Croissant-Diät

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Science and the City

Es ist Frühjahr, die meisten Frauen wollen bald wieder eine gute Figur im Bikini machen, und entsprechend werden fette Leckereien wie Croissants vom Speiseplan gestrichen (und das, wo sie doch mit ein paar Frühlingssonnenstrahlen auf der Nase, in frisch geschäumten Milchkaffee getunkt am allerbesten schmecken!!!). Das könnte sich jetzt ändern, denn Wissenschaftler der University of Alabama in Birmingham haben festgestellt: Fett am Morgen macht nicht fett! (Bray et al. International Journal of Obesity)

Leider stammt diese Erkenntniss nicht von diätwilligen Frauen, sondern von Mäusen, die im Bikini so oder so irgendwie lächerlich aussehen. Trotzdem, die Ergebnisse der Amerikaner waren deutlich: Futterten die Nager morgens fett- und abends kohlenhydratreiche Kost, so veränderte sich ihre Figur nicht. Gab es jedoch Kohlenhydrate zum Frühstück und das Fett erst am Abend, legten die Tiere zu und zeigten zudem zahlreiche Symptome von Übergewichtigen, etwa Glucoseintoleranz, eine Vorstufe zu Diabetes.

Das Team um Molly Bray fand heraus, dass die Dickmäuse ihre Figurprobleme tatsächlich der ersten Mahlzeit nach dem Aufwachen verdanken: Der Stoffwechsel stellt sich nämlich bei kohlenhydratreichem Frühstück darauf ein, Zucker zu verbrennen. Auf Fett mag er sich später nicht mehr einlassen. Kriegt er dagegen am Morgen gleich sein Fett weg, so bleibt der Stoffwechsel flexibel.

Nun sind Labormäuse keine Menschenmädchen, aber auch die verbrennen gemischte Kost am besten, wenn die Morgenkost relativ fettreich ist, argumentieren die Forscher. Also ich weiß jedenfalls, was es bei mir morgen zum Frühstück gibt, und Sie?

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Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben, aber was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? Einst Biologin, heute freie Journalistin, gehe ich hier dieser Frage nach – in Deutschland und dem Rest der Welt. Denn wenn ich nicht gerade arbeite, bin ich am liebsten in meinem blauen Mercedes 508D unterwegs... wer mehr darüber wissen will: Unter www.team-ferdinand.de blogge ich Geschichten von unterwegs. Stefanie Reinberger

22 Kommentare

  1. Gutes und schlechtes Fett

    Von Croissants sollte man grundsätzlich die Finger lassen, da sie krankmachende Transfette enthalten.

    http://www.medizinpopulaer.at/…e-transfette.html

    Wenn man schon Fettes essen möchte, dann würde sich Fisch anbieten. Lachs, Sardellen usw. enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Denn “Allgemein empfehlenswert ist eine Ernährungsweise, die weniger gesättigte Fette und Cholesterin enthält sowie einen moderaten Gesamtfettgehalt. Fette Fleischwaren und nicht fettreduzierte Milchprodukte sind die Hauptquellen gesättigter Fette in unserer Ernährung. Pflanzenöle hingegen sind die wichtigsten Quellen ungesättigter Fette. Eine Ernährung die einen höheren Anteil einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren aufweist, senkt die Werte für das “schlechte” Cholesterin, während gesättigte Fettsäuren den Wert des „schlechten“ Cholesterins anheben. Deswegen sollte die ideale Ernährung mehr einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten als die derzeitige europäische Ernährung.”

    Von hier:
    http://www.eufic.org/…/artid/omega-3-fettsauren/

  2. @ – Mona: Gutes und schlechtes Fett

    Als Moralphilosoph muss ich auf das Heftigste protestieren. Diese vollkommen willkürliche Unterscheidung zwischen “gutem” und “schlechtem” Fett ist eines der perniziösesten Vorurteile, die es in der heutigen Welt gibt. Ich hätte mir gewünscht, dass das deutsche Antidiskriminierungsgesetz diesem Adipozytismus endlich den Garaus macht. Aber auf mich hört ja keiner.

    Nein, ganz im Ernst: Was, wenn man sich ausschließlich von Fisch ernährt?

  3. @ Dahl

    Was, wenn man sich ausschließlich von Fisch ernährt?

    Das kommt auf den Fisch an. Eskimos leiden kaum an Arterienverkalkung und Herzinfarkt, obwohl sie kaum Gemüse etc. zu sich nehmen. Das liegt an den Omega-3-Fettsäuren, die meist in Kaltwasserfischen enthalten sind.

    Ich weiß aber nicht, ob das noch klappt, wenn diese Fische mit Croissants gefüttert werden.

  4. Edgar Dahl

    Als Moralphilosoph haben Sie natürlich recht. Ich werde in Zukunft also von gesunden und ungesunden Fetten sprechen.

    “Was, wenn man sich ausschließlich von Fisch ernährt?”

    Wie Herr Huhn schon richtig bemerkte, ernährten sich früher die Eskimos überwiegend von Fisch ohne gesundheitliche Schäden zu bekommen. Ob Ihnen so eine Ernährung auf Dauer zusagen würde, kann ich nicht sagen 🙂

  5. Nicht-Eskimos und Fisch

    Mindestens ein Nicht-Eskimo (der Autor dieser Zeilen) ißt seit Jahren fast auschließlich Fisch als einziges tierisches Lebensmittel und erfreut sich guter Gesundheit.

    Übrigens haben Eskimos bei exzessivem Fischverzehr zwar eine geringe Inzidenz für koronare Herzkrankheiten aber doch eine etwas erhöhte Neigung zu Blutungen. Schreibt jedenfalls der anscheinend inzwischen ausgeschiedene Blogger Konrad Biesalski im “Taschenatlas der Ernährung” (S. 104 in der 2. Aufl.)

  6. Fett zum Frühstück

    Also darauf erst einmal eine Portion ordentlich triefenden Ham and Bacon. Wobei … Moment. So die Idealfigur hat der durchschnittliche US-Amerikaner nun auch wieder nicht.

  7. Erhöhte Blutungsneigung @Jürgen Bolt

    “Übrigens haben Eskimos bei exzessivem Fischverzehr zwar eine geringe Inzidenz für koronare Herzkrankheiten aber doch eine etwas erhöhte Neigung zu Blutungen.”

    Ja, für die Blutgerinnung ist in der Regel Vitamin K vonnöten, das in erster Linie in grünen Gemüsen vorkommt, da könnten die Eskimos durchaus einen Mangel gehabt haben. Als weiteres fällt mir Vitamin C ein, ein Mangel davon führt zu verstärkter Blutungsneigung, in stärkerer Ausprägung als Skorbut bekannt. Vitamin C kommt in Südfrüchten und Sauerkraut usw. vor, auch davon dürften die Eskimos wenig bis nichts gegessen haben.

  8. Erhöhte Blutungsneigung @Mona

    Biesalski führt die erhöhte Blutungsneigung auf die Hemmung der Thrombozyten-Aggregation durch (tierische) Omega-3-Fettsäuren zurück. Dieser eigentlich gewünschte Effekt kann anscheinend – zumindest bei übermäßiger Zufuhr – auch Nachteile haben.

    Dennoch bestehen Empfehlungen, zur Vorbeugung von koronaren Herzkrankheiten, (ischämischen) Schlaganfällen und rheumatischen Erkrankungen die Zufuhr tierischer Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen und tierischer Omega-6-Fettsäuren zu senken. Die Empfehlungen gehen von 1-3 Gramm/Tag, d.h. etwa 1/2 – 1 1/2 Pfund Hering, Makrele, Lachs oder Thunfisch pro Woche. Wir sind also kaum durch Überversorgung gefährdet.

  9. Fisch zum Milchkaffee

    Ich stelle mir gerade vor, wie ich morgens zum Frühstück Fisch in meinen Milchkaffee tunke… sorry, aber da hilft auch die schönste Frühlingssonne nicht mehr!!!

  10. @Jürgen Bolt

    Das Zusammenballen der Blutplättchen wird als Thrombozyten-Aggregation bezeichnet. Als Therapie nach Schlaganfall und Herzinfarkt wird vom Arzt in der Regel ein Thrombozyten-Aggregationshemmer z.B. Acetylsalicylsäure (ASS) verordnet, damit soll die Zusammenballung der Blutplättchen (Thrombozyten) zum Blutpfropf (Gerinnsel) verhindert werden. (Genau aus diesem Grund isst man ja Fisch, um sozusagen prophylaktisch die Bildung eines gefährlichen Blutpfropfens zu verhindern.) Nebenwirkung ist eine erhöhte Blutungsgefahr. In diesem Falle wird aber vom Arzt dazu geraten, keine Lebensmittel zu verzehren, die die Blutgerinnung unterstützen.

    Wenn man aber gesund ist und nur durch übermäßigen Fischverzehr (wie er m.E. nur von Eskimos erreicht wird) einen solchen Nebeneffekt beobachtet, wäre es doch ein leichtes, dem durch verstärkten Verzehr von geeigneten vitaminreichen Lebensmittel, wie ich sie oben erwähnt habe, entgegenzuwirken.

  11. @Stefanie Reinberger

    “Ich stelle mir gerade vor, wie ich morgens zum Frühstück Fisch in meinen Milchkaffee tunke… sorry, aber da hilft auch die schönste Frühlingssonne nicht mehr!!!”

    Für seine Gesundheit muss man halt Opfer bringen 🙂 Sie könnten anstatt eines Croissants ja auch ein leckeres Lachsbrötchen essen.
    Übrigens, Omega-3-Fettsäuren wirken sich auch günstig auf das Hormonsystem aus und sollen einen antidepressiven Effekt haben, genau wie die Frühlingssonne.

    Siehe auch:
    http://de.wikipedia.org/…Omega-3-Fetts%C3%A4uren

  12. @ – Stefanie: “Fisch zum Frühstück”

    Fisch zum Frühstück kann ich mir, ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen. Ich komme ohne Frühstück aus. Vermutlich weil ich Raucher bin und mir morgens zwei Tassen Kaffee und zwei Zigaretten genügen. Wann immer ich in Hotels übernachte, esse ich dagegen stundenlang Frühstück, ob Nutella oder Pflaumenmuß. Ich habe allerdins beobachtet, dass, wenn ich den Tag mit Süßem beginne, ich den ganzen Tag mehr Appetit habe.

  13. Süßes Frühstück @Edgar Dahl

    “Ich habe allerdins beobachtet, dass, wenn ich den Tag mit Süßem beginne, ich den ganzen Tag mehr Appetit habe.”

    Wenn Sie zum Frühstück Süßes und Weißbrot, also schnellverdauliche Kohlehydrate, essen geht der Blutzuckerspiegel gewaltig in die Höhe, da diese Lebensmittel einen hohen Glykämischen Index haben. Der Glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher sein Wert ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an.

    Da die oben genannten Nahrungsmittel sehr schnell verdaut werden, sinkt der Blutzuckerspiegel entsprechend rasch wieder ab und man bekommt abermals Hunger.
    Um dem entgegenzuwirken sollte man ballaststoffreiche Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten essen, wie z.B. Vollkornbrot, Gemüse oder Joghurt. Diese haben einen niedrigen GI-Wert und werden langsamer verdaut, also bekommt man nicht gleich wieder Hunger.

    Aber, wie sagte doch Winston Churchill so schön: “Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.”
    Und da wären wir wieder bei Croissants, die in frisch geschäumten Milchkaffee getunkt werden 😉

  14. @ – Mona: Churchill

    Schöner Ausspruch. Nun, da die Sonne wieder herauskommt und man langsam wieder seine Badesachen zusammen sucht, frage ich mich allerdings, ob ich wirklich wie er aussehen wollte.

  15. negativer Stress

    tunken oder nicht tunken – das ist die Frage.

    Wer beim Essen immer nur an das vorzeitige Sterben denkt, setzt seinen Körper unter negativen Stress und das ist sehr ungesund. Daher sollte man mit Genuss essen – das verlängert das Leben.
    Es kommt sowieso auf die persönliche Ausstrahlung und nicht auf das Körpervolumen an. Leute, die sich über das Ausehen eines anderen Menschen aufregen wollen, die werden immer einen Grund finden.

  16. @Mona: Glykämischer Index

    “Da die oben genannten Nahrungsmittel sehr schnell verdaut werden, sinkt der Blutzuckerspiegel entsprechend rasch wieder ab und man bekommt abermals Hunger.”

    Offen gesagt, das ist alles nicht richtig. Sie können das in jedem physiologischen oder biochemischen Lehrbuch nachlesen. Ich zitiere mal aus Ganong: Review of Medical Physiology: “The feedback control of plasma glucose on insulin secretion normally operates with great precision, so that plasma glucose and insulin levels parallel each other with remarkable consistency.”

    Und: “In functional hypoglycemia, the plasma glucose rise is normal after a test dose of glucose but the subsequent fall overshoots to hypoglycemic levels, producing symptoms 3-4 hours after meal. This pattern is sometimes seen in individuals who later develop diabetes. Patients with this syndrome should be distinguished from the more numerous patients with similar symptoms due to psychologic or other problems, who do not have hypoglyemia when blood is drawn during the symptomatic episode.”

    Der ‘Gykämische Index’ ist ziemlich problematisch. 1.: Er hat so große interindividuelle Unterschiede, daß die Aussagekraft von Mittelwerten fragwürdig ist. 2. Er beruht auf Testmahlzeiten, die 100g Glucose enhalten. Das entspricht 500g Kartoffeln oder 150g Getreide, stellt also keine alltagsnahe Situation dar.

    Unterm Strich bleibt nur die Empfehlung Vollkornprodukte gegenüber Weißmehl zu bevorzugen. Das ist aber auch ohne pseudogebildete ‘Glykämische Indizes’ bekannt.

    Mein Tip: Geflügelleberpaté mit Bärlauch auf Vollkornhafertoast, dann in Olivelöl gebratenes Lachsfilet mit gedünstetem grünem Spargel, darüber etwas Zitrone und weißer Pfeffer, dazu ein Glas Sauvigon blanc von der Domaine de l’Aumonier aus der Touraine. Violà. Bon appetit!

  17. Glykämischer Index @Jürgen Bolt

    „Offen gesagt, das ist alles nicht richtig. Sie können das in jedem physiologischen oder biochemischen Lehrbuch nachlesen.“

    Ich sehe leider Ihr Problem nicht. Sie konfrontieren mich hier mit zwei Zitaten aus Büchern, die dem Ganzen überhaupt nicht widersprechen. Der Glykämische Index wurde zwar im Rahmen der Diabetes-Forschung eingeführt, seine Beachtung wird jedoch auch bei einer Gewichtsreduktion empfohlen. Dabei geht man natürlich von gesunden Personen aus, wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass auch hier z.B. Stress den Blutzuckerspiegel erhöhen kann oder man es mit einem angehenden Diabetiker zu tun hat.
    Ich selbst stützte mich auf das Buch „Gesund- Vital- Schlank/ Fettverbrennung, der Königsweg zur dauerhaften Fitness, raus aus der Insulinfalle“ von Dr. Detlef Pape, Dr. Rudolf Schwarz und Helmut Gillessen. Erschienen im Deutscher Ärzte-Verlag / ISBN: 3-7691-1164-8.

    „Der ‘Gykämische Index’ ist ziemlich problematisch.
    1.: Er hat so große interindividuelle Unterschiede, daß die Aussagekraft von Mittelwerten fragwürdig ist. 2. Er beruht auf Testmahlzeiten, die 100g Glucose enhalten. Das entspricht 500g Kartoffeln oder 150g Getreide, stellt also keine alltagsnahe Situation dar.“

    Zu 1.) Kann man so sagen, wenn auch nicht ganz so drastisch. „Generell unterliegt der Glykämische Index von Mensch zu Mensch individuellen Schwankungen. Die GI-Werte sind in Studien unter Standardbedingungen ermittelt worden. Sie gelten nur für das einzelne Nahrungsmittel und nicht für Nahrungsmittelkombinationen wie z. B. Brot mit Butter und Marmelade oder für komplette Mahlzeiten mit unterschiedlichen Nährstoffen. Die Angaben des GI sind immer nur Näherungswerte.“

    Quelle: http://www.novafeel.de/…/glykaemischer-index.htm

    Zu 2.) Natürlich müssen Sie zu Testzwecken allen Probanden dieselbe Mahlzeit verabreichen, wie wollen Sie sonst zu einem aussagefähigen Test- Ergebnis kommen.
    Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass, da der GI oft zu ungenau ist, als Erweiterung die „Glykämische Last“ eingeführt wurde.
    Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mische_Last

  18. @Mona: Insulin-Falle

    “Ich selbst stützte mich auf das Buch „Gesund- Vital- Schlank/ Fettverbrennung, der Königsweg zur dauerhaften Fitness, raus aus der Insulinfalle“ von Dr. Detlef Pape, Dr. Rudolf Schwarz und Helmut Gillessen.” So etwas habe ich schon befürchtet. Ich kenne Pape und seine Behauptungen sogar ein bißchen aus seinen Publikationen in der Bild-Zeitung.

    Die ‘Insulin-Falle’ gibt es für Nicht-Diabetiker nicht! Die ganze Idee steht in eklatantem Widerspruch zur Grundlage homöstatischer Regelkreise in der Physiologie. Sie verhält sich also zur Physiologie etwa so wie Intelligent Design zur Evolutionslehre.

    Ich dachte, das würde durch die Zitate aus meinem vorigen Kommentar deutlich werden. Offenbar nicht. Da ich Sie als engagierte Mitdiskutantin schätze (wenn wir auch oft unterschiedlicher Meinung sind), versuche ich es mal mit ein paar Details: Insulin hat eine physiologische Halbwertszeit von 5 Minuten (Quelle: Florian Horn et al.: Biochemie des Menschen). Der physiologische Zuckergehalt des Bluts ist 4 – 6 Gramm (Quelle: u.a. Gerd Herold: Inneren Medizin). In 5 Minuten metabolisiert man 0,4 Gramm im Grundumsatz bzw. ein 1,1 Gramm postprandial (Quelle: Rudolf Noack in Biesalski: Ernährungsmedizin). Ist jetzt klarer, was mit “plasma glucose and insulin levels parallel each other with remarkable consistency” gemeint ist?

    Mit Abnehmen hat das sowieso nichts zu tun, das tut man, wenn man weniger Kalorien zuführt als man verbraucht (Quelle: u.a. Schmidt, Thews: Physiologie des Menschen). Egal in welcher Form man sie zuführt, ob Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, Alkohol oder Ballaststoffe, egal wann man sie zuführt und wie man sie auf die Mahlzeiten verteilt, und egal ob man Ausdauersport mit viel Fettverbrennung betreibt, oder Kraftausdauersport mit viel Glucoseverbrennung, oder gar keinen. Entscheidend ist die Gesamtbilanz.

    Das eigentliche Probleme beim Abnehmen liegt ganz woanders, nämlich in der Psyche. Z.B. vergessen Menschen mit Gewichtsproblemen in der Regel einen erheblichen Teil der Mahlzeiten und kalorienhaltigen Getränke, die sie zu sich nehmen. Denen sind Theorien à la Pape dann manchmal willkommen, weil sie die Verantwortung für gescheiterte Gewichtsregulierung dann nicht selbst übernehmen müssen sondern dem armen Insulin in die Schuhe schieben können. Und das kann gar nichts dafür!

    Ach, und führen Sie mal bitte ein Lektüre-upgrade durch. Sie argumentieren doch sonst nicht auf Pape-Niveau.

  19. Diäten machen dick @Jürgen Bolt

    Danke für die Aufklärung, aber ich kenne mich in dieser Angelegenheit selber etwas aus. Nachdem Sie das von mir erwähnte Buch so runtermachten, hätte ich eigentlich etwas anderes erwartet als die Feststellung: „Mit Abnehmen hat das sowieso nichts zu tun, das tut man, wenn man weniger Kalorien zuführt als man verbraucht. (…) Entscheidend ist die Gesamtbilanz. (…) Das eigentliche Probleme beim Abnehmen liegt ganz woanders, nämlich in der Psyche. Z.B. vergessen Menschen mit Gewichtsproblemen in der Regel einen erheblichen Teil der Mahlzeiten und kalorienhaltigen Getränke, die sie zu sich nehmen. Denen sind Theorien à la Pape dann manchmal willkommen, weil sie die Verantwortung für gescheiterte Gewichtsregulierung dann nicht selbst übernehmen müssen sondern dem armen Insulin in die Schuhe schieben können. Und das kann gar nichts dafür!“

    Sicher futtern manche Leute auch, weil sie psychische Probleme haben. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand einen erheblichen Teil der Mahlzeiten und kalorienhaltigen Getränke „vergißt“. Der Grund dürfte hier woanders liegen. Es bringt nämlich in der Regel nichts, wenn Abnehmwillige eine kalorienreduzierte Diät machen. Haben Sie schon einmal etwas vom Jojo-Effekt gehört? Damit bezeichnet man die schnelle Gewichtszunahme am Ende einer Reduktionsdiät, bei wiederholten Diäten sind die Leute dann meist dicker als vorher. Der Grund ist, dass der Körper seinen Grundumsatz auf Sparflamme geschaltet hat. Um das zu vermeiden wählen manche Leute, wie der Mann einer Freundin, eben ein anderes Abnehmkonzept. Er hat mithilfe der in dem Buch erwähnten Methode immerhin 27 kg abgenommen.

  20. @Mona

    Zum ‘underreporting’ von Adipösen (und auch sonst zutreffend):

    http://www.ugb.de/e_n_1_139609_n_n_n_n_n_n_n.html

    “Sicher futtern manche Leute auch, weil sie psychische Probleme haben.” Das habe ich nicht gesagt, und ich halte es auch nicht für richtig.

    “Der Grund ist, dass der Körper seinen Grundumsatz auf Sparflamme geschaltet hat.” Das widerspricht mir doch gar nicht, wenn ich sage, daß Gewichtsentwicklung von der Energiebilanz abhängt, im Gegenteil. Ich bezweifle allerdings diese Erklärung des Jojo-Effekts.

  21. Für alle, denen das Konzept einleuchtet und die abnehmen möchten. Obwohl in unserem Team bislang alle Gegner von Crash-Diäten waren, hat unser Stefan eine Diät ‘erfunden’, die man in 24-Stunden absolviert. Sie funktioniert durch das entleeren der Kohlenhydratspeicher am Vorabend des Diättages. Dann wird extrem kohlenhydratarm gegessen und so die Fettverbrennung hochgehalten. Es funktioniert!

  22. Mehr, bitte!

    Ich hab dieses wunderbare Blog entdeckt und in kürze alle Artikel verschlunge. Gibt es denn bald Nachschlag?

    Und um beim Thema zu bleiben – dieser Genuss macht garantiert nicht dick 😉

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