Das Leben ist kein Ponyhof #2 – Kraken und Haie

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Im Seattle Aquarium hatte man einen tödlichen Fehler gemacht. In ein Becken, in dem einige verschiedene Haiarten herumschwammen, setzte man einen Kraken. Man war schlicht davon ausgegangen, dass die hoch entwickelte Fähigkeit des Kraken, sich zu Tarnen, zusammen mit seiner Größe und Kraft ihn vor Übergriffen der Raubfische schon schützen würde. Diese Einschätzung war, wie sich in tragischer Weise herausstellte, vollkommen richtig. Denn schon kurz nachdem man den Kraken in das Becken gesetzt hatte, fand man immer wieder tote Dornhaie im Wasser.

Dornhaie sind relativ kleine Haie, sie werden mit zehn Jahren geschlechtsreif. Weibchen sind zu dem Zeitpunkt etwa 75 bis 90 cm lang, Männchen mit 60 bis 80 cm etwas kleiner. Nur selten werden sie größer als 1,2 m. Damit sind sie keine Gegner für einen pazifischen Riesenkraken, der mit seinen 23 bis40 kg (der Rekord liegt bei 61 kg) und einer Spannweite der Fangarme von bis zu 4,3 m. In freier Wildbahn jagen die Kraken hauptsächlich Garnelen, Krabben, Muscheln und Fisch. Es gibt Berichte, nach denen sich pazifische Riesenkraken auch in freier Natur an Haien und sogar an Seevögeln heranwagen.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

6 Kommentare

  1. Woran ist der Hai eigentlich gestorben? Erstickt wird er wohl nicht sein. Sieht mir auch ziemlich nach Mord aus, denn aus Hunger wurde der Hai wohl nicht getötet und angegriffen hat er auch nicht.

    Was der rote Hai wohl dazu sagt?

  2. @ Martin Huhn

    Er könnte durchaus erstickt sein. Die meisten haie atmen nicht besonders gut aktiv, sondern sorgen durch Schwimmbewegung dafür, dass ihre Kiemen durchströmt werden. Hindert man einen Hai am Schwimmen, kann es eng für ihn werden.
    Aus dem bericht wurde nicht ganz deutlich, ob der Krake die Haie aus Hunger, Jagdtrieb oder als Gefahrenabwehr potentieller Fressfeinde getötet hat.

  3. Hallo Martin,

    ich bin jetzt nicht so der Fisch-Anatom und in meiner Freizeit widme ich mich bekanntermaßen eher den Nashörnern, aber Gunnar hat mit seiner Einschätzung schon recht. Die Kiemen müssen zur Atmung permanent mit Wasser umspült sein, passiert das nicht, ist die Sauerstoff-Versorgung unterbunden. Habe auch schon von einem Goldfisch gehört, der unter der Last eines paarungs-willigen Krötenmännchens verstorben ist…

  4. Interessant. In der Aufnahme sind kurz die Kiemenöffnung zu sehen wie sie “pumpen” und deshalb habe ich diese Möglichkeit ausgeschlossen. Und “zerbrochen” ist er auch nicht worden.

    Zur Bewegung verdammt. Aber wenn der Hai nichts anders kennt, wird es ihm egal sein.

    @ Sören: Sich roter Hai nennen und nicht viel drüber wissen … wie peinlich! Also, ich gebe dann schon mal den neuen Header für “rotes Nashorn” oder “Rothinoceros” in Auftrag.

  5. @Martin: Haie und Nashörner

    *lacht*

    Der Name meines Blogs oder jener meines Twitter-Accounts haben ja nichts mit dem Tier an sich zu tun…

  6. Jäger wird zum gejagten

    Das ist halt die Natur, fressen und gefressen werden. Dornhaie leben z.B. auch in der Nordsee und sind ziemlich klein. So wie sich das anhört war der Krake hingegen schon etwas größer. Wobei Größe nicht immer alles ist, solche Tiere werden wie in dem Fall unterschätzt. Ich glaub jedenfalls das die Haie als Krakensnack geendet sind. 🙂

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