Astrobiologie auf der europäischen Planetentagung

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Ein Poster vom Institut für Astrobiologie erregte heute früh meine Aufmerksamkeit: Roter Regen an Indiens Westküste.

Alle Analysen hängen sich an ein Naturphänomen, das im Jahre 2001 beobachtet wurde, historisch aber keineswegs erstmalig stattfand. Laut McCafferty 2007 soll es derartiges schon früher gegeben haben. Die Forschung erhofft sich aus den Analysen neue Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens auf der Erde und die Existen von Leben außerhalb der Erde. 

Laut Louis und Kumer 2006 gab es im Roten Regen Mikroben, die bei 300°C und 300 atm existieren können; man fand Proteine, aber keine DNA. Neueste Experimente widmen sich der Resistenz gegen extreme UV-Spektroskopie, gegenüber organischen Lösungen u.a. Sie analysierten mit IR-Spektroskopie, Röntgenspektroskopie, UV-Absorptionsspektroskopie, Elektronenmikroskopie und mehr … Alles bestärkte offenbar die Idee, dass derartige Lebensformen auch auf Mars, in Venuswolken und anderswo im Sonnensystem existieren könnten – aber der tatsächliche Ursprung ist unklar.


Das war bis gestern – ab heute gibts neue Poster und weitere Vorträge über die Venusatmosphäre, Kleine Körper im Sonnensystem, Monde der Riesenplaneten u.v.a.m.

 

 

  • Veröffentlicht in: News
Avatar-Foto

Veröffentlicht von

"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

3 Kommentare

  1. Tja , wer weiss ….

    … ich bin sicher, eines Tages wird es wirklich eine europische Planetentagung geben, d.h., eine auf dem Jupitermond Europa. Ich werde es aber wohl eher nicht mehr erleben.

  2. Nachtrag

    Insbesondere die Monde Ganymed und EUROPA sind im Visier der Astrobiologie, denn beide haben ausgedehnte Ozeane unter der Oberfläche.

    (Die Vorträge hierzu kamen erst nach der Mittagspause.)

    Sehr spannend fand ich (als Außenstehende), wie weit doch schon die Gedanken dahin gehen, diese Mond genauer zu untersuchen. Man wünscht sich natürlcih Penetrators etc, die vor Ort landen und alles ganz genau untersuchen.

Schreibe einen Kommentar