Sport ist Mord

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Kennt Ihr Mouse-Potatoes? Diese gesellen sich zu den altbekannten Couch-Potatoes.
Gemeinsam werden ihre Körper immer träger und ungesünder, der eine vor dem Fernseher, der andere vor dem Computer.

Hoch lebe die Faulheit!

Was beide freuen wird zu hören: Sport mag zwar oberflächlich gesehen zu schicken Muckies führen. Im Körper passiert aber noch viel mehr und nicht immer Gutes.
Der Körper reagiert mit Stress. Um die Anforderungen der sportlichen Belastung zu bewältigen, schüttet er bestimmte Stoffe aus (Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin), die unseren Kreislauf hochfahren, Hirn und Muskeln in Alarmbereitschaft versetzen. Es gibt richtig Power.

Gleichzeitig führen diese Power-Stoffe aber auch dazu, dass das Immunsystem heruntergefahren wird. Wäre ja verschwendete Energie – der Körper soll schließlich trainiert werden und sich nicht mit Infektionen auseinandersetzen. Bis zu einem gewissen Grad macht das Sinn.

Wird der Körper allerdings zuviel Dauerstress – egal ob körperlich oder psychisch – ausgesetzt, könnte es zu einer andauernden Unterdrückung der Immunfunktionen kommen. Und schon rennt der Sportler mit Durchfall zur nächsten Toilette anstatt aufs Siegertreppchen, fängt sich eine dicke Erkältung ein oder erhöht seine Chance auf plötzlichen Herztod.

Zu früh gefreut

Mit Sport ist es genauso wie mit den meisten anderen Dingen: auf die Menge kommt es an. Im Gegensatz zu Leistungssport hat mäßig betriebener Sport bekanntermaßen positive Folgen, auch über einen knackigen Hintern hinaus.

Er wirkt entzündungshemmend und kann zur Verbesserung von Immunfunktionen im Alter beitragen (Kohut et al., 2004). Eine Stunde auf dem Rad reicht, um die Wirkung einer Impfung zu verbessern (Edwards et al., 2006).

Also raus aus der Couch, weg von der Mouse. Nicht übertreiben, sondern locker flockig Diabetes, Fettleibigkeit, plötzlichem Herzversagen und Durchfall davonsporteln. Und das am besten 3 bis 5 mal pro Woche 20 bis 60 Minuten (Empfehlung des American College of Sports Medicine).

Für alle einsamen Herzen möchte ich allerdings nochmal auf diesen Beitrag aufmerksam machen …

(gast)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

1 Kommentar

  1. Ich muss auch immer mit meinem inneren Schweinehund kämpfen, aber wenn ich mich dann durchgeringt habe zum Sport, dann geht es mir danach immer besser als vorher. Vor allem zum Ausgleich in der Lernphase, ist Sport super. Leider mache ich trotzdem immer noch zu wenig Sport. Einaml die Woche ist noch nicht ausreichend, aber besser als gar nicht!

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