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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Schon lange ist die Rede der so genannten Informationsgesellschaft, die mit einer Flut von Informationen einhergeht, die tagtäglich auf uns einprasseln.

Wir können uns in Anbetracht der „60.000 beworbenen Produkte“ vor Werbung nicht schützen – sie ist allgegenwärtig. Unser Gehirn wäre überfordert, wenn es versuchen würde, jede Botschaft rational abzuwägen und bewusst zu verarbeiten. Daher laufen viele Entscheidungsprozesse unbewusst, implizit ab. Implizites Wissen fördert intuitives Handeln.

Markus hat mich auf ein interessantes Interview zu implizitem Marketing mit Dr. Christian Scheier aufmerksam gemacht.

Man hat herausgefunden, dass bei starken Marke tatsächlich die Hirnareale, die zum Nachdenken dienen, abgeschaltet sind, während die Hirnareale, die für spontane Handlungen zuständig sind, aktiviert werden. Das heißt, starke Marken entlasten das Nachdenken.

Bei der Wahl für oder gegen ein Produkt denken wir in den seltensten Fällen bewusst nach, sondern greifen intuitiv zur bspw. Cola oder Pepsi.

Markenpersönlichkeiten

Der einsam-unabhängige wilde Marlboro-Mann suggeriert Abenteuer und Freiheit. Der typische Gauloises-Raucher scheint entspannt in der Boheme zu Hause.

So ist z.B. der Dreimaster von Becks ein impliziter Code für Abenteuer, und die Kochschürze im Maggi-Kochstudio ein impliziter Code für Tradition.

So werden Werbebotschaften semantisch aufgeladen. Wir entscheiden uns intuitiv für die Marke, mit der wir uns am ehesten identifizieren können oder welche unserem momentan vorherrschenden Bedürfnis entspricht.

Zeig mir Dein Konsumverhalten und ich sag Dir, wer Du bist.

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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