Religionskrieg um Schuld(en)? Zum Einfluss der Konfessionen in Europa

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Als ich letzte Woche die Süddeutsche (SZ) aufschlug, sprang mir ein Zitat ins Auge, das ich mir gleich notierte. Emmanuel Macron, Wirtschaftsminister in der Regierung des sozialistischen Präsidenten Hollande im laizistischen Frankreich, habe demnach die quälende Debatte um die Griechenland-Euro-Krise mit der Aussage kommentiert:

Es gibt eine Art Religionskrieg zwischen dem calvinistischen Nordeuropa, das den Sündern nicht verzeihen will, und einem katholischen Südeuropa, das dies alles hinter sich lassen will.”

In diesem griffigen Zitat findet sich eine Menge “klassischer” Religionssoziologie. So bezieht sich die Aussage vom “calvinistischen Nordeuropa” auf Max Weber (1864 – 1920), der die These vom “protestantischen Arbeitsethos” entwickelt hatte: Weil evangelische (vor allem: calvinistische) Christen keine sichere Heilszusage durch ihre Kirchen mehr erhalten konnten, sondern selbst direkt vor Gott standen, hätten sie Erfolg im wirtschaftlichen Leben als Zeichen göttlicher Zuwendung gedeutet. Und da zugleich das Zeigen von Luxus evangelisch verpönt gewesen sei, habe sich ein Zyklus aus Schaffen, Sparen und Investieren als Triebkraft des Kapitalismus entwickelt.

Und tatsächlich ist kaum zu leugnen, dass evangelisch geprägte Gesellschaften durchschnittlich wirtschaftlich deutlich erfolgreicher sind als ihre christlich-katholischen und christlich-orthodoxen Pendants. Schnell landet man hier beim Klischee des protestantisch-strebsamen, aber auch freudlos-kapitalistischen Nordens und des katholisch-entspannteren, aber auch ärmeren Südens. Schon der Blick auf Deutschland (mit dem dominant katholischen Bayern an der wirtschaftlichen Spitze) oder auf die norditalienische Lombardei zeigt jedoch, dass es ganz so einfach nicht zu sein scheint.

Jüngere, empirische Forschungen zum Beispiel von Ludger Wößmann & Sascha Becker wiesen daher auf eine starke Alternativhypothese: Demnach habe das evangelische Bestehen darauf, dass jeder Mann und jede Frau selbst die Bibel zu lesen und zu verstehen habe (Priester einem dies nicht mehr “abnehmen” konnten), einen enormen Alphabetisierungs- und Bildungsschub ausgelöst. Dieser habe dann auch wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungsprozesse ausgelöst. Dafür spricht meines Erachtens auch die enorme Rolle evangelischer Pfarrfamilien in der Formation des europäischen Bildungsbürgertums – zu dem aber selbstverständlich auch z.B. katholische und jüdische Bürgerinnen und Bürger hinzutraten (und -treten). Konfessionen könnten demnach Entwicklungspfade beeinflussen, aber nicht auf alle Ewigkeit hin festlegen – wie z.B. heutige, bayerische Gymnasiasten im Vergleich zu ihren Bremer Pendants beweisen.

FamilieLuther1875Religiös, gebildet & kinderreich: Weil evangelische Pfarrhäuser den Kirchengemeinden gehörten, konnten Pfarrfamilien ihren Kindern kein Land und keine Reichtümer vererben außer – Bildung. Gemälde der Familie Luther von Gustav Spangenberg um 1875.

Von Schuld und Schulden

Eng mit der Weber-These verbunden ist auch die inzwischen populäre Vermutung, dass evangelische und katholische (sowie orthodoxe) Christen das Thema “Schuld und Schulden” anders wahrnehmen. So sei im Protestantismus letztlich jeder Mensch für seine eigene Schuld direkt verantwortlich – entsprechend seien auch finanzielle Schulden unbedingt zu tilgen! In katholischen und orthodoxen Kulturen habe sich dagegen die jeweilige Kirche als “Gnadenanstalt” etabliert, deren Aufgabe es sei, Schuld auch zu vergeben – entsprechend beharrten katholische und orthodoxe Christen auch darauf, von drückenden Schulden “gnädig erlöst” zu werden.

Freilich könnte man fragen, warum denn katholische und orthodoxe Christen darauf bestehen sollten, ihren eigenen – wirtschaftlich erfolgloseren – Weg immer weiter zu gehen, statt endlich die Rezepte ihrer erfolgreicheren, evangelischen Geschwister zu übernehmen? Doch dieses Argument setzt bereits voraus, dass wirtschaftlicher Erfolg der einzige oder doch höchste Wert von Kulturen sei.

Wirtschaftlicher vs. demografischer Erfolg

Dem kann freilich entgegnet werden, dass sich gerade auch das evangelische Christentum in Europa durch wirtschaftlichen Erfolg selbst abschafft: Höhere Bildung, höherer Wohlstand und vor allem höhere, existentielle Sicherheit führen schließlich zu stärkerer Säkularisierung sowie (damit verbunden) auch zu niedrigeren Geburtenraten. Ein sogar globaler Effekt lässt sich in deutschen Zuwanderungsstatistiken erkennen: Evangelische Christen wandern selten nach Deutschland ein – schlicht und ergreifend, weil sie es selten nötig haben. Dagegen kommen aus Süd- und Osteuropa vor allem katholische und orthodoxe Christen sowie (Platz 3) Muslime ins Land.

ChristianisierungAbendland2013

Viele spannende Vermutungen, zu wenig empirische Forschungen

So bleibt also festzuhalten, dass sich aus der klassischen Religionssoziologie bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine ganze Reihe sehr spannender Thesen und Vermutungen bis in unsere Zeit hinein gehalten hat. Doch die gerade unter Sozial- und Geisteswissenschaftlern verbreitete Fehlannahme, dass Religionen mit fortschreitender Modernisierung ohnehin ihre Kraft und Bedeutung verlieren würden, hat zu einem Mangel an ordentlichen, vor allem empirischen Forschungen zu diesen Fragen geführt – von wenigen, neueren Lichtblicken abgesehen. Sonst wüssten wir heute mehr auch über das Verhältnis von evangelisch, katholisch und orthodox geprägten Menschen und Milieus zu Wirtschaft, Bildung, Demografie und dem Umgang mit Schuld(en).

Vorschau:

Um nicht nur finanzpolitische, sondern tatsächlich gewaltförmige “Glaubenskriege” geht es in meinem neuen sciebook “Öl- und Glaubenskriege. Wie das schwarze Gold Politik, Wirtschaft und Religionen vergiftet”, das bis Ende Juli 2015 als eBook und Taschenbuch erscheint.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

71 Kommentare

  1. Vielen Dank, ein interessanter Artikel. Bildung als ein wesentlicher Faktor bei den Protestanten: das klingt ganz überzeugend. War es bei den Juden nicht ähnlich, als sie sich im 19. Jahrhundert wirtschaftlich frei durften.

    “Es gibt eine Art Religionskrieg zwischen dem calvinistischen Nordeuropa, das den Sündern nicht verzeihen will, und einem katholischen Südeuropa, das dies alles hinter sich lassen will.”

    Ein bisschen schief ist der Vergleich schon, denn vor dem Verzeihen sollte ja die Reue stehen. Der strenge “Calvinist” hat eher den Eindruck hat, dass sich der südliche Sünder ohne Reue selbst exculpiert. Aber man sollte das Schuldenthema lieber nicht religiös-ethisch aufladen. Letztendlich geht es darum wer zahlt und wer bestimmt, wer zu zahlen hat.

    • Danke & in der Tat. Spannend finde ich auch, dass Christus häufig als Proto-Sozialist interpretiert wird, obwohl er ausdrücklich zum Teilen des EIGENEN Vermögens (nicht zum Erbeuten des “ANDEREN”) aufrief – und mit Gleichnissen wie jenem von den Talenten auch ein deftiges Leistungs- und Investitionsethos predigte:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_anvertrauten_Talenten

      Aber, klar, schon die Wahrnehmung der Bibel findet natürlich durch biografische, soziale und konfessionelle Brillen statt… 😉

      • “auch ein deftiges Leistungs- und Investitionsethos predigte”

        Glaub’ ich nicht. Meines Erachtens war der Mann aus Nazareth gar nicht fähig, weltlich zu denken. Die Welt diente ihm im stets nur als Gleichnis. Auch das Gleichnis mit den Talenten beginnt ja: das Himmelreich ist wie…

        • @Dietmar Hilsebein

          Diese transzendentale Auffassung von Jesus kann man natürlich vertreten, aber sie ist nicht allgemeingültig (und m.E. wenig überzeugend).

          Jehoschua war ein jüdischer Wanderrabbiner, der nicht allein auf ein jenseitiges “Himmelreich”, sondern auf das Anbrechen des Gottesreiches im Diesseits hoffte. Er wurde u.a. als “Fresser und Weinsäufer” beschimpft und predigte bewusst in Gleichnissen aus der Lebenswelt seiner Mitmenschen. Nach der sehr weltlich-zupackendem “Tempelreinigung” wurde er als potentielle Gefahr hingerichtet – weil er eben kein entrückter Asket in einer weltabgewandten Höhle war…

          • Lieber Herr Reutlinger,

            nein, ich hatte eigentlich schon bewusst auf die Begrifflichkeit der Erkenntnistheorie (von Kant bis Popper) verwiesen – denn ob Jesus “transzendent” sei, ist ja eine Frage unseres Glaubens. Dietmar Hilsebein hatte ich jedoch so verstanden, dass er die immanente Erkenntnisfähigkeit Jesus selbst in Frage stellte. Zitat: “Meines Erachtens war der Mann aus Nazareth gar nicht fähig, weltlich zu denken. Die Welt diente ihm im stets nur als Gleichnis.” Dies wäre m.E. eine sehr massive, erkenntnistheoretisch-psychologische These zur historischen Person, die ich stark bezweifeln würde…

          • Es gibt sicher viele Möglichkeiten zur Interpretation. Man muß beispielsweise das “Himmelreich” nicht jenseitig sehen. Yoav Sapir hat da mal was geschrieben, daß der Mann aus Nazareth kein Hellenist war. Man kann das so verstehen, daß er von einer inneren Welt sprach, die er mit Ereignissen aus der äußeren Welt in Form von Gleichnissen verglich. Das nur am Rande. Es würde wohl den Rahmen sprengen, hier ausführlicher zu werden.

          • Wenn Sie erlauben, erzähle ich Ihnen eine kleine Geschichte. Es gab da mal einen Pfarrer in Rathenow -das war noch vor der dt. Einheit. Der riet den Jungs der Jugendgruppe zum Dienst an der inneren deutschen Grenze mit der Begründung: gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Da sieht man mal: wenn man den Mann aus Nazareth weltlich versteht, kommt nur Murks heraus!

          • @Dietmar Hilsebein

            Es geht mir hier nicht darum, Theologie(n) zu diskutieren – ich hatte mich nur zu Ihrer These über die Erkenntnisfähigkeiten des historischen Jesus von Nazareth geäußert… 😉

            Und ja, ein einseitig “verweltlichter” Christus kann genau so nationalistisch missbraucht werden, wie ein aus seiner Herkunft und Lebenswelt entfernter, kosmisch-arischer Christus (z.B. bei Richard Wagner). Beides hat es gegeben…

          • “Es geht mir hier nicht darum, Theologie(n) zu diskutieren – ich hatte mich nur zu Ihrer These über die Erkenntnisfähigkeiten des historischen Jesus von Nazareth geäußert.”

            Auch ja, aber nicht nur, denn Sie schrieben ja auch, daß der Mann aus Nazareth ein “deftiges Leistungs- und Investitionsethos predigte.” Und das habe ich in Zweifel gezogen, übrigens ohne jenen Mann zu einem kosmischen Christus zu erheben.
            Ich hoffe, ich störe Sie nicht, ich weiß, daß Theologie nicht Ihr Thema ist. Aber es ist eine spannende Sache. Und Sie haben damit angefangen, jenen Mann zu erwähnen. Die innere Welt, von der er m:E. sprach, ist wohl jene Welt, zu der auch heute noch Menschen Zugang haben können. Auf Arte lief gestern gerade ein Film über Abi Nathan und ich mußte an diesen kleinen Disput denken. Auch er galt als Träumer und Naivling. Aus einer inneren Welt erwuchs ihm die Kraft. Und diese innere Welt würde ich Christus nennen -zu der auch jener Mann aus Nazareth Zugang gehabt haben könnte.

          • Nachtrag:

            Natürlich war jener Mann aus Nazareth nicht vor Abraham (Johannes 8,58) Aber ehe Abraham wurde, waren Freiheit, Liebe, Würde des Menschen, Mitgefühl. Darüber wollte der Mann aus Nazareth nicht nur reden, sondern die Praxis war das Evangelium -die frohe Botschaft. Ohne seinen Gott, den er Vater nannte, gab es für ihn diese Werte nicht. Nur aus dem innigsten, intimsten Verhältnis zu seinem Gott, erwuchs ihm das Verständnis zu diesen Werten. Was ich also meinte, daß er weltlich nicht zu denken vermochte, kommt mir aus diesem Verständnis. Der Welt schien er bestenfalls naiv zu sein, schlimmstenfalls Staatsfeind Nr1.

        • Meines Erachtens war der Mann aus Nazareth gar nicht fähig, weltlich zu denken.

          Klingt nach Nietzsche (“Antichrist”).

    • “War es bei den Juden nicht ähnlich, als sie sich im 19. Jahrhundert wirtschaftlich frei durften.”

      Ich kenne die Geschichte eher so, dass es bei den Juden schon im Mittelalter so war; das erste Mal habe ich persönlich diese Darstellung, glaube ich, in der Dauerausstellung des Jüdischen Museums in Berlin gelesen. Danach waren die Juden in Deutschland bzw. Mitteleuropa die erste Bevölkerungsgruppe mit einer Art allgemeiner Schulpflicht. Alle Juden sollten danach die Schrift (also die religiösen Texte, den Tanach) lesen können, was ihnen gegenüber dem Rest der Bevölkerung, von der kaum jemand lesen und schreiben konnte, einen enormen Bildungsvorsprung gab. Zusammen mit dem Ausschluss von vielen Berufen und den nominell einflussreichen Positionen in der Gesellschaft führte das zu dem stark überproportionalen Anteil von Juden zum einen im Handel und der sich irgendwann entwickelnden Finanzwelt, zum anderen unter Gelehrten. Das mit dem 19. Jh. ist insofern richtig, als viele Juden in dem Moment, als ständische und zünftische Schranken und auch religiöse Diskriminierungen wegfielen, schon einen großen Startvorteil hatten.
      So ungefähr habe ich das jedenfalls im Kopf behalten und für mich für plausibel befunden. Korrigieren Sie mich bitte, Herr Bluhme, sollte das so nicht korrekt sein, bzw. gibt es hierzu unter Historikern unterschiedliche Meinungen?

      Die Parallele zur späteren Entwicklung im Protestantismus wäre jedenfalls sehr stark.

  2. Abgesehen von Ihrer Interpretation bzw. auch “Richtigstellung” in Sachen Religion würde ich in dem Zitat aber eher davon ausgehen, das zwar “Religion” geschrieben steht (oder gesagt wurde), aber “Ideologie” gemeint ist. Dann ergibt das ganze für mich nämlich viel eher einen Sinn.
    Denn die vor allem von den Herren Dijsselbloem und Schäuble verfolgte Strategie mit Griechenland im Speziellen, aber auch dem restlichen Südeuropa im Allgemeinen ist nach meiner Ansicht reines Beharren auf Ideologie, die mit realistischen Betrachtungen der Problem und einem wirklichen Willen zu deren Lösung nichts zu tun hat. Das konnte man erst diese Woche in den Nachdenkseiten (Punkt 2a) wieder sehen. (Sehr interessant zur Griechenlandfrage auch der Punkt 1 dort.)

    • Lieber @Hans,

      vielen Dank – nur ist das mit dem Ideologie-Vorwurf halt so eine Sache… Sie halten Dijsselbloem und Schäuble ein “reines Beharren auf Ideologie” vor, andere sehen genau dieses Problem bei großen Teilen der griechischen “Eliten”, die auch Zusagen für konkrete Projekte (wie den Aufbau eines Katasteramtes) nicht umgesetzt, das dafür bezahlte Geld aber “vereinnahmt” haben – und weiterhin immer mehr davon fordern.

      Generell lässt sich beobachten, dass sowohl Tsipras wie Schäuble mit ihrer jeweiligen Beharrlichkeit an Zustimmung im eigenen Inland gewonnen haben. Dies deutet m.E. daraufhin, dass es nicht ausreicht, Einzelakteure zu betrachten, sondern dass hier auch verschiedene gesellschaftliche, auch religiös vorgeprägte Erwartungen aufeinander prallen, wie es ja auch Macron vermutet(e).
      http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/griechenland-verhandlungen-merkel-und-schaeuble-punkten-bei-den-waehlern-13710006.html

      • Lieber Herr Blume,
        auch ich tendiere dazu, Teilen der griechischen “Eliten” eine Mitschuld an der Misere zu geben, in der das Land derzeit steckt. Aber da ich mich auch nicht so genau damit auskenne, halte ich nichts von weiteren Vorwürfen, weil ich die nicht begründen kann und auch keine Quellen dazu habe.
        Nun ist Tsipras ja angetreten, in der Politik einiges anders zu machen, als seine Vorgänger. Innenpolitisch scheint er da auch einigen Erfolg zu haben, nur was das Abschütteln des Austeritätsjochs angeht, ist er auf ganzer Linie gescheitert. U.a. weil die Herren Schäuble und Djisselbloem das so wollten. Dafür gibt auch Belege, die allerdings über diverse Artikel in den Nachdenkseiten verstreut verlinkt sind. Ein Teil findet sich in dem, auf den ich im vorherigen Beitrag hingewiesen habe.

        Natürlich haben Sie auch recht, wenn Sie sagen, dass man den Blick nicht nur auf Einzelakteure werfen darf, sondern auf die gesellschaftlichen Gruppen und deren unterschiedlichen Erwartungen, die dort aufeinander prallen.

        Nur bei Umfragen wie jener, von der der von Ihnen verlinkte FAZ-Artikel berichtet, wäre ich vorsichtig. Denn da wird ja meisst nicht berichtet, wie die Fragen formuliert sind bzw. welche Antwortmöglichkeiten vorgegeben wurden und das wird AFAIK auch nur selten offen gelegt. Aber wenn es mal offen gelegt wird, kann man laut Nachdenkseiten oftmals feststellen, dass die Umfragen so gestaltet sind, dass das Ergebnis in einem gewissen Rahmem schon vorher feststeht. Die Umfrage selbst liefert dann eingentlich nur noch die Details, d.h. “genaue” Zahlen zu dem Ergebnis, das man tedenziell so haben wollte. Oder, der langen Rede kurzer Sinn: Solchen Umfragen traue ich grundsätzlich nicht, weil damit viel zuviel manipuliert werden kann und wahrscheinlich auch manipuliert wird.

        Und wo wir gerade beim Manipulieren sind: Zumindest in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik halte ich den überwiegenden Teil der deutschen Presse auch für manipulierend. U.a. weil die immer dieses TINA-Dogma *) verbreiten, was schlicht nicht wahr ist. Es gibt immer Alternativen! – Es scheint mir aber eher so, dass diese Alternativen bei der herrschenden “Elite” unerwünscht sind, und sie deswegen alles versucht, um diese Alternativen zu verhindern. Aber das führt zu weit Off Topic.

        —-

        *) TINA = There Is No Alternative

        • Lieber @Hans,

          das genau halte ich für das wachsende Problem neuer Medien: Sie verführen uns stärker denn je, einfach unserem jeweiligen Bauchgefühl zu folgen, uns in entsprechend verstärkende Nachrichten(seiten) und virtuell-soziale Umgebungen zu begeben – und schließlich widersprechende Befunde und Argumente als Teil von “Verschwörungen” abzutun… :-/
          http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/BlumeefMedienblasen0415.pdf

          Mir geht es hier gar nicht darum, die griechische oder deutsche Regierungsposition zu bewerten – sondern aufzuzeigen, dass sich Meinungen und Positionen auch zu finanziellen und politischen Themen aus tief verwurzelten, kulturellen und religiösen Quellen speisen. So habe ich in den deutschen Medien keine geschlossene (TINA-)Meinung gefunden – auch das aktuelle Politbarometer zeigt jedoch eine starke Tendenz der Befragten zur “härteren” Haltung Schäubles selbst im Vergleich zu Merkel…
          http://www.tagesspiegel.de/politik/hohe-werte-fuer-schaeuble-politbarometer-deutsche-glauben-nicht-an-griechenland-rettung/12100424.html

          Sie sind ja hier anonym, @Hans – wollen Sie uns etwas über Ihren biografischen-konfessionellen Hintergrund verraten?

          • Guten Tag Herr Blume,
            Sie haben recht, die neuen Medien verführen auch dazu, sich in eine Informationsblase zurück zu ziehen, und sich nur noch das anzusehen, das die eigene Meinung repräsentiert. Das ist wirklich ein Problem. Aber längst nicht das Einzige.

            und schließlich widersprechende Befunde und Argumente als Teil von “Verschwörungen” abzutun… :-/

            Sehen Sie, dass ist auch ein Teilproblem des Ganzen, wobei man zur Lösung darauf gucken muss, wer da was als Verschwörungstheorie abstempelt. Evtl. stellt sich dabei heraus, dass dieser Mensch damit eine bestimmte Absicht verfolgt, es also etwa Teil einer Abwehrstrategie ist, um Meinungen klein zu halten oder zu diskreditieren, die nicht der eigenen entsprechen.

            Mir geht es hier gar nicht darum, die griechische oder deutsche Regierungsposition zu bewerten

            Gut, dann lassen wir das.

            sondern aufzuzeigen, dass sich Meinungen und Positionen auch zu finanziellen und politischen Themen aus tief verwurzelten, kulturellen und religiösen Quellen speisen.

            Das ist mir schon klar. Aber ich glaube, da müssen Sie und Ihre Kollegen (m/w), die das gleiche wollen, noch sehr viel Aufklärungsarbeit leisten, um das auch wirklich überall klar zu machen. Interessant wäre dabei, welche gesellschaftlichen Gruppen welchen Meinungen anhängen und wie sie diese begründen. Und dabei sollte nicht nur das Einkommen der Menschen als Kriterium der Gruppeneinteilung dienen. Aber das wissen Sie ja auch.

            So habe ich in den deutschen Medien keine geschlossene (TINA-)Meinung gefunden

            Das hab ich auch nicht behauptet, denn ich hab ja vom überwiegenden Teil der deutschen Presse geschrieben und nicht von der gesamten deutschen Presse. Aber wenn man die Presse mal aufteilt in Mainstream-Publikationen (Welt, FAZ, SZ, WAZ, etc.) und Nischen-Publikationen (TAZ, junge Welt, der Freitag, Blätter (für deutsche und internationale Politik), etc.) dann scheint die TINA-Parole in den Mainstream-Publikationen aber zu dominieren. Kommt natürlich auch immer darauf an, um was es genau geht.
            Aber belassen wir es dabei, denn das würde sonst nur in Richtung Politik führen. Und wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie hier keine politische Auseinandersetzung zu derartigen Themen. Das muss auch nicht sein, denn dazu fällt mir neben der aktuellen Politik zu Griecheland gerade die Agenda 2010 ein. Und die müssen wir hier wirklich nicht diskutieren.

            Was meinen Hintergrund angeht, so die haben Sie mir Frage schon öfter gestellt und ich hab sie schon öfter beantwortet. Also schenke ich mir das jetzt.

        • zu TINA:

          ich glaube, dass es auch etwas ausgefeiltere Möglichkeiten gibt Handlungsoptionen zu verkaufen. Z.B. kann ein Problem direkt für eine Handlungsoption maßgeschneidert werden. Das Problem wird geschaffen und -zack- wird die Lösung dafür gleich mit angeboten. Hab grad vergessen wie das hieß. DAS meine Damen und Herren ist Psychologie und funktioniert nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik.

          Ich finde die Frage nach dem biografischen-konfessionellen Hintergrund ein bisschen dreist. Aber ich möchte gerne eröffnen, dass ich aus der Kirche ausgetreten bin, als ich das erste mal Kirchensteuern zahlen sollte. Im Ernst: überlegt euch mal, wie viel Kirchensteuern ihr in eurem Leben schon gezahlt habt. Wo bleiben diese Unsummen an Geld??

          • Die heutigen Manipulationsmethoden der Presse sind offenbar so subtil, dass ich sie nicht mehr erkennen kann. Auf Zeit online gibt es zur Griechenlandkrise Artikel mal von Varoufakis, dann von Lucke, in den Kommentaren dann auch wieder ab und zu Erhellendes oder links, denen man folgen mag.

            Auf den “kritischen” Nachdenkseiten finde ich nur eine Meinung.

            Natürlich gibt es eine Alternative (Grexit), aber die will Griechenland ja nicht.

          • Stimme zu, @Paul Stefan. Tatsächlich scheint ein Paradox vorzuliegen: Umso mehr Medienvielfalt, umso stärker unsere psychologische Tendenz, nur noch einem kleinen Ausschnitt zu vertrauen und den Rest als “manipulierten Mainstream” abzuschreiben. Macht mir ehrlich Sorgen (und ist ein Grund für die Blogposts hier, die zum Aufbrechen der eigenen Medienblasen einladen).

          • @ Blume
            falsch. Mir ist wichtig, dass die Leute mal selbst nachdenken und mal hinterfragen was sie da eigentlich lesen.

            SELBST nachdenken. Nicht einem kleinen Medienkreis glauben.

            Wieso glauben alle man müsse sich einer bestehenden Meinung anschließen? Hat das etwa mit konfessionellen Hintergründen zu tun?

          • @jade

            Die Forderung des “SELBST nachdenken” können Sie ruhig aufstellen, sie ist halt unrealistisch. (Und im Übrigen selbst noch “Mainstream”! 😉 )

            1. Es gibt kein “Selbst”, das von allen soziokulturellen und biografischen Einflüssen gelöst betrachtet werden könnte.

            2. Im Angesicht übervieler und sich widersprechender Informationen tendieren wir Menschen dazu, weniger zu denken und mehr zu fühlen. Das Internet verstärkt diesen Trend zu “gefühlten Wahrheiten”. Beobachten Sie sich ggf. selbst (!), wenn Sie hier lesen oder in die Tasten hauen.

            Wissenschaft kann ein Weg sein, sich der eigenen Prägungen, Erkenntnisgrenzen und -chancen bewusster zu werden. Wenn man sich SELBST freilich bereits für überweltlich und ungeprägt hält, geht das freilich nicht mehr…

          • Der aufmerksame Vielleser weiss, dass es viel weniger Informationen und durchdachte Meinungen gibt als es Publikationsorgane gibt – aber das war schon immer so. Auffallend ist aber im Vergleich zu früher ein Theoriedefizit. Es werden kaum noch überzeugende politische Theorien herbeigebracht um etwas zu erklären. Dafür scheinen die Leute heute bereiter zu sein an Absprachen und Verschwörungen zu glauben.

    • Die “Nordlichter” Dijsselbloem und Schäuble zeigen eben neben einem anderen Schulden/Sünden-Verständnis auch noch mehr Sinn für Vertragstreue: Verträge und Abmachungen müssen eingehalten werden. 1) aus Prinzip 2) weil ein ungeandeter Vertragsbruch einen moral hazard darstellt. 3) weil das Nicht-Einhalten von Abmachungen das Tor zur Hölle öffnet.

      • Ich nehme mal an, das war jetzt nicht ganz Ernst gemeint. Speziell, wenn man die Punkte 2) und 3) näher betrachtet.

        • Zitat:“das war jetzt nicht ganz Ernst gemeint”. So ist es, aber man bedenke: Wenn der eine etwas nicht ernst nimmt, was der andere todernst meint, dann liegt das oft an einem unüberwindbaren kulturellen Unterschied. Menschen verstehen sich weit weniger als sie oft meinen. Verstehen bedeutet nämlich, dass jeder weiss, wie wichtig dem jeweils Anderen etwas ist und welche Konsequenzen eine Missachtung des Willens des jeweils Anderen hat.

          Nun zurück zur Eurokrise und zu Griechenland im Speziellen. Wie Paul Krugman kürzlich bemerkte, wollten die Leute, die die Eurozone begründeten, Europa damit mehr Frieden und Demokratie mittels mehr Wohlstand bringen. Frankreich wollte Deutschland in Europa einbinden und seine Dominanz brechen. Genau das Gegenteil ist passiert. Deutschland ist nun zum unfreiwilligen Zuchtmeister Europas geworden, unfreiwillig, weil es diese Rolle als einziges Land einnehmen kann, denn es ist das wirtschaftlich bedeutendste Land in Europa, hat die Eurokirse selbst schon längst überwunden und entscheidet letztlich ob beispielsweise die deutschen Steuerzahler zu Finanztransfers bereit sind oder nicht. Die gemeinsame Währung und Deutschlands Bereitschaft, sich den Bedingungen dieser gemeinsamen Wärhung anzupassen, hat letztlich Deutschland zu einer nachhaltigen Vorherrschaft in Europa verholfen, denn eine gemeinsame Währung verschärft den Wettbewerb innerhalb der Eurozone und Deutschland war schon immer gut darin, einen Wettbewerb zu gewinnen, auch wenn das zuerst mit grossen Anpassungen unter Schmerzen verbunden war (die Agenda 2010 von Schröder).

          Das grösste Problem für die Eurozone ist ihre dünne Basis.Man hört hin und wieder Griechenland sei doch für die Eurozone grundsätzlich kein Problem, denn sein BIP mache nur 2% des Eurozonen-BIP aus. Doch die Bundesebene von Europa und der Eurozone, also das was durch Brüssel an ökonomischen Gemeinsamkeiten repräsentiert wird, macht ebenfalls nur 2% des Eurozonen-BIP aus. Es gibt fast keinen Kern der Eurozone, vielmehr wird die Eurozone durch ihre fast vollständig souveränen Mitgliedsstaaten bestimmt – und hier wiederum durch die wirtschafltich starken Länder, denn nur die verfügen überhaupt über den Spielraum etwas “stemmen” zu können. Leider ist auch Frankreich eher ein Verlierer der gemeinsamen Währung als ein Gewinner. Damit wird die frühere Achse Frankreich/Deutschland und damit ein wichtiger Motor Europas geschwächt. Eine gemeinsame Währungszone kann nur dann Zufriedenheit in den Mitgliedsländern zustande bringen, wenn alle oder die meisten davon wirtschaftlich profitieren und das wiederum ist nur möglich, wenn alle ähnlich wirtschaften. Damit sind wir wieder bei Griechenland, welches von allen Ländern am deutlichsten anders funktioniert als die anderen Länder. Die Kredite, die Griechenland erhalten hat sind in Wirklichkeit Finanztransfers. Die Reformen, die Griechenland versprochen hat, hat es auf Kosten der unteren Mittelschicht ausgeführt ohne die Struktur der Wirtschaft zu ändern. Griechenland wäre nie und nimmer als Mitglieder des US-Dollarraums denkbar, denn innerhalb der USA gibt es zwar sehr grosse Unterschiede, aber dennoch auch sehr viele Gemeinsamkeiten in Rechtsfragen und auch in wirtschaftlichen Fragen. Bleibt Griechenland so anders als die anderen europäischen Mitgliedsländer besteht die Gefahr, dass es sich ähnlich entwickelt wie Süditalien, welches trotz jahrzehntelangen Transfers nicht wirklich weiter gekommen ist.

          • Verstehen bedeutet nämlich, dass jeder weiss, wie wichtig dem jeweils Anderen etwas ist und welche Konsequenzen eine Missachtung des Willens des jeweils Anderen hat.

            Damit haben Sie vermutlich eine Nagel auf dem Kopf getroffen, von dem manche Zeitgenossen nicht mal ahnen, das er überhaupt existiert.

            Wie Paul Krugman kürzlich bemerkte, wollten die Leute, die die Eurozone begründeten, Europa damit mehr Frieden und Demokratie mittels mehr Wohlstand bringen.

            So hab ich das Konzept auch verstanden, und so ist es im Allgemeinen ja auch verkauft worden.
            Ihren weiteren Ausführungen mag ich nicht immer folgen, will das Thema jetzt aber auch nicht weiter vertiefen.

    • Bei der Griechenland- und Eurokrise haben wir es auch mit einem Konflikt Politik/Ökonomie zu tun. Paul Krugman vertritt die Meinung, eine gemeinsame Währung müsse das richtige ökonomische Fundament haben, also ökonomisch stimmen. Die Eurozone aber wurden gerade auch aus politischen Gründen geschaffen um damit die Länder zu harmonisieren.Die Wirkung ist jetzt aber genau das Gegenteil: Die Eurozone sollte in den beteiligten Ländern Frieden, Demokratie über Wohlfahrt schaffen, sie hat aber Zwietracht gesäht.
      Das deutet für mich darauf hin, dass gute Absichten und politische Zielsetzungen sich nicht über ökonomische Wahrheiten hinwegsetzen können.

    • @ Hans
      23. Juli 2015 3:25

      Im Falle Tsipras ist es dann ein Generationenproblem. Sie sagen: Wir haben das nicht verbockt.
      Und doch kommen sie nicht herum – weil sich der globalisierte Rest der Welt darum keine Gedanken macht. Zwischen “nach mir die Sintflut” und “und vor mir die Sintflut” liegt eben mindestens ein Generationenwechsel.

      Bei Schräder-Kanzler war es noch “nach mir die Sintflut” (im Sinne seiner Wähler). Bei Tsipras alles was vor ihm war. Im Kern aber für soziale/linke politik das gleiche Rechtfertigungsproblem. In Krisenzeiten wird man der Arsch sein, den man als solchen schimpft, wenn die verarsche raus ist.

      Ich finde, das Tsipras da noch redlicher dasteht. Was an der Generation liegt, die er angehört. Es ist nämlich wirklich nicht so klar mit den Verträgen, die unter bestimmten Bedingungen getätigt werden – wie sie so dahersagen.

      Wir haben also seit 8 Jahren einen deutlich sichtbaren Generationenwechsel beobachten können (und manche haben ihn auch bemerkt an sich).

  3. Mitglieder der gleichen Kultur verstehen einander besser, was sich auch in Erwartungen ausdrückt. Beispiel: Vereinbaren zwei Hamburger oder zwei Finländer einen Termin für gemeinsames Fischen oder einen Besuch bei der anderen Familie so haben sowohl die Hamburger als auch die Finnländer Erwartungen über die Termintreue, eventuelle mitzubringende Geschenke, Vorbereitungen und wie man miteinander kommuniziert. Diese Erwartungen sind in Hamburg und in Finnland nicht die gleichen. Wenn die Erwartungen immer wieder enttäuscht werden, dann beginnt man an der anderen Seite zu zweifeln und will schliesslich nichts mehr mit ihr zu tun haben. Auch in der Griechenland- und Eurokrise konnte man dieses Phänomen beobachten.

  4. Hans G. Kippenberg hat in seinem Buch “Die vorderasiatischen Erlösungsreligionen in ihrem Zusammenhang mit der antiken Stadtherrschaft” (1991) dazu interessantes geschrieben. Den gesamten Kontext seiner Untersuchung kann ich hier nicht skizzieren:

    S. 242: “Wenn sich die Gleichnisse Jesu auf die Landwirtschaft beziehen, haben sie weniger das typische judäische Kleinbauertum, sondern oft überdimensionalen Großgrundbesitz vor Augen. (…)
    Er (M. Hengel) weist nach, daß sich dieses Gleichnis Jesu (über die Weingärtner, Mk. 12,1-12) auf Verhältnisse bezieht, die für Königsland typisch waren. (…) Hier (zu Lk. 16, 1-9) wird in Größenordnungen ganzer Dörfer gedacht, und man würde sich nicht wundern, wenn diese Schuldner Pächter ganzer Dörfer genannt würden.”

    Auch die 5 Talente Silbergeld waren eine Menge, denn ein Talent maß zwischen 20 und 40 Kilo, ich habe das nur ganz grob nach wikipedia geschätzt, die Angaben sind sehr widersprüchlich.

    Die Bauern auf dem Königsland waren nicht frei (auch keine Sklaven) und erhofften sich vom König Sicherheit vor der Versklavung durch Schuldknechtschaft. Schon die hellenistischen Könige trugen den Titel “Soter” (Erlöser: https://de.wikipedia.org/wiki/Soter_(Beiname) ), es gab damals verbreitete Erwartungen auf eine Befreiung, sei es von Ausbeutung durch Mächtige oder von der römischen Fremdherrschaft.
    Tranzendente und weltliche Erwartungen gingen dabei eine enge Beziehung ein, das zukünftige Heil oder Himmelreich sollte durchaus schon auf Erden sein Licht werfen. Da war man “pragmatisch” (Kippenberg geht es um die “pragmatische” Bedeutung von Religion).

  5. Zitat:

    “Schon der Blick auf Deutschland (mit dem dominant katholischen Bayern an der wirtschaftlichen Spitze) oder auf die norditalienische Lombardei zeigt jedoch, dass es ganz so einfach nicht zu sein scheint.”

    Die Hemisphären bilden sich auch nicht am Breitengrad entlang, sondern über den Längengraden ab. Der Orthodoxe Osten und Protestantische Westen. Dazwischen die Katholiken.

    Und wer ganz aufs Ganze gehen will, stellt den Islam als das Extrem ganz im Osten hin. Auch wenn er da geografisch nicht steht (oder doch? Denn hinter dem Osten befinden sich ja die asiatischen Spiritismen als Versionen ohne einen monothistischen Kern, denn deren Gebote sind keine Befehle, sondern gute Ratschläge – oder so).

    • Wer hier nur Europa zusammenfasst, begeht den Fehler die Globalisierung zu missachten. Ausserdem ist Europa länger schon nicht mehr das Zentrum der Welt (nur gemäß der traditionellen Kartenkunst nach der Mercator-Projektion). Aber ein Zentrum dieser Art gibt es nicht mehr, seit dem die ganze Erde umspannend “zivilisiert” wurde. Das Zentrum ist inzwischen angesichts der medialen Umspannung an der Tageszeit zu verorten und bewegt sich mit dem Tag um die Erde herum.

  6. Mal abgesehen davon, dass Frankreich an bundesdeutsches Geld ran will, fast schon traditionell, auch im Rahmen einer gerne bemühten Freundschaft zwischen diesen beiden Ländern, ist an dieser Max Weber-These womöglich was dran, in etwa auch so, wie was dran ist, dass die Reformation mehr Aufklärung zugelassen hat als die Römische Kirche.
    Also auch mehr freies wirtschaftliches Handeln.
    Btw, dass die Homosexualität zumindest einiger alter Griechen mehr Nachdenken erlaubt haben könnte, also diese Vermutung kennen Sie, gell.
    MFG
    Dr. W

  7. Wenn jemand nur auf materiellen Status fixiert ist und sonst nichts drauf hat , ist die Wahrscheinlichkeit hoch , daß er im Schnitt mehr haben wird als der , der es entspannter sieht.

    Dann kommt eine Bevölkerung heraus , gespickt mit relativ wohlhabenden , blöd glotzenden und ultrafrustrierten Leuten , mit denen man nicht mehr normal zusammenleben kann , oft irreführend als “Deutsche” bezeichnet.

    • 1. Diese – die Grenzen der Beleidigung streifende – Beschreibung wird längst nicht allen Deutschen gerecht.
      2. Hier wird wieder psychologisiert was das Zeug hält, obwohl es doch eine viel einfachdere Betrachtungsweise gibt: Das Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei ca. 44 Jahren. Das ist ein Alter, in dem man seinen Platz in der Welt nicht erst erobern will, sondern sich oft schon Gedanken um die Sicherheit des eigenen Platzes und die kommende Rente macht. Außerdem ist die jugendliche Kauflane weggebrochen. Den neuen Kram, den braucht man nicht mehr unbedingt, das alte Zeug tuts doch auch, wie man einen Videorecorder programmiert hat man noch gelernt, aber Computer… 😉
      3. Wer nix drauf hat, der erwirbt auch keinen Wohlstand.

      • @noname
        Zu1)
        Sie haben natürlich Recht , die Deutschen kann man nicht über einen Kamm scheren , wie alle anderen Völker auch .Mir ging es um einen bestimmten Typus , der in D.ein bißchen zu häufig vorkommt und der immer denkt , nur seine Lebensweise habe der Maßstab für alle zu sein , seltsamerweise strahlt dieser Typus keinerlei Zufriedenheit aus , umso verwunderlicher dieser Hang zur Ausschließlichkeit der eigenen Lebensweise.
        Das war natürlich überspitzt formuleirt , nicht zuletzt angesichts des Verhaltens eines Teils der Deutschen im Zusammenhang mit Griechenland.

        zu2)
        Knauserigkeit als Grund , interessanter Gedanke.

        zu3)
        Das mag für die gesamte Gesellschaft stimmen , hat aber nichts mit dem Typus zu tun , den ich meine. Außerdem kann verblödeter Fleiß kann durchaus zu Wohlstand führen , oft ist er sogar Voraussetzung dafür.

  8. Hans:
    “Aber wenn man die Presse mal aufteilt in Mainstream-Publikationen (Welt, FAZ, SZ, WAZ, etc.) und Nischen-Publikationen (TAZ, junge Welt, der Freitag, Blätter (für deutsche und internationale Politik), etc.) dann scheint die TINA-Parole in den Mainstream-Publikationen aber zu dominieren.”

    Die Nischenpublikation kann man ebenfalls überall kaufen, jedenfalls in den Städten, die TAZ ist auch im Internet, andere vermutlich auch.

    Ich wage mal die Vermutung, dass es auch mit dem Inhalt zu tun haben könnte, warum aus dem Freitag kein mainstream wird. Ich finde, den Ausdruck “mainstream” sollte man für den Kunst- oder Musikbereich etc. belassen. Das klingt eher nach Geschmackssache, Massengeschmack und Nischengeschmack.

  9. Jade: “Mir ist wichtig, dass die Leute mal selbst nachdenken und mal hinterfragen was sie da eigentlich lesen. SELBST nachdenken. Nicht einem kleinen Medienkreis glauben. Wieso glauben alle man müsse sich einer bestehenden Meinung anschließen? Hat das etwa mit konfessionellen Hintergründen zu tun?”

    Selber denken, dass sagen alle. Tatsächlich folgt man in der Regel doch einem Gedankengang, der jemand schon vorgekaut hat. Den kann man noch etwas individuell differenzieren, mehr aber auch nicht. Wir sind alle (hoffentlich) in einem Fach Fachleute, in der Regel, dass, was man als Beruf gelernt hat. Von allen anderen wichtigen Fragen haben wir kaum bis wenig eine Ahnung und müssen uns auf Vorkauer verlassen. Sicher sollte man das kritisch beurteilen, aber ohne ausreichende Kenntnisse und Methodik des Fachs ist das auch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Eigentlich hilft es nur, auf Kohärenz und weitgehende Widerspruchsfreiheit zu achten, vor allem auch zu Fakten und Ansichten außerhalb des präferierten Denkgebäudes. Aber da schottet man sich gerne ab.

  10. @Michael Blume

    »Mir geht es hier gar nicht darum, die griechische oder deutsche Regierungsposition zu bewerten – sondern aufzuzeigen, dass sich Meinungen und Positionen auch zu finanziellen und politischen Themen aus tief verwurzelten, kulturellen und religiösen Quellen speisen.«

    Einstweilen haben Sie nur einen reichlich verqueren — weil sachlich offenkundig falschen — Vergleich eines franz. Ministers unter Bezug auf religionssoziol. Idealtypen gedeutelt und behauptet, das müsse jetzt eine signifikante Bedeutung für diverse Probleme mit der europäischen Währungsunion haben. Nun, Sie könnten das als eine Hypothese vortragen und dann versuchen, plausible Belege dafür heranzukarren. Da Belege fehlen, darf Sie auch nicht verwundern, wenn es so e.g. nicht jedem einleuchtet, wieso ausgerechnet der religionslose Alexis Tsipras den Idealtyp des “katholischen Südeuropäers” verkörpern soll.

    • @Michael Blume

      Wo genau fühlen Sie sich denn missverstanden? Dass Macron mit seinem Spruch gewiss nicht gerade den Nagel auf den Kopf getroffen hat, wurde ja in verschiedenen Kommentaren bereits angesprochen.

      Im übrigen bemühen Sie mit der Verquickung von Schuld und Schulden im Titel des Beitrags eine deutsche Spracheigentümlichkeit, die kürzlich der Autor eines ZEIT online Artikels eine “populistische Sprachverwirrung” genannt hat. Im Englischen, Französischen oder — wie ich im Gegensatz zu jenem Autor meine — auch im Griechischen funktioniert das so nicht. Eine Schwäche der deutschen Sprache verführt hier zu fehlerhaftem Denken, das sollten die Deutschsprecher tunlichst vermeiden. Und es heisst schliesslich auch nicht:

      Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Gläubigern.

      • @Chrys

        Sie scheinen anzunehmen, dass ich davon ausginge, Macron habe “den Nagel auf den Kopf getroffen”. Das aber ist das Mißverständnis, selbst die Webersche Grundlage ist m.E. empirisch längst fragwürdig (zumal z.B. Lutheraner und Calvinisten nicht identisch sind, ebensowenig Orthodoxe und Katholiken).

        Macron markiert mit seinem Zitat m.E. einen interessanten Start-, aber keinen Endpunkt der wissenschaftlichen Debatte.

        • @Michael Blume
          Sie haben da inmmerhin ein dickes Fragezeichen in der Überschrift des Artikels gesetzt, und das ist OK. Für meinen Geschmack hätten Sie nachfolgend im Text gerne etwas deutlicher präzisieren können, warum das ‘?’ da steht, beziehungsweise, wie nun die damit verbundene Frage aus ihrer Sicht zu beantworten wäre.

          • @Chrys

            Nun, wie geschrieben halte ich diesen Themenkreis noch für empirisch unter-erforscht. Die erwähnte Bildungsstudie ist m.E. ein Anfang – der aber bislang auch nicht die verdiente Aufmerksamkeit gefunden hat.

            Nehmen wir hinzu, dass die Entwicklung jeder menschlichen Gesellschaft ein mehrdimensionales Geschehen mit vielen, wechselwirkenden Faktoren ist – und wir landen bei der heutigen Situation: Mehr oder weniger plausible Vermutungen und viele Fragezeichen.

            Wir bräuchten m.E. klärende, internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekte.

  11. “Und da zugleich das Zeigen von Luxus evangelisch verpönt gewesen sei, habe sich ein Zyklus aus Schaffen, Sparen und Investieren als Triebkraft des Kapitalismus entwickelt.”

    Irgendwie musste ich jetzt an die Schwaben denken, wer noch? 😉

    “Schon der Blick auf Deutschland (mit dem dominant katholischen Bayern an der wirtschaftlichen Spitze) oder auf die norditalienische Lombardei zeigt jedoch, dass es ganz so einfach nicht zu sein scheint.”

    Ich habe in diesem Zusammenhang (Bayern) eine andere Vermutung entwickelt: Weil die CSU in Bayern fast ununterbrochen regiert und keine Bundespartei über sich hat, entwickelte sie eine einmalige Dynamik, wie vieleicht in gut geführten Dynastien:
    Die aktuelle Politikergeneration berücksichtigt in ihren Handeln auch die Konsequenzen auf die nächste Generation von Politikern. Hinzu kommt eine Portion gesunden Menschenverstand (“lieber gut Verwaltet als schlecht Gestaltet”) in der Innenpolitik und sturre Fixierung auf lokale Interesse nach Außen (“Bayern, Deutschland, Europa”).
    Das hat die Bayern groß gemacht.

    Der Rest der Erklärung ist eigentlich super-einfach: Als im Ruhrgebiet die Industrie so blühte, dass die Fenster schwarz wie die Nacht vor Kohlestaub waren und die Arbeitskräfte schon mit Versprechungen angelockt werden mussten (ist im späten 19. Jahrhundert wirklich passiert, daher die vielen “Polen” im Ruhrgebiet), war Bayer ein Agrarland, abgesehen von wenigen Ausnahmen.
    Das bedeutet, während im Ruhrgebiet die Unternehmen sich teilweise um jede Arbeitskraft kloppen mussten (und das ganz ohne gejammer von wegen Fachkräftemangel) und dabei sogar verhindert haben, dass sich neue Branchen dort ansiedeln, standen in Bayern relativ billige Arbeitskräfte zur Verfügung.
    Diesen Effekt gibt es auch in Bezug auf andere Regionen, z. B. wanderte die Auto-Industrie von New York nach Chicago ab und die Filmindustrie ging nach Kalifornien (unter anderem, wegen der guten rechtlichen Lage).

    Bayern hat diese Dynamik genutzt, während andere Bundesländer weniger davon profitieren konnten.

    “Demnach habe das evangelische Bestehen darauf, dass jeder Mann und jede Frau selbst die Bibel zu lesen und zu verstehen habe (Priester einem dies nicht mehr “abnehmen” konnten), einen enormen Alphabetisierungs- und Bildungsschub ausgelöst”

    Den Gedanken hatte ich selbst schon mal, aber in Bezug auf die Juden und, relativ weniger, die Moslime.

  12. Frankreich, das Land der Aufklärung und des Laizismus, das Land Voltaires und Descartes, der französischen Revolution und der Pariser Kommune, hat ausgerechnet eine bekennende Muslima, die aus Marokko stammende Najat Vallaud-Belkacem, zur „Ministerin für nationale Erziehung, höhere Bildung und Forschung“ gemacht. Diese, kaum im Amt, plant nun die Abschaffung jedes Unterrichts, auch innerhalb des Fachs Geschichte, über das Christentum. Doch nicht etwa, um die Forderung des Laizismus nach völliger Trennung von Kirche und Staat zu komplettieren, sondern – und nun aufgepaßt! – um anstelle dessen den Unterricht der Islamgeschichte zur Pflichteinheit im Geschichtsunterricht zu machen. Das ist in etwa so, als würde man in Deutschland den Islam-Funktionär Mazyek zum Minister für Bildung und Forschung machen.

    • Amüsante Geschichte: Frankreich unterwirft sich dem Islam – und das freiwillig. Vielleicht weil der Islam heute als alleinige Religion den Glauben mit genügend heiligem Ernst vertritt? Weil er Milliarden von Anhängern, von Gläubigen hat, die mit diesem Glauben ihrem Leben einen Sinn geben, ja für diesen Glauben auch zu sterben bereit sind?

      Zuende gedacht hat das Michael Houllebec in seinem literarischem Essay Unterwerfung

      • @ Herr Holzherr :

        Der Mohammedanismus [1] ist ein Herrschaftssystem, herrschaftssystem-vollständig, ein umfänglich politisches [2] System, auch ein Rechtssystem beinhaltend, und als solches kollektivistisch, im theozentrischen Sinne, und explizit nicht humanistisch. [3]
        Insofern bliebe nur seinem Wesen nachzuspüren, aufzuklären und so….

        MFG
        Dr. W

        [1]
        Ischt jetzt nicht pejorativ gemeint gewesen, der M. ist aber, auch sogenannte Kāfir betreffend, die im heiligen Koran mehrere hundertfach vorkommen, als herrschend definiert, auch mit diesen Kāfir einiges vorhabend.
        Schon insofern kann nicht von einer geschlossenen religiösen Veranstaltung ausgegangen werden, sondern nur von einer allgemein gesellschaftlichen…

        [2]
        Systeme sind dann politisch, wenn sie in Städten (“Poleis”, vgl. “Polis”), also nach dem Sesshaft-Werden von sog. Nomaden zu bestimmten gesellschaftlichen Abläufen geführt haben, die eben zivilisatorisch als komplex und besonders städtisch verstanden werden können.

        [3]
        Der Theozentrismus ist wie sein möglicher Bruder, der Biozentrismus (Pete SInger und so, Großaffenrechte etc.), anti-humanistisch, wobei, dies nur ergänzend an dieser Stelle beigetragen das Christentum, zumindest die Römische Kirche duozrentisch, theozentrisch und anthropozentrisch ist, vermutlich in dieser Reihenfolge.
        >:->

          • @ Herr Dr. Blume :
            Opa Webbaer gibt Ihnen einen Rat, als Älterer, als wesentlich Älterer, äh, …, …, wo war er stehen geblieben?, …, ach ja:
            Lassen Sie die Finger vom Mohammedanismus, verteidigen Sie diesen bitte zukünftig nicht mehr direkt, erläutern Sie dbzgl. nicht direkt, versuchen Sie dies nicht weiter, braten Sie Ihr Brötchen dort, wo Sie es können.

            Und Ihr Kommentatorenkollege wird die Sache nicht weiter verfolgen, Ihre Bemühungen liberal zu sein als ernst gemeint oder wahrhaftig anerkennen, aber lassen Sie bitte die Finger von allem, was Befangenheit nahelegen muss. [1]
            Bei EiFrei und so sind Sie ja bisweilen gut in Form, danke hierfür. [2]

            MFG
            Dr. W

            [1]
            Opa W. ist bspw. was das (angenommene) Wesen des Doitschen betrifft auch nicht immer locker, steift beim hier gemeinten Schwein (vs. Deutscher) auch übel auf, beizeiten.

            [2]
            Weibliches Personal ist bei “EiFrei”, einer liberal bis libertären Bewegung, der der Schreiber dieser Zeilen nicht nahe steht, aber Herrn Lichtschlag und Konsortium Sympathie entgegen bringen kann, als Liberaler, zumindest: theoretisch, nicht selten.
            Insgesamt sogar: eine gemischte, “coole” Truppe.

          • PS:

            Bonuskommentar. [1]

            Es könnte ansonsten schon so sein, dass Dr. Michael Blume und der alte dicke [2] Kommentatorentrottel denselben oder zumindest einen ganz ähnlichen Liberalismus vertreten, einen dezidiert sozialen oder ordoliberalen.
            Hut ab!, von dbzgl. befangener Seite natürlich nur.

            MFG
            Dr. W

            [1]
            Auch weil das obige Feedback stehen gelassen werden konnte.

            [2]
            O-okay, 30 Kilo sind weg, von schlank kann aber immer noch nicht die Rede sein, ‘untersetzt’ wäre die womöglich stimmige Allegorie.

  13. Hurra die Million ist geknackt.
    Wie das Amt für Migration mitgeteilt hat befinden sich inzwischen 1,1 Millionen Asylforderer in Deutschland , obwohl nur etwa 50000 ein Anrecht haben.
    Na ja , die erste Million ist halt die schwierigste, dann geht’s wie von allein.
    Alle Unterkünfte und Turnhallen für unsere Schulkinder sind voll.
    Neuester Gag jeder Roma bekommt 600,– wenn er wieder ausreist !!!!???
    Kann mir jemand sagen wohin das führen wird ?

    • Niemand weint Ihnen eine Träne nach, wenn Sie auswandern. Worauf warten Sie noch? Es gibt keinen Anspruch auf eine bestimmte Gesellschaft. Schlimmer als die Asylanten sind die million Idioten im Land. Das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen, die Rassisten und Fremdenhasser werden sich damit abfinden müssen, es geschieht ihnen recht.

      • Auch ich kann nicht erkennen, warum Zuwanderung pauschal abgelehnt werden sollte – immerhin schrumpfen wir mangels Geburten doch selbst. “Platz” ist also genug und an den niedrigen Kinderzahlen sind auch wir Einheimischen ganz alleine Schuld. Deutschland verändert sich – so what?
        Hier ein Videobeitrag über eine deutsche Freundin von mir:
        https://youtu.be/iMrgey2vjJ8

        Beste Grüße!

  14. Kurdische Gemeinde Deutschland: Hälfte aller Flüchtlinge sind Muslime, Islamverbände und Moscheen meiden Flüchtlingsarbeit. Stabile muslimische Staaten wie Indonesien, Malaysia, Dubai oder Katar weigern sich kategorisch , Flüchtlinge aufzunehmen
    München (kath.net)
    Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland stimmt es
    nachdenklich, dass trotz der sehr lebhaften Debatte um die Flüchtlingspolitik und die überwältigende Spenden – und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung für die Flüchtlinge bisher die Islamverbände und die Moscheen in Deutschland keinerlei Interesse und Engagement gezeigt haben.
    Keiner will die “Flüchtlinge”. – so what !
    Stop – wieso eigentlich nicht

    • Himmel, @Kai – mal wieder auf Menschen- und besonders Muslimhatz?

      Die Türkei und der Libanon haben mit Abstand die meisten Flüchtlinge aufgenommen, ebenso die – ebenfalls mehrheitlich sunnitischen – Kurden im Nordirak. Das bedeutet also – was?

      Es liegt ganz an Ihnen, ob Sie sich an guten oder schlechten Vorbildern orientieren wollen…

  15. @Blume
    …. Deutschland verändert sich – so what?

    Herr Blume aus Ihren Äußerungen gegenüber Islamisierung und dem völlig außer
    Kontrolle geratenen Zustrom von sogenannten Asylanten, lese ich ein wenig Schadenfreude gegenüber Deutschland heraus.
    Kann das in Ihrem Sinne sein ?

    • Nö, Dr. Glück, im Gegenteil: Wir haben selbst drei Kinder – mit allen Kosten und Mühen. Leute, die Hass und Angst verbreiten, aber selbst wenig für Erhalt und Entwicklung der deutschen Kultur leisten, empfinde ich auch deshalb als unglaubwürdig.

      “Veränderungen” gibt es in jeder lebendigen Kultur – aber wir selbst bestimmen sie mit! Kirchen, Vereine, Schulen, Familien – es gäbe soviel bejahend zu tun, statt defensiv und unproduktiv über eine vermeintliche “Islamisierung”, “Verjudung” o.ä. zu klagen…

  16. Nicht dass es nicht anerkennenswert wäre, wenn Libanon und die Türkei viele Flüchtlinge aufnehmen. Aber teils zu Bedingungen, die hier undenkbar sind. Hierzulande werden z.B. unbegleitete Jugendliche sehr aufwändig betreut und Zeltlager gelten als ein Unding. Deshalb ist das auch schwer zu vergleichen.

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