Die Macht der Körpersprache

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Vor kurzem war ich zu einer Präsentation in einer Agentur eingeladen. Bereits im Auto wurde mir bewusst, dass ich den Namen des Geschäftsführers nicht mehr parat hatte. Ich malte mir bereits meine Verlegenheit aus, wenn ich meinen Ansprechpartner nicht identifizieren kann. Beim Betreten der Räumlichkeiten löste sich dieses Problem in Luft auf. Obwohl der Chef sich nicht durch seine Kleidung von seinen Mitarbeitern abhob, war durch seine Körpersprache sofort klar, dass er die Entscheidungen trifft.

Wir vertrauen in der Regel unserem ersten Eindruck. Schnell wird dieser mit Oberflächlichkeit gleichgesetzt. Dabei enthält unser erster Eindruck wesentlich mehr Information als nur über das Aussehen. In der U-Bahn kann das Gegenüber dadurch faszinieren, wie es die Buchseite umblättert oder mit welch melancholischem Blick es aus dem Fenster schaut.

Die Sprache des Körpers ist elementar. Körperhaltung, Mimik und Gestik haben eine starke Aussagekraft. Sie verraten viel über unser Gefühlsleben und das Verhältnis zu unseren Mitmenschen.

Eine kleine pseudowissenschaftliche Analyse der Körpersprache

Beinstellung
Leicht geöffnet: Entspannung
Eng zusammen: Anspannung

Fußstellung
Parallel: Souveränität
Auf Ballen: Unruhe
Auf Fersen: Verspannung
Wippen: Nervösität

Augen – die Fenster der Seele
Konstant und eindringlich: Provokation
Konstant: Interesse
Umherschweifend: Abwesenheit
Nach oben: sich erinnern, Lösungen suchen
Nach unten: unsicher, ausweichend oder konzentriert

Im Allgemeinen haben wir sehr sensible Antennen, die unbewusst viel differenziertere Signale der Körpersprache als oben beschrieben wahrnehmen und welche wir nicht bewusst verarbeiten. Trotzdem nutzen wir diese Information, um uns ein Bild zu machen und das Gegenüber einzuschätzen. Einen Lügner verraten nicht seine Worte, sondern kleine Gesten und mimische Regungen.

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

4 Kommentare

  1. Bewertung

    Sehr gute Hilfe für Präsentationen. Gelungen, umfangreicht und verständlich. ^^

    Ich bedanke mich.

    MfG
    Maik Langhein

    p.s. Auszubildener an der EWS Rostock

  2. Augenbewegungen

    Es gibt eine recht genaue der Analyse der Augenbewegungen durch das NLP (= neurolinguistischen Programmieren). Zum Beispiel bedeutet nach rechts oben schauen, dass jemand etwas plant oder sich ausdenkt, während der Blick nach links oben eher bedeutet, dass jemand sich erinnert an etwas, das er früher erlebt hat. Diese Deutung trifft aber nur für Rechtshänder zu.Bei Linkshändern muss man das genauer testen

  3. Das scheint neu zu sein

    Wei der Kollege schon erwähnt, gibt es vom NLP – aber auch von Anderen Leuten (was ide NLP`ler nicht wissen) recht gute Analysen zur Körpersprache der Augen. Die kommen alle zu Anderen Schlüssen, daher würde mich interessieren, wie Sie zu den Aussagen kommmen? Ist bestimmt interessant.

  4. Wer schon NLP rezitiert, sollte auch bedenken, dass ein gutes Buch über NLP beschreibt, dass jeder Mensch subjektiv handelt und nur eine große Masse den Inhalten des Buches folgt. Man müsse über ein paar Fragen, heraus finden, welche Augenbewegung zu welcher Reaktion führt. Dazu befragt man die Person, ob sie sich eine Melodie vorstellen könne, ein Bild, sich eine Geschichte ausdenken könne, usw. …

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