Die (neue) blaue Murmel

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Es gibt ein berühmtes Bild unserer Erde, welches wahrscheinlich fast jeder von uns kennt. Die “Blaue Murmel”, aufgenommen am 7. Dezember 1972 von der Besatzung des Raumschiffes Apollo 17 aus 45 000 Kilometern Entfernung. Und ich bin jetzt noch sprachlos vor Staunen!

The Earth seen from Apollo 17

(Foto: NASA)

Dieses Bild der voll erleuchteten Erdkugel mit dem südlichen Afrika wurde in den 1970´ern bis heute zu einer Ikone und wurde besonders im Rahmen der Umweltschutzbewegung populär. Es ist bis heute ein Sinnbild sowohl für die Schönheit unseres Heimatplaneten als auch für seine Verletzbarkeit.

Der Begriff “Blue Marble”, also Blaue Murmel, wird seither von der NASA für Collagen von Satellitenfotos verwendet, die eine ähnliche Perspektive wird die ursprüngliche Aufnahme zeigen, verwendet. Zum Beispiel das Blue Marble: Next Generation Project.

Zu dieser Serie gehört auch diese schöne Aufnahme des Suomi NPP Satelliten. Dieser am 28. Oktober in Kalifornien noch unter seinem alten Namen National Polar-orbiting Operational Environmental Satellite System Preparatory Project (NPP) gestartete Satellit wurde am 24. Januar zu Ehren des Vaters der Satellitenmeteorologie, Verner E. Suomi, in Suomi NPP umbenannt.

Und hier (trara!!) ist die Blue Marble 2012!

Most Amazing High Definition Image of Earth - Blue Marble 2012

(Foto: NASA/NOAA/GSFC/Suomi NPP/VIIRS/Norman Kuring, 8000 X 8000 pixel Version))

Die unglaublich schöne (wie ich finde) Aufnahme ist in der Tradition der “Blauen Murmeln” wunderbar aufgehoben. Sie setzt sich aus mehreren einzelnen Aufnahmen zusammen, welche Suomi NPP, der in einer rund 800 Kilometer hohen Umlaufbahn fliegt, a einem einzigen Tag aufgenommen hat, am 4. Januar 2012. Die Originalaufnahme hat eine Auflösung von 8000 X 8000 Pixel. Und faszinierender Weise hat die Erde, sowie sie sich hier zeigt, einen Durchmesser von rund 8000 Kilometern (es ist nicht eine komplette Hemisphäre). Die Auflösung ist einfach fantastisch!

Einfach anschauen und genießen!

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

6 Kommentare

  1. Next Generation: Zoomable, 3D

    8000×8000 Pixel sind zwar genug um alsVorlage für gedruckte Bilder zu dienen, aber wohl zuwenig um beliebig hinein-und hinauszogen zu können. Auch für 3D-Darstellungen ist die Auflösung eher zu klein.

    Natürlich will das Blue Marbel Project nicht die wirkliche Erde wiedergeben, sondern ein bestimmtes Bild von ihr.Deswegen findet man auch keine größeren Wolken über den Landmassen.

    Ein alternatives Projekt wäre “This-Day-On-Planet-Earth”. ObigesBild wurde ja an einem einzigen Tag aufgenommen, zeigt allerdings nur einen Teil der Erde. Man stelle sich einen zukünftigen Kunden von “This-Day-On-Planet-Earth” vor. Er hat das 3D-Bild des für ihn wichtigsten Tages in seinem Leben bestellt und es als animiertes Objekt auf seinem PC installiert. Die animierte Sequenz, die ihn jeden Tag beim Aufstarten empängt, macht eine zufällige “Weltreise” um den Planeten an diesem Tag um am Schluss auf ihn herabzuzoomen, wie er an diesem Tag irgendwo auf dieser Erde steht.

  2. Was soll diese gefakte Dimension?

    Entweder die Erde so, wie sie sich auch auf google-earth darstellen lässt, oder in der der alten, real fotografierten Version.

    Es riecht hier nach Chauvinismus. Oder um es frei nach Goethe zu sagen: “Man merkt die Absicht und ist verstimmt” 🙁

  3. ach

    wenn eine amerikanische Behörde, von amerikanischem Steuergeld finanziert eine PR Aktion für Amerikaner startet, und dabei amerikanisches Territorium aus dem Weltraum fotografiert, dann ist das selbstmurmelnd Chauvinismus.

    Geh wo anders spielen!

  4. Alles klar

    Einfach schön… Und Politik hat da nicht zu suchen… Wir leben alle auf dieser kugel.
    Würds Afrika zeigen, wären es die Öko Aktivisten, bei China die Kommunisten usw…
    Ich kann Gunnar nur zustimmen, dann geht doch wo anders spielen, z.B auf einem schönen symmetrischen brocken aus … irgentwas tolles halt..

  5. Pingback:Der Tanz der Erde mit dem Mond › Mente et Malleo › SciLogs - Wissenschaftsblogs

  6. Hi,
    der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber mich würde interessieren woher die Angabe von 45.000 Kilometern stammt. Sieht man sich das Apollo Missions Log an, wird dort von ca. 18.000 Meilen, also 29.000 Kilometern gesprochen. Diese Angabe findet man auch so in der Wikipedia (mit Verweis auf das offizielle Missions Log).

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