Da gehen einem die Augen über- Kristallgrotte im Erlebnisbergwerk Merkers

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Neulich hatte ich das große Vergnügen, in das Erlebnisbergwerk Merkers im Wartburgkreis im Westen Thüringens einzufahren.  Eine gute Gelegenheit, sich einmal ein altes Kalibergwerk aus der Nähe anzusehen. Es empfiehlt sich, vorher telefonisch einen Termin zu vereinbaren, denn die Plätze pro Führung sind begrenzt, und das Bergwerk ist gut besucht.

Nach einer kurzen Einführung ist man auch schon mit der Fahrkunst in rund 700 m Teufe angelangt und dort in die bereitstehenden Transportwagen. Wer schon einmal in einem Bergwerk war, wird vielleicht etwas (angenehm) überrascht sein von dem Komfort. Aber im Kalibergbau sind die Strecken meist deutlich weniger eng als beispielsweise im Kohlebergbau. Hier haben sie gute Straßenbreite und es können Straßenfahrzeuge darin problemlos fahren.

Auch wenn die maximale Geschwindigkeit unter Tage auf 35 km/h beschränkt ist, kommt es einem viel schneller vor in den Tunnelanlagen, und man hat wohl nicht nur das Gefühl, dass die Fahrzeuge manches mal doch etwas schneller sind.

Unterwegs bekommt man so manche kleine Showeinlage bezüglich des Salzabbaus zu sehen, inklusive simulierter Sprengung. Natürlich darf auch die “Schatzkammer” nicht fehlen, in der in den letzten Kriegstagen das Gold und die Geldreservern der Reichsbank neben allerlei Kunstgegenständen aus Berliner Museen deponiert worden waren. Und natürlich das Museum mit vielen verschiedenen Ausstellungsstücken aus dem Bergbau direkt zum anfassen.

Das absolute Highlight aber ist und bleibt, zumindest für mich, die Kristallgrotte. Salzkristalle mit gut einem Meter Kantenlänge sind ein echter Augenöffner. Zugegeben, das Ambiente ist ein klein wenig wie Disneyland, vor der Grotte in die meist nicht die ganze Besuchergruppe passt, liegt die “Kristallbar”, in der man neben Souvenirs auch etwas zu Trinken bekommt (was bei der trockenen Luft und der tropischen Wärme in dem Bergwerk aber auch nicht zu verachten ist), und die Lichtshow in der Grotte erschien mir zu erst auch völlig übertrieben. Andererseits konnte man bei der farblichen Untermalung auch wunderbar in die großen Kristalle hineinschauen und die unterschiedliche Lichtbrechung bewundern. Es war das wunderbare Gefühl, als Däumling in einer gewaltigen Kristalldruse zu stehen.Alleine diese Augenblicke waren die ganze Anreise absolut wert.Zumindest einen schwachen Eindruck bekommt man in dem kleinen Film am Schluss.

Natürlich soll auch der große Bunker nicht unerwähnt bleiben, der wahrscheinlich tiefste Konzertsaal der Welt. Hier hat man einen alten Salzspeicher, in dem das abgebaute Salz vor der Förderung zwischengelagert wurde entsprechend ausgebaut. Hinter der Bühne dürfte sich der wohl tiefste Kletterpark befinden.

www.erlebnisbergwerk.de

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

1 Kommentar

  1. Wow was für schöne kristalle auf dem 2. Foto da gehen einem wirklich die Augen auf und der Mund noch gleich mit 🙂

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