Spektakuläre Flutung einer Zinnmine

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Ich glaube, sehr vielen Leuten geht es irgendwie ähnlich. Katastrophen üben eine ziemliche Anziehungskraft aus. Nicht umsonst dürften die Die Zahl der Weltuntergänge in Filmen Legion sein.
In der Realität kann man mitunter durch das studieren von Katastrophen auch noch etwas lernen (ich weiß, eine schwache Entschuldigung dafür, hin zuschauen).

Aber es stimmt. Jedes dieser Ereignisse birgt auch immer eine Lektion. Und nur wer bereit ist, sie zu lernen, kann die nächste Katastrophe zumindest abmildern. Wer immer wegschaut, der lernt auch nicht, wie man sich besser vorbereiten kann.
Nehmen wir das vorliegende Beispiel. Eine Katastrophe mit Ansage. OK, Katastrophe mag hier vielleicht etwas weit hergeholt sein, aber für einen Erdrutsch ist es schon eine ziemliche Hausnummer, auch wenn wir HD-Video-Verwöhnten das vielleicht nicht sofort vermuten wollen. Denn das Video ist schon etwas älter, das Ereignis darauf spielte sich bereits 1993 ab. Um genau zu sein, am 21. Oktober 1993. Und zwar am anderen Ende der Welt, in Pantai Remis, Malaysia. Hier befand sich damals eine verlassene Zinnmine, und zwar in relativer Nähe zum Meer. Die Beschreibung zum Video erklärt, dass der Kameramann vom Besitzer der Mine benachrichtigt worden war, als die Mine kurz vor dem Kollaps stand. Darauf hatte der sich einige Stunden mit einer Videokamera bewaffnet in Position begeben.
Auch wenn die Auflösung des Videos etwas zu wünschen lässt, kann man die unwiderstehliche Wucht des Ereignisses gut erkennen. Dave Petley vom Landslide Blog hält dieses Video sogar für das Beste, was er bis dato zu sehen bekam, und das dürfte einiges heißen.

Zuletzt dringt das Wasser in einer apokalyptischen Welle in die Mine ein und formt eine neue, rund 800 m weite Bucht (hier auf google maps). Und kann mir eigentlich jemand bestätigen, dass da bei 2:32 ein Floß mit Leuten drauf auf der Flutwelle ist?

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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