Weltuntergang – Der letzte Tag der Dinosaurier

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Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
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Das Thema “Weltuntergang” wird von Hollywood gerne in diversen Variationen durchgehechelt, besonders wenn populäre Mythen mal wieder einen vorhersagen (Florian hat sich der Sache in diversen Postings angenommen). Aber machen wir uns nichts vor, es hat durchaus schon Ereignisse gegeben, die allem, was wir unter einer Apokalypse verstehen, ziemlich nahe kommen. Man könnte sogar sagen, dass wir unsere Existenz einer (eigentlich sogar einer ganzen Reihe) verdanken. Denn ohne einen Weltuntergang würden die Säugetiere (und mit ihnen wir Menschen) immer noch die zweite Geige spielen.Der Einschlag eines Asteroiden, der mit einem einzigen Schlag und an einem einzigen Tag (eventuell sogar in Bruchteilen einer einzigen Sekunde) eine ganze eigene Welt, ein ganzes Weltalter oder (um es geologisch auszudrücken) eine ganze Periode, sogar eine ganze Ära beendete, um ein neues beginnen zu lassen.

Auch wenn noch lange nicht alles geklärt ist. So könnten es zum Beispiel mehrere zeitnahe Einschläge gegeben haben, oder es gab noch andere Gründe. So gibt es durchaus Autoren, die den Chicxulub-Krater vor die eigentliche Grenze von Kreide nach dem Paläogen datieren. Und es gibt Anzeichen, dass zumindest die damalige europäische Insektenfauna von dem Ereignis im heutigen Mexiko nicht übermäßig beeindruckt gewesen sein soll. Und manche Linien der Dinosaurier befanden sich möglicherweise schon vorher auf dem Weg des Niedergangs. Und auch die Dekkan Trappbasalte sind noch lange nicht ganz aus dem Spiel.

und wie sieht es mit überlebenden Dinosauriern aus? Zumindest scheint es wohl Hinweise zu geben, dass einige das Inferno zumindest einige Zeit überleben konnten.

Lassen wir uns aber von derartigen Zweifeln nicht weiter stören. In dem unten eingefügten Film geht es manchmal etwas sehr plakativ zu, aber die Folgen eines so gewaltigen Einschlags dürften in der Tat verheerend gewesen sein. Und sehr deutlich werden vor allem die Sekundärfolgen dargestellt, sowie ihre Wirkung auf die Lebewesen, deren friedliche Welt sich auf einen Schlag in eine (wie soll man das anders beschreiben) lebensfeindliche Hölle verwandelt hatte. Und im Großen lassen sich viele der direkten und indirekten Folgen des Einschlages durchaus im geologischen Bericht finden. Unsere Erde ist ein Buch, wenn man sie zu lesen versteht (auch wenn sei einem zuweilen sehr kryptisch vorkommt).

 

Also, Vorhang auf für den Weltuntergang und den letzten Tag der Kreidezeit…

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

8 Kommentare

  1. Impaktkrater

    Herr Ries, vielleicht trägt dieser Artikel ja zur Entdeckung eines neuen Impaktkraters bei. 😉 Von ihm aus bin ich dem Link zu Ihrem Artikel über mögliche überlebende Dinosaurier des K-T-Einschlages gefolgt und von dort aus dem Link auf den Spiegel-Artikel über den spekulierten Einschlag in Indien. Habe dann Google-Maps in der Terrain-Ansicht geöffnet und zwar nichts vom Shiva-Krater gefunden (wie auch, wenn er unter Wasser liegt?), aber folgende ringförmige Struktur im Osten des indischen Subkontinents:
    https://maps.google.de/?ll=20.551795,83.025055&spn=1.028699,1.234589&t=p&z=10

    Ob es sich wirklich um einen Einschlagkrater handelt und ob er nicht sowieso schon bekannt ist, weiß ich nicht, habe jedenfalls nichts dazu gefunden. Aber mit einem Durchmesser von 50 – 60 Kilometern würde ein zugehöriger Impaktor ca. 3 – 6 km messen und wäre damit einer der Größeren seiner Art.

  2. Anstatt Impact-Apokalypse Dahinsiechen?

    Die Dinosaurier scheinen nicht alle aufs Mal gestorben zu sein. Mag sein, dass der Impact, welcher für den Chicxulub Krater verantwortlich ist, viele Dinosaurier vernichtet hat, scheinbar aber nicht alle wie Fossilienfunde zeigen.
    Warum sollten Säuger und Vorläufer von Vögeln überleben, aber alle Dinos aussterben. Das spricht eigentlich eher für eine Krankheit, die alle Dinos aufgrund genetischer Gemeinsamkeiten dahinraffte ähnlich wie die Chytridiomykose heute, eine Pilzerkrankung (Mykose) Amphibien weltweit dahinrafft. Erreger ist der Chytridpilz, Batrachochytrium dendrobatidis. Ende 1998 wurde sie erstmals im Zusammenhang mit dem weltweiten Amphibiensterben (Global Amphibian Decline) diskutiert, das zurzeit zu beobachten ist.

  3. @ spritkopf

    Es soll ja durchaus möglich sein, per google earth Impaktkrater zu entdecken. Wenn ich mich recht erinnere, mainte man vor einiger zeit einen neuen Krater im Kongo auf diese Weise enttarnt zu haben http://amphibol.blogspot.de/…kongo-entdeckt.html

    Keine Ahnung, was daraus wurde. Was die Struktur dort in Indien angeht, habe ich keine Ahnung, ob es ein möglicher Krater ist. Vermutlich ist er keiner, denn in der Region befindet sich auch ein größerer Alkalikomplex. Diese Gesteinskomplexe neigen auch dazu, mehr oder weniger ringförmige Strukturen zu bilden.

  4. @ Martin

    Ich persönlich vermute auch, dass mehrere Ursachen für das Aussterben verantwortlich sind. Ich muss aber gestehen, dass ich in Sachen Paläontologie nur Laie bin, von daher gehen viele Feinheiten der betreffenden Diskussionen um die Aussterbeereignisse auch an mir vorbei. Krankheiten und/oder veränderte Nahrungsgrundlagen können durchaus eine Rolle gespielt haben. Zumindest bestimmte Sauriergruppen zeigten wohl einen deutlichen Schwund, bevor sich der Einschlag ereignete.

  5. @Gunnar

    Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr, dass es sich um einen Impaktkrater handelt, weil es etwas weiter nordöstlich sehr ähnliche Strukturen gibt, die zwar auch kurze Bogensegmente aufweisen, aber eindeutig nicht komplett ringförmig sind. Ihre Anmerkung bestätigt mir, dass die Krateridee leider Kokolores war, so schön sie auch gewesen wäre. 😉

  6. @Martin Holzherr

    Die Vorläufer der Vögel waren die Dinosaurier, daher ist die These von einer Krankheit, die ausschließlich Tiere mit genetischen Gemeinsamkeiten hinwegraffte, nicht besonders schlüssig. Der Meinung von Herrn Ries, dass letztlich eine Kombination von verschiedenen Ereignissen den Dinosauriern den Garaus machte, schließe ich mich an.

  7. Bestimmt haben viele von euch die Geschichte mit den vom Himmel fallenden toten Vögel gehört.
    Viele lassen sich von Wissenschaftler täuschen und glauben an diese doofe Erklärung, dass die Explosion von Feuerwerkskörper die Vögel zum Selbstmord durch Sturzflug veranlasst hat.

    Leider es ist eine von unzähluigen Märchen mit der die „Wissenschaft“ uns blendet.

    Die Ursache lag bei einer atmosphärischen Implosion, so wie ich es in diesem Artikel beschrieben habe.

    http://www.readers-edition.de/…unguska-ereignis/

    Der Tunguska Ereignis war aber nicht das Ende der Fahnenstange.

    In der Geschichte der Erde gab es die Ereignisse die Tunguska um Größenordnungen übertroffen haben.

    An der Grenze zwischen Kreide und Känozoikum gab es einer oder mehrere solche Ereignisse die die Ganze Erde verwüsteten und alle Tiere töteten, deren Atmungssystem solche starke Schwankungen des atmosphärischen Druck nicht ausgleichen konnten.

    Es ist kein Zufall dass ausgerechnet Vögel und Mammalia überlebt haben. Sie verfügen über einen sehr effektiven Atmungssystem.

  8. Das Aussterben der Dinosaurier

    Dass die Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren ausgestorben sind, ist bekannt. Dass die Saurier durch einen Asteroidenaufprall im Gebiet der Halbinsel Yucatan oder durch Vulkanausbrüche ausgelöscht wurden, wird zwar behauptet, ist aber nicht wirklich richtig.

    1. Es hat kein Asteroid eingeschlagen, sondern etwas anderes

    2. Der Golf von Mexiko existierte vor dem Einschlag noch nicht

    3. Tatsächlich ist der gesamte Golf von Mexiko ein Aufprallkrater

    4. Es fanden vier Einschläge statt (betr. Nord- und Südamerika)

    5. Tsunamis gab es, gingen aber nicht vom Golf von Mexiko aus

    6. Vulkanausbrüche als Folge gab es auch (Antipoden-Theorie)

    ……

    44. Es ereignet sich alle 70 Millionen Jahre eine Aussterbe-Welle

    45. Es existiert eine weitere Aussterbe-Welle alle 30 Millionen Jahre

    46. Die Auslöser für die Aussterbe-Wellen wurden ausfindig gemacht

    Es ließen sich zahlreiche andere Fakten und Indizien aufzählen, was jedoch zu weit führen würde. All das und vieles mehr: Nachzulesen im Buch KOMETEN AUF KOLLISIONSKURS. GEFAHR AUS DEM ALL (im Internet abrufbar).

    Es wird auch erklärt, wieso die Erde zu einem Eisplaneten gefroren ist,

    weswegen die Menschheit vor 74000 Jahren wirklich dezimiert wurde,

    weshalb das Mittelmeer mehrmals ausgetrocknet ist,

    wodurch die Plattentektonik ausgelöst wurde,

    wie Gondwana bzw. Pangäa zerstört wurden, usw.

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