltete es zu ihren Zwecken um. Das ganze hängt ursprünglich natürlich an der Wintersonnenwende (unbesiegbare Sonne). Die Methode bereits vorhandene Feiertage und Heilige für den neu zu installierenden Glauben zu okkupieren, benutzten christliche Missionare bis in die Neuzeit hinein gerne, zum Beispiel in Süd- und Mittelamerika.

    Solange es keine von Matthäus unabhängige Zeugnisse für ein Himmelsereignis gibt, das die große Bedeutung eines “Weihnachtssterns” hat, bleibt es einfach eine gute Geschichte. Ich gebe Daniel Fischer recht, Astronomen müssen nicht darüber nachdenken. Mit Zeugnisse meine ich nicht Spielereien mit Stellarium sondern unabhängige historische Quellen, die das Ereignis beschreiben, ohne selbst Verbindung mit der Marketingabteilung der neuen Religion Christentum zu haben. Eines darf man schließlich nicht vergessen, Matthäus war kein Zeitzeuge oder Historiker sondern ein Werber für eine Religion.

    Die Geburt eines Gottessohns, wohlgemerkt, wir reden hier vom Schöpfer des Universums – ist ja ein Ereignis, das “oben” eine Entsprechung haben musste. Dies gilt in der alten astrologischen Gedankenwelt sicherlich noch mehr als in unserer heutigen modernen. Wenn also Jesaja glaubhaft prophezeien und Matthäus vermeintlich exakt berichten will, geht es gar nicht ohne kosmisches Zeichen, ohne Stern.

    Dass es in der Bibel so wenige kosmische Zeichen gibt, zeigt ja nur, wie extrem unwissend die Schreiber der Bibel waren. Richard Feynman kritisiert auch gerade diesen Provinzialismus an der Religion:
    http://www.youtube.com/watch?v=3zi699WzAL0

    Ich mag den Weihnachtsstern trotzdem, weil er unsere Sehnsucht ausdrückt, dass der Kosmos irgendwie auf das reagiert, was uns auf unserer kleinen blauen Kugel wichtig ist. Das ist natürlich wishful thinking, jedenfalls ist es keine Astronomie.

  5. Kitsch as Kitsch can?

    Was für ein Kitsch – besinnliche Wissenschaft? Ja, wirklich? 🙂
    “Lukas war Arzt und gehörte zum Dunstkreis der Apostel. Es ist gut möglich, dass er auch Kontakt zu Maria persönlich hatte.”

    Ja, ganz gewiß. Und den Osterhasen. 🙂

  6. Antworten

    Danke an Hermann Aichele für die Ausführungen zum Datum “25.12.” und dessen kultischer Bedeutung. Ich konnte diesen Diskussionspunkt nicht mehr gescheit in einem flüssigen Text (dieses eh schon recht langen Artikels) unterbringen, aber die Fakten sind eine interessante Ergänzung zum Thema.

    Danke auch an Daniel und Stefan für den Hinweis auf den Marketing-Aspekt der Darstellungen der Evangelisten. Mündlich danach gefragt, habe ich das früher auch oft betont – aber eine Freundin von mir (baptistische Christin) machte mir dann klar, dass dies von gläubigen Christen als Kränkung aufgefasst werden kann und daher verzichtete ich hier auf diese Ausführung, zumal ich es nicht notwendig für meine Argumentation brauchte.
    Man muss nicht anderer Leute Religion in Frage stellen, finde ich. Strikte Nicht-Religion zu vertreten und quasi missionarisch allen Mitmenschen vermitteln zu wollen, ist nämlich m.E. keinen Deut besser als die Lehre von einem bestimmten oder mehreren Göttern in die Welt zu tragen. DAS ist nicht meine Mission und nicht meine Aufgabe hier im Blog. Ich wollte lediglich verschiedene (gegebene) Meinungen nach den Spielregeln der analytischen Philosophie und Logik korrekt diskutieren und auf Haltbarkeit prüfen. Klar ist, dass das Ergebnis eine klar favourisierte Meinung/ Lehre/ These vertritt – nämlich in diesem Fall die Jupi-Venus-Hypothese – aber ebenso klar sollte in meinen Ausführungen sein, dass ich nicht der Meinung bin, dass es wirklich genau so und nicht anders gewesen ist.

    Außerdem wollte ich in diesem log-post keine persönliche Meinung darstellen. Inspiriert hat mich (offensichtlich) die Jahreszeit und das damit verbundene Dauerbrenner-Thema in der Astro-Öffentlichkeit: man wird doch dauernd gefragt “sag mal, du bist doch Astronom: was hat das denn nun eigentlich damit auf sich”. Die interessanten Thesen zu dieser Frage fand ich eine Diskussion Wert – und den abschließend resümierenden Hinweis, dass man keine der vorhandenen Quellen ernst nehmen kann (egal, ob man das mit dem Argument tut, dass der Stern im Denken der damaligen Zeit einfach sein musste: “es ging nicht ohne [kosmisches] Zeichen”, wie jmd von Ihnen treffend formulierte oder ob man man sich auf die Quellen einlässt und sich sachlich wissenschaftlich damit beschäftigt.

    In diesem Zusammenhang auch DANKE für den Hinweis auf die biblische Quelle, die als einzige das Alter Jesu auf 30 Jahre im Jahr 29 n.Chr. “belegt” … Diese Stelle hatte ich zwar überlegt einzubeziehen, aber dann doch rausgelassen.
    Dreißig ist eine sehr ist runde Zahl und muss vllt auch nicht 100% (also jahresgenau) ernst genommen werden. Wie gesagt: in der jüd. Tradition werden Geburtstage einfach nicht notiert und auch nicht gefeiert. Man weiß dann vllt im Teenager-Alter nicht unbedingt so genau, ob es nun 14 oder 15 Jahre sind … man weiß nur, dass es jetzt die Zeit der Geschlechtsreife ist und darum Zeit zum Heiraten (bzw Partnerwahl) oder so … also, solche Sachen, die lebenspraktische Bedeutung haben. Erst wenn der Mensch irgendwie soziale oder politische oder kulturelle Bedeutung erlangt, dann wird sich auch der Kult verbreiten i.S.v. “der predigt jetzt schon seit n Jahren” … oder sowas … also, ich weiß nicht, wie ernst man so eine Bibelpassage als Quelle nehmen kann. Wie gesagt: Ich bin kein Theologe und ich will auch keiner werden.

    Religionen haben m.E. auch wirklich eine andere Funktion für Menschen als eine Welt- oder Schöpfungsgeschichte zu erzählen. Sie liefern uralte Regelwerke zum sozialen und kulturellen Zusammenleben der Menschen einer Religionsgemeinschaft. Man sozialisiert sich z.B. durch Teilnahme an den Festen (also durchs Feiern von Weihnachten im dt. Staat, der von einer christlichen Pfarrerstochter und einem ehemaligen Pfarrer als internationale Repräsentaten regiert wird) usw. Zu der Zeit, als die Religionen entstanden, mussten aber all diese aufgestellten Regeln (sei es nun “du sollst nicht töten” oder was auch immer) göttlich legitimiert werden – und alle Götter offenbaren sich nach damaliger Vorstellung durch ZEICHEN (am Himmel und auf der Erde). Der jüdische Gott spricht durch Propheten oder eben auch durch die Geburt eines “Sohnes” aus einem menschlichen weiblichen Körper.

    Mir persönlich ist völlig egal, an welchen Gott Sie glauben und ich will das auch nicht diskutieren oder den Muslimen, Juden, Christen oder sonst wem seine Religion ausreden. Wem die Religion hilft, ein guter, d.h. umgänglicher, hilfsbereiter, netter/ sozialverträglicher Mensch zu sein oder wem sie auch nur hilft, einen Anschluss in die Gesellschaft, d.h. die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe zu haben, Zugang zu einem Gesangsverein, einem Diskussionskreis oder Kaffeekränzchen … der freue sich seiner Religion uns seines Lebens damit.

    Ich finde aber auch, Religion ist Privatsache. Das muss jede/r für sich selbst entscheiden und es gehört nicht in die Öffentlichkeit: nicht als dogmatische Lehre in die Schule, nicht in ein Planetariumsprogramm und nicht als missionarische Predigt in einen wissenschaftlichen Blog.

    Meine persönliche religiöse Gesinnung können Sie hier auch nicht ablesen, denn die diskutiere ich bestenfalls mit manchen engen Freunden – wenn überhaupt.
    Die christliche Botschaft von einer allgemeinen Liebe zu den Menschen ist nach meinem Dafürhalten aber eine sehr sozialverträgliche und die Inkarnation dieser Menschenfreundlichkeit (oder Nächstenliebe oder wie auch immer man’s nennt) durch die “Figur” Jesus von Nazareth (egal, ob die historische Person wirklich genau so war oder nicht) ist m.E. in erster Linie bildlich zu verstehen. Viele Menschen können halt schwer mit Abstrakta umgehen – wie z.B. mit mathematischen Formeln, da sind viele Visualisierungen der Physik viel eindrucksvoller. De facto wird jede Idee eben erst dadurch tragfähig als politisches oder soziales Konzept, dass sie gelebt wird. Die Jesus-Figur hat eine Lebensgeschichte und wichtig für die CHristenheit sollte das Leben & Wirken dieser Figur sein (egal, wie historisch korrekt die Geschichte ist – sie dient der Illustration der abstakten Ideale).

    Ehrlich gesagt, wünsche ich der Menschheit noch viele weitere Jesus-Geschichten und der Christenheit auch modernere Updates in Form von vielen kleinen Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, um unsere Welt besser zu machen: denn das ist es jedenfalls, dass Jesus und seine Jünger geschafft haben.

  7. In wessen Auftrag?

    Meine persönliche religiöse Gesinnung können Sie hier auch nicht ablesen, denn die diskutiere ich bestenfalls mit manchen engen Freunden – wenn überhaupt.
    (…)
    Ehrlich gesagt, wünsche ich der Menschheit noch viele weitere Jesus-Geschichten und der Christenheit auch modernere Updates in Form von vielen kleinen Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, um unsere Welt besser zu machen: denn das ist es jedenfalls, dass Jesus und seine Jünger geschafft haben.

    Ich fürchte Ihre religiöse Gesinnung ist da doch, schon 2 Absätze weiter, offenbar geworden. 🙂

    Immerhin stellen Sie Jesus als Fakt dar, und behaupten, dessen Existenz hätte gutes bewirkt. Auf die Idee kommen nur Gläubige.

    Der Hinweis an Atheisten, diese sollen doch bitte nicht missionieren, gewinnt dadurch auch eine andere Qualität – er wirkt als Wunsch keine Konkurrenz bei der Interpretation der Geschichte fürchten zu müssen und weiter kritikfrei dahinfabulieren zu dürfen.

    Gerade eben erst wieder lief auf Phoenix eine Debatte, geführt in einer Kirche unter dem Titel “Tacheles: Wenn der Mensch zum Schöpfer wird: Per Gentest zum Baby nach Maß?”. Ganz unumwunden wird Kreationismus zur Selbstverständlichkeit, und ein Bischof diskutiert mit.

    Wenn Christen, die sich auf die Bibel berufen, auf offenbarte, ewige Wahrheiten usw. mit Hinweis auf diese Religion anderen erklären wollen, was diese zu tun oder zu lassen haben, dann ist es nicht nur legitim deren Religion kritisch zur Diskussion zu stellen, sondern notwendig.

    Da der Begriff “Mission” aber “Auftrag” bedeutet, und ein freier Mensch in der Demokratie für sich selbst sprechen darf, und keinen Auftrag eines Gottes braucht, ist der Begriff “missionieren” natürlich unangemessen. Es ist der Versuch anderen zu unterstellen, was man selbst ist oder macht.

  8. Stern von Bethlehem usw.

    Die Venus-Jupiter-Theorie (2 v.Chr.) wurde 1968 von Roger Sinnott in “Sky & Telescope” vorgeschlagen. Das Problem mit dem Herodes-Todesjahr lässt sich aber nicht so einfach beseitigen, und man handelt sich dadurch nur neue Widersprüche ein.

  9. Prä-Inka-Kultur und der legendäre Stern

    Die Nazca-Kultur und der Stern von Bethlehem

    Wie in vielen Kulturen verehrten die Ureinwohner Südamerikas die Sonne als Gottheit. Es entwickelte sich die Kunst, Bilder in den Boden zu scharren, bis vor 2000 Jahren etwas geschah, das einen Boom bei den Nazca-Linien auslöste. Eines Abends flog ein Asteroid über Peru in Richtung Norden, wobei er vor seinem Aufprall in viele Teile zerbrach. Für die Menschen musste dies wie ein Besuch ihres Sonnengottes wirken, der unerwartet aus dem Dunkel aufgetaucht und auf der Erde gelandet war.

    Wenn ein Asteroid vor 2000 Jahren über Peru gerast sein sollte, musste er im Norden Südamerikas aufgeschlagen sein. Und in der Nähe von Bogota liegt der Guatavita-See, der durch einen Meteoriteneinschlag vor über 2000 Jahren entstanden ist. Die Region ist übersät mit Krater und Kratergewässer, die als heilig galten, wobei der Guatavita-See für die Einheimischen noch heute ein heiliger See ist, der die Ankunft des “goldenen Gottes” symbolisiert, der am Grund des Sees leben soll.

    Zu den Einschlägen in Kolumbien vor mehr als 2000 Jahren ergibt sich eine historische Parallele. Dieser Asteroid ist offenkundig der sogenannte Stern von Bethlehem. Wahrscheinlich sind die Gesteinsbrocken zur damaligen Spätherbstzeit der Nordhalbkugel um etwa 18 Uhr in Kolumbien detoniert. Zur selben Zeit wurde in Palästina, wo bereits Mitternacht herrschte, jener steil aus dem Weltraum über Südamerika einfallende Asteroid beobachtet, der mehrere Minuten lang das Dunkel erleuchtete. Wegen dieses Himmelsschauspiels sind Gelehrte (“Weise aus dem Morgenland”) aus Babylon (südlich von Bagdad) nach Westsüdwest (genau in Richtung des Aufprallortes in Kolumbien) zum Toten Meer bis nach Bethlehem gewandert, wo das Leuchten am Nachthimmel ebenfalls registriert wurde. Vgl. These im Buch: “Dinosaurier – kosmisch ausgebombt” (auch im Web).

  10. Wie darf man sich eigentlich das vorstellen:

    am Nachmittag stand die Jupi-Venus im Südsüdwesten

    Im Sommer, wohlgemerkt, und war zu sehen?

    Und weiter: Wenn ein Stern über einem Haus steht, und man geht nach rechts oder links bleibt der Stern nicht über dem Haus, sondern wandert mit. Sollten die Weise so beschränkt gewesen sein das nicht zu merken?

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  12. Hallo Frau Hoffmann,

    nett, dass Sie sich mit Ihrem Beitrag so viel Mühe gemacht haben – aber leider ist vieles davon sachlich falsch. Ich gehe nicht von der von Ihnen gewählten Abfolge in der Darstellung, sondern schlicht von der Logik der Geschichte, aus.

    1) Sie sprechen von einer Konjunktion von Jupiter und Venus im Jahr 3/2 v. Chr.
    Jupiter wäre noch verständlich, aber was soll Venus in diesem Kontext? König Herodes zog nach der wissenschaftlichen Konsensmeinung der Historiker am
    12.3. des Jahres 4 v. Chr. von Jerusalem nach Jericho um, wo er zwischen dem 28.3. und 4.4. dieses Jahres starb. Sie sagen aber als fachfremde Astronomin, “manche” bezweifelten dieses Datum, ohne Argumente für diese Theorie anzu- führen. Das ist keine wissenschaftliche Argumentation.

    2) Kepler brachte als erster die Theorie auf, die große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 7 v. Chr. zusammen mit einer Supernova des Jahres 1604 seien der “Stern von Bethlehem” gewesen. Eine Supernova ereignete sich im Jahr 11 v. Chr., erschien aber nicht mehrmals und zog nicht vor den Magiern her. Er berichtete, sich an eine Äußerung von Rabbi Abrabanel (1437 – 1508) zu
    erinnern, dass bei einer großen Konjunktion von Jupiter und Satur im Sternbild
    Fische der Messias erscheinen würde. Richtig ist aber, dass Abrabanel schrieb:
    “Wir müssen einen jüdischen Staat gründen (!), und wenn sich Jupiter und Sa-
    turn im Sternbild Fische treffen, werden wir das tun.” Die 3 Großen Konjunktio-
    nen begannen am 27.5., 6.10. und 1.12. des Jahres 7 v. Chr. Außerdem schreibt
    Matthäus von “seinem” Stern. Im Altertum glaubte man, bei der Geburt bedeu-
    tender Persönlichkeiten würde auch ein neuer Stern geboren, der bei deren Tod wieder erlösche. Es kann also nicht der von Kepler und später von d’Occhieppo
    identifizierte Jupiter sein: den gab es schon vorher und ihn gibt es immer noch.

    3) Die Μαγοι kamen nicht aus Babylonien, sondern waren hochangesehene
    in Astronomie und Astrologie bewanderte Angehörige der persisch-zoroastri-schen Priesterkaste. Sie schöpften ihre astrologischen Kenntnisse aus der neu-
    babylonisch-persischen Epoche. Nach dieser Theorie war aber Jupiter nicht der Königstern, sondern der des Gottes Marduk, Saturn nicht der Stern Israels, son-
    dern der des Inara sowie von Amurru, einem kleinen Königreich im Norden des Libanon zwischen Aleppo (Syrien), Ugarit im Westen und Kadesch im Süden, und die Herrscherin des Sternbildes der Fische war Ischtar, die Göttin der Lie-
    be, des Krieges und der Gerechtigkeit.

    4) Für eine Karawane über 900 km hätten die Magier mitnichten 2 – 3 Wochen
    gebraucht. Bei 20 km Tagesleistung und jedem 4. Tag als Ruhetag hätten sie
    ganze 2 Monate gebraucht! Sie kamen aber aus dem rund 2000 entfernten Per-
    sien. Wenn sie sich gleich am 28.5. auf den Weg gemacht hätten, konnten sie
    am 7.10. in Jerusalem sein, und bei Herodes vorsprechen.

    5) Sie schreiben davon, die Magier hätten Jesus “in einem Haus Josefs” gefun-
    den, und vergessen dabei auf den Bericht des Lukas in Kapitel 2, nach dem Je-
    sus in einem Stall auf die Welt kam und in einer Krippe lag, weil alle Herbergen
    überfüllt gewesen seien. Wie in aller Welt konnte das passieren, wenn Josef in
    Bethlehem ein Haus hatte? Die Beschneidung fand auch nicht 1- 2 Monate nach
    Jesu Geburt statt, sondern nach dem Gesetz des Mose am 8. Tag nach der Ge-
    burt, und zwar im Tempel, wo ein Gottesfürchtiger Gott dankte und sagte: “Sie-he meine Augen haben das Heil der Welt gesehen ….”

    6) Die Überfüllung der Herbergen läßt sich nur mit den beiden beweglichen Pil- gerfesten Rosh Hashana und Sukkot Ende September/Anfang Oktober erklären.
    Zu diesem Zeitpunkt wurden sogar die Ställe vermietet. Jesu Geburt im Dezem-
    ber hat auch nichts mit den Fakten, sondern mit der Umfunktionierung der rö-
    mischen Festa Solis Invicti zu tun. Die Engel hätten den Hirten, die mit den Her-
    den auf dem Felde lagerten, die frohe Botschaft verkündigt. Das war im Dezem-
    ber nicht möglich, weil es in Bethlehem zu dieser Zeit stark regnete und wegen der Höhenlage von 800 m über NN zuweilen bei -3° C auch schneit. Darum wa- renm die Herden dann in den Ställen. Warum gab es diese sonst? Nach der Be-schneidung und dem Ende des letzten Pilgerfestes könnte die Familie in einem Haus untergekommen sein, wie Matthäus berichtet. Dort hätten sie die Magier gefunden.

    Ich will dabei noch auf einen Blog eingehen. Der Verfasser sieht die Reise der hochschwangeren Maria (laut Lukas) als unglaubwürdig an, doch Ulpian bestä-tigt in seinen Digesten (50, 15, 3)), dass in der Provinz Syria ein Zensuspflichti-ger von seiner Frau begleitet werden mußte. Wenn also Josef als Davidide dort Grundbesitz hatte (was ja der Grund für die Reise gewesen sei), mußten beide dort erscheinen. Eine Diskussion der Verwechslung eines nur für Römer gelten-den Reichszensus mit einem Provinzialzensus in Syria und der problematischen zeitlichen Angaben würde hier zu weit führen.

    Viele Forscher sehen die Berichte der Kapitel 2 von Matthäus und Lukas weitge-
    hend als legendarisch an: der Messias mußte wegen der jüdischen Propheten aus Bethlehem stammen, er wurde aber im Evangelium und im titulus am Kreuz Nazarenus/Nazoraios/Nasir genannt, und die Juden sagten abschätzig: “Was kann aus Nazareth Gutes kommen?” Er mußte “Davids Sohn” sein, nach dem katholischen Dogma der Jungfrauengeburt war aber Josef nicht sein leiblicher Vater, somit Jesus kein Davidide. Die Theorie der Adoption ist Unsinn, weil das
    halachisch-jüdische Recht diese bis heute nicht kennt. Eine davidische Abstam-
    mung über Maria ist ebenfalls Unsinn, weil zu Jesu Zeiten nur die Patrilinearität galt; erst Jahrhunderte später führten die Rabbinen ein, dass Jude sei, wer von einer jüdischen Mutter abstamme – warum, das ist bis heute wissenschaftlich
    nicht geklärt. Die Kumulation der Prophezeihungen (Sohn Davids, König, wenn überall Frieden herrscht usw) war praktisch unerfüllbar, so dass das Judentum bis heute auf den vorausgesagten politischen Messias wartet.

    • Hallo Herr Kratochwil,

      Ihr langer Kommentar enthält mehrere sachliche Fehler und Unverschämtheiten, die ich hier aufzähle:

      0) Schon die Einleitung mit den herablassenden Worten, ich hätte mir Mühe gegeben, ist eine grenzenlose Unverschämtheit:
      0.1) Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind, einen Blogger mit Werturteilen zu versehen, der eigentlich nur eine Frage in den Raum stellt. Offenbar gehören Sie zu den Leuten, die nicht zu Ende lesen, aber erstmal loswettern, denn am Ende dieses Blogposts steht klar und deutlich die QUELLE (also ist das hier wiedergegebenen nicht meine Meinung, sondern meine deutschsprachige Paraphrasierung eines englischsprachigen Planetariums-Narrativs) UND die FRAGE nach der Meinung der lesenden.
      0.2) ehrlich gesagt, hat sich meine Mühe wirklich in Grenzen gehalten, denn – das können Sie nicht wissen – zum Zeitpunkt dieses Posts hatte ich zwei Stellen gleichzeitig (eine auslaufende 20 Std/Woche und eine beginnende 40 Std/Woche mit Pendelzeit von 4 Std, Wohnungssuche am neuen Ort etc.), so dass ich damals beim besten Willen nicht viel Mühe in ein Ehrenamt wie das Blog stecken konnte: selbst wenn ich gewollt hätte.

      Dies zeigt, dass a) Ihre Angriffe gegen meine Person jeder sachlichen Basis entbehren und b) selbst wenn daran etwas wäre, würden die ad personam-Argumente Ihre wissenschaftliche Glaubwürdigkeit killen. Verkneifen Sie sich daher am besten diese Frechheiten, wenn Sie sachliche Punkte anbringen möchten.

      Zu Ihren Inhalten:

      ad 1) “Sie sprechen von einer Konjunktion … im Jahr 3/2 v.Chr.”

      Diese Aussage ist gleich im ersten Satz falsch: Erstens sprach der von mir wiedergegebene Artikel von zwei Konjunktionen in zwei aufeinander folgenden Jahren, zweitens habe ich angegeben, dass dies nicht meine Meinung war/ ist, sondern dass diese These in den USA verbreitet ist und der Aufsatz endet mit der Frage an die Leserschaft, was zeigt, dass ich den deutschsprachigen Öffentlichkeitsarbeit-in-Astronomie-Leistenden-Bereich aufrütteln wollte.

      Dann schreiben Sie weiterhin “Sie sagen aber als fachfremde Astronomin, “manche” bezweifelten dieses Datum, ohne Argumente für diese Theorie anzu- führen. Das ist keine wissenschaftliche Argumentation.”

      Hier hagelt es weitere Unverschämtheiten: erstens bin als Astronomin nicht fachfremd. Zweitens weiß die damals-diplomierte-inzwischen-sogar-promovierte Historikerin in mir, dass sämtliche Datierungen im Altertum fragwürdig sind. Drittens ist auch dies (wenn ich mich recht entsinne) ein Zitat und viertens bedarf eine Behauptung über “manche, die sagen” keines Arguments, sondern eines Quellennachweises (der unten gegeben ist). Sie beweisen mit Ihrem Versuch meiner Diskreditierung also eigene fachliche Unfähigkeit.

      Fünftens unterstreichen Sie diese eigene fachliche Unfähigkeit dadurch, dass Sie implizit “wissenschaftliche Argumentation” in einem Blog einfordern. Sorry: Da sind Sie hier falsch! Falsches Medium: Das Blog ist ein Kommunikationsplattform von Meinungen, Erkenntnissen, Gedanken, Fragen, Denkanstößen etc. Wissenschaftliche Argumentation gehört in Fachbücher, Fachzeitschriften, Fachtagungen und Kolloquien.

      Als Astronomin-an-(mind.)-zwei-Fakultäten habe ich die fachliche Meinung, dass der SvB nicht in die Astronomie gehört. Meine fachliche Meinung und den Vorschlag, wie man sie sachlich in der Öffentlichkeit aufbereiten sollte, finden Sie in der internationalen Planetariums-Zeitschrift für meine geschätzten Kollegen. Diese sind nämlich der berechtigten Meinung, dass man nicht von heute auf morgen mit dem Thema aufhören kann, wenn man hundert Jahre lang erzählt hatte, dass es sich um eine Dreifachkonjunktion handelte. Wir müssen jetzt erstmal ca. zwei Generationen lang erzählen, dass es diese ganz sicher nicht war, bevor die Populärastronomie das Thema vllt auch ad acta legen kann (vllt auch nicht).

      Dieses weitere ad personam-Argument von Ihnen bringt mich zu der Frage:
      Wann wird es endlich in den Schädeln ankommen, dass ich mehrere vollwertige Studiengänge absolviert habe? Nach einem ganz normalen Studium der Geschichte an einer deutschen Exzellenz-Universität im Magisterstudiengang darf ich mich wohl mit Fug und Recht als Historikerin bezeichnen – obwohl diese Berufsbezeichnung übrigens ebenso wenig geschützt ist wie “Astronomin”. (Physikerin bin ich hingegen qua Diplom, ebenfalls nach einem kompletten Studium an einer der besten deutschen Universitäten, insbs. mit dem Astrophysik-Schwerpunkt.) Und jetzt sage ich mal etwas für mich untypisches: Ich verstehe, dass mein akademisches Können, Wissen und Tun das geistige Fassungsvermögen der meisten Leute übersteigt, z.B. dass es bei mir kein “entweder … oder … “ und auch kein “erst … dann …” ist oder je war, sondern dass ich wirklich und wahrhaftig zwei volle Studiengänge absolviert habe: Physik und Geschichte/Philosophie … beides mit Schwerpunkt Astronomie. Ich habe mich nie für sonderlich schlau gehalten, aber für jemanden, der besonders intensiv arbeiten (sich in was reinknien) kann. Die Insuffizienz derjenigen meiner Leser und Kollegen, die das nicht zusammenbringen, bin ich ehrlich gesagt wirklich leid: Ich wünsche mir, dass ich noch zu Lebzeiten die Anerkennung für all meine Mühen und mein Streben erfahre, fachliche Meriten wie auch in harten Währungen entlohnte, langzeitstabile Karriere-Chance – wie die Scharen von weniger engagierten bzw weniger hochqualifizierten / weniger gebildeten Menschen. Auch habe ich mindestens Respekt verdient: Lassen Sie daher bitte einfach die ad personam-Argumente!

      ad 2) Sie behaupten, eine “Supernova ereignete sich im Jahr 11 v. Chr.” Woher haben Sie die Weisheit, dass im Jahr 11 v.Chr. eine SN aufleuchtete? Außer Ihnen weiß das niemand; das müssen Sie belegen.

      Die Astrophysikerin in mir verweist zuerst auf F.R. Stephensons Liste aus den 1970ern von acht historischen SN-Kandidaten, wovon die früheste auf 185 n.Chr. datiert und als SN umstritten ist. Von den anderen sieben in der Liste sind weitere drei höchst unsicher und wirklich belegt sind nur vier im zweiten Jahrtausend (1006, 1054, 1572 und 1604). Kepler hat ganz sicher nicht über so etwas philosophiert, weil er noch gar nicht wusste, was eine SN ist: er hat nur 1604 einen “neuen Stern” gesehen, ohne Erklärung als SN, denn dieses Verständnis entstand erst in den 1930ern. Die systematische Aufarbeitung solcher historischen Sichtungen begann m.W. auch erst mit A.v.Humboldt und Biot im 19. Jahrhundert, kann also nicht von Kepler stammen. Woher also kommt Ihre Behauptung?

      Zweitens fahren Sie fort: “Außerdem schreibt Matthäus von “seinem” Stern. Im Altertum glaubte man, bei der Geburt bedeutender Persönlichkeiten würde auch ein neuer Stern geboren, der bei deren Tod wieder erlösche. Es kann also nicht der von Kepler und später von d’Occhieppo identifizierte Jupiter sein: den gab es schon vorher und ihn gibt es immer noch.”

      Hier sind Sie auf dem richtigen Weg (steht übrigens auch in meinem Post, dass Planetenkonjunktionen zu dieser Zeit lange im Voraus berechnet werden konnten). Allerdings war die Vorstellung nicht, dass bei bedeutenden Personen ein neuer Stern erschien, sondern bei allen Personen – und je wichtiger die Person, desto heller der Stern – was neben anderen Faktoren der Astrologie zu großer Blüte verhalf. Hier gab’s aber im Volksglauben sicher verschiedene Geschmacksrichtungen. Insbesondere wandten sich auch große Redner (Cicero!) gegen solchen Glauben – z.B. mit so profanen Argumenten, dass die hellen Sterne nicht zu unseren Lebzeiten Werden und Vergehen, sondern die Sternbildermuster recht gleich bleiben. Die Sache war also auch damals schon ein populistisches Spielzeug, dem nicht alle gleichermaßen folgten.

      Drittens: Danke für die Ausführungen zu Rabbi Abrabanel. Ich vermute, Sie meinen, dass Kepler sich auf diesen bezog. Da wäre ein Beleg von beiden gut.

      3) Jetzt wird’s obskur: Sie behaupten “Die Μαγοι kamen nicht aus Babylonien, sondern waren hochangesehene in Astronomie und Astrologie bewanderte Angehörige der persisch-zoroastri-schen Priesterkaste.” Woher wissen Sie das? Waren Sie dabei als Jesus geboren wurde und haben die Magoi gesehen und befragt: in welcher Sprache? Sprechen Sie aramäisch (wie Jesus und seine Eltern, sowie Mesopotamien seinerzeit) oder hebräisch (jüdischer Glaube) oder persisch (wie die Zoroaster) oder griechisch (seit Alexander d.G. populär) oder latein (wie die regierenden Vasallen von Augustus)???

      Die Bibel, deren wesentliche Bestandteile nach dem babylonischen Exil schriftlich fixiert worden sind, ist jedenfalls – wie der damalige Zeitgeist – geprägt von der Überzeugung, dass die Chaldäer (=babylonische Astralwissenschaftler, die zu früherer Zeit vllt auch Mardukpriester waren, aber auch sehr akribisch den Himmel beobachteten und berechneten) die Astronomie und Sterndeutung einfach drauf haben.

      Sie schreiben weiter “Nach dieser Theorie war aber Jupiter nicht der Königsstern, sondern der des Gottes Marduk”. Dazu ist zu sagen, dass Marduk einst der Stadtgott von Babylon gewesen war und nach ca. -1250 zum Hauptgott des babylonischen Reiches erhoben wurde. Er ist auch der Demiurg im babylonischen Schöpfungsmythos, der stets zum Neujahr rezitiert wird und in diesen Funktionen im -1. Jahrtausend (d.h. auch in augusteischer Zeit) der Hauptgott des babylonischen Pantheons.

      Dass Saturn nicht der “Stern Israels” ist, habe ich mehrfach geschrieben. Diese Legende ist wohl in die Frühe Neuzeit (d.h. Keplers Zeit) zurückführbar. Danke für Ihre Ergänzung, dass Saturn “der [Stern] des Inara sowie von Amurru, einem kleinen Königreich im Norden des Libanon zwischen Aleppo (Syrien), Ugarit im Westen und Kadesch im Süden” sei. Auf die kosmische Geographie Mesopotamiens habe ich auch bereits mehrfach verwiesen; nachlesbar im Buch von W. Horowitz mit entsprechendem Titel, das 1998 bei Eisenbrauns erschien.

      “Herrscherin des Sternbildes der Fische war Ischtar”
      Die Aussage ist korrekt oder hat einen wahren Kern: Einerseits ist Ischtar als Göttin diesem Sternbild zugeordnet (ob sie es “beherrscht” sei mal dahingestellt, das weiß niemand), andererseits ist Ischtar am babylonischen Himmel repräsentiert durch den Planeten Venus, der in diesem Sternbild seinen “Geheimplatz” hat – ein Konzept der babylonischen Astrologie, das in der griechischen als “Hypsoma” (Verstärkungspunkt) übernommen wurde. Venus wird daher in babylonischen und frühen griechischen Gestirn-Listen stets in der Himmelsregion abgebildet, die wir Fische nennen.

      Andererseits gab es das Sternbild der Fische in Mesopotamien zu keiner Zeit. Der nördliche Teil in der Nähe der Andromeda war das Sternbild “Anunitu” (ein Beiname der Ischtar, also quasi ein Sternbild, das diese Göttin abbildet), der südliche und westliche Teil der Fische war das Sternbild “Schwänze der Riesenschwalbe”.

      Ischtar als Liebesgöttin zu bezeichnen ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig: Sie ist eine Sex-Göttin, ihr Metier die Erotik und nicht die sinnliche Liebe – daher auch die Verwandschaft zum Krieg.

      Ischtar als Gerechtigkeitsgöttin ist bestreitbar: Der Sonnengott ist eigentlich primär derjenige, der für Justiz/ Gerichtsbarkeit zuständig ist, da er alles erleuchtet (auch metaphorisch).

      4) “Für eine Karawane über 900 km hätten die Magier mitnichten 2 – 3 Wochen
      gebraucht (…), ganze 2 Monate”

      Sie haben Recht, hier hatte ich vor ein paar Jahren mal was richtiges zum Falschen korrigiert: In der ursprünglichen Fassung meines Textes hatte ich “Monat” geschrieben (und jetzt auch wieder geändert). Irgendwann vor ein paar Jahren dachte ich, dass das ein Fehler sei und habe es geändert. Warum, weiß ich nicht mehr: Meine urprüngliche Abschätzung war Erfahrungswerte aus der Zeit, als ich selbst auf Karawanen unterwegs war (siehe verlinkte Posts).

      Ich habe “2-3” Monate geschrieben, statt nur zwei, weil ich mit viel Puffer rechnen wollte, weil das übliche Narrativ hierzulande war/ist, dass die Magoi Ende Mai aufbrachen und im Oktober ankamen: das wären mind. 4 Monate und mithin viel mehr Zeit.

      5) “Magier hätten Jesus “in einem Haus Josefs” gefunden”
      Wie gesagt: nicht meine Meinung und nicht mein Argument! Ich referiere nur.

      Ich hatte das Argument so verstanden, dass es um das “Haus Davids” geht, aus dem Josef stammt – also den legitimen König der Israeliten. Das ist der Grund, weshalb Jesus “von Nazareth” in Bethlehem geboren wird, was ja unlogisch ist: dann müsste er ja “von Bethlehem” heißen.

      Die Angabe “von” ist kein Adelstitel, sondern in allen europäischen Sprachen bezeichnet er ursprünglich die Herkunft: Ich wäre demnach “Susanne von Berlin”, auch als ich im Ausland wohnte oder an meinem jetzigen Wohnort – einfach, weil ich dort geboren wurde. Jemand, der mich aus der Schulzeit kennt, könnte auch sagen “Susanne von der Fähre”, weil ich immer mit dem Schiff zur Schule fuhr und wer mich nur dort getroffen hat, könnte in Abgrenzung zu den zahlreichen anderen Susannes in Berlin eben diese Bezeichnung wählen. So entstanden die Bezeichnungen der Leute. Der Müller oder Schmied eines Dorfs blieb typischerweise am Ort – aber Adlige, die nach auswärts verheiratet wurden oder als Diplomaten, Gesandte etc. in die Fremde gingen, schleppten ihre Herkunftsbezeichnungen mit. So entstand der Eindruck, dass die Angabe etwas mit Adligkeit zu hätte – was ursprünglich nicht der Fall war. In Deutschland wurde das spätestens zu Kaisers Zeiten abgeschafft, weil Bürger durch Verkauf des “von”-Titels Geld machen konnten und in Frankreich hatte die Revolution 1789 zur Abschaffung der Partikel geführt: manche verzichteten und andere verschmolzen ihn mit dem Restnamen. In den Niederlanden sieht man dieses “tussen vuechsel” bis heute: da gibt’s den “van der Heyde”, den “van den Bergh” usw.

      Kurz: Jesus, der “von Nazareth” genannt wurde, musste als legitimer Nachfolger Davids dargestellt werden. Darum das Narrativ in der Bibel als “geboren in Bethlehem” und “Josef aus dem Haus Davids”.

      Zweitens: “Die Beschneidung fand auch nicht 1- 2 Monate nach Jesu Geburt statt, sondern nach dem Gesetz des Mose am 8. Tag nach der Geburt, …”

      Danke für die Ergänzung zum Ritual, aber das ist hier überhaupt nicht der Punkt! Erstens habe ich sowas nie angegeben, zweitens ist meine Meinung dafür eine völlig andere: Bei Terminen für Beschneidungen und Geburt bezweifle ich jegliche Genauigkeit, insbesondere bei einfachen Leuten (als die Maria und Josef dargestellt werden): Sie machen den Fehler (einen ganz typischen Fehler von fachlichen Laien), dass Sie heutige Genauigkeiten ansetzen, was völlig deplatziert ist.

      Wir lesen hier kein Protokoll aus einem deutschen Kreißsaal, wo alles minutiös aufgeschrieben wird. Noch im 20. Jahrhundert (und vermutlich bis heute) werden in strukturschwachen Regionen Geburten mitunter erst Monate oder Jahre später gemeldet! Dann, wenn man weiß, dass das Kind sicher überlebt hat bzw. wenn der Vater das nächste Mal in die Stadt geht – ggf. dann, wenn er dafür Zeit hat und gleich zwei Kinder gleichzeitig meldet (also ein frisch geschlüpftes und eins, das schon 2 jahre alt ist).

      6) “Die Überfüllung der Herbergen läßt sich nur mit den beiden beweglichen Pil- gerfesten Rosh Hashana und Sukkot Ende September/Anfang Oktober erklären.”

      Danke für diese interessante Hypothese. Sie können die Überfüllung der Herbergen in Ihrem Universum deuten, wie Sie wollen: Vielleicht war auch einfach gerade Love-Parade, was meinen Sie?! Während Sie spekulieren und darüber brüten, wie Sie mir (bzw eigentlich meiner Quelle) widersprechen können, halte ich mich einfach mal an die Fakten, die im Text stehen: Da ist keine Jahreszeit angegeben. Es ist seit langem bekannt (und ich habe mehrfach geschrieben), dass der Termin des Festes von Jesu Geburt bewusst auf das römische Fest des Sol Invictus (der unbesiegten Sonne) gelegt wurde.

      Schön, dass auch Sie diese längst bekannte Tatsache nochmals aufschrieben: “Umfunktionierung der römischen Festa Solis Invicti zu tun,” aber das ist ein alter Hut. Es steht, wenn ich mich recht entsinne, sogar in der Quelle, die ich angab und es gehört zu den Tatsachen, die man in meiner Schulzeit sogar im Religionsunterricht lernte (den ich selbstredend nicht in der Schule hatte, sondern im Pfarrhaus beim Priester persönlich!).

      Zu welcher Jahreszeit Jesus wirklich geboren wurde, ist nicht überliefert, weil sowas damals nicht aufgeschrieben wurde. Auch die Beschneidungsprotokolle, die es in Tempeln gegeben haben könnte, sind nicht überliefert. Niemand weiß also, wann Jesus geboren wurden – sicher ist nur, dass er geboren wurde (weil seine Kreuzigung sicher belegt ist).

      Zumal die Spekulation über Jahreszeiten keine Deutung des ohnehin fingierten Sterns hergeben, predige ich seit Jahren, dass es sich um ein Symbol mit sehr konkreter Funktion in der Geschichte handelt.

      Wenn Sie einen alten Blogpost kritisieren, in dem ich damals eine Meinung (nicht *meine*, sondern *eine*) mit Angabe der englischen Quellen zur Diskussion stellte und dann behaupten, ich hätte das gesagt, ist das eine weitere Diffamierung: Lassen Sie es einfach!

      Die restlichen Ausführungen unter Ihrem Punkt 6) sind Ihre eigenen Hypothesen und Meinungen. Ich schlage vor, dass Sie sie in Fachkreisen diskutieren und da Sie mich nicht auf Augenhöhe sehen können oder wollen, stehe ich dafür nicht zur Verfügung, sondern lasse sie als kulturhistorische Sichtweise stehen.

      Zudem wiederhole ich, dass mein Blog nicht das Medium für fachliche Diskussionen ist: Web 2.0-Medien sind demokratische Medien und mithin ein Instrument der freien Meinungsäußerung, die unserer Demokratie zugrunde liegt. Wissenschaftliche Meinungen und Naturgesetze werden aber nicht durch Mehrheitsvotum entschieden: in diesem Feld hat die Mehrheit nicht immer recht, sondern nur die Mehrheit. Heißt konkret: wenn tausend dumme Leute einen klugen mit der Meinung überstimmen, die Erde sei eine Scheibe, wird sie das noch lange nicht tun. Ebenso ist das mit der leidlichen Dreifachkonjunktion als SvB – die Meinung ist vorne und hinten nicht haltbar, auch wenn das noch so viele Leute jährlich erzählen. Wahr ist vielmehr, dass der SvB nichts mit einem astronomischen Phänomen zu tun hat.

  13. Ein grossartiger Artikel, herzlichen Dank! Grossartig deshalb, weil er nicht einfach nach dem schwarz-weiss-Schema historische Berichte als falsch oder richtig bezeichnet so à la Bart Ehrman oder seine (ehemaligen) Partner, die fundament… oh verzeihen Sie, EVANGELIKALEN Christen wollte ich natürlich sagen. Das Schwarz-Weiss-Denken hat Ehrman im Vergleich zu seinem Glauben jedoch nicht abgelegt. Was ich hier nur noch ergänzen wollte: Die erste Jupiter-Regulus-Konjunktion war am 14. September 2 BCE im Sternzeichen der Jungfrau. Die Jupiter-Venus-Konjunktion war am 17. Juni 2 BCE im Sternzeichen des Zwillings. Die würden also die Aspekte der Jungfrauenzeugung bzw. “unbefleckten Empfängnis” wie auch die Dualität des Christus erklären, nämlich Gott und Mensch in einem. Doch obwohl das Buch Hiob, das ÄLTESTE Buch der gesamten Bibel ganz klar auf die Sternzeichen als Schöpfung Gottes hinweist (dort wo es um das Zeugnis des Tierreiches auf Gottes geht), wo nämlich Sternzeichen als solche bezeichnet werden, wehren sich die Evangelikalen fundamental gegen die Sternenkunde. Die Katholiken waren hier cleverer, denn ohne den deutschen Missionar Schall bzw. chinesisch Tang gäbe es den heutigen Chinesischen Kalender nicht. Der Vatikan hat immer den Himmel erforscht. Und es waren gerade eben nicht die Evangelikalen (ich bin selber Protestant, daher Selbstkritik), welche die Korrektur des Kalenders 1582 vornahmen, sondern die Gelehrten Papst Gregors XIII. Übrigens wäre der 25. Dezember 2 BCE heute eigentlich der 23. Dezember. Dies weil man den Frühlingsbeginn, der sich wegen der Abweichung des Kalenders Julius Caesars alle rund 130 Jahre um 1 Tag verschob, beim Konzil zu Nicäa 323 bereits 2 Tage verschoben war. Also bestimmte man den Frühlingsbeginn vom 23. auf den 21. März und somit auch den 25. Dezember auf den 23. Dezember. Die Berechnung des Osterdatums als der Beginn des Kirchenjahrs war wichtiger als der Geburtstermin Jesu Christi. Dennoch spricht nichts für eine Feier am 25. Dezember – immerhin mein Geburtstag;-). Denn man Feste so feiern wie sie fallen. Aber logisches oder vernünftiges Denken scheint sowohl in gewissen christlichen wie auch in gewissen wissenschaftlichen Kreisen verboten zu sein. Zum Glück in diesem Beitrag nicht, Gott sei Dank!

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