Eyjafjallajokull Update 11. Mai 2010

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo
Credit: NASA

Nach mehr als einer Woche mit einer gedämpfteren Aktivität hat der Eyjafjallajokull in den letzten Tagen wieder ein wenig mehr aufgedreht. Der verstärkte explosive Ausstoß von Aschenwolken in den ersten Wochen des Mai ließ einen eindrucksvollen Aschenplume entstehen. Diese Plumes könne die lokale Luftqualität dramatisch verschlechtern und die Landwirtschaft nachhaltig schädigen. So bedeutet die Asche des Eyjafjallajokull für die isländischen Bauern eine große Gefahr für ihr Vieh. Darum wurden die Tiere rasch nach dem Ausbruch in die Ställe verbracht und werden nun zumeist mit zugekauftem Futter versorgt.  Die vulkanische Asche ist besonders für die Zähne grasender Tiere gefährlich. In Europa hat die Aschenwolke erneut zu Ausfällen im Flugverkehr geführt, und sie wird wohl auch noch einige Tage für leidige Überraschungen sorgen, wenn wieder Flughäfen kurzfristig gesperrt werden müssen. Da hilft dann sicher auch nicht das bekannte und durch die Widerholungen auch nicht besser werdende (weil falsche) Argument mancher Fluggesellschaften nicht, dass auch hier wieder alles nur auf Computersimulationen beruhe. Das hat schon im April nicht gestimmt. Ich frage mich dann manchmal, ob hier die Menschen schlicht für dumm verkauft werden sollen.

Langfristig dürfte der Ausbruch, trotz seiner dramatisch anzusehenden Aschenwolken, keine größeren klimatischen Auswirkungen besitzen, da sich die Aschenpartikel nicht lange genug in der Luft aufhalten. Um hier länger auf das Klima einzuwirken, müsste der Vulkan Schwefeldioxide bis in die Stratosphäre transportieren, wo sie nicht rasch durch Regen ausgewaschen werden können. Schwefeldioxid, und die daraus entstehende Schwefelsäure, schirmen die Erde gegenüber der Sonneneinstrahlung ab und sorgen so für eine Abkühlung, wenn sie in die Stratosphäre gelangen. Das hat einige findige Geo-Ingenieure zu der Idee gebracht, dass man die globale Erwärmung durch den künstlichen Eintrag von Schwefeldioxiden in die Stratosphäre stoppen oder zumindest bremsen kann. Risiken und Nebenwirkungen inklusive.

Die obige Satellitenaufnahme des Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS)  AN Bord des Satelliten Terra entstand am 7. Mai 2010.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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