In eigener Sache

BLOG: RELATIV EINFACH

… aber nicht einfacher
RELATIV EINFACH

Dass ich in diesem Jahr kaum zum bloggen gekommen bin, hat einen erfreulichen Hintergrund: Nach einem aufregenden Jahr 2008 beim World Science Festival in New York bin ich Anfang 2009 als Leiter des Hauses der Astronomie ans Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) gewechselt. Für dieses Projekt — das z.B. Leo von den Kosmologs in seinem Blogbeitrag Ein Haus für die Astronomie beschrieben hat — war 2009 das erste Aufbaujahr: Das Jahr der Baugenehmigung und des ersten Spatenstichs für das neue Gebäude (die Bauarbeiten lassen sich auf dieser Webcam verfolgen), und eine Zeit des Planens, Organisierens und Vorbereitens. So interessant es war, über den Tellerrand in mir bislang fremde Fachgebiete von Architektur bis Arbeitsrecht zu blicken — ich konnte dem keinen rechten Wissenslog-Stoff abgewinnen.

Das kommende Jahr 2010 verspricht, in dieser Hinsicht ergiebiger zu werden. Aus Diskussionen bei öffentlichen Vorträgen, am Tag der offenen Tür des MPIA und anderswo habe ich genügend Material für weitere Beiträge zur Kosmologie, einige halbgeschriebene Beiträge zur Relativitätstheorie harren der Fertigstellung, und auch zu einer allgemeineren Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt, möchte ich dann und wann etwas schreiben: Inwieweit man ohne die beachtlichen Ressourcen der Fachwissenschaftler Ergebnisse der Wissenschaft nicht nur einigermaßen verstehen kann (Grundfrage der Wissenschaftskommunikation), sondern kritisch auf Herz und Nieren prüfen kann (eine Grundfrage der Wissenschaft selbst, mit dem ihr innewohnenden Universalitätsanspruch). Den eigentlich geplanten dritten Teil meiner LHC-Anmerkungen (Teil ITeil II) werde ich allerdings nun wohl nicht mehr nachliefern — zuviel Zeit ist aus meiner Sicht seit den heftigen Diskussionen um mögliche Schwarze Löcher am LHC vergangen, und ich sehe nicht, dass es sich lohnen würde, das Thema noch einmal aufzuwärmen.

Auf alle Fälle an dieser Stelle allen Lesern frohe Festtage und einen guten Rutsch. Ich bin sehr gespannt auf 2010!

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

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