Komet Catalina

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Am Nordhimmel dreht der Komet C/2013 US10 (Catalina) gerade seine Runde zwischen dem Großen Wagen und dem Polarstern. Sie können ja einmal schauen, ob Sie ihn hier im Bild erkennen:

Sternfeld um Catalina
Sternfeld um Catalina; der Polarstern unten links.

Gestern konnten wir ihn mal im Teleskop erwischen – leider erst nach Mondaufgang und nicht perfekt fokussiert – aber wir möchten zum Nachschauen motivieren.

Catalina im 7" Apochromaten (ED).
Catalina im 7″ Apochromaten (ED).

Mitte der Woche hatte er noch fast 5.7 mag, aber gestern war er laut Stellarium 4.4 mag hell und sollte folglich für Geübte vor Mondaufgang sogar mit bloßem Auge sichtbar. [Was heißt das? Woher bezieht Stellarium seine Daten? – keine Ahnung, Georg Zotti fragen – wir hatten jedenfalls nicht den Eindruck, dass er heller war – aber beobachtet haben wir ihn trotzdem.]

(Ergebnis von Fototest auf unserer Sternwarte.)
(Ergebnis von Fototest auf unserer Sternwarte.)

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

7 Kommentare

  1. Pingback:[SciLogs] Komet Catalina – #Astronomie

    • Die Angaben von Stellarium basieren auf Daten, die irgendwann bei der letzten Aktualisierung des Programms eingelesen wurden. Ich würde sie nie zur aktuellen Helligkeitsbewertung nehmen. Besser auf echte Beobachtungen zurückgreifen, wie sie z. B. in der CometObs Mailingliste veröffentlicht werden

      https://groups.yahoo.com/neo/groups/CometObs/info

      Da liegt Catalina bei 6,6mag, was auch eher hinkommt…

  2. Also momentan soll Komet Catalina so um 6,5 bis 6,7 mag hell sein. Ein Ausbruch des Kometen müsste doch in der Astrocommunity die Runde machen?

  3. Also ich habe C/2013 US10 Catalina am 28.Dezember zwischen 03:00 und 05:30 Fotografiert, da Stand er noch in der nähe von Arktur und hatte eine Helligkeit von 4.4 – meiner Empfindung nach war er da am Hellsten. Ausbrüche wird’s wohl jetzt nicht mehr geben.
    sternenfreundliche grüße aus Kärnten Österreich.

  4. Sorry, mein Ablesefehler: Stellarium sagt, dass die ABSOLUTE Helligkeit 4.4 mag ist – die scheinbare wird zu ca. 6 mag (heute, d.h. am 1.2. sollen’s 6.2 sein) behauptet. Da war ich in der Eile einfach in der Zeile verrutscht. Entschuldigung!
    Ansonsten ist Stellarium eines der besten Astroprogramme, das ich kenne – insbesonsere für Historiker auch vortrefflich geeignet, weil es eben ein Ludwig-Boltzmann-Institut für Virtuelle Archäologie (Wien) stark für die entsprechenden Zwecke weiterentwickelt wird. Darum schwör ich halt auf Stellarium fürs schnelle Nachgucken von irgendwas – sei es für die Forschung (bevor man selbst rechnet) oder für aktuelle Ereignisse.

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